DE1542387B2 - Verfahren zur synthese von ammoniak - Google Patents
Verfahren zur synthese von ammoniakInfo
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Description
-2682
+ 7,694
während das Gasgemisch sich im komprimierten 25" Zustand befindet, erfüllt wird, wobei Kmax größer ist
als der Wert K, der durch die Beziehung
wiedergegeben wird, worin Pnh2 der Partialdruck
von Ammoniak (in atm) und Pco2 der Partialdruck
von Kohlendioxid (in atm) im Gasgemisch ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxid enthaltende Frischgas
einen Druck von etwa 84 bis etwa 211 atm sowie eine Temperatur von etwa 107 bis etwa 163° C
besitzt, bevor es mit dem Kreislaufgas mit einem Druck von etwa 84 bis etwa 211 atm und einer
Temperatur von etwa 29 bis etwa 85° C vermischt wird, und daß die vereinigten Gase auf einen Druck
von etwa 98 bis etwa 224 atm bei einer Temperatur von etwa 38 bis etwa 107°C komprimiert werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Synthese von Ammoniak unter erhöhtem Druck in
Gegenwart eines Katalysators, wobei ein Stickstoff, Wasserstoff sowie Kohlendioxid enthaltendes Frischgas
und Ammoniak, Wasserstoff und Stickstoff enthaltendes Kreislaufgas unter Verwendung ein und desselben
Kreiselkompressors komprimiert wird.
Bei den bekannten Verfahren zur Synthese von Ammoniak wird das Stickstoff und Wasserstoff
enthaltende Frischgas von dem verhältnismäßig niedrigen Druck, bei dem es erzeugt wird, nämlich
Atmosphärendruck bis zu einigen Dutzend Atmosphären, auf den verhältnismäßig hohen Druck, bei dem es
über den Synthesekatalysator geleitet wird (je nach Verfahren 105 bis 1400 atm), komprimiert. Das komprimierte
Frischgas wird mit Kreislaufgas, das komprimiert ist, vereinigt. Das Gemisch kann dann gekühlt werden,
um einen Teil des gebildeten Ammoniaks auszukondensieren, so daß er abgetrennt werden kann. Das von
Ammoniak befreite kalte Gas wird dann auf Reaktionstemperatur (260 bis 538° C) vorgeheizt und über ein
Katalysatorbett oder mehrere Katalysatorbetten geleitet, wo ein Teil des Stickstoffs und Wasserstoffs zu
Ammoniak umgesetzt wird. Das Ammoniak enthaltende Produktgas wird durch Wärmeaustausch mit dem
Beschickungsgas gekühlt und kann dann noch weiter gekühlt werden, um einen Teil des Ammoniaks
auszukondensieren, und wird dann, wie erwähnt, erneut komprimiert, bevor es mit dem Frischgas vereinigt wird.
Dadurch wird der im sog. Synthesekreislauf auftretende Druckabfall (normalerweise etwa 7 bis 35 atm) kompensiert.
Ein kleiner Anteil des Kreislaufgases wird abgezogen, damit sein Gehalt an Inertgasen, wie
Methan, Argon und anderen Edelgasen, nicht zu groß wird.
Das Frischgas enthält normalerweise geringe Mengen, gewöhnlich etwa IO-4 bis 10~3 %, Kohlendioxid,
das bekanntlich unter bestimmten Bedingungen mit Ammoniak zu festem Ammoniumcarbamat und bei
Anwesenheit von Wasser zu festem Ammoniumcarbonat und bzw. oder festem Ammoniumbicarbonat
reagiert. Die Bildung solcher Feststoffe in der Kompressoranlage ist außerordentlich unerwünscht. Sie
wurde bei den oben beschriebenen herkömmlichen Verfahren dadurch vermieden, daß das Kohlendioxid
enthaltende Frischgas erst dann mit dem Ammoniak enthaltenden Kreislaufgas vermischt wurde, wenn beide
Gase getrennt voneinander komprimiert waren.
