DE2424331C2 - Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion - Google Patents
Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen PolymerisatdispersionInfo
- Publication number
- DE2424331C2 DE2424331C2 DE19742424331 DE2424331A DE2424331C2 DE 2424331 C2 DE2424331 C2 DE 2424331C2 DE 19742424331 DE19742424331 DE 19742424331 DE 2424331 A DE2424331 A DE 2424331A DE 2424331 C2 DE2424331 C2 DE 2424331C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- dispersions
- impregnation
- coagulation
- dispersion
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J3/00—Processes of treating or compounding macromolecular substances
- C08J3/02—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
- C08J3/03—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in aqueous media
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J2357/00—Characterised by the use of unspecified polymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
Description
Zum Imprägnieren von Faservliesen, Rohpapieren oder ähnlichen saugfähigen Gebilden mit Polymerisaten
verwendet man mit Vorteil thermosensible wäßrige Polymerisatdispersionen. Sie sind bei Raumtemperatur
beständig und zu einer gleichmäßigen und vollständigen Durchtränkung eines saugfähigen Substrats geeignet
Beim Erwärmen auf z. B. 60" C koagulieren die Dispersionen, und das abgeschiedene Polymerisat
schlägt sich gleichmäßig in dem durchtränkten Körper nieder. Bei der anschließenden Trocknung erhält man
eine gleichmäßige Verfestigung des imprägnierten Materials, weil Bindermigration zur Oberfläche nicht
möglich ist
Bei der Thermosensibilisierung unterscheidet Blacklay (High Polymer Latices, Elsavier Publ. Com, 1966,
S. 35 bis 52) zwei Typen von Zusätzen, nämlich das Zink-Amin-System und bestimmte wasserlösliche Polymere. Die Wirkung des Zink-Amin-Systems beruht auf
der Bildung von Komplexsalzen aus Zink und Ammoniak, die bei höherer Temperatur zerfallen und
Zinkionen freisetzen und dadurch die Koagulation auslösen. Ähnlich wirkt Zirkon-Ammon-Carbonat. Auch
die Wirkung des Aluminiumtriformiats geht auf die Freisetzung von dreiwertigen Aluminiumionen bei
höherer Temperatur zurück. Wasserlösliche Polymere sind als Thermosensibilisierungsmittel geeignet, wenn
sie in kaltem Wasser löslich und in warmem Wasser unlöslich sind. Beim Erwärmen der Dispersion fallen sie
aus und binden die Dispersionspartikeln zu Flocken. Beispiele für derartige Polymere sind Polyvinylmethyläther und Polypropylenglykol. Die Nachteile dieser
Thermosensibilisierungsmittel liegen in der Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, sie aus dem behandelten
Substrat nachträglich zu enffernen, und schließlich in
der Beschränkung der Verfahren auf eng begrenzte pH-Wert-Bereiche.
Aus der DE-AS 22 26 269 ist es bekannt, zur Imprägnierung von saugfähigen Substraten und nachfolgenden thermischen Koagulation thermosensible,
saure Polymeriationsdispersionen zu verwenden, die in der wäßrigen Phase, gegebenenfalls neben anionischen
,ο
EmulgierTnittein, nichtionische Emulgiermittel enthalten, die-wenigstens;zum Teil aus alkoxylierten; Aminen
mit inverter Löslichkeit und gegebenenfalls" zum übrigen Teil aus üblichen nichtionischen Emulgiermitteln, wie oxäthylierten Fettalkoholen, Fettaminen oder
Fettsäuren, bestehen. Die zur Thermosensibilisierung
unerläßlichen alkoxylierten Amine werden nach M. Schick (»Nönioriic Surfactants«, New York,'1967, Seite
353—355) trotz ihres Gehalts an tertiären Amin-Stick-Stoffatomen zu den nichtionischen Teiisiden gerechnet
Sie können auch in Kombination mit Elektrolyten, wie Natriumchlorid oder Magnesiumchlorid, angewendet
werden.
