DE2424331C2 - Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion - Google Patents

Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion

Info

Publication number
DE2424331C2
DE2424331C2 DE19742424331 DE2424331A DE2424331C2 DE 2424331 C2 DE2424331 C2 DE 2424331C2 DE 19742424331 DE19742424331 DE 19742424331 DE 2424331 A DE2424331 A DE 2424331A DE 2424331 C2 DE2424331 C2 DE 2424331C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
weight
dispersions
impregnation
coagulation
dispersion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19742424331
Other languages
English (en)
Other versions
DE2424331B1 (de
Inventor
Helmut 6101 Seeheim Daum
Norbert Dipl.-Chem. Dr. 6101 Nieder-Beerbach Sütterlin
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm GmbH Darmstadt
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Roehm GmbH Darmstadt filed Critical Roehm GmbH Darmstadt
Priority to DE19742424331 priority Critical patent/DE2424331C2/de
Publication of DE2424331B1 publication Critical patent/DE2424331B1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2424331C2 publication Critical patent/DE2424331C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J3/00Processes of treating or compounding macromolecular substances
    • C08J3/02Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
    • C08J3/03Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in aqueous media
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2357/00Characterised by the use of unspecified polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

Description

Zum Imprägnieren von Faservliesen, Rohpapieren oder ähnlichen saugfähigen Gebilden mit Polymerisaten verwendet man mit Vorteil thermosensible wäßrige Polymerisatdispersionen. Sie sind bei Raumtemperatur beständig und zu einer gleichmäßigen und vollständigen Durchtränkung eines saugfähigen Substrats geeignet Beim Erwärmen auf z. B. 60" C koagulieren die Dispersionen, und das abgeschiedene Polymerisat schlägt sich gleichmäßig in dem durchtränkten Körper nieder. Bei der anschließenden Trocknung erhält man eine gleichmäßige Verfestigung des imprägnierten Materials, weil Bindermigration zur Oberfläche nicht möglich ist
Bei der Thermosensibilisierung unterscheidet Blacklay (High Polymer Latices, Elsavier Publ. Com, 1966, S. 35 bis 52) zwei Typen von Zusätzen, nämlich das Zink-Amin-System und bestimmte wasserlösliche Polymere. Die Wirkung des Zink-Amin-Systems beruht auf der Bildung von Komplexsalzen aus Zink und Ammoniak, die bei höherer Temperatur zerfallen und Zinkionen freisetzen und dadurch die Koagulation auslösen. Ähnlich wirkt Zirkon-Ammon-Carbonat. Auch die Wirkung des Aluminiumtriformiats geht auf die Freisetzung von dreiwertigen Aluminiumionen bei höherer Temperatur zurück. Wasserlösliche Polymere sind als Thermosensibilisierungsmittel geeignet, wenn sie in kaltem Wasser löslich und in warmem Wasser unlöslich sind. Beim Erwärmen der Dispersion fallen sie aus und binden die Dispersionspartikeln zu Flocken. Beispiele für derartige Polymere sind Polyvinylmethyläther und Polypropylenglykol. Die Nachteile dieser Thermosensibilisierungsmittel liegen in der Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, sie aus dem behandelten Substrat nachträglich zu enffernen, und schließlich in der Beschränkung der Verfahren auf eng begrenzte pH-Wert-Bereiche.
Aus der DE-AS 22 26 269 ist es bekannt, zur Imprägnierung von saugfähigen Substraten und nachfolgenden thermischen Koagulation thermosensible, saure Polymeriationsdispersionen zu verwenden, die in der wäßrigen Phase, gegebenenfalls neben anionischen
,ο
