DE2419755B2

DE2419755B2 - ÜberwachungsventU für eine Mehrkreis-Zweileitungsbremsanlage von Lastkraftwagen

Info

Publication number: DE2419755B2
Application number: DE19742419755
Authority: DE
Inventors: Siegfried 7000 Stuttgart Beck; Ingolf Dipl.-Ing. 7143 Vaihingen Grauel; Manfred 7000 Stuttgart Pressmar; Manfred 7030 Boeblingen Siebold
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1975-05-09
Filing date: 1974-04-24
Publication date: 1980-02-21
Also published as: DE2419755A1

Description

Die Erfindung geht aus von einem Überwachungsventil nach der Gattung des Patentanspruchs.

Ein derartiges Überwachungsventil ist bekannt (GB-PS 10 62 223). Dieses bekannte Überwachungsventil hat ein stößelbetätigtes Absperrventil, mit dem es bei Druckabfall in der Anhängerbremsleitung den Vorratsleitungsdurchgang schließt und nach dem Umschalten den anhängerseitigen Teil der Vorratsleitung mit der Anhängerbremsleitung verbindet.

Für manche Zwecke mag eine derartige Steuerung ausreichen, denn ein durch einen Bruch oder ein Leck in der Anhängerbremsleitung entstehender Druckabfall bewirkt eine selbsttätige Bremsung des Anhängers dadurch, daß auch in der in diesem Fall mit der 'Anhängerbremsieitung verbundenen Anhängervorratsleitung ein Druckabfall auftritt und das Anhängerbremsventil im Bremssinn umschaltet.

Nun gibt es aber Fälle, in denen ein Abschluß des Durchganges der Vorratsleitung nicht erwünscht, ja sogar gefährlich ist, weil die Vorratsluftversorgung des Anhängers unterbrochen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Überwachungsventil der eingangs genannten Art zu schaffen, das im Ansprechfalle den Vorratsleitungsdurchgang drosselt und hierdurch den zum baldigen Umschalten des Anhängerbremsventils notwendigen Druckabfall in der Vorratsleitung herbeiführt

Diese Aufgabe wird bei einem Überwachungsventil der eingangs genannten Gattung gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das freie Ende des Stößels bei Ausfall des Druckes in dei Anhängerbremsleitung in eine Bohrung eintaucht und mit dieser eine Drosselstelle im Durchgang der Vorratsleitung bildet.

Ein solches Überwachungsventil hat folgenden Vorteil: Es sei angenommen, daß ein Anhänger an einem Gefälle abgestellt ist und daß sein Vorratsbehälter leer ist Wenn nun der Fahrer mit seinem Zugwagen rückwärts an den Anhänger heranfährt, den Fuß auf dem Bremspedal läßt und auf diese Weise den Vorratsluftdurchgang im Überwachungsventil nicht ganz absperrt, sondern nur drosselt, ist ein Auffüllen des Anhängervorratsbehälters möglich, und der Wagenzug kann nach dem Ankuppeln des Anhängers durch den Beifahrer mit bremsbereitem Anhänger abfahren.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine schematische Darstellung einer zwei Bremskreise aufweisenden Mchrkreis-Zweileitungsbi emsanlage,

Fig.2 eine erste Ausführung eines Überwachungsventils im Schnitt und

Fig. 3 eine zweite Ausführung eines Überwachungsventils, ebenfalls im Schnitt.

Eine Zweikreis-Zweileitungsbremsanlage hat einen Kompressor 1, der über einen Druckregler 2, eine

Frostschutzpumpe 3 und ein Vierkreis-Schutzventil 4 zwei Behälter 5 und 6, einen Nebenverbraucher 7 und eine Anhängervorratsleitung 8 mit Druckluft versorgt. Die beiden Behälter 5 und 6 sind zwei Betriebsbremskreisen zugeordnet, die über ein fußbetätigtes Zwei-

kreisbremsventil 9 mit einem Vorderradbremszylinder 10 bzw. mit einem Hinterradbremszylinder 11 verbindbar sind. Beide Bremskreise haben Verbindung mit einem Anhängersteuerventil 12, zu dem auch noch eine dritte Leitung 13 geführt ist, die von einem Feder-

speicherbremskreis mit Handbremsventil 14, Relaisventil 15 und mit zwei Federspeicherbremszylindern 16 und 17 herangeführt ist. Der Federspeicherbremskreis wird über ein Rückschlagventil 18 von der Anhängervorratsleitung 8 aus versorgt.

