DE2423591A1 - 1-n-isoserylkanamycine - Google Patents
1-n-isoserylkanamycineInfo
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- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/22—Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
- C07H15/222—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms
- C07H15/226—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with at least two saccharide radicals directly attached to the cyclohexane rings
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Description
Die Erfindung betrifft 1-N-Isoserylkanamycin A1 1-N-Isoserylkanamycin
3 und l-N-Isoseryl-3',4'-dideoxy-kanamycin B
sowie deren nichttoxische Salze.
Die genannten Verbindungen sind gegen gramnegative und grampositive Bakterien überraschend wirksame Substanzen.
Sie zeigen sogar gegen resistente Stämme dieser Bakterien
unverminderte Wirksamkeit.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
der genannten 1-N-Isoserylderivate der Kanamycine.
Kanamycin A (im folgenden kurz "Kanamycin") und Kanamycin B sind bekannte aminoglykosidisehe Antibiotika, die verbreitet
als Chemotherapeutika eingesetzt werden. In jüngerer Zeit
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sind jedoch eine Reihe von Stärken dieser Bakterien aufgetreten,
die gegen die bekanntan aminoglykosidischen Antibiotika
resistent sind. Der Resistenzmechanismus dieser otanme gegenüber den aminoqlykosidisehen Antibiotika isb
untersucht worden. H. 'Jiiiezawa et al. haben gezeigt, dass
einige grarnnegative Stäncae von Staphylococcus aureus
und Pseudomonas aeruginosa, die den R-Faktor tragen und
von Patienten isoliert wurden, die auf Kanamycine nicht ansprechen, einen Resistenzraechanismus au .weisen, der
darauf beruht, dass sie ein Enzym erzeugen, das die 3'-Hydroxylgruppe
der Kanamycine phosphorylisiert. Durch Einwirkung der Phospliotransferase v,rerden solche Kanamycine
inaktiviert (Science 3d. 157, S. 1559 (1967)).
7»Is Ergebnis der Untersuchungen des Resistenzmechanismus
wurden 3 ' -Deoxykanamycin und 3 ' , 4'-Dideoxykanamycin B
beschrieben und hergestellt, die der Einwirkung der Phosphotransferase
widerstehen (Journal of 2\ntibiotics, Serie A,
Bd. 24, S. 274-275 (1971) und Bd. 24, S. 435-487 (1971)). 3 ' -Deoxykananiycin und 3 ' , 4' -Dideoxykanamycin ß sind zwar
gegen die genannten kanamycinresistenten Stämme effektiv,
sind jedoch inaktiv gegenüber anderen kanamycinresistenten Stämmen, beispielsweise -üscherichia cdi JR66/W677, auf
die aus klinisch isolierten Klebsieila der R-Faktor übertragen wurde. PI. ümezawa et al. konnten den Resistenzmechanismus
gegenüber den Kanamycinen für diese Stämme aufklären.
Die Stämme erzeugen ein Enzym, das die 2'-Hydroxylgruppe
des Kanamycins oder 3',4'-Dideoxykanamycin B mit Adenosintriphosphat
aaenyliert. Durch diese Nukleotidyltransferase
werden Kanamycin und 3',4'-Dideoxykanamycin B inaktiviert
(Journal of Antibiotics, Bd. 24, S. 911-913 (1971) und Journal of Antibiotics, Bd. 25, S. 492 (1972)).
Andererseits ist bekannt, dass Butirosin B, ein von einer Bacillus-Art erzeugtes aminoglykosidisches Antibiotikum
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gegenüber einigen kanamycin- und ribostamycinresistenten Bakterien aktiv ist. Das Butirosin B ist als l-N-((s)-4-Amino-2—hydroxy-n-butyryl)-ribostamycin
identifiert worden (Tetrahedron Letters, Bd. 28, S. 2125 und S. 2617-2630
(1971) sowie DT-OS 1 914 527).
Vergleichende Untersuchungen der antibakteriellen Aktivität
des Ribostamycins mit der des Butirosin B haben gezeigt, dass der (S)-4-Amino-2-hydroxybutyryl-Substituent an
der 1-Aminogruppe des Butirosin B für die Aktivität des Ribostamycins sowohl gegenüber ribostamycinresistenten
als auch gegenüber ribostamycinempfindlichen Stämmen eine
wichtige Rolle spielt. Die Gegenwart des (S)-4-Amino-2-hydroxybutyryl-Substituenten
an der 1-Aminogruppe des Butirosin B inhibiert die Wirkung der von den kanamycinresistenten
Stämmen erzeuciten ITükleotidyltransferase.
Für das Kanamycin konnten dagegen bisher noch keine auch gegen resistente Stämme wirksame Derivate gefunden werden.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde,
Kanamycinderivate zu schaffen, die auch gegenüber kanamycinresistenten
Bakterienstättiraen aktiv sind. Weiterhin
liegt der Erfindung die Aufcfabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung solcher Derivate zu schaffen, das einfach, wirtschaftlich und in guter Ausbeute durchgeführt werden
kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden 1-N-Isoserylkanamycin A,
1-N-Tsoserylkanamycin B und l-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin
B sowie deren nichttoxische Salze vorgeschlagen.
Das erfindungsgemäss zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagene
Verfahren ist weiter unten ausführlich beschrieben.
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Den Verbindungen der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass man in die 1-Aminogruppe der Kanamycine einen sperrigen
Substituenten einführt und dadurch die 2'-Hydroxylgruppe
des Kanamycinmoleküls sterisch behindert. Das Kanamycin wird dadurch dem Angriff der inaktivierenden Enzyme der
■ kanamycinresistenten Bakterien entzogen. Durch Einführung
der Isoserylgruppe gemäss der Erfindung werden dabei
überraschenderweise nicht nur gegen gramnegative und grampositive Bakterien aktive Substanzen, sondern auch Substanzen
erhalten, die gegen die unterschiedlichsten Arzneimittel resistent sind.
Ein weiterer überraschender Vorteil der Verbindungen der Erfindung liegt darin, dass sie sowohl in racemischer Form
als auch als reines L-Isomer oder als reines D-Isomer
ausserordentlich aktiv sind.
Zur Herstellung der Verbindungen der Erfindung werden Kanamycin, Kanamycin B bzw. 3',4'-Dideoxy-kanamycin B
an der 1-Aminogruppe mit Isoserin acyliert. Für diese Reaktion werden alle übrigen Aminogruppen partiell oder
vollständig durch bekannte Aminoschutzgruppen blockiert. Von den so erhaltenen Acylierungsprodukten werden dann die
Schutzgruppen abgenommen. Das freie Endprodukt wird chromatogräphisch getrennt und aufgearbeitet.
Weiterhin weisen die so hergestellten 1-N-Isoserylkanamycine,
wie bereits angedeutet, eine ausserordentlich und unerwartet hohe antibakterielle Aktivität gegenüber kanamycinempfindlichen
Bakterien auf, vor allem gegenüber Bakterien, die empfindlich sind gegen Kanamycin A, Kanamycin B und 3■,4'-Dideoxykanamycin
B. Schliesslich ist die ausserordentlich hohe Aktivität gegenüber Kanamycinresistenten Bakterienstärnmen von
Pseudomonas aeruginosa auffällig. Die Verbindungen der Erfindung, also das 1-N-Isoserylkanamycin A, 1-N-Isoseryl-
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kanamycin B und das l-N-Isoseryl-3',4·-dideoxykanamycin B
können durch die folgende allgemeine Formel wiedergegeben werden:
•2
R 4«
(D ,
in der R Wasserstoff oder Hydroxyl und R1 Amino oder
Hydroxyl sind, und zwar mit der Massgabe, dass, wenn R Wasserstoff ist, R1 eine Aminogruppe ist. Auch die nichttoxischen, durch Addition von Säuren gebildeten Salze
dieser Verbindungen sind aufgrund ihrer hohen bakteriziden Aktivität wertvolle Pharmazeutika. Bezüglich der Isoserylgruppe
des Moleküls der allgemeinen Formel (I) können die Verbindungen entweder in der DL-Form oder in der L-Form
oder in der D-Form hergestellt und mit voller Wirksamkeit verwendet werden. Dementsprechend umfasst der im Rahmen
dieser Beschreibung verwendete Ausdruck "1-N-Isoserylkanamycin"
die folgenden drei Verbindungen: 1-N-DL-Isoserylkanamycin A, 1-N-L-Isoserylkanamycin A und
1-N-D-Isoserylkanamycin A. Entsprechend bedeutet der
Ausdruck "1-N-Isoserylkanamycin B" das 1-N-DL-Isoserylkanamycin
B, 1-N-L-Isoserylkanamycin B und 1-N-D-Isoseryl-
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kanamycin B. Gleicherweise schliesst der Terminus 11I-N-Isoseryl-31
,4'-dideoxykanamycin B" die Verbindungen 1—JSi-DL-Isoseryl-3'
, 4'-dideoxykanamycin B, 1-N-L-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin
B und l-N-D-Isoseryl-3'^'-dideoxykanamycin
B ein.
Das 1-N-Isoserylkanamycin erhält man, wenn in der vorstehenden
allgemeinen Formel (I) R und R1 je eine Hydroxylgruppe bedeuten. Das 1-N-Isoserylkanamycin B entspricht
derjenigen Verbindung der allgemeinen Formel (i), die erhalten wird, wenn R Hydroxyl und R1 die Aminogruppe
ist. Die Verbindung l-N-Isoseryl-31,4'-dideoxykanamycin B
wird erhalten, wenn in der allgemeinen Formel (I) jeder der Reste R eine Hydroxylgruppe und R1 die Aminogruppe ist.
Das l-N-Isoseryl-31,4'-dideoxykanamycin B entspricht einer
Verbindung der allgemeinen Formel (I), in der R Wasserstoff und R1 die Aminogruppe ist.
Als bevorzugte nichttoxische pharmazeutisch wertvolle Additionssalze der Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
seien folgende Salze genannt: Hydrochloride, Sulfate, Phosphate, Acetate, Maleinate, Fumarate, Succinate,
Tartrate, Oxalate, Citrate, Methansulfοnate, Äthansulfonate
u.a.
1-N-DL-Isoserylkanamycin hat die folgenden physikalischen,
chemischen und biologischen Eigenschaften: Die Substanz liegt bei Zimmertemperatur als farbloses Kristallpulver vor.
