DE2424618C2 - Verfahren zur Herstellung von Harnstoff durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlendioxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Harnstoff durch Umsetzung von Ammoniak und KohlendioxidInfo
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Description
a) in der Reaktionszone die Temperaturen zwischen 210 und 245" C einsteiii,
b) in der Reaktionszone einen Druck von 250 bis 600 at aufrechterhält,
c) das Brutto-NHs/CCh-Molverhaltnis in der Flüssigkeitsphase der Reaktionszone auf einen
Wert zwischen 23 und 8 regelt und
d) das aus der Abstreifzone abgehende Gasgemisch wenigstens teilweise unten in Hie
Reakiionszone einführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Reaktionszone die
Temperaturen zwischen 215 und 230"C einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man oben aus der Reaktionszone ein aus nicht-umgesetztem Ammoniak und
Kohlendioxid und Inertgasen bestehendes Gasgemisch abführt und eine bestimmte Menge dieses
Gemisches, entsprechend 10 bis 50Gew.-% der
Menge des aus der Abstreifzone abgehenden Gasgemisches auf niedriger Höhe in die Reaktionszone zurückführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens den zurückzuführenden Teil des aus der Reaktionszone abgehenden
Gasgemisches mit dem aus der Abstreifzone abgeführten Gasgemisch mischt, bevor man dieses
Gemisch in die Reaktionszone zurückführt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das zurückzuführende Gas
auf unterschiedlichen Höhen in die Reaktionszone einführt.
S. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man das zurückzuführende Gas mit Hilfe eines mit Ammoniak, Kohlendioxid oder
einer ammoniumcarbamathaltigen Lösung getriebenen lijektors in die Reaktionszone einbringt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge des zurückzuführenden Gasgemisches in Abhängigkeil von der
Temperatur oder der Zusammensetzung der abgc streiften Syntheselösung regelt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7.dadurch
gekennzeichnet, daß man ilen nicht zurückgeführten
Peil der aus der Reaküons- und der Abstreif/onc
abfließenden Gasgemische einer Waseh/.one /\\
fuhrt, dort das Ammoniak und das Kohlendioxid in finer Flüssigkeit unter Al mg einer Wärmemenge,
welche in Abhängigkeit v>n ilirr Temperatur oder
der Zusammensetzung der abgestreiften Syntheselosung eingestellt wird, absorbiert.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoff, wobei man Ammoniak und Kohlendioxid
in einer Reaktionszone reagieren läßt und anschließend
ίο in einer Abstreifzone, welche über eine Wand in
Wärmeaustausch mit der Reaktionszone tritt, bei einem im wesentlichen dem Druck der Reaktionszone
entsprechenden Druck den größten Teil des in der anfallenden Syntheselösung befindlichen Ammonium
carbamats zersetzt und die Zersetzungsprodukte mit
Hilfe von gasförmigem Kohlendioxid, Ammoniak, Inertgas oder eines Gemisches aus wenigstens zwei
dieser Stoffe abführt.
34 06 201 bekannt. Zweck dieses bekannten Verfahrens
ist es, die Abstreifbehandlung unter Verwertung der bei der Bildung von Ammoniumcarbamat frei werdenden
Wärme durchzuführen. Dazu befindet sich die Reaktionszone an der Außenseite der Wärmeaustauschrohre,
in denen die Abstreifbehandlung erfolgt Es ist aber nicht klar, wie sich in dieser Reaktionszone in
brauchbarer Menge Carbamat bilden kann. Das Ammoniak wird hier nämlich unten in die Reaktionszone eingeführt und tritt zum ersten Male in Kontakt mit
in dem zur Bildung von Carbamat und Harnstoff
erforderlichen gasförmigen Kohlendioxid in dem über den Rohren befindlichen Gasraum, weil das Kohlendioxid zuerst in den Rohren als Abstreifgas benutzt wird
und anschließend nach Vermischung mit ausgetriebe-
Yi nem Kohlendioxid, Ammoniak und Wasser oben aus
den Rohren hinausströmt Ferner dürfte es bei den für dieses Verfahren erwähnten Temperaturen und Drükken wohl ausgeschlossen sein, daß selbst dann, wenn in
der Reaktionszone ein angemessener Umsetzungsgrad
jo erreicht wird, das in der Syntheselösung befindliche
werden kann, ohne daß Wärme von außen her zugeführt
wird.
