DE2604142A1 - Vernetzte formkoerper mit lackierter oberflaeche aus vernetztem kunststoff und elastomeren - Google Patents
Vernetzte formkoerper mit lackierter oberflaeche aus vernetztem kunststoff und elastomerenInfo
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Description
Düsseldorf, de-r· 28.<Taiiuax* 197" Henkel&CieGmbH
Henkelstraße 6? Patentabteilung
Dr.SchOe/Bk
2604H2
Patentanmeldung D 5542
Vernetzte Formkörper mit lackierter Oberfläche aus vernetzten! Kunststoff und Elastomeren
In der Form hergestellte Gummi- bzw. Polyurethan-Formkörper werden nach dem Vulkanisation- bzw« Aushärteprozeß häufig
nachträglich lackiert. Bei der Herstellung der elastomeren
Formkörper werden bevorzugt Metallformen und bei der Herstellung der vernetzten Polyurethane auch Formen aus Harzen
wie z.B. Epoxidharzen verwendet. Zur Erzielung einer leichten Entformbarkeit und einer gleichmäßigen Oberfläche werden
Trennmittel verwendet. Bei der Herstellung der elastomeren Formkörper werden als Trennmittel Silikone, verschiedene Fettsäurederivate
und bei der Herstellung der Polyurethane meist Wachse und Silikone eingesetzt. Die Trennmittel müssen vor
der Lackierung von der Oberfläche restlos.entfernt werden, um Verlaufsschwierigkeiten zu vermeiden und eine gute Haftung der
Lacke auf den lackierten Flächen zu erreichen. Der Vorbereitungsprozeß
für die Lackierung ist in der Praxis recht aufwendig, da meistens mehrere Arbeitsgänge zur Entfettung der Trennmittel
notwendig sind. Weiterhin müssen dabei häufig organische Lösungsmittel eingesetzt werden, deren Verarbeitung umfangreiche
sicherheitstechnische Maßnahmen erforderlich machen (z.B. Absaugungsanlagen,
Verbrennungsnalagen, Absorptionsanlagen).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, diese Schwierigkeiten
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* 260AU2
zu beheben und ein Verfahren zu finden, das es ermöglicht, direkt bei der Vernetzung bzw. Vulkanisation der vernetzungsfähigen
bzw. vulkanisierbaren Massen zu fertig lackierten Formkörpern zu gelangen.
Erfindungsgemäß wird in die Form zunächst eine hitzebeständige
Trennmittelschicht eingebracht, auf diese die Lackschicht aufgetragen, anschließend die härtbare bzw. vernetzbare Kunststoffmasse
bzw. die vulkanisierbare Kautschukmischung eingefüllt sowie anschließend in an sich bekannter Weise der Formkörper
vernetzt bzw. vulkanisiert und entformt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich prinzipiell alle bekannten Trennmittel, sofern sie eine gute Haftung zur
Form aufweisen und eine Temperaturbeständigkeit haben, die etwa 100 bis 150° C oberhalb der bei der Vernetzung bzw. Vulkanisation
liegenden maximalen Temperatur liegt. Für diesen Zweck sind insbesondere die handelsüblichen Trennmittel auf
Basis von Polytetrafluoräthylen bzw. Polyphenylensulfid geeignet. Es kommen auch siliciumhaltige Trennmittel infrage, sofern
sie die notwendige Temperaturbeständigkeit und Affinität zur Form aufweisen. Bei den geeigneten Trennmitteln handelt es
sich fast ausnahmslos um sehr hochschmelzende Verbindungen, die in Form von Dispersionen aufgebracht werden und nach dem
Verdampfen des Lösungsmittels, insbesondere Wasser gesintert oder eingebrannt werden. Diese Dispersionen können gegebenenfalls
auch noch weitere Hilfsstoffe wie anorganische Pigmente, Tixotropierungsmittel oder oberflächenaktive Substanzen in
untergeordneter Menge enthalten. Der Auftrag der Dispersionen erfolgt vorzugsweise durch Spritzen mit einer Luftspritzpistole.
Selbstverständlich sind auch andere Auftragsarten, beispielsweise durch Streichen oder Tauchen möglich. Die Trennmittelschicht
selbst soll etwa zwischen 5 und 20 ja dick sein.
Vor dem Aufbringen der Trennmittel werden die Formen von Ver-
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unreinigungen befreit. Es ist bei Metallformen besonders darauf zu achten, daß diese fettfrei sind und eine rauhe
Oberfläche haben, wie man sie durch Strahlen mit feinteiligem
Korund oder Aluminiumoxid erreichen kann.
Nachdem die Formen mit der Trennmittelschicht versehen sind, werden die gewünschten Lacksorten aufgebracht. Für viele
Formkörper ist ein Überzug von Polyurethan erwünscht. Die Polyurethane können als handelsübliche Zweikomponentenlacke
eingesetzt werden oder aber auch als feuchtigkeitshärtende Einkomponentensysteme. In diesen Fällen ist die Verwendung
von organischen Lösungsmitteln, die gegenüber Isocyanaten inert sind, erforderlich. Es ist aber auch möglich, die Polyurethane
in Form von wäßrigen Dispersionen, die entweder kein organisches Lösungsmittel oder nur sehr geringe Mengen davon enthalten, zu
verwenden. Auch derartige Dispersionen sind mit oder ohne Zusatz von Pigmenten im Handel erhältlich.