Der Zersetzungspunkt liegt bei 174 - 177 0C. Die spezifische
Drehung beträgt CoO D + 89° (c 0,65 in Wasser). Bei der
Dünnschichtchromatographie auf Silicagel (ART 5721 der Fa. Merck) wird ein einziger Wanderungsfleck erhalten,
der eine positive Ninhydrinreaktion zeigt. Für ein Laufmittelsystem
aus Methanol, Chloroform, 28 %igem wässrigen Ammoniak und Wasser im Verhältnis 4:1: 2:1 liegt
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der Rf-Faktor bei 0,27, während er für Kanamycin unter den
gleichen Bedingungen bei 0,39 liegt. Das 1-N-DL-Isoserylkanamycin
zeigt auf dem gleichen Silicagel in der Dünnschichtchromatographie bei Entwicklung mit einem System
aus Butanol, Äthanol, Chloroform und 17 %igem .wässrigen
Ammoniak im Verhältnis 4:5:2:5 einen Rf-Faktor von 0,08 und einen einzigen ausgeprägten Wanderungsfleck,
während das Kanamycin unter den gleichen Bedingungen einen Rf-Faktor von 0,11 zeigt. Im UV-Absorptionsspektrum dieser
Substanz in Wasser ist lediglich das jenseits der Absorptionskante liegende Kontinuum zu erkennen. Das IR-Absorptionsspektrum
der Substanz zeigt in Kaliumbromidtabletten Hauptabsorptionsbanden bei 3400, 2950, 1650,
1560, 1490, 1390, 1340, 1150 und 1030 cm"1. Das Absorptionsspektrum
zeigt also deutlich das Vorliegen einer Amidgruppe,
also der Gruppe -COMB-, im Molekül. Die Verbindung zeigt nicht nur eine hohe antibakterielle Aktivität gegenüber
den verschiedensten gramnegativen und grampositiven Bakterien, die auch gegenüber Kanamycin empfindlich sind,
sondern zeigt auch eine hohe antibakterielle Aktivität gegenüber arzneimittelresistenten Stämmen von Escherichia
coli und Pseudomonas aeruginosa. Die Verbindung weist
eine nur sehr geringe Tier- und Humantoxizität auf. Für
Mäuse beträgt die LDc0 kei intravenöser Injektion über
200 mg/kg.
Auch l-N-L-Isoserylkanamycin liegt als farbloses kristallines
Pulver vor. Der Zersetsingspunkt beträgt 184 - 187 °C,
[a]^4 + 74° (c 0,85 in Wasser).
1-N-D-Isoserylkanamycin ist ebenfalls ein farbloses
kristallines Pulver. Die Zersetzungsternperatur beträgt 184 - 188 0C. [et] ^4 + 82 ° (c 0,33 in Wasser). Die übrigen
Eigenschaften einschliesslich der antibakteriellen Aktivität und der Toxizität entsprechen für l-N-L-Isoserylkanamycin und
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l-ii-ü-Isoserylkanamycin den für das l-N-DL-Isoserylkanamycin
beooachteten Werten.
1-N-üL-Isoserylkanamycin 3 hat die folgenden physikalischen,
chemischen und biologischen Eigenschaften: Die als farbloses
kristallines Pulver vorliegende Substanz hat einen Zersetzungspunkt von 179 - 184 0C. Γα]^6 + 86° (c 0,72 in
Wasser). Bei der dünnschichtchromatographischen Entwicklung auf Silicagel (ART 5721) wird ein einziger Laufpunkt erhalten,
der eine positive Ninhydrinreaktion liefert. Bei Entwicklung
mit einem Laufmittelsystem aus Butanol, Äthanol, Chloroform und 17 Seigern wässrigen Ammoniak im Verhältnis 4:5:2:5
beträgt der Rf-Faktor 0,09. Unter gleichen Bedingungen beträgt der Rf-Paktor von Kanamycin B 0,16. Im UV-Absorptionsspektrum
der Substanz in Wasser zeigt sich lediglich das jenseits der Absorptionskante liegende Kontinuum. Das IR-AbsorptionsSpektrum
der Substanz in Kaliumbromidtabletten enthält Absorptionsbanden, die das Vorliegen von Amidbindungen
im Molekül bestätigen. Das MMR-Spektrum lässt
deutlich das molare Bindungsverhäitnis 1 : 1 von Kanamycin B
und DL-Isoserin erkennen. Die Substanz weist nicht nur gegenüber gramnegativen und grampositiven Bakterien, die auch
auf Kanamycin ansprechen, eine hohe Aktivität auf, sondern
auch gegenüber ansonsten arzneimittelresistenten Stämmen von üscherichia coli und Pseudomonas aeruginosa. Die Verbindung
weist eine nur sehr geringe Tier- und Humantoxizität auf. Bei intravenöser Injektion an Mäusen beträgt die
LD^n über 100 mg/kg.
l-isr-DL-Isoseryl-3 ' ,4' -dideoxykanamycin B weist folgende
physikalische, chemische und biologische Eigenschaften auf:
Die Substanz liegt ebenfalls in Form eines farblosen kristallinen Pulvers vor. Der Zersetzungspunkt liegt bei
174 - 175 °C. [cc]^6 + 82° (c 0,32 in Wasser). Bei der
dünnschichtchromatographischen Entwicklung auf Silicagel
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(ART 5721) liefert die Substanz einen einzigen Lautfleck. Der entwickelte fleck zeigt eine positive Ninhydririreaktion.
Bei der Entwicklung mit einem Laufmittelsystem aus Butanol,
Äthanol, Chloroform und 17 yoigem wässrigen Ammoniak im
Verhältnis 4:5:2:5 beträgt der Rf-Faktor 0,17. Unter den gleichen Bedingungen beträgt der Rf-Faktor von 3',4'-Dideoxykanamycin
B 0,26. Das UV-Äbsorptionsspektrum dieser
Substanz in Wasser zeigt lediglich die jenseits der Absorptionskante liegende kontinuierliche Absorption. Im
IR-Absorptionsspektrum der substanz in Kaliumbroraidtabletten
werden alle .Banden beobachtet, die die im .Molekül vorliegende
Amidbindung bestätigen. Das MMR-Spektrum zeigt ein molares
Bindungsverhältnis von 1:1 zv/ischen Kanamycin B und DL-Isoserin. Die Substanz zeigt eine hohe antibakterielle
Aktivität gegenüber kanamycinempfindlxchen gramnegativen und grampositiven Bakterien. Ausserdein zeigt sie eine
überraschend hohe Aktivität gegen arzneimittelresistente Stämme von Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa.
Die Substanz zeigt eine sehr geringe Tier- und Humantoxizität.
Bei der intravenösen Injektion bei Mäusen liegt die LD- über-100 mg/kg.
Die für eine inhibitor!sehe Aktivität erforderliche Mindestkonzentration
(in mcg/ml) von l-N-DL-Isoserylkanamycin,
1-N-DL-IsoserylkanaTTiycin B und l-N-DL-Isoseryl-3',4'-dideoxykanaraycin
B gegenüber den verschiedensten Mikroorganismen wird nach dem Verfahren der seriellen Verdünnung
unter Verwendung eines Nähragars bei 37 0C bestimmt. Die
Bewertung wird nach 18-stündiger Inkubation vorgenommen.
Zum Vergleich v/erden die zur inhibitorischen Wirkung erforderlichen Mindestkonzentrationen von Kanamycin, Kanamycin B
und 31,4'-Dideoxykanamycin B in gleicher Weise unter gleichen
Bedingungen, wie vorstehend beschrieben, bestimmt.
Die so erhaltenen antibakteriellen Spektren von 1-N-DL-
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Isoseryl-kanamycin (in der Taoelle 1-13-KM), 1-N-DL-Isoseryl-kanamycin
B (in der Tabelle l-IS-K^B) und l-H-DL-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin B (in der Tabelle
1-IS-DKB) sind in der Tabelle I zusammen mit den Spektren
von Kanamycin (in der Tabelle KM), Kanamycin ß (in der Tabelle KMB) und 3',4'-DideoxyKanamycin B (in der Tabelle
DKB) gezeigt.
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inhibitorisehe Mindestkonzentration (mcg/ml)
TestOrganismus
KM
1-IS-KM
KMB
1-IS-KMB
DKB
1-IS-DKB
Staphylococcus aureus PDA 2Q9P Staphylococcus aureus Smith
Staphylococcus aureus Terajima Sarcina lutea PCI 1001
Bacillus anthracis Bacillus subtilis PCI 219 Bacillus subtilis NRRL B-558
Bacillus cereus ATCC 10702 Corynebacterium bovis 1810 Mycobacterium smegmatis ATCC
Shigella dysenteriae JS 11910 Shigella flexneri 4b JS Il8ll
Shigella sonnei JS 11746■ Salmonella typhosa T-63 Salmonella enteritidis 189I
Proteus vulgaris OX 19 Klebsiella pneumoniae PCI 602
Klebsiella pneumoniae 22 #3038
Escherichia coli NIHJ Escherichia coli K-12 Escherichia coli K-12 ML 1629
Escherichia coli K-12 ML I63O Escherichia coli K-12 ML l4lO
Escherichia coli K-12 ML Escherichia coli LA29O R55 Escherichia coli LA290 R56
Escherichia coli LA290 R64 Escherichia coli W677 Escherichia coli JR66/W677
Pseudomonas aeruginosa A3 Pseudomonas aeruginosa No.12
Pseudomonas aeruginosa TI-13 Pseudomonas aeruginosa GN315
Pseudomonas aeruginosa 99
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3 13
1,56
3,13 12,5 3,13
Das l-N-DL(oder -L- oder -D-)-Isoserylkanamycin, 1-N-DL(oder
-L- oder -D-)-Isoserylkanamycin B und l-N-DL(oder -L- oder -D-)-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin B, also
die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel (i) der
Erfindung sind alle nur ausserordentlich gering toxisch
gegenüber Tieren und Menschen. Die LDqn beträgt bei intravenöser
Injektion für Mäuse in jedem Fall über 100 mg/kg. Ausserdem weisen die Verbindungen der Erfindung gegenüber
gramnegativen und grampositiven Bakterien der verschiedensten Art, auch gegen kanamycinresistente Stämme, eine hohe
antibakteriellejAktivität auf, so dass diese Verbindungen als
wirksames Arzneimittel für Behandlung von Infektionen durch grampositive und gramnegative Bakterien eingesetzt
werden kann. Die Verbindungen der Erfindung können oral, intraperitoneal, intravenös, subkutan oder intermuskulär
verabreicht werden. Alle pharmazeutisch an sich bekannten und zur Verabreichung von Kanamycin verwendeten Darreichungsformen können auch für die Verbindungen der Erfindung eingesetzt
werden. Bei oraler Verabreichung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) der Erfindung kann jede an
sich zur oralen Verabreichung bekannte pharmazeutische Darreichungsform verwendet werden. Beispiele für orale
Darreichungsformen sind Pulver, Kapseln, Tabletten oder
Sirup. Bei oraler Verabreichung beträgt die geeignete Dosis zur Behandlung bakterieller Infektionen etwa 0,25
bis 2 g je Tag und Person. Diese Tagesdosis sollte auf 3 oder 4 gleiche Teile aufgeteilt werden, die über den
Tag verteilt verabreicht werden.
