DE240613C - - Google Patents

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DE240613C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M9/00Processes wherein make-ready devices are used

Landscapes

  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)
  • Manufacture Or Reproduction Of Printing Formes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 15 Λτ. GRUPPElO.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1910 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, um- in sich zugerichtete (abgetönte) Druckplatten zu erzeugen, welche die erforderlichen lichten und dunklen Stellen oder Abtönungen in vollkommener Weise enthalten. Der Zweck der Erfindung besteht darin, die Platten in einfacher Weise mit möglichst wenig Zeitverlust zu erzeugen. Die Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß zunächst von einer Mater oder sonstigen Druckfläche, beispielsweise auf elektrolytischem Wege, ein aus Kupfer oder einem anderen geeigneten Metall gebildeter Abdruck in üblicher Weise genommen wird, der sehr dünn und nachgiebig ist. Dieser Metallabdruck wird mit seiner Bildseite nach unten gegen eine geeignete Zurichtung gelegt, welche aus einer vorher präparierten positiven Unterlage bestehen kann. Die Unterlage läßt sich in irgendeiner geeigneten Weise erzeugen und hat an den Stellen, an denen in der fertigen Druckfläche Hoch-. lichteffekte erzielt werden sollen, entsprechende Vorsprünge, dagegen Vertiefungen dort, wo an der Druckoberfläche dunkle Stellen erzeugt werden sollen. Der auf eine solche Unterlage gelegte Metallabdruck wird darauf ·— und dies ist das eigentliche Wesen der Erfindung — einem Druckfluidum unterworfen, welches die beiden gegenüberliegenden Flächen des Metallabdruckes und der Unterlage vollkommen ineinanderpreßt, derart, daß der Metallabdruck überall dort Erhöhungen erhält, wo die Unterlage Vertiefungen aufweist, während umgekehrt an den Stellen des Metallabdrückes Vertiefungen auftreten, wo die Unterlage Erhöhungen hat. Nachdem der Metallabdruck soweit vorbereitet ist, wird er mit einer entsprechenden Füllung ausgegossen.
Bei der Ausführung des Verfahrens wird zweckmäßig in der Weise vorgegangen, daß man die Unterlage mit dem darüber angeordneten Metallabdruck auf eine ebene Fläche, z. B. eine Gußeisenplatte, und darauf einen Metallrahmen auf den Rand des Metallabdruckes auflegt. Hierauf gießt man so viel flüssiges Metall der üblichen Zusammensetzung über den Metallabdruck innerhalb des Rahmens, daß eine Druckplatte der gewünschten Stärke entsteht. Bevor noch das Metall erkaltet ist, legt man einen mit einer Einlaß-Öffnung versehenen Deckel auf den Rahmen und bildet dadurch eine luftdicht abgeschlossene Kammer, worauf durch die erwähnte Öffnung Druckluft oder ein anderes geeignetes Druckmittel über dem geschmolzenen Metall eingepreßt wird. Die Luft muß unter genügend hohem Druck stehen, um den dünnen Metallabdruck, der nur aus einer Metallhaut besteht, in alle Erhöhungen und Vertiefungen der Unterlage genau passend eindrücken zu können. Nachdem das Metall abgekühlt ist, wird der Deckel und der Rahmen entfernt, und die soweit vorbereitete Druckplatte wird dann in üblicher Weise bearbeitet und von dem überflüssigen Metall befreit, während der Metall- abdruck noch immer mit der Unterlage in Berührung bleibt. Die Druckplatte ist darauf zum Gebrauch fertig, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Druckfläche, welche nun mit der erforderlichen Zurichtung versehen ist, verletzt werden könnte.
Zur Herstellung von Druckplatten,' welche
eine vollkommen ebene Druckfläche erfordern, kann man ein ähnliches Verfahren anwenden. Der Metallabdruck wird in diesem Falle mit der Oberseite nach unten auf eine glatte Fläche, z. B. das Druckmaschinenbett, aufgelegt und darauf der Metallrahmen darübergelegt sowie das geschmolzene Metall unter Luftdruck in der beschriebenen Weise auf den Metallabdruck aufgepreßt, so daß die Druckfläche an allen
ίο ihren Punkten in direkter Berührung mit der ebenen Unterlage zu liegen kommt. Auf diese Weise erzielt man eine vollkommen glatte Druckfläche. Durch mechanischen Druck läßt sich nicht annähernd ein so vollkommener Effekt erzielen wie durch die Anwendung der Preßluft o. dgl. Dies rührt in erster Linie daher, daß das flüssige Metall sich unregelmäßig zusammenzieht. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, mit einem Kolben einen gleichförmigen Druck auf die Metallfüllung auszuüben. Verwendet man zu diesem Zwecke aber ein Fluidum, wie Preßluft, so kann auf das vollständig abgeschlossne flüssige Metall bis zum Erstarren ein durchaus gleichförmiger Druck ausgeübt werden.