EmulgierTnittein, nichtionische Emulgiermittel enthalten, die-wenigstens;zum Teil aus alkoxylierten; Aminen mit inverter Löslichkeit und gegebenenfalls" zum übrigen Teil aus üblichen nichtionischen Emulgiermitteln, wie oxäthylierten Fettalkoholen, Fettaminen oder Fettsäuren, bestehen. Die zur Thermosensibilisierung unerläßlichen alkoxylierten Amine werden nach M. Schick (»Nönioriic Surfactants«, New York,'1967, Seite 353—355) trotz ihres Gehalts an tertiären Amin-Stick-Stoffatomen zu den nichtionischen Teiisiden gerechnet Sie können auch in Kombination mit Elektrolyten, wie Natriumchlorid oder Magnesiumchlorid, angewendet werden.
Die Thermosensibilisierung von Kunststoffdispersionen wird in der Regel erst vom Anwender durchgeführt Um nach der Lehre der DE-AS 22 26 269 handelsübliche Dispersionen thermosensibel einzustellen, müssen spezielle teure AminrOxalkyHerungsprodei.ee zugesetzt werden. Es gehört zu den Zielen der vorliegenden Erfindung, die Thermosensibilisierung handelsüblicher, anionisch und nichtionisch stabilisierter Kunststoffdispersionen mit billigen, leicht zugänglichen Industriechemiealien zu erreichen.
Auch beim Verfahren gemäß US-PS 29 12 349 sind teure kationische Emulgatoren notwendig, um handelsübliche anionisch und nichtionisch stabilisierte Dispersionen thermosensibel zu machen.
Aufgabe der Erfindung war es, zur Imprägnierung von saugfähigen Substraten und nachfolgenden thermisehen Koagulation wäßrige Polymerisatdispersionen zu verwenden, die auch ohne den Zusatz von alkoxylierten Aminen oder anderen, aus dem imprägnierten Substrat nach dem Koagulieren schwer auswaschbaren Thermosensibilisierungsmitteln durch einfache und billige Zusätze thermosensibel eingestellt sind. Überraschenderweise gelang dies durch die Verwendung der Sulfate einwertiger Kationen als Thermosensibilisierungsmittel in wäßrigen Polymerisatdispersionen, die neben anionisctien Emulgiermitteln nur die allgemein gebräuchlichen nichtionischen Emulgiermittel, nämlich Oxäthylierungsprodukte von Alkylphenolen, Fettalkoholen oder Fettsäureamiden mit 7 bis iOO Äthylenoxidresten, enthalten. Gegenstand der Erfindung ist daher die im Patentanspruch angegebene Verwendung.
Die Empfindlichkeit vieler anionischer Polymerisatdispersionen gegen Elektrolyte ist bekannt und wird auf eine Wechselwirkung des anionischen Emulgiermittels mit dem Kation des Elektrolyten zurückgeführt. Die koagulierende Wirkung ist bei einwertigen Kationen noch schwach und nimmt beim Übergang zu zwei- und zu drei- oder mehrwertigen Kationen sprunghaft zu. Als wirksames Gegenmittel gegen die Eiektrolytempfindlichkeit hat sich der Zusatz nichtionischer Emulgiermittel erwiesen. Man erzielt damit eine weitgehende Beständigkeit gegen ein- und zweiwertige Metallkationen, so daß man die Mischbarkeit mit einer konzentrierten Calciumchloridlösung als Prüfmethode für die Elektrolytbeständigkeit herangezogen hat. Um gegenüber Calciumionen stabilisierte Dispersionen thermosensibel zu machen, bedurfte es höherwertiger Kationen, z. B. der dreiwertigen Aluminiumionen oder der vierwertigen Ionen der Zirkonverbindungen, wobei durch geschickte Auswahl ganz bestimmter Anionen dafür gesorgt wurde, daß sich die koagulierende Wirkung dieser Kationen erst bei erhöhter Temperatur auswirkt.
Es kann nicht überraschen, daß anionische wäßrige Polymerisatdispersionen, die durch einen Gehalt an
nichtionischen Emulgiermitteln gegen stark koagulierend wirkende Electrolyte, wie Calciumchlorid, ger schützt sind, gegenüber den Chloriden, Nitraten oder Rhodanideri der AllcaEraetalie und des Ammoniums bis zu beträchtlichen Konzentrationen beständig sind. Um so überraschender und um so weniger erklärlich ist es jedoch, daß diese Dispersionen gerade gegen die Sulfate dieser Kationen empfindlich sind. Ini Gegensatz zu den Sulfaten zwei- und dreiwertiger Kationen, wie des Magnesiums oder Aluminiums, deren koagulierende ίο Wirkung bei Raumtemperatur ebenso stark ist wie bei etwa 60°, haben die Sulfate der einwertigen Kationen eine mit der Temperatur stark ansteigende Koagufierungswirkung._Sie sind daher ideale Thermosensibilisieruiigsmittel für Dispersionen der genannten Art, denn die Alkalisulfate oder Ammoniumsulfate sind äußerst bilüge Chemikalien und lassen sich nach erfolgter Koagulation aus dem imprägnierten Material mit kaltem Wasser auswaschen. Ihre Wirksamkeit ist vom pH-Wert unabhängig.
