DE2409036B2 - Hydrostatische lagerung und werkzeugmaschinenschlitten, insbesondere von pressenschlitten - Google Patents
Hydrostatische lagerung und werkzeugmaschinenschlitten, insbesondere von pressenschlittenInfo
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- F16C29/02—Sliding-contact bearings
- F16C29/025—Hydrostatic or aerostatic
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die hydrostatische Lagerung von Werkzeugmaschinenschlitten, insbesondere
von Pressenschlitten, mit mehreren parallel zueinander im Abstand angeordneten Gleitflächen, in
denen hydrostasische Lagerstellen vorgesehen sind, bestehend aus, an ihrem Grund mit Druckmittel
Zuführungsöffnungen versehenpn Druckmitteltaschen umgebenden Bereiche der Gleitflächen hydrostatische
Lagerflächen bilden, die von einem in s>ch geschlossenen druckentlasteten Sammelkanal umgeben sind.
Eine derartige hydrostatische Schlitten-Lagerung ist aus der DT-OS 20 05 284 bekannt. Die hydrostatischen
Lagerungen zeichnen sich durch eine große Tragfähigkeit und eine ^roße spezifische Belastbarkeit. Sie
werden ausweislich der DT-OS 21 29 072 auch bei Pressenschlitten angewendet. Wird jedoch bei stoßweiser
Belastung, wie sie bei Pressenschlitten vorkommt, die Tragfähigkeit der hydrostatischen Lagerflächen
überschritten, dann wird der Druckölfilm zerteilt. Der Schlitten setzt dann mit erheblicher Reibung auf der ihm
gegenüberliegenden Gleitfläche auf unf zwar insbesondere im Bereich zwischen den beiden hydrostatischen
Lagerstellen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es. eine hydrostatische Lagerung von Werkzeugmaschinen-Schlitten
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auch bei zeitweiliger Überschreitung der Tragfähigkeit
der hydrostatischen Lagerflächen durch stoßartige Belastungen der Schlitten noch sicher geführt und
zentriert bleibt.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Sammelkanäle jeweils einer Gleitfläche
durch in der Gleitfläche angeordnete Schmiernuten miteinander verbunden sind.
Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung gegenüber den bekannten Anordnungen des
Standes der Technik ist also, daß mit der Fortsetzung der Sammelkanäle an der Oberfläche der Gleitflächen
Schmiernuten gebildet sind, die einen zusätzlichen Ölfilm auf den Gleitflächen ausbilden. Dadurch ist eine
»Notschmierung« gewährleistet, wenn durch stoßartige
Belastungen die Tragkraft der hydrostatischen Lagerfiächen überschritten wird. Der mit den Gleitflächen
verteilte Ölfilm verhindert einen körperlichen Kontakt der einander gegenüberstehenden Gleitflächen und
erhöht gleichzeitig die Gesamtsteifigkeit der Schlittenführung.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schmiernuten mäanderförmig längs der Gleitfläche verlaufen, so daß
eine großflächige Verteilung des Ölfilms gewährleistet ist.
Die Erfindung wird im weiteren anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 Querschnitt durch einen Pressenrahmen mit einem darin geführten Pressenschlitten,
Fig.2 schematisch gezeichnete Perspektivansicht
einer Ecke des Pressenschlittens mit einer Darstellung der Gleitflächen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Pressenschlitten mit
einer schematischen Darstellungen welchen Stellendes
Pressenschlittens hydrostatische Lagerflächen angeordnet sind,
Fig.4 eine Perspektivansicht einer Gleitfläche mit
dann angeordneten, senkrecht zueinander stehenden hydrosiitischen Lagerflächen,
Fig. 5 einer perspektivische Teilansicht in einem vergrößerten Maßstab einer hydrostatischen Lagerfläche
gemäß der Abb. der F i g. 4,
F i g. 6 Schnittansicht längs der Linie VI-VI von F i g. 5 mit Darstellung der Drucköl-Zufuhr zu einer hydrostatischen
Lagerfläche,
Fig. 7 geschnittene Draufsicht einer Ecke des Pressenschlittens mit einer Darstellung einer hydrostatischen
Lagerfläche und deren Drucköl-Zufuhr.