In der US-PS 30 54 660 ist ein solches Verfahren zur Synthese von Ammoniak beschrieben. Es wird ausgeführt,
daß sich gleichzeitig zwei Kompressoren, nämlich ein Hauptkompressor für das Frischgas und ein
Zusatzkompressor oder »recirculator« für das Kreislaufgas in Betrieb befinden. Nur ein geringer Teil des
Kreislaufgases, der zum Antreiben des der Komprimierung des Hauptteiles des Kreislaufgases dienenden
Turbinenkompressors verwendet wird, wird anschließend in den Hauptkompressor für das Frischgas
eingeführt.
Aus »Chemical Engineering« 21. Juni 1965, S. 109ff.,
ist es bekannt, in sehr großen Ammoniaksyntheseanlagen mit Kapazitäten über 300 bis zu 3000 t/Tag anstelle
der in kleineren Anlagen verwendeten Kolbenkompressoren Kreiselkompressoren für die Kompression des
Frischgases und des Rückgases zu verwenden und die Synthese bei verhältnismäßig niedrigen Drücken von
140 bis 210atm durchzuführen (a.a.O., S. Ill, r. Sp., Z.
30—35). Auf Seite 114, r. Sp., letzte drei Zeilen, wird das
Problem der schlechten Auslastung des letzten Rades des Kreiselkompressors hingewiesen. Es wird zwar in
den vorangehenden Zeilen festgestellt, daß das Verfahren bei Verwendung von Kreiselkompressoren bei
niedrigeren als den zuvor angewandten Drücken durchgeführt wird, jedoch wird das Problem damit nur
sehr unzureichend gelöst, und aus der schlechten Auslastung des letzten Rades oder der letzten Räder
ergeben sich beträchtliche Probleme hinsichtlich Konstruktion, Wirtschaftlichkeit und Störanfälligkeit des
Kreiselkompressors.
Es wurde gefunden, daß man die erwähnten Nachteile dadurch überwinden kann, daß man das Kreislaufgas
dem Kreiselkompressor, in dem das Frischgas komprimiert wird, durch einen Seiteneinlaß unmittelbar vor
dem letzten Rad oder den letzten Rädern zuführt und das so erhaltene Gasgemisch aus Kreislauf- und
Frischgas nach dem Passieren des letzten oder der letzten Räder den gewünschten Enddruck erreicht. Die
Bedingungen, unter denen Frischgas und Kreislaufgas miteinander vermischt, werden, sind so gewählt, daß die
Bildung von Feststoffen in der Kompressoranlage aufgrund der Reaktion zwischen Kohlendioxid und
Ammoniak verhindert wird. Es müssen solche Partialdrücke von Ammoniak und Kohlendioxid und solche
Temperaturen (in 0K) eingehalten werden, daß die Beziehung
log Kmax= -
+ 7,694
während das Gasgemisch sich im komprimierten Zustand befindet, erfüllt wird, wobei Kmax größer ist als
der Wert K, der durch die Beziehung
wiedergegeben wird, worin Puh^ der Partialdruck von
Ammoniak (in atm) und /3CO2 der Partialdruck von
Kohlendioxid (in atm) im Gasgemisch ist.
Das Frischgas, das im wesentlichen aus Wasserstoff und Stickstoff im Molverhältnis von etwa 3 :1 besteht,
wird vor seinem Einsatz in dem Ammoniaksyntheseverfahren von Katalysatorgiften, wie Kohlenstoff, öldämpfen,
ungesättigten Kohlenwasserstoffen, Schwefelverbindungen, Wasser und Kohlenoxiden, die außerdem
zur Bildung fester Rückstände sowie zur Schädigung der Anlage führen können, ganz oder teilweise befreit. Die
Entfernung von Inertgasen, wie Methan, Argon und Helium, die sich bei der Ammoniaksynthese ansammeln
können und den Partialdruck von Stickstoff und Wasserstoff und damit die Reaktionsgeschwindigkeit
erniedrigen, erfolgt gewöhnlich durch Abziehen eines Teiles des Gases.
Die Konzentration an Inertgasen bei der Ammoniaksynthese variiert von etwa 0,4 bis etwa 2,0%, bezogen
auf das gereinigte Frischgas. Kohlenoxide sind gewöhnlich zu etwa 10~3 % oder darunter anwesend. Das
gereinigte Frischgas wird üblicherweise mit einem Druck von etwa 7 bis etwa 52,5 atü eingesetzt.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von Zeichnungen veranschaulicht werden.
