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Harnstoffsynthese mit verbesserter WErmerückgewingung und verbesserter
Umwandlungsrate.
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Die Erfindung bezieht sich auf die Synthese von Harnstoff aus NH3
und 002. Sie betrifft insbesondere ein neues Verfahren zur Entfernung von Wärme
aus einem exothermen Harnstoffsynthesereaktor, der im Druckbereich von 130 bis 400
kg/cm² und im Temperaturbereich von 160 bis 2200C arbeitet und bei dem das
dem
Reaktor zugefUhrte Molverhältnis von NH3 zu C02 von 2,7 bis 7 zu eins und das dem
Reaktor zugeführte Molverhältnis von H20 zu C02 von 0 bis 1,5 zu eins beträgt. Die
Erfindung betrifft weiterhin ein neues Verfahren zur Steigerung der Umwandlungsrate
in dem Reaktor.
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Harnstoff wird gewöhnlich nach dem bekannten Verfahren hergestellt,
bei dem NH3 und C02 unter Bildung von Ammoniumcarbamat in Kontakt gebracht werden
und das letztere zu Harnstoff dehydratisiert wird. Die erste Reaktion verläuft augenblicklich
und im wesentlichen vollständig; die'zweite Reaktion ist wesentlich langsamer und
unvollständig und sie erfolgt nur in der flüssigen Phase. Es ist weiterhin auch
bekannt, dass in Anwesenheit eines Uberschusses von Ammoniak die Umwandlung des
Ammoniumcarbamats in Harnstoff beschleunigt wird,während in Anwesenheit von überschüssigem
Wasser diese Reaktion gehemmt wird.
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Die Bildung von Ammoniumcarbamat ist stark exotherm und die Dehydratisierung
von Ammoniumcarbamat zu Harnstoff ist endotherm)jedoch in einem geringeren Aussmass.
Aus diesem Grunde muss im allgemeinen überschüssige Wärme aus dem Harnstoffsynthesereaktor
entfernt werden, wenn die Bildung von Ammoniumcarbamat und die Dehydratisierung
des Carbamats zu Harnstoff gleichzeitig in dem gleichen Gefäss ausgeführt wird.
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Die überschüssige exotherme Reaktionswärme wird gewöhnlich in der
Weise aus dem Harnstoffsynthesereaktor entfernt, in dem in einer in die Harnstoffsynthesemischung
eintauchenden Rohrschlange Dampf erzeugt wird. Die üblichen Nachteile eines solchen
Verfahrens zur Entfernung der überschüssigen Reaktionswärme aus dem Harnstoffsynthesereaktor
sind die folgenden: 1. Es ist eine relativ grosse Reaktorkühlschlange erforderlich
wegen der geringen Temperaturdifferenz, die normalerweise zwischen der Synthesemischung
des Reaktors und dem
siedenden Kondensat in der Reaktorkühlschlange
besteht.
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Dieses Problem wird besonders schwerwiegend im Falle, dass Dampf
in der Reaktorkühlschlange erzeugt werden muss, der einen relativ hoben und brauchbaren
Druckwert aufweist und gleichzeitig -der Reaktor beiepnem relativ hohen Molverhåltnis
zwischen den dem Reaktor zugeführten NH3 und dem CO2 von beispielsweise. etwa 3,4':
1 betrieben wird. Es ist eine bekannte Tatsache, dass in Anwesenheit von überschüssigem
NH3 in der Harnstoffsynthesereaktionsmischung der Dampfdruck der Reaktionsmischung
gesteigert wird und der Siedepunkt vermindert wird, so dass dann, wenn der Reaktor
bei einem vorherbestimmten und konstanten Reaktordruck betrieben wird, eine niedrigere
Reaktorbetriebstemperatur erforderlich wird.
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2. In der Mischung des Harnstoffsynthesereaktors treten örtliche Überhitzungen
auf'auf Grund der schlechten Wärmungsübertragungsrate zur Verdampfungsschlange mit
der Folge, dass die Reaktionsbestandteile NH3 und C02 verdampft werden und somit
ein Verlust bei der Umwandlung des Ammoniumcarbamats in Harnstoff eintritt.
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Es bestehen zwei spezielle Fälle, in denen die Reaktorschlange gewöhnlich
nicht erforderlich ist. weil die ,e xothe me überschüssige\ärme, die in dem Harnstoffsynthesereaktor
anfällt, durch eine relativ grosse Menge von entweder überschüssigem Ammoniak oder
zurückgeführter Carbamatlösung oder von beiden,die dem Harnstoffsynthesereaktor
bei einer relativ niedrigen Temperatur zugeführt werden, absorbiert wird. So werden
beispielsweise in einem sogenannten Geradeaus-Harnstoff-Synthese-Verfahren die im
Reaktorauslauf vorhandenen nicht umgesetzten-Reaktionsbestandteile nicht in den
Reaktor zurückgeleitet, sondern sie werden als Gas aus der wässrigen Harnstoffproduktlösung
durch Dampferhitzung bei vermindertem Druck abgetrennt und in eine benachbarte Anlage
fur die Wiedergewinnung und ftir die Erzeugung von entweder Ammoniumsulfat
oder
Ammoniumnitrat geleitet. In einem solchen"Geradeaus-Verfahren" kann die dem Reaktor
zugeführte Menge an flüssigem Ammoniak in der Praxis bis zu einem solchen Punkt
gesteigert werden, bei dem die gesamte verfgbare exotherme Wärme in dem Harnstoffsynthese-Reaktor
intern für die Erhitzung des überschüssigen flüssigen Ammoniaks in dem dem Reaktor
zugeführten Strom auf die Reaktorbetriebstemperatur im inneren des Reaktors erhitzt
wird. Gewöhnlich werden in diesem Falle das dem Reaktor zugeführte flüssige Ammoniak
und die Reaktorbetriebstemperatur jeweils auf 200C bzw. 180 bis 1850C gehalten.