Fig.8 eine Ansicht einer Ecke des Pressenschlittens
und des daneben angeordneten Pressenrahmens.
Die in F i g. 1 dargestellte Presse besteht aus einem
Pressenrahmen 10 (Maschinenbett) mit einem darin senkrecht zur Zeichenebene verschiebbaren Pressenschlitten
18. In Fig. 1 werden Bearbeitungswerkzeuge in dem Raum zwischen dem Pressenschlitten 18 und
dem Pressentisch 12 befestigt, wobei ein Teil der Bearbeitungswerkzeuge mit dem Pressenschlitten 18
verbunden ist und der andere Teil mit dem Pressentischen 12.
In F i g. 1 und in einem größeren Maßstab in F i g. 8 ist
der Pressenschlitten 18 gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. An den Säulen 14, 16 sind
auswechselbare Führungsbahnen 22 angeordnet, wobei die entsprechenden Führungsbahnen 22 an den vier
Ecken des Pressenschlittens 18 zugeordnete Trag- und Versrhleißplatten 20 und 38 aufweisen. Wie insbesondere
aus F i g. 8 ersichtlich ist, weist jede Verschleißplatte 38 der Führungsbahn eine Längsfläche 24 und jede
Verschleißplatte 20 eine Seitenfläche 26 auf. Die Führungsbahn weist eine Längsrichtung weisende
Gleitfläche 28 auf. die der Längsfläche 24 des Pressenschlittens 18 direkt gegenübersteht.
Die Verschleißplatte 20 ist auf dem Pressenschlitten 18 angeordnet. Gemäß der Darstellung der F i g. 8 sind
die Führungsbahnen 22 in seitlicher Richtung den Schrauben 32 und in senkrechter Richtung dazu durch
Schrauben 34 an der zugeordneten Säule 14, 16 des Pressenrahmens befestigt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 und 8 sind hydrostatische Lagerflächen zwischen der Längsfläche
24 und der Gleitfläche 28, sowie zwischen der Seitenfläche 26 und der Gleitfläche 30 angeordnet. Jede
der genannten, sich gegenüberliegenden Flächen weist zwei hintereinander in Längsrichtung angeordnete
hydrostatische Lagerstellen auf.
Wie aus Fig.2 zu ersehen ist, sind die zwei
hydrostatischen Lagerstellen im Bereich der Pfeile 42 angeordnet und wirken in seitlicher Richtung auf den
Pressenschlitten 18, während andere hydrostatische Lagerstellen im Bereich der Pfeile 44 angeordnet sind
und in der Längsrichtung auf den Pressenschlitten 18 wirken. Jede der Ecken des Pressenschlittens 18 ist mit
derselben hydrostatischen Lageranordnung versehen, so daß insgesamt 8 Paare von hydrostatischen Lagern
den Pressenschlitten 18 innerhalb des Pressenrahmens 10 (Maschinenbett) führen.
Wie aus Fig.3 ersichtlich ist, steht der Tragpunkt
eines jeden hydrostatischen Lagers auf der Verschleißplatte 20 direkt dem Tragpunkt des hydrostatischen
Lagers auf der gegenüberliegenden Seite gegenüber. Der Einfachheit halber weisen die Tragpunkte der
hydrostatischen Lager auf dem Pressenschlitten 18 in F i g. 3 dieselben Bezugszeichen auf. die für diesen
Zweck in F i g. 2 verwendet wurden. In F i g. 4,5,6 ist die
genaue Anordnung der hydrostatischen Lagerstellen dargestellt. Fig.4 ist eine Perspektivansicht einer
Führungsbahn 22 mit einer Darstellung der senkrecht zueinander stehenden Gleitflächen 28 und 30. Jede
Gleitfläche 28, 30 ist glatt und eben ausgebildet und weist hydrostatische Lagerstellen 46,48,66,68 iuf. jede
hydrostatische Lagerstelle weist einen äußeren, in sich geschlossenen Sammelkanal 50 auf, der eine hydrostat!-
sehe Lagerfläche 52 umgibt, wobei im Zentrum der Lagerfläche 52 eine Lagertasche 54 ausgebildet ist. Der
Lagertasche 54 wird über eine zentrische Öffnung 56 Drucköl zugeführt, das über die Lagerfläche 52 strömt
und damit ein tragendes, hydrostatisches Druckölpolster ausbildet.
