DE2415557C2 - Verfahren zur Herstellung von schnell-löslichen Süßstoff-Mischungen und diese Mischungen als solche - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schnell-löslichen Süßstoff-Mischungen und diese Mischungen als solcheInfo
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Description
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dipeptid und die Carbonsäure1
auf eine Teilchengröße von 177 um mahlt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dipeptid und die Säure
trocken mischt und die Mischung dann mahlt.
4. Schneilösliche Süßstoffmischungen aus L-Asparagyl-L-phenylalanin-methylester und Citronensäure, Apfelsäure oder Adipinsäure, erhältlich nach dem
Verfahren gemäß Anspruch 1.
30
Die in der US-PS 34 75 403 und US-PS 34 92 131 beschriebenen Dipeptid verbindungen haben eine hohe
Süßkraft Ein Hindernis der Verwendung dieser Verbmdüngen in Nahrungs- und Genußmittel und Getränken
ist ihre im Vergleich zu Saccharose schlechte bzw. langsame Löslichkeit in wäßrigen Medien. Die Süßkraft dieser kalorienarmen Verbindungen ist zwar verlockend,
jedoch muß die Geschwindigkeit der Löslichkeit verbessert werden, damit diese Eigenschaften in den vorstehend genannten Systemen ausgenutzt werden können.
Von den obengenannten Dipeptidverbindungen ist bisher nur L-Asparagyl-L-phenylalanin-methylester
(Aspartame) als Lebensmittelzusatz zugelassen worden; vgl. Chemical Abstracts, Volume 82,1975,123456.
Aus der DE-OS 16 92 768 und DE-OS 19 36 159 ist
bekannt, die als Süßstoff verwendbaren Dipeptide unter anderem auch zusammen mit Citronensäure einzusetzen. Dabei ist die Citronensäure zum Teil auch mit dem
Dipeptid zusammen als trockenes Gemisch verwendet worden; vgl. Chemical Abstracts, 76, 1972, 84668, Chemical Abstracts 83,1975,191624 und Chemical Abstracts
85, 1976, 45178. Aus diesem Stand der Technik geht jedoch nicht hervor, daß durch den Zusalz von Citro- 5s
nensäure eine Veränderung der Auflösungsgeschwindigkeit beobachtet wurde.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Süßstoffmischungen aus bestimmten Dipeptiden und Carbonsäuren herzustellen, welche eine schnellere Löslichkeil eo
aufweisen und daher in der Praxis besser eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise gelöst durch ein Verfahren gemäß obigem Patentanspruch 1.
Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den An-Sprüchen 2 und 3. Weiterhin betrifft die Erfindung
schnellösliche Süßstoff-Mischungen als solche, erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die vorliegende Erfindung löst das Problem der langsamen Löslichkeit des Dipeptide, ohne es strukturell zu
verändern, und ohne daß es notwendig ist, es zu agglomerieren, ho daß ein Süßungsmittel verfügbar wird, das
flüssigen ebenso wie festen Nahrungs- und Genußmitteln leicht augesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß eine Beteiligung an der schnellen Löslichkeit möglich ist,
wenn eine innige Berührung der Oberflächen zustande kommt und das Dipeptid die Möglichkeit erhält, an der
Löslichkeit der Säure teilzunehmen. Die Wichtigkeit der innigen Berührung wird dadurch veranschaulicht, daß
sich das gemahlene Dipeptid nicht so schnell wie die Kombination von gemahlener Säure und gemahlenem
Dipeptid löst, wenn es getrennt, aber gleichzeitig mit
der Säure in eine wäßrige Lösung gegeben wird.
Da dieses Verfahren in einer trockenen Atmosphäre durchgeführt wird, besteht zwischen den Leiden Komponenten weder eine physikalische Wechselwirkung,
die eine Agglomerierung verursachen würde, noch eine chemische Wechselwirkung, die eine Protonierung des
Dipeptids und demzufolge eine Verringerung der Süßkraft zur Folge haben würde.