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in Weiterhin werden # einem Harnstoffsynthese-Verfahren mit teilweise
oder vollständig zurückgeführter Carbamatlösung die vorgenannten nicht umgesetzten
Reaktionsbestandteile in Form einer gasförmigen Mischung von der wässrigen Harnstoffproduktlösung
abgetrennt anstatt ftir die Herstellung von Ammoniumsulfat oder Ammoniumnitrat verwendet
zu werden,und sie werden dann in Wasser absorbiert, um eine ammoniakalische wässrige
Lösung von Ammoniumcarbamat zu bilden,und sie werv den teilweise oder insgesamt
in den Harnstoffsynthese-Reaktor bei einer üblichen Temperatur von 90 bis 100°C
zurückgeführt. Im letzteren Falle wird die im Reaktor anfallende überschüssige exotherme
Wärme intern benutzt, um die Temperatur des zurückgeführten Stromes der Carbamatlösung
von 90 bis 100°C auf die vorgenannte Reaktorbetriebstemperatur von 180 bis 185°C
zu steigern. Es ist offensichtlich, dass dann, wenn die Menge der zurückgeführten
Carbamatlösung relativ gross ist, die entsprechende Menge der fehlenden Wärme zu
dem Reaktor zugeführt werden muss, wenn man eine Aufrechterhaltung der Betriebstemperatur
auf einem gewissen optimalen und geforderten Temperaturniveau wünscht. Diese rehlende
Wärmemenge wird gewöhnlich dem in den Reaktor geleiteten Strom mit der vorgenannten
Temperatur von 200C bis 80°C zugefUhrt.In diesen beiden speziellen Fällen ergeben
sich jedoch allgemeine Nachteile hinsichtlich der Umwandlung in dem Reaktor, die
nachfolgend noch näher erläutert werden.
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Aus dem oben Beschriebenen wird offensichtlich, dass sowohl in einem
Geradeaus- als auch in einem Harnstoff-Synthese-Verfahren mit Carbamatlösungsrückführung
die in dem Harnstoffsynthese-Reaktor anfallende exotherme Reaktionswärme dadurch
verbraucht wird, dass sie intern für den einzigen Zweck verwendet wird, die relativ
kälteren dem Reaktor zugeführten Ströme auf die Betriebstemperatur, auf der der
Harnstoffsynthese-Reaktor gehalten wird, zu bringen. Daher arbeitet ein derartiger
Reaktor völlig adiabatisch ohne Wärmeabfuhr oder Wärmezufuhr, sobald einmal die
Reaktorzuführungsströme in den Reaktor eingeführt worden sind. Wenn jedoch die relativ
kälteren dem Reaktor zugeführten Ströme auf eine Temperatur vorerhitzt werden, die
unter dem Punkt liegt, bei dem ein Harnstoffsynthese-Reaktor adiabatisch arbeitet,
z.B. in Ubereinstimmung mit dem in dem US-Patent 3.579.636 beschriebenen Verfahren,
wird es notwendig, aus dem Reaktor die äquivalente Wärmemenge abzuführen, die den
Reaktorzuftihrungsströmen als Überschuss über die normalerweise erforderlichen Wärmemengen
für einen adiabatischen Reaktor zugeführt worden sind. In einem derartigen Fall
wird der Harnstoffsynthese-Reaktor wieder exotherm wie z.B. im Falle der oben erwähnten
Geradeaus-Harnstoff-Synthese-Verfahren.
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Wie oben erwähnt worden ist, wird das Problem des Wärmeabführens aus
dem Harnstoffsynthese-Reaktor komplizierter, wenn überschüssiges Ammoniak in dem
Reaktor zu dem Zweck, einen höheren Grad der Umwandlung von Ammoniumcarbamat in
Harnstoff zu erhalten, verwendet wird.
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Es wurde gefunden, dass, wie unten näher beschrieben werden wird,
beträchtliche Vorteile erhalten werden, wenn die überschüssige Reaktionswärme, die
in einem exothermen Reaktor anfällt, in einem externen HochdruckwErmeaustauscher,
der im wesentlichen bei dem gleichen Druck wie der Reaktor und beieinem relativ
geringeren NH3/C02rMolarverhältnis als der Reaktor arbeitet, entfernt wird und wenn
anschliessend die
entstehende Reaktionsmischung mit zusätzlichem
überschüssigem NH3 in einem im wesentlichen adiabatischen Harnstofisynthese-Reaktor
in Kontakt gebracht wird.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren geschaffen, in
dem der Hauptteil oder das gesamte für die Erzeugung von Harnstoff erforderliche,
frisch aufbereitete C02-Gas mit NH3 in einem molaren NH3/C02-Verhältnis von 2,2
bis 3,5 zu 1 bei Reaktorsynthesedruck gemischt wird, was entweder in der Mantelseite
oder in den Rohren eines herkömmlichen aus Rohren und Mantel bestehenden Wärmeaustauschers
geschehen kann.
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Der oben erwähnten Mischung aus frisch aufbereitetem C02-Gas und NH3
kann ein Strom beigemischt werden, der eine oder mehrere der folgenden Verbindungen
enthält: Wasser, Ammoniumcarbamat, Ammoniak und Harnstoff. In einem derartigen Fall
wird das gesamte molare NH3/002-Verhältnis der gesamten entstehenden Mischung auf
2,2 zu 1 bis 3,5 zu 1 gehalten. Die Temperatur der gesamten Reaktionsmischung innerhalb
des Wärmeaustauscherswird innerhalb eines Bereiches von 1600C bis 2200C konstant
gehalten, in-dem Wärme aus dem Wärmeaustauscher abgeführt wird. Derartige Wärme
wird von dem Wärmeaustauscher abgeführt, in-dem entweder eine relativ kältere Flüssigkeit
in indirektem Kontakt mit der Reaktionsmischung hindurchgeleitet wird oder in-dem
von dem Kondensat in indirektem Kontakt mit der Reaktionsmischung Dampf erzeugt
wird.
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Die Vorteile der Erfindung werden dem Fachmann aus der folgenden detaillierten
Beschreibung, die in Verbindung mit den Zeichnungen gegeben wird, ersichtlich.
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In den Zeichnungen zeigen die Figuren 1 bis 5 schematische Flussdiagramme
von Harnstoffsynthese-Reaktor-Systemen und die Figur 6 eine schematische Därstellung
eines Harnstoffsynthese-Reaktors, in dem ein Wärmeaustauscher vorhanden ist.
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Die aus dem oben erwähnten Wärmeaustauscher abgeführte Wärmemenge
wird gesteuert, in-dem der der Wärmeaustauscherreaktionsmischung zugeführte NH3-Fluss
geregelt wird und auf diese Weise das gesamte molare NH3/C02-Verhältnis in der Wärmeaustauscher-Reaktionsmischung
geregelt wird. Gemäss diesem neuen Verfahren wird sowohl in dem Fall des Entfernens
einer überschüssigen Wärmemenge von dem Wärmeaustauscher (diese Tatsache erzeugt
einen Abfall der Temperatur des nachfolgenden adiabatischen Reaktors, was unten
näher erklärt werden wird) als auch im Falle der Überhitzung der Reaktionsmischung
die zugeführte Rate an NH3, die der Reaktormischung hinzugemischt wird, erhöht.