Fig. 1 stellt ein Fließschema einer Anlage zur Ausführung einer bevorzugten Durchführungsform des
Verfahrens gemäß der Erfindung dar und
F i g. 2 zeigt ein ähnliches Fließschema einer Anlage zur Durchführung einer weiteren Ausführungsform des
Verfahrens gemäß der Erfindung.
In F i g. 1 wird Stickstoff und Wasserstoff enthaltendes Frischgas durch Leitung 10 in die erste Stufe 12 des
Kreiselkompressors 11 eingeführt und auf einen mittleren Druck von etwa 59,5 bis etwa 66,5 atü
komprimiert. Diese Kompressorstufe 12 enthält 9 Räder. Das komprimierte Gas wird durch Leitung 14 und
zum Auskondensierenlassen vorhandener Feuchtigkeit durch die Kühlzone 16 und von da in den Abscheider 18
geführt, wo es von Wasser befreit wird, das durch Leitung 21 abgezogen wird. Das getrocknete Frischgas
von niederem Druck und einer Temperatur zwischen etwa 4 und etwa 100C wird aus dem Wasserabscheider
18 durch Leitung 20 in die zweite Stufe 22 des Kreiselkompressors 11 geführt. Diese zweite Stufe 22
enthält 9 Räder. Kreislaufgas, das wie weiter unten beschrieben erhalten wurde und Ammoniak, nichtumgesetzten
Stickstoff und Wasserstoff sowie geringe Mengen an Inertgasen enthält, wird durch Leitung 24
und einen Seiteneinlaß in die zweite Stufe 22 des Kompressors eingeführt und mit dem hinter dem letzten
Rad vor dem Seiteneinlaß hervorströmenden Frischgas bei einem mittleren Druck von etwa 84 bis etwa 211 atü
vermischt. Das Frischgas besitzt eine Temperatur von etwa 107 bis etwa 163°C, das Kreislaufgas eine
Temperatur von etwa 29 bis etwa 85°C und das erhaltene Gasgemisch beim Passieren des letzten Rades
oder der letzten Räder der zweiten Stufe 22 eine Temperatur von etwa 38 bis etwa 82° C. Das
Gasgemisch wird durch das letzte Rad oder die letzten Räder der zweiten Stufe 22 auf einen Enddruck von
etwa 98 bis etwa 224 atü und eine Endtemperatur von etwa 38 bis etwa 107° C gebracht und durch Leitung 26
abgezogen.
Das Kreislaufgas, das in die zweite Kompressorstufe 22 durch Leitung 24 eingeführt wird, besitzt wegen des
Druckabfalles während des Synthesekreislaufes um etwa 10,5 bis 17,5 atm, wie bereits oben erwähnt, einen
Druck von etwa 84 bis etwa 211 atü. Die Stelle des
Seiteneinlasses in die zweite Kompressorstufe 22 wird so gewählt, daß das Kreislaufgas bei seinem Eintritt in
die zweite Kompressorstufe 22 denselben oder einen nur geringfügig höheren Druck besitzt, als er an dieser
Stelle innerhalb der zweiten Kompressorstufe herrscht, was gewöhnlich in der Nähe des letzten Rades oder der
letzten Räder des Kompressors der Fall ist. Dadurch wird eine volle Auslastung des letzten Rades oder der
letzten Räder des Kompressors erzielt. Der Kompressor kann auch aus einer größeren oder geringeren
Anzahl von Stufen als den zwei Stufen dieses Beispiels bestehen, wobei die Za,hl der Stufen von der gesamten
benötigten Druckdifferenz und von mechanischen Bedingungen abhängt.
