DE2416531A1 - Gepfropfte polyhydroxy-verbindungen, insbesondere gepfropfte cellulose und cellulose-derivate, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung - Google Patents
Gepfropfte polyhydroxy-verbindungen, insbesondere gepfropfte cellulose und cellulose-derivate, verfahren zu deren herstellung und deren verwendungInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. R "Weickmann,
Dipl.-Ing. H.Weickmann, D1PL.-PHYS. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. R A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 8:60 820
Case O2S3 74B 2416531
H/Ba/cm
H/Ba/cm
CENTRE TECHNIQUE DE L1INDUSTRIE
DES PAPIERS, CARTONS ET CELLULOSES Domaine Universitaire 38042 Grenoble Cedex, Frankreich
"Gepfropfte Polyhydroxy-Verbindungen, insbesondere gepfropfte Cellulose und Cellulose-Derivate, Verfahren
zu deren Herstellung und deren Verwendung"
Die Erfindung betrifft Polyhydroxy-Verbindungen, insbesondere Cellulose und Cellulose-Derivate, die durch
Aufpfropfen von Polyvinylketten, z.B. Polyacrylamid-Gruppen, modifiziert sind.
Es ist bereits bekannt, daß sich die mechanischen Eigenschaften
von Papier durch Aufpfropfen von Polyvinylketten auf Fasern aus Cellulose oder Cellulose-Derivaten
(im folgenden: Cellulosen) verbessern lassen. In einem bekannten Pfropfungsverfahren wird
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eine Cellulose, z.B. Holzcellulose, in einem wässrigen Medium in Gegenwart von Cerionen mit Vinylmonomeren
umgesetzt. Die Cerionen dienen als Pfropfungsinitiatoren,
die in der Polymerkette reaktive Zentren zum Aufpfropfen der Polyvinylketten schaffen.
Um eine genügend hohe Reaktionsgeschwindigkeit zu erzielen, ist es -jedoch erforderlich, das Monomere
gegenüber den Cellulosen'in großem Oberschuß einzusetzen. Das Verfahren hat wegen verschiedener
Nachteile bisher keine industrielle Anwendung gefunden; so bildet sich z.B. in einer -Kokurrenzreaktion
zur Pfropfung das Vinylhomopolymerisat, das sich vor allem wegen seiner Löslichkeit im Reaktionsmedium praktisch nicht abtrennen läßt. Außerdem findet
sich der eingesetzte Monomerüberschuß. nach Abtrennen der Cellulosefasern im Reaktionsmediüm, so
daß er nicht zur Pfropfung neuer Cellttlosen eingesetzt
werden kann und damit beträchtliche und kostspielige Verluste an Ausgangsmaterial mit sich
bringt. Diese Nachteile kommen insbesondere beim Aufpfropfen von Acrylamid zum Tragen, da sowohl
das Monomere als auch das Homopolymerisat in Wasser ausgezeichnet löslich sind. Die Bildung beträchtlicher
Homopolymerisatmengen ist vermutlich teilweise darauf zurückzuführen, daß das Monomere
und die Cersalze in der homogenen wässrigen Lösung, die ihrerseits mit den zu pfropfenden Cellulosen
in Berührung ist, in reaktivem Kontakt sind. Der Pfropfinitiator fordert daher gleichzeitig die
Homopolyerisation des Monomeren im wässrigen Medium.
Die Homopolymerisation ist somit teilweise auf die Verunreinigung des Monomeren mit dem Pfropfinitiator
zurückzuführen.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde bereits ein
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Verfahren vorgeschlagen, bei dem man das zu pfropfende Polymere mit einer Lösung des Initiators,
z.B. eines Cersalzes, in einem ersten Lösungsmittel tränkt und die Pfropfung mit einem Monomeren durchführt,
das nur beschränkte.Löslichkeit im ersten Lösungsmittel besitzt und in einem zweiten Lösungsmittel
gelöst ist, das mit dem ersten nicht mischbar ist und in dem der Initiator unlöslich ist. Auf diese
Weise gelingt es, einen direkten Kontakt des Monomeren mit dem Initiator weitgehend zu vermeiden.
Die Durchführung dieses Verfahrens im indu s triellen
Maßstab ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden. Zum einen sind weit mehr Verfahrensschritte
erforderlich als beim erstgenannten Verfahren. Ausserdem hängt die Pfropfgeschwindigkeit wesentlich
von der Diffusionsgeschwindigkeit des zunächst im zweiten Lösungsmittel gelösten Monomeren durch die
Lösung des Initiators im ersten Lösungsmittel zum damit getränkten Substrat ab.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Pfropf verfahren zu schaffen, das nur wenige Arbeitsstufen
erfordert und insbesondere zum Aufpfropfen von Acrylamid auf Cellulosen geeignet ist. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, neue mit Acrylamid gepfropfte Cellulose-Derivate zu schaffen, die gegenüber
bekannten Produkten verbesserte mechanische Eigenschaften und thermische Stabilität besitzen.
