DE2356532A1 - Cellulosepfropfpolymer-ionenaustauscher - Google Patents
Cellulosepfropfpolymer-ionenaustauscherInfo
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Description
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Unsere Wr. 19 007
The Procter & Gamble Company Cincinnati, Ohio, V.St.A.·
Cellulosepfropfpolymer-Ionenaustauscher
Die Erfindung betrifft neue Cellulosepfropfpolymere, die
als Kationenaustauscher brauchbar sind. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf neue, Carboxylg-ruppen enthaltende
Cellulosepfropfpolymere und auf ein Verfahren zu ihrer Herstellung
durch Pfropfpolymerisation von Vinylmonomer auf Cellulose und folgende Behandlung der gepfropften Cellulose mit
konzentrierter starker Base bei erhöhter Temperatur. Als Viny!monomere
v/erden carboxylierte Vinylverbindungen oder solche
Vinylverbindungen verwendet, die hydrolytisch in Carboxylgruppen umwandelbare funktioneile Gruppen besitzen.
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Cellulose, Cellulosederivate und Cellulosepfropfcopolymere
sind seit langem wegen ihrer Ionenaustauschfähigkeiten sowohl für Anionen- als auch für Kationenaustausch bekannt,
doch haben sich Ionenaustauschermaterialien auf Basis von Cellulose als Grundkette oder Ankerungspolymerkette bisher
nicht wirklich durchgesetzt, was hauptsächlich durch die der Cellulose innewohnende Eigenschaft bedingt ist, nämlich
ihre Wasseraffinität. Bekannte Ionenaustauscher auf Cellulosebasis
haben im typischen Fall zwar eine hohe Austauschkapazität, sind aber wegen der bei Kontakt mit wässrigen Lösungen
ausgeprägten Neigung des Cellulosematerials zum Quellen, Gelatinieren oder Dispergieren schwierig zu verwenden. Ein
idealer Ionenaustauscher sollte mit dem die Ionen in Lösung enthaltenden Lösungsmittelsystem während des Betriebes nur
minimale Wechselwirkungen zeigen, denn nur so kann ein rasch arbeitendes, einen freien Durchfluss gestattendes Ionenaustauschersystem
entstehen.
Bekannte Ionenaustauschercellulosen v/erden meist dadurch hergestellt,
dass substituierende Gruppen mit basischen oder mit sauren Eigenschaften durch Veresterung, Verätherung oder
Oxidation in das Cellulosemolekül eingebaut werden. Beispiele solcher Kationenaustauschercellulosen sind carboxymethylierte
Cellulosen, Bernsteinsäurehalbester von Cellulose, sulfoäthylierte
Cellulosen und phosphorylierte Cellulosen. Beispiele für solche Anxonenaustauschercellulosen sind Diäthylaminoäthylcellulose
(DEAE) und Triäthylaminoäthylcellulose '(TEAE).
Auch Celluloseacrylat-Kationenaustauscher sind bekannt. Allgemein kann die Pfropfpolymerisation des Acrylsäuremonomers
auf das Cellulosegrundmaterial nach zwei Mechanismen erfolgen: (1) anionische Pfropfpolymerisation und (2) durch freie
Radikale eingeleitete Polymerisation. Die anionische Polyme-
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risation von Vinylmonomeren auf Cellulose wird meist mit
Alkaliraetallalkoxid-Initiatoren erzielt. In der Praxis wird
die Cellulose unter wasserfreien Bedingungen mit einem Alkalimetallalkoxid
zur Bildung von Cellulosealkalimetallsalzen behandelt, die bei Kontakt mit Vinylmonomer, wie Acrylnitril,
Methacrylnitril oder Methacrylsäuremethylester, einer weitgehenden Pfropfung (Bildung von Seitenketten auf einer Grundkette)
und Polymerisation von Monomerseitenketten unterliegen.
Diese Methode der anionischen Polymerisation ergibt normalerweise hohe Substitutions- oder Pfropfungsgrade pro
Glucoseeinheit des Cellulosemoleküls und führt zur Bildung von Aetherbrücken zwischen Cellulosemolekül, d. h. der Grundkette,
und dem so aufgepfropften Viny!polymer. Dies stellt einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Methoden
dar, weil die durch freie Radikale eingeleitete Polymerisation im Normalfall zwischen dem aufgepfropften Vinylpolymer
und der Cellulosegrundkette zu Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen,
führt. Ausserdem sind die durch mit freien Radikalen
eingeleitete Pfropfpolymerisation erhaltenen Pfropfcopolymeren durch einen niedrigen Substitutionsgrad pro Glucoseeinheit
gekennzeichnet, wobei die aufgepfropften Seitenketten aber höhere Polymerisationsgrade haben, als die durch
anionische Pfropfpolymerisation erhaltenen Seitenketten.
