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Aufzugs system, insbesondere Bauaufzugs-System Bei der Erstellung
hoher Bauwerke stellt sich das Problem, die zur Fertigstellung des Bauwerkes benötigten
Materialien und Geräte an die Arbeitsstelle5 die sich u.U in sehr großer Höhe befindet,
mit geringstem Zeitverlust zu befördern.
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Vor allem ist es im Interesse der Wirtschaftlichkeit wichtig, daß
nach Fertigstellung des Rohbaues die Inneneinrichtung, das heißt die Installation
von Kabeln zur Energieversorgung, von Telefonleitungen, Gasrohren, Wasserleitungen,
Klimatisierungsanlagen usw. sowie der Innenverputz, zügig und in der günstigsten
Reihenfolge der einzelnen Arbeiten ausgeführt wird. Aber auch für die Fertigstellung
der oberen Stockwerke eines Rohbaus kommt es auf eine planmäßige Zuführung der Materialien
und träte an.
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Die bisher bekannten Bauaufzüge, die an der Seite der betreffenden
Bauwerke verstellt werden, sind in der Hauptsache für den Personenverkehr bestimmt,
während zum Hochfrdern von Materialien und Geräten die Förderkörbe solcher Auf züge
nur in beschränktem Maße geeignet sind0 Im Inneren eines Rohbaus fehlen im allgemeinen
die Voraussetzungen für ein schnelles Hochfördern der benötigten Gütern Zu dem genannten
Zweck werden zur Zeit Baukrane verwendet, was mit beträcht--lichen Kosten verbunden
ist. Zudem ist von gewissen Höhen ab die Verwendung von Baukranen zu diesem Zweck
kaum noch wirtschaftlich durchführbar. Außerdem ist es gefahrvoll, eine schwere
Last, die in großer Höhe pendelnd an dem Haken des Baukranes hängt, in das Innere
des Bauwerkes durch eine Fensteröffnung hereinzuziehen.
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Demgegenüber liegt der in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Versorgung eines Bauwerk kes mit den für die Fertigstellung
benötigten Materialien und Geräten auch in großen Höhen so zu gestalten, daß ein
möglichst günstiger Zeitplan für die Abwicklung der anstehenden Arbeiten eingehalten
werden kann, und daß möglichst wenige Materialien am Fuß des Bauwerkes gelagert
zu werden brauchen.
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Gemäß der Erfindung werden beispielsweise für die Installation in
einem hoch liegenden Stockwerk eines Rohbaus alle benötigten Kabel, Rohre, Befestigungsmittel
od. dglo sowie alle erforderlichen Werkzeuge am Boden, ggf. in einem weit von der
Baustelle entfernten Lager, nach einem bestimmten Plan zusammengestellt und zoBv
in einem Einheitsbehälter gebrauchsfertig untergebracht. Dieser wird alsdann schnell
an die betreffende, hochliegende Arbeitsstelle des Rohbaus befördert, indem der
Behälter auf das Tragmittel des Bauaufzuges, z.B0 auf eine längs des Aufzugsmastes
fahrbare Plattform, gesetzt und an der Haltestelle in der betreffenden Höhe von
der Plattform od. dgl.
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in eine Fensteröffnung des Rohbaus hineingeschoben wird. Dabei gleitet
oder rollt er ggfO über einen Steg, der den Abstand der Plattform von dem Bauwerk
überbrückt0 Hierdurch wird der Fortschritt erzielt, daß für eine bestimmte Arbeit,
die in einem beliebig hohen Stockwerk des Rohbaus durchgeführt werden soll, das
gesamte benötigte Material, z0B. Installations-Material oder auch Baustoffe, sowie
alle handwerklichen und ggfO maschinellen Hilfsmittel, in kürzester Zeit und weitgehend
ohne Unfallgefahr griffbereit angeliefert werden, so daß alle Arbeiten in der richtigen
Reihenfolge nacheinander und nahezu ohne Zeitverluste ausgeführt werden können0
Das bedeutet eine beträchtliche Verbesserung der Wirtschftlichkeit des Baubetriebes.
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Die Erfindung ist aber nicht beschränkt auf die Anwendung bei Bauaufzugs-Systemen.