Es wurde nun gefunden, daß die Pfropfung von Acrylamid auf Cellulose ohne wesentliche Bildung des
Homopolymerisats durchgeführt werden kann, wenn man eine homogene, den Initiator und das Monomere in gelöstem
Zustand enthaltende Lösung einsetzt, die aus
mindestens
Wasser' und !demselben Volumenanteil 2-Methyl-2-pro-
Wasser' und !demselben Volumenanteil 2-Methyl-2-pro-
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panol [(CH3)3-C-OH] und/oder Aceton besteht.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung gepfropfter Polyhydroxy-Verbindungen,
insbesondere gepfropfter Cellulose und Cellulose-Derivate,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Cellulose oder die Cellulose-Derivate mit
Acrylamid unter Sauerstoffausschluß in Gegenwart von Cerionen in einem Lösungsmittelsystem aus Wasser
sowie 2-Methyl-2-propanol und/oder Aceton umsetzt.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich mit Vorteil zum Pfropfen von Cellulosen, z.B. Holzcellulose, insbesondere
in Form von Zellstoff, regenerierter Cellulose, Viscosecellulose, Baumwoll-Linters oder Leinenfasern.
Durch geeignete Wahl der Reaktionsparameter gelingt die Pfropfung der Polyamidketten auf die CeI-lulosefasern
in großer Selektivität. Die Bildung des Acrylamid-Homopolymerisats ist dabei praktisch
vollständig unterdrückt, wie sich aus Homopolymerisationsversuchen
in Abwesenheit der Cellulosefasern ergibt. Sollten sich insbesondere bei Abweichung
von den bevorzugten Reaktionsparametern geringere Homopolymerisatmengen bilden, so schlagen sich diese
auf den Fasern nieder und können leicht durch einfaches Waschen der Fasern abgetrennt werden.
Das erfindungsgemäße Lösungsmittelsystem erlaubt auch bei sonst identischen Reaktionsbedingungen eine gegenüber
rein wässrigen Medien beträchtlich erhöhte Pfropfungsgeschwindigkeit.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Ergebnisse sind vor allem deshalb überraschend, da beim
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Austausch von 2-Methyl-2-propanol bzw. Aceton gegen andere Lösungsmittel, wie Dioxan oder Dimethylformamid^
keiner der geschilderten Effekte zu beobachten ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht das Lösungsmittelsystem aus Wasser und mehr als 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
60 bis 85 Gewichtsprozent und insbesondere 70 bis 80 Gewichtsprozent, des organischen Lösungsmittels.
Bei niedrigeren Lösungsmittelanteilen verläuft die Reaktion langsamer und die Homopolymerisatbildung
nimmt zu. Bei höheren Lösungsmittelgehalten nimmt die Löslichkeit der Cersalze ab, was
ebenfalls zu einer Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit führt.
Die Anfangskonzentration des eingesetzten Acrylamids im Lösungsmittelsystem beträgt vorzugsweise 0,1 bis
0,8 Mol/l. Die Cerionen können dem Reaktionsmedium auf übliche Weise zugeführt werden, vorzugsweise
verwendet man Cersulfat, eine Lösung von Ammoniumcersulfat
[Ce (NH4)2 (SO4)3] in Schwefelsäure oder
eine Lösung von Ammoniumcernitrat [Ce (NH4)2 (NOg)6]
in Salpetersäure. Die Cerionen-Konzentration ist nicht kritisch, beträgt jedoch vorzugsweise 0,001 bis
0,010 Mol/l.
Der pH des Reaktionsmediums wird so eingestellt, daß die Cerionen nicht als Cerhydroxid ausfallen. Zum
Ansäuern des Mediums verwendet man z.B. Salpetersäure, Schwefelsäure oder eine beliebige andere, gegenüber
den Ausgangsverbindungen inerte Säure, wobei die Konzentration
bei 10 bis 1 Mol/l, vorzugsweise 1Ί0"3 bis 5-1O"3 Mol/1, liegt.
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Die Reaktion wird z.B. dadurch abgebrochen, daß man das System mit Sauerstoff, z.B. Luft, in Berührung
bringt oder ein Reduktionsmittel, wie Hydrochinon, zugibt oder aber einfach das nicht-umgesetzte Monomere
durch Filtration abtrennt, so daß es in das Filtrat gelangt. Der Fixierungsgrad von Polyacrylamid
auf der Cellulose bzw. dem Cellulose-Derivat läßt sich somit leicht kontrollieren.
Die Pfropfung von Polyacrylamid auf Papierzellstoff erleichtert dessen weitere Verarbeitung zu Papier.
Vor allem die Feinmahlungsgeschwindigkeit wird beträchtlich verbessert, so daß weit weniger elektrische
Energie bei diesem Verfahrensschritt aufgewandt werden muß. Die aus dem gepfropften Zellstoff hergestellten
Papiere besitzen ausgezeichnete physikalische und mechanische Eigenschaften im* trockenen Zustand,
die denen aus nicht-gepfropften Cellulosematerialien
hergestellten Papieren überlegen sind. Sie weisen vor allem eine verbesserte Bruchlast und erhöhte
Zerreiß- und Doppelfalzbeständigkeit auf. Auch ist ihre thermische Stabilität wesentlich verbessert.
Gegenstand der Erfindung sind auch Zellstoffgemische,
die nur teilweise aus gepfropften Cellulosen bestehen, insbesondere Gemische mit einem Gehalt an 10 bis
80 Prozent gepfropften Cellulosen und 90 bis 20 nichtgepfropften
Cellulosen, Aus diesen Zellstoffgemischen hergestellte Papiere besitzen mechanische Eigenschaften,
die denen der allein aus gepfropfter Cellulose hergestellten Papiere sogar etwas überlegen sind. ¥or
allem besitzen sie gegenüber allein aus gepfropftem Zellstoff hergestellten Papieren etwas verbesserte Zerreißfestigkeit
.