Ein Teil des komprimierten Gases aus Leitung 26 wird durch Leitung 28 geführt und zum Vorheizen der
Reaktorbeschickung in der Wärmeaustauschzone 29 verwendet. Der Rest wird in der Kühlzone 27 zum
Auskondensierenlassen von anwesendem Ammoniak gekühlt, in Leitung 30 mit dem von der Wärmeaustauschzone
29 abgezogenen gekühlten Gas vereinigt und mit diesem zusammen in die Trennzone 31
eingeleitet, wo Ammoniak in flüssiger Form sowie Kohlendioxid abgetrennt werden. Das Kohlendioxid
wird mit dem flüssigen Ammoniak, der durch Leitung 39 in den Auffangbehälter 56 gelangt, entfernt. Aus dem
Tank 56 wird der Ammoniak durch Leitung 58 als Produkt abgezogen. Der gasförmige Anteil aus der
Trennzone 31 wird durch Leitung 32 in die Wärmeaustauschzone 29 geleitet und dort, wie oben beschrieben,
vorgeheizt und durch Leitung 33 in den Reaktor 38 eingeleitet, in dem sich eine Anzahl von (nicht
gezeigten) Katalysatorbetten sowie ein Wärmeaustauscher 40 befinden. Der Hauptteil des Gases strömt
durch ein (nicht gezeigtes) Rohr innerhalb des Reaktors nach unten und durch den innerhalb des Reaktors
befindlichen Wärmeaustauscher 40, wo das Gas durch indirekten Wärmeaustausch mit heißen Produktgasen
auf die zur Einleitung der Umsetzung benötigte Temperatur vorgeheizt wird. Danach strömt das Gas
nacheinander durch die Katalysatorbetten, wobei es aufgrund der exothermen Umsetzung zwischen Stickstoff
und Wasserstoff zu Ammoniak in jedem der Katalysatorbetten erhitzt wird. Die geringen Mengen
Methan, Helium, Argon und Kohlendioxid, die als Verunreinigungen in dem Gas enthalten sind, sind bei
der Ammoniaksynthese inert. Die Temperatur wird geregelt, indem man eine kleine Menge des verhältnismäßig
kühlen Beschickungsgases aus Leitung 33 durch die Leitungen 34 und 35 zwischen die Katalysatorbetten
preßt. Von derartigen Leitungen sind nur zwei gezeigt;
ihre Zahl steigt mit der Zahl der Katalysatorbetten. Die heißen Abgase aus dem letzten der Katalysatorbetten
passieren den Wärmeaustauscher 40, wobei sie, wie beschrieben, mit dem Beschickungsgas in indirektem
Wärmeaustausch stehen.
Das heiße Produktgas, das aus dem Wärmeaustauscher 40 des Reaktors 38 abgezogen wird, strömt durch
Leitung 42 zu einem oder mehreren weiteren Wärmeaustauschern, die allgemein als Kühlzone 44 dargestellt
sind. Der Hauptteil des gekühlten Gases bildet das Kreislaufgas und wird durch Leitung 24 in die zweite
Kompressorstufe 22 eingeleitet. Etwa 15 bis etwa 25% des eingesetzten Wasserstoff/Stickstoff-Gemisches
wird im Reaktor in Ammoniak umgewandelt. Die Menge an nichtumgesetztem Kreislaufgas ist daher
etwa vier- bis etwa siebenmal so groß wie die Menge an Frischgas. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist aber
für jeden Umwandlungsgrad und jedes dadurch bedingte Verhältnis von Kreislaufgas zu Frischgas
anwendbar. Ein kleiner Anteil des vom Reaktor abgezogenen Gases wird durch Leitung 46 abgeleitet, in
Zone 48 gekühlt, um Ammoniak auskondensieren zu lassen, und in den Abscheider 50 geleitet, wo von dem
nichtumgesetzten Gas und den Inertgasen flüssiger
Ammoniak abgetrennt und durch Leitung 54 in den Auffangbehälter 56 geleitet wird, während die nichtumgesetzten
und Inertgase durch Leitung 52 aus dem Verfahrenskreislauf entfernt werden, um zu verhindern,
daß der Gehalt des Kreislaufgases an Inertgasen zu hoch wird. Dieses aus dem Kreislauf entfernte Gas kann
zu Kühlzwecken, zur Verbrennung oder zu anderen Zwecken verwendet werden. Seine Menge wird so
einreguliert, daß die gleiche Menge an Inertgasen, die dem System durch die Frischgase zugeführt wird, aus
dem System entfernt wird.