Es sind zahlreiche Methoden der durch freie Radikale eingeleiteten
(initiierten) Polymerisation von Cellulose mit Vinylmonomeren
beschrieben, z. B. in den USA Patentschriften Nrn. 3'395'07O und 3f366'582." Im allgemeinen können die
freien Radikale auf dem Cellulosemolekül nach einer von zwei Methoden gebildet werden: (1) Bestrahlung mit hoher
Energie und (2) Redox-Methoden mit Metallionen. Im Zusammenhang mit der Redox-Methode ist es beispielsweise bekannt,
dass bestimmte Cer-Salze, etwa das Nitrat und Sulfat, in Ge-
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genwart organischer Reduktionsmittel, wie Cellulose, sehr wirksame Redox-Systeme bilden. Der Oxidations-Reduktions-Prozess
liefert Cer(IV)-Ionen und eine Cellulosestruktur, die vorübergehend freie Radikale enthält, welche die Vinylpolymerisation
einleiten oder initiieren, d. h. die Startreaktion bestimmen. Da die freien Radikale meist auf das
Cellulosegrundmaterial beschränkt sind, ergibt diese Pfropfmethode ein praktisch reines Pfropfcopolymer ohne erhebliche
Einschlüsse von verunreinigendem freiem Homopolymer. Man kann annehmen, dass bei dieser Methode die Pfropfstellen der
Cellulosegrundkette am o£-Kohlenstoffatom des primären Alkohols oder am Kohlenstoffatom des 1,2-Glycols der Glucoseeinheit
liegen. Ein anderes viel verwendetes und der Einleitung mit Cer(IV)-Ionen wahrscheinlich analoges Redox-System
beruht auf der Verwendung von Eisen(II)-Salzen, wie Eisen-(II)-ammoniumchlorid
oder Eisen (Il)-sulfatheptahydrat, mit Wasserstoffperoxid in wässriger Lösung. In diesem Fall ziehen
die durch Reaktion von Eisen(II)-Ionen mit Wasserstoffperoxid gebildeten Hydroxylradikale von der Cellulose Wasserstoff
ab, wodurch auf der Cellulose freie radikalische Reaktionsstellen entstehen. Das Eisen(II)-Ion/Wasserstoffperoxid-Redox-System
ist wahrscheinlich der am meisten verwendete Initiator für die Pfropfpolymerisation von Vinylmonomeren
auf Cellulosen. Eine solche Pfropfpolymerisation kann zu ganz unterschiedlichen Produkten führen, etwa cyanoäthylierte
oder carboxyäthylierte Textilgewebe (siehe z. B. USA Patentschrift Nr. 2'820'69I) einerseits und Cellulose-Polyacrylatcopolymere
zur Herstellung von Zigarettenfiltern oder wasserabsorbierenden Handtüchern (siehe z. B. die oben genannte USA
Patentschrift Nr. 3'366'582) andererseits.
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Es wurden auch schon Celluloseacrylat-Pfropfcopolymere speziell für die Verwendung-als Ionenaustauscher hergestellt
und die USA Patentschrift Nr. 3'457'198 ist für den diesbezüglichen
Stand der Technik charakteristisch. Wie jedoch oben erwähnt, gibt es bis heute keine Ionenaustauscher auf
Cellulosebasis, die hohe Austauschkapazität und rasche Austauschreaktion bieten, d. h. ein Ionenaustauschermaterial,
das nur in so geringem Umfang mit dem wässrigen Lösungsmittelsystem
in Wechselwirkung tritt, dass die wässrige Lösung sozusagen frei durch den Ionenaustauscher fliesst. Es ist
bekannt, dass hochgradig substituierte Cellulosen, die hydrophile Substituenten enthalten, wie carboxymethylierte
Cellulose, in verdünnter Säure, verdünntem Alkali oder Wasser zum Quellen, Gelatinieren oder sogar zur Auflösung neigen.
Diese Neigung zum Quellen Gelatinieren oder Auflösen bei hochsubstituierten Cellulosederivaten verbietet meist
deren Verwendung, wenn Unlöslichkeit und niedriger Quellungsgrad wichtig sind. Für die Wasserenthärtung auf vielen technischen
Gebieten und für die Anwendung der·Wasserenthärtung im Haushalt ist es z. B. aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
und der Bequemlichkeit wichtig, dass das eingespeiste Wasser auch rasch abgegeben wird. Es ist daher ein Ziel der
Erfindung, ein Katxonenaustauschermaterial auf Cellulosebasis, wie ein Celluloseacrylat-Pfropfcopolymer, zu bieten,
das eine hohe Austauschkapazität aufweist und als frei durchfliessend
zu charakterisieren ist, d. h. in Kontakt mit Wasser nicht übermässig quillt oder gelatiniert.
Die vorliegende Erfindung bietet ein rasch austauschendes Kationenaustauschermaterial hoher Kapazität, das hergestellt
ist durch Pfropfen von polymerisationsfähigem Vinylmonomer,
das entweder carboxyliert oder durch Hydrolyse carboxylierbar ist, auf Cellulose, folgendem Behandeln der gepfropften
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Cellulose mit alkoholischen oder wässrigen, etwa 2,5 bis etwa 10 molaren Lösungen starker Basen bei einer Temperatur von
etwa 100 bis etwa 130 C während etwa 10 bis etwa 30 min und unmittelbar folgendem Ablöschen der Basebehandlung mit geeigneten
Mitteln.
Die Erfindung lässt sich am besten durch Diskussion der folgenden vier Gesichtspunkte ausführlicher darlegen:
(A) Materialien, (B) Pfropfverfahren, (C) Durchführung der
Behandlung mit starker Base und (D) Charakterisierung der neuen Kationenaustauscher-Cellulosepfropfpolymeren.