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Die gepfropften Holzcellulosen finden, insbesondere nach Oberführung ihrer Amidgruppen in Säure-.oder
Amingruppen, Anwendung als Ionenaustauscher. Sie
besitzen ferner blutstillende Eigenschaften, so daß sie auch für klinische Zwecke eingesetzt werden.
Durch Aufpfropfen von Polyacrylamidketten auf Baumwoll-Lintersfasern
wird deren Qualität so verbessert, daß sie veredelt und zur Herstellung \ron Papier und
Blättern mit guten mechanischen Eigenschaften verwendet werden können.
Beim Aufpfropfen von Polyacrylamidketten auf Fasern aus regenerierter Cellulose vom Viscosetyp werden deren
mechanische und physikalische Eigenschaften weitgehend verändert. Die Fasern besitzen vor allem
eine Bindungsfähigkeit, wie sie Fasern aus nicht-gepfropfter regenerierter Cellulose niemals besitzen.
Nach einfacher Trocknung sind die erhaltenen Fasern selbstbindend, so daß sie sich zur Herstellung von
Vliesstoffen eignen, ohne daß der Zusatz eines Bindemittels erforderlich wäre. Dies ist insbesondere
im Hinblick auf die Steifheit von Vorteil, die den Vliesstoffen durch die üblicherweise und vor allem
bei Verwendung von Viscose notwendigen Bindemittel verliehen wird.
Das Reaktionsmedium bzw. die behandelten Cellulosen dürfen im Hinblick auf die Cerionen natürlich keine
stärker reduzierenden Verbindungen enthalten als die Cellulosen selbst.
Die Beispiele erläutern die -Erfindung. Die angegebenen Parameter werden nach folgenden französischen
Normen (NF) ermittelt:
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Norm | 2416531 | |
Q 03001 | Einheit | |
NF | X 41008 | - |
NF | Q 03004 | sec |
NF | Q 03032 | m |
NF | Q 03011 | |
NF | - | |
Luftporosität
Anfettbarkeit
Reißlänge
Berstindex
Zerreißindex
15g gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff, der vorher
in einem Stoffauflöser zerkleinert worden ist, werden
in einen Reaktor eingefüllt, der 500 ml eines Gemisches aus Wasser und 80 Volumenprozent 2-Methyl-2-propanol
enthält. Das Gemisch wird dann mit
0,845 Mol/l Acrylamid versetzt und unter Durchleiten von sauerstoff-freiem Stickstoff sorgfältig entgast. Nach 1 Stunde versetzt man schnell mit 0,685 g Ce(NO-)6CNH.)2 und säuert bis zu einer Wasserstoffionenkonzentration von 3-10 Mol/l mit Salpetersäure an. Die Umsetzung erfolgt unter schnellem Rühren bei Raumtemperatur innerhalb 5 bis 60 Minuten. Anschließend unterbricht man die Pfropfung durch Luftzutritt oder durch Zugabe einer Spur Hydrochinon,
filtriert den Zellstoff und wäscht ihn mit Wasser.
Durch Bestimmung des Stickstoffgehalts nach Kjeldahl wird der Pfropfungsgrad ermittelt, der definiert ist als die Menge des fixierten Polyacrylamids pro Menge der eingesetzten Cellulose. In Tabelle I sind die
bei verschiedener Reaktionsdauer erzielten Pfropfungsgrade zusammengestellt.
0,845 Mol/l Acrylamid versetzt und unter Durchleiten von sauerstoff-freiem Stickstoff sorgfältig entgast. Nach 1 Stunde versetzt man schnell mit 0,685 g Ce(NO-)6CNH.)2 und säuert bis zu einer Wasserstoffionenkonzentration von 3-10 Mol/l mit Salpetersäure an. Die Umsetzung erfolgt unter schnellem Rühren bei Raumtemperatur innerhalb 5 bis 60 Minuten. Anschließend unterbricht man die Pfropfung durch Luftzutritt oder durch Zugabe einer Spur Hydrochinon,
filtriert den Zellstoff und wäscht ihn mit Wasser.
Durch Bestimmung des Stickstoffgehalts nach Kjeldahl wird der Pfropfungsgrad ermittelt, der definiert ist als die Menge des fixierten Polyacrylamids pro Menge der eingesetzten Cellulose. In Tabelle I sind die
bei verschiedener Reaktionsdauer erzielten Pfropfungsgrade zusammengestellt.
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"Tabelle I | Pfropfung (%) | |
• | Dauer | 81 |
Versuch | (min) | 63 |
1 | 60 | 66 |
2 | 30 | 48 |
3 | 30 | 50 |
4 | 15 | 24 |
5 | 15 | |
6 | 5 | |
Die Versuche 2 und 3 sowie 4 und 5 zeigen die gute Reproduzierbarkeit der erzielten Ergebnisse.
