DE2410012A1 - 12-dehydrodigoxin-4'''- und 3'''-alkylaether und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
12-dehydrodigoxin-4'''- und 3'''-alkylaether und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT vormals Meister Lucius & Brüriing
Aktenzeichen:
HOE
O65
Datum: 26. Februar 1974
Dr.La/Rp
12-Dehydrodigoxin~J-!·' " - und-j5' ''-alkyläther und Verfahren zu
Ihrer Herstellung
Gegenstand der Erfindung sind 12-Dehydrodigoxin-morio-V''- und
y '' -alkyläther der Formel I
R.
\ (D-Digitoxose)
OR.
OH
509838/0915
ORIGINAL IMSPSGTED
in der R^ und R2 verschieden sind und Wasserstoff oder einen
niedrigen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen bedeuten,
Gegenstand der Erfindung sind ferner Verfahren zur Herstellung von 12~Dehydrodigoxin-mono-4"'- oder 3"'-alkyläther der Formel
I, die dadurch gekennzeichnet sind, daß man
a) ein Digoxin-mono-4'"- oder 3'" -alkyläther der Formel II
CH,
R1O
(D-Digitoxose)
II
OR,
in der R.. und R2 die obe~ angeführte Bedeutung haben, mit einem
Oxydationsmittel zu den Verbindungen der Formel I oxydiert oder
b) 12-Dehydrodigoxin in an sich bekannter Weise mit einem
Dialkylsulfat der Formel III
III
worin R^ einen niederen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen bedeutet,
in Dimethylformamid in Gegenwart von Bariumhydroxyd entweder unter Zusatz von Aluminiumoxyd zu Verbindungen der Formel I,
509838/0 915
-3-
in der R1 = einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen und R2 = H
bedeuten, oder unter Zusatz von Aluminiumisopropyiat zu Verbindungen der Formel I, in der R. = H und R2 = einen Alkylrest
mit 1 - 4 C-Atomen bedeuten, umsetzt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird nach der Variante a) des erfindungsgernäßen Verfahrens die 12-ß-Hydroxylgruppe im AgIukonanteil
selektiv zur 12-Ketogruppe oxydiert, ohne daß die im
Zuekeranteil vorhandenen Hydroxylgruppen in y -, y '- und y " bzw.
4'"-Position, mit ::ydiert werden. Zur Oxyda.ion benutzt
man übliche. Oxydationsv··.-.·?·fahren, vorzugsweise sole · Verfahren,
bei denen Chromtrioxid als oxydierendes Agens eingesetzt wird,
wie die Oxydationsverfahren nach Jones, Kiliani oder Sarrett,
In einer besonders vorteilhaften Durchführungsform
werden die Verbindungen der Formel II in einem Gemisch aus Lösungsmitteln wie Aceton/Dioxan/Wasser gelöst und mit einer Lösung
von Chromtrioxid in Wasser/Schwefelsäure bei Temperaturen von -30° bis +100 C, vorzugsweise zwischen -10°C und +500C behandelt.
Anschließend arbeitet man auf, indem man in Wasser gießt, mit einem Lösungsmittel, wie vorzugsweise Chloroform oder Methylenchlorid
extrahiert, die Extrakte mit Wasser wäscht und die Lösungsmittel abdestilliert. Der erhaltene schaumförmige Rückstand
kann entweder direkt oder nach Chromatographie aus inerten
organischen Lösungsmittelnzur Kristallisation gebracht werden.