Neben den Polyurethanen können in die mit Trennrnitteln vorbereiteten
Formen auch andere Lacksysteme, beispielsweise auf Basis von Epoxidverbindungen mit den entsprechenden Härtern ,
ungesättigte Polyester mit Härtern, Polyvinylchlorid bzw. dessen Mischpolymerisate oder sogenannte Acrylharze eingebracht werden.
Es ist selbstverständlich, daß die Lacksysteme auf die auszuhärtenden Formkörper entsprechend eingestellt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zum überziehen von
verschiedenen durch Vernetzung bzw. Vulkanisation erhältlichen Formkörpern, wobei insbesondere solche aus Polyurethan bzw.
auf Basis von Synthesekautschuk wie Polychloropren, Polybutadienacrylnitril
und Polybutadienstyrol infrage kommen. Neben * den durch Polyaddition vernetzten Polyurethansystemen kommen
auch solche auf Basis von Epoxidharzen oder durch Polymerisation vernetzten auf Basis ungesättigter Polyester oder Acrylmonomeren
sowie Styrol infrage. Außer dem genannten Synthesekautschuk kann
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natürlich auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Naturkautschuk
wie Butylkautschuk, Äthylen-propylen-dienkautschuk mit überzügen versehen werden.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nicht
nur zusätzliche Arbeitsgänge bei der Herstellung von Formkörpern aus vernetzten Kunststoffen bzw. vulkanisierten Formkörpern
eingespart, sondern auch einwandfreie mit einer Lackschicht versehene Körper erhalten. Bei geeigneter Auswahl der
Trennmittelschicht sind die Formen ohne Zwischenreinigung für sehr viele Vernetzungs- bzw. Vulkanisationsvorgänge zu verwenden.
In den nachfolgenden Beispielen wurden Stahl- bzw. Aluminiumformen
benutzt, die zylindrisch geformt waren und einen Durchmesser von 15 cm und eine Höhe von 5,5 cm hatten und durch einen
Deckel fest verschlossen waren.
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Eine Stahlform wurde mit einem handelsüblichen Polytetrafluoräthylenspray
ausgesprüht und bei l40° C während 10 Minuten
eingebrannt. Die Form wurde mittels Luftspritzpistole (Düse 1,5 mm 0, 3,5 atü) mit einem Einkomponenten-, feuchtigkeit
shärt enden Polyurethan-Lack beschichtet. Der Lack bestand aus einer 40#igen Lösung des Additionsproduktes von Polypropylenglykol
eines durchschnittlichen Molgewichts von l600 an Diphenylmethandiisocyanat in inerten organischen Lösungsmitteln
mit H % freien Isocyanatgruppen und 0,5 durch Dampfphasenhydrolyse
gewonnenem SiOp. Nach einer Ablüftezeit von einigen Minuten wurde der Lack bei l40° C während 5 Minuten getrocknet
und anschließend mit der reagierenden Polyurethanmasse gefüllt,die
folgende Zusammensetzung hatte:
Polypropylenglykol pnn
OH-Zahl 205 g
OH-Zahl 205 g
Diphenylmethandiiso- Qtcyanat
(flüssig) y5 ε
Diazabicyclooctan 0,5 g
Zinn-II-octoat 0,1 g
Zinn-II-octoat 0,1 g
Dimethylpolysiloxan(äth-
oxiliert) 1,5 g _ ^
Man ließ die Masse etwa 10 Minuten reagieren; die Temperatur stieg dabei auf 55° C an. Dann wurde noch warm entformt.
Die Form war frei von Lackrückständen, der Formkörper hatte eine einwandfrei glatte Oberfläche. Die Lackschicht hatte eine
Dicke von 7 - 8 ii. Der Gitterschnitt nach DIN 53 151 ergab
keinerlei Ausriß, d. h. den Wert 0.
Eine zylindrische Aluminiumform der Innenabmessung 15 χ 5,5 cm
wurde,wie in Beispiel 1 beschrieben, vorbehandelt. Dann wurde
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Blatt 6 zur Patentanmeldung D 53^2 Patentabteilung
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mit der gleichen Spritzpistole eine mit 2 % Azofarbstoff (rot) pigmentierte 25%ige handelsübliche Polyurethandispersion
(V/asser : Aceton 3:1, Polyurethan aus Basis Polypropylenglykol durchschnitt1. Mol-Gew. l800 und Toluylendiisocyanat)
aufgetragen. Nach dem Trocknen während 5 Minuten bei 1^0° C
betrug die Schichtdicke' 8 bis 9 ix.
Dann wurde die gleiche reagierende Polyurethanmasse eingebracht und,wie in Beispiel 1 angegeben,weiter verfahren.
Gitterschnitt: kein Ausriß
Einwandfreie, gleichmäßige Lackschicht auf dem Polyurethanformkörper.