Gemäß Beispiel 1 wird nicht-feingemahlener, gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff behandelt. Die Verfahrensgrößen
entsprechen denen von Beispiel 1, jedoch beträgt die Acrylamidkonzentration 0,422 Mol/l. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II | Pfropfung (I) | |
Dauer | 19 | |
Versuch | (min) | 18,5 |
7 | 60 | 15,5 |
8 | 30 | 9,5 |
9 | 15 | |
10 | 5 | |
Die Pfropfungsgeschwindigkeit ist niedriger als in
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Beispiel 1, jedoch ist bereits nach einer Reaktionsdauer von 5 Minuten ein Pfropfungsgrad von 10 Prozent
erreicht.
Gebleichter Nadelholz-Kraftzellstoff wird in einem Holländer ("pile VALLEY") bei 35°SR feingemahlen und dann
gemäß Beispiel 1 unter folgenden Reaktionsbedingungen gepfropft:
2-Methyl-2-propanol ■. - 80%.. .
Acrylamid = 0,705 Mol/l
Zellstoff = 20 g/l
Initiator = 2,5Ί0"3 Mol/l
HNO, =0,1 Mol/l
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
Tabelle III | Pfropfung (%) | |
Dauer | 74 | |
Versuch | (min) | 113 |
11 | 60 | 120 |
12 | 120 | 130 |
13 | 180 | |
14 | 240 | |
Beispiel 4 | ||
Die folgenden Versuche zeigen den störenden Einfluß von Sauerstoff auf die Pfropfungsreaktion. Gebleichter
Laubholz-Kraftzellstoff wird unter Luftzutritt gemäß
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Beispiel 1 unter folgenden Reaktionsbedingungen verarbeitet:
2-Methyl-2-propanol Acrylamid Zellstoff HNO3 |
Il Il Il Il | Dauer (min) |
80% 0,422 Mol/l 30 g/l 3-1Ο"3 Mol/1 |
|
Tabelle IV | 5 5 5 5 120 |
|||
Versuch. | Initiator iMol/D |
Pfropfung m |
||
15 16 17 18 19 |
2,5·10~3. 5 ·10"3 to -το"3 25 ·10"3 25 ·10~3 |
0 0 0 2 2 |
Selbst bei hohen Cerionen-Konzentrationen ist der Pfropfungsgrad
0 bzw. sehr niedrig.
Der folgende Versuch zeigt den Einfluß des Lösungsmit-· telanteils inttfasser/Lösungsmittel-Gemisch. Hierzu
wird gebleichter, nicht-feingemahlener Laubholz-Kraftzellstoff gemäß Beispiel 1 unter folgenden Bedingungen
behandelt:
Zellstoff Acrylamid HNO3
Initiator Reaktionsdauer
= 30 g/l = 0,422 Mol/l = 3-1Ο"3 Mol/1
= 2,5·1Ο~3 Mol/1 = 1 Stunde
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Tabelle V | ) Pfropfung (I) | |
Versuch | 2-Methyl-2-propanol (% | 9 |
20 | 50 | 19 |
21 | 60 | 31 |
22 | 70 | 29 |
23 | 80 | 27 |
24 | 85 | |
Die höchste Pfropfungsgeschwindigkeit entspricht einem Lösungsmittelanteil von 70 bis 80 Prozent.
Die Pfropfung von Acrylamid in Wasser in Abwesenheit
eines organischen Lösungsmittels ist zwar möglich, jedoch ist selbst in Abwesenheit von Cellulose die Bildung
des Homopolymerisats begünstigt, wie aus Tabelle VI hervorgeht. In den Versuchen wird gebleichter
Laubholz-Kraftzellstoff gemäß Beispiel 1 behandelt.
Tabelle VI | Dauer | Homopoly | |
organisches | (min) | merisat (%) | |
Versuch | Lösungsmittel Cellulose | 60 | 12 |
25 | - | 60 | 0 |
26 | + | 60 | 10 |
27 | + + | 5 | 42" |
28 | + | ||
Die Ergebnisse zeigen, daß im erfindungsgemäßen
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wässrigen Lösungsmittelsystem selbst in Abwesenheit von Cellulose keine Polymerisation des Acrylamide
durch die Cerionen erfolgt. Im Gegensatz dazu erhält man im Tiässrigen Medium unter denwselben Bedingungen 12 Prozent Homopolymerisat. In Gegenwart
von Cellulose beträgt die gebildete Homopolymerisatmenge im wässrigen Medium fast 50 Prozent des eingesetzten Monomeren, während bei Verwendung des organischen Lösungsmittels unter den ungünstigsten Bedingungen nicht mehr als 10 Prozent des eingesetzten
Monomeren homopolymerisieren.
durch die Cerionen erfolgt. Im Gegensatz dazu erhält man im Tiässrigen Medium unter denwselben Bedingungen 12 Prozent Homopolymerisat. In Gegenwart
von Cellulose beträgt die gebildete Homopolymerisatmenge im wässrigen Medium fast 50 Prozent des eingesetzten Monomeren, während bei Verwendung des organischen Lösungsmittels unter den ungünstigsten Bedingungen nicht mehr als 10 Prozent des eingesetzten
Monomeren homopolymerisieren.