Die Thermosensibilisierung von Kunststoffdispersionen wird in der Regel erst vom Anwender durchgeführt
Um nach der Lehre der DE-AS 22 26 269 handelsübliche Dispersionen thermosensibel einzustellen, müssen spezielle teure AminrOxalkyHerungsprodei.ee zugesetzt
werden. Es gehört zu den Zielen der vorliegenden Erfindung, die Thermosensibilisierung handelsüblicher,
anionisch und nichtionisch stabilisierter Kunststoffdispersionen mit billigen, leicht zugänglichen Industriechemiealien zu erreichen.
Auch beim Verfahren gemäß US-PS 29 12 349 sind teure kationische Emulgatoren notwendig, um handelsübliche anionisch und nichtionisch stabilisierte Dispersionen thermosensibel zu machen.
Aufgabe der Erfindung war es, zur Imprägnierung von saugfähigen Substraten und nachfolgenden thermisehen Koagulation wäßrige Polymerisatdispersionen zu
verwenden, die auch ohne den Zusatz von alkoxylierten Aminen oder anderen, aus dem imprägnierten Substrat
nach dem Koagulieren schwer auswaschbaren Thermosensibilisierungsmitteln durch einfache und billige
Zusätze thermosensibel eingestellt sind. Überraschenderweise gelang dies durch die Verwendung der Sulfate
einwertiger Kationen als Thermosensibilisierungsmittel in wäßrigen Polymerisatdispersionen, die neben anionisctien Emulgiermitteln nur die allgemein gebräuchlichen
nichtionischen Emulgiermittel, nämlich Oxäthylierungsprodukte von Alkylphenolen, Fettalkoholen oder
Fettsäureamiden mit 7 bis iOO Äthylenoxidresten, enthalten. Gegenstand der Erfindung ist daher die im
Patentanspruch angegebene Verwendung.
Die Empfindlichkeit vieler anionischer Polymerisatdispersionen gegen Elektrolyte ist bekannt und wird auf
eine Wechselwirkung des anionischen Emulgiermittels mit dem Kation des Elektrolyten zurückgeführt. Die
koagulierende Wirkung ist bei einwertigen Kationen noch schwach und nimmt beim Übergang zu zwei- und
zu drei- oder mehrwertigen Kationen sprunghaft zu. Als wirksames Gegenmittel gegen die Eiektrolytempfindlichkeit hat sich der Zusatz nichtionischer Emulgiermittel erwiesen. Man erzielt damit eine weitgehende
Beständigkeit gegen ein- und zweiwertige Metallkationen, so daß man die Mischbarkeit mit einer konzentrierten Calciumchloridlösung als Prüfmethode für die
Elektrolytbeständigkeit herangezogen hat. Um gegenüber Calciumionen stabilisierte Dispersionen thermosensibel zu machen, bedurfte es höherwertiger Kationen, z. B. der dreiwertigen Aluminiumionen oder der
vierwertigen Ionen der Zirkonverbindungen, wobei durch geschickte Auswahl ganz bestimmter Anionen
dafür gesorgt wurde, daß sich die koagulierende Wirkung dieser Kationen erst bei erhöhter Temperatur
auswirkt.
Es kann nicht überraschen, daß anionische wäßrige Polymerisatdispersionen, die durch einen Gehalt an
nichtionischen Emulgiermitteln gegen stark koagulierend
wirkende Electrolyte, wie Calciumchlorid, ger
schützt sind, gegenüber den Chloriden, Nitraten oder
Rhodanideri der AllcaEraetalie und des Ammoniums bis
zu beträchtlichen Konzentrationen beständig sind. Um
so überraschender und um so weniger erklärlich ist es
jedoch, daß diese Dispersionen gerade gegen die Sulfate dieser Kationen empfindlich sind. Ini Gegensatz zu den
Sulfaten zwei- und dreiwertiger Kationen, wie des Magnesiums oder Aluminiums, deren koagulierende ίο
Wirkung bei Raumtemperatur ebenso stark ist wie bei etwa 60°, haben die Sulfate der einwertigen Kationen
eine mit der Temperatur stark ansteigende Koagufierungswirkung._Sie
sind daher ideale Thermosensibilisieruiigsmittel
für Dispersionen der genannten Art, denn die Alkalisulfate oder Ammoniumsulfate sind äußerst
bilüge Chemikalien und lassen sich nach erfolgter
Koagulation aus dem imprägnierten Material mit kaltem Wasser auswaschen. Ihre Wirksamkeit ist vom
pH-Wert unabhängig.