Die Wirksamkeit des Lithium-, Natrium-, Kalium- und Ammoniumsulfate ist — bei gleicher molarer Konzentration — nahezu gleich groß. Sulfate organischer Amine, insbesondere solcher mit nicht mehr als 6 C-Atomen, wie Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Diethylamin, Triethylamin, Di- oder Triäthanolamin, Butylamin, Piperidin oder Py^idin, sind ebenfalls wirksam, bringen aber einen störenden Geruch mit sich. Alkali- und Ammoniumsulfat sind daher bevorzugt
Die Menge des zu verwendenden Sulfats hängt von der Stabilität der Dispersion in Abwesenheit des Sulfats ab. Polymerisatdisf^rsionen sind an sich labile Gebilde, und es bedarf zahlreicher Einzelkenntnisse und Erfahrungen, um Produkte hemmeüen, die den heute geltenden Stabilitätsanforderüiigen ge---ügen. Dispersionen, die nicht dem modernen Stand entsprechend aufgebaut sind, können so instabil sein, daß sie bei jedem Elektrolytzusatz schon bei Raumtemperatur koagulieren. Häufig gelingt es, derartigen Dispersionen durch nachträgliche Zugabe von Emulgiermitteln, insbesondere nichtionischen Emulgiermitteln, eine ausreichende Stabilität zu verleihen. Die Einverleibung ionischer Gruppen in das zu dispergierende Polymerisat fördert die Scherstabilität Auf der anderen Seite ist es bei gleichzeitiger Anwendung aller bekannten stabilitätsfördernden Maßnahmen möglich. Dispersionen herzustellen, die auch gegen starke Koagulierungsmittel wenig empfindlich sind. Polymerisatdispersionen mit extrem hoher oder niedriger Stabilität sind deshalb weniger gut für eine Thermosensibilisierung im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignet. Vorzugsweise werden zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Produkte solche Dispersionen eingesetzt, die in der Praxis als »elektrolytbeständig« bezeichnet werden, worunter man versteht, daß sie mit dem gleichen Volumen einer 20%igen Kalziumchloridlösung vermischt und wenigstens 1 .Stunde auf 6O0C erwärmt werden können, ohne zu koagulieren. -
Für die technisch gebräuchlichen Dispersionen, die diese Qualitätsmerkmale, in der Regel erfüllen, bedarf es zur Thermosensibilisierung eines Zusatzes von 0,1 bis 1 Mol eines der genannten Sulfate je Liter der wäßrigen Phase, vorzugsweise 0,2 bis 0,5 Mol/l.
Die mit Sulfatzusätzen versehenen Dispersionen sind bei Raumtemperatur oder darunter, jedoch nicht in allen Fällen unterhalb des Gefrierpunktes, lagerbeständig. Um unerwünschte Koagulationen unter ungünstigen Lagerungsbedingungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, jeweils nur den_ Bedarf eines oder weniger Tage zu sensibilisieren. " . '.'- : - r ~
Je nach dem erreichten Grad der Thermosensibilisierung tritt Koagulation bei Temperaturen zwischen 40 und 10O0CeUi. Die Koagulationstemperatur'iiegt umso niedriger, bzw. der Bedarf ari zuzusetzendem Sulfat ist im allgemeinen um so geringer, je. höher der Polymerisatanteil der Dispersion liegt, ^ geringer der Teilchendurchmesser der; Polymerisatpartikel ist und je weniger hichtionische Emulgiermittel die Dispersion enthält In der gleichen Richtung wirkt sich_bei den als nichtionisches Emulgiermittel eingesetzten Athylenoxyaddukten eine Verminderung des Oxäthylierungsgrades aus.
Die in der Technik T allgemein gebräuchlichen aniinischen Emulgiermittel, wie Natriumparaffinsulfonat, Natriumcetylsulfat, Natriumoleylsulfat, Natriumlaurylsulfat, Natriumdodecylbenzolsulfonat oder Tetranatrium-N-(l^-dicarböxyäAyl)-N-octadecylsuifosir<.-cinat eignen sich für die zu verwendenden Dispersionen in den beanspruchten Mengengrenzen.