Bei intramuskulärer Injektion beträgt die Dosis vorzugsweise 50 - 200 mg pro Person in 2 bis 4 Portionen je Tag.
Weiterhin können die Verbindungen der Erfindung als Salbe zur äusserlichen Anwendung formuliert werden. Die Wirkstoffkonzentration
solcher Salben beträgt vorzugsweise 0,5-5
09849/1102
Gew. -%. Als Salbenbasis kann jede an sich bekannte Basis,
vorzugsweise Polyäthylenglykol, verwendet v/erden.
Die Verbindungen der Erfindung der allgemeinen :.ilormel (I)
können aus Kanamycin, Kanamycin B bzw. 3 ' , 4' -Dideoxykananiycin
B hergestellt werden, die der allgemeinen Formel
6"
4" CH2OH
4" CH2OH
(II)
CH2NH2
entsprechen, in der R Wasserstoff oder Hydroxyl und R1
Amino oder Hydroxyl sind, und zwar mit der iiassgabe, dass,
wenn R Wasserstoff ist, R' die Aininogruppe ist. Die unter die
vorstehend genannte allgemeine Formel (II) fallende Ausgangsverbindung wird selektiv an der 1-Aminogruppe mit
Isoserin der Formel
HOOC-GH (OH) -
(III)
acyliert, und zwar in einer Weise, die für die Acylierung von Aminogruppen an sich bekannt ist. Das als Ausgaxysmaterial
benutzte Kanamycin enthält vier Aminogruppen je Molekül,
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während das Kanamycin ß und 3'^'-Didoxykanamycin B fünf
Aminogruppen je Molekül enthalten. Bei der Acylierung zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
darf jedoch nur die 1-Aminogruppe der Ausgangsverbindung
der allcjemeinen Formel (II) selektiv mit dem Isoserin
umgesetzt werden. Zu diesem Zweck v/erden die 61-, 3- und
3"-Aminogruppen des Kanamycins bzw. die 61-, 21-, 3- und
3 "-Aminogruppen des Kanaraycins B und ctes 3 ' , 4'-.Jideoxykanamycins
B in an sich bekannter -eise durch Schutsgruppen maskiert. Lediglich die 1-Aminogriippe bleibt uninaskiert.
Die präparative Herstellung eines solchen selektiv an den Aminogruppen maskierten Derivats der allgemeinen iormel
(II) ist prinzipiell zwar möglich, erfordert jedoch eine Ileihe aufwendiger Verfahrensschritte. Statt dessen ist
es daher vorzuziehen, lediglich die primäre 6'-Äminogruppe
der Ausgangs ver bindung der allgemeinen Formel (IE) mit einer Schutzgruppe zu maskieren. Diese i-Iaskierung wird so durchgeführt,
dass die 1-Aminogruppe unxnaskiert bleibt, ßine
solche Maskierung ist relativ einfach und unkompliziert durchzuführen, da die 6'-Äminogruppe die chemisch aktivste
aller Aminogruppen der Verbindung der allgemeinen E'ormel (II)
ist. Diese Gruppe wird daher auch bevorzugt mit der Schutzgruppe umgesetzt. Bei geeigneter Verfahrensführung
bleiben die übrigen Aminogruppen frei, während lediglich
die 6'-Äminogruppe mit der Schutzgruppe maskiert wird.
In Kanamycin B und 3',4'-Dideoxykanamycin B wird auch
die 2'-Äminogruppe des I-ioleküls bei dieser Reaktion mit
einer Schutzgruppe maskiert. Die 2i-Aminogruppe des Kanamycin
B und des 31, 4'-Dideoxykanaxnycin3 B ist zwar weniger reaktiv
als die 6'-Äminogruppe, jedoch reaktiver als die anderen
Aminogruppen, also auch reaktiver als die 1-Aminogruppe. Entsprechend empfiehlt es sich für diese Verbindungen statt
aller Aminogruppen ausser der 1-Aminogruppe lediglich die 6'-Äminogruppe oder sowohl die 6'-Äminogruppe und die 2'-Äminogruppe
durch Schutzgruppen für die Acylierung mit dem Isoserin ziimaskieren.
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Pur die Umsetzung der in der beschriebenen Weise an den
Aminogruppen mit Schutzgruppen versehenen Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel (II), insbesondere für die Umsetzung
des an der 6'-Aminogruppe bzw. gegebenenfalls auch an der 2'-Aminogruppe substituierten Kanamycins B und 3', 4' Dideoxykanamycins
B, wird vorzugsweise ein Isoserin der Formel (III) eingesetzt, dessen Aminogruppe ebenfalls mit
einer Schutzgruppe versehen isi:. üei der Acylierung kann
ein Gemisch verschiedener Acylierungsprodukte entstehen, das das gewünschte 1-N-Mono-isoseryl-Produkt enthält, bei
dem ausschliesslich die 1-Aminogruppe mit dem Isoserin
acyliert worden ist. Als Nebenprodukte können unerwünschte Mono- oder Multiisoserylprodukte anfallen, bei denen andere
Aminogruppen als die 1-Aminogruppe bzw. als die blockierte
6'-Aminogruppe und gegebenenfalls die bevorzugte ebenfalls
blockierte 2'-Aminogruppe mit Isoserin acyliert sind. Bei der Entfernung der Aminoschutzgruppen entsteht aus diesem
Reaktionsgemisch ein Gemisch von Isoserylderivaten der Ausgangsverbindung (II), das neben dem gewünschten 1-N-Mono-isoseryl-Produkt
der allgemeinen Formel (I) als unerwünschte Nebenprodukte i-tono- oder Multiisoserylprodukte
mit bereits abgenommenen Aminoschutzgruppen enthält. Das gewünschte l-N-Mono-isoseryl-Produkt (I) kann aus dem
Gemisch der Isoserylderivate chromatographisch getrennt und isoliert werden. Die als iSTebenprodukte anfallenden
Isoserylderivate weisen eine deutlich geringere antibakterielle Aktivität sowohl gegenüber resistenten als auch
gegenüber empfindlichen Bakterien auf als das Produkt der allgemeinen Formel (I) der Erfindung.
Zur Lösung der Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung der
Verbindungen der Erfindung der allgemeinen Formel (I) zu schaffen, wird erfindungsgemäss folgendes Verfahren
vorgeschlagen: Man acyliert eine Verbindung der allgemeinen Formel
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(IV)
in der R eine Hydroxylgruppe oder ein Wasserstoffatom
und R11 eine Aminogruppe -NH„, eine mit einer an sich
bekannten Aminoschutzgruppe maskierte Aminogruppe oder eine Hydroxylgruppe ist, und zwar mit der Massgabe, dass,
wenn R ein Wasserstoffatom ist, R" eine Aminogruppe oder eine blockierte Aminogruppe ist. R-, ist eine an sich
bekannte Aminoschutzgruppe und R„ ein Wasserstoffatom, oder R, und R3 gemeinsam eine an sich bekannte Aminoschutzgruppe'
bilden, mit einer Isoserxnverbxndung, und zwar sowohl mit dem Racemat als auch mit dem reinen L-Isomer
und dem reinen D-Isomer, der allgemeinen Formel:
HOOG-CH(OH)-CH2N:
.R-
in der Ro und R^ je ein Wasserstoffatom oder eine bekannte
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Aminoschutzgruppe, oder R., und R^, gemeinsam eine bekannte
zweiwertige Aminoschutzgruppe darstellen. Bei dieser Acylierung wird ein gemischtes Acylxerungsprodukt erhalten, das
das gewünschte Zwischenprodukt der allgemeinen Formel
enthält, in der R, R", R-. , R_, R-. und R. je die vorstehend
genannte Bedeutung haben. Anschliessend werden von den Aminogruppen der Verbindungen des so erhaltenen Reaktionsgemisches die Ärninoschutzgruppen abgenommen. Aus dem die
freien Aminogruppen enthaltenden Reaktionsgemisch wird die gewünschte Verbindung der allgemeinen Formel (I) isoliert.
Zur Herstellung der im engeren Sinne als Ausgangsverbindung
verwendeten Substanz der allgemeinen Formel (IV) mit den Aininoschutzgruppen werden Kanamycin, Kanamycin B
bzw. 3',4'-Dideoxykanamycin B, also die Verbindungen der
allgemeinen Formel (II), mit einem Reagenz umgesetzt, das zur Einführung von Äminoschutzgruppen beispielsweise aus
der herkömmlichen Peptidsynthese bekannt ist. Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Äminoschutzgruppen können
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also prinzipiell beliebige Schutζgruppen, vorzugsweise jene
Schutzgruppen sein, die bei der herkömmlichen Peptidsynthese eingesetzt werden. Voraussetzung für die Brauchbarkeit der
Schutzgruppe ist lediglich, dass sie aus den nach der Acylierung erhaltenen gemischten Acylierungsprodukten leicht
wieder abgetrennt werden kann, insbesondere ohne dabei die Amidbindung der Acylierunjsprodukte zwischen dem
1-N-Isoseryirest und dem Kanamycinrest zu beeinträchtigen.
Als bevorzugte Beispiele für Aminoschutzgruppen seien für die Reste R, , R_, R.^ und R, folgende genannt: Alkyloxycarbonyl,
wie beispielsweise k'thoxycarbonyl, t-Butoxycarbonyl
oder t-Amyloxycarbonyl7 Cycloalkyloxycarbonyl,
wie beispielsweise Cyclopentyloxycarbonyl oder Cyclohexyloxycarbonyl7
Äralkyloxycarbonyl, wie beispielsweise 3enzyloxycarbonyl oder p-Nitrobenzyloxycarbonyl; Aryloxycarbonyl,
wie beispielsweise Phenoxycarbonyl7 sowie Furfuryloxycarbonyl und eine Acylgruppe, wie beispielsweise
o-Siitrophenoxyacetyl und andere.
Wenn die Reste R-. und R~ bzw. die Reste R~ und R. gemeinsam
eine zweiwertige Aminoschutzgruppe bilden, so kann diese beispielsweise eine der folgenden Gruppen sein: Sine Phthaloylgruppe,
eine Salicylidengruppe und ganz allgemein eine AlJcylidengruppe oder eine Arylidengruppe der Formel
Z=ClHi-, in der R- eine Alkylgruppe mit 1-6 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise Methyl, ^thyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl oder Penty1 oder eine Arylgruppe, wie beispielsweise
Phenyl, Tolyl, p-Methoxyphenyl oder ο-Hydroxyphenyl ist.