(A) Materialien
Für die Zwecke der Erfindung soll die Bezeichnung "Cellulose" jede zweckmässige und technisch erhältliche Form von Cellulose
umfassen, wie Holzfasermasse (Holzschliff, Holzfaserstoff,
Holzfaserbrei, Holzpulpe, Papiermasse, Zellstoff), Baumwolle, Hanf, Ramiefaser und regenerierte Cellulosen, wie Reyon. Die
Wahl geeigneter Celluloseformen ist daher nicht kritisch.
Das auf die Cellulose aufgepfropfte polymerisierbar Vinylmonomer
wurde eingangs als carboxylierte oder carboxylierbare Vinylverbindung bezeichnet. Der Ausdruck "carboxylierbar" bezeichnet
Vinylverbindungen mit hydrolytisch in Carboxylgruppen umwandelbaren funktionellen Gruppen. Geeignete polymerisierbare
Vinylmonomere sind daher unter anderen die folgenden: Acrylsäure, Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylsäure, Methacrylnitril
und einfache Ester oder Säurehalogenide der vorerwähnten carboxylierten Vinylmonomeren. Daher sind beispielsweise
Vinylmonomere, wie Acrylsäuremethylester und Methacrylsäuremethylester geeignet.
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(B) Pfropfverfahren
Das Pfropfen des Vinylmonomers auf die Cellulosegrundkette erfolgt
für die Zwecke der Erfindung durch eine mit freien Radikalen
eingeleitete Polymerisation. Anionische Pfropfpolymerisationsmethoden
unter Verwendung von Alkalisalzen von Cellulose sind nicht geeignet, weil sich erwiesen hat, dass derartige
Methoden die unerwünschten Eigenschaften von Kationenaustauschern
auf Cellulosebasis verstärken,. d„ h. das Quellen und die übermässige Wasserretention, also Eigenschaften, die mit
einem schnellen Austausch unvereinbar sind.
Methoden der mit freien Radikalen eingeleiteten Pfropfpolymerisation
von Cellulose sind bekannt, z. B= aus der USA Patentschrift Nr. 3'0 83'118. Einefür die Erfindung besonders bevorzugte
Pfropfmethode beruht auf der verwendung des Eisen(II)-Ion/Wasserstoffperoxid-Redox-Systems,
doch versteht sich, dass alle der. verschiedenen in der oben genannten USA Patentschrift
Nr. 3Ό83Ί18 beschriebenen Methoden der Einleitung durch freie Radikale für die Durchführung der vorliegenden Erfindung ebenfalls
geeignet sind. Dementsprechend ist die jeweils angewendete Methode der Einleitung durch freie Radikale nicht besonders
kritisch, da praktisch gleiche Ergebnisse unabhängig von der Wahl des speziellen Redox-Systems erzielt werden. Charakteristisch
für diese durch mit freien Radikalen eingeleitete Pfropfpolymerisation hergestellten Cellulosematerialien sind
überdies, wie oben erwähnt, ein niedriger Substitutionsgrad pro Glucoseeinheit, im Vergleich zu anionischen Polymerisationsmethoden, relativ hohe Molekulargewichte der aufgepfropften Vinylseitenketten
und die ausgeprägte Freiheit von im Cellulosenetzwerk eingeschlossenen Verunreinigungen mit freien (nicht
aufgepfropften) Homopolymeren. Es ist anzunehmen, dass diese Eigenschaften teilweise für den mit erfindungsgemässem Kationenaustauscher erzielbaren raschen Austausch verantwortlich sind.
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Der Pfropfungsgrad, ausgedrückt als Zunahme des Gev/ichtes der
pfropfpolymerisierten Cellulose gegenüber der ungepfropften Cellulose,
kann zwischen 10 und 200 % liegen. Der bevorzugte Pfropfungsgrad liegt zwischen etwa 10 und etwa 70 %·
Die spezielle Art der auf die Cellulose pfropfpolymerisierten
Vinylmonoineren ist bei Verwendung von Monomeren aus der oben
angegebenen Gruppe nicht übermässig kritisch und es ist zu bemerken,
dass gleichermassen wertvolle Kationenaustauscher erhalten werden, wenn das Vinylmonomer zum Zeitpunkt der Polymerisation
eine Ilonomermischung ist. Dementsprechend kann die aufgepfropfte
Polymerkette beispielsweise eine Copolymerkette aus mehreren unterschiedlichen Vinylmonomeren sein.
(C) Behandlung mit starker Base
Ein kritisches Merkmal der Erfindung liegt in der Behandlung der pfropfpolymerisierten Cellulose mit starker Base, worunter
eine "kaustische Base", also eine Aetzalkali- bzw. Aetzerdalkaliverbindung
oder dergleichen, verstanden wird. Ueberraschenderweise wurde gefunden, dass kurzzeitiger Kontakt mit konzentrierten
Lösungen starker Basen bei erhöhter Temperatur die hier diskutierten pfropfpolymerisierten Cellulosen in Stoffe umwandelt,
die sich ideal für Ionenaustauscherzwecke eignen. Dies bedeutet, dass die Behandlung mit Aetzbase nicht nur zur hydrolytischen
Bildung von Carboxylgruppen an den aufgepfropften Polymerketten führt, sondern auch eine derartige Aenderung der MikroStruktur
der Cellulosegrundkette bewirkt, dass das entstandene Material bei Kontakt mit wässrigen Lösungen nicht übermässig quillet, gelatiniert
oder dispergiert. Somit wird ein Material erhalten, das sich für schnellen Ionenaustausch grosser Volumina harten
Wassers ideal eignet, wie dies für Zwecke des Haushaltes und der Technik erforderlich ist. Die neuen Kationenaustauscher sind
auch bei hohen Drücken und hohen Volumina gegen Lösungstransport genügend unempfindlich, dass sie für unbegrenzte Verwendungsdauer wiederholt regeneriert werden können.