Die zu der hydrostatischen Lagerstelle 46 gehörende öffnung 56 ist z. B. durch eine in der Führungsbahn
angebrachte Durchgangsbohrung mit einer Leitung 58 verbunden, die von einer Druckquelle her mit Drucköl
versorgt wird.
Der Sammelkanal 50 ist durch eine Öffnung 60 unterbrochen, durch die das Drucköl abfließen kann.
Zwischen den hydrostatischen Lagerstellen 46 und 48 einer Gleitfläche 28 ist eine beträchtliche Fläche
vorhanden, in die zur Aufrechterhaltung eines Ölfilmes über ihren gesamten Bereich, der außerhalb der
hydrostatischen Lagerflächen 52 liegt. Schmiernuten 64 eingearbeitet sind, die sich mäanderförmig zwischen
den Sammelkanälen 50 der hydrostatischen Lagerstellen 46 und 48 erstrecken und diese miteinander
verbinden. Die gleichen Verhältnisse sind an der senkrecht dazu stehenden Gleitfläche 30 gegeben.
Wesentlich ist. daß der Ölfilm nicht nur auf die hydrostatischen Lagerflächen 52 begrenzt ist, sondern
auch die zwischen den Lagerflächen befindlichen Teile der Gleitflächen 28,30 benetzt. Der sich somit zwischen
jeder Fläche der Führungsbahn und der gegenüberliegenden Fläche des Schlittens gebildete Ölfilm erbringt
nicht nur eine Notschmierung für den Fall, daß infolge von stoßweiser Pressenbelastung zeitweilig die Tragfähigkeit
der hydrostatischen Lager überschritten wird, sondern er trägt auch zu einer beträchtlichen Erhöhung
der Gesamtsteifigkeit der Schlittenlagerung bei, die gewährleistet, daß der Pressenschlitten 18 auch bei
seitlich einwirkenden Kräften oder Kippmomenten — auch im Zustand exzentrischer Belastung — zentrisch
geführt wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist jede der hydrostatischen Lagersteüen eine unabhängige Zufuhr
der Druckflüssigkeit auf, wobei die Leitung 58 die hydrostatische Lagerstelle 46 versorgt, die Leitung 70
die hydrostatische Lagerstelle 48, die Leitung 72 die hydrostatische Lagerstelle 66 und die Leitung 74 die
hydrostatische Lagerstelle 68 versorgt.
In F i g. 5 ist eine vergrößerte Darstellung gemäß der
F i g. 4 dargestellt. Aus dieser Darstellung geht hervor, daß der in sich geschlossene Sammelkanal 50 einerseits
eine Öffnung 60 zur Abführung des Schmieröles aufweist und andererseits in eine Schmiernut 64 mündet,
die sich mäanderförmig längs der Oberfläche 28 bzw. 30 erstreckt.
