DE2366279B1 - Verfahren zum Beschichten von Kleinteilen mit Kunststoff - Google Patents
Verfahren zum Beschichten von Kleinteilen mit KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
Bei einem bekannten Verfahren der gattungsgemäßen Art (DE-PS 10 42 442) wird das Kunststoffpulverbad
vermittels Schwingungen in einer Weise fluidisiert, bei der der Schwingungserzeuger, dort ein Schallerzeuger,
unmittelbar mit dem Kunststoffpulver in Berührung steht und dem Pulver eine unorientierte, willkürliche
Schwingungsbewegung erteilt, mit dem Ergebnis, daß auch die erreichte Fluidisierung im wesentlichen
unorientiert ist. Bei dieser Verfahrensweise lassen sich Berührungen der zu behandelnden Teile mit der
Behälterwandung und insbesondere mit dem Schwin^ gungserzeuger selbst nicht ausschließen, was einer
gleichmäßigen, markierungsfreien Beschichtung entgegensteht. Ferner besteht bei dieser Art der Fluidisierung
die Gefahr, daß sich gerade bei komplizierteren Formteilen an schlecht zugänglichen Stellen Luftblasen
und Lufttaschen bilden, die eine Beschichtung mit dem
Pulver an dieser Stelle verhindern.
Auch die Trennung der Kleinteile von Pulver am Ende der Behandlung ist bei einer derart unorientierten
Fluidisierung schwierig.
Die vorstehend genannten Nachteile ergeben sich auch dann, wenn man Kleinteile in einem unorientierten
fluidisierten Kunststoffpulverbad durch Schwerkraft nach unten wandern läßt.
Es ist des weiteren aus der US-PS 30 97 958 bekannt,
einerseits die zu behandelnden Kleinteile durch Schwingförderung weiterzubewegen und andererseits
die Fluidisierung des Kunststoffpulvers ausschließlich durch einen gesonderten Luftstrom in wiederum
unorientierter Form durchzuführen. Es kommt dabei nicht zu einer gerichteten, gleichzeitigen Förderung des
Beschichtungsmaterials und der zu beschichtenden Teile. Auch hierbei können die zu behandelnden Teile
mit Wandungen der Vorrichtung und auch miteinander in erheblichem Maße in Berührung kommen. Dies steht
einer gleichmäßigen, markierungsfreien Beschichtung entgegen. Die Trennung des Beschichtungspulvers und
der Teile geschieht dort auf komplizierte Weise durch Abbremsung und/oder Umlenkung der Teile mit
mechanischen Mittel, die wiederum Oberflächenmarkierungen hervorrufen können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
darzustellen, mit dem Kleinteile auch komplizierter Form zuverlässig und markierungsfrei mit Kunststoff
beschichtet werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Kleinteile in vollständiger Einbettung praktisch in Art
einer schwimmenden Lagerung im Behandlungspulver geführt, wobei es sich bezüglich des Behandlungspulvers
und der Kleinteile um Schwingungen mit relativer Amplitude handelt, da die Kleinteile in Richtung auf die
Wegbahnmitte stärker beschleunigt werden als die Pulverkörner. Es kommt somit abgesehen von der
rollenden Vorwärtsbewegung und damit schon vorhandenen Relativbewegung der Kleinteile und des Kunststoffpulvers
in ansonsten gemeinsamer Vorbewegungsrichtung zu einer weiteren Relativbewegung zwischen
den Kleinteilen und dem Kunststoffpulver. Die orientierte Schwingungsbewegung verhindert dadurch, daß
die Teile eine hieraus resultierende vorbestimmte Wegbahn durchlaufen, und daß sie hierdurch praktisch
im Pulver schwimmend gehalten werden, daß die Kleinteile mit den Vorrichtungswandungen oder miteinander
in Berührung kommen. Die orientierte Schwingungsbewegung gewährleistet ferner durch die verschiedenen
zusätzlichen Relativbewegungen zwischen den Pulverkörnern und den Kleinteilen, daß auch
Kleinteile komplizierter Raumform an jeder, auch schwer zugänglicher Stelle, beschichtet werden, was
insbesondere auch durch eine Art Drehung der zu behandelnden Kleinteile um sich selbst sehr begünstigt
wird.
Die orientierten Schwingungen bieten ferner eine sehr einfache und bequeme Trennmöglichkeit von
Behandlungspulver und Kleinteilen nach der Behandlung. Durch das Vorbewegen auf die höhere Niveaulage
und die definierte Wegbahn der Teile erfolgt das Trennen des Pulvers und der Kleinteile am Ende der
Behandlung praktisch automatisch, wobei man das Pulver auf einfache Weise wieder an den Ausgangspunkt
der Behandlung zurückführen kann.
Ein Durchführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend im einzelnen beschrieben.