Daneben enthalten die crfindungsgemäß verwendeten Dispersionen ausschließlich Oxäthylierungsprodukte von Alkylphenolen, wie Isononylphenol, Diisononylphenol, Isododecylphenol, DiisobutylphenoL oder von Fettalkoholen oder Fettsäureamiden mit 7 bis 100 Äthylenoxydresten als nichtionische Emulgiermittel.,
Wasserlösliche Schtiizkolloide können die Stabilität weiter verbessern.
Da die Thermosensibilisierung auf einer Beeinflussung der EmulgiermJHelschicht, die die Poiymerisatpartikeln umgibt, beruhi ist die Natur des Dispersionspolymerisats für das Koagulationsverhalten nur von geringer Bedeutung. Es können daher alle gebräuchlichen Polymerisatdispersionen im Sinne der Erfindung thermosensibilisiert werden. Die dispergierten Polymerisate sind aus radikalisch polymerisierbaren Vinyl- bzw. Vinylidenverbindungen aufgebaut Typische Vinyl- und Vinylidenverbindungen sind die Alkyiester der Acryl- und Methacrylsäure mit 1 bis 8 C-Atoi.icn im Alkylrest, Styrol, «-Methylstyrol, Vinyltoluol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acryl- und Methacrylnitril, Vinylacetat, -propionat und -butyrat, Butadien und Isopren. Daneben können in geringer Menge Monomere mit bestimmten funktioneilen Gruppen in die Polymrisate eingebaut sein, wie z. B. Acryl- oder Methacrylsäure, deren Salze, Amide oder Methylolamide, Hydroxyalkylester ungesättigter Carbonsäuren usw., sowie gegebenenfalls Monomere mit zwei oder mehr polymerisierbaren Doppelbindungen je Molekül, z. B. Methylen-bis-acrylamid. Besonders bevorzugt sind dispergiertc Polymerisate, die zu mehr als 80% aus Alkylestern der Acryl- oder Methacrylsäure, Acrylnitril, Styrol oder Vinylidenchlorid aufgebaut sind. Dispersionen dieser Art sind in Konzentrationen von 40 bis 60% Polymerisatanteil im Handel, werden aber häufig nach Verdünnung auf beispielsweise 20% Polymerisatgehalt angewendet. Es ist vorteilhaft, das Sulfat erst nach der Verdünnung auf die gewünschte Gebrauchskonzentration zuzugeben. Da die thermosensibilisierende Wirkung des Sulfatzusatzes nicht vom pH-Wert abhängt, kann dieser den jeweiligen Erfordernissen des Einzelfalls entsprechend gewählt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Dispersion geht man von den in bekannter Weise erzeugten, handelsüblichen Dispersionen aus. Die Sulfate können bei intensiver Durchmischung in fester Form zugesetzt werden, wobei aber die Gefahr der
Koagulatbildürig irifotge lokaler Oberkönz^ntratiönen besteht. .... . ..■ ,., :1 . ■'.:.;. 'I'.J.'.W IV"
' Es wirdί daher .bevorzug!, daß Sulfat in .wäßriger Lösisng zugegeben, dereii "Konzentration yon ζ. B."5% bis zur Sättigung: rfeiciieh ^shn.I)ie Sulfate können auch in der wäßrigen Ph^e. der 'Diversion selbst ^erzeugt werden, indem man Ihre Bfldungskomponenten getrennt zusetzt also; Beispielsweise mit Ammoniak sättigt iind.mt Schwefelsaure neutralisiert.
DerFeststoffgehjalt und, die Viskosität der Dispersion werden den Erfqrdernissen.'der vogesehenen. Anwendung.entsprechend eingestellt. Zur. Imprägnierung von Faservliesen, saugfähigen Rohpapiereri oder anderen saugfähigen Substraten werden diese in an sich bekannter Weise; unterhalb der Koagulationstemperatur mit. der thermösensiblen Dispersion getränkt, was z.B. durch Tauchen odeir Sprühen geschehen kann. Anschließend/wird auf eine Temperatur oberhalb des Koagulatiönspuriktes erwärmt- Um die Koagulation zu beschleunigen, kann die .zur Koagulation erforderliche Mindesttemperatur überschriiten werden. Bei der Koagulation wird &e Dispersion in ein klares Serum und Kunststoffflocken geschieden, die gleichmäßig im ganzen Substrat abgelagert werden.