Das Dipeptid wird daher in flüssigen Systemen leicht dispergierbar, während es strukturell unabhängig bleibL
Im wesentlichen wird aus diesem Grunde die Lösungsgeschwindigkeit des Dipeptids erhöht, indem es mit der
Säure auf Grund ihrer Verringerung der Teilchengröße in eine solche innige Berührung gebracht wird, daß es
bezüglich seiner Löslichkeit von der Säure abhängig wird, wobei die Teilchengröße des Dipeptids direkt proportional der vorhandenen Säuremenge ist
Die schnellere Löslichkeit des Dipeptids ermöglicht im allgemeinen eine leichtere Zugabe zu Nahrungs- und
Genußmitteln sowie Getränken, insbesondere wenn eine annehmbare schnelle Löslichkeit für das Produkt unerläßlich ist, wie es bei mit Kohlensäure versetzten Getränken unerläßlich ist, bei denen eine Vermischung
nicht in Kauf genommen werden kann. Da ferner das gemahlene Gemisch eine Kombination von süßen und
sauren Komponenten ist, eignet sich dieses Gemisch besonders gut für die Zugabe zu Nahrungs- und Genußmitteln wie Punsch mit Fruchtaroma, Limonaden, Getränken mit Fruchtgeschmack oder Trockenmischungen
für Fruchsäfte und kalorienarme Gelatinedesserts, wo ein höherer Säuregehalt und ein damit verbundener saurer Geschmack vorteilhaft sein kann. Umgekehrt kann
die Säuremenge verringert und die Teilchengröße des Dipeptids dementsprechend verringert werden, wo ein
überwiegender süßer Geschmack gewünscht wird.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylester gemeinsam mit
einer Säure in Gegenwart von Äthanol, Chloroform oder Diäthyläther als organischer Flüssigkeit gemahlen,
in der das Dipeptid unlöslich ist, worauf die Flüssigkeit abgedampft wird und ein inniges Gemisch zurückbleibt.
Dieses Verfahren dient dazu, die Oberfläche des schwerlöslichen Dipeptids mit einer geschlossenen, löslichen Transportschicht der Säure zu umhüllen.
Ebenso wie im allgemeinen Rahmen der Erfindung findet bei dieser speziellen Methode eine Art von Vermengung der festen Säure und des Dipeptids und möglicherweise keine chemische Wechselwirkung zwischen
dem Dipeptid und der Säure statt, d. h. es tritt keine Protonierung des Dipeptids in Abwesenheit von protonen im trockenen System und offensichtlich keine Salzbildung ein. Demzufolge wird die Dispergierbarkeit des
Dipeptids gesteigert, während es gleichzeitig strukturell
unabhängig bleibt. Im wesentlichen wird somit die Auflösungsgeschwindigkeit
des Dipeptids durch Zuhilfenahme der naturgegfcpenen Löslichkeit der Säure gesteigert,
wobei die Säure und das Dipeptid in einem solchen Mengenverhältnis zueinander vorliegen, daß
die Säure das Dipeptid umhüllen kann und hierdurch dazu dient, daß Dipeplid teilweise oder vollständig in
einem löslichen Transportsystem einzuschließen.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlicher mit besonderer Bezugnahme auf ihre bevorzugte Ausführungsform
beschrieben.
L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylester hat eine
niedrige Auflösungsgeschwindigkeit, wenn er in ein wäßriges System gegeben wird Durch gemeinsames
Mahlen des Dipeptids mit geeigneten Mengen einer trockenen Säure wie Citronensäure oder Apfelsäure
oder Kombinationen solcher Säuren oder durch Mahlen des Dipeptids allein und anschließende Zugabe einer
gemahlenen Säure und durch die damit verbundene Verringerung der Teilchengröße der Komponenten des
Dipeptid-Säure-Gernisches wird das Dipeptid ebenso
löslieh wie die Säure bzw. die Säuren, die entweder mit dem Dipeptid gemahlen oder mit ihm gemischt wurden.