Gemäß Beispiel 1 wird gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff unter folgenden"Bedingungen gepfropft:
5T | Tabelle VII | 0,365: | 801 | 845 Mol/l | |
Versuch Initiator (Mol/l) | 1,1 : | ο, | g/l | ||
= | 29 | 1,83 ' | 60 | 10"3 Mol/l | |
30 | 2,50 - | 3· | |||
2-Methyl-2-propanol | 31 | 2,55 ' | |||
Acrylamid | 32 | •ΙΟ"3 | Pfropfung (I) | ||
Zellstoff | 33 | ΊΟ"3 | 2 | ||
Säure | ΊΟ"3 | 10 | |||
Dauer: 60 Minuten. | ΊΟ"3 | 40 | |||
ΊΟ"3 | 55 | ||||
40 | |||||
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Gemäß Beispiel 1 wird gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff unter folgenden Bedingungen gepfropft:
2-Methyl-2-propanol Acrylamid Säure
Initiator Dauer: 60 Minuten.
Initiator Dauer: 60 Minuten.
= 80%
= 0,845 Mol/l = 3-1O"3 Mol/1
= 2,5*1O"3 Mol/1
Zellstoff-Konzentration
Versuch | (g/l) | Pfropfung (S) |
34 | 20 | 45 |
35 | 30 | 47 |
36 | 50 | 65 |
37 | 60 | 55 |
Beispiel 9 |
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel 1 unter folgenden Bedingungen gepfropft:
2-Methyl-2propanol Initiator Zellstoff Acrylamid Dauer: 60 Minuten.-
= 80%
= 2,5-10"3 Mol/l
= 30 g/l
= 0,422 Mol/l
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Säurekonzentration
Versuch | (Mol | /1) |
38 | 10"1 | |
39 | 3. | 10-1 |
40 | 1 | |
41 | 2. | io-3 |
42 | 3. | 10"3 |
Pfropfung Cl)
10 10 30 27
Homopoly | Homopoly- |
merisat | meres, Mo- |
(%) | meres (%) |
28 | 3,9 |
20 | 2 |
20 | 2 |
17 | 5 |
11 | 27 |
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel 1 unter folgenden Bedingungen gepfropft:
Aceton
Initiator
Acrylamid
HNO,
Initiator
Acrylamid
HNO,
= 80%
-3
= 2,5-10 J Mol/l = -0,422 Mol/l
= 3-10"3 Mol/l
Versuch | • Dauer (min) | Pfropfung (I) |
43 | 10 | 0 |
44 | 30 | 10 |
45 | 55 | 8,5 |
46 | 70 | 8 |
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel 1 unter folgenden Bedingungen gepfropft:
409843/103?
Acrylamid | Tabelle | XI | = o, | 422 Mol/l |
Zellstoff | Aceton | (0O | = 30 | g/l |
HNO3 | 60 | — ο | 10~3 Mol/l | |
Dauer: 30 Minuten. | 70 | |||
80 | ||||
Versuch | 90 | Pfropfung (%) | ||
47 | 0,3 | |||
48 | 6 | |||
49 | 7 | |||
50 | 0,2 | |||
Beispiel 12 | ||||
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel 1 unter folgenden Bedingungen gepfropft:
2-Methyl-2-propanol Initiator
Zellstoff Säure
Dauer: 60 Minuten.
Dauer: 60 Minuten.
= 801 = 2,5 = 30 g/l = 3
10"3 Mol/l
10"3 Mol/l
Tabelle XII | Pfropfung (%) | |
Versuch | Acrylamid (Mol/l) | 1,3 |
51 | 0,07 | 1,3 |
52 | 0,14 | 17 |
53 | 0,28 | 37,5 |
54 | 0,42 | |
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Beispiel 13
Aus gebleichtem Laubholz-Kraftzellstoff werden Acrylamid-Zellstoffproben
mit einem Pfropfungsgrad von 3 Prozent bzw. 14 Prozent hergestellt. Die Proben werden
dann in einem Holländer ("JOKRO") bu einer Konzentration
von 4 Prozent .feingemahle'n. Hierauf stellt man
mit einer Papiermaschine ("RAPID KÖTHEN") Papierbögen her. Die bei der mechanischen Prüfung der erhaltenen
Bögen erzielten Ergebnisse sind in Tabelle XIII zusammengestellt. Die mechanischen Eigenschaften der aus gepfropftem
Zellstoff hergestellten Bögen im Trockenzustand sind gegenüber denen der unter gleichen Bedingungen hergestellten
Vergleichsbögen deutlich verbessert.
Tabelle | XIII | 56 | 57 | |
Versuch | 55 | gepfropft^ | >$)gepfrop | |
Zellstoffart | Vergleich | |||
Mahldauer | 15 | 15 | ||
(min) | 15 | 5700 | 7500 | |
Reißlänge (m) | 3700 | 43 | 51 | |
Berstindex | 21 | |||
Beispiel 14 |
Baumwoll-Linters lassen sich nur schwer feinmahlen, so daß die mechanischen Eigenschaften der aus diesen Fasern
hergestellten Bögen zu wünschen übrig lassen. Bei einer 5prozentigen Aufpfropfung von Polyacrylamid gemäß Beispiel
1 sind jedoch die mechanischen Eigenschaften der Linters deutlich verbessert, wie aus Tabelle XIV hervorgeht.
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(m) | 58 | Tabelle | XIV | 60 | 61 | 62 | 63 | |
Versuch | Ver gleich |
59 | Ver gleich |
ge pfropft |
Ver gleich |
ge pfro |
||
Linters | 5 | 60 | ge pfropft |
90 | 90 | 120 | 120 | |
Mahldauer (min) |
890 | 60 | 1200 | 5 800 " | 1500 | 6300 | ||
Reißlänge | 6 | 5100 | 7,5 | 44 | 9,5 | 43 | ||
Berstindex | 44 | |||||||
Beispiel 1 | ||||||||
-Papierbögen werden häufig aus Gemischen von JMadelholζ-Zellstoff
und Laubholz-Zellstoff hergestellt.
