DE199999C - - Google Patents

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DE199999C
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plastic mass
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C3/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing ornamental structures
    • B44C3/04Modelling plastic materials, e.g. clay

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 75 b. GRUPPE
HERMANN SECKENDORFF in HANNOVER.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1906 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Reliefierung von Bildern aller Art durch Modellierung einer plastischen Masse nach der Zeichnung des aufliegenden Bildes und unter Anwendung von Schablonen, die nur die zu reliefierenden Teile frei lassen, und eine zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung.
Das Verfahren besteht darin, daß mittels
ίο gegen die Bildhinterseite gepreßter plastischer Masse geeigneter Zusammensetzung die betreffenden Teile aus der Bildebene so weit herausgedrückt werden, daß sie in Relief erscheinen und dabei gleichzeitig mit solcher Masse ausgefüllt sind. Um diese Reliefierung auf bestimmte Stellen zu beschränken und gleichzeitig ein Verzerren oder Zerreißen des Bildes an diesen Stellen zu verhindern, werden die Bilder in bekannter Weise mit einer Schablone
ao überdeckt, aus welcher die zu reliefierenden Partien ausgeschnitten sind. An den frei bleibenden Stellen wird das Bildmaterial erweicht und geschmeidig gemacht, damit es die Dehnung zum Relief gleichmäßig und ohne . Verzerrung aushalten kann.
Die aufzulegenden Schablonen können aus jedem geeigneten Stoff, wie Pappe, Holz, Blech, hergestellt werden, und zwar in beliebiger Weise durch Ausschneiden oder durch Ausstanzen. Zum Erweichen und Geschmeidigmachen des in der Regel aus Papier bestehenden Bildmaterials an den aus dem Grunde herauszupressenden Stellen dient eine von der Rückseitfe aus vorzunehmende Anfeuchtung, z. B. mittels Wasser.
Die nach dem neuen Verfahren zu behandelnden Bilder werden zusammen mit der aufgelegten Schablone in einen Rahmen eingespannt und mit demselben auf einem Gefäß befestigt, das mit einer geeigneten, in der Wärme flüssigen und bei gewöhnlicher Temperatur schnell erhärtenden Masse gefüllt ist und unter regulierbarem Druck steht.
Als für den vorliegenden Zweck besonders geeignet hat sich eine Mischung aus gemahlenem Schiefer, Porzellanerde, Werg, Leim und Wasser erwiesen. Die gegenseitigen Verhältnisse der einzelnen Bestandteile sind dabei so zu wählen, daß die Masse in erwärmtem Zustande ziemlich dickflüssig ist, nach dem Erkalten aber schnell erstarrt und möglichst hart wird.
Diese Masse wird in einem entsprechenden Apparat so gegen die Rückseite des betreffenden, in der angegebenen Weise vorbereiteten Bildesxgepreßt, daß die zu reliefierenden, zuvor erweichten Teile des letzteren aus der Bildfläche herausgetrieben werden, während der durch die aufgelegte Schablone versteifte Grund in der ursprünglichen Fläche zurückbleibt.
Mittels eines an dem Apparat vorgesehenen Messerschiebers wird die hinter den erhöhten Bildteilen liegende Masse abgetrennt, worauf das abgehobene Bild mit einem geeigneten Stoff auf der Hinterseite überklebt und die er-
(2. Auflage, ausgegeben am 26. Juli 1910.)
höhten Partien in noch warmem Zustande, soweit es erforderlich erscheint, in bekannter Weise von Hand fertig modelliert werden. Sollen leichte Reliefbilder erzeugt werden, wie Postkarten u. dgl., so kann die Modelliermasse, nachdem sie den Gebrauchszweck erfüllt hat, wieder herausgenommen werden, da die herausgebauchten Bildpartien nach dem Trocknen des Papieres ihre Lage nicht verändern, sondern in Relief bleiben.
Behufs Massenherstellung von Reliefbildern derselben Art können von einem nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Original durch Abguß in Gips ο. dgl. Hohlformen hergestellt werden. Diese werden auf die zu bearbeitenden Bilder, an Stelle der Schablonen, in ähnlichen Apparaten aufgelegt. Die Bilder werden dann nach vorheriger Erweichung der zu reliefierenden Flächen durch die plastische Masse in die Hohlformen eingedrückt. Bisher hat man die erwähnten Schablonen in Fällen benützt, in denen man Bilder mit Werkzeugen "* von der Rückseite her reliefierte. Die Behandlung des Bildträgers mit Stoffen, welche ihn geschmeidig machen, ist für den gleichen Zweck schon bekannt. Ebenso hat man schon vorgeschlagen, von einem mit der Hand modellierten Relief Hohlformen herzustellen, nach denen man die gleichen Bilder durch Prägung reliefierte.