Wenn der Sülfatgehait im Endprodukt nicht stört, kann unmittelbar nach Abschluß der Koagulation in an sich bekannter Weise getrocknet werden. Koagulation und Trocknung werden in der Regel verfahrensmäßig zu einem Schritt zusammengefaßt, wobei optimale Eigenschaften erreicht ' werden, wenn unter den angewandten Bedingungen die Koagulation auch im Innern des Substrates abgeschlossen ist, bevor eine merkliche Verdunstung des Wassers eintritt Nach der Koagulation kahh die wäßrige Phase der Dispersion mittels Walzen aus dem behandelten Substrat ausgequetscht werden, wobei die Hauptmenge des Sulfats entfernt wird. Der verbleibende Rest des Sulfats kann, sofern er stört, mit Wasser ausgewaschen werden. Um zu vermeiden, daß dabei der ausgeflockte Binder herausgeschwemmt wird, sollte der Filmbildungsvorgang wenigstens teilweise abgelaufen, d. h. die zur Filmbildung erforderliche Temperatur wenigstens kurzzeitig erreicht worden sein.
In den nachfolgenden Beispielen wird die erfindungsgemäße Verwendung der Dispersionen an typischen Ausführungsformen näher erläutert.
Beispiel 1
Ein Polyester-Nadelfilz mit einem Flächengewicht von 440 g/m2 wird mit einer 20%igen Flotte folgender Zusammensetzung imprägniert:
660 g Wasser
340 g einer wäßrigen 60%igen Kunststoffdispersion
deren Polymerisatphase aus
57 Gew.-% n-Butylacrylat,
39,25 Gew.-% Methylmethacrylat.
0,5 Gew.-% Äthylenglykol-dimethacrylat,
O5S Gew,-% Methacrylamid und
2,75 Gew.-% N-Methylol-methacrylamid
aufgebaut ist und deren Wässerphase
0,765 Gew.-% anionischen Emulgator (Triisobufylphe: noi + 7 MoI Äthylerioxyd, sulJiert, Na-Salz)und
2,0 Gew.-% nichtionischen Emulgator fiso-Nonylphenol + t00 Mol Äthylenoxyd)
enthält.
ίο Die Imprägnierung wird auf einem Laborfoulard durchgeführt. Die Flottenaufnahme beträgt 200%, die Laufgeschwindigkeit" 2 m/min, der Abquetschdruck 10 kp/cm2.
Anschließend wird das imprägnierte Nadelfilz im Umlufttrockenschrank während 5 min bei 1400C getrocknet Mit Hilfe eines Thermometers wird die Temperatur im Innern des Nadelfilzes gemessen. Sie bleibt im Bereich von 45—b0°C. bis nach etwa 3 Minuten das Wasser fast vollständig verdampft ist, und steigt dann rasch auf die Umlufttemperatur von 14(TC an.
Eine Probe (25 χ 10 cm) des gtuTickneten Nadc!fi!zcs wird 15 min in eine 0,2%ige alkoholische Lösung von eCeresbIau G N eingelegt, anschließend unter fließendem Wasser gut gespült und an der Luft oder im Trockenschrank getrocknet Durch diese Anfärbung wird nur das Bindemittel in dem imprägnierten Substrat sichtbar gemacht Es zeigt sich deutlich, daß es an den Oberflächen angereichert ist, was auf eine starke Migration während des TrocknuEgsprozesses zurückzuführen ist
Imprägniert man erfindungsgemäß mit einer Flotte der Zusammensetzung
340 g der im Beispiel oben genannten Dispersion, 660 g Wasser, 50 g Natriumsulfat (0,44 Mol/l)
so erhält man eine wesentlich gleichmäßigere Bindever-AO teilung über den Querschnitt des Nadelfilzes und nur noch eine geringe Anreicherung des Binders an der Substratoberfläche.
Beispiel 2
Der im Beispie! 1 beschriebene Polyester-Nadelfilz wird mit der gleichen Kunststoi'fdispersion, die mit Wasser auf 30% Trockengehalt verdünnt ist und mit Natriumsulfat in einer Menge von 0,2 Mol/l der Wasserphase versetzt ist, imprägniert Nach dem Imprägnieren wird überschüssige Imprägnierflotte bei einem Druck von 5 kp/cm3 abgequetscht Anschließend wird das imprägnierte Substrat 10 min in einem Infrarotfeld erhitzt, wobei die Temperatur im Innern des Substrats auf 75°C ansteigt Nach dieser Behandlung wird nochmals mit einem Druck von 10 kp/cm2 abgequetscht, wobei ein fast klares Serum abfließt.
Danach wird im Umlufttrockenschrank bei einer Lufttemperatur von 140°C getrocknet Durch die im Beispiel 1 beschriebene Anfärbemetho-
de läßt sic'.i erkennen, daß eine praktisch völlig gleichmäßige Verteilung des Bindemittels über dem Querschnott des Substrats erreicht worden ist.