Die so erhaltenen kristallisierten Verfahrensprodukte können darüber hinaus, falls erforderlich, aus inerten organischen Lösungsmitteln
umkristallisiert werden. Die in die Reaktion eingesetzten Ausgangssteroide der Formel II können beispielsweise
nach dem in der DT-OS 196 1034 beschriebenen Verfahren durch Umsetzung
von Digoxin mit Dialkylsulfat in Gegenwart von Bariumhydroxid sowie unter Zusatz von Aluminiumoxid bzw. Aluminiumpropylat
gewonnen werden. ' ·
In der Ausführungsform b) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
je nach Zielsetzung selektiv ausschließlich die 4'"- oder die
_4_ 509838/0915
- BAD ORIBSWAL
y " -Hydroxylgruppe in der endständigen Digitoxose des 12-Dehydrodigoxins
nach an sich bekannten Verfahren alkyliert. Zur Darstellung der 4'"-Monoalkyläther des 12-Dehydrodigoxins, insbesondere
des 4"'-Methylathers, wird analog dem in der DT-OS
196 10^4 beschriebenen Verfahren 12-Dehydrodigoxin mit Dialkylsulfaten,
z.B. Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl- Dibutylsulfat,
insbesondere Dimethylsulfat, in Gegenwart von Bariumhydroxyd in inerten Lösungsmitteln wie Benzol, Toluol, Cyclohexan, chlorierten
Kohlenwasserstoffen unter Zusatz von Aluminiumoxid umgesetzt. Zur Darstellung der y ''-Monoalkyläther des 12-Dehydro~
digoxin^s, insbesondere des 3>""-Methyläthers, wird ganz ähnlich
verfahren, Allerdings wird hier statt des Aluminiumoxids
das Aluminiumisopropylat verwendet, das eine spezifische Alkylierung der y " -Hydroxjri-statt der 4'" -Hydroxylgruppe, wie
sie bei Verwendung von Aluminiumoxyd herbeigeführt wird, bewirkt .
Das als Ausgangsprodukt für die Verfahrensvariante b) dienende 12-Dehydrodigoxin wird entsprechend der VerfahrensVariante a)
durch selektive Oxydation von Digoxin in 12-Stellung hergestellt.
Zur Aufarbeitung und Reindarstellung der Verfahrensprodukte aus den erhaltenen Reaktionsgemischen werden die nach Einengen erhaltenen
Rohprodukte chromatographisch an Kieselgel oder AIuminiumox 3d aufgetrennt, wobei hauptsächlich von dem nicht umgesetzten
12-Dehydrodigoxin abgetrennt wird.
Auch durch übliche multiplikative Verteilung kann eine Auftrennung
des Rohproduktes in seine einheitlichen Komponenten erfolgen. Abschließend können die so erhaltenen Verfahrensprodukte aus geeigneten inerten organischen Lösungsmitteln umkristallisiert
werden.
Die gemäß der Erfindung erhaltenen Verfahrensprodukte besitzen
5 0 9 8 3 8/0915 ~5~
wertvolle pharmakologische Eigenschaften. So zeigen sie z.B.
cardiotonische unddiuretisehe Wirkungen. Besonders hervorzuheben
ist die hohe positiv inotrope Wirkung, die überraschenderweise schon weit unter·, der Dosis signifikant auftritt, bei
der erste toxische Erscheinungen wie Herzrhytmusstörungen oder
Störungen des elektrischen Reizleitungssystems beobachtet werden,
So zeigen die Verfahrensprodukte gegenüber den ihnen zugrundeliegenden
4"'- bzw. y '-alkylierten Digoxinderivaten einen
• verbesserten therapeutischen Index, wie insbesondere an dem Präparatepaar 4'"- O-Methyl-12-dehydrodigoxin/
4"'-Q-Methyl-digoxin (=ß-Methyldigoxin) gezeigt werden kann.
Darüber hinaus zeigen die neuen Verbindungen eine vollständige enterale Resorption, wodurch eine Optimale Steuerung bei insbesondere
oraler Applikartion der Verfahrensprodukte gewährleistet
wird. Die Verbindungen gemäß der Erfindung können aal. τ zur Therapie von Herzinsuffizienz und ähnlichen Herzkrankheiten
Verwendung finden, insbesondere auch in den Fällen, in denen Digoxin und seine Derivate ß-Methyldigoxin oderoc- und
ß-Acetyldigoxin in genügend hoher Dosierung bereits
cardiotoxische Nebeneffekte hervorrufen.
509838/0 915 BAD
Beispiel 1 . >.
4'
''
-O-Methyl-12-dehydrodigoxin
Zu einer Lösung von 2,15 g 4"-O-Methyldigoxin in 80 ml Eisessig
tropft man innerhalb 30 Min. eine Lösung von 200 mg Chromtrioxid in 20 ml Essigsäure. Nach 3 Stdn. Rühren bei 20° C wird
innerhalb 3 Stdn. weiteres Oxydationsreagenz (400 mg Gr 0-, in
40 ml Eisessig + 1 ml Wasser) zugetropft. Wenn danach im DC-Diagramm.immer
noch Ausgangsmaterial nachgewiesen wird, wird nochmals 20 ml Oxydationsreagenz (s. o.) zugegeben und bis zur
vollständigen Umsetzung (DC-Nachweis) bei 200Cgerührt.