Sie kann vielmehr vorteilhaft z.B. auch verwendet werden, um behliegende Wohn- oder
Geschäftsräume mit umfangreichen Binrichtungsgegentänden auszustatten, wenn der
Transport im Inneren eines Hochhauses über Aufzüge und Treppen schwer zu bewerkstelligen
ist0 Man kann für die genannten Zwecke eine gewisse Zahl xn Einheits-Behältern bereithalten,
die gleiche, vorzugsweise genormte Abmessungen haben0 Statt solcher Behälter kann
man aber z.BO auch genormte Paletten verwenden, d.ho Plattformen zur Auflagerung
der betreffenden Güter, die auf den Plattformen befestigt werden0 U.UO können ja
nach den in Betracht kommenden Abmessungen unterschiedliche Sorten von unter sich
gleichen Behältern oder Paletten vorgesehen werden.
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Statt eines Behälters der genannten At kann man u.U.
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eine fertige Baubude, ggf. mit der gesamten Inneneinrichtung, in der
beschriebenen Weise mittels des Aufzuges hochfördern und an einer Haltestelle bestimmungsgemäß
in einen Raum des Rohbaus überführen0 Weitere mögliche konstruktive Xnzelheiten
des Erfindungsgegenstandes sind nachstehend in Verbindung mit der Zeichnung erläutert.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; und zwar zeigen
Fig, 1 ein Gebäude, teilweise in einem
lotrechten Schnitt, und einen Bauauf zug nach dem ersten Ausführungsbeispiel in
Seitenansicht, Fig. 2 die Ansicht des Bauaufzuges mit dem Blick in Richtung des
Pfeiles in Fig. 1, Fig, 3 einen lotrechten Schnitt (nach der Linie III-III in Fig.
4) durch einen Teil eines Bauwerkes und durch ein Tragmittel eines Baukranes nach
einem weiteren Ausfuhrungsbeispiel , Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in
Fig. 3 und Fig, 5 Teile eines Bauwerkes und eines Bauaufzuges mit abgewandelten
konstruktiven Einzelheiten teils in einem lotrechten Schnitt und teils in Seitenansicht.
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Der Bauauf zug nach Fig. 1 und 2 hat einen Gitter-Mast 1.
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Dieser ist nahe neben der Front eines hohen Rohbaues 2 errichtet und
an diesem in verschiedenen Höhenlagen mit Hilfe von Streben 3 verankert Längs des
Mastes 1 sind beiderseits zwei Fahrschlitten 4,5 mit Hilfe von nicht dargestellten
Rollen geführt0 Sie können unabhängig vneinander mit Hilfe von nicht dargestellten
Antriebsvorrichtungen, die in den Fahrschlitten 4,5 untergebracht sind, nach oben
und unten gefahren werden. Hierzu ist eine Selbstfahreinrbhtung vorgesehen, die
es jedem beliebigen Aufzugs-Benutzer gestattet, ein Fahr ziel an einer von verschiedenen
Haltestellen zu wählen. Der Fahrschlitten 5
enthält beispielsweise
einen Fahrkorb 6 zur Personenbeförderung. Hingegen ist der Fahrschlitten 4 zur Güterbeförderung
gemäß der Erfindung vorgesehen. Zu diesem Zweck ist auf dem unteren Schenkel des
}C-förmigen Fahrschlittens 4 eine Plattform 7 befestigt, die beiderseits über den
Fahrschlitten 4 hinausragt0 Auf diese Plattform ist ein Behälter 8 gesetzt, der
etwa die Länge der Plattform hat und dessen Lage auf der Plattform durch nicht tdargestellte
Mittel gesichert ist.
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Es Mast einer von einer Mehrzahl solcher Behälter, die alle gleiche
Abmessungen haben, zweckmäßig genormt sind0 Diese Behälter haben auf ihrer Unterseite
Rollen 9.
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sei angenommen, daß in einem Raum 10 eines hochliegenden Stockwerkes
des Rohbaus 2 InstallationsarbeSen in einem gewissen Umfang ausgeführt werden sollen.
Dann werden alle hierfür benötigten Materialien, zaBo Kabel, Rohre, Befestigungsmittel
æwie die benötigten Werkzeuge, am Boden - unter Umständen weit entfernt von der
Baustelle, ggf.
