DE239953C - - Google Patents

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DE239953C
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nitric acid
nitrotoluene
nitrophenylnitromethane
acid
nitrotoluenes
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 239953 KLASSE 12 o. GRUPPE
Es ist bekannt, daß die Einwirkung von hoch konzentrierter Salpetersäure oder Salpeterschwefelsäuregemischen auf Nitrotoluole zu einer Anzahl von isomeren, im Kerne substituierten Nitrotoluolen führt (Liebigs An- - nalen 155 [1870], Seite 25 und Ber. d. D. Chem. Ges. 27 [1894] Seite 2209 und 2210).
Andererseits hat Konowalow (Ber. d. D. Chem. Ges. 28 [1895], Seite i860 und Seite 1864, Zeile 3 bis 8) auf Nitrotoluole schwache Salpetersäure (20 Prozent) einwirken lassen, in der Absicht, hierbei Nitrophenylnitromethane zu erhalten. Es wurde gefunden, daß Salpetersäure dieser Konzentration nur unter Druck und bei erhöhter Temperatur auf Nitrotoluole einwirkt, und daß hierbei wesentlich o-Nitrobenzoesäure und schmierige Nebenprodukte entstehen; Nitrophenylnitromethane konnten nicht in nennenswerter Menge nachgewiesen werden.
Man kann dagegen bei Anwendung einer mäßig starken oder starken Salpetersäure (z. B. 40 bis 90 Prozent) ohne Druck, derart, daß das gebildete Wasser leicht entweichen und somit die Säure innerhalb gewisser Konzenk. trationsgrenzen erhalten werden kann, auf eine technisch leicht ausführbare Art und Weise die Nitrotoluole, ihre Homologen und Substitutionsprodukte in die entsprechende Nitrophenylnitromethane überführen.
Mit ο · Nitrotoluol z. B. erhält man leicht das wertvolle Produkt:
,-CH2NO2
oder
rC H-.NO(OH)
35
-NO9
das bis jetzt in reinem Zustande nur durch Einwirkung von Silbernitrit auf Nitrobenzyljodid erhalten wurde.
Die Bedingungen, welche erlauben, die Einwirkung der Salpetersäure im wesentlichen auf die Bildung von Nitrophenylnitromethanen zu beschränken und die Oxydation dieser Körper sowie die Bildung von Nebenprodukten zu vermeiden, sind:
1. Verwendung einer möglichst starken Salpetersäure bei der entsprechenden Temperatur. Der Grad der Konzentration dieser Säure wird nur durch die Möglichkeit der Nitrierung in dem Benzolkern beschränkt.
Es ist klar, daß eine weniger starke Säure verwendet werden kann, wenn man ihr Gelegenheit gibt, sich im Verlauf der Operation zu konzentrieren.
2. Anwendung eines Überschusses an Nitrotoluol. Durch geeignete Verbindung dieser Bedingungen gelangt man dazu, die Bildung der Nitrobenzoesäuse und der Dinitrotoluole auf ein Minimum zu beschränken. Das Verfahren ist zwar auch mit der stöchiometrischen Nitrotoluolmenge ausführbar; man erhält dabei aber eine geringe Ausbeute an Nitrophenylnitromethan.
la/
Für jeden zu nitrierenden Körper ist bei einer bestimmten Temperatur eine gewisse Konzentration der Säure notwendig zur Erzielung der besten Resultate.
Beispiel.
Man erhitzt 2000 kg o-Nitrotoluol auf 110 bis 120° und fügt allmählich, gleichmäßig auf 8 Stunden verteilt, 1000 kg Salpetersäure von 70 Prozent, zu; die Temperatur wird während der ganzen Zeit auf 110 bis 1200 gehalten. Die unveränderte Salpetersäure und das gebildete Wasser destillieren ab und werden kondensiert.
Die Produkte der Oxydation, o-Nitrobenzoesäure und o-Nitrobenzaldehyd, werden mit Natriumcarbonat bzw. mit Bisulfitlösung ausgezogen. Das o-Nitrophenylnitromethan wird schließlich vom überschüssigen Nitrotoluol durch anhaltendes Ausziehen mit Natronlauge und Zersetzung des gebildeten Natronsalzes mit Kohlensäure getrennt.
Das unveränderte Nitrotoluol wird von neuem verwendet; ebenso wird die nicht verbrauchte Salpetersäure wieder benutzt, nachdem sie auf die gewünschte Konzentration gebracht ist.
Die Ausbeute an Nitrophenylnitromethan (F. 67 °) beträgt 200 bis 250 kg, was, auf das verbrauchte Nitrotoluol berechnet, etwa 70 Prozent ausmacht; der Rest ist in Aldehyd und o-Nitrobenzoesäure umgewandelt.
Auf ähnliche Weise erhält man z. B. aus ρ ■ Nitrotoluol das ρ - Nitrophenylnitromethan, F. 91 °; aus ρ · Chlor-o-nitro toluol das ρ »Chloro-nitrophenylnitromethan, F. 1120; ausp-Bromo-nitrotoluol das ρ · Brom-o-nitrophenylnitromethan, E. 113,5°; aus ο · Chlor-o-nitrotoluol das o-Chlor-o-nitrophenylnitromethan, F. 820; aus 0 · Nitro-m-xylol das 3 Methyl-6-nitrophenylnitromethan, F. 86,5°; aus o-Nitrom-xylol das 3 Methyl-2-nitrophenylnitromethan, F. 640.
In gleicher Weise erhält man andere isomere, homologe und substituierte Nitrophenylnitromethane durch Behandlung der entsprechenden Nitrotoluole.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung der Nitrophenylnitromethane, ihrer Homologen und Derivate, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nitrotoluole, ihre Homologen oder Derivate mit mäßig starker oder starker Salpetersäure behandelt, und zwar unter solchen Bedingungen, daß die Möglichkeit vorhanden ist, der Verdünnung der Säure, die während der Reaktion unvermeidlich ist,· entgegenzuarbeiten.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß man einen Überschuß von Nitrotoluol im Verhältnis zur Menge der Salpetersäure, die in Reaktion tritt, anwendet.
DE1910239953D 1910-03-13 1910-03-13 Expired DE239953C (de)

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