DE2417425A1 - Aufloesung von hefezellwaenden - Google Patents
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Description
rÄ iiielffi Bsichel
'\..;m-,ny lidcnel
'\..;m-,ny lidcnel
V- '.- a.M.l
7850
KIRIN BEER KABUSHIKI KAISHA (auch bekannt unter dem Namen Kirin Brewery Co., Ltd.) Tokio, Japan
Auflösung von Hefezeilwänden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auflösung (lyse)
von Hefezellwänden mit Hilfe von Hefezellwände auflösenden
Enzymen.
Die verschiedensten Hefearten werden zu Nahrungszwecken für Mensch und Tier sowie industrielle Zwecke hergestellt.
Da man annimmt, daß die Zugänglichkeit von Hefezelleinschlüssen
durch Entfernung der Hefezellwände verbessert werden kann, sind bereits verschiedene "Verfahren zur Entfernung der
Hefezellwände vorgeschlagen worden. Unter ihnen wird die milde enzymatische Behandlung als vorteilhafter angesehen,
als drastische physikalische und chemische Behandlungsarten, beispielsweise mit Hitze, konzentrierten Säuren oder konzentrierten
Alkalien, da bei der erstgenannten Methode die Hefezelleinschlüsse vor Zerstörung oder Denaturierung bewahrt
vrer den.
409845/0281
Als enzymatisches Verfahren zur Auflösung von Hefe ζ eilwänden
ist eine Methode unter Verwendung von Schneckenverdauungssaft bekannt, der aus den Eingeweiden von Helix pomatia gewonnen
wird. Außer dem Schneckenenzym-Verfahren sind viele Methoden unter Verwendung verschiedener von Mikroorganismen stammender
Enzyme bekannt. Jedoch variiert das Ausmaß der Auflösung lebensfähiger Hefezellen durch Anwendung der genannten Verfahren
sehr häufig mit den Kulturbedingungen der Hefe. Besonders werden Zellwände von Hefesorten, die aerob bis zu einer stationären
Wachstumsphase gezüchtet werden, von den oben erwähnten Enzymen kaum aufgelöst. Beispielsweise kann das Schneckenenzym
nicht die Zellwände handelsüblicher Bäckerhefe, deren Kulturen unter heftiger Belüftung hergestellt werden, nicht
auflösen. Zur wirksamen Auflösung derartiger Hefezellwänden hat man schon Thioverbindungen, wie Mercaptoäthanol, dem Umsetzungsgemisch
mit dem Enzym zugesetzt oder Hefezellen mit Hilfe dieser Thioverbindungen vorbehandelt. Diese Verfahren
sind jedoch aufgrund ihrer Kostspieligkeit und des dabei entstehenden schlechten Geruches großtechnischer Anwendung nicht
fähig.
Da Hefeorganismen, einschließlich solcher Stämme, die Kohlenwasserstoffe
verwerten können, in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie in großtechnischem Maßstab hergestellt werden
und die Industriezweige zur Herstellung von Hefen in naher Zukunft wahrscheinlich wegen der zu überwindenden Nahrungsmittelengpässe
eine rasche Entwicklung erfahren werden, wird ein Verfahren zur Auflösung von Hefezellen durch Hefezellwände
auflösende Enzyme ohne Anwendung von Thioverbindungen mannigfache technische Vorteile bieten.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum wirksamen
Auflösen von Hefezellwänden einschließlich solcher, die von zur Auflösung von Hefe ζ eilwänden befähigten Enzymen nur
schlecht aufgelöst werden.
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_ 3 —
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Auflösen von Hefezellwänden durch Behandeln von Hefe in einem wäßrigen
Medium mit einem Hefezellwände auflösenden Enzym* das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Behandlung unter dem Einfluß
eines wasserlöslichen Sulfits als Beschleuniger für die Auflösung durchführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Hefe mit dem in Gegenwart eines wasserlöslichen Sulfits behandelt oder sie
kann vor der Auflösung mit einem wasserlöslichen Sulfit vorbehandelt werden. Das wasserlösliche Sulfit, das für die Vorbehandlung
verwendet wird, kann Kupferionen enthalten.