Aminoschutzgruppen vom Typ einer Alkyloxycarbonylgruppe, einer Ar alkyloxycarbonylgruppe oder einer Aryloxycarbonylgruppe
können durch die allgemeine Formel -CO-OR^. wiedergegeben
werden, in der Rfi eine Alkylgruppe mit 1-5 Kohlenstoffatomen
ist, beispielsweise Methyl, Äthyl, t-Butyl oder
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t-Amyl, oder eine Cycloalkylgruppe mit 3-6 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Cyclopentyl oder Cyclohexyl τ eine Aralkylgruppe, wie beispielsweise eine Phenylalkylgruppe
mit 1-4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, beispielsweise Benzyl oder p-Nitrobenzyl; eine Arylgruppe, wie beispielsweise
Phenyl, oder eine heterocyclische Gruppe, wie beispielsweise Furfuryl,ist. Als Aminoschutzgruppen werden
insbesondere tert-Butoxy und Benzyloxy bevorzugt. Diese Schutzgruppen können mit der 6'-Aminogruppe und gegebenenfalls
auch mit der 2'-Aminogruppe der Verbindung der allgemeinen
Formel (II) reagieren und lassen sich ausserordentlich
leicht nach der Acylierung vom Acylierungsprodukt abnehmen.
Zur Herstellung einer Verbindung mit geschützten Aminogruppen der allgemeinen Formel (IV), in der die 6'-Aminogruppe
allein oder zusammen mit der 2'-Aminogruppe durch eine
Aminoschutzgruppe des Typs -CO-OR^ blockiert ist, wird
die antibiotische Verbindung der allgemeinen Formel (II) mit im wesentlichen der äquimolaren Menge eines Säurechlorids
der allgemeinen Formel
Cl-CO-OR0 (VII)
oder mit einem p-Nitrophenylcarbonat der Formel
P-NO2-C6H5-O-CO-OR6 (VII')
oder mit einem N-Hydroxybernsteinsäureester der allgemeinen
Formel
-0-CO-OR6
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oder mit einem Azidoformiat der allgemeinen Formel
N3-CO-OR6 (VII"1)
oder mit einem 4,6-Dimethylpyrimidyl-2-thiol-carbonat
der allgemeinen Formel
S-CO-OR6 (VII""
umgesetzt, wobei in den vorstehend genannten Formeln
R^ die genannte Bedeutung hat. Die Umsetzung erfolgt in
einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise in Wasser, Äthanol, Aceton oder einem Gemisch dieser Lösungsmittel
unter neutralen oder basischen Bedingungen in der aus der Peptidsynthese bekannten Weise. Bei dieser Umsetzung
wird ein Gemisch verschiedener Derivate der Verbindung der allgemeinen Formel (II) mit geschützten Aminogruppen
erhalten. Der Hauptanteil dieses Gemischs ist eine Verbindung, bei der lediglich die 6' -Aminocjruppe mit
der Gruppe -CO-OR,- blockiert ist. Ein wesentlich geringerer Anteil fällt auf eine Verbindung, die neben der b'-Aminogruppe
mindestens noch eine der anderen Aminogruppen durch die Schutzgruppe blockiert enthält. Produkte, bei
denen neben der 6'-Aminogruppe noch mindestens zwei weitere Aminogruppen mit der Schutzgruppe versehen sind,
treten bereits kaum noch auf. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird chromatographisch getrennt. Dazu dient
ein Ionenaustauscherharz mit CarboxyIfunktionen, beispielsweise
ein Copolymerisat von Methacrylsäure mit Divinylbenzol (Amberlite IRC 50 oder Amberlite CG 50;
Röhm & Haas). Die Austauscherharze liegen als Ammoniumsalze
vor. Aus dem Gemisch kann auf diese Weise die ge-
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wünschte Verbindung (IV) isoliert werden, die lediglich
die 6'-Aminogruppe allein oder gegebenenfalls auch die 21-Aminogruppe
durch die Schutzgruppe vom Typ -CO-OR- blockiert enthält.
Zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel (IV)1
in der die 6'-Aminogruppe allein oder zusammen mit der
2'-Aminogruppe durch Schutzgruppen blockiert sind, und zwar durch zweiwertige Schutzgruppen vom Alkyliden-oder
Arylidentyp =0101,-, wird die antibiotische Verbindung der
allgemeinen Formel (II) durch Alkylidenierimg oder Ärylidenierung
mit einer im wesentlichen äquimolaren Menge eines Aldehyds der allgemeinen Formel
OHG-R6 (VIII)
in der Rr die vorstehend genannte Bedeutung hat, in einer
zur Herstellung von Schiffschen Basen an sich bekannten Weise modifiziert. Bevorzugte Beispiele für den Aldehyd
der allgemeinen Formel (VIII) sind die folgenden: Acetaldehyd, Anisaldehyd, Tolylaldehyd, p-Nitrobenzaldehyd oder
Salicylaldehyd. Bei dieser Umsetzung werden gemischte Alkylidenierungsprodukte oder Arylxdenierungsprodukte
erhalten, die chromatographisch getrennt werden können. Dazu werden die zuvor genannten Kationenaustauscherharze
verwendet. Bs wird so eine Ausgangsverbindung (IV) isoliert,
in der die 6'-Aminogruppe allein oder zusammen
mit der 2'-Aminogruppe durch eine Aminoschutzgruppe
des Typs 3CHR1- blockiert ist.
6'-W-tert-Butoxycarbonylkanamycin kann in hoher Ausbeute
durch Umsetzen von Kanamycin in einem Losunysmittelgemisch aus Pyridin, Itfas'ser und Triäthylamin mit der ein- bis
dreimolaren Menge tert-Butoxycarbonylazid hergestellt werden.
Das Azid wird unter Rühren tropfenweise der Kanamycinlösung
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zugesetzt. Anschliessend wird über Nacht bei Zimmertemperatur
gerührt. Danach wird das Reaktionsgemisch im Vakuum zur
Trockne eingedampft. Der Rückstand wird auf einer Kationenaustauschersäule
chromatographiert. Als Austauscherharz dient vorzugsweise Amberlite CG 50 in der Ammoniumform.
Bei dieser Reinigung wird das nicht umgesetzte Kanamycin zurückgewonnen. In gleicher Weise können 2',6'-Di-N-tertbutoxycarbonylkanamycin
3 oder -3',4'-dideoxykanamycin B
in hoher Ausbeute hergestellt werden. Dazu, werden Kanamycin B
bzw. 3', 4'-Dideoxykanamycin B in einem Lösungsmittelgemisch
aus Pyridin, V/asser und Triethylamin mit der zwei- bis
dreifachen molaren Menge von tert-Butoxycarbonylazid
umgesetzt. Das Azid v/ird tropfenweise unter Rühren zugegeben. Das Gemisch wird anschliessend über Nacht bei
Zimmertemperatur gerührt und anschliessend im Vakuum zur
Trockne eingedanpft. Die Reinigung des festen Rückstandes erfolgt chromatographisch auf einer Kationenaustauschersäule,
vorzugsweise auf einer Amberlite CG 50-Säule in der Ammoniumform. Wenn die beschriebene Umsetzung mit
der zweifachen molaren Menge oder wenigert tert-Butoxycarbonylazid durchgeführt v/ird, können das 61—N—tert—
Butoxycarbonyl-kanamycin B bzw. das entsprechende 3',4^-
Dideoxykanamycin B in hoher Ausbeute erhalten werden. Die auf diese ?/eise isolierten Verbindungen können durch
weitere Umsetzung mit 1 bis 2 mol tert-Butoxycarbonylazid
in gleicher Weise in die entsprechenden 2',6'-Di-N-tertbutoxycarbonylderivate
überführt werden. Die auf diese Weise hergestellten Verbindungen, die alle unter die
allgemeinen Formel (IV) fallen, Können ohne weitere Reinigung als Aus'gangsverbindungen für das Verfahren
der Erfindung verwendet werden.
Zur Acylierung der Ausgangsverbindung (IV) mit dem Isoserin
der Formel (V) gemäss der Erfindung v/ird die Verbindung (IV) mit dem Isoserin (V) in an sich bekannter
und für die Acylierung im Rahmen herkömmlicher Amidsynthesen
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•üblicherweise umgesetzt. So kann die Verbindung (IV) vorzugsweise
mit dem Isoserin (V) in einer Lösung in Dimethylformamid, Aceton oder Tetrahydrofuran unter Eiskühluncfln
Gegenwart eines Dehydratationsmxttels, wie beispielsweise Dxcyclohexylcarbodiimxd, kondensiert werden. Das eingesetzte
Isoserin kann entweder racemisch oder in einer der optisch aktiven Formen vorliegen. Bei Verwendung einer der optisch
aktiven Isoserine, also entweder des L-Isoserins oder des D-Isoserins, weist das Reaktionsprodukt die gleiche
biologische Aktivität wie das raceraische Produkt auf.
Das Isoserin (V) kann selbstverständlich auch in Form
eines chemisch aktiven Derivats verwendet werden, beispielsweise in Form des Säurechlorids, des gemischten Anhydrids,
in Form eines aktiven Esters oder eines Azids. So wird beispielsweise vorgezogen, das Isoserin (V) zunächst mit
H-Hydroxybernsteinsäureimid in Gegenwart von Dicyclohexylcarfoodiimid
zum aktiven jJster der Formel
C=O * R
) N-OOC-CH(OH)-CH2N (V)
—-4o ^vR1
umzusetzen, der dann zur N-Acylierung der Verbindung (IV)
mit dieser umgesetzt wird. Vorzugsweise wird die Verbindung (IV) mit der 0,5- bis 3-fachen molaren Menge des
aktiven Esters des Isoserins (V) umgesetzt. Als Reaktionsmedium dienen Wasser und ein organisches Lösungsmittel,
vorzugsweise Dimethoxyäthan.
Vorzugsweise werden bei der Acylierung der Ausgangsverbindung (IV) Isoserinderivate (V) bzw. (V ) eingesetzt,
deren Aminoschutzgruppen R„ und R den Aminoschutzgruppen
R,, R und R" der Ausgangsverbindung (IV)
entsprechen.
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Bei der Acylierung des Ausgangsproduktes (IV) mit dem Isoserin
(V) bzw. (V) wird ein gemischtes Acylierungsprodukt erhalten, das in der Regel ein Gemisch des gewünschten 1-N-Mono-isoserylprodukts
und anderer unerwünschter Mono-N-isoserylprodukte sowie ebenfalls unerwünschter Multi-N-isoserylprodukte
ist.
Aus dem so erhaltenen Acylierungsreaktionsgemisch können dann die noch anhaftenden Aminoschutzgruppen entfernt werden.
Die Airdnoschutzgruppen werden also wieder durch Wasserstoffatome
ersetzt. Alternativ dazu können die gemischten Acylierungsprodukte jedoch vor dem Entfernen der Aminoschutzgruppen
chromatographisch getrennt werden. Die
Trennung erfolgt vorzugsweise über Silicagel. Auf diese Weise wird auch die nicht umgesetzte Ausgangsverbindung (IV) bereits vor der Abnahme der Schutzgruppen entfernt.