In dem folgenden Beispiel 1 bzw. in Tabelle 1 werden für ein gemäß dem Fließschema von Fig. 1 durchgeführtes
Syntheseverfahren Daten über Druck- und Temperaturbedingungen, Strömungsgeschwindigkeiten
und Zusammensetzung der Gasströme an verschiedenen Stellen der Anlage sowie über die sonstigen
Verfahrensbedingungen angegeben.
Sowohl die erste Kompressorstufe 12 als auch die zweite Stufe 22 bestehen aus je 9 Kompressorrädern.
Das zurückgeführte Gas wird zwischen dem 8. und 9. Rad der zweiten Stufe 22 eingeführt.
Ort der | Druck | Temp. | — | Strömungs | Mol-% | nach Verlassen des 8. Rades der zweiten | Gas vor dem | Kompressorstufe : | Mol-% | Mol-% | Mol-% | Vol.-% |
Messung bzw. | 43 | geschw. | N2 | aus Kreislauf- und frischem | H2 | NH3 | Inertgas | CO2 | ||||
Probenahme | 67 | [10 -<] | ||||||||||
(vgl. Figur 1) | atü | 0C | — | kg/h | ||||||||
10*) | 24,7 | 38 | — | 25,55 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |||
14*) | 63,4 | 174 | 121 | 25,55 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |||
20 | 62,7 | 8 | 54 | 25,21 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |||
21 | — | 0,38 | — | — | — | — | ||||||
24 | 136,7 | 153,5 | 18,1 | 55,0 | 12,0 | 14,9 | 0 | |||||
26 | 150,5 | 178,5 | 19,3 | 58,3 | 9,9 | 12,5 | 0,9 | |||||
52 | — | 2,86 | — | — | — | — | — | |||||
58 | — | 22,34 | — | — | — | — | — | |||||
A**) | 136,7 | 25,21 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |||||
B**) | 136,7 | 178,5 | 19,3 | 58,3 | 9,9 | 12,5 | 0,9 | |||||
*) Wassergehalt des Frischgases nicht in den Mol-%-Werten enthalten. | ||||||||||||
A·*) Frischgas | 22. | |||||||||||
B**) Gemisch | 9. Rad der zweiten Kompressorstufe 22. |
Der unerwünschten Bildung von Feststoffen kann man durch Erhöhung der Temperatur und Senkung des
Druckes entgegenwirken, da beide Maßnahmen die Zersetzung des festen Carbamats in seine gasförmigen
Bestandteile, Kohlendioxid und Ammoniak, gemäß der folgenden Reaktionsgleichung begünstigen:
NH4CO2NH2 (fest) =2NH3(gas0 + CO2(gasl) (1)
Bei niedrigen Ammoniak- und Kohlendioxidkonzentrationen
in einem Gasgemisch können die Partialdrükke dieser beiden Stoffe wie folgt ausgedrückt werden:
Gemäß dem Massenwirkungsgesetz hängt das Ausmaß der Carbamatbildung gemäß Gleichung (1) ab von
dem Wert für K in dem Ausdruck:
3)
PcO2 =
Experimentell wurde ermittelt, daß die Bildung von Feststoffen unterbleibt, wenn K für eine gegebene
Temperatur einen bestimmten Maximalwert nicht übersteigt. Eine Reihe von empirisch ermittelten
Werten für maximale 7^-Werte (Kmax) und die
dazugehörigen Temperaturen sind in Tabelle A zusammengestellt, wobei K sich aus den Partialdrücken in atm
errechnet und Temperaturen in ° Kelvin angegeben sind.
der Partialdruck von Ammoniak,
der Partialdruck von Kohlendioxid,
der Molenbruch von Ammoniak,
der Molenbruch von Kohlendioxid, und
der Gesamtdruck des Gemisches
der Partialdruck von Kohlendioxid,
der Molenbruch von Ammoniak,
der Molenbruch von Kohlendioxid, und
der Gesamtdruck des Gemisches
auf Pin atm)
Temperatur,
0KeMn
0KeMn
6,9xlO-3
38xlO-3
118XlO-3
324x10-3
38xlO-3
118XlO-3
324x10-3
272
294
311
327
Aus den in Tabelle A angegebenen Daten läßt sich eine empirische Beziehung zwischen Kmax und der
zugehörigen Temperatur durch die folgende Gleichung ausdrücken:
log
7,694,
bezogen auf Pin atm, worin Tdie absolute Temperatur
in ° Kelvin bedeutet.