Claims (1)

  1. ■- = · " - ■-.-' Patentanspruch: ':
    Verwendung einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion, bestehend aus 10 bis 60 Gew.-% eines synthetischen, wasserlöslichen Polymerisats aus radikalisch polymerisieiten Vinyl- oder Vinylidenverbindungen und 90 bis 40 Gew.-% einer wäßrigen Phase, die 0,1 bis 3 Gew.-% eines anionischen Emulgiermittels und 0,2 bis 5 Gew.-% eines nichtionischen Emulgiermittels und einen Elektrolyten enthält zur Imprägnierung von saugfähigen Substraten unterhalb der Koagulätionstemperatur der Dispersion und zur anschließenden thermischen Koagulation des dispergierten Kunststoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase der verwendeten Polymerisatdispersion als nichtionische Emulgiermittel nur Oxäthylierungsprodukte von Alkylphenolen, Fettalkoholen oder Fettsäureamiden mit 7 bis 100 Äthylenoxidresten und als Elektrolyten 0.1 bis 1 MbI je Liter eines Sulfats eines einwertigen anorganischen oder organischen Kations enthält
DE19742424331 1974-05-18 1974-05-18 Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion Expired DE2424331C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742424331 DE2424331C2 (de) 1974-05-18 1974-05-18 Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742424331 DE2424331C2 (de) 1974-05-18 1974-05-18 Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2424331B1 DE2424331B1 (de) 1975-10-30
DE2424331C2 true DE2424331C2 (de) 1983-12-22