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff (L) wird gemäß Beispiel 1 zu 30 Prozent gepfropft. Anschließend wird der
gepfropfte Zellstoff bis zu 75°SR ("Schoper-Riegler"-Grade)
feingemahlen und dann mit der^se-lben Menge eines
gebleichten, auf 3O0SR feingemahlenen Nadelholz-Kraftzellstoffs
(N) vermengt. In Tabelle XV sind die mechanischen Eigenschaften der aus diesem Gemisch hergestellten Bögen
mit denen von Bögen aus Vergleichszellstoffen verglichen.
Vergleichs gemisch (501 N/50% L) (501 N/503 L) gepfropft |
Tabelle XV | Berstindex | Zerreißindex | |
Versuch | Reißlänge | 50 67 |
68 71 " |
|
.64 65 |
6500 8800 |
|||
Gebleichter Laubholz-Zellstoff wird nach den vorstehenden Bedingungen bis zu einem Pfropfungsgrad von 10 Prozent
409843/1032
gepfropft und dann 23 Minuten bis zu 500SR feingemahlen.
Der Vergleichszellstoff wird 45 Minuten bis zu 570SR feingemahlen.
Hierauf stellt man Gemische mit nach^zerkleinertem Holzschliff her. Die in Tabelle XVI zusammengestellten
Ergebnisse zeigen, daß zur Erzielung bestimmter Eigenschaften nur die Hälfte an gepfropftem Zellstoff
erforderlich ist.
Tabelle XVI | Versuch 66 | 67 | 68 | 69 |
Laubholz-Zell- 20 | 20 | 40 | 40 | |
stoff (I) Vergleich | gepfropft | Vergleich | gepfropft | |
Reißlänge 2400 | 2900 | 2900 | 4000 | |
Berstindex 12 | 16 | 15 | 24 | |
Zerreißindex 39 | 42 | 50 | 49 | |
doppelt gefalzt 8 | 20 | 20 | 90 | |
Proben von gebleichtem Laubholz-Kraftzellstoff werden zu 3 Prozent bzw. 6,5 Prozent gepfropft und hierauf in
einem JOKRO-Ho11arider feingemahlen. Man beobachtet
eine Zunahme der Mahlgeschwindigkeit mit steigendem Pfropfungsgrad.
409843/103?
Versuch | 70 | Pfropfungs- | Pfropfungs- | |
Mahldauer (min) |
52 | grad: 3% | grad: 6,51 | |
Vergleich | 0SR | 60 ' | 71 | 72 |
Reißlänge ■O) < |
1800 | 37 | 25 | |
Berstindex | 28 | 67 | 62 | |
Beispiel 18 | 5900 | 6200 | ||
40 | 42,5 | |||
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff, der in keinem Stadium getrocknet worden ist, wird auf übliche Weise bis
zu einem Pfropfungsgrad von 13 Prozent gepfropft. Nach dem Feinmahlen auf einem JOKRO-Holländer werden auf
einer "FRANCK"-Papiermaschine Bögen hergestellt. Der gepfropfte
Zellstoff läßt sich weit schneller feinmahlen als der Vergleichszellstoff.
Tabelle XVIII
Versuch 73 74 75 76 77 78 79 80
Mahldauer
(min) 0 15 25 35 0 15 25 35
0SR 17 28 33 38 30 49 66 75
Reißlänge 2200 4200 4600 5300 4500 7400 7500 8300
Berstindex 12 29 31 33 37 51 52 55
409843/103?
Gebleichter Sulfit-Nadelholz-Zellstoff wird gemäß Beispiel
1 bis zu einem Pfropfungsgrad von 17 Prozent gepfropft. Nach einer relativ kurzen Feinmahlung gelingt
es, aus diesem Zellstoff fettdichte Produkte herzustellen.
81 | ) | Vergleich | 83 | - | Pfropfungsgrad: | 84 | 85 | 86 | 171 | |
Versuch | 0 | 82 | 25 | 35 | 0 | 15 | 87 | |||
Mahldauer (min) |
16 | 15 | 52 | 67 | 16 | 80 | 25 | |||
0SR | iOOO | 28 | 6200 | 6800 | 4700 | 8500 | 85 | |||
Reiß länge Ί |
83 | 5200 . | 0,9 | 0,006 | 60 | 0,002 | 8800 | |||
Luftpo rosität |
- | 11 | - | - | - | 0,00 | ||||
Anfettbar- keit, see |
- | > 18 | ||||||||
Beispiel 2C | ||||||||||
Im folgenden ist das Verhalten von gepfropftem gebleichtem Laubholz-Kraftzellstoff, der in keinem Stadium getrocknet
worden ist und das eines- Vergleichszellstoffs im Hinblick auf den Energieverbrauch dargestellt:
88 | Tabelle XX | 90 | 91 | |
0 | Vergleich | 12 | 21,7 | |
Versuch | 20 | 89 | ■29 | 34 |
kWh/100 kg | 3450 | 5,9 | 4500 | 4700 |
0SR | 25 | |||
Reißlänge. | 4000 | |||
409843/1032
Berstindex | 16 | 21 . | 24 | Pfropfungsgrad: | 94 | 10°« | 27 |
Tabelle XXI | 93 | 8 | |||||
3,1 | 39 | ,1 | |||||
Versuch | 92 | 34 | 5500 | 95 | |||
kWh/100 kg | 0 | 5400 | 34 | 13,4 | |||
0SR | 32 | 33 | 32 · | ||||
Reißlänge | 5200 | 5800 | |||||
Berstindex | 33 | 35 |
Die Verbesserung im Hinblick auf die Reißlänge und den Berstindex ist bei den gepfropften Zellstoffen in manchen
Fällen so ausgeprägt, daß die bei der Papierherstellung übliche Feinmahlung überflüssig ist.