Vom Anhängersteuerventil 12 führt eine Anhänger bremsleitung 19 zu einem Bremsleitungskupplungskopf 20 am Ende des Zugwagens. Abgezweigt von dieser Bremsleitung 19 ist eine Leitung 21, die zu einem Übei wachungsventil 22 führt. Eine zweite Leitung 23

stellt eine Verbindung des Überwachungsventils 22 mit einem der beiden Betriebsbremskreise, beim Ausführungsbeispiel mit dem Hinterradbremskreis her.

Das Überwachungsventil 22 liegt kurz vor einem Vorratsleitungskupplungskopf 24 in der Anhängervor-

ratsleitung 8. Schließlich ist noch eine Zweigleitung 25 vom Vorratskupplungskopf 24 zum Anhängersteuerventil 12 geführt, deren Bedeutung später erläutert wird. F i g. 2 zeigt das Überwachungsventil 22 im Schnitt. Es ist zu erkennen, daß das Überwachungsventil 22 als Drosselventil ausgebildet ist und einen Kolben 26 hat, der mit einem Stößel 27 versehen ist Das freie Ende 28 des Stößels 27 kann in eine Bohrung 29 eintauchen und bildet mit dieser eine Drosselstelle 28/29 in einem Durchgang der Vorratsleitung 8.

Über dem Kolben 26 liegt ein Raum 30, der an die Betriebsbremsleitung 23 angeschlossen ist, und ein Raum 31 unter dem Kolben 26 hat über die Leitung 21 Verbindung mit der Anhängerbremsieitung 19. Im Raum 31 ist eine Feder 32 angeordnet, die bestrebt ist, den Kolben 26 in seiner oberen, gezeichneten Stellung festzuhalten, in der der Durchgang durch die Vorratsleitung 8 unbeeinflußt ist.

Die beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt:
Beim gewöhnlichen Fahrbetrieb steht die Vorratsleitung 8 unter Druck, der Vorratsdruck gelangt über das

offene Überwachungsventil 22 und über den Vorratsieitungskupplungskopf 24 zürn Anhängerbremsventil und füllt den Vorratsbehälter auf dem Anhänger.

Wird gebremst, so gelangt entweder über die zwei Betriebsbremskreise ein Druckanstieg (+) oder über den Federspeicherbremskreis ein Druckabfall (—) zum Anhängersteuerventil 12. Dieses wird umgestellt, so daß die Anhängerbremsieitung 19 über den Kupplungskopf 24 der Anhängervorratsleitung 8 und über die Zweigleitung 25 Druck erhält Das Anhängerbremsventil wird dann durch Druckanstieg in der Anhängerbremsleiäung 19 im Bremssinn umgestellt Im Überwachungsventil 22 geschieht nicht, weil auf beiden Seiten

des Kolbens 26 der gleiche Druck herrscht.

Wird jedoch das Fahrzeug ohne Anhänger gefahren und befindet sich, wie in der F i g. 1 schematisch aargestellt, im Brcmslcitungskupplungskopf 20 kein Schließglied, so bleibt die Anhänge>^-bremE'eitung 19 ο auch beim Bremsen des Zugwagens ohne Druck. Dann bewegt sich der Kolben 26 unter dem Druck in dem einen Betriebsbremskreis nach unten und drosselt den Durchgang durch die Vorratsleitung 8. Bei dem beschriebenen Solobetrieb hat nun diese Betätigung des Überwachungsvenlils 22 jedoch nur die Wirkung, daß der Kolben 26 wieder einmal bewegt und sein Festkorrodieren verhindert wird.