Als Folge davon steigt auf Grund des Anwachsens des freien überschüssigen NH3-Gehaltes
in der Reaktionsmischung der Dampfdruck der Reaktionsmischung, oder der Siedepunkt
der Reaktionsmischung fällt ab, wenn bei einem konstanten Druckniveau gearbeitet
wird, wie oben erwähnt worden ist. Als weitere Folge davon wird eine geringere Wärmemenge
an das relativ kältere Kühlmittel, das durch den Wärmeaustauscher zirkuliert, auf
Grund der Abnahme der Temperaturdifferenz zwischen der Reaktionsmischung und dem
wärmeabsorbierenden Kühlmittel übertragen. In dem spezifischen Fall, in dem die
genau richtige Wärmemenge von dem Wärmeaustauscher abgeführt wird, jedoch zur gleichen
Zeit die Temperatur der Reaktionsmischung zu hoch ist, wird ein Anwachsen der der
Reaktionsmischung zugeführten NH3-Rate verursachen, dass die Temperatur der Reaktionsmischung
innerhalb des gewünschten Temperaturbereichs wie oben beschrieben fällt. Um die
Wärmeabfuhr auf den richtigen Betrag wieder einzustellen, ist es notwendig, entweder
die Temperatur des wärmeabsorbierenden Kühlmittels zu verringern oder seine Zirkulationsrate
zu erhöhen, oder Dampf mit geringerem Druck in dem Wärmeaustauscher zu erzeugen,
wenn Wärme durch ein siedendes Kondensat abgeführt wird. In jedem Fallg3as Abt führen
der Wärmemenge auf den richtigen Wert wieder eingestellt, was jedoch bei einer niedrigeren
Betriebstemperatur für die Reaktionsmischung geschieht, wenn es gewünscht wird.
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Im Falle des Abführens einer unzureichenden Wärmemenge von dem Wärmeaustauscher'
was ein AnwaChsen der Temperatur des nachfolgenden adiabatischen Reaktors verursacht,
wie unten näher beschrieben werden wird, wird die zugeführte Rate an Rot3, das der
Reaktionsmischung zugemischt wirdverminderttwa8 zum Zweck der Abnahme des freien
überschüssigen NH3-Gehaltes in der Reaktionsmischung und damit dem Anwachsen des
Siedepunktes der Reaktionsmischung geschieht. Folglich wächst sowohl die Temperaturdifferenz
zwischen der Reaktionsmischung und dem wärmeabsorbierenden Kühlmittel als auch die
Rate der Wärmeabfuhr von dem Wärmeaustauscher.
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Wenn einmal die erforderliche Wärmemenge von der Reaktionsmischung
entfernt worden ist, wird die Reaktionsmischung auf den thermodynamischen Zustand
und die Bedingungen, die in den dem adiabatischen Reaktor zugeführten Strömen herrschen
und die ftir derartige Ströme charakteristisch sind> zurückgeführt. Die Reaktionsmischung
von dem Wärmeaustauscher wird dann mit zusätzlichernAmmoniak zum Zwecke der Steigerung
des gesamten molaren NH3/C02-Verhältnisses in der gesamten Mischung auf 2,8 zu 1
bis 7 zu 1 gemischt und in einen adiabatischen Reaktor zur Umwandlung von Ammoniumcarbamat
in Harnstoff gegeben. Die Reaktortemperatur wird durch Abfuhr der erforderlichen
Wärmemenge von dem vorgeschalteten Hochdruck-Wärmeaustauscher gesteuert, was ganz
analog zu dem oben Beschriebenen, aber in entgegengesetzter Weise zu herkömmlichen
Verfahren geschieht, bei denen der dem Reaktor zugeführte flüssige NH3-Strom eines
konventionellen Reaktors zum Zwecke der Steuerung der Temperatur eines derartigen
herkömmlichen adiabatischen Reaktors in der oben beschriebenen Weise vorerhitzt
wird, In dem erPindungsgemässen Verfahren wird der Druck in dem Reaktor auf dem
im wesentlichen gleichen Druck gehalten, der auf der Verfahrensseite des oben beschriebenen
Hochdruck-Wärmeaustauschers herrscht.
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Wie oben bereits erwähnt, gibt es noch einige Probleme, die gewöhnlich
bei konventionellen exothermen oder adiabatischen Reaktoren, die für eine Betriebsweise
nach bisher verwendeten, konventionellen Verfahren ausgelegt sind, auftreten.
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Normalerweise werden die Reaktionsbestandteile in den Bodenabschnitt
eines derartigen konventionellen adabatischenReaktors eingeführt, und die Synthese-Mischung
wird nach Abschluss der Reaktion aus dem oberen Abschnitt entnommen. Ein derartiger
herkömmlicher exothermer oder adiabatischer Reaktor besteht gewöhnlich aus einem
zylindrischen vertikal angeordneten Gefäss, bei dem das Verhältnis der Höhe zu dem
Durchmesser 6 bis 20 zu 1 beträgt, damit so weit wie möglich das ideale und in der
Praxis bevorzugte Fliessverhalten eines sich- nach oben bewegenden Pfropfens der
Synthesemischung durch den Reaktor angenähert wird. Aber auf Grund der oben erwähnten
Tatsachen, nach denen die Reaktion der Carbamatdehydratisierung zu Harnstoff eine
langsame Reaktion ist und mit einem Betrag von 7000 kcal/mol gebildeten Harnstoffesendotherm
ist, arbeitet der Bodenabschnitt eines derartigen herkömmlichen adiabatischen Reaktors
gewöhnlich bei einer Temperatur, die 10 bis 15°C über der Temperatur der Synthesemischung
bei Vollendung der Reaktion am Ausgang des Reaktors liegt. Kurz gesagt, wird ein
Teil der exothermen und augenblicklich auftretenden Reaktionswärme der Reaktion
der Ammoniumcarbamatbildung aus NH3 und C02 in dem Reaktorbodenabschnitt eines herkömmlichen
Reaktors als merkliche Wärme in der Synthesemischung gespeichert, was von'einem
folglichen Temperaturanstieg der Synthesemischung begleitet ist, der später langsam
abgebaut wird, um die endotherme Wärmemenge, die für die Dehydratisierung von Ammoniumcarbamat
zu Harnstoff während des Aufwärtsfliessens der Synthesemischung durch den Reaktor
erforderlich ist, zu liefern.