Trennung erfolgt vorzugsweise über Silicagel. Auf diese Weise wird auch die nicht umgesetzte Ausgangsverbindung (IV) bereits vor der Abnahme der Schutzgruppen entfernt.
Die Entfernung der restlichen Aminoschutzgruppen vom
gemischten Acylierungsprodukt kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Wenn als Schutzgruppe beispielsweise eine Alkyloxycarbonylgruppe dient, beispielsweise tert-Butoxycarbonyl, Cycloalkyloxycarbonyl, Aryloxycarbonyl, Alkyliden oder Aryliden, kann die Entfernung der Aminoschutsgruppe in der Weise erfolgen, dass man die Acylierungsprodukte einer Hydrolyse unter massig scharfen
Bedingungen in Säure, beispielsweise in wässriger Trifluoressigsäure, wässriger Essigsäure oder verdünnter Salzsäure, unterzieht. Wenn die Aminoschutzgruppe eine Aralkyloxycarbonylgruppe, beispielsweise eine Benzyloxycarbonylgruppe, ist, wird sie vorzugsweise in der Weise abgenommen, dass man die Acylierungsprodukte einer Hydrierung bzw.
Hydrogenolyse in Gegenwart eines Palladiumkohlenstoffkatalysators oder einer Behandlung mit Bromwasserstoff
in Essigsäure unterwirft. Bei Verwendung einer o-Nitrophenoxyacetylgruppe als Schutzgruppe kann diese reduktiv
gemischten Acylierungsprodukt kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Wenn als Schutzgruppe beispielsweise eine Alkyloxycarbonylgruppe dient, beispielsweise tert-Butoxycarbonyl, Cycloalkyloxycarbonyl, Aryloxycarbonyl, Alkyliden oder Aryliden, kann die Entfernung der Aminoschutsgruppe in der Weise erfolgen, dass man die Acylierungsprodukte einer Hydrolyse unter massig scharfen
Bedingungen in Säure, beispielsweise in wässriger Trifluoressigsäure, wässriger Essigsäure oder verdünnter Salzsäure, unterzieht. Wenn die Aminoschutzgruppe eine Aralkyloxycarbonylgruppe, beispielsweise eine Benzyloxycarbonylgruppe, ist, wird sie vorzugsweise in der Weise abgenommen, dass man die Acylierungsprodukte einer Hydrierung bzw.
Hydrogenolyse in Gegenwart eines Palladiumkohlenstoffkatalysators oder einer Behandlung mit Bromwasserstoff
in Essigsäure unterwirft. Bei Verwendung einer o-Nitrophenoxyacetylgruppe als Schutzgruppe kann diese reduktiv
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entfernt werden. Die Phthaloylgruppe als Aminoschutzgruppe
kann vom Acylierungsprodukt durch Einwirken von Hydrazinhydrat in Äthanol unter Erwärmung entfernt werden. Wenn
die Acylierungsprodukte unterschiedliche Schutzgruppen enthalten,
so können die Acylierungsprodukte gleichzeitig oder aufeinanderfolgend den verschiedenen spezifischen
oder bevorzugten Abspaltungsreaktionen unterzogen werden. Wenn die Acylierungsprodukte beispielsweise sowohl die
tert-Butoxycarbonylgruppe als auch die Benzyloxycarbonylgruppe
als Aruinoschutzgruppe enthalten, so können diese Schutzgruppen gleichzeitig durch saure katalytisch^
Hydrierung der Acylierungsprodukte mit 5 % Palladium auf Kohlenstoff in 90 %iger Trifluoressigsäure und Methanol
abgespalten werden.
Nach Entfernung der Aminoschutzgruppe aus den Acylierungsprodukten
werden die gemischten Acylierungsprodukte mit den freien Aminogruppen chromatographisch getrennt. Dabei
werden nicht umgesetzte Ausgangsprodukte und Nebenprodukte vom Hauptreaktionsprodukt der allgemeinen Formel (I)
abgetrennt. Diese Trennung und Reinigung wird vorzugsweise säulenchromatographisch mit Silicagel durchgeführt. Die
Isolierung der gewünschten Verbindung der allgemeinen Formel (I) aus dem gemischten Acylierungsprodukt kann
wirksam in der Weise durchgeführt v/erden, dass man die Acylierungsprodukte einer Ionenaustauschchromatographie
unterzieht. Als Kationenaustauscherharz mit Carboxylgruppen wird dazu vorzugsweise Amberlite IRC 50 oder
AmberIite CG 50 (Röhm & Haas) verwendet. Auch kann vorteilhaft
erweise ein schwacher Kationenaustauscher vom Typ CM-Sephadex C-25 (Pharmacia Co., Schweden) oder
kann CM-Cellulose verwendet werden. Das Eluat dieser
chromatographischen Trennung wird in Fraktionen gesammelt. Die antibakterielle Aktivität der aufgefangenen Fraktionen
wird unter Verwendng resistenter und empfindlicher Bakterien
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als Testmikroorganismen geprüft . Durch diese Prüfung der antibakteriellen Aktivität jeder aufgefangenen Fraktion
1 ι ~ ι
können in einfacher Weise diejenigen !Traktionen bestimmt
werden, die die gewünschte Verbindung der Formel (I) enthalten, aus den so bestimmten aktiven Fraktionen wird dann
in an sich bekannter Weise in der für die Herstellung aminoglykosidischer
Antibiotika üblichen Technik der Wirkstoff der Erfindung aufgearbeitet.
Als ausserordentlich wirksames Verfahren z,ur Isolierung
und Reinigung der gewünschten Verbindung der Formel (I) aus dem gemischten Acylierungsprodukt hat sich die
Ligandenaustauschchromatographie erwiesen. Dazu wird ein Anionenaustauscherharz verwendet, vorzugsweise Dowex 5OW χ
(H-Cyclus). Dieses Harz ist zunächst mit einem Metallsalz beladen, beispielsweise mit Kupfer(II)-Chlorid, Kobalt(II)-chlorid,
Nickelnitrat, Eisen(III)-chlorid, Zinkchlorid,
Gadmiumchlorid oder ähnlichen Salzen, und wird anschliessend mit Ammoniak oder einem Amin, beispielsweise mit Methylamin,
behandelt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbei—
spielen näher beschrieben.
Synthese von l-N-DL-lsoserylkanamycin:
(a) Herstellung von 6 '-IJ-1ert-Butoxycarbony!kanamycin:
20 g, entsprechend 41,3 m-mol Kanamycinbase werden in
1600 ml eines CJemischs aus Pyridin, Wasser und Triäthylamin
im Volumenverhältnis 10 : 10 : 1 gelöst. Zu der Lösung
•werden dann 5,9 g, entsprechend 41,3 mmol, tert-Butoxy—
carbonylazid gegeben. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur
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20 h lang gerührt. Dabei tritt die tert-Butoxycarbonyliaerung
ein. Das Realct ions gemisch wird unter vermindertem
Druck zur Trockne eingedampft. Der erhaltene feste Rückstand wird in Wasser gelöst. Die wässrige Lösung wM auf eine
1000 ml-Säule gegeben, die mit einem Kationenaustauscherharz
beschickt ist. Das Austauscherharz besteht im wesentlichen aus einem Copolymerisat von Methacrylsäure und Divinylbenzol
in der Ammoniumform (Amberlite GG 50). Dabei werden die Butoxycarfoonylisierungsprodukte ain. Harz adsorbiert.
Die Säule wird dann mit 5000 ml Wasser und anschliesssend mit 5000 ml 0,05 η wässrigem Ammoniak ge\vaschen. Anschliessend
wird mit ο,Ι η wässrigem Ammoniak eluiert.
Diejenigen Eluatfraktionen, die eine positive Ninhydrinreaktion
und eine positive Rydon-Smith-Reaktion zeigen,
und ausserdem bei einer Hochspannung-Papierelektrophorese nur einen einzigen Wanderungsfleck zeigen, werden miteinander
kombiniert und zur Trockne eingeengt. Es werden 10,9 g eines weissen Pulvers entsprechend einer Ausbeute
von 451 3 % 6'-N-tert-Butoxycarbonylkanamycin erhalten.
Zersetzungspunkt 202 - 203 0C. Bei weiterem bluieren der
Säule mit o,3 η wässrigem Ammoniak wird das nicht umgesetzte
Kanamycin in einer Ausbeute von 7,3 g, entsprechend 36,6 %, zurückgewonnen.
(b) Herstellung von 1-N-DL-Isoserylkanamycin:
Das in der Verfahrensstufe (a) erhaltene 6'-N-tert-Butoxycarbonylkanamycin
wird in einer Menge von 633 mg entsprechend 1,0 mmol in einem Gemisch von 10 ml Wasser und 5 ml Dimethoxyäthan
gelost. Die Lösung wird anschliessend mit 303 mg, entsprechend 1,0 mmol, N-Hydroxybernsteinsäureimidester
des tert-Butoxycarbonyl-DL-isoserins in 5 ml Dimethoxyäthan
versetzt. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur zur Durchführung der Acylierung 21 h lang gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck zur Trockne
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einqjeengt. Die dabei erhaltenen festen Acylierungsprodukte
werden ohne weitere Reinigung in 5 ml 90 %iger wässriger Trifluoressigsäure gelöst. Die Lösung bleibt 45 min lang
bei Zimmertemperatur stehen. Dabei tritt eine Entfernung der tert-Butoxycarbonylschutzgruppen ein. Anschliessend
wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Dabei wird ein Peststoff erhalten, der mit 40 ml Athyläther
gev/aschen wird. Nach dem Waschen werden 1367 mg Feststoff
erhalten. Das erhaltene Material wird in Wasser gelöst. Die wässrige Lösung wird auf eine 25 rnl-Kationenaustauschersäule
gegeben. Das Austauscherharz besteht im wesentlichen aus einem Copolymerisat aus Methacrylsäure und Divinylbenzol
in Amraoniumform (Amberlite CG 50). Die Acylierungsprodukte
werden am Harz adsorbiert. Die Säule wird anschliessend mit 125 ml Wasser gewaschen. Dann wird mit ο,25 η wässrigem
Ammoniak eluiert. Das Eluat wird in 5 ml-Fraktionen gesammelt.
Jede der Fraktionen wird in üblicher Weise auf der Tiipfelplatte auf ihre antibakterielle Aktivität untersucht.
Dazu dient ein kanamycinempfindlicher Stamm von
Bacillus subtilis PCI 219 und kanamycinresistenter Stamm
von Escherichia coli JR66/w677 als Testorganismus. Diejenigen
Fraktionen, die gegenüber beiden Stämmen eine hohe antibakterielle Aktivität zeigen, werden miteinander
vereinigt und unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Dabei werden 190 mg eines weissen Pulvers erhalten.
Bei der Dünnschichtchromatographie auf Silicagel (ART 5721) zeigt dieses Produkt noch immer Verunreinigungen.