Das Verfahren sei nun an Hand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Auf derselben bedeutet:
Fig. ι einen auf elektrolytischem Wege erzeugten Metallabdruck in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Abdruck, Fig. 3 einen Schnitt durch die zur Verwendung kommende positive Unterlage (Zurichtung),
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch die Unterlage, den Metallabdruck und die teilweise mit flüssigem Metall ausgefüllte Kammer vor Einwirkung der Preßluft,
Fig. 5 einen teilweisen, der Fig. 4 entsprechenden Schnitt in vergrößertem Maßstabe nach Einwirkung der Preßluft,
Fig. 6 einen Schnitt durch die fertiggestellte Platte vor der mechanischen Bearbeitung, während
Fig. 7 einen Schnitt durch eine gemäß der Erfindung erzeugte Platte veranschaulicht.
Die Druckfläche der Platte wird von dem Metallabdruck S (Fig. τ) gebildet, der in jeder gewünschten Weise erzeugt werden kann. Beispielsweise gewinnt man denselben durch Niederschlagen einer dünnen Kupferhaut auf eine die entsprechende Druckoberfläche aufweisende Mater. Der Metallabdruck S weist natürlich auf seiner Oberfläche kleine, den Drucktypen entsprechende Vorsprünge auf, denen auf der Rückseite passende Vertiefungen entsprechen. Immerhin ist die Oberfläche ziemlich eben, so daß ein von der dünnen Platte S genommener Abdruck gleichmäßig und ohne Abtönung sein würde. Die dünne Platte 5 hat einen ringsherumlaufenden glatten Rand s, der ungefähr ι cm breit ist. Um fein abgetönte lichte und dunkle Stellen zu erzielen, muß man dafür sorgen, daß die Druckplatte an verschiedenen Stellen ihrer Oberfläche eine verschiedene Höhe aufweist. Dort, wo dunkle Stellen entstehen sollen, ist es notwendig, die Platte zu erhöhen, und dort, wo lichte Stellen erzielt werden sollen, muß die Druckoberfläche der; Platte etwas tiefer liegen. Mit dem bloßen Auge sind diese Höhenunterschiede nicht wahrnehmbar, aber für feine Druckarbeit spielen die Erhöhungen und Vertiefungen der Druckoberfläche eine große Rolle. Angenommen, die Stellen «.(Fig. 2) der Druckoberfläche der fertigen Platten sollen erhöht werden, dann wird eine positive Unterlage U erzeugt, welche durch mehrfachen Abr-' druck der Originaltypenoberfläche auf Papier ' erzielt werden kann. Diese aus Papier hergestellte positive Unterlage wird in derselben Weise, wie dies für ähnliche Zwecke üblich ist, angefertigt. Die Unterlage muß an den Stellen der Oberseite, welche den endgültig erhöhten Stellen α der fertigen Druckplatte entsprechen, Vertiefungen a1 (Fig. 3), gegenüber den vertieft liegenden Stellen der Druckfläche aber Vorsprünge «2 aufweisen. Die Lage, Größe, Tiefe und Höhe der Stellen a1 und a2 müssen von dem Arbeiter entsprechend den gewünschten Effekten genau bestimmt werden. Die Unterlage U wird mit der dünnen Metallplatte S in genaue Übereinstimmung gebracht, und beide Teile werden dann auf eine glatte Fläche eines Tisches oder Bettes B (Fig. 4) aufgelegt. Der Metallabdruck S liegt dabei über der Unterlage U mit der Bildfläche nach unten. Nachdem die erwähnte Vorbereitung getroffen ist, legt man einen Metallrahmen C auf den Rand des Metallabdruckes S, wodurch der Abdruck und die Unterlage an dem Rande fest zusammengepreßt werden. Gleichzeitig wird durch den Rahmen C der ganze Raum des Metallabdruckes S eingeschlossen. Der Rahmen C ist etwas dicker als die anzufertigende Druckplatte. Es wird nun eine genügende Menge geschmolzenes Metall M in den Rahmen eingeführt, so daß sie die gesamte Innenfläche des Metallabdruckes 5 bedeckt. Während das Metall sich noch im flüssigen Zustande befindet, wird die Oberfläche des Rahmens C durch einen Deckel oder eine geeignete Platte P luftdicht abgeschlossen, zu welchem Zwecke man über der Platte P den Kolben einer Presse wirken lassen kann. Der Druck muß stark genug sein, daß auch der · Rahmen C mit dem Rand des Metallabdruckes 5 einen luftdichten Abschluß bildet. Es wird nun Luft oder ein anderes geeignetes Fluidum, welches von einem nicht dargestellten Behälter kommt, durch das Rohr p in die von dem geschmolzenen Metall teilweise angefüllten Räume eingelassen. Die Luft steht ungefähr unter :; einem Druck von 4 bis 5 Atmosphären und