Mit steigender Säurekonzentration nimmt die Löslichkeit des Dipeptids gemäß der Erfindung proportional
zu, so daß die Teilchen des Dipüptids fortschreitend größer werden können. Es wurde jedoch insbesondere
für den Fall des Mahlens in Abwesenheit einer Flüssigkeit gefunden, daß bei Verringerung des Verhältnisses
von Säure zu Dipeptid und damit bei einer Verminderung der Auflösungsgeschwindigkeit des Dipeptids die
gleiche Auflösungsgischwindigkeit wie beim überwiegend sauren System erreicht werden kann, wenn die
Teilchengröße des Dipeptids verringert und das Dipeptid mit einer trockenen Säure zusammengegeben wird,
deren Teilchengröße ebenfalls verkleine. t worden ist In Fällen, in denen die Oberfläche sowohl des Dipeptids als
auch der trockenen Säure vergrößert wird und die Komponenten anschließend zusammengegeben werden,
werden die Löslichkeit und die Auflösungsgeschwindigkeit des gemahlenen Dipeptids gewöhnlich
um wenigstens das Zehnfache im Vergleich zu dem Dipeptid gesteigert, das weder gemahlen noch mit einer
trockenen Säure homogen kombiniert worden ist.
Als Säuren werden für die Zwecke der Erfindung die trockenen Genußsäuren, die für die Zugabe zu Nahrungs-
und Genußmitteln für den Verzehr durch Mensch und Tier geeignet sind, nämlich die trockenen Säuerungsmittel
für Nahrungs- und Genußmittel, Apfelsäure, Citronensäure und Adipinsäure verwendet.
Mehrere Methoden des Mahlens der Säure und des Dipeptids und der Kombination dieser beiden Komponenten
wurden ausprobiert, z. B. getrenntes Mahlen jeder Komponente und anschließendes einfaches Mischen
zur Bildung eines homogenen Gemisches, Mahlen des Dipeptids auf eine bestimmte Teilchengröße und Besprühen
des gemahlenen Dipeptids mit einer verflüssigten Säure sowie einfaches Mischen der Säure und des
Dipeptids ohne jede vorherige Verkleinerung der Teilchengröße. Das erhaltene Dipeptid zeigte zwar eine
größere Löslichkeit als das ungemahlene Dipeptid, jedoch wurde nur bei der Methode, bei der die Komponenten
getrennt gemahlen und anschließend gemischt wurden, ein Dipeptid erhalten, das die Löslichkeit des
gemeinsam mit der Säure gemahlenen Dipeptid hat. Vom Produktionsstandpunkt ist jedoch das gemeinsame
Mahlen bei weitem zweckmäßiger und wirtschaftlicher, da hierdurch die Herstellungszeit verkürzt wird. Dar
über hinaus wurde gefunden, daß in keinem Fall durch anschließende Agglomerierung die Löslichkeit des Dipeptids
wesentlich verbessert wurde, so daß sie als unnötige Maßnahme im Verfahren angesehen wurde.
Die nachstehenden Versuchergebnisse veranschaulichen einfaches Mischen von Apfelsäure mit L-Asparagyi-L-phenylalaninmethylester
im Gewichtsverhältnis von 3 :1, um eine schnellere Löslichkeit zu erzielen. Die
Versuche zur Bestimmung der Löslichkeit jeder Probe wurden dreifach bei Raumtemperatur unter mäßigem
Rühren durchgeführt.
Die beiden verwendeten Mischer wurden mit niedrigen Drehzahlen betrieben, und zwar der erste Mischer
bei 14 000UpM und der zweite Mischer bei 50 bis 100 UpM.
(Durchschnitt (Durchschnitt
von 3 Proben) von 3 Proben)
25 Proben aus dem | 60 | 200 |
ersten Mischer | 35 | 80 |
1 Minute | 60 | 180 |
5 Minuten | ||
15 Minuten | ||
30 Proben aus dem |
60 | 240 |
zweiten Mischer | 50 | 210 |
5 Minuten | 60 | 180 |
15 Minuten | 60 | 190 |
35 30 Minuten | 60 | 210 |
1 Stunde | 60 | 300 |
5 Stunden | ||
24 Stunden | ||
70 mg APM/1001 Wasser = 8 Minuten
70 mg APM/IOOl Wasser + 210 mg Apfelsäure = 8 Minuten
Der erste Löslichkeitswert stellt die erforderliche Zeit für die Auflösung des größeren Teils des Gemisches dar.