Das Sulfit kann zusammen mit einem anderen anorganischen Salz oder anderen anorganischen Salzen oder Kupferionen als Promotoren
der Auflösung der Hefezellwände angewandt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit in einem Medium, in dem
die auflösenden Enzyme mit Sulfiten oder Sulfiten und anorganischen Salzen zusammen vorkommen, durchgeführt werden, oder
die auflösenden Enzyme gemeinsam mit anorganischen Salzen oder ohne diese können nach einer Vorbehandlung der Hefezellen durch
Sulfite oder Sulfite und Kupferionen eingesetzt werden.
Obwohl die Sulfite keine Thiogruppen enthalten, besitzen sie
doch überraschenderweise die Fähigkeit, die Auflösung von Hefezellwänden durch entsprechende Enzyme zu beschleunigen. Weiterhin
ist es überraschend, daß anorganische Salze, die nicht Sulfite sind, diese beschleunigende "Wirkung der Sulfite unterstützen,
und ferner ist es überraschend, daß die Vorbehandlung von Hefezellen mit Sulfiten und Kupferionen Hefezellen sehr
empfänglich für eine Behandlung mit ζellwandlösenden Enzymen
macht.
Im folgenden wird eine in's Einzelne gehende Beschreibung der
Srfindung vorgenommen:
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1. Hefestamme
Verwendbare Hefestämme sind die folgenden: Saccharomyces, Endomycopsis, Saccharomycodes, Nematospora, Candida, Torulopsis,
Brettanomyces, Schizosaccharomyces und Kloeckera.
2. Hefezellwände lösende Enzyme
Für das erfindungsgemäße Verfahren können alle Arten von
Hefezellwände lösenden Enzymen verwendet werden. Derartige Enzyme sind Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen und werden
auch in Zukunft noch gefunden werden. Ein typisches Enzym unter ihnen ist das, das durch Arthrobacter luteus erzeugt wird.
3. Sulfite
Da die Auflösung von Hefezellwänden und die Vorbehandlung
von Hefezellen normalerweise in wäßrigen Lösungen vorgenommen werden, müssen die erfindungsgemäß verwendeten Sulfite zu
einem bestimmten Ausmaß in Wasser löslich sein. Hierfür geeignete Sulfite sind : Alkalisulfite, wie Natrium- und Kaliumsulfit,
Erdalkalisulfite, wie Magnesium- und Calciumsulfit, und
Ammoniumsulfit.
4. Anorganische Salze
Anorganische Salze, die dem Umsetzungsgemisch aus Hefezellen
und Hefezellwände lösenden Enzymen zugesetzt werden können, sind: Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze anorganischer
Säuren, wie beispielsweise von Schwefel-, Salpeter-, Kohlen- (einschließlich Bicarbonate) und Phosphorsäure. Beispielsweise
lassen sich die folgenden Salze verwenden: Kaliumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumsulfat, Natriumnitrat, Natriumcarbonat,
Natriumbicarbonat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Calciumchlorid, Magnesiumsulfat und Natriumphosphat.
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Die genannten anorganischen Salze können auch in Form eines Gemisches mit Hefezellwände lösenden Enzymen verwendet werden,
das vor der der Auflösung der Zellwände dienenden Umsetzung bereitet worden ist.
5. Kupferionen
Kupferionen, die bei der Vorbehandlung von Hefezellen mit
Sulfiten zusätzlich verwendet werden, werden der Vorbehandlungslösung in Form von Salzen zugesetzt, beispielsweise als
Kupfersulfat, Kupfernitrat und Kupferammoniumhydroxid. Unter
diesen Salzen ist das Kupferammoniumhydroxid das am besten geeignete. Es läßt sich leicht dadurch herstellen, daß man
einer Lösung eines Kupfersalzes einer Mineralsäure Ammoniak zusetzt. Bei allen genannten Kupferionen handelt es sich um
die zweiwertigen Ionen.
6. Mengenverhältnisse der Reagenzien
Das Mengenverhältnis zwischen Sulfiten, anorganischen Salzen und Kupfer(II)-Ionen ist soweit beliebig, wie die erfindungsgemäß
angestrebten Wirkungen erzielt werden. Im allgemeinen lassen sich folgende Konzentrationen an Bestandteilen
in den Lösungen, in denen die Hefezellen suspendiert werden, verwenden:
Sulfite: 0,01 bis 1,0 m, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 m. Anorganische Salze: 0 bis 3f0 m, vorzugsweise 0,4 bis 2,0.. *.
