DE2407602A1 - Einfaerben von polymeren - Google Patents
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- C08J2423/02—Characterised by the use of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Derivatives of such polymers not modified by chemical after treatment
Description
DR. MÜLLER-BORE DIPL.-ING. GROENING DIPL.-CHEftl. DR. DEUFEL
DIPL.-CHEM. UP. S0HÖN PIPL.-FH fS. HERTEL
PATtNIANiWALIE
dt/Sh - J 1139
THE OTIEBUATIONAL SHiTKElSIC RUBBER COMPANY LIMITED
Southampton, England
Einfärben von Polymeren
Priorität: Großbritannien vom 16. Februar 1973 Nr. 77W73
409835/0780
-Die Erfindung betrifft das Einfärben von Polymeren, insbesondere
von vulkanisierten Kautschuken. Ganz besonders zeigt sie das Einfärben bzw. Anstreichen von Kautschukerzeugnissen.
Kautschukerzeugnisse werden im allgemeinen aus Kautschuk-•mischungen
gefertigt, die Ruß als Verstärkungsmittel und/ oder einen Miller, wie Ton, Kieselsäure oder Schlämmkreide
enthalten. Pigmente können zur Färbung der Kautschukmasse einbezogen werden, jedoch ist wegen der kleinen Hengen
des beteiligten Pigmentes die Erzielung einer gleichmäßigen Färbung schwierig. Weiter ist es im allgemeinen bequemer
und wirtschaftlicher, Kautschukmischungen mit nur einer oder zwei Farben zu fertigen (im allgemeinen weiß oder
schwarz), um das Risiko einer gegenseitigen Verschmutzung zu vermindern. Mischungen, die Ruß enthalten, sind wegen
der Verstärkungswirkung des Rußes und wegen ihrer überlegenen Alterungseigenschaften im Vergleich mit Weißmischungen,
besonders häufig. Es wäre daher wünschenswert, die Kautschukerzeugnisse in der gewünschten Farbe nach dem Formen oder
der Formgebung und Vulkanisierung anzustreichen bzw. einzufärben. Dies ist jedoch nicht sehr leicht wegen der geringen
Aufnahmefähigkeit der Kautschukoberflächen, insbesondere wenn der Kautschuk ein Polymeres eines oder mehrerer Olefine ist,
wie im Falle von Äthylen-Propylen-Copolymerem (EPM) und Terpolymeren
(EPDM), was Anlaß zu schlechter Haftung des Anstriches auf dem Kautschuk gibt. Das gleiche Problem ergibt sich
auch bei Kunststoffen, wie Polyäthylen, Polypropylen und
Acrylnitril-Butadien-Styrolcopolymerem (ABS).
■ ί
Gemäß der Erfindung umfaßt ein Verfahren zum Einfärben bzw. Anstreichen von Polymeren das Auftragen eines Überzugs oder
mehrerer Überzüge eines halogenierten Polyolefins auf die -■■-
409835/0780
saubere Oberfläche der Polymerunterlage und dann den Auftrag
eines Farbüberzuges oder mehrerer Farbüberzüge, wobei die
Farbüberzüge vorzugsweise eine Lösung eines pigmentierten Polyurethans in einem organischen Lösungsmittel aufweisen.
Das halogenierte Polyolefin ist vorzugsweise ein chloriertes Polyolefin. Das im Handel erhälULche chlorierte Polyolefin,
das von der Firma Eastman Kodak als Sorte 34-3-1 auf den Markt
gebracht wird, eignet sich sehr gut, und eine Mischung dieses
chlorierten Polyolefins mit einer im Handel erhältichen Acrylharzlösung,
wie Collacryl 1201 der Firma Coles Polymers Ltd. eignet sich ebenfalls gut. V/eitere Beispiele von geeigneten
chlorierten Polyolefinen sind chloriertes Polyäthylen (von der Firma IGI), ein chloriertes Polypropylen, das im
Handel als Calflow erhältlich ist, sowie das halogenierte alpha-Olefinpolymere mit herabgesetztem Molekulargewicht,
das in der DT-OS 2 302 936.9 beschrieben ist. Vorzugsweise
beträgt das Zahlendurchschnittainolekulargewicht des hai ο geniert en
Polyolefins 5000 bis 15000. Das halogenierte Polyolefin wird zweckmäßig als Lösung in einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise
Xylol oder einem anderen Kohlenwasserstoff, aufgebracht.
Die Polymerunterläge, auf welche das halogenierte Polyolefin
aufgeschichtet wird, kann aus Kautschuk oder Kunststoffen bestehen.