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in einem Lager - in den Behälter 8 verpackt. Dieser wird alsdann mit
Hilfe irgendwelcher Beförderungs einrichtungen, zoB mit einem Lastkraftwagen, zu
der Baustelle gebracht.
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Dort wird der Behälter am Fuß des Mastes 1 auf die Plattform 7 gesetzt
und auf dieser befestigt. An der Selbstfahreinrichtung des Fahrschlittens 4 wird
alsdann diejenige Haltestelle gewählt, die dem erwähnten Stockwerk entspricht0 Darauf
fährt der Fahrschlitten in die aus Fig. 1 und 2 ersichtliche Lage selbsttätig hoch.
Er hält in einer solchen Stellung, daß die Oberseite der Plattform 7 in etwa mit
der Oberseite des Bodens 11 des Raumes 10 fluchtet.
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Hierbei hat die Plattform 7 einen beträchtlichen Abstand v-on der
Front des Bauwrkes. Dieser wird mit einer Klappe 12 überbrückt, die während der
Fahrt des Fahrschlittens an die dem Bauwerk zugewandte Stirnfläche des Behälters
8 herangeklappt ist. Sie wird in die in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien dargestellte
waagerechte Lage heruntergeklappt, in welcher sie auf dem Boden 11 aufliegt. Nunmehr
kann der Behälter 8, nachdem die Befestigungsmittel gelöst sind, über die Klappe
12 hinweg in den Raum 10 hineingezogen werden.
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Unter Umständen versieht man die Plattform 7 sowie die Klappe 12 mit
Schienen, auf denen die dann mit Spurkränzen versehenen Rollen 9 laufen.
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Anstelle einer einfachen Plattform 7 kann als Tragmittel für die zu
befördernden Behälter 8 auch ein den Behälter umschließendes Gestell in dem Fahrschlitten
4 befestigt werden.
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Statt der Plattform können abr auch einfach Träger als Auflager für
Behälter odO dgl. verwendet werden0 Es ist auch möglich, daß der andere Fahrschlitten
5 statt mit dem Fahrkorb 6 mit einem Tragmittel zur Aufnahme von Einheits-Behältern
oder Paletten ausgerüstet wird.
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Nach Fig. 3 und 4 ist ein Fahrkorb 13, der an sich zur Personenbeförderung
dient, und in dhen Fahrschlitten 4 eingebaut ist, so gestaltet, daß er auch zur
Güterbeförderung mit Einheits-Behältern odr Paletten geeignet ist.
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Zu diesem Zweck ist innerhalb des Fahrkorbes 13 ein Zwischenwagen
14 in Richtung auf das Bauwerk 1 hin und umgekehrt fahrbar geführt. Hierzu dienen
Schienen 15,16, die paarweise auf dem Boden 17 des Fahrkorbes bzwO an dessen Decke
18 sitzen
Auf diesen Schienen laufen Spurkranz-Räder 19,20, die
paarweise in der Nähe der acht Ecken des Zwischenwagens 4 gelagert sind. Dieser
hat zwei Seitenwände 21 und eine Decke 22, die so nahe wie möglich an den Seitenwänden
bzw. der Decke 18 des Fahrkorbes liegen, daß der Zwischenwagen 14 tunlich wenig
Platz im Inneren des Fahrkorbes 13 beansprucht. Auf der Unterseite ist der Zwischenwagen
offen. Doch hat er Klappen 23, die so nahe wie möglich über dem Boden 17 des Fahrkorbes
gelagert sind und in einer waagerechten Lage so festgestellt werden können, daß
sie eine Auflage für einen in den Zwischenwagen 14 eingesetzten Behälter 24 bilden.
Sie können in eine lotrechte Lage heruntergeklappt werden, so daß, wenn sich innerhalb
des Zwischenwagens 14 kein Behälter 24 befindet, die mit dem Fahrkorb 13 zu befördrnden
Personen ungehindert auf dem Boden 17 stehen können0 Es ist auch möglich, daß der
Zwischenwagen anstelle der Klappen 23 an geeigneten Stellen Befestigungsvorrichtungen
für den Behälter 24 hat. Ferner kann u.U. der Behälter 24 mit an seiner Oberseite
befindlichen Rollen aufgehängt sein, die in Schienen an der Unterseite der Decke
22 des Zwischenwagens eingefädelt sind, so daß der Behälter aus dem Zwischenwagen
heraus in das Bauwerk gefahren werden kann0 Auch hierbei entfallen die Klappen 23.