Zur Aufarbeitung gießt man das Reaktionsgemisch in 1 Liter Wasser
ein, extrahiert mehrmals mit Methylenchlorid, wäscht mit Wasser, trocknet mit Natriumsulfat und destilliert die Lösungsmittel
Im Vakuum ab. Man erhält 1,8 g rohes Verfahrensprodukt, das zur Reindarstellung an Kieselgel "Merck" (Säulenmaße: h =
22 cm, ja = 3 cm) mit dem Lauf mittel Methylenchlorid/Methanol
99 J 1 chromatographiert wird. Nach Durchlauf von 1 Liter EIuationsmittel
erhält man 21.0 mg eines Gemisches aus vorwiegend Verfahrensprodukt und einer im DC unpolareren Verbindung, nach
Durchlauf weiterer 4 Liter Eluationsmittel erhält man nach dem Abdestillieren 1,3 g DC-einheitlichen Schaum, der nach dem Kristallisieren
aus Aceton/Äther 1,1 g 4"/-0-Methyl-12-dehydrodigoxin
ergibt. — Schmp. 205° (Tottoli-Schmelzpunktapparat) —
Beis-piel· 2
4*
*'
-o-Kthyl-12-dehydrodigoxin
In gleicher V/eise, wie unter Beispiel 1 beschrieben, wird eine Lösung von 2,15 g 4'" -O-Sthyldigoxin in 80 ml Eisessig mit CrO,
in Essigsäure oxydiert. Nach entsprechender Aufarbeitung und Chromatographie an Kieselgel erhält man nach dem Umkristallisieren aus
5098 38/0915 ' ~7~
Aceton/A'ther 1,1 g y '-0~ Ά thyl-12-dehydrodigoxin vom Schmp.
16Ο·- 1650C.
y '
-O-Methyl-12-dehydrodigoxin
In gleicher Weise, wie" unter Beispiel 1 beschrieben, -wird eine
Lösung von 2,15 S 1>"' -O-Methyldigoxin in 80 ml Eisessig mit
CrO-, in Essigsäure oxydiert. Nach analoger Aufarbeitung und
Chromatographie an Kieselgel erhält man nach dem Umkristallisieren aus Äceton/A'ther 1,1g y '' -O-Methyl-12-dehydrodigoxin
vom Schmp. 232 - 255°.
k'''
-O-Methyl-12-dehydrodigoxin
Zu einer Lösung von 1 g 4"'-O-Methyldigoxin in 85 ml Aceton
werden innerhalb ca. 10 Min. 7,5 nl "Jones" - Reagenzlösung
(26,67 g CrO, mit 23 ml konz. Schwefelsäure' versetzen und mit
Wasser auf 100 ml auffüllen) zugetropft, wobei die Temperatur nicht über 300C ansteigen soll. Nach 15 Min. Rühren bei 200C
dekantiert man vom Ungelösten ab und gießt das Reaktionsgemisch in Wasser ein. Nach Extrahieren mit Methylenchlorid,
Waschen mit Wasser, Trocknen mit Natriumsulfat destilliert man das organische Lösungsmittel im Vakuum ab. Der erhaltene Rückstand
wird wie in Beispiel 1 beschrieben, an Kieselgel chromatrographiert
und ergibt nach dem Umkristallisieren aus Aceton/ Äther das gleiche Reaktionsprodukt mit den gleichen Daten, wie
unter Beispiel 1 beschrieben.
-8-509838/0 915
12-Dehydrodigoxin
In gleicher Weise, wie unter Beispiel 1 beschrieben, wird eine
Lösung von 2,15 g Bigoxin in BO ml Eisessig mit CrO-^ in Essigsäure
oxydiert» Nach analoger Aufarbeitung, wie unter Beispiel 1 besehrieben, wird nach dem Umkristallisieren aus Aceton/Äther
1*5 S 1g-Dehydrodigoxin vom öchmp. 275 - 278° erhalten.
i\' * * -Q-Methyl-IS-dehydrodigoxiii
Su einer Lösung von j5 g 12-Behydrcdigoxiii in 24 mi abs. Dimethylformamid
und 2'v nil abs. Toluol wird nach Zugabe von 1,8 g
Bariumhydroxid und 2,4 g Aluminiumoxid bei 20 C innerhalb 1 Std.
eine Lösung von 2^4 ml Dimethylsulfat in 24 ml abs» Toluol zugetropft.