Das Verfahren ist besonders geeignet für das Anstreichen einer Polymerunterlage, die ein Polymeres aus einem oder
mehreren Olefinen, beispielsweise Polyäthylen, Polypropylen,
sowie EPM und EPDM oder eine Mischung von zwei oder mehr solchen Polymeren enthält. Die Polymeren können mit anderen
Materialien aufgemischt sein. Kautschuke werden im allgemeinen
mit Verstärkungsmitteln und/oder Füllstoffen und Vulkanisationsmitteln aufgemischt. Beispiele anderer Polymerer, die nach
dem Verfahren eingefärbt bzw. angestrichen werden, sind kautschuk-
409835/0780
artige Polydiene, beispielsweise Polybutadien und Polyisopren,
kautschukartige Diencopolymere, z. B. Styrol-Butadien-Copolymere,
Polyisobutylenkautsch.uk, Butylkautschuk und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer
(ABS)-Thermoplasten. Das Anstreichen wird nach der Formung und, falls erforderlich, nach dem Vulkanisieren durchgeführt.
Die Polymerunterlage wird gesäubert, um eine Saubere Oberfläche
zu liefern, d. h. eine Oberfläche frei von Fett und anderen Verunreinigungen, insbesonder frei von Formtrennmitteln. Das
Reinigungsverfahren umfaßt beispielsweise das Waschen, .vorzugsweise
kräftige Waschen der Unterlage unter Verwendung einer heißen (mindestens 80 0C) Lösung eines silikatfreien
hochgradig alkalinahen Reinigungsmittels, wie einer 2 %igen
Lösung des im Handel erhältlichen Reinigungsmittels Ridoline
Seifenlösungen, wie Kaliumoleatlösungen, sind ebenfalls wirksam, insbesondere bei einem pH—Wert von 12 bis 14-, Der gewaschene
Artikel wird dann in entionisiertem Wasser gespült und in Heißluft, beispielsweise bei 65 bis 70 °C, getrocknet.
Der Überzug aus halogeniertem Polyolefin wird dann in einer
Schicht oder in mehreren Schichten aufgebracht, und danach werden die Anstrichüberzüge aufgetragen. Diese Überzüge können
durch Sprühen, Bürsten oder Walzenauftrag oder nach jeder anderen zweckmäßigen Kethode aufgebracht werden. Die Viskosität
des chlorierten Polyolefins und/oder des Farbüberzuges kann
mit verträglichen Verdünnungsmitteln nach Erfordernis eingestellt werden. Für das Spritzen beträgt die Viskosität zweckmäßig
15 bis 25 see. Ford No. 4- Becher bei 20°C.
Vorzugsweise enthält der Farbanstrichüberzug eine Lösung eines Polyurethans in einem organischen Lösungsmittel. Vorzugsweise
vergeht eine Trocknungszeit von 10 bis 20 min oder mehr, vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen (z. B. 80°C), bevor der
Α09835/078Ό
erste Färbanstrich .aufgebracht wird.
Nach Auftragen des ersten Farbanstriches können dann gewünschtenfalls
weitere Überzuge aufgebracht werden, wobei eine kurze ^Zeitspanne zwischen jedem Auftrag verstreicht. Der Farbüberzug
oder die Farbüberzüge können darm, bei Temperaturen von
beispielsweise 100 bis I50 0C eingebrannt werden.
Der Farbanstrich enthält vorsi'^sv/eise die Lösung eines pigmentierten
Polyurethans in einem organischen Lösungsmittel oder eine Mischung davon mit einem Polyester oder Polyäther. Jedoch kann
der Farbanstrich je nach den gewünschten Endeigenscliaften
variiert werden, wie beispielsweise hoher Biegsamkeit für dünne Folien, Härte und geringe Biegsamkeit wo hohe Abriebfestigkeit
erforderlich ist, vorausgesetzt,daß das Beschichtungsmaterial
mit dem halogenierten Polyolefin verträglich ist.
Die Erfindung ist von besonderer Brauchbarkeit bei der Herstellung
von Kautsehukkomponenten für Motorfahrzeuge, beispielsweise
Stoßstangen, Einsätze für Stoßstangen, Scheinwerferringe, Windschutzscheiben- und !Türdichtungen sowie Kautschuk-Streifen
für die Sitzpolsterung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung: Beispiel 1 ~ -4
Eine EPT-Kautschukfolie wurde nach der folgenden Rezeptur
hergestellt.