4ΐ bei dem die vorstehend genannten Nachteile nicht
auftreten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
a) r' Temperaturen in der Keakti- 'one zwischen
v>
2lu und 245°C hält;
b) in der Reaktionszone einen Druck von 250 bis
600 at aufrechterhält;
c) das Brutto-NHs/CCvMolverhältnis in der Flüssigkeitsphase
der Reaktionszonc zwischen 2.5 und 8 einstellt:
d) das aus der Abstreifzonc abgehende Gasgemisch
wenigstens teilweise unten in die Rcaklions/onc einführt.
·■'■ Hcvor/'jgt werdi-ii Teinperiilurcn in der Rcaktions/.one
von. 21 ί bis 2.WC.
Wenn man heim erfindungsgemäßcn Verfahren
Ammoniak und Kohlendioxid bei merklich höheren Temperatur· und Dnickbedingungen als bisher in der
Praxis gebräuchlich sind, reagieren läßt, wird ein
geringerer Teil dieser Stoff·.· in Ammoniumcarliair.a'
timgcset/t, ein größerer Teil dieses Zwischenprodukte.·*
verwandelt sich aber in Harnstoff. Zugleich ve—wiiyn
sich unier diesen Bedingungen die Verdampfungswärme
der in der Harnstoffsyntheselösung anwesenden Ammoniak- und ICohlendioxidmengen. In der AbstreifiOne
kann man sich somit mit einer geringeren Wärmemenge begnügen, weil weniger Ammoniumcarbamat
zersetzt werden muß und weniger Wärme zur Austreibung des Ammoniaks und Kohlendioxids aus der Syntheselösung
benötigt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird in der Reaktionszone eine Zweiphasenströmung aufrechterhalten,
wodurch ein intensiver Wärmeübergang von der Reaktionszone auf die Abstreifzone stattfindet Hierdurch
ist es möglich, die für die Abstreifbehandlung benötigte Wärmemenge, welche infolge der geringeren
Carbamatmenge und der geringeren Verdampfungswärme von Ammoniak und Kohlendioxid nicht so groß
ist als unter den bisher üblichen Temperatur- und Druckbedingungen, über eine relativ kleine wärmetauschende
Oberfläche auf die abzustreifende Syntheselösung zu übertragen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
muß jetzt der abzustreifenden Syntheselösung keine Wärme mehr von einer externen Wärmequelle zugeführt
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Verfahren in einer kompakten Vorrichtung durchgeführt
werden kann, wobei der Druck zu beiden Seiten der wärmetauschenden Oberfläche gleich groß ist
Zur Erreichung eines optimalen Wärmeübergangs ist es angebracht, je Zeiteinheit eine Menge Gasgemisch in
die Reaktionszone zurückzuführen, welche größer ist als die Gesamtzahl der Inertgasmengen, die je Zeiteinheit
mit den Reaktionskomponenten der Reaktionszone zugehen, und der Gasgemischmenge, die je Zeiteinheit
die Abstreifzone verläßt. Vorzug: //eise wird dazu
erfindungsgemäß oben aus der Reaktionszone ein aus nicht-umgesetztem Ammoniak und K vhlendioxid und
Inertgasen bestehendes Gasgemisch abgeführt und eine Menge dieses Gemisches, entsprechend 10 bis
50 Gew.-°/o des aus der Abstreifzone abgehenden Gasgemisches, auf niedrigerer Höhe in die Reaktionszone
zurückgewälzt.
Es ist nicht notwendig, daß das von der Abstreifzone stammende Gasgemisch und das Gasgemisch aus der
Reaklionszone gesondert unten in die Reaktionszone zurückgeführt werden. Vorzugsweise werden die beiden
Gasgemische, z. B. von einem gemeinsamen Sammelraum oberhalb der Reaktions- und der Abstreifzone aus,
zusammen ggf. auf unterschiedlichen Höhen der Reaktionszone zugeführt. Es ist zweckmäßig, sich
hierbei eines Ejektors zu bedienen, der mit Ammoniak, Kohlendioxid oder einer ammoniumcarbamalhaltigen "·"
Lösung getrieben wird.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Schemas näher erläutert.