Bricht jedoch die Anhängerbremsleitung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger, so muß der Anhänger durch Druckabfall in der Anhängervorratsleitung bremsbar sein. Dieser Druckabfall muß verhältnismäßig schnell von statten gehen, möglichst innerhalb von zwei Sekunden, und es darf nicht der Fall eintreten, daß dieser Druckabfall durch zu starkes Nachströmen von _*.Vorratsluft über das Vierkreisschutzventil verlangsamt _ .wird.

/"' Bei einem Bruch der Anhängerbremsleitung und beim Betätigen der Bremse im Zugfahrzeug strömt der Vorratsdruck in der Anhängervorratsleitung 8 (über die ■ Zweigleitung 25) vom Anhängersieuerventil 12 in die defekte Anhängerbremsleitung 19, von wo er über die gerissene Stelle abströmt Um nun ein das Ansprechen des Anhängerbremsventils verzögerndes Nachfüllen der Anhängervorratsleitung au« dem Zugwagen zu Vermeiden, wird der Vorratsleitungsdurchgang durch das Überwachungsventil 22 gedrosselt Dies geschieht dadurch, daß der Druck in dem Raum 31 verloren geht, und der überwiegence Druck in dem Raum JO den Kolben 26 nach unten schiebt, wobei der Stößel 27 den Durchgang durch die Anhängervorratsleitung S drov seit. Die Feder 32 ist notwendig, um <len Durchgang durch die Vorratsleitung 8 gewöhnlich offen zu halten. Außerdem gewährleistet die Anordnung der Feder 32, daß der Kolben 26 beim Bremsen immerwieder bewegt wird und nicht fest korrodiert.

F i g. 3 zeigt unter weitgehender Beibehaltung von Teilen der Bauart nach F i g. 2 eine andere Ausführung eines Überwachungsventils. Bei diesem Überwachungsventil 33 sind zwei Federn 34 und 35 mit dem Kolben 26 zusammengebaut. Die eine Feder 34 liegt über dem Kolben 26 und beaufschlagt diesen ständig entgegen dem Anhängerbremsleitungsdruck. Die andere Feder 35 ist du; cn einen Anschlag 36 abgefangen und greift erst dann am Kolben 26 an, wenn dieser nach dem Durchlaufen eines Bewegungs-Leerhubs bei nicht !vorhandenem Anhängerbremsleitungsdiuck seinen den Durchgang durch die Vorratsleitunj drosselnden Ärbeitshub durchführt

Es ist noch zu bemerken, daß die im Kolben 26 jeweils wirksame Gesamtfederkraft und die wirksamen Kolbenflächen am Kolben 26 so bemessen sind, daß der gewünschte Schaltpunkt des Überwaclungsventils 22 bzw. 33 genau festgelegt werden kann.

In der Zeichnung ist das Überwachun^sventil 22 bzw. 33 als getrenntes Ventil dargestellt Ei ist aber auch möglich, das Überwachungsventil 22 bzw. 33 unmittel bar an das Anhängersteuerventil 12 amubauen. Damit kann die Leitungsführung vereinfacht werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Überwachungsventi! für eine Mehrkreis-Zweüeitungsbremsanlage von Lastkraftwagen, das auf dem Zugwagen angeordnet ist und die zum Vorratsleitungskupplungskopf führende Vorratsleitung überwacht und bei intakter Anlage den Vorratsleitungsdurchgang offenhält, dagegen bei Ausfall des Druckes in der Anhängerbremsleitung anspricht, und das hierzu einen mit einem Stößel versehenen Kolben hat, dessen eine Seile dem Druck eines Zugwagen-Bremskreises und dessen andere Seite dem Druck der Anhängerbremsleitung unterliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (28) des Stößels (27) bei Ausfall des Druckes in der Anhängerbremsleitung (19) in eine Bohrung (29) eintaucht und mit dieser eine Drosselstelle (28, 29) im Durchgang der Vorratsleitung (8) bildet.