Mit Hilfe von Gleichung (5) kann man den zulässigen Gesamtdruck und die zulässige Ammoniak- und
Kohlendioxidkonzentration abschätzen, wenn man bei einer gegebenen Temperatur die Bildung von Feststoffen
in dem Gasgemisch verhindern will. Umgekehrt läßt sich die Mindesttemperatur errechnen, bei der bei
gegebenem Gesamtdruck und gegebenen Ammoniak- und Kohlendioxidkonzentrationen die Feststoffbildung
verhindert wird.
Im folgenden wird auf Fig.2 Bezug genommen, durch die eine Modifikation des gemäß Fig. 1
beschriebenen Verfahrens veranschaulicht wird. Das Frischgas strömt bis zur zweiten Stufe 22 des
Kompressors 11 wie in F i g. 1 gezeigt. Kreislaufgas, das wie weiter unten beschrieben erhalten wird und neben
nichtumgesetztem Stickstoff und Wasserstoff Restmengen an Ammoniak und geringe Mengen Verunreinigungen
enthält, wird durch Leitung 24 in einen Seiteneinlaß der zweiten Stufe 22 des Kompressors 11 geleitet, in
dem es mit Frischgas vermischt wird. Dabei besitzt das von dem letzten vor dem Seiieneinlaß befindlichen Rad
abströmende Frischgas eine Temperatur von etwa 107 bis etwa 162°C und einen Druck von etwa 84 bis etwa
176 atm. Das Kreislaufgas besitzt eine Temperatur von etwa -12 bis etwa 43° C und einen Druck von etwa 84
bis etwa 176 atm. Das durch Vermischen der beiden Ströme entstandene Gasgemisch besitzt eine Temperatur
von etwa 4 bis etwa 71°C und einen Druck von etwa 84 bis etwa 176 atm, bevor es zu dem letzten Rad oder
den letzten Rädern der zweiten Stufe 22 gelangt, wo es auf einen Enddruck von etwa 98 bis etwa 189 atm und
eine Endtemperatur von etwa 10 bis etwa 93° C gebracht wird. Dieses Gasgemisch wird durch Leitung
26 aus der zweiten Kompressionsstufe 22 abgezogen, in Zone 27 zum Auskondensieren von anwesendem
Restammoniak gekühlt und in die zweite Abscheidezone 31 geleitet, wo es von flüssigem Ammoniak befreit
wird, der durch Leitung 39 in das Auffanggefäß 56 geleitet wird. Das ammoniakfreie Gas wird dann durch
35
40 Leitung 32 in den Wärmeaustauscher 45 und durch Leitung 33 durch den Reaktorwärmeaustauscher 40 und
den Reaktor 38 geleitet. Ein Teil des verhältnismäßig kühlen Beschickungsgases wird durch Leitungen 34 und
35 zwischen die (nicht gezeigten) Katalysatorbetten geleitet, um das Produktgas abzukühlen.
Das Ammoniak enthaltende, den Reaktor verlassende Gas wird durch Leitung 42 aus dem Reaktor 38
abgezogen, im Wärmeaustauscher 45 durch entgegenkommendes Beschickungsgas gekühlt, um Ammoniak
auskondensieren zu lassen, und in den ersten Abscheider 49 geleitet, wo der verflüssigte Ammoniak abgetrennt
und durch Leitung 47 in den Auffangbehälter 56 abgezogen wird. Das Gas wird dann weiter durch
Leitung 24 abgezogen, von wo die Hauptmenge als das oben erwähnte Kreislaufgas in die zweite Stufe 22 des
Kompressors 11 zurückgeleitet wird. Ein kleiner Anteil
des Gases wird durch Leitung 51 in den Abscheider 50 geleitet, wo restliches Ammoniak abgetrennt und durch
Leitung 54 in den Auffangbehälter geleitet wird. Das Restgas wird danach durch Leitung 52 aus dem
Verfahrenskreislauf entfernt, um zu verhindern, daß die Menge an Inertgasen in dem System zu hoch wird.