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Für die Wirkung dieser Behandlung mit starker Base bzw. starkem Alkali auf die Veränderung der gepfropften Cellulose zur Bildung
der hier beschriebenen neuen Austauschercellulosen kann keine völlig zufriedenstellende Erklärung gegeben werden und es lassen
sich gegenwärtig nur die Herstellungsschritte und Charakterisierungsdaten der erhaltenen Produkte angeben. Für bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden derartige Charakterisierungsdaten
weiter unten gegeben, doch sind zum Verständnis der Erfindung hierzu bestimmte qualifizierende Feststellungen
erforderlich.
Zunächst unterscheidet sich die Behandlung der gepfropften Cellulose
mit der starken Basenlösung von einer einfachen Hydrolyse. Eine Hydrolyse, wie die hydrolytische Umwandlung bestimmter funktioneller
Gruppen der pfropfpolymerisieren Ketten in Carboxylgruppen,^
ist zweifellos ein notwendiger Zweck dieser Behandlung, aber nicht der einzige, denn selbst wenn das polymerisationsfähige
Pfropfpolymer wie etwa im Fall der Acrylsäure eine Carboxylgruppe enthält, ist trotzdem die Behandlung mit starker Base
zur Erzeugung eines Kationenaustauschermaterials mit den oben angegebenen Eigenschaften erforderlich.
Ferner sind die· bekannten Hydrolyseverfahren gepfropfter Cellulosen,
wie etwa Cellulosepolyacrylnitril, zur quantitativen oder praktisch quantitativen Umwandlung der Cyangruppe in die
Carboxylgruppe bestimmt. Dementsprechend ist bei der bekannten Arbeitsweise die Behandlung der gepfropften Cellulose mit einer
alkalischen Lösung zur stöchiometrischen oder nahezu stöchiometrischen Umwandlung der Cyangruppe in die Carboxylgruppe erforderlich.
Auch'die Reaktionsbedingungen, wie Reaktionsdauer und -temperatur, sind auf diesen Zweck hin berechnet. Insbesondere
würden Ueberlegungen gemäss Stand der Technik erfordern, dass die Hydrolyse mit einer etwa 0,25 bis etwa 1,5 molaren Alkali-
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metallbase bei Temperaturen von etwa 60 bis etwa 90 C während Zeitspannen von allgemein über 1 Std. durchgeführt wird. Derartige
übliche Hydrolysebehandlungen ergeben keine für Ionenaustauschzwecke
zufriedenstellende Produkte'. Ohne dass hiermit eine durch theoretische Erläuterungen bedingte Beschränkung
beabsichtigt ist, scheinen die zerstörenden Wirkungen der Hydrolyse auf die Cellulosegrundkette in praktisch gleichem Masse
bzw. mit praktisch gleicher. Geschwindigkeit aufzutreten, wie der Hydrolyseumsatz an den pfropf polymerisieren Ketten. Bei
Anwendung üblicher Hydrolyseverfahren wird die Cellulosegrundkette daher so verändert, dass das entstehende Produkt Wasserrückhalte-
und Quelleigenschaften besitzt, die weit über den Werten des gleichen Materials vor der Hydrolyse liegen. Ueberraschenderweise
wurde gefunden, dass bei Anwendung der Basebehandlung auf pfropfpolymerisierte Cellulose, wie Cellulosepolyacrylnitril,
welche Behandlung im Vergleich zu den oben beschriebenen üblichen Hydrolyseverfahren als drastisch anzusehen
ist, das erhaltene Produkt Eigenschaften besitzt, welche es für den Kationenaustausch ideal geeignet machen.
Allgemein besteht diese für den vorliegenden Zweck kritische Behandlung mit starker Base im kurzen Kontakt des gepfropften
Celluloseproduktes mit konzentrierter Lösung starker Basen (konzentrierte Kaustiklösung) bei erhöhter Temperatur. Es v/urde
gefunden, dass das Pfropfpolymer auf diese Weise einer praktisch
quantitativen Umwandlung der hydrolysierbaren funktionellen Gruppen in Carboxylgruppen ohne Nachteil für den strukturellen
Zusammenhang der Cellulosegrundkette unterzogen wird. Diese rasche drastische Behandlung scheint den strukturellen
Zusammenhang der Cellulosegrundkette tatsächlich zu erhöhen, mindestens bezüglich Lösung und Quellung bei Kontakt mit wässrigen
Lösungen. Speziell wurde zum Erzeugen dieser neuen Kationenaustauschermaterialien
gefunden, dass diese Lösung eine mindestens 2,5 molare, vorzugsweise etwa 6-10 molare wässrige oder
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eine wässrig-alkoholische Lösung von Alkali- oder Erdalkalimetallbase,
wie Hydroxyd-, Oxid- oder Alkoxidverbindungen von Natrium, Lithium, Kalium oder Calcium, sein muss. Geeignete
wässrig-alkoholische Lösungsmittelmischungen enthalten etwa 10 bis etwa 60 Gew.% Niederalkanole, wie Aethanol und Methanol.