Family

ID=5915989

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19742424331 Expired DE2424331C2 (de) 1974-05-18 1974-05-18 Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2424331C2 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4102841A (en) * 1975-11-28 1978-07-25 The B. F. Goodrich Company Heat sensitive latices
DE2900574A1 (de) * 1979-01-09 1980-07-17 Bayer Ag Verwendung von wasserloeslichen elektrolyten als zusatzmittel in waessrigen kunststoffdispersionen und eine, einen wasserloeslichen elektrolyten enthaltende, waessrige kunststoffdispersion

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1090858B (de) * 1959-04-07 1960-10-13 Bayer Ag Verfahren zum Aufarbeiten waessriger Emulsionen niedrig polymerer Emulsionspolymerisate
DE2149854A1 (de) * 1971-10-06 1973-04-19 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur herstellung von waessrigen polymerlatices

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1090858B (de) * 1959-04-07 1960-10-13 Bayer Ag Verfahren zum Aufarbeiten waessriger Emulsionen niedrig polymerer Emulsionspolymerisate
DE2149854A1 (de) * 1971-10-06 1973-04-19 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur herstellung von waessrigen polymerlatices

Also Published As

Publication number Publication date
DE2424331B1 (de) 1975-10-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0084809B1 (de) Acrylkunststoffdispersion
EP0084810B1 (de) Verfahren zum Verfestigen von Fasergebilden mittels wässriger Kunststoffdispersionen
CH499578A (de) Verfahren zum Öl- und Wasserabweisendmachen von nicht-textilem Gut
DE1227809B (de) Verfahren zum Feuchtigkeitsfestmachen von wasserempfindlichen Folien aus organischen Stoffen, insbesondere Cellulosehydrat, mittels Vinylidenchlorid-Polymerisaten
DE2424331C2 (de) Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion
DE2423826A1 (de) Verfahren zur herstellung eines von oberflaechenaktivem mittel freien latex
DE2008643A1 (de) Kationische synthetische Latices und Verfahren zu deren Herstellung
DE1182560B (de) Verfahren zum Herstellen von feuchtigkeitsfestem Verpackungsmaterial aus wasserempfindlichen Folien
DE1294661B (de) Verfahren zur Herstellung von waessrigen Mischpolymerisatdispersionen
DE2830455A1 (de) Verfahren zur herstellung emulgatorfreier, selbstvernetzender kautschuklatices
DE2833510C3 (de) Latex von Vinylpolymerisatteilchen mit endständigen Aminothiophenolgruppen
DE1916148A1 (de) Photographische lichtempfindliche Elemente
DE1594914B1 (de) Verfahren zum Veredeln von Cellulose enthaltendem oder daraus bestehendem Fasergut
DE2124473B2 (de) Poroese acrylfasern und verfahren zu deren herstellung
DE2816567A1 (de) Bitumenemulsionen mit kontrollierter stabilitaet
DE1804159A1 (de) Acrylharzdispersionen
EP0193107A2 (de) Gebundenes textiles Flächengebilde und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1445333B2 (de) Verfahren zur herstellung von mischpolymerisat-latices
DE3200072C2 (de)
DE1494668A1 (de) Verfahren zur Herstellung von anfaerbbaren Acrylnitrilpolymerisatfasern oder -faeden
DE2225788A1 (de) Polymerlatices und -suspensionen auf Basis von Vinylchloridhomopolymeren und -copolymeren
DE2340463C2 (de) Nichtentflammbare fasern mit geringer thermoplastizitaet
EP0054573B1 (de) Verfahren zum Verfestigen von Fasergebilden mit Kunststoffdispersionen
DE3049008C2 (de) Verfahren zur Herstellung von verpastbaren Polymeren des Vinylchlorids
DE1946330C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Fäden aus einer stabilisierten, wäßrigen Spinnlösung eines Acrylnitrilcopolymerisates aus Acrylnitril und halogenierten Vinylmonomeren und Stabilisatoren und Mittel zur Durchführung des Verfahrens

Legal Events

Date Code Title Description
8226 Change of the secondary classification

Free format text: C08L 27/02 C08L 31/00 C08J 3/06 C08K 3/24

8281 Inventor (new situation)

Free format text: FINK, HERBERT, DR., 6101 BICKENBACH, DE DAUM, HELMUT, 6101 SEEHEIM, DE GRUMBACH, EGON, 6100 DARMSTADT, DE SUETTERLIN, NORBERT, DIPL.-CHEM. DR., 6101 NIEDER-BEERBACH, DE