Die Wirksamkeit des Lithium-, Natrium-, Kalium- und
Ammoniumsulfate ist — bei gleicher molarer Konzentration — nahezu gleich groß. Sulfate organischer
Amine, insbesondere solcher mit nicht mehr als 6 C-Atomen, wie Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Di- oder Triäthanolamin,
Butylamin, Piperidin oder Py^idin, sind ebenfalls
wirksam, bringen aber einen störenden Geruch mit sich. Alkali- und Ammoniumsulfat sind daher bevorzugt
Die Menge des zu verwendenden Sulfats hängt von der Stabilität der Dispersion in Abwesenheit des Sulfats
ab. Polymerisatdisf^rsionen sind an sich labile Gebilde,
und es bedarf zahlreicher Einzelkenntnisse und Erfahrungen,
um Produkte hemmeüen, die den heute
geltenden Stabilitätsanforderüiigen ge---ügen. Dispersionen,
die nicht dem modernen Stand entsprechend aufgebaut sind, können so instabil sein, daß sie bei jedem
Elektrolytzusatz schon bei Raumtemperatur koagulieren. Häufig gelingt es, derartigen Dispersionen durch
nachträgliche Zugabe von Emulgiermitteln, insbesondere nichtionischen Emulgiermitteln, eine ausreichende
Stabilität zu verleihen. Die Einverleibung ionischer Gruppen in das zu dispergierende Polymerisat fördert
die Scherstabilität Auf der anderen Seite ist es bei gleichzeitiger Anwendung aller bekannten stabilitätsfördernden
Maßnahmen möglich. Dispersionen herzustellen, die auch gegen starke Koagulierungsmittel
wenig empfindlich sind. Polymerisatdispersionen mit extrem hoher oder niedriger Stabilität sind deshalb
weniger gut für eine Thermosensibilisierung im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignet. Vorzugsweise
werden zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Produkte solche Dispersionen eingesetzt, die in
der Praxis als »elektrolytbeständig« bezeichnet werden, worunter man versteht, daß sie mit dem gleichen
Volumen einer 20%igen Kalziumchloridlösung vermischt und wenigstens 1 .Stunde auf 6O0C erwärmt
werden können, ohne zu koagulieren. -
Für die technisch gebräuchlichen Dispersionen, die diese Qualitätsmerkmale, in der Regel erfüllen, bedarf es
zur Thermosensibilisierung eines Zusatzes von 0,1 bis 1 Mol eines der genannten Sulfate je Liter der wäßrigen
Phase, vorzugsweise 0,2 bis 0,5 Mol/l.
Die mit Sulfatzusätzen versehenen Dispersionen sind bei Raumtemperatur oder darunter, jedoch nicht in allen
Fällen unterhalb des Gefrierpunktes, lagerbeständig. Um unerwünschte Koagulationen unter ungünstigen
Lagerungsbedingungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, jeweils nur den_ Bedarf eines oder weniger Tage zu
sensibilisieren. " . '.'- : - r ~
Je nach dem erreichten Grad der Thermosensibilisierung tritt Koagulation bei Temperaturen zwischen 40
und 10O0CeUi. Die Koagulationstemperatur'iiegt umso
niedriger, bzw. der Bedarf ari zuzusetzendem Sulfat ist
im allgemeinen um so geringer, je. höher der
Polymerisatanteil der Dispersion liegt, ^ geringer der
Teilchendurchmesser der; Polymerisatpartikel ist und je weniger hichtionische Emulgiermittel die Dispersion
enthält In der gleichen Richtung wirkt sich_bei den als nichtionisches Emulgiermittel eingesetzten Athylenoxyaddukten
eine Verminderung des Oxäthylierungsgrades aus.