Cupriionen: 0,0001 bis 0,02 m, vorzugsweise 0,001 bis 0,01 m.
7. Auflösung der Hefezellwände
Zur Auflösung der Hefezellwände nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren können verschiedene Durchführungsformen angewandt werden; Beispielsweise werden Natriumsulfit und' Kaliumchlorid
zu einer 0,1 bis 20^igen, vorzugsweise 0,1 bis 8%igen wäßrigen
oder gepufferten Suspension von Hefezellen in Form einer
0,01 bis 1,0 molaren, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 molaren bzw.
. 409845/0281
O bis 2 molaren, vorzugsweise 0r4 bis 2 molaren Lösung hinzugegeben,
wonach ein Hefezellwände lösendes Enzym, beispielsweise ein solches, das durch Arthrobacter luteus (ATCC
Nr. 21606, vgl. US-PS 3 716 452) mit der Suspension vermischt
wird. Das Gemisch wird bei 15 bis 40 - C so lange bebrütet, bis die Hefezellwände gelöst werden, beispielsweise 0,5 bis 5 h
unter Rühren, wonach selbst eine Hefezellwand, die sich durch das Enzym allein nur schwer auflösen läßt, sehr leicht aufgelöst
wird.
Im Falle der Vorbehandlung von Hefezellen mit Sulfit wird
beispielsweise eine 0,01 bis 1 molare, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 molare Lösung von Natriumsulfit einer 0,1 bis 2O56igen,
vorzugsweise 0,5 bis 8%igen wäßrigen Suspension von Hefezellen zugesetzt und die Suspension 0,2 bis 2,0 h lang bei 5 bis 40 0C
gerührt oder geschüttelt. Nach dieser Behandlung werden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das Natriumsulfit zu entfernen.
Anschließend wird eine 0 bis 2 molare, vorzugsweise 0,4 bis 2 molare Kaliumchloridlösung zu der 0,1 bis 20^igen,
vorzugsweise 0,1 bis 8%tgen wäßrigen oder gepufferten Suspension
der vorbehandelten Hefezellen hinzugegeben, und das Enzym wird der Suspension zugemischt. Das Gemisch wird so lange
bei 15 bis 40 0C bebrütet, bis die Hefezellwände aufgelöst
werden, beispielsweise 0,5 bis 5 h unter Rühren, woraufhin selbst eine Hefezellwand, die sich durch das Enzym allein kaum
auflöst, leicht gelöst wird.
Im Falle der Vorbehandlung durch Sulfite und Cupriionen werden
beispielsweise eine 0,01 bis 1,0 molare, vorzugsweise 0,01 bis
0,5 molare Natriumsulfitlösung und eine 0,0001 bis 0,02 molare, vorzugsweise 0,001 bis 0,01 molare Kupf er a mmoniumhydroxidl ösung
der wäßrigen Suspension von Hefezellen zugesetzt. Die Suspension wird 0,1 bis 2 h lang bei 5 bis 40 0C gerührt oder
geschüttelt. Danach werden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das Natriumsulfit und Kupferammoniumhydroxid zu entfernen,
Anschließend wird das Enzym einer 0,1 bis 209&Lgen, vorzugsweise 0,1 bis ewigen wäßrigen oder gepufferten Suspen-
40S845/Q281
sion der vorbehandelten Hefezellen zugesetzt, und das Gemisch wird bei 15 bis 40 0C so lange bebrütet, bis die Hefezellwände
aufgelöst werden, beispielsweise 0,5 bis 5 h lang unter Rühren. Danach lassen sich selbst Hefezellwände, die von dem
Enzym allein kaum aufgelöst werden, sehr leicht auflösen.