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Eine derartige Situation führt in einem herkömmlichen Reaktor unabänderlich
zu unerwünschten lokalen Überhitzungen der Synthesemischung in dem Reaktorbodenabschnitt,
was zum folglichen Verlust von gasförmigen NH3- und CO2 Bestandteilen aus der flüssigen-Phase
der Synthesemischung und zu
einer folglichen Abnahme des Grades
der Umwandlung des gesamten 002's in Harnstoff führt. Als ein weiterer Nachteil
einer derartigen in einem herkömmlichen Reaktor herrschenden Situation, nimmt die
Temperatur der Synthesemischung in dem oberen Abschnitt des zylindrischen Reaktors
im Verhältnis zu der Menge des durch das endotherme Verfahren der Carbamatdehydratisierung
zu Harnstoff und Wasser gebildeten Harnstoffes ab. Auf Grund dieser graduellen Temperaturabnahme
der Synthesemischung während ihres Aufwärtsströmens durch den Reaktor wird die Rate
der Carbamatdehydratisierung zu Harnstoff erniedrigt, wobei offensichtliche negative
Auswirkungen auf die Gesamtumwandlungsrate des gesamten in der Synthesemischung
vorhandenen C02 zu Harnstoff auftreten.
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Gemäss den neuen erfindungsgemässen Verfahren wird entweder die Mischung
der dem Reaktor zugeführten Ströme des adiaba-Im tischen Reaktors /indirekten Wärmeaustausch
mit der Synthesemischung im Gegenstromverfahren in Kontakt gebracht oder die dem
Reaktor zugeführten Ströme werden auf eine bestimmte bevorzugte Betriebstemperatur
vorerhitzt, die unterhalb des Punktes zum Aufrechterhalten des adiabatischen Temperaturgleichgewichtes
in dem Reaktor liegt, und die Reaktionsmischung wird in dem Reaktor erhitzt; oder
Wärme wird aus dem Bodenabschnitt des Reaktors abgeführt und der obere Abschnitt
des Reaktors wird zur gleichen Zeit erhitzt. In dem letzteren Fall kann gleichzeitiges
Kühlen des Bodenabschnittes und Erhitzen des oberen Abschnittes des Reaktors praktisch
dadurch durchgeführt werden, dass eine Schlange in die Reaktor-Synthesemischung
eingetaucht wird, das Kondensat in dem Bodenteil der Schlange, die mit der relativ
heisseren Synthesemischung in Kontakt steht, verdampft wird und dass der auf diese
Weise gebildete Dampf in dem oberen Teil der Schlange, die mit der relativ kälteren
Synthesemischung in Kontakt steht, kondensiert wird. Durch dieses Verfahren wird
überschüssige Wärme von dem Bodenabschnitt des Reaktors auf den oberen Abschnitt
des Reaktors dbertragen, wo sie für das endotherme Verfahren der Carbamatdehydratisierung
zu Harnstoff erforderlich ist. Eine derartige
Reaktorverdampferschlange
kann die Gestalt eines oberen und unteren zylindrischen und kugelförmigen Gefässes
besitzen, das mit zahlreichen parallel angeordneten Röhren verbunden ist, in deren
Inneren Kondensat rückgeführt wird; genauer gesagt, wird Kondensat in dem Bodenabschnitt
verdampft und in dem oberen Abschnitt der Verdampferschlange kondensiert, Ein derartiger
Reaktortyp ist in Figur 6 dargestellt und wird unten näher erläutert4 In dem zweiten
oben erwähnten Fall werden entweder die dem Reaktor zugeführten Ströme auf eine
bestimmte bevorzugte und optimale Betriebstemperatur vorerhitzt, die unterhalb des
Punktes zum Aufrechterhalten des adiabatischen Temperaturgleichgewichtes in dem
Reaktor liegt, oder es wird eine grössere Wärmemenge von den dem oben beschriebenen
Hochdruckreaktor zugeführten Strömen an den Wärmeaustauscher abgeführt, als notwendig
ist, um die Reaktortemperatur auf die bevorzugte optima-le Betriebstemperatur abzusenken.
In jedem Fall muss die Xquivalente auf diese Weise in über schuss von dem Reaktor
abgezogene oder in unzureichendern Masse den Reaktorzu£hrungsströmen zugeführte
Wärmemenge dem Reaktor von einer äuSseVen Quelle kompensiert oder zugeführt werden,
um die Reaktoftemperatur auf dem gleichen bevorzugten optimalen Niveau zu halten.
Das wird dadurch erreicht, dass Dampf einer in die Synthesemischung eintauchenden
Verdampferspule zugeführt und das Kondensat von der Verdampferspule abgeführt wird.
Die e*nerderartigen Schlange zuzuführende Wärmemenge ist äquivalent'4;-1 bis 12000,
vorzugsweise 2000 bis 10000 kcal/kg mol; des in dem Reaktor gebildeten Harnstoffes.
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In dem ersten oben erwShntën~Fall ist das einfachste-Verfahren, Überhitzungen
in-dem bodenabschnitt eines adiabatischen Reaktors zu verhindetn, die Mischung von
2 oder mehr dem Reaktor zugeführten Strömen im Gegenstromverfahren in indirekten
Wärmeaustausch mit der Reaktorsynthesemischung zu bringen. Jedoch ist das-wirtschaftlichste
und-praktische Verfahren
der Durchführung dieses indirekten Wärmeaustausches
im Gegenstromverfahren das folgende. Ein Teil oder die gesamte Menge, 5 bis 100
Molprozent, eines oder mehrerer der dem Reaktor zugeführten Ströme, nämlich C02,
NH3 und eine ammoniakalische wässrige Lösung von Ammoniumcarbamat, die Harnstoff
enthalten kann, wird gleichzeitig kontaktiert und an dem oberen Abschnitt des Reaktors
in eine Schlange eingeführt, die in die Synthesemischung eintaucht und im Inneren
von seinem oberen Abschnitt zu seinem Bodenabschnitt durch den Reaktor verläuft.
Die in die Reaktor-Synthesemischung eintauchende Schlange ist an ihrem in dem Bodenabschnitt
des Reaktors befindlichen Ende offen. Die Mischung der dem Reaktor zugeführten Ströme
geben auf ihrem eg durch den Reaktor nach unten Teile ihrer Reaktionswärme ab und
verlassen die Schlange in dem Bodenabschnitt des Reaktors. Der veflleibende Teil
des dem Reaktor zugeführten Stromes oder der Ströme, die nicht in die Reaktorschlange
eingespeist worden sind, wird an dem Bodenabschnitt des Reaktors eingeführt und
mit der von der Reaktorschlange austretenden Mischung gemischt. Die entstehende
gesamte Mischung steigt durch den Reaktor im Gegenstromverfahren zu der innerhalb
der Reaktorschlange nach unten strömenden Flüssigkeit, und wenn die Dehydratisierung
von Carbamat zu Harnstoff fortschreitet mit einem folglichen Temperaturabfall der
Reaktor-Synthesemischung wird Wärme von der in der Reaktorschlange nach unten fliessenden
Flüssigkeit an die Harnstoffsynthesemischung, die durch den Reaktor nach oben fliesst,
indirekt. übertragen.