Die gemäß Fig. 2 durchgeführte Modifizierung des Verfahrens besteht im wesentlichen aus der Abtrennung
der Hauptmenge des gebildeten Ammoniaks aus dem den Reaktor verlassenden Gas, bevor es zur zweiten
Kompressorstufe 22 zurückgeführt und mit Frischgas vermischt und komprimiert wird. Im Gegensatz dazu
wird beim Verfahren gemäß F i g. 1 die Hauptmenge an Ammoniak erst nach dem Vermischen und Komprimieren
des Reaktorabgases mit dem Frischgas entfernt. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt somit beide
Verfahrensweisen.
Im folgenden Beispiel 2 bzw. in Tabelle 2 werden für ein gemäß dem Fließschema von F i g. 2 durchgeführtes
Syntheseverfahren Angaben über Druck- und Temperaturbedingungen, Strömungsgeschwindigkeiten und Zusammensetzung
der Gase an verschiedenen Stellen der Anlage sowie über die sonstigen Verfahrensbedingungen
gemacht.
Sowohl die erste Kompressorstufe 12 als auch die zweite Stufe 22 bestehen aus je 9 Kompressorrädern.
Das Kreislaufgas wird zwischen dem 8. und 9. Rad der zweiten Stufe 22 eingeführt.
Ort der | Druck | Temp. | Strömungs- | Mol-% | Mol-% | Mol-% | Mol-% | Vol.-% |
Messung bzw. | geschw. | Nh | H2 | NH3 | Inertgas | CO2 | ||
Probenahme | [10 -4] | |||||||
(vgl. Figur 2) | atü | 0C | kg/h |
10*) | 26,6 | 27 | — | 3 | 42,95 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1.6 | 5 |
14*) | 64,7 | 157 | 38 | 42,95 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |
20 | 64,0 | 8 | — | 41,55 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |
21 | ■ — | 1,41 | — | — | — | — | — | |||
24 | 138,7 | 121 | 222,0 | 19,6 | 59,0 | 5,4 | 16,0 | 0 | ||
26 | 150,5 | 21 | 263,6 | 20,5 | 61,9 | 4,4 | 13,2 | 1,0 | ||
52 | — | 4,39 | — | — | — | — | — | |||
58 | 37,16 | — | — | — | ||||||
A") | 138,7 | 41,55 | 24,6 | 73,8 | 0 | 1,6 | 5 | |||
B**) | 138,7 | 263,6 | 20,5 | 61,9 | 4,4 | 13,2 | 1,0 |
Wassergehalt des Frischgases nicht in den Mol-%-Werten enthalten. *) Frischgas nach Verlassen des 8. Rades der zweiten Kompressorstufe 22.
*) Gemisch aus Kreislauf- und frischem Gas vor dem 9. Rad der zweiten Kompressorstufe 22.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 709 507/312
Claims (1)
1. Verfahren zur Synthese von Ammoniak unter erhöhtem Druck in Gegenwart eines Katalysators,
wobei ein Stickstoff, Wasserstoff sowie Kohlendioxid enthaltendes Frischgas und Ammoniak, Wasserstoff
und Stickstoff enthaltendes Kreislaufgas unter Verwendung ein und desselben Kreiselkompressors
komprimiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kreislaufgas dem
Kreiselkompressor, in dem das Frischgas komprimiert wird, durch einen Seiteneinlaß unmittelbar vor
dem letzten oder den letzten Rädern des Kompressors zuführt und man das so erhaltene Gasgemisch
aus Kreislauf- und Frischgas das letzte oder die letzten Räder passieren läßt und am Hochdruckende
abnimmt und daß solche Partialdrücke von Ammoniak und Kohlendioxid und solche Temperaturen (in
° Kelvin) eingehalten werden, daß die Beziehung
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---|---|---|---|
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