Die in der Technik T allgemein gebräuchlichen
aniinischen Emulgiermittel, wie Natriumparaffinsulfonat,
Natriumcetylsulfat, Natriumoleylsulfat, Natriumlaurylsulfat,
Natriumdodecylbenzolsulfonat oder Tetranatrium-N-(l^-dicarböxyäAyl)-N-octadecylsuifosir<.-cinat
eignen sich für die zu verwendenden Dispersionen in den beanspruchten Mengengrenzen.
Daneben enthalten die crfindungsgemäß verwendeten
Dispersionen ausschließlich Oxäthylierungsprodukte von Alkylphenolen, wie Isononylphenol, Diisononylphenol,
Isododecylphenol, DiisobutylphenoL oder von Fettalkoholen oder Fettsäureamiden mit 7 bis 100
Äthylenoxydresten als nichtionische Emulgiermittel.,
Wasserlösliche Schtiizkolloide können die Stabilität
weiter verbessern.
Da die Thermosensibilisierung auf einer Beeinflussung der EmulgiermJHelschicht, die die Poiymerisatpartikeln
umgibt, beruhi ist die Natur des Dispersionspolymerisats für das Koagulationsverhalten nur von
geringer Bedeutung. Es können daher alle gebräuchlichen Polymerisatdispersionen im Sinne der Erfindung
thermosensibilisiert werden. Die dispergierten Polymerisate sind aus radikalisch polymerisierbaren Vinyl- bzw.
Vinylidenverbindungen aufgebaut Typische Vinyl- und Vinylidenverbindungen sind die Alkyiester der Acryl-
und Methacrylsäure mit 1 bis 8 C-Atoi.icn im Alkylrest, Styrol, «-Methylstyrol, Vinyltoluol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Acryl- und Methacrylnitril, Vinylacetat, -propionat und -butyrat, Butadien und Isopren. Daneben
können in geringer Menge Monomere mit bestimmten funktioneilen Gruppen in die Polymrisate eingebaut
sein, wie z. B. Acryl- oder Methacrylsäure, deren Salze, Amide oder Methylolamide, Hydroxyalkylester ungesättigter
Carbonsäuren usw., sowie gegebenenfalls Monomere mit zwei oder mehr polymerisierbaren
Doppelbindungen je Molekül, z. B. Methylen-bis-acrylamid.
Besonders bevorzugt sind dispergiertc Polymerisate, die zu mehr als 80% aus Alkylestern der Acryl-
oder Methacrylsäure, Acrylnitril, Styrol oder Vinylidenchlorid aufgebaut sind. Dispersionen dieser Art sind
in Konzentrationen von 40 bis 60% Polymerisatanteil im Handel, werden aber häufig nach Verdünnung auf
beispielsweise 20% Polymerisatgehalt angewendet. Es ist vorteilhaft, das Sulfat erst nach der Verdünnung auf
die gewünschte Gebrauchskonzentration zuzugeben. Da die thermosensibilisierende Wirkung des Sulfatzusatzes
nicht vom pH-Wert abhängt, kann dieser den jeweiligen Erfordernissen des Einzelfalls entsprechend
gewählt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Dispersion geht man von den in bekannter Weise
erzeugten, handelsüblichen Dispersionen aus. Die Sulfate können bei intensiver Durchmischung in fester
Form zugesetzt werden, wobei aber die Gefahr der
Koagulatbildürig irifotge lokaler Oberkönz^ntratiönen
besteht. .... . ..■ ,., :1 . ■'.:.;. 'I'.J.'.W IV"
' Es wirdί daher .bevorzug!, daß Sulfat in .wäßriger
Lösisng zugegeben, dereii "Konzentration yon ζ. B."5%
bis zur Sättigung: rfeiciieh ^shn.I)ie Sulfate können auch
in der wäßrigen Ph^e. der 'Diversion selbst ^erzeugt
werden, indem man Ihre Bfldungskomponenten getrennt zusetzt also; Beispielsweise mit Ammoniak sättigt
iind.mt Schwefelsaure neutralisiert.