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Die Reaktor-Synthesemischung wird nach Abschluss der Carbamatdehydratisierung
zu Harnstoff von dem oberen Abschnitt des Reaktors zur weiteren hier nicht beschriebenen
Verarbeitung entnommen.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung.
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Beispiel 1 Ein herkömmlicher vertikaler zylindrischer Geradeaus-Reaktor,
der mit einer inneren Verdampferschlange versehen war, wurde bei einer Temperatur
von 1880C und bei einem Druck von 270 Atmosphären betrieben.
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4.400 kg/hr C02 bei 100C und 6.800 kg/hr NH3 bei 160C wurden dem Reaktor
in einem angenäherten molaren NH3/C02-Gesamtverhältnis von 4 zu 1 zugeführt, um
4.200 kg/hr Harnstoff, 2.300 kg/hr nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat, 3.400 kg/hr
überschüssiges NH3 und 1.260 kg/hr Wasser zu liefern. Auf dieser Basis betrug der
berechnete Umwandlungsgrad von C02 zu Harnstoff grössenordnungsmässig 70%.
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Um die Reaktortemperatur konstant auf 1880C zu halten, war es notwendig,
überschüssige Wärme von dem Reaktor abzuBühren. Das wurde dadurch bewirkt, dass
in einer in die Synthesemischung eintauchenden Reaktorschlange Dampf von 9 Atmosphären
absoluter Druck und 176°C in einer Menge von angenähert 1.080 kg/hr erzeugt wurde.
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Der Oberflächenbereich der Reaktorschlange betrug etwa 2 64 m und
die zwischen der Reaktor-Synthesemischung und dem siedenden Kondensat, das innerhalb
der Reaktorschlange Dampf erzeugte, verfügbare Temperaturdifferenz betrug 11°C.
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Unter Bezugnahme auf Figur 1 wurden 4.400 kg/hr C02 bei 100C durch
Leitung 1 und 4.420 kg/hr NH3 bei 16°C durch Leitung 2 in den Bodenabschnitt 3 der
Röhrenseite eines vertikalen Mantel- und Röhren-Wärmeaustauschers 4, der bei 270
Atmosphären Druck arbeitete, eingeleitet. Das molare NH3/C02-Gesamtverhältnis in
den Zuführungsströmenzu dem Wärmeaustauscher 4 betrug 2,6 zu 1. Etwa 1000 kg/hr
Kondensat wurde durch Leitung 5 in die Mantelseite 6 des Wärmeaustauschers 4 eingeleitet,
um Dampf bei 9 Atmosphären Absolutdruck und 17600 zu erzeugen, der durch Leitung
7 abgezogen
wurde. Der Dampfdruck in der Mantelseite 6 wurde durch
das in dem Dampfausgang der Leitung 7 liegende Ventil 8 gesteuert.
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Die Temperatur der Reaktionsmischung innerhalb der Röhren des Wärmeaustauschers
4 betrug 2000C, und daher betrug die Temperaturdifferenz, die zwischen der in den
(nicht dargestellten) Röhren 10 enthaltenen Reaktionsmischung und dem in der Mantelseite
6 enthaltenen siedenden Kondensat verfügbar war, etwa 240C. Der gesamte Betrag des
in Wärmeaustauscher 4 erforderlichen Röhrenoberflächenbereichs war 2 28 m , das
sind nur 45% des Röhrenoberflächenbereiches, der für eine herkömmliche Reaktorschlange
erforderlich war. Die Reaktionsmischung aus Leitung 9 wurde in die Reaktorschlange
11, die mit einem offenen Ende 12 nahe dem Bodenabschnitt 13 des Reaktors 14 versehen
war, eingeführt. Die Reaktionsmischung aus Leitung 9 floss durch die Schlange 11
nach unten und wurde von 2000C auf 1800C abgekühlt. Die Reaktionsmischung verliess
die Schlange 11 an deren offenen Ende 12 und wurde mit 2380 kg/hr Ammoniak von 16°C,
das durch Leitung 15 strömte und in den Bodenabschnitt 13 des bei 270 Atmosphären
Druck arbeitenden Reaktors 14 eingeleitet worden war, gemischt. Die entstandene
Synthesemischung wurde weiter unterhalb 1800C auf Grund dieses Mischens der Reaktionsmischung,
die die Schlange 11 an deren Ende 12 verliess, mit dem relativ kälteren Strom des
Ammoniaks aus Röhre 15 abgekühlt. Die Synthesemischung besass dann ein molares N113/C02-Verhältnis
von 4 zu 1 und floss durch den Reaktor nach oben und stand in Gegenstrom-Wärmeaustausch
mit der relativ heisseren Reaktionsmischung, die durch die Reaktorschlange 11 nach
unten floss. Die Sgnthesemischung wurde auf 188°C der erhitzt und nach Abschluss
# Reaktion der Carbamatumwandlung zu Harnstoff aus dem oberen Abschnitt 16 des Reaktors
14 über Leitung 17 entnommen.
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Der durch Leitung 17 fliessende Strom enthielt 4.560 kg/hr Harnstoff,
1872 kg/hr nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat,
3.400 kg/hr überschüssiges
NH3 und 1368 kg/hr Wasser. Auf dieser Basisobetrug der rückgerechnete Umwandlungsgrad
des gesamten C02 in Harnstoff etwa 76%, verglichen mit 7070, die in einem herkömmlichen
oben beschriebenen Reaktor erhalten wurden.
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Beispiel 2 Ein herkömmlicher vertikaler zylindrischer Reaktor wurde
adiabatisch betrieben in einer Syntheseverfahrensanlage mit gesamter Harnstoffrückführung
bei einer Temperatur von 1900C und bei einem Druck von 220 Atmosphären 3124 kg/hr
C02 bei 1200C, 5182 kg/hr NH3 bei 700C und 5246 kg/hr Ammoniumcarbamatrückführungslösung
bei 850C wurden in den oben erwähnten herkömmlichen Reaktor eingeführt. Die Carbamatrückführungslösung
enthielt 3276 kg/hr Ammoniumcarbamat,690 kg/hr NH3 und 1280 kg/hr Wasser. Es war
keine Reaktorkühlung oder Heizung erforderlich, da der Reaktor adiabatisch arbeitete.