Regenerierte Cellulose ((Faserlänge: 10 mm; 3,5 Denier)
wird gemäß Beispiel 1 unter- folgenden Bedingungen gepfropft:
Acrylamid : | 0 | ,422 Mol/l |
Viscose : | 15 | g/l |
HNO7 : | 3 | •10~3 Mol/l |
Initiator : | 2 | ,5-1Ci"3 Mol/l |
Der Pfropfungsgrad beträgt 4 Prozent.
Vliesstoffe werden in.großem Maßstab aus Viscose hergestellt.
Durch Pfropfung der Viscose gelingt es, die Faser ohne Anwendung eines Bindemittels miteinander zu
verbinden, wie aus den folgenden beiden Beispielen hervorgeht: 409843/1032
Unter Verwendung der gepfropften Viscose aus Beispiel
•21 wird eine Mischung C aus 40 Prozent der gepfropften Viscose und 60 Proz.ent nicb,t-f eingemahlenem, gebleichtem
Laubholz-Kraftzellstoff hergestellt. Die mechanischen Eigenschaften dieses Gemischs werden mit denen
einer Vergleichsmischung verglichen, die aus 40 Prozent nicht gepfropfter Viscose und 60 Prozent Kraftzellstoff
besteht.
Tabelle XXII | Vergleich | C | |
96 | 97 | ||
Versuch | 18,6 | - 19 | |
2 m -Gewicht |
50 | 360 | |
Reißlänge | 170 | 740 | |
Zerreißindex | |||
Beispiel 23 |
Unter Verwendung der Viscose aus Beispiel 21 wird eine Mischung M aus 15 Prozent Nylonfasern von 32 mm Länge,
45 Prozent der Viscose und 40 Prozent nicht-feingemahlenem, gebleichtem Laubholz-Kraftzellstoff hergestellt.
Tabelle | XXIII | 1001 Vergleichs- | |
100% gepfropf | Viscose | ||
Vergleich | M | te Viscose | 101 |
Versuch 98 | 99 | 100 | 45 |
2 m -Gewicht 46 |
38 | 43 | 0 |
Reißlänge 190 | 315 | 280 | 0 |
Zerreißindex 820 1 | 750 | 2770 | |
409843/1032
Es zeigen sich die guten mechanischen Eigenschaften der aus 100 Prozent gepfropfter Viscose hergestellten Bögen.
Die aus 100 Prozent nicht-gepfropfter Viscose hergestellten Bögen besitzen keinerlei mechanische Festigkeit.
Die gepfropften Zellstoffe können längerer thermischer Behandlung unterzogen werden, ohne daß ihre physikalischen
Eigenschaften beeinträchtigt werden.
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel 1 bis zu einem Pfropfungsgrad von 10 Prozent gepfropft.
Vor der Verarbeitung zu Papierbögen wird der gepfropfte Zellstoff zusammen mit einem Vergleichszellstoff 2 bis
100 Stunden in einen bei 1400C gehaltenen Heizschrank eingebracht.
Sämtliche gepfropften Zellstoffe können nach der Hitzebehandlung zur Herstellung von Papierbögen verwendet
werden. Dagegen sind die 50 bis 100 Stunden bei 140 C gealterten, nicht-gepfropften Zellstoffe nicht zur
Herstellung von Papierbögen geeignet.
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel
1 unter folgenden Bedingungen gepfropft:
Zellstoff = 30 g/l
Acrylamid = 0,422 Mol/l
2-Methyl-2-propanol = 801
Initiator « 25t1O~3 Mol/l
HNO3 = 3*10"3 Mol/l
Dauer: 30 Minuten.
409843/1032
Der Pfropfungsgrad beträgt 20 Prozent. Die gepfropfte
Cellulose wird dann in einem wässrigen Medium in Gegenwart von 1n Natronlauge 4 Stunden auf 90 C erhitzt. Anschließend wird die Probe 15 Minuten mit 2n Salzsäure
und dann mit voll entsalztem Wasser bis zur neutralen
Reaktion gewaschen." Die modifizierte Cellulose wird
hierauf mit einem bestimmten Volumen Natronlauge zusammengebracht und dann bis zur Neutralreaktion gewaschen. Durch Titration mit 1n Salzsäure wird auf übliche Weise die überschüssige Natronlauge bestimmt. Die so erhaltene Probe besitzt eine Ionenaustausch-Kapazität von
1,6 mÄquivalent/g.