Die zweite Zahlenspalte gibt die Zeit bis zur vollständigen Auflösung größerer Klumpen des Gemisches an. Es
zeigt sich, daß nach einer gewissen Zeit eine Agglomerierung des Dipeptid/Säure-Gemisches stattfindet. Dies
erklärt die lange Zeit, die für vollständige Auflösung erforderlich ist
Die vorstehenden Werte zeigen, daß eine Verkleinerung der Teilchengröße für die größte Verkürzung der
Auflösungszeit wesentlich ist. Dies ist wenigstens teilweise dadurch bedingt, daß eine gleichmäßigere Auflösungsgeschwindigkeit
erreicht wird.
In den Tabellen II und III sind die Ergebnisse einer Untersuchung angegeben, die durchgeführt wurde, um
zu ermitteln, welche Teilchengröße des Dipeptids in einem bestimmten Bereich des Verhältnisses von Säure zu
Dipeptid erforderlich ist, um eine Auflösungszeit von 30 Sekunden bei einer geregelten Geschwindigkeit des
Rührtrs in 1,9 I Wasser bei etwa 45° C zu erreichen. Es handelt sich hierbei um die Auflösungsgeschwindigkeit
von Saccharose unter gleichen Versuchsbedingungen. (Die Verhältnisse stellen in diesem Fall die jeweiligen
Mengen jeder untersuchten Komponente in Gramm dar.)
Die Bedeutung einer solchen Bestimmung wird deutlicher, wenn man berücksichtigt, daß höhere Verhaltnisse
von Säure zu Dipeptid häufiger in sflß-sauren Systemen wie Getränken, Süßwaren und Desserts angewandt
werden, während in backfertigen Mischungen, Salatsoßen und Hundefutter ein weniger saurer Geschmack
erforderlich ist
Bei den Versuchen, deren Ergebnisse in Tabelle II genannt sind, wurde eine handelsübliche körnige Citronensäure
verwendet, deren Teilchen zu maximal 5% ein Sieb einer Maschenweite von 149 um passierten und zu
maximal 15% auf einem Sieb einer Maschen weite von 500 μπι zurückblieben. Bei den Versuchen, deren Ergebnisse
in Tabelle III genannt sind, wurde die handelsübliche körnige Citronensäure weiterhin so gemahlen, daß
ihre Teilchen zu 2% auf einem Sieb einer Maschenweite von 250 μπι zurückblieben und zu maximal 25% ein Sieb
einer Maschenweite von 74 μπι passierten.
Verhältnis von Säure zu Dipeptid
Erforderliche Siebgröße desDr'sptids
10:1
8:1
7:1
6:1
4:1
3:1
8:1
7:1
6:1
4:1
3:1
Feiner als 297 μπι
Feiner als 177 μΐη
Feiner als 149 μίτι
Feiner als 105 μπι
Feiner als 74 μπι
Feiner als 44 μπι
Feiner als 177 μΐη
Feiner als 149 μίτι
Feiner als 105 μπι
Feiner als 74 μπι
Feiner als 44 μπι
Verhältnis von Säure zu Dipeptid
Erforderliche Siebgröße des Dipeptids
Feiner als 420 μπι
Feiner als 297 μπι
Feiner als 177 μπι
Feiner als 149 μΐη
Feiner als 105 μπι
Feiner als 94 μπι
Feiner als 74 μπι
Feiner als 44 μπι
Feiner als 297 μπι
Feiner als 177 μπι
Feiner als 149 μΐη
Feiner als 105 μπι
Feiner als 94 μπι
Feiner als 74 μπι
Feiner als 44 μπι
Die Ergebnisse in den Tabellen II und III zeigen, daß
gleiche Teilchengrößen von Säure und Dipeptid nicht notwendig sind, daß jedoch bei trockenem Mahlen die
Teilchengröße des Dipeptids zur Erzielung einer vergleichbaren Löslichkeit um so größer sein kann, je geringer
die Teilchengröße der Säure ist. Es wurde festgestellt, daß die Menge dieser speziellen handelsüblichen
körnigen Citronensäure, die erforderlich war, um die gleiche Auflösungsgeschwindigkeit bei dem Dipeptid
mit einer bestimmten Teilchengröße wie mit der bei diesen Versuchen verwendeten gemahlenen Citronensäure
zu erzielen, um einen Faktor von 2,33 abwich, d. h. daß für die gleiche Gewichtseinheit 2,33mal mehr körnige
Citronensäure als gemahlene Citronensäure notwendig war, um die gleiche Auflösungsgeschwindigkeit bei
dem Dipeptid, das in beiden Fällen die gleiche Teilchengröße hatte, zu erzielen. Es ist somit offensichtlich, daß
mit kleiner werdender Teilchengröße der Säure nicht nur die Teilchen des Dipeptids größer sein können, sondern
auch die erforderliche Säuremenge geringer wird und dennoch die erwünschte Auflösungsgeschwinriigkeit
eines System! mit einem höheren Säuregehalt gleich bleibt.