Die Temperatur muss mindestens 100 C betragen und liegt vorzugsweise
zwischen etwa. 105 und 1250C-. Die Reaktionsdauer steht
in umgekehrter Beziehung zur Reaktionstemperatur und liegt im typischen Fall zwischen etwa 10 und etwa 30 min. Beim Arbeiten
in geschlossenen Systemen, bei welchen die Temperatur über dem
atmosphärischen Siedepunkt der Basenlösung liegt, kann die Kontaktdauer
bzw. Behandlungsdauer entsprechend kürzer sein.
Es ist wesentlich, dass die Behandlung mit starker Base unmittelbar
nach einer bestimmten Dauer sofort abgelöscht wird. Zu diesem Zweck sind geeignete Mittel zu verwenden, um die starke
Base entweder durch Neutralisieren oder durch Auswaschen wenige Minuten nach der stark wirkenden Behandlung mit starker Base zu
entfernen. Zum Ablöschen der Reaktion sind verschiedene Mittel geeignet. Beispielsweise kann durch mechanisches Pressen zusammen
mit Methanolauswaschung eine rasche Entfernung der Basenlösungen erzielt werden. Ebenfalls wirksam ist Waschen mit viel
Wasser und mechanisches Pressen.
(D) Charakterisierung
Die neuen Kationenaustauscher lassen sich am besten durch Vergleich
ihrer wesentlichen Eigenschaften mit denen von Cellulose als solcher und denen von bekannten Austauschercellulosen charakterisieren.
Zu diesem Zweck werden Probeprodukte hergestellt und den verschiedenen in Tabelle I zusammengefassten Untersuchungen
ausgesetzt. Die erste Kolonne von Tabelle I gibt diejenige charakterisierende
Eigenschaft an, die in den drei Probekolonnen verglichen werden. Es wurden folgende Proben verwendet;
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Die Probe 1 stellt unbehandeltes Cellulosesubstrat dar, in diesem Fall Weichholzfasermasse ("Great Lakes Nr. 1 Canadian Soft
Wood Pulp"). Die Probe 2 ist ein Kationenaustauscher gemäss der Erfindung, dessen Herstellung im folgenden Beispiel 1 beschrieben
ist. Die Probe 3 unterscheidet sich von der Probe 2 nur inbezug auf die Bedingungen der Basebehandlung und entspricht allgemein
den oben erwähnten bekannten Pfropfcellulosen. Die Herstellung von Probe 3 ist ebenfalls in Beispiel 1 genauer angegeben.
Die erste Eintragung in der Tabelle bezieht sich auf die Ionenaustauscherkapazität,
angegeben in mg CaCO pro g Austauscher. Die Austauscherkapazität von unbehandelter Cellulose ist praktisch
Null, während die Austauscherkapazität des durch Probe 2 exemplifizierten speziellen Kationenaustauschers einen Wert von
167 mg/g besitzt. Die Ionenaustauscherkapazität von Probe 3, dem Produkt der üblichen Hydrolyse, beträgt 82 mg/g.
Die nächste in Tabelle I angegebene Eigenschaft, die "Nassdichte",
angegeben in ml pro g trockenen Materials, ist eine Funktion des Quellungsgrades von Cellulosematerialien, die mit Wasser
im Gleichgewicht stehe'n. Praktisch ist die Nassdichte die Anzahl ml Raum, den 1 g Material (Trockengewicht) unter einer
zusammendrückend wirkenden Kraft einnimmt, nachdem es mit Wasser getränkt ist. Die zur Durchführung dieser Messung verwendete
Anlage bestand hier aus einem senkrecht stehenden Zylinder aus Polymethylmethacrylat ("Lucite") mit einer Höhe von 30,5 cm
und einem Durchmesser von 7,5 cm. Ein belasteter Stempel mit einer offenen Fläche, die mit Drahtnetz von 30 Maschen/cm bedeckt
ist, wurde gleitend in. den Zylinder eingepasst. Zur praktischen Messung wurde eine gewogene Holzfasermassenprobe, die gründlich
mit Wasser equilibriert worden war, in den Zylinder gebracht und der belastete Stempel eingesetzt. Aus der Volumenbestimmung des
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Zylinders ergab sich das von der mit Wasser in Gleichgewicht
stehenden Holzfasermasse eingenommene Volumen. Tabelle I zeigt, dass die Massdichte und somit die Quellungsneigung des vorliegenden
Kationenaustauschermaterials mit der Quellungsneigung von unbehandelter Cellulose vergleichbar ist (9,8 mm/g gegenüber 7,2 mm/g). Die Probe 3 dagegen, das in üblicher Weise hydro
lysierte Material, zeigte eine Nassdichte von 16,0 mm/g.