drückt gleichmäßig auf das geschmolzene Metall M, welches seinerseits den Metallabdruck S in alle Vertiefungen und Erhöhungen der Unterlage U einpreßt, so daß der Metallabdruck S aus der in Fig. 4 ersichtlichen Form in diejenigeder Fig. 5 übergeführt wird. Es ist leicht ersichtlich, daß die Oberfläche des Metallabdruckes S sich allen Vertiefungen und Erhöhungen der positiven Unterlage U anpaßt und demzufolge die gewünschte Zurichtung erhält. Der Luftdruck wird so lange aufrechterhalten, bis das Metall M genügend erstarrt ist. Hierauf entfernt man die Platte P und den Rahmen C, worauf man die soweit vorbereitete Druckplatte mit der noch daran sitzenden Unterlage (Fig. 6) mechanisch bearbeitet. Man schneidet von der Rückseite des Metalls mit Hilfe eines geeigneten Schneidwerkzeuges T entsprechend der Linie m-m das überflüssige Metall ab, so daß man eine Druckplatte von der gewünschten Stärke mit glatter Rückseite erzielt. Das Entfernen des überflüssigen Materials kann natürlich auch in irgendeiner anderen geeigneten Weise erfolgen. Man entfernt nunmehr die Unterlage U, während der Metallabdruck S als dauernder Bestandteil an der fertigen Druckplatte verbleibt, die nach dem Bearbeiten der Seitenränder die aus Fig. 7 ersichtliche Gestalt aufweist, bei welcher Vertiefungen, a3 und Erhöhungen «4 vorgesehen sind, von denen die ersteren den Vorsprüngen «2 der Unterlage U entsprechen, während die Vorsprünge «4 den Vertiefungen a1 der Unterlage angepaßt sind.
Wie aus der vorangegangenen Beschreibung ersichtlich, wird' die Platte während ihrer Herstellung zugerichtet, und nach der Formgebung der Platte hat man nur noch nötig, die überflüssigen Ränder abzutrennen und die Kanten der Platte in üblicher Weise abzuschrägen, damit die Platte ordnungsmäßig in die Presse eingesetzt werden kann. Sehr wesentlich ist es, dafür zu sorgen, daß beim Bearbeiten der Platte die Druckfläche keinerlei Beanspruchung erfährt, was gemäß vorliegendem Verfahren sich in vollkommener Weise erreichen läßt, da die Unterlage bis zur vollständigen Fertigstellung der Platte· als Schutzdecke auf der Platte verbleibt. Ferner wird dadurch, daß die Zurichtung der Druckplatte gleichzeitig mit der Bildung der Verstärkungsunterlage erfolgt, viel Zeit und Arbeit erspart. Dazu kommt noch, daß die Zurichtung in außerordentlich vollkommener Weise erreicht wird. Es ist nicht unbedingt notwendig, daß man zur Bildung der Verstärkungsmasse flüssiges Metall verwendet, vielmehr können auch hierzu alle ähnlichen bekannten Mittel benutzt werden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung in sich zugerichteter Druckplatten, dadurch gekennzeichnet, daß der aus einer z. B. elektrolytisch erzeugten Metallhaut bestehende Metallabdruck mit seiner Bildfläche nach unten gegen eine mit den Abtönungen entsprechenden Vertiefungen und Erhöhungen versehene Unterlage gelegt wird, worauf flüssiges Metall o. dgl. in einer oberhalb des Metallabdruckes vorgesehenen, luftdicht abgeschlossenen Kammer der Einwirkung eines unter Druck stehenden Fluidums bis zum Erstarren ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, . daß die zur Bildung der Platte verwendete Metallhaut (S) mit einem glatten Rand (s) versehen wird, auf welchen man einen Metallrahmen (C) auflegt, der nach dem Einführen der flüssigen oder plastischen Füllmasse (S) von einer Deckplatte (P) nach oben,begrenzt wird, worauf das Fluidum, z. B. Preßluft, durch eine entsprechende Öffnung der Deckplatte (P) so lange auf das flüssige Metall (M) einwirkt, bis das letztere erstarrt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unter Einwirkung eines Druckmittels erzeugte Platte mit der Unterlage (U) so lange vereint bleibt, bis die erforderliche mechanische Bearbeitung der Druckplatte beendet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.
DENDAT240613D 1910-10-19 Active DE240613C (de)

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GB191024253T 1910-10-19

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US2682500A (en) * 1949-04-22 1954-06-29 Alfred Lindinger Process of preparing pressure molds and dies

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FR421892A (fr) 1911-03-07
GB191024253A (en) 1911-06-08

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