Das molare NH3/C02-Gesamtverhältnis in dem Reaktor betrug 3,8 zu 1 und das molare
Wasser-C02-Verhältnis betrug 0,629 zu 1. Nach Fertigstellung der Reaktion enthielt
der aus dem Reaktor ausfliessende Strom 4200 kgfhr Harnstoff, 3354 kg/hr nicht umgewandeltes
Ammoniumcarbaüiat, 3458 kg/hr-überschüssiges NH3 und 2540 kg/hr Wasser, Auf dieser
Basis war der berechnete Umwandlungsgrad des gesamten C02 zu Harnstoff 62.
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Gemäss der Erfindung und unter Bezugnahme auf Figur 2 wurden 3124
kg/hr C02 bei 115°C durch Leitung 20, 4821 kg/hr NH3 bei 35°C durch Leitung 21 und
4407 lsg/hr Ammoniumcarbamatrückführungslösung bei 800C durch Leitung 22 in den
Bodenabschnitt 23 des vertikalen zylindrischen Reaktors 24, der in seinem Inneren
mit einer in die in ihm befindliche Reaktionsmischung eintauchenden Heizschlange
25 versehen war, eingeführt. Die Carbamatlösung in Leitung 22 enthielt 2496 kgfhr
Ammoniumcarbamat, 745 kg/hr NH3 und 1166 kg/hr Wasser.
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Der Reaktor 24 wurde bei einem Druck von 220 Atmosphären betrieben,
das
molare NH3/C02-Gesamtverhältnis im Reaktor 24 betrug 3,8 zu 1 und das molare Wasser/CO2-Verhältnis
betrug darin 0,629 zu 1.
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750 kg/hr Dampf bei 16 Atmosphären absoluter Druck wurden in die Heizschlange
25 des Reaktors durch Leitung 26 zum Zwecke des Aufrechterhaltens der Reaktortemperatur
konstant auf 1900C eingeleitet. Das Kondensat wurde aus der Heizschlange 25 über
Leitung 27 abgeführt. Nach Abschluss der Reaktion wurde der Reaktorausfluss durch
Leitung 28 aus dem Reaktor 24 entnommen. Der Ausfluss enthielt 4200 kg/hr Harnstoff,
2574 kg/hr nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat, 3152 kg/hr überschüssiges NH3 und
2426 kg/hr Wasser. Auf dieser Basis betrug der rückgerechnete Gesamtumwandlungsgrad
des gesamten C02 zu Harnstoff 68%)vergllchen mit dem relativ geringeren Umwandlungsgrad
von 62%, der in dem oben beschriebenen herkömmlichen'Reaktor erhalten worden war,
der mit den gleichen molaren NH3/C02- und H20/C02-Verhältnissen betrieben worden
war.
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Beispiel 3 Ein herkömmlicher vertikaler zylindrischer Reaktor wurde
in einer Syntheseverfahrensanlage mit gesamter Harnstoffrückführung bei einer Temperatur
von 190°C und einem Druck von 220 Atmosphären adiabatisch betrieben. 3124 kg/hr
C02 bei 120°C, 5499 kg/hr NH3 bei 750C und 4728 kg/hr Ammoniumcarbamatlösung bei
85°C wurden in diesen herkömmlichen Reaktor eingeführt. Die Carbamatrückführungslösung
enthielt 2918 kg/hr Ammoniumcarbamat, 600 kg/hr Nil3 und 1210 kg/hr Wasser.
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Es war keine Reaktorkühlung oder Heizung erforderlich, da der Reaktor
adiabatisch arbeitete. Das molare N113/602-Gesamtverhältnis in dem Reaktor betrug
4,0 zu 1, und das molare Wasser/C02-Verhältnis betrug 0,62 zu 1. Nach Fertigstellung
der Reaktion enthielt der neaktorausflussstrom 4200 kg/hr Harnstoff, 2996 kg/hr
nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat, 3685 kg/hr überschtissiges NH3 und 2470 kg/hr
20, Auf dieser Basis betrug der rückgerechnete Umwandlungsgrad
des
gesamten C02 in Harnstoff 64pa.
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Gemäss der Erfindung und unter Bezugnahme auf Figur 3 wurden 3124
kg/hr C02 bei 11com in Leitung 31, 2729 kg/hr NH3 bei 460C in Leitung 32 und 4063
kg/hr Ammoniumcarbamatlösung bei 800C in Leitung 33 zusammengemischt und in die
Reaktorschlange 34 innerhalb des Reaktors 35 eingeführt. Das molare NH3/C02-Gesamtverhältnis
der Mischung in der Reaktorschlange 34 betrug 2,6 zu 1. Die Mischung floss nach
unten durch die Reaktorschlange 34 und verliess die Reaktorschlange34 an deren offenem
Ende 36, das sich nahe dem Reaktorbodenabschnitt 37 befand. Die Mischung wurde mit
2400 kg/hr NH3 von 46°C gemischt, das in dem Bodenabschnitt 37 des Reaktors 35 über
Leitung 38 zugeführt worden war. Die gesamte NH3-Menge, die dem Reaktor über Leitung
39 zugeführt worden war, betrug daher 5129 kg/hr, und das molare NH3/C02-Gesamtverhältnis
in der gesamten entstandenen Reaktormischung im Bodenabschnitt 37 betrug 4,0 zu
1, wo-hingegen das molare Wasser/CO2-Verhältnis 0,62 zu 1 betrug. Der Reaktor 35
wurde bei 190°C und 220 Atmosphären Druck adiabatisch betrieben.
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Es war keine Heizung oder Kühlung erforderlich, und die Reaktortemperatur
wurde konstant auf 1900C durch Variation der Temperatur eines oder mehrerer der
dem Reaktor zugeführten Ströme 31, 32, 33, 38 oder 39 gehalten. Nach Fertigstellung
der Reaktion wurde der Reaktorausfluss durch die am oberen -Ende befindliche Leitung
40 entnommen. Der ausfliessende Strom enthielt 4200 kg/hr Harnstoff, 2340 kg/hr
nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat, 3400 kg/hr überschüssiges NH3 und 2376 kg/hr
Wasser. Auf dieser Grundlage wurde der rückgerechnete Gesamtumwandlungsgrad des
gesamten C02 zu Harnstoff zu 70dna bestimmt, verglichen mit dem relativ geringeren
Umwandlungsgrad von 64%, der in dem herkömmlichen oben beschriebenen Reaktor beim
Betrieb mit den gleichen molaren NH3/002- und H20/CQ2-VerhEltnissen erhalten worden
war.