Die mit A bezeichnete Reaktor-Abstreifer-Kombination besteht aus einem senkrecht aufgestellten zylindrisehen
Gefäß 1, in dem mehrere Rohre 2, gleichfalls in senkrechter Position, eingebaut sind. Diese Rohre 2 sind
am unteren Ende in der Rohrplatte 3 befestigt. Der Mantelraum 4 um die Rohre 2 steht an der oberen Seite
in offener Verbindung mit dem Innern der Rohre, weil bo
es keine abschließende obere Rohrplatte gibt. Auf Wunsch können im Mantelraum 4 versetzt angeordnete
waagerechte Leitbleche 5 vorgesehen sein. An den Mantelraum 4 sind eine Zuflußleitung 6 für ein
gasförmiges Reaktionsgemisch sowie eine solche 7 für μ
eine zurückzuführende Lösung angeschlossen. Der Raum unter der Rohrplatte 3 steht über eine Leitung 8
in Verbindung mit dem Kohlcndioxidverdichter 9, dem durch die Leitung 10 frisches Kohlendioxid zufließt, und
über die mit einem Reduzierventil 12 versehene Leitung 11 mit der Niederdruckstufe B. Diese Niederdruckstufe
besteht aus der Rektifizierkolonne 13, dem Erhitzer 14 und dem Gas-Flüssigkeitscheider 15, welche Vorrichtungen
durch die Leitungen 16, 17 und 18 gegenseitig verbunden sind. Der Gas-Flüssigkeitscheider 15 ist an
die Flüssigkeitsabflußleitung 19 angeschlossen, die Rektifizierkolonne 13 steht über die GasabfluBleitung
20 mit dem Kondensator 21 in Verbindung, der mit Kühlelementen 22 und der Zufuhrleitung 23 für in einer
weiteren Stufe anfallende Flüssigkeit ausgestattet ist.
Der Raum oberhalb der Rohre 2 in der Reaktor-Abstreifer-Kombination
A ist an eine Gasabflußleitung 24 angeschlossen, die sich in den Leitungen 25 und 26
verzweigt. Leitung 25 geht dem Ejektor 27 zu, der an die Ammoniakleitung 28 angeschlossen ist, in der ggf. ein
NHs-Erhitzer 29 eingebaut ist Die Leitung 26 führt zu der Waschkolonne, weiche über die Leitung 7 mit dem
Mantelraum 4 der Reaktor-Abstreifer-Kombination A verbunden und ferner über die Leitung 31 und die
Pumpe 32 an den Kondensator 21 angeschlossen ist. Die
Waschkolonne enthält Kühlelemente 33 und zeigt eine Gasabflußleitung 34 mit eingebautem Reduzierventil 35
und nötigenfalls eine Leitung 36 für die Zufuhr von Ammoniak.
Mit Hilfe der vorstehend geschilderten Anordnung kann das erfindungsgemäße Verfahren folgendermaßen
durchgeführt werden: Unten in den als Reaktionszone vorgesehenen Mantelraum 4 der Reaktor-Abstreifer-Kombination
A wird durch die Leitung 6 ein Gasgemisch, das sich im wesentlichen aus NH3 und CO2
zusammensetzt, zugleich aber auch Wasserdampf und Inertstoffe enthält, und durch die Leitung 7 eine
Carbamatlösung eingebracht Die Temperatur der Reaktionszone wird zwischen z. B. 210 und 2200C
gehalten. Das Brutto-NHi/CXVMoIverhältnis in dem im
Mantelraum befindlichen Gas-Flüssigkeitsgemisch (d. h. das Verhältnis sowohl von freiem als gebundenem NH3
und CO2) wird zum Beispiel auf 3,5 eingestellt. Der
Druck in der Reaktor-Abstreifer-Einheit liegt z. B. zwischen 300 und 320 at. Im Mantelraurn kondensiert ein
Teil des NH3 und CO2 zu Carbamat, wobei eine Menge Wärme verfügbar wird. Das anfallende Carbamat
wird durch Dehydratation unter Verwertung eines Teils der verfügbaren Carbamatbildungswärme zu Harnstoff
umgesetzt Bei den dabei auftretenden hohen Temperaturen und Drücken ist die Reaktionsgeschwindigkeit
merklich höher als unt^r den bisher üblichen Reaktionsbedingungen. Das Volumen der Reaktionszone, d. h. des
Mantelraums 4, kann dementsprechend kleiner bemessen sein. Indem im Gas-Flüssigkeitsgemisch die
Carbamat- und die Harnstoffbildung stattfinden, steigt dieses, bei Anwesenheit von Leitbleche 5 mehrere Male
etwa waagerecht an den Rohren 2 entlang fließend, empor bis an das obere Ende der Rohre, wonach in dem
darüber befindlichen Raum sich der größte Teil der noch anwesenden gasförmigen Bestandteile von der
Syntheselösung trennt Die Syntheselösung fließt über in die Rohre 2 via nicht eingezeichnete Verteilermittel,
welche bewirken, daß die Lösung in Form einer Dünnschicht an der Innenwand der Rohre hinunterfließt.