Als Laufmittelsystem für die Dünnschichtchromatographie dient ein Gemisch aus Methanol, Chloroform, 28 %igem
wässrigen Ammoniak und Wasser im Verhältnis 4 : 1 : 2 : 1. Das erhaltene weisse Pulver wird daher erneut in einem
Gemisch aus Methanol, Chloroform und 17 tigern wässrigen Ammoniak im Volumenverhältnis 4:1:2 gelöst. Die
Lösung wird säulenchromatographisch über 12 g Kieselsäure
gereinigt. Die r.ieselsäuresäule wird mit dein gleichen
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Lösungsmittelgemisch eluiert, in dein das Pulver aufgenommen
wurde. Das Eluat v/ird in 4 ml Fraktionen aufgefangen.
Jede der Fraktionen wird dünnschichtchromatographisch
auf Silicagel getestet. Fraktionen, die dabei nur einen einzigen Lauffleck zeigen, werden vereinigt und zur Trockne
unter verhinderten Druck eingeengt, ßs werden 97 ng
1-H-DL-Isoserylkanamycin Λ in Form eines farblosen kristallinen
Pulvers erhalten. Die Ausbeute ist 17,0 %. Der 3er-
setzungspun
in Viasser).
setzungspunkt liegt bei 174 - 177 °C. |>7^5 + 89° (c 0,65
Elementaranalyse:
Gefunden: G 43,90 %', H 7,56 %; N 11,89 %
Berechnet für C-,Η.,Ι,Ο,,: G 44,13 %; H 7,23 %; N 12,25 %
2.1. 4X O Xj
Synthese von l-N-DL-Isoseryl-3 ' , 4'-dideoxykanamycin 13
(a ) Herstellung von 6 ' -ii-tert-Butoxycarbonyl-3 ' , 4 ' -dideoxylcänaraycin
B:
5 g, entsprechend 11 mmol, 3',4'-Dideoxykanamycin B-Base
werden in 555 ml eines Geraisches von Pyridin, Wasser und Triethylamin im Voluraenverhältnis 10 : 10 : 1 gelöst.
Zur Lösung werden 1,58 g, entsprechend 11 mmol, tert-ßuto::y
carbonyla^id gegeben. Zur Durchführung der tert-3utoxycarbonylisierung
v.drd das Geraisch bei Zimmertemperatur 14 h.
lang gerührt. Das iieaktionsgemisch vd.rd unter vermindertem
Druck zur Trockne eingeengt. Der erhaltene Feststoff wird in Wasser gelöst. Die wässrige Lösung wird auf eine 300 ml-Kationenaustauscherharzsäule
gegeben. Das Harz besteht i wesentlichen aus ein^m Copolymer!sat von Methacrylsäure
und Divinylbenzol in der Ammoniunform (Amberlite ZG 50)
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Dabei werden die Butoxycarbonylisierungsprodukte am Harz
adsorbiert. Die oäule wird mit 1500 ml V/asser gewaschen
und anschliessend mit 0,2 %igem wässrigen Ammoniak eluiert.
Das Eluat wird in Fraktionen aufgefangen. Diejenigen !Traktionen,
die eine positive Ninhydrinreaktion und eine positive Ilydon-Smith-Reaktion zeigen und bei der Hochspannungspapierelektrophorese
nur einen einzigen Wanderungspunkt zeigen, v/erden miteinander vereinigt und zur Trockne
eingeengt. Dabei wer-den 2,8 g 6'-N-tert-Butoxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamycin
B in Form eines weissen Pulvers erhalten. Der Zersetzungpunkt des Produktes lieqt bei 136 140
°C. Die Ausbeute beträgt 49 %. Beim weiteren Eluieren
der Harzsäule mit 1 /oigem wässrigen Ammoniak wird das
nicht umgesetzte 3',4'-Üideoxykanamycin B in einer Ausbeute
von 1,3 g, entsprechend 36 νό, zurückgewonnen.
(b) Herstellung von l-N-DL-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin B:
553 mg, entsprechend 1,0 imnol, des in der Verfahrensstufe (a)
erhaltenen 6'-N-tert-Butoxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamycins B
werden in 21 ml eines Gemischs aus Pyridin, Wasser und Triäthylamin
im Volumenverhältnis 10 : 10 : 1 gelöst. Die Lösung wird mit 160 mg, entsprechend 1,1 mmol, tert-Butoxycarbonylazid
versetzt. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur 23 h lang gerührt. Das dabei erhaltene Reaktionsgemisch wird
unter vermindertem Druck eingeengt. Es werden 757 mg eines blassgelben Pulvers erhalten, das ein Gemisch aus ö'-IT-tert-Dutoxycarbony1-3',4'-dideoxykanamycin
B und 2 ' ,6'-Di-N-tertbutoxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamycin
B sowie von Spuren der entsprechenden Stellungsisomeren ist. Das erhaltene
Pulver wird ohne weitere Reinigung in einem Gemisch aus 10 ϊϊιΙ Wasser und 10 ml Dimethoxyäthan gelöst. Die Lösung
wird dann mit einer Lösung von 330 mg, entsprechend 1,1 mmol, -T-Hydroxybemsteinsäureimidester von tert-Butoxycarbonyl-DL-isoserin
in 5 ml Dimethoxyäthan versetzt. Das Gemisch v/ird
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bei Zimmertemperatur 24 h lang zur Durchführung der Acylierung
gerührt. Das .erhaltene Reaktionsgemisch wird dann unter
vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Die Acylierungsprodukte werden als Feststoff erhalten. Das feste Reaktionsprodukt wird in 5 ml 90 %iger wässriger Trifluoressigsäure
aufgenommen. Die dabei erhaltene Lösung wird bei Zimmertemperatur 30 min lang stehengelassen. Dabei werden die
tert-Butoxycarbonylschutζgruppen abgetrennt. Die Reaktions-Jbsung
wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Das dabei erhaltene feste Produkt wird mit einem geringen
Volumen Äthyläther gewaschen. Es werden 1,66 g eines
schwach gelblichen Pulvers erhalten. Das erhaltene Pulver wird in Wasser gelöst. Die Lösung wird auf eine 25 ml-Kationenaustauscherharzsäule
gegeben. Das Harz besteht im wesentlichen aus einem Copolymerisat von Methacrylsäure
und Divinylberizol in der Ammoniumform (Arnberlite CG 50).
Die Äcylierungsprodukte werden am Harz adsorbiert. Die Harzsäule wird dann mit 125 ml Wasser gewaschen und
mit 0,5 η wässrigem Ammoniak eluiert. Das äluat wird in
5 ml-Fraktionen gesammelt. Jede der Fraktionen wird nach
dem üblichen Verfahren auf der Platte auf ihre antibakterielle Aktivität geprüft. Dazu dient ein kanamycinempfindlicher
Stamm von Bacillus subtilis PCX 219 und ein kanamycinresistenter Stamm von Escherichia coli JR66/W677
als Testmikroorganismus. Fraktionen, die eine hohe antibakterielle Aktivität gegenüber beiden Stämmen aufweisen,
werden miteinander vereinigt undjunter vermindertem Druck
zur Trockne eingeengt. Es werden 322 mg eines weissen Pulvers erhalten. Die Dünnschichtchromatographie auf
Gilicagel zeigt, dass dieses Pulver noch immer Verunreinigungen
enthält. Die Reinigung v/ird auf einer Chromatographiesäule über 12 g Kieselsäure durchgeführt. Die
das adsorbierte Acylierungsprodukt enthaltende Silicagelsäule
wird mit einem Gemisch aus Methanol, Chloroform und 17 %igem wässrigen A^.iinoniak im Volumenverhältnis 4:1:2
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eluiert. Die Eluate werden in 4 ml-Fraktionen gesammelt. iTede der Fraktionen wird dünnschichtchromatographisch auf
Silicagel geprüft, üluatfraktionen, die bei dieser Prüfung
rur einen einzigen Lauffleck zeigen, werden miteinander vereinigt. Die vereinigten Fraktionen werden unter vermindertem
Druck zur Trockne eingeengt. Es werden 91 mg l-N-DL-Isoseryl-3',4'-didcoxykanamycin B in Form eines
farblosen kristallinen Pulvers erhalten. Die Ausbeute beträgt
17 %. Der Zersetzungspunkt liegt bei 174 - 175 °C. [a]^6 + 02° (c 0,32 in Wasser).
^lementaranalyse
Gefunden: C 46,00 %; H 7,97 %; N 15,70 %
Berechnet für C01H10]SL-O1n: C 46,83 %r H 7,86 %; N 15,61 %
ZX 4i D XU
Synthese von 1-N-DL-Isoserylkanamycin B:
(a) Herstellung von 6'-N-tert-Butoxycarbonylkanamycin B!
4,83 g, entsprechend 10 mmol, Kanamycin B-Base werden in
100 ml Wasser gelöst. Zur Lösung werden 2,40 g, entsprechend 10 mmol, tert-Butyl-4,6-dimethyl-pyrimidyl-2-thiol-carbonat
in 100 ml Dioxan gegeben. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur zur Durchführung der tert-Butoxycarbonylisierung
18 h gerührt. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Der dabei erhaltene Feststoff
wird in TTasser gelöst. Die erhaltene wässrige Lösung
wird auf eine 35o ml-Kationenaustauscherharzsäule gegeben.
Das Harz besteht im wesentlichen aus einem Copolymerisat aus Methacrylsäure und Divinylbenzol in Ammoniumform
(Amberlite CG 50). Das Harz wird mit den Produkten der Rutoxycarbonylisierung beladen. Anschliessend"wird mit
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1400 ml Wasser gewaschen und mit 0,2 zeigern wässricjen
Ammoniak eluiert. Diejenigen Fraktionen des Eluats, die eine positive ISFinhydrinreaktion und eine positive
Rydon-Smith-Reaktion zeigen und ausserdem bei der Hochspannungs-Papierelektrophorese
nur einen einzigen Lauffleck zeigen, werden miteinander vereinigt und zur Trockne
eincfedarnpf t. Dabei werden 2,35 σ 5 '-li-tert-Butoxycar.oonylkanainycin
E in Form eines weissen Pulvers mit dem Zersetzungspunkt 160 - 172 G erhalten. Die Ausbeute entspricht
40 %. Bei weiterem kluieren der Austauschersäule mit o, 6 /oigem wässrigen Ammoniak wird das nicht umgesetzte
Kanamycin B in einer Ausbeute von 1,0 :j, entsprechend 21 \i>,
ξ urü ckgewo nnen.