Gewichtsteile
Intolan 34OA (EPT) 50
mtolan 155 (EPiD) 50
409835/0 780
Gewichtsteile
F.E.F.-Ruß
Ton (Devolite) 25 paraffinisches Verfahr en s-
öl (Sunpar 2280) .22,5
Zinkoxid 5
Dithiomorpholin (Sulfasan R) 1
Bensthiazyldisulfid 0,5
Wi smuthdithi ο c arb am at 0,5
Träthanoiamin 0,5
Schwefel 0,5 Intolan ist ein eingetragenes Warenzeichen
Intolan 340A ist ein £thylen-Propylen~!Eerpolynieres
mit der Jodzahl 11,7;
Intolan 155 ist ein Ithylen-Propylen-Terpolymeres
mit der Jodzahl 17,4;
Bevolite ist der Handelsname eines engläs chen
Tons; . ■. -
Sunpar ist ein Warenzeichen der Firma Sun Oil Co.
Sulfasan ist ein Warenzeichen der Firma Monsanto Ltd.
Die Bestandteile wurden aufgemischt und zu Folien geformt und dann 15 Minuten bei 160 0C vulkanisiert.
Die vulkanisierte Folie wurde gründlich unter Verwendung von alkalischer Kaliumoleatlösung gewaschen, gespült und "bis zur
Trocknung in einen Phototrockenschrank eingebracht (etwa Minuten bei 800C).
409835/0780
" η * '■■'■■
,Ein chloriertes Polyolefin (Eastman Kodak Sorte 34-3--O als
25 %ige lösung in Xylol wurde auf die Oberfläche der vulkanisierten
Folie aufgebürstet und 10 bis I5 Minuten in Heißluft
bei 80 0C trocknen gelassen.
Nach diesem Überzug wurden 2 oder 3 "überzüge eines Glanzpoly-
- urethane (Durettiane Sorte DEM 71797 der PPG Industries Inc.),
verdünnt auf 2/1 (Vol/Vol) hvt eanem Verdünnungsmittel aus
gleichen Volumen Xylol und Toluol auf eine Viskosität von 15 see. Ford No. 4 Becher 2O0C., auf gespritzt, wobei 1/2 bis
1 Minute zwischen jedem Beschichten verstreichen gelassen wurden und 5 Minuten nach der Endbeschichtung, um das Lösungsmittel
abzutreiben..
Der Überzug wurde dann 40 Minuten bei 120 0C in einem Umluftofen
eingebrannt. Der Überzug hatte ausgezeichnetes Aussehen und haftete stark auf der vulkanisierten Folie. Er
zeigte beim Biegen keine Risse«.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß nach dem
Aufbringen des Überzugs aus chloriertem Polyolefin und dem Trocknen lassen desselben ein Polyurethanhaftüberzug
(Durethane 100-DEM.32797 der Firma PPG Industries Inc.),
verdünnt unter Verwendung von 1 Teil Verdünnungsmittel auf
2 Teile Haftprimer (Vol/Vol) aufgebracht wurde, wobei das Verdünnungsmittel in diesem Fall 3/1 (Vol/Vol) A'thylacetat
und Cellosolveacetat war. Auf diesen Haftüberzug folgten die Glanzüberzüge wie oben, mit praktisch dem gleichen Ergebnis.
Der Ersatz des auf den Haftprimer aufgebrachten Glanzpolyurethananstrich.es
durch eine Celluloseänstrich, der ebenso aufgebracht wurde, ergab im wesentlichen gleiche Ergebnisse.
409835/07
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei eine Kautschulmischung
verwendet wurde, die auf eine Mischung von SBR und EPDM als Kautschukkoiaponente aufgebaut war. Es wurden im wesentlichen
•gleiche Ergebnisse er?aalten.( EPDM = Ithylen-Propylen-Dienterpolymer)
.
409835/0780
Claims (4)
- Patentansprüche( 1Λ Verfahren zum Einfärben "bzw. Anstreichen von Kautschuk ^—s und Kunst stoff polymer en, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die saubere Oberfläche des Polieren einen "Überzug odex* mehrere Überzüge eines halogenierten Polyolefins und danach einen oder mehrere Farbüberzüge aufträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere in Form eines aufgemischten und vulkanisierten Kautschukerzeugnisnes eingesetzt uird.
- 3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk in der Kautschukmischung ein Äthylen-Propylen-Copolymeres oder ein Äthyleri-Propylen—Terpolymeres oder eine Mischung davon oder eine Mischung eines solchen Copolymeren und/oder Terpolymeren mit einem anderen Kautschuk oder mit einem Polyolefin umfaßt.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als halogeniertes Polyolefin ein chloriertes Polyolefin verwendet wird.5· Kautschuk- und Kunststofferzeugnisse, eingefärbt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4.409835/0780ORIGINAL INSFZCTED
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