Die Syntheselösung befindet sich dabei im Gegenstrom mit gasförmigem CO2. das als Abstreifgas
dient und durch die Leitung 8 herangeführt wird, nachdem es im Verdichter 9 auf den erforderlichen
Druck gebracht worden ist. Während dieses Abstreifvorgangs wird der größte Teil des nicht in Harnstoff
umgesetzten Carbamats in NHj und CO2 zersetzt. Die
hierfür erforderliche Wärme wird ausschließlich von dem Gas-Flüssigkeitsgemisch im Mantelraum 4 geliefert.
Hierfür steht derjenige Teil der Carbamatbildungswärme zur Verfügung, der nicht bei der Umsetzung von
Carbamat in Harnstoff verbraucht worden ist. Das Volumen der Reaktionszone kann, wie schon erwähnt,
relativ klein gehalten werden, aber infolgedessen ist der Raum, der zur Unterbringung der wärmetauschenden
Oberfläche veriügbar ist, gleichfalls klein bemessen.
Außerdem wird außer der Wärme der durch die Leitungen 6 und 7 fließenden Produktströme keine
zusätzliche Wärme von außen her zugeführt und wird nur der im Mantelraum 4 anwesende Wärmeüberschuß
benutzt Aus diesen Gründen ist ein optimaler Wärmeübergang über die Wände der Rohre 2
notwendig. Dies wird erreicht, indem man einen Teil des im Raum über den Abstreiferrohren 2 abgetrennten
Gasgemisches, das sich aus nicht-umgesetztem NHj,
CO2, H2O und Inertstoffen zusammensetzt, durch die
Leitungen 24 und 25, den Ejektor 27 und die Leitung 6 unten in die Reaktionszone in Mantelraum 4 einbringt
Mit Hilfe dieses Gasgemisches wird ein intensiver Wärmeübergang des Gas-Flüssigkeitsgemisches an den
Wänden der Rohre 2 erzielt Damit mit Rücksicht auf einen optimalen Wärmeübergang stets eine ausreichende
Gasgemischmenge verfügbar ist, wird die Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Mantelraum 4 derart
gewählt daß nicht alles durch die Leitung 6 zugeführte CO2 in Carbamat umgesetzt wird, sondern ein Teil
hiervon wie auch das nicht-umgesetzte NH3 in gasförmigem Zustand in den Raum über den Rohren 2
eintritt Diese CO2- und NH3-Mengen werden darauf gleichfalls zum Teile in die Reaktionszone des
Mantelraums 4 zurückgeführt
Der Ejektor 27 kann ggf. mit CO2 oder einer
zurückzuwälzenden Carbamatlösung betrieben werden. Statt eines Ejektors kann zum Umlauf des Gasgemisches
selbstverständlich auch ein Umlaufverdichter benutzt werden. Die zurückzuwälzende Gasmenge ist
von Einfluß auf den Wärmetransport und somit auf die Wärmebilanz der Reaktor-Abstreifer-Kombination A,
den Umsetzungsgrad in der Reaktionszone und den Effekt des Abstreifvorgangs. Mit Rücksicht hierauf ist es
von Vorteil, die Gasgemischmenge, welche durch die Leitung 25 in die Reaktionszone zurückgeführt wird, in
Abhängigkeit von der Temperatur oder der Zusammensetzung der nach dem Abstreifvorgang durch die
Leitung 11 abfließenden Syntheselösung zu regeln. Der
nicht in den Mantelraum ·} der Reaktor-Abstreifer-Einheit
A zurückgeführte Teil des Gasgemisches, der aus dem Raum oben in der Reaktor-Abstreifer-Einheit
austritt, geht durch die Leitung 26 der Waschkolonne 30 zu, wo die gasförmigen Inertstoffe aus dem System
abgeschieden werden. In dieser Kolonne werden die im Gasgemisch befindlichen NHj- und CÜ2-Mengen
mittels Absorption in einer verdünnten Carbamatlösung unter Bildung einer stärker konzentrierten Carbamatlösung
zurückgewonnen, welche durch die Leitung 7 unten in den Mantelraum 4 der Reaktor-Abstreifer-Kombination
eintritt. Die Waschkolonne 3Ö kann auf solcher Höhe aufgestellt sein, daß die anfallende Lösung
unter dem Einfluß des hydrostatischen Drucks in den Mantelraum 4 fließt Einsatz einer Carbamatpumpe, die
infolge Erosion und Korrosion hohe Instandhaltungskosten mit sich bringt, ist in diesem Falle überflüssig. Der in
der Waschkolonne 30 niur ■ absorbierte und kondensierte
Teil des Gasgemisches, welcher im wesentlichen aus Inertkomponenten besteht, wird durch die Leitung 34
mit Reduzierventil 35 abgelassen.