Auch nach 12 weiteren Reaktionen in derselben Aluminiurnform wurden keinerlei Lackrückstände auf der Oberfläche des Formkörpers
festgestellt.
Eine Aluminiumform (15 x 5,5 cm), die zuvor entfettet und mit
AIpO- gestrahlt war, wurde mit folgender Trennmittelsuspension
beschichtet:
70 g Polyphenylensulfid Schmp. 288° C
20 g Polytetrafluoräthylen
10 g Titandioxid ■
0,75 g Bentonit
1,3 g Nonylphenoläthylenoxid-Addukt (durchschnittlich 12 ÄO)
Die Suspension wurde mit 3,0 atü und einer 1,5 mm Düse aus der
Luftspritzpistole aufgetragen und nach dem Verdunsten des Wassers in einem Umluft heiz schrank bei 1IOO0 C während 25 Minuten eingebrannt
.
Nach dem Abkühlen wurde der feuchtigkeitshärtende Polyurethan-
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lack nach Beispiel 1 aufgetragen, und im übrigen wurden erhärtende
Polyurethanmischungen gemäß Beispiel 1 eingefüllt. Auch nach 20 Füllungen wurden gleichmäßige Lackfilme mit
Gitterschnittwert 0 erhalten. Rückstände von Lack konnten in der Form nicht festgestellt werden.
Es wurde das Trennmittel gemäß vorstehendem Beispiel 3 eingesetzt,
als Polyurethanbeschichtung, die gemäß Beispiel 2 (wäßrige Dispersion)
Auch nach 12 Beschichtungen wurden gleichmäßige überzüge auf
dem Formkörper erhalten und keine Rückstände in der Form beobachtet. Gitterschnitt gleichbleibend, Wert 0.
Eine Aluminiumform wurde gemäß Beispiel 3 mit Polyphenylensulfld
vorbehandelt und dann
a) mit feuchtigkeitshärtendem Polyurethanlack gemäß Beispiel 1
und
b) der wäßrigen Polyurethandispersion gemäß Beispiel 2
versehen.
Dann wurde die Form mit folgender vulkanisierbarer Polychloroprenmischung
gefüllt:
1000 g Polychloropren
JJO g MgO
50 g ZnO
800 g Ruß (MT)
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20 g Phenyl-ß-Naphthylamin*
10 g Petrolatum
50 g Naphthenlsches Mineralöl
5 g Mercaptobenzimidazolin
5 g Tetramethylthiurammonosulfid
5 g Di-o-tolylguanidin
10 g Schwefel
Die Vulkanisation erfolgte bei 153° C während 30 Minuten. Danach wurde der fertig lackierte Artikel der Form entnommen. Die Haftung
des Lackfilmes auf der Gummioberfläche wurde durch Gitterschnitt ermittelt. Auch nach 12 Vulkanisationsvorgängen blieben
die Werte für den Gitterschnitt 0. Ferner wurden keine Lackrückstände in der Form festgestellt.
Eine Stahlform wurde mit einer 0,5#igen Lösung eines handelsüblichen
als Trennmittel bekannten Polysilazans eingesprüht und 10 Minuten auf 380° C erhitzt.
Diese vorbereitete Form wurde sowohl mit dem Polyurethanlack gemäß Beispiel 1 als auch mit der Polyurethandispersion gemäß Beispiel
2 beschichtet. Jeweils zehn reagierende Mischungen gemäß Beispiel 1 sowie Beispiel 5 wurden in die Formen eingebracht.
Dabei wurden auch nach zwölfmaliger Füllung unter jeweils erneuter Beschichtung mit dem Polyurethanlack bzw. der PoIydispersion
einwandfreie überzüge erhalten (Gitterschnitt Wert 0).
Keinerlei Rückstände an Lack in den Formen.
Keinerlei Rückstände an Lack in den Formen.
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Claims (4)
- Henkel &Cte GmbHBTatt9 zurPatentanmetcJungD 53^2 Patentabteilung2604U2Patentansprüchel) Verfahren zur Herstellung vernetzter Kunststofformkörper bzw. vulkanisierter Formkörper aus Elastomeren mit lackierter Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß man in die Form zunächst eine hitzebeständige Trennmittelsehleht einbringt, auf diese die Lackschicht aufträgt, anschließend die härtbare bzw. vernetzbare Kunststoffmasse bzw* die vulkanisierbare Kautschukmischung einfällt sowie anschließend In an sich bekannter Weise die Formkörper vernetzt bzw. vulkanisiert und entformt.
- 2. Verfahren naeh Anspruch I4 dadurch gekennzeichnet, daß man als Trennmittel Polytetrafluoräthylen bzw. PoIyphenylensulfld einsetzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Laeksehicht einen Polyurethanlack verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 zur Herstellung von lackierten Formkörpern aus Polyurethanen bzw. auf Basis von Synthesekautschuk, Insbesondere aus Polychloropren, Polybutadlenacrylnitrll und Polybutadienstyrol.ORIGINAL INSPECTED709832/0411
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