Das Ausmaß der Hefezellwandauflösung wird wie folgt abgeschätzt: 1 ml wäßrige Hefesuspension (20 mg Trockensubstanz/ml),
5 ml Puffer (wenn dem Umsetzungsgemisch ein anorganisches Salz zugesetzt wird, wird ein 1,6 molarer Puffer aus einem anorganischen
Salz verwendet), 1 ml Natriumsulfitlösung (wenn Natriumsulfit aus dem Umsetzungsgemisch fortgelassen wird, wird
anstelle davon Wasser verwendet), 1 ml Enzymlösung und 2 ml Wasser werden miteinander vermischt und 2 h unter Rühren bei
25 0C bebrütet. Das Umsetzungsgemisch wird zehnfach mit Wasser
verdünnt, und von der verdünnten Suspension wird die optische Dichte bei 800 Nanometer bestimmt. In einem Vergleichsgemisch wird die Enzymlösung des oben angegebenen Umsetzungssystems durch 1 ml Wasser ersetzt. Die prozentuale Erniedrigung
der optischen Dichte, die durch die Auflösung der Hefezellwände verursacht wird, wird gemäß der folgenden Gleichung
ermittelt:
% Erniedrigung der optischen Dichte =
Opt.Dichte der Vergleichslösung-Opt.Dichte d.Umsetzungsgemisches
Optische Dichte der Vergleichslösung χ 100
Nach vollständiger Auflösung der "Zellwände wird im allgemeinen
wegen der Anwesenheit von Zelltrümmern eine Verringerung der optischen Dichte von lediglich etwa 70% beobachtet.
409845/0281
Zellen von im Handel erhältlicher Bäckerhefe wurden mit Hilfe
des Hefezellwände auflösenden Enzyms von Arthrobacter luteus unter Verwendung eines Reaktionssystems mit Natriumsulfit
(Endkonzentration 0,1 molar) aufgelöst. Es wurde eine Enzymlösung mit 20,8 Einheiten/ml verwendet. In dem Natriumsulfit
enthaltenden Reaktionssystem betrug das Ausmaß der Hefezellwandauflösung 42,6%, während nur 4,0% erzielt wurden, wenn
das .Natriumsulfit weggelassen wurde. Somit wurde das Ausmaß der Hefezellwandauflösung durch den Zusatz von Natriumsulfit
auf das Zehnfache gesteigerte
Zellen von handelsüblicher Bäckerhefe wurden in einer Konzentration
von 1% in o,1 molarer Natriumsulfitlösung suspendiert
und das ganze bei Raumtemperatur 30 min gerührt. Anschließend wurden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das Natriumsulfit
zu entfernen. Das Ausmaß der Hefezellwandauflösung dieser Hefezellen wurde unter Verwendung der Enzymlösung gemäß
Beispiel 1 bestimmt. Das Ausmaß der Hefezellwandauflösung der behandelten Hefezellen betrug 13,1%, während das der nicht
behandelten Zellen 4,0% betrug.
Das Ausmaß der Zellwandauflösung von Zellen handelsüblicher Bäckerhefe wurde unter Verwendung des Hefezellwand auflösenden
Enzyms von Arthrobacter luteus unter den in Tabelle I dargestellten verschiedenen Bedingungen bestimmt. Es wurde eine
Enzymlösung mit 4,2 Einheiten je Milliliter verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt. Dabei bedeuten
die Symbole + und - in der Spalte "Reaktionssystem" den Zusatz bzw. die Weglassung des in der Spaltenüberschrift angegebenen
Reagenzes.
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Reaktionssystem
Ausmaß der Hefezeil-Kaliumsulfit (0,1 m) Kaliumchlorid (0,8 m) wand-Auflösung
2,2%
+ . 6,5%
+ + 52,1%
Mit dem Reaktionssystem, das Kaliumsulfit und Kaliumchlorid
enthielt, betrug das Ausmaß der Hefezellwandauflösung ungefähr das 25-fache von dem, das mit einem Reaktionssystem,
das lediglich das Enzym enthielt, erzielt wurde.
Das Ausmaß der Auflösung der Zellwände verschiedener, in
Tabelle II angeführter Hefestamme wurde unter Vervrendung der
in Beispiel 3 beschriebenen Enzymlösung mit Natriumsulfit (Endkonzentration 0,1 molar) und Natriumchlorid (Endkonzentration
0,8 molar) im Reaktionssystem bestimmt. Jede Hefezellart wurde nach viertätiger Kultivierung bei 30 0C abgeerntet.
Saccharomyces cerevisiae und Saccharomyces carlsbergensis wurden in einem Medium aus Malzextrakt, Candida lipolytica in
einem Medium aus normalem Paraffin und KLoeckerä japonicum in
einem Medium aus Methanol kultiviert. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt. .