Die in der Waschkolonne 30 zur Verfugung kommende Absorptionswärme wird, wenigstens teilweise,
über die Kühlelemente 33 abgeführt, durch die Kühlwasser oder eine zu erhitzende und noch weiter zu
verarbeitende Flüssigkeit fließt Diese Wärme kann jedoch auch für die Produktion von Niederdruckdampf
verwertet werden, der an anderer Stelle im Verfahren eingesetzt werden kann. Damit die Temperatur in der
Waschkolonne 30 so hoch wie möglich ist kann ein Teil des für die Harnstoffsynthese benötigten NH3 über die
Leitung 36 in flüssigem Zustand der Säule zugehen.
Wie groß die abzuführende Wärmemenge ist, kann durch Reglung der durch die Kühlelemente fließenden
Kühlmittelmenge bestimmt werden. Auf diese Weise ist auch die Temperatur im Mantelraum 4 einstellbar, weil
der nicht über die Kühlelemente 33 abgeführte Teil der
Absorptionswärme mit der durch die Leitung 7 fließenden Carbamatlösung in den Mantelraum 4
befördert wird. Dies bietet eine weite;0 Möglichkeit zur
Reglung des Wärmehaushalts in der Reaictor-Abstreifer-Kombination,
und zwar in Abhängigkeit von der Temperatur oder der Zusammensetzung der abges'reiften
Syntheselösung. Es ist auch möglich, die Temperatur im Manulraum 4 durch Reglung der Temperatur des
durch die Leitung 6 herangeführten frischen NHj-Menge zu steuern. Der Regelbereich ist im vorliegenden
Falle aber beschränkt, weil große Schtvankungen in der
NH3-Temperatur die Wirkung des Ejektors 27 beeinträchtigen wurden. Es ist hier aber eine gewisse
Korrektur möglich, indem man einen regelbaren Teil des NH3 über eine Umlaufleitung um den Ejektor 27
unmittelbar der Reaktionszone zuführt Die abgestreifte Syntheselösung, welche noch geringe Mengen an
Carbamat und gelöstem NHj enthält wird durch die Leitung 11 aus der Reaktor-Abstreifer-Einheit A
abgeführt und im Reduzierventil 12 auf einen Druck von
2 bis 5 at entspannt Die entspannte Lösung tritt oben in die Rektifizierkolonne 13 der Niederdruckstufe B ein.
Das bei der Expansion frei werdende Gasgemisch aus NHj, CO2 und H2O wird mit dem ferner in der
Niederdruckstufe abgetrennten Gas durch die Leitung
20 abgeführt Die verbliebene Harnstofflösung tritt
durch die Leitung 16 in den Erhitzer 14 eir, wo dar noch
anwesende Carbamat zersetzt wird. Das dabei gebildete Gasgemisch wird in dem Gas-Flüssigkeitscheider 15
von der Flüssigkeit getrennt und durch die Leitung 18 unten in die Rektifizierkolonne 13 eingebracht wo es im
Gegenstrom mit noch zu rektifizierender Lösung emporsteigt Aus dem Gas-Flüssigkeitscheider 15 wird
eine kaum noch Carbamat enthaltende wässerige Harnstofflösung abgeführt. Diese geht durch die
Leitung 13 der Endverarbeitungsstufe zu, wo sie zu einer konzentrierten oder wasserfreien Harnstofflösung,
Harnstoffkristallen oder Harnstoffprills verarbeitet wird.