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Beispiel 4 Ein herkömmlicher vertikaler zylindrischer Reaktor wurde
in
einer Syntheseverfahrensanlage mit gesamter Harnstoffrückführung
bei einer Temperatur von 1880C und bei einem Druck von 220 Atmosphären adiabatisch
betrieben. 3124 kg/hr C02 von 120°C, 5928 kg/hr NH3 von 720C und 4510 kg/hr Ammoniumcarbamatrückführungslösung
von 88°C wurden in diesen herkömmlichen Reaktor eingeführt. Die Carbamatrückführungslösung
enthielt 2730 kg/hr Ammoniumcarbamat, 630 kg/hr NH3 und 1150 kg/hr Wasser. Es war
keine Reaktorkühlung oder Heizung erforderlich. Das molare NH3/C02-Gesamtverhältnis
in dem Reaktor betrug 4,3 zu 1> und das molare Wasser/C02-Verhältnis betrug 0,60
zu 1. Nach Fertigstellung der Reaktion enthielt der Reaktorausfluss-Strom 4200 kg/hr
Harnstoff, 2808 kg/hr nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat, 4144 kg/hr dberschUssiges
NH3 und 2410 kg/hr Wasser. Auf dieser Basis betrug der berechnete Umwandlungsgrad
des gesamten C02 in Harnstoff 66%.
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Gemäss der Erfindung und unter Bezugnahme auf Figur 4 wurden 3124
kg/hr CO2 bei 120°C in Leitung 41, 3661 kg/hr Carbamatrückführungslösung bei 120°C
in Leitung 42 und 2560 kg/hr NH3 bei 1200C in Leitung 43 in die Röhrenseite 44 des
vertikalen Mantel- und Röhrenwärmeaustauschers 45 eingeführt. Die Carbamatrückführungslösung
in Leitung 42 enthielt 1950 kg/hr Ammoniumcarbamat, 670 kg/hr NH3 und 1041 kg/hr
Wasser. Die Reaktionswärme wurde von dem Wärmeaustauscher 45 abgeführt, in-dem 1870
kg/hr Dampf von l790C und 9,8 Atmosphären absoluter Druck in der Mantelseite 46
des Wärmeaustauschers 45 erzeugt wurden. Das Kondensat wurde der Mantelseite 46
durch Leitung 47 zugeführt, und der erzeugte Dampf wurde durch Leitung 48 abgeführt.
Die Reaktormischung verliess den Wärmeaustauscher 45 mit 2000C durch die oben angeordnete
Leitung 49 mit einem molaren NI!3/C02-Gesamtverhältnis von 2,5 zu 1 und wurde in
den Bodenabschnitt 50 des Reaktors 51 eingeleitet. 2937 kg/hr NH3 von 120°C in Leitung
52 wurden ebenfalls in den Bodenabschnitt 50 eingeleitet und mit der Reaktormischung
aus Leitung 49 gemischt, so dass das insgesamt resultierende molare NH3/C02-Gesamtverhältnis
der entstehenden Reaktormischung im Bodenabschnitt 50 gleich 4,3 zu 1 war,
wohingegen
das molare lVasser/C02-Verhältnis 0,60 zu 1 betrug.
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Der Reaktor 51 und die Röhrenseite 44 des Wärmeaustauschers 45 arbeiteten
bei den im wesentlichen gleichen Druck von 220 Atmosphren. Der Reaktor 51 war mit
einer in diesem Reaktor befindlichen Synthesemischung eingetauchten Verdampferschlange
53 versehen. Die Temperatur innerhalb des Reaktors 51 wurde konstant auf 190°C gehalten,
in-dem 600 kg/hr Dampf von 2100C und 18,8 Atmosphären absoluter Druck zum Erhitzen
der Verdampferschlange 53 über Leitung 54 eingeleitet wurden.
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Das Kondensat wurde von der Schlange 53 über Leitung 55 entnommen.
NachFertigstellung der Reaktion wurde die entstandene Reaktionsmischung aus dem
Reaktor 51 über die in dem oberen Abschnitt des Reaktors 51 angeordnete Leitung
56 entnommen. Die Mischung in Leitung 56 enthielt 4200 kg/hr Harnstoff, 2028 kg/hr
nicht umgewandeltes Ammoniumcarbamat, 3753 kg/hr überschüssiges NH3 und 2301 kg/hr
Wasser. Auf dieser Grundlage betrug der berechnete Umwandlungsgrad des gesamten
C02 in Harnstoff 73% im Vergleich zu 66to Umwandlungsgrad, der in dem herkömmlichen
oben beschriebenen Reaktor und unter Verwendung des gleichen molaren NH3/C02-Verhältnisses
von 4,3 zu 1 und des gleichen molaren H20/C02-Verhältnisses von 0,60 zu 1 erhalten
worden war.
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Beispiel 5 Gemäss der vorliegenden Erfindung und unter Bezugnahme
auf Figur 5 wurden 3124 kg/hr CO2 von 120°C in Leitung 61, 3661 kg/hr Ammoniumcarbamatrückführungslösung
von 1200C in Leitung 62 und 2560 kg/hr NH3 von 1200C in Leitung 63 der Röhrenseite
64 des vertikalen Mantel- und Röhrenwrmeaustauschers 65 zugeführt. Die Carbamatrückführungslösung
in Leitung 62 enthielt 1950 kg/hr Ammoniumcarbamat, 670 kg/hr NH3 und 1041 kg/hr
Wasser. Die durch das Mischen dieser dem Reaktor zugeführten Ströme entstandene
Reaktionswärme wurde von dem Wärmeaustauscher 65 abgeleitet, indem 1250 kg/hr Dampf
von 1790C und 9,8 Atmosphären absoluter Druck in der Mantelseite 66 des Wärmeaustauschers
65 erzeugt wurden. Das Kondensat wurde der Mantelseite 66 über die Leistung 67 zugeführt
und der erzeugte Dampf wurde über die Leitung 68
abgeführt.
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Die Reaktionsmischung in den Röhren 64 die auf 220 Atmosphären Druck
und 200 C gehalten wurde , wurde aus dem Wärmeaustauscher 65 über die Leitung 69
abgeführt. Die ;Eteaktionsmischung besass ein molares NH3/CO2-Verhältnis von 2,5
zu 1. Der Strom 69 wurde in die Reaktorschlange 70 an dem oberen Abschnitt 71 des
Reaktors 72 eingeleitet.