Es wurde festgestellt, daß für Getränke mit Fruchtgeschmack
und andere Arten von Getränken mit ähnlichere Säuregehalt, d. h. mit einem pH-Wert im Bereich
von etwa 2,5 bis 3,5, das übliche Gewichtsverhältnis von
Säure zu Dipeptid für Kombinationen, die durch »trokkenes Mahlen« gebildet werden, im Bereich von 2 :1 bis
6:1 bei einer Teilchengröße des jeweiligen Dipeptids von 94 bis 297 μπι liegt, wobei ein Gewichtsverhältnis
ίο von Säure zu Dipeptid von 4 ; 1 bei einer Teilchengröße
von 177 μπι besonders bevorzugt wird. Das erhaltene
Produkt aus Säure und Dipeptid hat in einem wäßrigen System eine Löslichkeit von etwa 25 Sekunden im Vergleich
zu der Auflösungszeit von 4 bis 5 Minuten, die das ungemahlene Dipeptid allein benötigt.
Bei den Ausführungsformen der Erfindung, bei denen Äthanol, Chloroform oder Dialkyläther als organische
Flüssigkeit verwendet wird, ist der Anstieg der Löslichkeit offensichtlich durch einfaches gemeinsames Mahlen
der Säure mit dem Dipeptid in einer organischen Flüssigkeit möglich, wobei die Säure und das Peptid in einem
solchen Mengenverhältnis voiiiegen, daß das Dipeptid teilweise oder vollständig mit dei Säure umhüllt wird.
Hierbei ist die Säure als lösliches Transportmittel oder Träger für das Dipeptid wirksam. Wie wesentlich diese
innige Vermischung ist, ergibt sich aus der Tatsache, daß das Dipeptid keine verbesserte Löslichkeit im Vergleich
zu seiner alleinigen Auflösung zeigt, wenn das Dipeptid und die Säure' gleichzeitig, aber getrennt in Lösung gebracht
werden.
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung werden die Komponenten in einem Gewichtsverhältnis von Dipeptid
zu Säure von 1:2 bis 1 :4, wobei 1 :3 zur Erzielung einer schnelleren Löslichkeit bevorzugt wird, gemeinsam
in der flüchtigen organischen Flüssigkeit gemahlen, in der das Peptid während einer solchen Zeit
unlöslich ist, daß es teilweise oder vollständig mit der Säure umhüllt wird. Diese organischen Flüssigkeiten
sind Chloroform, Äther und Äthanol, wobei Äthanol bevorzugt wird.
