DE240043C

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Publication number: DE240043C
Application number: DENDAT240043D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 240043 KLASSE 26 ö. GRUPPE

HAGER & WEIDMANN G. m. b. H. in BERG. GLADBACH b. CÖLN a. Rh.

Acetylenapparat mit verriegeltem Wasserablaßhahn. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Mai 1910 ab.

Die Reinigung eines Acetylenapparates, besonders das Ablassen des Wassers ist immer mit einer gewissen Gefahr verbunden, da hierbei leicht Gas in die Atmosphäre entweichen kann. Zweck der Erfindung ist, dieses durch eine Arretierung des Wasserablaßhahnes zu verhüten, die diesen erst dann freigibt, wenn kein Gas mehr oder nur noch sehr wenig in dem Apparat enthalten ist. Zu diesem Zwecke

ίο wird der Wasserablaßhahn so durch die Gasglocke arretiert, daß eine Öffnung desselben nur bei tiefstehender Gasglocke möglich ist.

In Fig. ι ist ein Apparat, an dem die erwähnte Arretierung angebracht ist, in Seitenansieht, in Fig. 2 in der Draufsicht dargestellt. Fig. 3, 4 und 5 zeigen die Einzelheiten.

Die Gasglocke α taucht in einen mit Wasser gefüllten Behälter b, der an einer Seite mit einem Füllschacht c versehen ist. Die Beschickung des Apparates geschieht in der bekannten Weise dadurch, daß das Karbid mittels eines Senkkastens durch den Füllschacht unter die Glocke gesenkt wird, wo es zur Entwicklung kommt. Die Arretierung des Wasserablaßhahnes d durch die Gasglocke a wird dadurch bewirkt, daß dieser mit einem bis an den Rand des Behälters reichenden Steckschlüssel e versehen ist, der am oberen Ende einen Hebel f hat, mit welchem der Hahn geöffnet und geschlossen wird. Dieser Hebel wird so gestellt, daß der Hahn nur geöffnet werden kann, wenn der Hebel über die Gasglocke herübergedreht wird, so daß also der Wasserablaßhahn nur dann geöffnet werden kann, wenn die Gasglocke genügend tief steht, um den Hebel f darüber hinwegdrehen zu können.

Eine weitere Sicherung des Apparates besteht außerdem darin, daß der Wasserablaßhahn außer der Arretierung durch die Gasglocke noch eine Arretierung durch den in die Leitung eingeschalteten Gashahn bekommt, durch die verhütet wird, daß der Wasserhahn geöffnet werden kann, wenn der Gashahn noch offen steht. Es soll zuerst der Gashahn geschlossen werden und dann erst der Wasserhahn geöffnet werden können, damit verhütet wird, daß beim Ablassen des Wassers Gas aus der Leitung zurückgesaugt werden kann.

Aus der Zeichnung ist die Ausführung dieser Arretierung ersichtlich. Der Gashahn g trägt eine Scheibe h, die in einen Ausschnitt i des Hebels f eingreift. Wenn der Gashahn geschlossen ist, die Scheibe also um etwa 90 ° gedreht worden ist, gestattet ein Ausschnitt k in der Scheibe h die Drehung des Hebels f und damit die Öffnung des Wasserhahnes.

Um nun außerdem noch zu bewirken, daß der Gashahn nicht geöffnet werden kann, wenn der Wasserspiegel nicht so hoch ist, daß beim Tiefstand der Glocke alles Gas aus derselben durch Wasser verdrängt ist, kann in den Ausschnitt k der Scheibe h im geöffneten

Zustand des Gashahnes g eine Klinke I eingreifen, die sich um die Achse ο dreht und durch einen Schwimmer m betätigt wird. Wenn bei genügend hohem Wasserstand im Apparate der Schwimmer gehoben wird, tritt die Klinke I aus dem Scheibenausschnitt k heraus, während sie im anderen Falle ein Drehen der Scheibe und damit ein Schließen des Gashahnes verhindert.

ίο Auch ein vorzeitiges öffnen des Gashahnes beim Wiederfüllen des Apparates kann durch einen zweiten Ausschnitt η in der Scheibe h verhütet werden, in welchen die Klinke I bei geschlossenem Hahn eingreift.

Claims

P A T E N T - A N S P R Ü C Ii E :

ι. Acetylenapparat mit verriegeltem Wasserablaßhahn, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserablaßhahn (d) des Gasglockenbehälters so durch die Gasglocke verriegelt wird, daß er nur geöffnet werden kann, wenn die Gasglocke in der tiefsten Stellung steht.

. 2. Acetylenapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung des Ablaßhahnes (d) durch die Gasglocke durch einen mit ihm verbundenen Hebel (f) bewirkt wird, der zum Öffnen des Hahnes über die Gasglocke herübergedreht werden muß.

3. Acetylenapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserablaßhahn (d) außer durch die Gasglocke noch durch einen Schwimmer (m) so verriegelt wird, daß er nur bei genügend hohem Wasserstand im Behälter geöffnet werden kann.

4. Acetylenapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung des Wasserablaßhahnes (d) durch den Schwimmer (m) indirekt durch Vermittlung des Gashahnes (g) bewirkt wird, der seinerseits in bekannter Weise mit dem Wasserablaßhahn so verriegelt ist, daß dieser letztere nur bei geschlossenem Gashahn geöffnet werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.