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Die Reaktorschlange 70 war in die Reaktor-Synthesemischung eingetaucht
und erstreckte sich von dessen oberen Abschnitt 71 nach unten zu dessen Bodenabschnitt
74. Die Reaktorschlange 70 war an ihrem Ende 73 im Reaktorbodenabschnitt 74 offen.
Der relativ heissere Strom aus Leitung 69 floss nach unten durch die Reaktorschlange
70 und im Gegenstrom zu der Reaktor-Synthesemischung, die durch den Reaktor 72 aufstieg.
Die Reaktionsmischung, die die Schlange an ihrem offenen Bodenende 73 verliess,
wurde in dem Reaktorbodenabschnitt 74 mit 2937 kg/hr NH3 von etwa 1200C aus Leitung
75 gemischt, so dass das molare NH3/C02-Gesamtverhältnis der Reaktor-Synthesemischung
im Bodenbereich 74 und im Reaktor 72 4,3 zu 1 betrug und das molare H20/CO2-Verhältnis
0,60 zu 1 betrug, was ähnlich dem oben angegebenen Beispiel '4 war.
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Die Reaktor-Synthesemischung im Reaktorbodenabschnitt 74 wurde unterhalb
186°C auf Grund des Mischens mit dem dem Reaktor 72 zugeführten relativ kälteren
NH3-Strom 75 abgekühlt, stieg durch den Reaktor 72 auf und wurde durch indirekten
Wärmeaustausch mit dem relativ heißeren Strom 69 aufgeheizt, der als Gegenstrom
durch die Reaktorschlange 70 , wie oben erklärt, strömte. Bei Fertigstellung der
Reaktion wurde die entstandene Reaktor-Synthesemischung von dem oberen Abschnitt
7l'des Reaktors durch die oben angeordnete Leitung 76 bei 220 Atmosphären Druck
und 1900C entzogen. Die Mischung in Leitung 76 enthielt 4200 kg/hr Harnstoff, 2028
kg/hr nicht umgewandeltes mmoniumcarbamat, 3753 kg/hr überschüssiges NH3 und 2301
kg/hr Wasser. Auf
dieser Basis betrug der Umwandlungsgrad des gesamten
C02 in Harnstoff 73% im Vergleich zu 66% Umwandlungsgrad, der in einem herkömmlichen
in Beispiel 4 beschriebenen und bei den gleichen molaren NH3 und 1120 / CO2-Verhältnissen
arbeitenden Reaktor erhalten worden war.
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Figur 6 stellt einen alternativen Reaktor dar, der Zuführungsleitungen
51, 52 und 53 besitzt, die mit ihm verbunden sind, und der eine Ausgangsleitung
54 zum Entnehmen der Reaktionsmischung aus diesem Reaktor besitzt. Innerhalb des
Reaktors 50 befindet sich ein Wärmeaustauscher 55, der ein Kondensatgefäss 56 in
dem unteren Bereich des Reaktors und ein oberes Gefäss 57 in dem oberen Bereich
des Reaktors enthält. Die Leitungen 58 verbinden das untere und das obere Gefäss
miteinander. Ein Wärmeaustauschmittel ist in diesen Gefässen und den Leitungen des
Wärmeaustauschbereiches enthalten. Gegebenenfalls ist eine Eingangsleitung 59 zur
Zuführung eines Wärmeaustauschmittels an dem oberen Gefäss 57 und eine Aus lass
leitung zum Entfernen des Wärmeaustauschmittels aus dem unterenKondensatgefäss 56
vorgesehen.
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In der Ausführungsform, in der keine Einlass- und Auslassleitungen
59 und 60 vorgesehen sind, enthält der Wärmeaustauscher 55 ein geschlossenes System,
das aus den Gefässen 56 und 57 und den Leitungen 58 besteht und ein Wärmeaustauschmedium
darin enthält. Die Reaktionswärme an dem unteren Reaktorabschnitt wird an das Wärmeaustauschmittel
im Gefäss 56 übertragen und wird vorzugsweise in latente Wärme umgewandelt. Das
heisst, in dem Falle, wenn das Wärmeaustauschmittel Dampf ist, wandelt die Reaktionswärme
an dem unteren Abschnitt des Reaktors das Kondensat in Dampf an dem unteren Abschnitt
des Wärmeaustauschers um. Der erhitzte Dampf strömt dann nach oben durch die Leitungen
58, wie das auch das Reaktionsprodukt in dem Reaktor tut. Während des Auf wärtsfliessens
wird Wärme von dem Dampf an das Reaktionsprodukt übertragen, und der Dampf wird
nach dem Abkühlen ein Kondensat und fliesst durch die Leitungen 58 zurück zu dem
Kondensatgefäss 56 in dem unteren Abschnitt des Reaktors.
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Auf diese Weise wird das Reaktionsprodukt an den oberen Abschnitten
des Reaktors in einer wirksamen und einfachen Weise erhitzt.
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Gegebenenfalls kann das abgekühlte Wärmeaustauschmittel aus dem oberen
Gefäss 57 abgezogen und wieder zu dem Kondensatgefäss 56 durch eine äussere Leitung
zurückgeführt werden.
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Eine noch weitere alternative Ausführung ist, ein erhitztes Wärmeaustauschmittel
dem oberen Gefäss 57 zuzuführen, das Wärmeaustauschmittel zu zwingen, durch die
Leitungen 58 nach unten zu dem Kondensatgefäss 56 zu strömen, und es dann von dem
System über die Leitung 60 abzuziehen. Das stellt einen Typ eines offenen Systems
dar, wohingegen die vorhergehenden Ausführungsformen geschlossene Systeme bilden.
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Auf diese Weise wird mit dem Reaktor nach Figur 6 ein flüssiges Wärmeaustauschmittel
in dem Bodenabschnitt des in einem unteren Bereich des Reaktors angeordneten Wärmeaustauschers
durch die Reaktionswärme verdampft, die durch die Reaktionsbestandteile, die in
den Reaktor über die Leitungen 51 bis 53 eingeführt werden, erzeugt wird. Wenn das
erhitzte Wärmeaustauschmittel zu einem oberen Abschnitt des Systems fliesst, wird
seine Wärme an die aufsteigenden und kühlenden Bestandteile übertragen und es wird
gegebenenfalls in dem oberen Abschnitt des Reaktors kondensiert. Das Kondensat kann
entweder intern (über Leitungen 58) oder extern zurückgeführt werden oder es kann
aus dem System ganz entfernt werden und frisches wärmeübertragendes Mittel kann
dem System zugeführt werden. Es können Dampf und andere herkömmliche Wärmeaustauschmittel
verwendet werden.