Die organische Flüssigkeit muß die Voraussetzung erfüllen, daß sie für die anderen Komponenten inert ist,
das Dipeptid im allgemeinen nicht in einem wesentlichen Ausmaß löst und durch Verflüchtigen leicht entfernt
werden kann. Da die Eigenschaften der organischen Flüssigkeiten bekannt sind, stellt die Auswahl einer
geeigneten Flüssigkeit kein Problem dar. Gewisse anscheinend inerte und flüchtige Flüssigkeiten, z. B. gewisse
handelsübliche Kohlenwasserstoffe, sind möglicherweise aus Geschmacksgründen ungeeignet. Die
Flüssigkeit wird anschließend abgedampft, wobei ein inniges Gemisch zurückbleibt. Die organische Flüssigkeit
hat die Aufgabe, die elektrostatischen Kräfte zwischen dem Behälter und dem darin enthaltenen gemahlenen
Material zu verringern und in gewissen Fällen, z. B. im Falle von Citronensäure, die in gewissen organischen
Flüssigkeiten in einem geringen Maße löslich ist, die Säure teilweise zu lösen und auf diese Weise eine gleichmäßigere
Umhüllung des Dipeptids zu bewirken. \n allen
Fällen w;rd es den Säure- und Dipeptidmolekülen
durch das gemeinsame Mahlen in Gegenwart der organischen Flüssigkeit ermöglicht, miteinander in Enge und
innige Berührung zu kommen, die durch anschließendes Abdampfen der Flüssigkeit weiter verbessert wird. Die
organische Flüssigkeit verbessert in den meisten Fällen den Wirkungsgrad des Mahlprozesses und wird als die
wirksamste Methode angesehen, eine innige Verbindung der Säure und des Dipeptids zu erreichen, ohne sie
chemisch zu verändern.
ts wurde gefunden, daß sich ein in einer organischen
Flüssigkeit gemahlenes Präparat aus Dipeptid und Säure in einem Gewichtsverhältnis von 1 :2 bei einer Konzentration des Dipeptids von 0,07% in kaltem Wasser,
das mit Kohlensäure versetzt ist, in 25 Sekunden löst und daher allgemein vorteilhaft in mit Kohlensäure versetzten Systemen, z. B. mit Kohlensäure versetzten Getränken und Süßwaren, ist.
Die sich schnell lösenden trockenen Gemische von Dipeptid und Säure finden Verwendung in Systemen
wie Instantback- und Instantgelränkemischungen.GcIatinedesserts
und flüssigen Getränken, insbesondere in Getränken, die mit Kohlensäure versetzt sind und daher
einen sich schnell lösenden Süßstoff erfordern, der die Notwendigkeit des Rührens ausschaltet.
Spezielle Ausführungsformen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen beschrieben.
800 g L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylester wurden
mit 2400 g körniger Citronensäure zusammengegeben und 3.75 Minuten in einem 7,6-l-Mischer gemischt.
Das erhaltene Gemisch von Süßstoff und Säure im Verhältnis von 1 : 3 wurde unter Verwendung eines Siebes
einer Maschenweite von 105 Jim durch eine Mühle gegeben.
Das Gemisch der gemeinsam gemahlenen Bestandteile löste sich in kaltem Wasser in 25 Sekunden
vollständig, während die nur aus dem Dipeptid begehende
Vergleichsprobe 3 Minuten und 55 Sekunden bis zur vollständigen Auflösung benötigte.
L-AsparagNl-L-phcnvlalaninmethylester = APM und
körnige Citronen-.,! i:e wurden im Verhältnis 1 :4 vorgemischt
und anschließend in einer Mühle unter Verwendung eines Siebes einer Maschenweite von 177 μπι
gemahlen. Das Mahlgut wurde dann mit den folgenden Bestandteilen einer Getränke-Trockenmischung 3.75
Minuten in einem Mischer gemischt:
Vergleichsversuch wurde eine dieser Proben anschließend unter Verwendung von 1,4 bar Dampf agglomeriert und in einem Wärmeschrank 10 Minuten bei etwa
66°C getrocknet. Die andere Probe wurde in tine Mühle
gegeben, die mit einem Sieb einer Maschenweite von
297 μ versehen war.
Die agglomerierte Probe hatte eine bessere Löslichkeit als das reine Dipeptid, jedoch pflegten Teilchen der
agglomerierten Substanz in Lösung zu bleiben, und
ίο zwar in einigen Fällen langer als die gesamte Menge des
reinen Peptids zur Auflösung benötigte.