DerFeststoffgehjalt und, die Viskosität der Dispersion
werden den Erfqrdernissen.'der vogesehenen. Anwendung.entsprechend eingestellt. Zur. Imprägnierung von
Faservliesen, saugfähigen Rohpapiereri oder anderen
saugfähigen Substraten werden diese in an sich
bekannter Weise; unterhalb der Koagulationstemperatur mit. der thermösensiblen Dispersion getränkt, was
z.B. durch Tauchen odeir Sprühen geschehen kann.
Anschließend/wird auf eine Temperatur oberhalb des
Koagulatiönspuriktes erwärmt- Um die Koagulation zu
beschleunigen, kann die .zur Koagulation erforderliche
Mindesttemperatur überschriiten werden. Bei der
Koagulation wird &e Dispersion in ein klares Serum
und Kunststoffflocken geschieden, die gleichmäßig im
ganzen Substrat abgelagert werden.
Wenn der Sülfatgehait im Endprodukt nicht stört,
kann unmittelbar nach Abschluß der Koagulation in an
sich bekannter Weise getrocknet werden. Koagulation und Trocknung werden in der Regel verfahrensmäßig
zu einem Schritt zusammengefaßt, wobei optimale Eigenschaften erreicht ' werden, wenn unter den
angewandten Bedingungen die Koagulation auch im Innern des Substrates abgeschlossen ist, bevor eine
merkliche Verdunstung des Wassers eintritt Nach der Koagulation kahh die wäßrige Phase der Dispersion
mittels Walzen aus dem behandelten Substrat ausgequetscht werden, wobei die Hauptmenge des Sulfats
entfernt wird. Der verbleibende Rest des Sulfats kann,
sofern er stört, mit Wasser ausgewaschen werden. Um zu vermeiden, daß dabei der ausgeflockte Binder
herausgeschwemmt wird, sollte der Filmbildungsvorgang wenigstens teilweise abgelaufen, d. h. die zur
Filmbildung erforderliche Temperatur wenigstens kurzzeitig erreicht worden sein.
In den nachfolgenden Beispielen wird die erfindungsgemäße Verwendung der Dispersionen an typischen
Ausführungsformen näher erläutert.
Ein Polyester-Nadelfilz mit einem Flächengewicht von 440 g/m2 wird mit einer 20%igen Flotte folgender
Zusammensetzung imprägniert:
660 g Wasser
340 g einer wäßrigen 60%igen Kunststoffdispersion
deren Polymerisatphase aus
57 Gew.-% n-Butylacrylat,
39,25 Gew.-% Methylmethacrylat.
0,5 Gew.-% Äthylenglykol-dimethacrylat,
2,75 Gew.-% N-Methylol-methacrylamid
aufgebaut ist und deren Wässerphase
0,765 Gew.-% anionischen Emulgator (Triisobufylphe:
noi + 7 MoI Äthylerioxyd, sulJiert,
Na-Salz)und
2,0 Gew.-% nichtionischen Emulgator fiso-Nonylphenol + t00 Mol Äthylenoxyd)
enthält.
ίο Die Imprägnierung wird auf einem Laborfoulard
durchgeführt. Die Flottenaufnahme beträgt 200%, die Laufgeschwindigkeit" 2 m/min, der Abquetschdruck
10 kp/cm2.
Anschließend wird das imprägnierte Nadelfilz im Umlufttrockenschrank während 5 min bei 1400C getrocknet Mit Hilfe eines Thermometers wird die
Temperatur im Innern des Nadelfilzes gemessen. Sie bleibt im Bereich von 45—b0°C. bis nach etwa 3
Minuten das Wasser fast vollständig verdampft ist, und
steigt dann rasch auf die Umlufttemperatur von 14(TC an.