I\'aeh 24 Stdn* Rühren tei 20*ΐ uird clai? Eeaktionsgemisch
mit 100 ;r;l Chloroform Voraüinrc, Olsn fil^r_-:i-'t ücar ein
n:it Kieselgur Lsdeckter F^r£ChiÄ?ril''sr;?" ?-;iscIv. -„i-i; 250 .7=1
Chicreform r.wifi ·5 ßl ?:".,'idin nao.:, ^0;..oh U^i-: Hi;vsngar. in. Vakuum
vird dsr Ru:;^^ana in ~y.O zl CblcrcOors ^uf-gsii^ur^cri, sweinial mit
wasser sew&scnen und get-rookü3t--, Bis vl&^oh^asser? verdsn obenfalls
Jiiit Ohlorofcrr ausgesohütt-eli;.. Ans^hZieSsna ^^r-aeii als vsre-inigien
.organiscoan Auszüge i,.: Taliuur iingasi.e^ --"·»' Οϊγ srhalOanilückstand
an Kissslgei. "i-leröl:'1 (£äul9:imaße2 h - ■'" cn, / - 4,5 cm)
ranhi^rt* liaeh Sluiersn vcn £ 1 Methylsi-oliloriä scv/ie
ι« A ■■*, ft Λ Ζ"1 * ;"*! i*°5
V --V w·' "^ ^t/ i t^ V
V --V w·' "^ ^t/ i t^ V
kristallisieren das V/ ' ~0-Methyl~12-dehydrodigoxin mit den gleichen
Daten, wie für das nach Beispiel 1 erhaltene Verfahrensprodukt angegeben.
509 838/0915
Claims (1)
- HOE 74/F Οβ5PATENTANSPRÜCHE1) 12-Dehydrodigoxin-mono-4'"- und -3"-alkyläther der Formel IH,R1O°\ (D-Digitoxose)OR,in der R1 und R2 verschieden sind und Wasserstoff oder einen niedrigen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen bedeuten.2) Verfahren zur Herstellung von ^-rDehydrodigoxin-mono-^'"oder j5"'-alkyläther der Formel IH,R1O\ (D-Digitoxose)OR,50 9838/0915hoe 7VF 065in der R1 und R? verschieden sind und Masserstoff oder einen niedrigen Alkylrest mit 1- k· C-Atomen bedeuten., dadurch gekennzeichnet 0 daß man entwedera) ein DIgoxin-mono-4" ' - oder ;/' * -al-crrlätiier der Formel II"ψ UJOHin der R^, und R^ die oben angef üiirte Eaaeutung haben«, - p einem Osqrdationsmittel selektiv au ilen "/erbindungen der Formel I osgräiertigo;:i£i H^. aa ;?ilR-, elnea aiedsreK. Alicjrli^si iiiit 1 - 4 ö-Atomen be a in Dimethsrlforraafflicl _iii Gsgeni'?azsfc Ton Bariumhyd?y eafcwedei? imter Zusats von ÄluüiiniiMöi^rd. su Ysrbinäungen üe Formel 1„ in des3 R11 = einsn Allqfi^sst Hit ü - 4 C-Atosen = H bedeuten., oder unter ZuE&ts τοπ Aliiiiizv. "verbindungen eier Fos'msl ϊ. in οφρ R4-H unä einen Älicylrest mit 1 « 4 C-Atomen fesdenten.,' ussetst2410- · HOE 7h/¥ O65Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der in Anspruch 1 genannten Formel I, gegenbenenfalls mit üblichen pharmazeutischen Trägern und/oder Stabilisatoren in eine therapeutisch geeignete Anwendungsform bringt.4) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer-Verbindung der in Anspruch 1 genannten Formel I oder bestehend aus einer solchen Verbindung« *5) Verwendung einer Verbindung der in Anspruch 1 genannten Formel I in Arzneimitteln oder als Arzneimittel.5098 38/0915
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