Die nächste in Tabelle I angegebene Eigenschaft, nämlich die
Wasserretention, ist die Wassermenge in g, die von 1 g Holzfasernasse
auf einem Sieb mit einer Maschenzahl von 40 Maschen/cm zurückgehalten wird. Diese Eigenschaft ist wie die vorher beschriebene
Eigenschaft eine Funktion der Quellungstendenz des Cellulosematerials bei Kontakt mit wässriger Lösung. Tabelle I
zeigt, dass die unbehandelte Cellulose und das Beispiel für
den erfindungsgemässen Kat.ionenaustauscher eine vergleichbare Wasseraffinität besitzen.-. Die unbehandelte Cellulose nahm das
19-Fache ihres Eigengewichtes auf, während Probe 2 das 20-Fache
ihres Eigengewichtes aufnahm. Das in üblicher Weise hydrolysierte Material nimmt dagegen das 31-Fache seines Eigengewichtes
an Wasser auf. Aus den oben angegebenen Daten ergibt sich, dass der rasche Austausch oder der freie Durchfluss einer wässrigen
Lösung durch ein Cellulosematerial in umgekehrter Beziehung zu
physikalisch beobachtbaren Daten, wie der Nassdichte und der Wasserretention, steht.
Die nächste Eintragung in Tabelle I ist die Stickstoffanalyse.
Da die Probeprodukte aus Cellulosepolyacrylnitril hergestellt worden waren, ist der Stickstoffgehalt ein Mass für die Vollständigkeit
der Hydrolyse der Cyangruppen zu Carboxylgruppen. Die Tabelle zeigt für das erfindungsgemässe Produkt einen Wert
von 0,3 Gew.% N, für das konventionelle Hydrolyseprodukt der Probe 3 einen Wert von 3,3 Gew.% N.
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Die nächste und letzte Eintragung in der Tabelle ist der gewichtsprozentuale
Anteil an Natrium, der sowohl die Ionenaustauscher- -kapazität als auch den Carboxylgruppengehalt des Celluloseproduktes
anzeigt. Diese Werte wurden durch atomare Absorption mit Celluloseprodukten erhalten, die mit Natriumionen in Gleichgewichtszustand
gebracht worden waren. Die Tabelle zeigt für die unbehandelte Cellulose einen Wert von annähernd Null, für das
erfindungsgemässe Produkt einen Wert von 7,1 und für das Produkt
der üblichen Hydrolyse, Probe 3, einen Wert von 6,1. Aus all diesen Daten ist ohne weiteres ersichtlich, dass die Behandlung mit
starker Base für die Erzeugung eines Kationenaustauschers auf Cellulosebasis mit hoher Ionenaustauscherkapazität und rascher
Austauschfähigkeit kritisch ist, d. h. für ein Produkt mit einer offenen Struktur, die eine wässrige Lösung durch das Cellulosematerial
frei hindurchgehen lässt.
TABELLE I | Eigenschaft | Probe 1 | Probe 2 | Probe 3 |
Ionenaustauschkapazitat (mg/g) |
-"N^ 0 | 167 | 82 | |
Nassdichte (ml/g) | 7,2 | 9,8 | 16 | |
Wasserretention | 19 χ Eigen gewicht |
20 χ Eigen gewicht |
31 χ Eigen gewicht |
|
Prozentanteil Stickstoff | ~w 0 | 0,3 | 3,3 | |
Natriumgehalt (Gew.%) | <~0 | 7,1 | 6,1 | |
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Charakterisierung der vorliegenden Kationenaustauschercellulosen.
Dieses Beispiel erläutert die in der oben angegebenen Tabelle I genannten Proben 2 und 3.
200 g gebleichte Weichholzfasermasse ("Canadian Softwood Pulp") wurden in ein Gefäss gegeben, das 15,4 g Eisen(II)-sulfatheptahydrat,
gelöst in 2 1 Wasser, enthielt. Die Aufschlämmung wurde
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30 sec in einem "Waring"-Mischer durchgearbeitet, 15 min stehen
gelassen und der Vakuumfiltration unterworfen. Die so erhaltenen noch feuchten Fasern wurden in einem Reaktionsbehälter aus rostfreiem
Stahl mit 20 1 entionisiertem Wasser erneut aufgeschlämmt,
kontinuierlich durchmischt, unter Stickstoffatmosphäre auf 9 0 C
erhitzt und vor Zugabe von 1,33 kg inhibitorfreiem Acrylnitril auf 60°C gekühlt. Unter fortgesetztem Mischen wurden 9 2 ml 6 %iger
Wasserstoffperoxidlösung zugegeben und die Mischung während 2 Std. unter langsamem Rückfluss gehalten.
Diese Arbeitsfolge wurde dreimal durchgeführt, das vereinigte Produkt gründlich gewaschen und durch Vakuumfiltration feucht
getrocknet. Der Pfropfungsgrad betrug 36,8 Gew.% Polyacrylnitril..
Die Hälfte dieser Fasern wurde zu 15,4 1 Wasser gegeben, das
6,6 kg gelöstes Natriumhydroxid enthielt (d. h. eine 10,7 molare Lösung), und 30 min bei 118-^125 C umgesetzt, um das Cellulosepolyacrylnitril
zu Cellulosepolyacrylat zu hydrolysieren. Dann wurde die Reaktionsmischung sofort durch Ablaufenlassen weitgehend
von Flüssigkeit befreit und zunächst mit grossem Ueberschuss
an entionisiertem Wasser, dann mit 7,5 1 Methanol und schliesslich
mit weiterem'entionisiertem Wasser gewaschen. Nach Feuchttrocknung
durch Vakuumfiltration wurde die Holzfasermasse über Nacht bei 60 C zur Bildung von 423 g hellgelber Fasermasse getrocknet,
die in Tabelle I als Probe 2 angegeben ist.