(b) Herstellung von 1-W-DL-Isoserylkanarnycin B:
584 mg, entsprechend 1,0 inraol, des in der vorstehend beschriebenen
Verfahrensstufe (a) erhaltenen 6 '-l-T-tert-Butoxycarbonylkanamycins
3 werden in 21 ml eines Gemisches von Pyridin, Wasser und Triethylamin im Volumenverhältnis
10 : 10 : 1 gelöst. Zu der Lösung werden 150 mg, entsprechend 1,1 mmol, tert-Butoxycarbonylazid gegeben. Das Gemisch wird
bei Zimmertemperatur 23 h lancj gerührt. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Es v/erden 715 rag eines biassgelben Pulvers
erhalten. Dieses Pulver ist ein Gemisch aus β'-lv-tert-Butoxycarbonylkanamycin
B und 2',6'-Di-N-tert-butoxycarbonalkanamycin
B sov/ie von Spuren von Stellungsisomercn dieser
Substanzen. Das erhaltene Pulver wird ohne weitere Reinigung in einem Gemisch aus 10 ml Wasser und 5 r.il Diraethoxyäthan
jelöst. Die Lösung wird dann mit einer Lösung von 330 rag, entsprechend 1,1 mmol, des N-lIydroxybernsteinsäureimidesters
von tert-Butoxycarbonyl-DL-isoserin in 6 ml Dimethoxyäthan
versetzt. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur zur Durchführung der Acylierung 24 h lang gerührt.
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Das Reactionsgemisch wird unter vermindertem uruck zur
Trockne eingeengt. Die dabei erhaltenen festen Acylierungsprodukte v/erden in 5 ml 90 "joiyer wässriger Trifluoressigsäure
aufgenommen. Die Lösung wird bei .dimmertemperatur
30 min lang stehengelassen. Dabei werden die tert-Butoxycarbonylgruppen
vollständig entfernt. Die Reactionslösung
wird unter vermindertem Druck zur j-'rockne eingeengt. Der
erhaltene Feststoff wird mit einem gerinaen Volumen Mthyl-Hther
rjevaschcn. Nach den Waschen werden 1,75 g eines
blassgelben PuIver.3 erhalten. Das Pulver v/ird in Wasser
crelöst. Die wässrice Lösung wird auf eine 30 ml-Kationenaustauscherharzsäule
gegeben. Das Harz besteht im wesentlichen
aus einem Copolymerisat von Methacrylsäure und Divinylbenzol
(Amberlite CG 50) in der Ammoniumform. Dabei werden die Äcylierungsprodukte am Harz adsorbiert. Die Harz- säule
wird mit 150 Tal Wasser cjewaschen und mit o,25 η
wässrigem Ammoniak eluiert. Das Eluat wird in β ml-Fraktionen
aufgefangen. Jede der Fraktionen wird in üblicher Ueise auf der Platte auf ihre antibakterielle Aktivität
untersucht. Als Prüfmikroorganismen dienen dabei ein
kanamycinempfindlicher 3 tarm ι von Bacillus subtilis PCI
und ein kanamycinresistenter Stann von Escherichia coli
JR66/W677. Diejenigen Fraktionen, die eine hohe antibakterielle
Aktivität sowohl gegenüber dem empfindlichen als auch gegenüber dem resistenten Stamm zeigen, v/erden
miteinander vereinigt und unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Es werden 240 mg eines weissen Pulvers
erhalten. Bei der Dünnschichtchromatographie auf Silicagel
zeigt sich, dass dieses Pulver noch Verunreinigungen enthält. 7.ur Reinigung wird es auf eine mit 11 g Kieselsäure
beschickte Chromatographiesäule gegeben. Die die adsorbierten Acylierungsprodukte enthaltende Kieselcjelsäure
wird mit einem Gemisch aus Methanol, Chloroform und 17 /'oigein wässrigen Ammoniak im Volumenverhältnis
4:1:2 eluiert. Das Eluat wird in 4 ml-Fraktionen aufgefangen. Jede der Fraktionen wird dünnschichtchromato-
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graphisch auf Silicagel geprüft. Diejenigen Fraktionen, die
dabei nur einen einsigen Lauffleck zeigen, v/erden miteinander
vereinigt und unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Dabei werden 69 mg l-N-DL-Isoserylkanamycin B in
Form eines farblosen kristallinen Pulvers erhalten. Jie Ausbeute entspricht 12 %. Der Zersetsungspunkt de3 Produktes
liegt bei 179 - 184 "0C. f^i·,2, + '^ö° (c 0,72 in Wasser).
Gefunden: G 44,52 tf; H 7,13 yoj -<r 14,92 ·,«
Berechnet für G 2lH42i:i6012: C 44'20 :"a' n 7'41 %' W 14'73 '&
Synthese von l-N-DL-Isoseryl-3' ,4'<-dideoxykanamycin B:
(a) Herstellung von 6'-N-Benzyloxycarbonyl-3' ,4'-dideoxykanamycin
B:
13,53 g, entsprechend 30 mmol, 3',4'-Dideoxykanamycin
(im folgenden DKB) v/erden in Form der Base in 135 rnl
Wasser gelöst. Zur Lösiang werden tropfenweise 5,61 g, entsprechend 33 mmol, Benzyloxycarbonylchlorid im Verlauf
1 h unter Rühren und Eiskühlung zugesetzt. Die Lösung wird dabei auf einer Temperatur im Bereich von vorzugsweise
0 - 5 C gehalten. Nach Abschluss der Zugabe wird das Gemisch noch 1 h lang bei Zimmertemperatur gerührt. Anschliessend
wird zur /abtrennung des Niederschlages filtriert. Das Filtrat wird mit 135 rai Kthyläther gewaschen. Die wässrige
Phase wird durch Zusatz von wässrigem 7\n;ioniak neutralisiert
und anschliessend unter vermindertem Druck eingeengt. Die eingeengte Lösung wird auf eine 480 ml-Kationenaustauscherharzsäule
gegeben. Das Austauscherharz besteht im wesentlichen aus einera CopoK^aerisat von Methacrylsäure und
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Divinylberizol (/.iaberlite C-J 50) in der ^mmoniuinform. Dabei
v.drd das benzylorcycarbcnylisiertG DK" ara Harz adsorbiert.
Die Siule wird mit 1920 ml wasser gewaschen und dann mit 0,1 η wässrigem Ammoniak eluiert. Die ersten 960 ml
dec hlluats werden verworfen. Die folgende 780 ml-Fraktion
wird aufaeiangen, eingeengt und gefriergetrocknet. Dabei
v/erden 5,43 g 6 ' -N-Benzyloxycarbonyl-DKB in Form eines
farblosen Pulvers erhalten. Der Schmelzpunkt dieser Substanz liegt bei 113 - 115 " J, wobei beim Schmelzen eine Zersetzung
unter Aufschäumen einhergeht. Die Aus3:>eute beträgt
31 Vo.
(b) Herstellung von l-.'\-DL-Isoseryl-3 ' , 4'-dideoxykanamycin B:
1 g, entsprechend 1,62 mnol, 6'-N-Benzyloxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamycin
B werden in 85 ml eines Gemisches aus Pyridin, Wasser und Triathylamin im Volumenverhältnis
10 : 10 : 1 gelöst. Die Lösung wird mit 256 mg, entsprechend 1,7c; rraol, tert-Butoxycarbonylazid versetzt. Das Gemisch
wird 21 h lang bei Zimmertemperatur gerührt. Das dabei erhaltene Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck
eingeengt. Es werden 1,27 σ eines gelblichen Pulvers erhalten. Dieses Pulver ist ein Gemisch von 6'-N-Benzyloxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamycin
B und 2'-N-tert-Butoxycarbonyl-6 ' -lsJ-benzyloxycarbonyl-3 ' , 4' -dideoxykanamycin B
und enthält Spuren von Stellungsisomercn. Ohne weitere
Reinigung wird das erhaltene Pulver in einem Gemisch von 5 ml Wasser und 5 ml Dimethoxyäthan gelöst. Su der so
hergestellten Lösung wird eine Lösuncf von 623 mg, entsprechend 1,78 mmol, N-Hydroxybernsteinsäureimidester
von Benzyloxycarbonyl-DL-isoserin in 20 ml Dimethoxyäthan
gegeben. Das Gemisch wird bei Zimmertemperatur 24 h lang gerührt. Das -leakti ons geraisch wird unter vermindertem
Druck zur x'rocicne eingeengt. Die dabei erhaltenen festen
Acylierungsprodukte v/erden in einem Gemisch von 13 ml
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90 '/edger wässriger Trifluoressigsiiure, 9 ml Methanol und
1 raol Wasser gelöst und in Gegenwart von 640 racf 5 '/■>
Palladium auf Kohlenstoff als Katalysator oei Atmosphärendruck 5 h lang· hydriert. Dabei v/erden gleichzeitig beide Arten
der Aminoschutzgruppen enüfernt. Wach Abtrennen des Katalysators
durch Filtrieren und /abziehen der flüchtigen Bestandteile wird ein farbloses Pulver erhalten. Dieses
Pulver wird der im Beispiel 2 (b) beschriebenen ./eise gereinigt.
Dabei wird das l-H-DL-Isoseryl-3 ' , 41 -dideoxykanamyein
B in 13 Voiger Ausbeute erhalten.
Synthese von 1-N-DL-1 sos eryl kanamycin .3:
(a) Herstellung von 6 ' -Ii-Benzyloxycarbonylkanamycin Ii:
5,d ei, entsprechend 12 uiinol, Kanamycin IM-Base v/erden in
116 Pil Nasser gelöst. Die Lösung wird tropfenv/eise mit
2,04 g, entsprechend 12 mmol, Den.'syloxycarbonylchlorid
im Verlauf von 1 h unter Eiskühlung und Rühren versetzt.
Nach Abschluss der Zugabe wird das Gemisch noch 2 h lang bei Zimmertemperatur gerührt. Das ^eaictionsg^emisch wird
zur Abtrennung des Niederschlages filtriert. Das IPiltrat wird mit 116 ml «thyläther gewaschen. Die wässrige Phase
wird mit wässrigem Ammoniak neutralisiert und anschlies3end unter vermindertem Druck konzentriert. Die so konzentrierte
wässrige Lösung wird auf eine 240 ml-ICationenaustauscherharzsäule
gegeben. Das Harz besteht im wesentlichen aus einem Copolymerisat von Methacrylsäure und Divinylbenzol
(Amberlite CG 50) in der Aramoniumform. Das 6'-N-benzyloxycarbonylisierte
Kanamycin B wird dabei am Harz adsorbiert. Die Säule wird mit 960 ml Viasser gewaschen
und anschliessend mit 0,1 η wässrigem Ammoniak eluiert. Diejenigen Fraktionen des Eluats, die eine positive
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Rydon-Smith-Reaktion zeigen und bei der Hochspannungs-Papierelektro-ohorese
nur einen einzicjen Lauffleck zeigen, werden miteinander vereinigt und zur Trockne eingeengt.
Dabei werden 2,7 q 6'-.u-Benzyloxycarbonyl-kananycin B
in ,.-'oral eines weissen lulvers erhalten. Die Ausbeute entspricht
37 ,·:>.