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Nach Fig. 3 wird der Abstand, den der Fahrkorb 13 an der betreffenden
Haltestelle von der Front des Bauwerks hat, durch eine konsolartig an dem Bauwerk
befestigte Platte 25 überbrückt. Diese ist mit Schienen 26 versehen, die mit den
Schienen 15 flUchten. Demgemäß kann der Zwischenwagen 14 so weit, wie es erfordrlich
ist, nach dem Bauwerk 1 hin und u.UO durch die Fensteröffnung in den Raum 10 eingefahren
werden. In manchen Fällen wird es genügen, daß der Zwischenwagen 14 nur bis auf
die Platte 25 gefahren und der Behälter 24 alsdann von dem Raum 10 aus in diesen
hereingezogen wird0
Fig, 5 zeigt eine andere Möglichkeit der Uberbrückung
des Abstandes, den das betreffende Fahrmittel an einer Haltestelle von dem Bauwerk
hat, wobei es sich um einen Fahrkorb 13 gemäß Fig. 3 und 4, um eine Plattform 7
nach Fig. 1 und 2 oder um ein irgendwie anders gestaltetes Tragmittel handelnkann.
Nach Fig. 5 ist eine Platte 27 an dem Bauwerk 1 von dessen Frontseite auskragend
so gefestigt, daß ihre Oberseite mit der Oberseite des Bodens des betreffenden Raumes
10 abschließt. Mittels einer Platte 28, die in einem waagerechten Schlitz der Platte
27 schiebbar geführt ist, kann die Uberbrückung des Zwischenraumes den verschiedenen
vorkommenden Abständen angepaßt werden.
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Zur Abstützung des von dem Bauwerk abgewandten Randes der Platte 28
können Streben 29 dienen, deren obere Enden gelenkig an der Unterseite der Platte
28 angeschlossen und deren unteren Enden in lotrechten Schlitzen von Kulissen geführt
sind, die unterhalb der Platte 27 an dem Bauwerk 1 befestigt sind. In den Kulissen
können die unteren Enden der Streben 29 festgestellt werden, so daß diese Streben
Stützkräfte aufnehmen können. Mit strichpunktierten Linien ist in Fig. 5 dargestellt,
wie mittels der ausgefahrenen Platte 28 der Zwischenraum zwischen dem Fahrkorb 13
und dem Bauwerk vollständig überbrückt wird0 Die waagerechten Bewegungen der Einheits-Transportmittel
zur Uberführung von dem jeweiligen Trag-Mittel des Bauaufzuges zu dem Bauwerk und
umgekehrt können von Hand oder auch maschinell mit Hilfe von Winden oder hydraulischen
Einrichtungen erfolgen.
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Für die Erfindung ist es nicht unbedingt erforderlich, daß das Tragmittel
an einem Fahrschlitten 4 oder 5 befestigt wird0 Es ist vielmehr auch möglich, daß
das Tragmittel, z.B.
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eine Plattform 7 oder ein Fahrkorb 13, unmittelbar längs des Mastes
fahrbar geführt ist.
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Es ist auch möglich, daß das Tragmittel, z.B ein Fahrkorb oder eine
Plattform, bis auf einen geringen Spalt von beispielsweise 100 mm an die Front des
Bauwerkes heranreicht, der nur durch entsprechend kleine Klappen odO dglo überbrückt
wird oder der - z.B0 im Falle der Anwendung eines Zwischenwagens nach Fig, 3 und
4 - gar nicht überbrückt zu werden braucht, Der Tragkorb bzw.
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die Plattform sind dann mit Bezug auf den Mast unsymmetrisch - in
Fig. 1 und 3 betrachtet - angeordnet0 Es kann auch vorkommen, daß das Tragmittel
zwischen zwei Masten geführt ist0 Weiterhin kann es Fälle geben, in denen der Mast
des Aufzuges zumindest teilweise innerhalb des Bauwerkes steht; z.B0 kann beim Bau
einsKühlturm;der Fuß des Mastes in einer Ausnehmung des unteren, breit ausladenden
Teiles des Kühlturmmantels angeordnet sein.