Die Herstellung von Probe 3 unterscheidet sich von der Herstellung
der Probe 2 nur durch den Hydrolyseschritt. Die Fasern wurden nämlich 6,5 Std. in 15 1 Wasser, das 157 g Natriumhydroxid
(d. h. einer 0,26 molaren Lösung) enthielt, auf 85°C erwärmt.
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In Tabelle I sind die Eigenschaften der Proben 2 und 3 mit denen
von unbehandelter Holzfasermasse verglichen, um die erfindungsgemässe drastische Behandlung mit starker Base der viel
milderen Behandlung gemäss Stand der Technik gegenüberzustellen,
bei weichletzterer lediglich die Hydrolyse der Cyangruppe zur CarboxyIfunktion angestrebt wird.
Ein der Probe 2 von Beispiel 1 praktisch gleichwertiges Produkt wird nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 für Probe 2 mit der
Abänderung erhalten, dass man die abschliessende Behandlung mit starker Base wie folgt durchführt: Im vorliegenden Beispiel v/erden
400 g des Cellulosepolyacrylnitril-Pfropfpolymers, das etwa
40 Gew.% Polyacrylnitril enthielt, zu 15 1 einer 10,7 molaren wässrigen Natriumhydroxidlösung gegeben. Diese Aufschlämmung
wird 15 min auf 120 C erhitzt. Nach Ablaufenlassen der überschüssigen Flüssigkeit wird das erhaltene Material in einen Methanol
enthaltenden Bottich getaucht und mechanisch gequetscht, bis praktisch das gesamte Wasser aus dem Cellulosematerial entfernt
ist.
Jl
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 werden schnelle Kationenaustauscher mit hoher Kapazität erhalten, wenn anstelle der
1,33 kg Acrylnitril eine Mischung aus 1,00 kg Acrylnitril und 0,5 kg Methylmethacrylat verwendet wird. Durch Behandlung mit
starker Base wie in Beispiel 1 für die Probe 2 angegeben wird ein Cellulose-Copolymer-Kationenaustauschermaterial erhalten,
das praktisch gleichwertige Eigenschaften wie die Probe 2 aufweist. Auch wenn in Beispiel 1 anstelle von Acrylnitril die im
folgenden angegebenen xMonomeren verwendet werden, erhält man
gleichwertige Produkte: Acrylsäure, Acrylamid, Methacrylsäure, Acrylsäuremethylester und Methacrylsäuremethylester.
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Nach der in Beispiel 1 für die Herstellung von Probe 2 angegebenen
Arbeitsweise werden praktisch gleichwertige Pfropfcopolymer-Kationenaustauscher
erhalten, wenn die Weichholzfasermasse durch Hartholzfasermasse ("Northern Hardwood Pulp"), Baumwollfasern
oder Reyonstapelfaser mit durchschnittlichen Längen von 7,5 cm ("American Viscose, 9,0 Denier Rayon") ersetzt wird.
Das vorliegende Kationenaustauschermaterial wurde auf seine
Wirksamkeit für die Wasserenthärtung geprüft. Dazu wurden jeweils 35 g von nach Beispiel 1 hergestelltem Material in eines von zwei Gehäusen gebracht, die .dann in Reihe in einer Wasserleitung installiert wurden. Jeder Kationenaustauschbehälter bzw. jedes Kationenaustauschgehäuse umfasste eine Grundplatte mit
Einlass- und Auslassanschlüssen, die eine Einschaltung in die
Wasserleitung gestatten. In der Mitte der Grundplatte im gleichen Durchlass wie die Wasserzuführleitung, aber senkrecht zur Grundplatte, war ein Rohr mit einer Länge von etwa 23 cm vorgesehen, das am-entfernten Ende verschlossen ist und eine Mehrzahl von Durchbrechungen umfangsmässig im Abstand über seine
Länge aufweist. Dieses perforierte Rohr war von einem Drahtmaschenzylinder umgeben, der mit dem Kationenaustauscher gepackt ist. Das zentrale perforierte Rohr und der Drahtmaschenzylinder waren von einem darüber passenden Aussengehäuse mit einer Ausflussöffnung umgeben. Das Gehäuse ist mittels eines Dichtungsringes auf der Grundplatte aufgesetzt und mit entsprechenden
Mitteln auf dieser gehalten. Die gleichmässige Verteilung des
einströmenden Wassers durch das Ionenaustauschermaterial beim
Betrieb der Ionenaustauschereinheit wird durch das perforierte Rohr sichergestellt.
Wirksamkeit für die Wasserenthärtung geprüft. Dazu wurden jeweils 35 g von nach Beispiel 1 hergestelltem Material in eines von zwei Gehäusen gebracht, die .dann in Reihe in einer Wasserleitung installiert wurden. Jeder Kationenaustauschbehälter bzw. jedes Kationenaustauschgehäuse umfasste eine Grundplatte mit
Einlass- und Auslassanschlüssen, die eine Einschaltung in die
Wasserleitung gestatten. In der Mitte der Grundplatte im gleichen Durchlass wie die Wasserzuführleitung, aber senkrecht zur Grundplatte, war ein Rohr mit einer Länge von etwa 23 cm vorgesehen, das am-entfernten Ende verschlossen ist und eine Mehrzahl von Durchbrechungen umfangsmässig im Abstand über seine
Länge aufweist. Dieses perforierte Rohr war von einem Drahtmaschenzylinder umgeben, der mit dem Kationenaustauscher gepackt ist. Das zentrale perforierte Rohr und der Drahtmaschenzylinder waren von einem darüber passenden Aussengehäuse mit einer Ausflussöffnung umgeben. Das Gehäuse ist mittels eines Dichtungsringes auf der Grundplatte aufgesetzt und mit entsprechenden
Mitteln auf dieser gehalten. Die gleichmässige Verteilung des
einströmenden Wassers durch das Ionenaustauschermaterial beim
Betrieb der Ionenaustauschereinheit wird durch das perforierte Rohr sichergestellt.