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85,8%- | 4,2% |
80,1% | . 10,4% |
81,5% | 13,0% |
81,4% | 6,6% |
Hefestamm System mit Na2SO3 System ohne
und NaCl und NaCl
Saccharomyces cerevisiae Saccharomeces carlsbergensis Candida lipolytica
Kloeckera japonicum
Aus der Tabelle ergibt sich, daß das Reaktionssystem mit Natriumsulfit
und Natriumchlorid zu einem Ausmaß an Hefezellwandauflösung führte, das gegenüber dem System, das die genannten Salze
nicht enthielt, außerordentlich erhöht war.
Das Ausmaß an Zellwandauflösung von handelsüblicher Bäckerhefe wurde mit dem Schneckenenzym und mit Natriumsulfit (Endkonzentration
0,1 molar) und Kaliumchlorid (Endkonzentration 0,8 molar) im Reaktionssystem bestimmt. Die Enzymlösung war eine zweifach
verdünnte Lösung aus Schneckendarmsaft. Unter Verwendung von Natriumsulfit und Kaliumchlorid im Reaktionssystem wurde ein
Ausmaß an Hefezellwandauflösung von 22,8% erzielt, wohingegen die Hefezellwände in einem Reaktionssystem ohne die beiden
Salze nicht aufgelöst wurden.
Zellen von handelsüblicher Bäckerhefe wurden in einer Konzentration
von 1% in 0,1 molarer Natriumsulfitlösung suspendiert und das ganze 30 min bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend
wurden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das Natriumsulfit zu entfernen, und mit Hilfe des Hefezellwände auflösenden Enzyms
von Arthrobacter luteus mit oder ohne Natriumchlorid (Endkonzentration 0,8 molar) aufgelöst. Es wurde eine Enzymlösung mit
4,2 Einheiten je ml verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt.
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Hefezellen
Unbehandelte Hefe
Unbehandelte Hefe
Behandelte Hefe
System
Mit NaCl ohne NaCl
mit NaCl ohne NaCl
6,556
2,2%
43,590
7,2%
Das Ausmaß an Hefezellwandauflösung wurde somit durch die
Vorbehandlung der Hefezellen mit Natriumsulfit beträchtlich erhöht»
Das Ausmaß der Hefezellwand-Auflösung bei handelsüblicher Bäckerhefe wurde unter Verwendung des Hefezellwände lösenden
Enzyms von Arthrobacter luteus sowie von Natriumsulfit (Endkonzentration 0,1 molar) und den in Tabelle IV angeführten
anorganischen Salzen (Endkonzentration o,8 molar mit der Ausnahme von Kaliumsulfat, dessen Endkonzentration 0,6 molar
war) ermittelt. Es wurde eine Enzymlösung mit 4,2 Einheiten je ml verwendet. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle IV
zusammengefaßt.
409845/Ο;· 81
Kaliumchlorid 52,2%
Kaliumsulfat 36,2%
Natriumchlorid 50,6%
Ämmoniumchlorid 45,1%
Calciumchlorid 22,6%
Ammoniumsulfat 46,8%
Magne siumsulfat 42,4%
Natriumnitrat 30,3%
Natriumcarb onat 22,8%
Kein Zusatz 12,2%
Das Ausmaß der Hefezellwandauflösung bei handelsüblicher Bäckerhefe wurde durch Zusatz jedes der angegebenen anorganischen
Salze außerordentlich erhöht.
Eine 1%ige Suspension von Zellen handelsüblicher Bäckerhefe in 0,1 molarer Natriumsulfitlösung, die 0,0025 molar an Kupfer (II)·
Sulfat war, wurde 30 min lang bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das
Natriumsulfit und das Kupfersulfat zu entfernen, und mit Hilfe des Hefezellwände auflösenden Enzyms von Arthrobacter luteus
aufgelöst. Es wurde eine Enzymlösung mit 4,2 Einheiten/ml verwendet. Das Ausmaß der Hefezellwandauflösung der behandelten
Zellen betrug 26,3%, während das der nicht behandelten Hefezellen 2,2% betrug.