(b) Synthese von i-iM-DL-Isoserylkanamycin 3:
In der im Beispiel 4 (b) beschriebenen Weise wird das ö'-iT-Bensyloxycarbonyl-Kanamycin B mit tert-Butoxycarhonyl—
azid butoxycarbonylisiert, mit dem iNf-Hydroxybernsteinsäureiraidester
von tert-Eensyloxycarbonyl-DK-isoserin acyliert,
v/erden die 'T—SchutzgruDpen durch ka ta Iy ti seile Hydrierung
in saurer Lösunq entfernt und wird durch Säiulenchromatographie
gereinigt. Dabei wird das 1-iM-DL-Isoserylkanamycin B
in einer Ausbeute von 17 ',° erhalten.
ovnthese von 1-^r-L-Isoserylkanamycin:
316 mg, entsprechend 0,5 mrnol, 6 '-Jsf-tert-Butoxycarbonyllcanamycin
werden in einem Gemisch aus 5 ml Wasser und 2,5 ml Dimethoxyäthan gelöst. Die Lösung wird mit 225 mg, entsprechend
0,7 :nmol, N-Hydroxybernsteinsäureimidester von
tert-Butoxycarbonyl-L-isoserin in 2,5 ml Dimethoxyäthan versetzt. Das Gemisch wird dann in der im Beispiel 1
(b) beschriebenen Weise weiterverarbeitet. Dabei werden 48 mg 1-H-L-lsoserylkanamycin in einer Ausbeute von 17 %
erhalten.
Synthese von 1-N-D-Isoserylkanamycin:
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10,5 mg, entsprechend 0,18 rnmol, 6 '-ϊ-7-tert-Butoxycar bom/1 kanamycin
werden in einem Gemisch von 2,5 ml vvasser und
1,25 ml Diinethoxyäthan gelöst. Die Lösung· wird mit einer
Lösung von 55 rag, entsprechend 0,Ii; rnrnol, N-HydroxybernsteiiB
äureiüiidester von tert-^utoxycarbonyl-D-isoserin
in 1,25 ml DinietTioicytithan versetzt. Das Gemisch vdrdin
der im Beismel· l(b) beschriebenen Tveiße weiterverarbeitet.
Dabei werden 12 mg l-N-D-Iraoserylxananycin,
entsprechend einer Ausbeute von In ■;£,, erhalten.
Synthese von 1-IT-L-Isoserylkanamycin Il
117 mg, entsprechend 0,2 ncnol, β'-JO-tert-r.utoxycarmnyl-Jcanaraycin
B werden in 4 ml eines Gemisches von Pyridin, Wasser und Triethylamin im Volunenverhältnis 10 : 10 : 1
gelöst. Die Lösuncr wird init 32 mg, entsprechend 0,22 τητποί,
tert-Butoxycarbonylariid versetzt. Das Gemisch wird 23 h
bei Zimmertemperatur gerührt. Das dabei erhaltene Rea'ktionsgemisch
wird unter verminderten Druck zur Trockne eingeengt.
Ohne weitere Reinigung v/ird der Rückstand in einem Gemisch von 2 nl vvasser und 2 ml Dimethoxyäthan
gelöst. Die Lösung wird mit 66 mg, entsprechend 0,22 mmol, des N-Hydroxybernsteinsäureimidesters von tert-Butoxycarbonyl-L-isoserin
in 1 ml Dimethoxyäthan versetzt. Das Gemisch wird in dex~ im Beispiel 3 (h) beschriebenen
vveise weit erverarbeitet. Dabei wird das l-'iT-L-Isoserylkanamycin
B in einex- Ausbeute von 16 % erhalten. Der
Zersetzungspunkt liecft bei 1(39 - 194 G.
Synthese von l-N-D-Isoserylkanamycin B
56 ιϊκτ, entsprechend 0,1 üe:lo1, ö'-N-tert-Butoxycarbonyl-
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kanamycin werden in 2 ml eines Gemisches von Pyridin, Wasser und Triäfehylamin im Volumenverhältnis 10 : 10 :
gelöst. Dem Lösungsmittelgemisch sind 16 mg, entsprechend 0,11 mmol, tert-Butoxycarbonylasid zugesetzt. Es wird 23 h
lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem
Druck zur Trockne eingeengt. Ohne Reinigung wird der Rückstand in einem Gemisch aus 1 ml Wasser und 1 ml
Dimethoxyäthan gelöst. Die Lösung wird mit 33 mcj, entsprechend
o,11 mmol, des N-Hydroxybernsteinsäureimidesters
von tert-Butoxycarbonyl-D-isoserin in 0,5 ml Dimethoxyäthan versetzt. Das Gemisch wird anschliessend
in der im Beispiel 3 (b) beschriebenen Weise weiterverarbeitet. Dabei wird das 1-N-D-Isoserylkanamycin B in
einer Ausbeute von 15 % erhalten. Der Zersetzungspunkt
liegt bei 133 - 194 0C.
Synthese von l-N-L-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin B:
111 mg, entsprechend 0,2 mmol, 6'-N-tert-3utoxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamycin
B werden in 4 ml eines Gemische von Pyridin, Wasser und Triethylamin im Volumenverhältnis
10 : 10 : .1 gelöst. Zur Lösung werden 32 mg, entsprechend 0,22 mraol, tert-Butoxycarbonylazid gegeben. Es wird 23 h
lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck zur Trockne eingeengt. Ohne Reinigung wird der
Rückstand in einem Gemisch aus 2 ml Wasser und 2 ml Dimethoxyäthan gelöst. Die Lösung wird mit 66 mg, entsprechend
o,22 mmol, des N-Hydroxybernsteinsäureimidesters von tert-Butoxycarbonyl-L-isoserin in 1 ml Dimethoxyäthan
versetzt. Das Gemisch wird anschliessend in der im Beispiel 2 (b) beschriebenen Weise weiterverarbeitet. Dabei
wird das l-N-L-Isoseryl-3',4*-dideoxykanamycin B in
19 %iger Ausbeute erhalten. Der Zersetzungspunkt des
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Produkts liegt bei 184 - 136 °C.
3eispiel 11
Synthese von l-N-D-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin 3:
In der im Beispiel 2 (b) beschriebenen Weise wird 6'-N-tert-Butoxycarbonyl-31,4'-dideoxykanamycin E mit
tert-ßutoxycarbonylazid butoxycarbonylisiert. Anschlies-. send wird mit dem IT-Hydroxybernsteinsäureimidester des
tert-Butoxycarbonyl-D-isoserins acyliert und werden die
tert-Butoxycarbonylschutsgruppen entfernt. Dann wird in
der ebenfalls im Beispiel 2 (b) beschriebenen Weise säulenchromatogräphiert. Dabei wird das 1-N-D-Isoseryl-3',4·-dideoxykanamycin
B in einer Ausbeute von 18 % erhalten. Der Zersetzungspunkt des Produktes liegt bei
134 - 187 °C.
Die vorstehend beschriebenen Beispiele können in gleicher Weise und mit gleichem Erfolg mit der Abänderung wiederholt
werden, dass die allgemein oder spezifisch beschriebenen Reaktionsteilnehmer und bzw. oder Reaktionsbedingungen in
der aus dem allgemeinen Teil der Beschreibung ersichtlichen Weise modifiziert werden. Der Fachmann kann nach Kenntnisnahme
der Beschreibung ohne erfinderisches Sutun eine Reihe von weiteren Modifikationen vornehmen.
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Claims (17)
1. 1-N-Isoserylkanamycin A1 l-N-Isoserylkanamycin B und
l-N-Isoseryl-3·,4'-dideoxy-kanamycin B sowie deren
nichttoxische Salze.
2. 1-N-DL-Isoserylkanamycin A.
3. l-l-SF-L-Isoserylkanainycin A.
4. l-n-D-lsoserylkanamycin A.
5. 1-fi-DL-Isoserylkanamycin B.
6. l-H-L-Isoserylkanainycin B.
7. l-U-D-Isoserylkanamycin B.
8. l-M-DL-Isoseryl-3·,4'-dideoxykanamycin B.
9. l-N-L-Isoseryl-3',4'-dideoxykanamycin B.
10. l-J-?-D-lsoseryl-3 ' , 4' -dideoxykananycin B.
11. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
man eine Verbindung der allgemeinen Formel
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6" 4» CH2OH
in der R eine Hydroxylgruppe oder ein Viasserstoffatom
und R" eine Aminogruppe -NII2, eine mit einer an sich
bekannten Aminoschutzgruppe blockierte Aminogruppe oder eine Hydroxylgruppe ist, und zwar mit der Massgabe, dass, wenn R Wasserstoff ist, R" eine Aminogruppe
oder eine blockierte Aminogruppe ist, und R, eine an sich bekannte Aminoschutzgruppe und R„ ein Wasserstoffatom
oder R-J und R„ zusammen eine zweiwertige
x^minoschutzgruppe bedeuten, mit einer Isoserinverbindung der allgemeinen Formel
HOOC-CH(OH)-CH?N
in der R- und R^ je ein Wasserstoffatom oder eine
an sich belcannte Aminoschutzgruppe bedeuten oder R.,
und R. zusammen eine an sich bekannte zweiwertige Aminoschutzgruppe darstellen, acyliert und dabei
im Gemisch Äcylierungsprodukte erhält, die als Zwischen-
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produkt eine Verbindung der allgemeinen Formel
in der R, R", R-, , R^, K._ und R. die vorstehend genannte
Bedeutung haben, erhält, dass man von den so erhaltenen gemischten Acylierungsprodukten die Aminoschutzgruppen
abnimmt und dass man dann das gewünschte Endprodukt aus dem Acylierungsproduktgemisch mit den freien
/iminogruppen isoliert.
12. verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel Ov) 6'-N-tert-Butoxycarbonylkanamycin oder 6'-N-Benzyl
oxycarbonylkanamyciη verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel (IV) 2',6'-Di-N-tert-butoxycarbony!kanamycin B
oder 2',6'-Di-N-tert-butoxycarbonyl-3',4'-dideoxykanamvcin
B verwendet.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
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dass man als Ausgangsverbindung der allganeinen Formel (IV) 2■-N-tert-Butoxycarbonyl-6'-N-benzyloxycarbonylkanamycin
B verwendet.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel
(IV) 2'-N-tert-Butoxycarbonyl-6'-N-benzyloxycarbonyl-3
' , 4'-dideoxykanamycin B verwendet.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass man als Isoserinverbindung der
allgemeinen Formel (V) als Acylierungsmittel den N-Hydroxybernsteinsäureimidester einsetzt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass man die Isolierung der gewünschten
Produktverbindung aus dem Gemisch der von den Aminoschutzgruppen befreiten .Reaktionsprodukte chromatographisch
mittels eines funktionelle Carboxylgruppen enthaltenden Kationenaustauscherharzes durchführt.
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