Das in der Niederdruckstufe B abgetrennte Gemisch aus gasförmigem NHj, COj und H7O wird durch die
W) Leitung 20 in den Niederdruck-Carbamalkondensator
21 eingebracht, wo sich unter gleichzeitiger Zufuhr der
aus der Endverarbeitungsstufe durch die Leitung 23 zurückzuwälzenden wässerigen Lösung eine verdünnte
Carbamatlösung bildet. Die Kondensationswärme wird
hi mittels eines durch l<e Kühlelemente 22 fließenden
Kühlmittels abgeführt Die so erhaltene Lösung wird mit Hilfe der Pumpe 32 auf Synthesedruclc gebracht und
tritt durch die Leitung 31 in die Wijchkolonne 30 ein.
wo sie als Absorptionsflüssigkeit benutzt wird.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend geschilderte Ausführungsform. So kann man
sich einer Reaktor-Abstreifer-Einheit bedienen, in der statt Rohre parallel angeordnete Platten die Wärmeübergangselemente
bilden. Es ist auch möglich, die in der Reaktionszone nicht umgesetzten G.ise und d.is aus
der Abstreifzone austretende Gasgemisch getrennt aufzufangen und zurückzuwälzen.
Mit Hilfe des anhand des beiliegenden Schemas beschriebenen Verfahrens werden für eine Produktion
von 10001 Harnstoff im Tag durch die Leitung 28 stündlich 23,610 kg NH3 unter einem Druck von
370 kg/cm2 und einer Temperatur vor Eintritt in den Ejektor ?'/ von 4O0C zugeführt. Die erforderliche
Kohlendioxidmenge, 30,555 kg/h, wird im Kompressor 9 zu dPTi Druck verdichtet, bei dem die Synthese von
(Jarbamat und Harnstoff durchgeführt wird, also 320 kg/cmJ und in die Abstreifzone geführt. Die
Temperatur im oberen Abschnitt der Reaktor-Abstreifer-Kombination A beträgt 22O0C. Aus der Reaktionszone wird eine Menge nicht umgesetztes Gas abgeführt,
welche 26 Gew.-% der aus der Abstreifzone abgehenden Gasmenge beträgt. In der Reaktionszone kommt
eine Netto-Wärmemenge von 7,5· 10* kcal/h zur
Verfugung, Jie über die Wand der Rohre 2 auf die hinunterfließende Syntheselösung übertragen und für
die Zersetzung von Carbamat und die Verdampfung von NHj und CO7 benutzt wird. Es wird keine zusätzliche
Wärmenenge zugeführt. Die abgestreifte Harnstoff synthesclösung,
welche durch die Leitung Il aus der Reaktor Abstreifer-Einheit A abgeführt wird, wird im
Reduzierventil 12 auf einen Druck von 3 kg/cm2 entspannt.
Die Zusammensetzungen der verschiedenen Produkt-Ströme sind mit den zugehörigen Temperaturen und
Drücken in beiliegender Tabelle angegeben. Einfachhei'.shalber
wird die Niederdruckstufe als eine Einheit betrachtet und beschränkt sich auf die Erwähnung der
Unterlagen des eintretenden Produktstroms 11 und der
ausiretenden Produktströme 19 und 20.
Der Waschkolonne 30 geht kein NH3 zu. Die über die Kühlelemente 13 abgeführte Wärmemenge beträgt
3.0 · IO6 kcal/h
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Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoff durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlendioxid in
einer Reaktionszone, anschließende Zersetzung des größten Teils des nicht in Harnstoff umgesetzten
Ammoniumcarbamats bei einem im wesentlichen dem Druck der Reaktionszone entsprechenden
Druck in einer Abstreifzone, welche sich über eine Wand im Wärmeaustausch mit der Reaktionszone
befindet und Abführung der Zersetzungsprodukte mit Hilfe von gasförmigem Kohlendioxid, Ammoniak, Inertgas oder eines Gemisches aus wenigstens
zwei dieser Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man
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