Eine Probe (25 χ 10 cm) des gtuTickneten Nadc!fi!zcs
wird 15 min in eine 0,2%ige alkoholische Lösung von eCeresbIau G N eingelegt, anschließend unter fließendem
Wasser gut gespült und an der Luft oder im Trockenschrank getrocknet Durch diese Anfärbung
wird nur das Bindemittel in dem imprägnierten Substrat sichtbar gemacht Es zeigt sich deutlich, daß es an den
Oberflächen angereichert ist, was auf eine starke Migration während des TrocknuEgsprozesses zurückzuführen ist
Imprägniert man erfindungsgemäß mit einer Flotte der Zusammensetzung
340 g der im Beispiel oben genannten Dispersion,
660 g Wasser,
50 g Natriumsulfat (0,44 Mol/l)
so erhält man eine wesentlich gleichmäßigere Bindever-AO teilung über den Querschnitt des Nadelfilzes und nur
noch eine geringe Anreicherung des Binders an der Substratoberfläche.
Der im Beispie! 1 beschriebene Polyester-Nadelfilz
wird mit der gleichen Kunststoi'fdispersion, die mit
Wasser auf 30% Trockengehalt verdünnt ist und mit Natriumsulfat in einer Menge von 0,2 Mol/l der
Wasserphase versetzt ist, imprägniert Nach dem
Imprägnieren wird überschüssige Imprägnierflotte bei
einem Druck von 5 kp/cm3 abgequetscht Anschließend wird das imprägnierte Substrat 10 min in einem
Infrarotfeld erhitzt, wobei die Temperatur im Innern des Substrats auf 75°C ansteigt Nach dieser Behandlung
wird nochmals mit einem Druck von 10 kp/cm2
abgequetscht, wobei ein fast klares Serum abfließt.
de läßt sic'.i erkennen, daß eine praktisch völlig
gleichmäßige Verteilung des Bindemittels über dem Querschnott des Substrats erreicht worden ist.
Claims (1)
- ■- = · " - ■-.-' Patentanspruch: ': .·Verwendung einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion, bestehend aus 10 bis 60 Gew.-% eines synthetischen, wasserlöslichen Polymerisats aus radikalisch polymerisieiten Vinyl- oder Vinylidenverbindungen und 90 bis 40 Gew.-% einer wäßrigen Phase, die 0,1 bis 3 Gew.-% eines anionischen Emulgiermittels und 0,2 bis 5 Gew.-% eines nichtionischen Emulgiermittels und einen Elektrolyten enthält zur Imprägnierung von saugfähigen Substraten unterhalb der Koagulätionstemperatur der Dispersion und zur anschließenden thermischen Koagulation des dispergierten Kunststoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase der verwendeten Polymerisatdispersion als nichtionische Emulgiermittel nur Oxäthylierungsprodukte von Alkylphenolen, Fettalkoholen oder Fettsäureamiden mit 7 bis 100 Äthylenoxidresten und als Elektrolyten 0.1 bis 1 MbI je Liter eines Sulfats eines einwertigen anorganischen oder organischen Kations enthält
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742424331 DE2424331C2 (de) | 1974-05-18 | 1974-05-18 | Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742424331 DE2424331C2 (de) | 1974-05-18 | 1974-05-18 | Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2424331B1 DE2424331B1 (de) | 1975-10-30 |
DE2424331C2 true DE2424331C2 (de) | 1983-12-22 |
Family
ID=5915989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742424331 Expired DE2424331C2 (de) | 1974-05-18 | 1974-05-18 | Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2424331C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4102841A (en) * | 1975-11-28 | 1978-07-25 | The B. F. Goodrich Company | Heat sensitive latices |
DE2900574A1 (de) * | 1979-01-09 | 1980-07-17 | Bayer Ag | Verwendung von wasserloeslichen elektrolyten als zusatzmittel in waessrigen kunststoffdispersionen und eine, einen wasserloeslichen elektrolyten enthaltende, waessrige kunststoffdispersion |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1090858B (de) * | 1959-04-07 | 1960-10-13 | Bayer Ag | Verfahren zum Aufarbeiten waessriger Emulsionen niedrig polymerer Emulsionspolymerisate |
