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"Brau7>essel, insbesondere Würze- oder Maischkessel" Die Erfindung
betrifft einen Braukessel, insbesondere Würze-oder Maischkessel, mit im Kesselinnern
angeordnetem Kocher. Als Kocher kommt insbesondere ein Röhrenkocher, aber auch ein
Plattenkocher, Ilamellenkocher, Stufenkocher o.dgl. in Frage. Derartige Braukessel
dienen zum Verkochen bzw. Aufheizen von Flüssigkeiten, insbesondere von Bierwürze
oder Maische. Durch das Verkochen soll im Würzkessel eine prozentuale Verdampfung
erreicht werden, um z.B. bei Bierwürze eine Erhöhung der Zuckerkonzentration
zu
erreichen. Im Maischkessel hingegen sollen große Aufheizleistungen und nur geringe
Verdampfung erzielt werden. Folglich erfordert das Verdampfen bzw. Aufheizen derartiger
Flüssigkeiten Kocher mit gutem Wärmeübergang und hoher Verdampfungsleistung. Insbesondere
müssen Gegenkochungen und dadurch bedingte Schaumbildungen vermieden werden, weil
durch Schaumbildungen der Verdampfungsprozeß gestört d.h. gehemmt wird und Überkochen
zu befürchten ist. Ein besonderes Problem ist jedoch darin zu sehen, daß die Reinigung
des Kochers regelmäßig beachtliche Schwierigkeiten bereitet, weil das Besprühen
des Kochers mit in Laugentanks befindlichen Reinigungslaugen häufig nur unbefriedigende
Ergebnisse zeigt, zumal stets einige Kocherflächen im Sprühschatten liegen und daher
unbesprüht bleiben bzw. nur eine ungenügende Besprühung der großen Bodenheizflächen
erreicht wird. Auch muß die Reinigungslauge im Kreislauf zu den Laugentanks zurückgeführt
werden, weil sie verhältnismäßig teuer ist und daher nur mit begrenzter Laugenmenge,
die nicht zur Überdeckung der Kocher in den bisher bekannten Braukesseln ausreicht,
gearbeitet werden kann. - Zur Vermeidung dieser Nachteile hat die-Anmelderin in
ihrem älteren Recht gemäß Patentanmeldung P 23 13 932.4-41 bereits vorgeschlagen,
den Braukessel so auszubilden, daß der Kesselboden im Bereich des Tiefsten als Kochtasse
oder Kochrinne ausgebildet und darin der Kocher mit vorgegebenem Abstand zur Tassen-oder
Rinnenwand und zum Tassen- oder Rinnenboden angeordnet ist. Diese Maßnahmen haben
sich bewährt, zumal vorgegebener Abstand zur Tassen- oder Rinnenwand und zum Tassen-
oder Rinnenboden einwandfreie Umwälzung der Flüssigkeit gewährleistet, weil die
dazu erforderliche Zirkulation rund um den Kocher durch die zunächst intensive thermische
Aufwärtsströmung der Flüssigkeit entsteht. Bei Erreichung der Kochtemperatur erfolgt
fontäneartiges Hochkochen über den Flüssigkeitsspiegel hinaus.
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Insbesondere ist eine einwandfreie und optimale Reinigung des Kochers
möglich, und zwar mittels verhältnismäßig teurer Reinigungslauge, weil dazu bei
der älteren Ausführungsform eben nur wenig Reinigungslauge benötigt wird.Tatsächlich
genügt die Füllung der Kochtasse bzw. Kochrinne mit Reinigungslauge, weil dann bereits
im Zuge gleichsam eines Kochprozesses die Reinigung des Kochers erfolgen kann. Optimale
Reinigung ist sichergestellt, weil der Kocher allseitig von der Reinigungslauge
umspült wird. Zirkulierende Umspülung ist gewährleistet, weil Umlaufeffekt erreicht
wird. - Problematisch ist lediglich die Umrüstung eines Braukessels, wenn nämlich
bei einem bereits installierten Braukessel üblicher Ausführungsform nachträglich
im Bereich des Tiefsten in den Kesselboden eine Kochtasse oder Kochrinne mit Kocher
gemäß älterem Recht, eingebaut werden soll. Denn dazu fehlt bei herkömmlichen Braukesseln
regelmäßig die erforderliche Bodenfreiheit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Braukessel, insbesondere
Würzekessel oder Maischkessel, zu schaffen, der unter Beibehaltung optimale-r Kocherreinigung
in einfacher Weise nachträglichen, außen raumsparenden und kostensparenden Einbau
von Kochtasse oder -rinne und Kocher ermöglicht.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Braukessel
dadurch, daß der Kocher in einer oberhalb des Kesselbodens gelegenen Kochtasse oder
Kochrinne angeordnet ist und der Tassenboden oder Rinnenboden eine oder mehrere
Durchflußöffnungen für hochkochende Bierwürze oder Maische aufweist, und daß diese
Durchflußöffnungen mittels ihnen zugeordneter Absperrorgane verschließbar sind.
- Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß bei'geöffneten Durchflußöffnungen
der Kochprozeß ungestört verläuft, so daß einwandfreies Hochkochen
erreicht
und ein Gegenkochen sowie dadurch Schaumbildung ausgeschlossen werden. Vielmehr
quillt die Bierwürze oder Maische im Kocherbereich hoch und sinkt im Bereich der
Kesselwandung wieder nieder. Stets wird einwandfreie Zirkulation erreicht, aus welcher
ein Umlaufeffekt resultiert. Aufgrund dieses Umlaufeffektes kann schon mit einem
verhältnismäßig kleinen kompakten Kocher, insbesondere Röhrenkocher mit großer Heizfläche,
eine hohe Verdampfungsleistung erzielt werden. Wenn der Kocher gereinigt werden
soll, werden die Durchflußöffnungen mittels der ihnen zugeordneten Absperrorgane
verschlossen, so daß nunmehr die Kochtasse oder Kochrinne unschwer mit der kostbaren
Reinigungslauge gefüllt werden kann. Selbstverständlich befindet sich dann weder
Bierwürze noch Maische in dem Braukessel. Vielmehr erfolgt nun ein Kochen der Reinigungslauge,
so daß die Reinigung des Kochers gleichsam im Rahmen eines Kochprozesses vorgenommen
wird. Auch in diesem Fall ist optimale Reinigung sichergestellt, weil der Kocher
allseitig von der Reinigungslauge umspült wird. Dazu wird nur wenig Reinigungslauge
benötigt.
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Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt.
So sieht die Erfindung vor, daß die Kochtasse oder Kochrinne mittig oder im Bereich
der Kesselwand angeordnet ist.
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Bei Anordnung der Kochtasse oder Kochrinne im Bereich der Kesselwand
ist erfindungsgemäß die Tassen- oder Rinnenwand teilweise von der zugeordneten Kesselwand
gebildet. Hier wird also die Kesselwand zur Tassen- oder Rinnenwandbildung herangezogen.
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Weiter lehrt die Erfindung, daß die Absperrorgane als hand-oder fernbetätigte
Schieber oder vorzugsweise als in die Durchflußöffnungen eingesetzte Drosselklappen
ausgebildet sind. Die Schieber oder Drosselklappen sämtlicher Durchflußöffnungen
-bei Verwirklichung einer Kochtasse handelt es sich regelmäßig
lediglich
um eine zentrale Durchflußöffnung - können an eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung,
z.B. an ein Betätigungsgestänge mit Zylinderkolben- oder Motorantrieb angeschlossen
sein.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß ein Braukessel, insbesondere Würze-oder Maischkessel, verwirklicht
wird, der in besonders einfacher Weise nachträglichen, außen raumsparenden und dadurch
kostensparenden Einbau von Kochtasse oder Kochrinne und Kocher ermöglicht, selbst
wenn es sich um einen bereits installierten Kessel herkömmlicher Ausführungsform
handelt. Für die Installation von Kochtasse oder Kochrinne und Kocher ist jedenfalls
nicht länger besondere Bodenfreiheit erforderlich. Gleichzeitig bleiben jedoch beachtliche
Vorteile erhalten, wie insbesondere einwandfreie Kocherreinigung mit nur wenig der
verhältnismäßig teuren Reinigungslauge.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen
Braukessel zum Kochen von Bierwürze mit Kochtasse und Röhrenkocher, teilweise im
Vertikalschnitt und während des Würzekochens, Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1
mit einer Kochrinne, Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 während der Kocherreinigung
und Fig. 4 den Gegenstand nach Fig. 2 in schematischer Seitenansicht.
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In den Figuren ist ein Braukessel 1 in der Ausführungsform eines Würzekessels
zum Kochen von Bierwürze dargestellt, mit imKesselinneren angeordnetem Kocher 2,
und zwar Röhrenkocher.
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Die Ausführungsform als Maischkessel weist lediglich zusätzlich zumindest
einen oberhalb des Kochers angeordneten Rührer mit zugeordnetem Rührwerk auf, was
nicht gezeigt ist. Der Kocher 2 ist in einer oberhalb des Kesselbodens gelegenen
Kochtasse 3 oder Kochrinne angeordnet. Der Tassenboden oder Rinnenboden weist eine
oder mehrere Durchfiußöffnungen 4 für hochkochende Bierwürze oder gegebenenfalls
Maische auf. Die Durchflußöffnungen 4 sind mittels ihnen zugeordneten Absperrorgane
5 verschließbar, nämlich zum Zwecke der Reinigung des Kochers 2.
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Kochtasse oder Kochrinne 3 können mittig oder im Bereich der Kesselwand
6 angeordnet sein. Bei Anordnung der Kochtasse oder vorzugsweise Kochrinne 3 im
Bereich der Kesselwand 6 ist die Tassen- oder Rinnenwand teilweise von der zugeordneten
Kesselwand 6 gebildet. - Die Absperrorgane 5 können grundsätzlich als hand- oder
fernbetätigte Schieber ausgebildet sein. Vorzugsweise finden jedoch in die Durchflußöffnungen
eingesetzte Drosselklappen 5 Verwendung, für die ebenfalls Hand- oder Fernbetätigung
in Frage kommt. Die Schieber- oder wie dargestellt - die Drosselklappen 5 sämtlicher
Durchflußöffnungen 4 sind an eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung, nämlich an
ein Betätigungsgestänge 7 mit Zylinderkolbenantrieb 8 angeschlossen, welcher auch
ein Motorantrieb sein kann. Die ZIrkulation der Bierwürze, aber auch der Reinigungslauge
ist durch entsprechende Pfeile angedeutet.