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Das eingespeiste unbehandelte harte Wasser zeigte einen Härtewert von 120 Teilen pro Million, was nach Durchlauf durch das
Ionenaustauschgehäuse auf praktisch Null reduziert wurde. 150 1 Wasser wurden mit diesem Wirkungsgrad behandelt, ehe die Kapazität
des Ionenaustauschermaterials langsam überschritten wurde. Das Material Hess sich durch Behandlung mit Natriumchloridlösung
leicht regenerieren.
Zur Prüfung des freien Durchflusses durch das Kationen-austauschermaterial
wurden die Durchflussgeschwindigkeiten gemessen. An dem wie oben beschrieben gepackten Gehäuse wurde eine Durchflussgeschwindigkeit
von 9,5 l/min gemessen. Dies ist mit der unbehinderten Durchflussgeschwindigkeit von 10,7 l/min zu vergleichen, die
mit leerem Gehäuse erzielt wird. Diese Durchflussgeschwindigkeiten zeigen den mit den vorliegenden Materialien erzielbaren raschen
Durchfluss.
509820/0945
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Kationenaustauscher hoher Kapazität
auf Cellulosebasis, gekennzeichnet durch
(a) mit freien Radikalen eingeleitete Pfropfpolymerisation von Carboxylgruppen oder hydrolytisch in solche umwandelbare
Gruppen enthaltendem Vinylmonomer mit Cellulose,
(b) Behandeln der in Schritt (a) erhaltenen pfropfpolymerisierten
Cellulose mit einer etwa 2,5 bis etwa 10 molaren Alkali- oder Erdalkalimetallbase während einer Zeitspanne
von bis etwa 30 min bei Temperaturen von mindestens etwa 100 C und unmittelbar folgendes
(c) Ablöschen der Basebehandlung von Schritt .(b) .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Cellulose Holzfasermasse, Baumwolle, Hanf, Ramiefaser oder
Reyon verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der" gewichtsprozentuale Anteil des aufgepfropften Vinylpolymers,
bezogen auf das Gewicht der nicht-gepfropften Cellulose, zwischen
etwa 10 und etwa 70 % liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass als Vinylmonomer Acrylnitril, Acrylsäure, Acrylamid, Methacrylsäure, Acrylsäuremethylester oder Methacrylsäuremethylester
verwendet v/ird. .
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Basebehandlung während 10-30 min bei 100-130°C erfolgt.
6. Nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 erhältlicher Kationenaustauscher.
OFIKSfNAt. INSPECTED
509820/09A5
7. Kationenaustauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Cellulose Holzpulpe, Baumwolle, Hanf, Ramiefaser oder
Reyon ist.
8. Kätionenaustauscher nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der gewichtsprozentuale Anteil von aufgepfropftem
Vinylpolyiaer, bezogen auf das Gewicht der nicht-gepfropf—
ten Cellulose, zwischen etwa 10 und etwa 70 % liegt.
Für: The Procter & Gammle Company Cincinnati, Ohic/, V.St.A.
Dr. H-. JUVoIf f Rechtsanwalt
509820/0945
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2356532A DE2356532A1 (de) | 1973-11-13 | 1973-11-13 | Cellulosepfropfpolymer-ionenaustauscher |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2356532A DE2356532A1 (de) | 1973-11-13 | 1973-11-13 | Cellulosepfropfpolymer-ionenaustauscher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2356532A1 true DE2356532A1 (de) | 1975-05-15 |
Family
ID=5897927
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2356532A Pending DE2356532A1 (de) | 1973-11-13 | 1973-11-13 | Cellulosepfropfpolymer-ionenaustauscher |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2356532A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0189864A1 (de) * | 1985-01-25 | 1986-08-06 | NABISCO BRANDS, Inc. | Verfahren zur Erhöhung der Enzym-Adsorption |
EP0846495A2 (de) * | 1996-12-05 | 1998-06-10 | GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH | Ionenaustauschermaterial auf polysaccharidbasis und Verfahren zu dessen Herstellung |
-
1973
- 1973-11-13 DE DE2356532A patent/DE2356532A1/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0189864A1 (de) * | 1985-01-25 | 1986-08-06 | NABISCO BRANDS, Inc. | Verfahren zur Erhöhung der Enzym-Adsorption |
EP0846495A2 (de) * | 1996-12-05 | 1998-06-10 | GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH | Ionenaustauschermaterial auf polysaccharidbasis und Verfahren zu dessen Herstellung |
EP0846495A3 (de) * | 1996-12-05 | 1998-08-05 | GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH | Ionenaustauschermaterial auf polysaccharidbasis und Verfahren zu dessen Herstellung |
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