DE2149854A1 (de) * | 1971-10-06 | 1973-04-19 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur herstellung von waessrigen polymerlatices |
-
1974
- 1974-05-18 DE DE19742424331 patent/DE2424331C2/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1090858B (de) * | 1959-04-07 | 1960-10-13 | Bayer Ag | Verfahren zum Aufarbeiten waessriger Emulsionen niedrig polymerer Emulsionspolymerisate |
DE2149854A1 (de) * | 1971-10-06 | 1973-04-19 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur herstellung von waessrigen polymerlatices |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2424331B1 (de) | 1975-10-30 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0084809B1 (de) | Acrylkunststoffdispersion | |
EP0084810B1 (de) | Verfahren zum Verfestigen von Fasergebilden mittels wässriger Kunststoffdispersionen | |
CH499578A (de) | Verfahren zum Öl- und Wasserabweisendmachen von nicht-textilem Gut | |
DE1227809B (de) | Verfahren zum Feuchtigkeitsfestmachen von wasserempfindlichen Folien aus organischen Stoffen, insbesondere Cellulosehydrat, mittels Vinylidenchlorid-Polymerisaten | |
DE2424331C2 (de) | Imprägnierung von saugfähigen Substraten mit einer thermosensiblen wäßrigen Polymerisatdispersion | |
DE2423826A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines von oberflaechenaktivem mittel freien latex | |
DE2008643A1 (de) | Kationische synthetische Latices und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1182560B (de) | Verfahren zum Herstellen von feuchtigkeitsfestem Verpackungsmaterial aus wasserempfindlichen Folien | |
DE1294661B (de) | Verfahren zur Herstellung von waessrigen Mischpolymerisatdispersionen | |
DE2830455A1 (de) | Verfahren zur herstellung emulgatorfreier, selbstvernetzender kautschuklatices | |
DE2833510C3 (de) | Latex von Vinylpolymerisatteilchen mit endständigen Aminothiophenolgruppen | |
DE1916148A1 (de) | Photographische lichtempfindliche Elemente | |
DE1594914B1 (de) | Verfahren zum Veredeln von Cellulose enthaltendem oder daraus bestehendem Fasergut | |
DE2124473B2 (de) | Poroese acrylfasern und verfahren zu deren herstellung | |
DE2816567A1 (de) | Bitumenemulsionen mit kontrollierter stabilitaet | |
DE1804159A1 (de) | Acrylharzdispersionen | |
EP0193107A2 (de) | Gebundenes textiles Flächengebilde und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1445333B2 (de) | Verfahren zur herstellung von mischpolymerisat-latices | |
DE3200072C2 (de) | ||
DE1494668A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von anfaerbbaren Acrylnitrilpolymerisatfasern oder -faeden | |
DE2225788A1 (de) | Polymerlatices und -suspensionen auf Basis von Vinylchloridhomopolymeren und -copolymeren | |
DE2340463C2 (de) | Nichtentflammbare fasern mit geringer thermoplastizitaet | |
EP0054573B1 (de) | Verfahren zum Verfestigen von Fasergebilden mit Kunststoffdispersionen | |
DE3049008C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von verpastbaren Polymeren des Vinylchlorids | |
DE1946330C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Fäden aus einer stabilisierten, wäßrigen Spinnlösung eines Acrylnitrilcopolymerisates aus Acrylnitril und halogenierten Vinylmonomeren und Stabilisatoren und Mittel zur Durchführung des Verfahrens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8226 | Change of the secondary classification |
Free format text: C08L 27/02 C08L 31/00 C08J 3/06 C08K 3/24 |
|
8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: FINK, HERBERT, DR., 6101 BICKENBACH, DE DAUM, HELMUT, 6101 SEEHEIM, DE GRUMBACH, EGON, 6100 DARMSTADT, DE SUETTERLIN, NORBERT, DIPL.-CHEM. DR., 6101 NIEDER-BEERBACH, DE |