DE24253C

DE24253C - Neuerungen an Schachbrettern

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Publication number: DE24253C
Application number: DENDAT24253D
Authority: DE
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 77: Sport.

Das durch Fig. 1 dargestellte Schachbrett mit unbeweglichen Zufiuchtsfeldern dient sowohl für das alte Schachspiel als auch für ein neues grofses Spiel, welch letzteres mit je 32 Figuren, welche alle Waffengattungen und technischen Hülfs- und Deckungsmittel der modernen Kriegsführung darstellen, gespielt wird und ein populäres Kriegsspiel genannt werden darf.

Die kleinen viereckigen Zufluchtsfelder dienen beim alten Spiel den Bauern als Zuflucht gegen drohende Schläge, sowie auch zur Seitwärts- und Rückwärtsbewegung. Dieselben machen dann immer einen halben Zug in ihrer Schlagrichtung, schräg vorwärts oder schräg rückwärts. Von solcher Zufluchtsstellung sind die Bauern jedoch nicht schlag- oder streitfähig. Dazu müssen dieselben immer erst wieder ein grofses Feld bezogen haben. Ferner dienen diese Zufluchtsfelder auch für die Läufer, und kann durch Vermittelung eines solchen der auf weifsen Feldern sich bewegende Läufer die schwarze Felderreihe gewinnen, und umgekehrt.

Die kleinen runden Zufluchtsfelder gelten für Thürme und Königinnen, von welchen ans dieselben jedoch auch nicht schlag- oder streitfähig sind. . .

Für das durch Fig. 2 dargestellte Dreischach gilt dasselbe von den Zufluchtsfeldern, was vorher gesagt ist. Hier werden die Felder entweder nach dem Buchstaben oder nach -der Ziffer benannt, welche das betreffende Feld an einer Seite unmittelbar begrenzen, oder aus der Spitze des betreffenden Dreiecksfeldes werden die Seiten so verlängert, bis sie auf den Rahmen stofsen, und heifst z. B. das erste weifse Dreieck unten links 10 h, das zweite 10 i, das dritte 10 k, während die schwarzen Dreiecke einfach mit 9, 10 oder h, i, k u. s. w. bezeichnet werden. Das weifse Dreieck, welches das schwarze Dreieck 9 nach unten begrenzt, heifst z. B. 9 h u. s. w.

Die unter Fig. 1 und 2 gezeichneten Schachbretter werden entweder aus lauter weifsen und schwarzen Klötzchen (s. Fig. 3 . und 4 und Fig. 5 und 6) hergestellt oder es treten eine Anzahl rother Plättchen nach Fig. 3 und 5 zu dem alsdann aus einem Stück gefertigten Brett.

Im ersteren Falle werden die veränderlichen grofsen Zufluchtsfelder dadurch hergestellt, dafs man das betreffende Feld durch Herausheben des Klötzchens vertieft, im anderen Falle wird das betreffende Feld mit einem rothen Plättchen belegt. Die solchergestalt entweder vertieften oder mit rothen Plättchen belegten Felder können, wenn sie mit Schachfiguren besetzt sind, durch gleichwerthige feindliche Figuren nicht genommen werden. Dagegen aber treibt ein feindlicher Läufer einen Springer vom rothen Felde weg, und umgekehrt. Ferner überschlagen und überziehen eigene Schachfiguren solche auf grofsen Zufluchtsfeldern stehende. Bauern können ein feindliches grofses Zufluchtsfeld nur betreten, wenn es nicht besetzt ist. Werden feindliche Figuren von solchen Zufluchtsfeldern genommen, so wird das rothe Plättchen entfernt oder das Feld wird erhöht durch Einsetzen des betreffenden Klötzchens.

Ist das Schachbrett durch lauter Klötzchen hergestellt, so treten die Zwischen- oder Spielräume zwischen denselben an Stelle der kleinen Zufluchtsfelder oder der rothen Querlinien.

Claims

Die Verlegung der grofsen Zufluchtsfelder (beim alten Spiel nur je 6 bis 8 Stück) auf das Schachbrett erfolgt entweder vor Aufstellung der Schachfiguren oder nach derselben in beliebiger oder vorher auszubedingender Art. Hat das Spiel begonnen, so gilt das Verschieben eines grofsen Zufluchtsfeldes auf weitestem zwei Felder in gerader oder schräger Entfernung für einen Zug.

Durch Fig. 7 und 8 ist ein grofses, oben und unten bemaltes Schachbrett mit rothen Querlinien, welch letztere auch an die Stelle der kleinen runden und viereckigen Zufluchtsfelder treten können, gezeichnet, welches sowohl für das grofse Spiel als auch für das kleine oder alte Spiel, und zwar wieder als Zwei-, Drei- und Vierschach auf quadratförmigen und als Dreischach auf dreieckigen Feldern in seiner gewöhnlichen Gestalt sowie durch Auflegen von fünf zugehörigen Rahmen, also im Ganzen auf sieben verschiedene Arten dienen kann.

Patent-Ansρrüche:

Die Art und Form der Schachbretter mit unveränderlichen rothen Grenzlinien oder runden und eckigen Zufluchtsfeldern, welche kleine Terrainabschnitte, Hecken, Gräben u. s. w. darstellen, sowie die rothen Plättchen oder weifsen und schwarzen Klötzchen nach Fig. 3 bis 6, welche gröfsere Terraindeckungen, als Verhaue, Schanzen, Dörfer, Höfe, Gehölze u. s. w., darstellen und beliebig verändert werden können.

Das Schachbrett nach Fig. 7 und 8, welches auf der einen Seite und mit den zugehörigen Rahmen nach Fig. 10, 11 und 12 als Zwei-, Drei- und Vierschach auf quadratförmigen Feldern und auf der anderen Seite und mit den Rahmen nach Fig. 9 und 13 als Dreischach auf drei verschiedene Arten, somit im Ganzen auf sieben verschiedene Arten benutzt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.