Durch die erfindungsgemäße Konstruktion ist gewährleistet, (siehe Fig.b) daß sich zwischen den
gegenüberstehenden Flächen 24, 26, 28, 30 ein gleichmäßiger Spalt von etwa 0,0305 mm (0.0012 inch)
ergibt. In Fig. 6 ist dieser Spalt zwischen der Gleitfläche 28 der Führungsbahn 22 und der gegenüberliegenden
Längsfläche 24 des Pressenschlittens 18 gezeichnet. F i g. 6 zeigt auch, daß die Leitung 58 in die
Lagertasche 54 über eine Drossel 76 mündet. Die so zugeführte Druckflüssigkeit wird zwischen der Längsfläche
24 und der Gleitfläche 28 über die Lagerfläche 52 zum Sammelkanal 50 fließen, in dem der Druck Null ist.
Die Veränderung des Druckes von der Lagerfläche 52 aus der Lagertasche 54 zum Sammelkanal 50 ist
schematisch durch die gestrichelte Linie 78 im linken Teil der Abbildung der F i g. 6 angegeben. Aus diesem
schematischen Bild ist zu ersehen, daß sich der auf die Lagerfläche 52 wirkende Druck von einem Höchstwert
(14,1 Kilopond pro Quadratzentimeter) innerhalb der Lagertasche 54 auf einen Niedrigst-Wert (von 0 Kilopond
pro Quadratzentimeter) innerhalb des Sammelkanals 50 erniedrigt.
In F i g. 6 ist auch die Öffnung 60 dargestellt, die mit
dem Sammelkanal 50 in Verbindung steht und in einen Ablaufpunkt mündet. Die Öffnung 60 definiert gleichzeitig
das Ende einer mäanderförmigen Schmiernut 64, durch die ein Ölfilm zwischen der Gleitfläche 28 der
Führungsbahn 22 und der Längsfläche 24 des Pressenschlittens 18 außerhalb des Bereiches der hydrostatischen
Lagerstellen 46 und 48 aufrecht erhalten wird.
Fig. 7 zeigt schematisch die Flüssigkeitsverbindungen
zu den hydrostatischen Lagern und kann als Schnitt durch eine Führungsbahn gemäß der F i g. 4 im Bereich
der hydrostatischen Lagerflächen 46, 66 aufgefaßt werden. In Fig. 7 ist eine Pumpe 80 vorgesehen, die
Flüssigkeit aus einem Behälter 82 ansaugt und über eine Verteiler-Hauptleitung 84 den hydrostatischen Lagerstellen
zuführt. Die Hauptleitung 84 ist an die Zweitleitung 58 angeschlossen, welche — wie oben
dargestellt — durch die Drossel 76 zu der zu dem hydrostatischen Lager 46 gehörenden Lagertasche 54
führt. Eine Leitung 72 führt zu dem hydrostatischen Lager 66. Die in F i g. 4 gezeigten Leitungen 74 und 70
sind ebenfalls an die Hauptleitung 84 angeschlossen. Die Hauptleitung 84 weist eine Anzahl von weiteren
Speiseleitungen auf, die über Drosseln zu den Lagertaschen der zugeordneten hydrostatischen Lagerstellen
46,48,66,68 führen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Hydrostatische Lagerung von Werkzeugmaschinenschlitten, insbesondere von Pressenschlitten,
mit mehreren parallel zueinander im Abstand angeordneter Gleitflächen, in denen hydrostatische
Lagerstellen vorgesehen sind, bestehend aus, an ihrem Grund mit Druckmittelzuführungsöffnungen
versehenen Druckmilteltaschen, wobei die die Druckmitteltaschen umgebenden Bereiche der ·°
Gleitflächen hydrostatische Lagerflächen bilden, die von einem in sich geschlossenen druckentlasteten
Sammelkanal umgeben sind, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Schlittenlagerung, bei der jeder Gleitfläche wenigstens zwei, im Abstand
v&neinander angeordnete hydrostatische Lagerstellen zugeordnet sind, die Sammelkanäle (50) jeweils
einer Gleitfläche (28; 30) durch in der Gleitfläche (28; 30) angeordnete Schmiernuten (64) miteinander
verbunden sind.
2. Hydrostatische Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiernuten (64)
mäanderförmig längs der Gleitfläche (28, 30) verlaufen.
25
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