Die Proben aus den gemeinsam gemahlenen Bestandteilen
zeigten eine g inz erheblich verbesserte Löslichkeit
gegenüber den Proben des agglomerierten und des reinen Dipeptids. Ihre Auflösungsgeschwindigkeit betrug
etwa 30 Sekunden oder weniger gegenüber 3,5 Minuten, die die aus reinem Dipeptid bestehende Probe bis
zur vollständigen Auflösung benötigte, während die agglomerierte Probe nur etwas weniger als 3 Minuten er-
Apfelsäure und L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylester
(Gewichtsverhältnis von Süßstoff zu Säure 1 :4) wurden etwa 1 Stunde gemeinsam in Äthanol unter Verwendung
eines Mörsers gemahlen. Das Äthanol wurde anschließend abgedampft, wobei ein vollständig trockenes
Gemi:>:.h erhalten wurde.
so Etwa 4.5 g des Gemisches wurden in eine typische Getränkemischung eingearbeitet, in der es etwa 90%
der festen Mischung iiusmachte, dit 1,0 g oder 0,5% Dipeptid
(bezogen auf die trockene Mischung) enthielt. Im Vergleich zu der Auflösungszeit von Saccharose von 2
Minuten im Getränk löste sich das mit der Säure gemischte Peptid vollständig in 25 Sekunden.
Citronensäure (körnig) 2.650 g
Monocalciumphosphat 3.000 g
APM Citronersä'j're (gemahlen) 1.900 g
Farbstoff 0.153 g
Drei Proben von L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylester
wurden hergestellt. Die nachstehend genannten Systeme wurde auf ihre Löslichkeit bewertet. In allen
drei Fällen betrug die Gesamtkonzentration des L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylesters
1%. Die Bestimmungen der Löslichkeit wurden in Wasser von Raumtemperatur
vorgenommen, wobei jede Probe in der gleichen Weise und mit der gleichen Intensität gerührt wurde.
Das vorstehende Gemisch wurde bezüglich seiner ίο —
Löslichkeit in W.isser mit einem gleichen Gemisch verglichen,
das jedoch an Stelle von körniger Citronensäure 2.650 g gemahlene Citronensäure enthielt. Das die
gemahlene Citronensäure enthaltende Gemisch haue
eine bessere Löslichkeit als das Gemisch, das o;e körni- 55 A
ge Citronensäure enthielt.
B e i s ρ i ε 1 3 -j
Ein Versuch v^rde durchgeführt, um zu ennitteln. ob eo
durch Aggiomerierung eines Gemisches von Dipeptid und Säure ein Produkt erhalten wird, das wenigstens die
gleiche Löslichkeit hat wie ein Gemisch der gleichen
Bestandteile, d ; gemeinsam gemahlen worden sind. C
Z'A'ei gleiche Proben, die aus einem homogenen Gemisch
vorn L-Asparagyi-L-pher.y!a!aninmethy!ester und
Apfelsäure im Ve-hältnis von 1 :2 bestanden, wurden
-urch Mischen der Bestandteile hergestellt Für einen
Auflösungsgeschwindigkeit
in Wasser
in Wasser
(Vergleichsversuch) 4.5
L-Asparagyl-L-phenylalanin-
methylester
L-Asparagyl-L-phenylalanin- 4.25 Minuten
methylester ·+■ Apfelsäure
(Verhältnis 1 :3)bei
getrennter, aber gleichzeitiger
Zugabe
L-Asparagyi-L-phenylalanin- 35 Sekunden
methylester gemeinsam mit
Apfelsäure (Verhältnis 1 : 3) in
Äthanol gemahlen
methylester gemeinsam mit
Apfelsäure (Verhältnis 1 : 3) in
Äthanol gemahlen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von schnellöslichen Süßstoff-Mischungen aus bestimmten Dipeptiden-
und Carbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils L-Asparagyl-L-phenylalaninmethylester und Citronensäure, Apfelsäure oder
Adipinsäure
10
a) in einer trockenen Atmosphäre in einem Gewichtsverhältnis von 1 :2 bis 1 :6 auf eine Teilchengröße von 94 bis 297 μπι mahlt oder
b) in Äthanol, Chloroform oder Diäthyläther in einem Gewichtsverhältnis von 1 :2 bis 1 :4 ge- is
meinsam mahlt und die organische Flüssigkeit abdampft
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