409845/0281
- Ί3 -
Eine 1^ige Suspension von Zellen handelsüblicher Bäckerhefe
in einer 0,1 molaren Natriumsulfitlösung, die Kupfer(II)-Ammonium-Hydroxid
in den in Tabelle V angegebenen Konzentrationen enthielt, v/urde 30 min bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend wurden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das Natriumsulfit und das Kupfer(II)-Ammonium-Hydroxid zu
entfernen und unter Verwendung der in Beispiel 8 angegebenen Enzymlösung aufgelöst. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengefaßt
.
Konzentration von.
0 m
0,0005 m 0,001 m 0,0025 m 0,005 m
Ausmaß der
7,2%
54,4%
67,096
Die mit Natriumsulfit und Kupfer(II)-Ammonium-Hydroxid behandelten
Hefezellen wurden durch das Enzym äußerst leicht aufgelöst.
Zellen von verschiedenen Hefestämmen wurden in 1%iger Konzentration
in 0,1 molarer Kaliumsulfitlösung, die 0,005 m an Kupfer(II)-Ammonium-Hydroxid war, suspendiert und das ganze '
30 min bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurden die Hefe-. zellen mit Wasser gewaschen, um das Kaliumsulfit und Kupfer-(II)-Ammonium-Hydroxid
zu entfernen, und mit der in Bei- ' spiel 8 beschriebenen Enzymlösung aufgelöst. Die Ergebnisse
sind in Tabelle VI zusammengefaßt.
409845/0281
2417425 | |
behandelte Zellen |
unbehandelte Zellen |
87,5% |
/ι OCt^
* 9 Z^ |
85,0% | 10,4% |
86,3% | 13,0% |
85,3% | 6,6% |
Saccharomyces cerevisiae
Saccharomyces carlsbergensis
Candida lipolytica
Kloeckera japonicum
Saccharomyces carlsbergensis
Candida lipolytica
Kloeckera japonicum
Das Ausmaß der Zellwandauflösung der behandelten Zellen sämtlicher
Hefestämme war außerordentlich erhöht.
Sine 1%ige Suspension von Zellen handelsüblicher Bäckerhefe in
0,1 m Natriumsulfitlösung, die 0,003 m an Kupfer(II)-Ammonium-Hydroxid
war, wurde 1 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden die Hefezellen mit Wasser gewaschen, um das
Natriumsulfit 'und Kupfer(II)-Ammonium-Hydroxid zu entfernen, und mit Hilfe des Schneckenenzyms aufgelöst. Als Enzymlösung
wurde eine zweifach verdünnte Lösung von Schneckendarmsaft verwendet. Das Ausmaß der Zellwandauflösung der behandelten
Hefezellen betrug 10,2%, während nichtbehandelte Zellen von dem Schneckenenzym nicht aufgelöst wurden.
409845/0281
Claims (9)
- Patentansprüche(T) . Verfahren zum Auflösen von Hefezellwänden durch Behandeln von Hefe in einem wäßrigen Medium mit einem Hefezellwände auflösenden Enzym,dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung unter dem Einfluß eines wasserlöslichen Sulfits als Beschleuniger für die Auflösung durchführt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung in Gegenwart des wasserlöslichen Sulfits durchführt. - 3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung durchführt, nachdem man die Hefe einer Vorbehandlung in einem das wasserlösliche Sulfit enthaltenden wäßrigen Medium unterzogen hat. - 4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man zur Vorbehandlung die Hefe mindestens 0,2 h in dem wäßrigen, das wasserlösliche Sulfit enthaltenden Medium suspendiert. · - 5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3t
dadurch gekennzeichnet, •daß man die Behandlung in Gegenwart eines weiteren wasserlöslichen anorganischen Salzes durchführt. - 6. Verfahren nach Anspruch 3f
dadurch gekennzeichnet, daß man die Vorbehandlung in dem wäßrigen, das wasserlösliche Sulfit enthaltenden Medium in Gegenwart von Kupfer(Il)-Ionen durchführt.409845/0281 - 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dad u r ch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches Sulfit ein Alkali-, Erdalkalisulfit oder Ammoniumsulfit verwendet.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als weiteres anorganisches Salz ein Alkali-, Erdalkalioder Ammoniumchlorid, -sulfat, -nitrat, -carbonat, -bicarbonat oder -phosphat verwendet.
- 9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lieferanten für die zweiwertigen Kupferionen Kupfer(II)-Sulfat, Kupfer(II)-Nitrat und Kupfer(II)-Ammoniumhydroxid verwendet.409845/0281
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