Cellulose wird dann in einem wässrigen Medium in Gegenwart von 1n Natronlauge 4 Stunden auf 90 C erhitzt. Anschließend wird die Probe 15 Minuten mit 2n Salzsäure
und dann mit voll entsalztem Wasser bis zur neutralen
Reaktion gewaschen." Die modifizierte Cellulose wird
hierauf mit einem bestimmten Volumen Natronlauge zusammengebracht und dann bis zur Neutralreaktion gewaschen. Durch Titration mit 1n Salzsäure wird auf übliche Weise die überschüssige Natronlauge bestimmt. Die so erhaltene Probe besitzt eine Ionenaustausch-Kapazität von
1,6 mÄquivalent/g.
Bei der Pfropfung von Leinen gemäß Beispiel 1 wird nach 30 Minuten ein Pfropfungsgrad von 7 Prozent erzielt.
Gebleichter Laubholz-Kraftzellstoff wird gemäß Beispiel 1 unter Verwendung von Ammonium-eersulfat als Initiator
und in Gegenwart von Schwefelsäure gepfropft. Nach
2stündiger Reaktion beträgt der Pfropfungsgrad 5 Prozent
2stündiger Reaktion beträgt der Pfropfungsgrad 5 Prozent
409843/1032
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung gepfropfter Polyhydroxyverbindungen, insbesondere gepfropfter Cellulose
und Cellulose-Derivate,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Cellulose oder die Cellulose-Derivate
mit Acrylamid unter Sauerstoffausschluß in Gegenwart von Cerionen in einem Lösungsmittelsystem
aus Wasser sowie 2-Methyl-2-propanol und/oder Aceton umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittelsystem mehr als 50 Volumenprozent,
vorzugsweise 60 bis 85 Volumenprozent und insbesondere 70 bis 80 Volumenprozent, organisches
Lösungsmittel enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Cerionen in Form von Cersulfat, Ammonium-cersulfat
oder Ammonium-eernitrat einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Cerionen-Konzentration im Reaktionsmedium
0,001 bis 0,010 Mol/l beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Acrylamid-Anfangskonzentration im Reaktionsmedium 0,1 bis 0,8 Mol/l beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von Salpetersäure
oder Schwefelsäure in einer Konzentration von
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10~4 bis 1 Mol/l, vorzugsweise 1Ί0~3 bis
5-1Ο"3 Mol/1 durchführt.
7. Mit Polyacrylamid gepfropfte Polyhydroxyverbindungen,
insbesondere gepfropfte Cellulose und CeI-lulose-Derivate, hergestellt nach dem Verfahren
der Ansprüche 1 bis 7.
8. Polymerisate nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyhydroxy-Verbindung Holzcellulose,
Baumwoll-Linters, Viscose oder eine andere regenerierte Cellulose eingesetzt worden ist.
9. Verwendung der gepfropften Polyhydroxy-Verbindungen
nach den Ansprüchen 7 und 8 zur Herstellung von Papier, Vliesstoffen und Ionenaustauschern.
409843/1032
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7312377A FR2224488A1 (en) | 1973-04-05 | 1973-04-05 | Graft copolymerisation of polyhydroxylated polymers - by reacting with acrylamide ceric ions in organic solvent |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2416531A1 true DE2416531A1 (de) | 1974-10-24 |
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ID=9117491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742416531 Pending DE2416531A1 (de) | 1973-04-05 | 1974-04-05 | Gepfropfte polyhydroxy-verbindungen, insbesondere gepfropfte cellulose und cellulose-derivate, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE813375A (de) |
DE (1) | DE2416531A1 (de) |
FR (1) | FR2224488A1 (de) |
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LU (1) | LU69789A1 (de) |
NL (1) | NL7404604A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3117326A1 (de) * | 1980-05-07 | 1982-02-18 | Mo och Domsjö AB, 89101 Örnsköldsvik | Cellulosehalbstoff zur verwendung in waermehaertenden harzen und verfahren zu seiner herstellung |
WO1993002118A1 (en) * | 1991-07-16 | 1993-02-04 | Taechang Moolsan Co., Ltd. | A process for preparing alkali metal salts of polyacrylic acid based on polysaccharide |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20170022314A1 (en) | 2015-07-24 | 2017-01-26 | Weyerhaeuser Nr Company | Grafted crosslinked cellulose |
-
1973
- 1973-04-05 FR FR7312377A patent/FR2224488A1/fr active Granted
-
1974
- 1974-04-04 IT IT1270574A patent/IT1005716B/it active
- 1974-04-04 NL NL7404604A patent/NL7404604A/xx unknown
- 1974-04-05 LU LU69789A patent/LU69789A1/xx unknown
- 1974-04-05 BE BE142913A patent/BE813375A/xx unknown
- 1974-04-05 DE DE19742416531 patent/DE2416531A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3117326A1 (de) * | 1980-05-07 | 1982-02-18 | Mo och Domsjö AB, 89101 Örnsköldsvik | Cellulosehalbstoff zur verwendung in waermehaertenden harzen und verfahren zu seiner herstellung |
WO1993002118A1 (en) * | 1991-07-16 | 1993-02-04 | Taechang Moolsan Co., Ltd. | A process for preparing alkali metal salts of polyacrylic acid based on polysaccharide |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7404604A (de) | 1974-10-08 |
LU69789A1 (de) | 1974-11-21 |
FR2224488A1 (en) | 1974-10-31 |
FR2224488B1 (de) | 1976-05-21 |
BE813375A (fr) | 1974-10-07 |
IT1005716B (it) | 1976-09-30 |
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