DE240584C - - Google Patents

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DE240584C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/005Casein

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
ENTSCHRIFT
- M 240584 KLASSE 39 b. GRUPPE
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines dem Horn, Schildpatt u. dgl. gleichwertigen Produktes, das sich ebenso leicht bearbeiten läßt wie Zelluloid und unter anderem auch zur Herstellung von Kämmen und gegossenen Gegenständen benutzbar ist.
Das Verfahren besteht darin, daß man dem Kasein die erforderlichen plastischen Eigenschaften gibt, um Blöcke daraus herstellen zu ίο können, die sich in Blätter von beliebiger Dicke schneiden lassen.
Das Verfahren beruht im wesentlichen auf der Einwirkung von Aceton oder seinen Homologen oder Derivaten auf frisches Kasein. In gewissen Fällen können dem Kasein geringe Mengen Säure zugegeben werden.
Man hat bereits vorgeschlagen, Käsein zu
dem Zwecke, es plastischer zu machen, mit leicht flüchtigen organischen Verbindungen, Anilin, Pyridin, Hydroxylamin, oder auch mit Alkoholen und Phenolen zu behandeln.
Ein derartiges Verfahren hat mit dem vorliegenden nichts gemein; es findet Anwendung bei der Herstellung eines Ausgangsmaterials für Abdrücke, Klischees u. dgl., und zwar gelangen nach dem Verfahren die organischen Substanzen in Gegenwart des Härtemittels auf das Kasein zur Einwirkung. Das resultierende Produkt, das für seine Zwecke recht brauchbar sein mag, kann als Ersatz für Horn, Schildpatt u. dgl. nicht verwendet werden, da es nicht genügend homogen ist. Es kann auch nicht, wie das nach vorliegendem !
Verfahren hergestellte, ebenso wie Horn, Schildpatt u. dgl. geschnitten und sonstwie verarbeitet werden.
Es ist auch bereits bekannt geworden, Kasein bzw. vegetabilische oder animalische Eiweißstoffe mit Aceton gegebenenfalls auch bei höherer Temperatur und unter Druck zu behandeln. Bei derartigen Verfahren handelt es sich aber nicht wie im vorliegenden Falle um die Herstellung plastischer Produkte, die für technische Zwecke Verwendung finden sollen, sondern um die Gewinnung von Nahrungsmitteln oder Ausgangsmaterialien zur Herstellung derselben. Nach diesen Verfahren wird mit erheblichen Mengen von Aceton gearbeitet, mittels welcher in kaltem Zustande die in den Proteinstoffen enthaltenen Fette entfernt werden sollen. Das Verfahren bezweckt, also die Eiweißstoffe von ihren riechenden und schlecht schmeckenden Nebenprodukten zu befreien.
Im vorliegenden Falle wird unter An wendung nur geringer Mengen Aceton in der Wärme eine mechanische Wirkung auf das zu behandelnde Kasein ausgeübt. Das Aceton ruft nämlich bei hoher Temperatur eine Aufblähung des Kaseins hervor, demzufolge dieses Material viel inniger von den Körpern durchdrungen' wird, welche man mit ihm in Verbindung bringen will. Gleichzeitig wird durch den geringen Acetonzusatz im vorliegenden Falle die Dünnflüssigkeit des Kaseins erhöht, wodurch es möglich wird, das Material in
fein verteiltem Zustande in Wasser zu schleudern und die Behandlung desselben, insbesondere die Entfernung der löslichen Salze zu fördern.
In Ausübung des Verfahrens geht man in folgender Weise vor:
Beispiel I.
Man gibt zu frischem Kasein, das ungefähr ίο noch 50 Prozent Feuchtigkeit enthält, ungefähr 2 Prozent Aceton und mischt das Ganze in einem Autoklaven, der auf über 100 ° zu erhitzen ist. Man erhitzt ungefähr x/4 Stunde und bringt hierauf den Inhalt des Gefäßes in Wasser, und zwar durch in Zwischenräumen am unteren Ende der Vorrichtung angebrachte Öffnungen, dergestalt, daß die in dem Autoklaven unter Druck gehaltene Masse nach Möglichkeit fein verteilt wird.
Die Erhitzung auf über ioo° hat den Zweck, eine gute Einwirkung des Acetons auf das Kasein herbeizuführen.
Beispiel II.
Man kann, um die Durchsichtigkeit des Produktes zu erhöhen, dem Kasein etwa 2 Prozent einer Säure zufügen, wie Salpetersäure, Schwefelsäure, Essigsäure u. dgl. Man erhitzt, wie oben ausgeführt, und bringt den Inhalt des Gefäßes in einen Strom warmen oder kalten Wassers, je nach Erfordernis. Hierauf behandelt man die Masse, wie oben beschrieben, mit Aceton.
Die in den Beispielen I und II beschriebenen Behandlungsweisen können auch vorgenommen werden mit Aceton, welchem man eine Säure oder ein Salz beigemischt hat.
Das in der beschriebenen Weise entweder mit Aceton allein oder mit Säure und Aceton behandelte Kasein besitzt neben den Vorzügen der Plastizität und Löslichkeit die Eigenschaft, in dicken Schichten durchlässig zu sein. für bekannte Mittel, welche die Eigenschaft haben, das Material unlöslich zu machen, z. B. Formol, sowohl in dem dampfförmigen wie im flüssigen Zustande.
Man kann dem Produkt Beimischungen, wie z. B. Metalloxyde, verschiedene Salze, Gummiarten o. dgl. Farbkörper usw., zugeben. Anderseits kann man die Eigenschaften des zur Verwendung gelangenden Acetons und der Säure beliebig variieren, indem man diese Materialien entweder allein oder in beliebiger Mischung verwendet. Man kann auch das Aceton durch seine Homologen oder Derivate ersetzen.
Schließlich kann man die Säure auch durch Benzin, Benzol oder Benzolderivate ersetzen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren, um Kasein zur Verarbeitung auf plastische Massen besonders geeignet zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß das Kasein mit geringen Mengen Aceton, seinen Homologen oder Derivaten, gegebenenfalls unter Druck, erhitzt wird.
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