Die Vorrichtungen zur Ausführung des neuen Verfahrens sind so eingerichtet, daß der Druck auf die plastische Masse reguliert werden kann, und daß durch den nach Beendigung des Preßvorganges durch Schluß eines Schiebers die hinter die Reliefpartien eingedrungene und als Füllung verbleibende Masse ohne weiteres abgetrennt werden kann, so daß das hochgedrückte Bild abzuheben ist.
Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Reliefierung von Bildern nach dem Verfahren der Erfindung in schemätischer Weise veranschaulicht. Es stellen dar:
Fig. ι den Apparat in einer Seitenansicht unter teilweisem Schnitt,
Fig. 2 den Formkasten des Apparates allein in einem vergrößerten mittleren Vertikalschnitt, sowie
Fig. 3 und 4 ein nach dem Verfahren hergestelltes Bild in Vorderansicht bzw. in einem Mittelschnitt.
Der zweckmäßig auf einer Tischplatte 1 montierte Formkasten 2 steht unterhalb dieser Platte durch ein vorteilhaft aus Steingut hergestelltes Rohr 3 mit einem ebenfalls am Tisch ι angebrachten Massevorratsbehälter 4 in Verbindung.
In dem oben offenen äußeren Formkasten ist teleskopartig vertikal verschiebbar der unten offene Kasten 5 angeordnet, in dessen oberer Wand eine Öffnung 6 mit Vorrichtung zum Einsetzen und Festspannen des zu bearbeitenden Reliefs angebracht ist.
Das Massereservoir 4 ist oben mit einem abnehmbaren , mit Luftöffnungen versehenen Deckel 7 verschlossen und mit irgendeiner Vorrichtung, z. B. wie in der Zeichnung dargestellt, mit einer Skala 8 aus durchsichtigem Material ausgestattet, um den jeweiligen Füllungsgrad von außen leicht erkennen zu können.
, Innerhalb des Formkastens 2 sind ferner Spiralfedern 9 zwischen beiden Kasten 2 und 5 so angebracht, daß sie den Druck des inneren Kastens 5 auf die eingeschlossene Masse unterstützen. Dicht unter der oberen Öffnung 6 des inneren Kastens 5 ist ein ausziehbarer, messerartiger Schieber 10 vorgesehen, zu dem Zweck, nach Fertigstellung des Bildes die aus der Öffnung 6 in das Relief ausgetretene Masse abzuschneiden und die Öffnung behufs Einsetzens eines neuen Bildes zeitweise verschließen zu können.
Seitliche Klemmvorrichtungen 11 an dem äußeren Kasten 2 sind dazu bestimmt, den Kasten 5 in der jeweilig gewünschten Höhe nach Bedarf feststellen zu können.
Zu Beginn der Arbeit wird der Apparat, d. h. das Vorratsgefäß 4, Rohr 3 und Formkasten 2 mit erwärmter, dickflüssiger Masse go angefüllt. Alsdann wird das in der angegebenen Weise an den zu relieüerenden Stellen geschmeidig und dehnbar gemachte Bild mit der darüber gelegten Schablone über die Öffnung 6 des Kastens 5 gespannt. Nach Herausziehen des Schiebers 10 wird nun vorsichtig der Kasten 5 so weit in den Kasten 2 herabgedrückt, bis durch die emporquellende plastische ■Masse die Reliefpartien genügend aus der Bildfläche emporgepreßt sind. Hierauf wird durch Schließen des Schiebers 10 der Formkasten gesperrt und die in die Ausbauchung des Reliefs eingetretene Masse abgetrennt, worauf das Bild abgehoben, hinterklebt und in bekannter Weise von Hand fertig modelliert werden kann. Mit dem Erkalten der Masse wird das Relief fest und dauerhaft.
Je nach Bedarf kann an dem beschriebenen Apparat zur Erhöhung des Druckes das Reservoir 4 entsprechend höher gestellt oder auch zur Vermeidung des Rückflusses während der Operation das Rohr 3 mit einer Absperrvorrichtung geeigneter Art versehen werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Bildern in Reliefform durch Modellierung plastischer Masse nach der Zeichnung des aufliegenden Bildes unter Verwendung von Schablonen, die nur die zu modellierenden
    Flächen frei lassen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild an den unbedeckten Bildstellen angefeuchtet und durch auf die plastische Masse ausgeübten Druck hochgetrieben wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I^ gekennzeichnet durch einen äußeren, mittels eines Rohres (3) mit einem Vorratsbehälter (4) für die plastische Masse verbundenen Formkasten (2), in welchem teleskopartig verschiebbar ein zweiter, unten offener, oben mit einer Einspannvorrichtung für das zu bearbeitende Bild nebst Schablone, sowie einer Austrittsöffnung (6) und unmittelbar darunter mit einem messerartigen Abstech- oder Absperrschieber (10) versehener Kasten (5) angeordnet ist, welcher durch innere Spiralfedern (9) mit dem äußeren Kasten (2) verbunden ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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