Die zu behandelnden Kleinteile werden zunächst beispielsweise in einem Tunnelofen erwärmt und
werden von diesem Ofen dann in das Kunststoffpulverbad gefördert Das Kunststoffpulverbad befindet sich in
einem Behälter, dem Schwingungen erteilt werden können und der die gewünschte gemeinsame Wegbahn
für das Pulver und die Kleinteile definiert, wobei dafür Sorge getragen ist, daß das Pulver und die Kleinteile auf
dieser Wegbahn während der gewünschten Behandlungsdauer von unten nach oben auf eine höhere
Niveaulage bewegen. Beispielsweise ein Behälter in Form einer Schale mit halbkreisförmigem Querschnitt,
die die Form der Windung einer Schraubenlinie bei vertikaler Achse hat, erfüllt diesen Zweck. Das
Kunststoffpulver in dem Pulverbad fluidisiert, und zwar ausschließlich dadurch, daß dem Badbehälter eine aus
der Kombination mehrerer periodischer Schwingungsbewegungen entsprechend dreier zueinander senkrechter
Achsen orientierte Schwingungsbewegung erteilt
wird. Der Badbehälter ist hierzu auf einem handelsüblichen Schwingsupport, der ihm diese Bewegung erteilen
kann, angeordnet
Durch die genannte spezielle Schwingungsbewegung wird das Kimststoffpulver fluidisiert und es wird
zugleich zusammen mit den zu behandelnden Kleinteilen, die von dem Pulver mitbewegt werden, längs der
vorgegebenen Wegbahn auf eine höhere Niveaulage vorbewegt Die Kleinteile werden dabei mit im
Verhältnis zum umgebenden Kunststoffputver unterschiedlicher Amplitude bewegt. Sie bewegen sich dabei
nicht nur mit einer rollenden Vorwärtsbewegung relativ zum Kunststoffpulver bei ansonsten gemeinsamer
Vorbewegungsrichtung, sondern auch noch mit einer weiteren Relativbewegung, weil sie in Richtung auf die
Wegbahnmitte stärker geschleudert werden als die Körner des Behandlungspulvers. Die Kleinteile werden
praktisch im Pulver schwimmend gehalten und können, da die orientierte Schwingungsbewegung ihnen eine
vorbestimmte und festlegbare Wegbahn gibt, so schwimmend im Pulver gehalten werden, daß sie weder
mit sich selbst noch mit den Badbehälterwandungen in Berührung kommen. Die verschiedenen Relativbewegungen
zum Kunststoffpulver während der Vorbewegung auf die höhere Niveaulage setzen dabei in jedem
Fall auch ansonsten schwer zugängliche Kleinteilstellen einer ausreichenden Menge des Kunststoffpulvers aus,
so daß auch diese Stellen einwandfrei beschichtet werden. Hierzu ist besonders wichtig, daß die Kleinteile
ja auch eine Art Drehung um sich selbst vollführen.
Durch den während der Behandlungsdauer allseitig sich einstellenden Kontakt der erwärmten Kleinteile mit
dem Kunststoffpulver bildet letzteres einen Film, dessen Dicke von der den Kleinteilen gegebenen Temperatur,
der Wärmespeicherfähigkeit ihres Materials und der Länge der Wegbahn im Behandlungsbehälter sowie
auch der Art des Kunststoffes abhängt. Als Kunststoffpulver hat sich hler ein thermoplastisches Material wie
ίο ein Polyamid oder ein warmhärtbares Material wie ein
Epoxydharz als gut geeignet erwiesen. Haben das Pulver und die behandelten Kleinteile am Ende der
Wegbahn die höhere Niveaulage erreicht, hat der inzwischen auf dem Kleinteil gebildete Film eine
Wärmeisolierung gebildet, deren Außenfläche von nicht
mehr geschmolzenen Kunststoffkörnchen bedeckt ist, die man leicht entfernen kann. Eine Trennung des
überschüssigen Pulvers von den Kleinteilen am Ende der Wegbahn kann in einfacher Weise dadurch erreicht
werden, daß man hier ein Sieb vorsieht, durch das das überschüssige Pulver herabfallen kann, während die
beschichteten Kleinteile über das Sieb weitergefördert werden. Das Pulver und die beschichteten Kleinteile
werden somit praktisch automatisch voneinander getrennt. Die Anordnung kann so getroffen werden, daß
das Pulver durch das Sieb praktisch wieder in den Badbehälter an den Ausgangspunkt der Wegbahn
zurückfällt und dort wieder zur Verfügung steht.
Claims (3)
1. Verfahren zum Beschichten von Kleinteilen mit Kunststoff, bei dem die Kleinteile erwärmt und dann
in ein Bad eines durch Schwingungen fluidisierten Kunststoffpulvers eingebracht werden, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pulverbad ausschließlich dadurch fluidisiert wird, daß dem
Badbehälter eine aus der Kombination mehrerer periodischer Schwingungsbewegungen entsprechend
dreier zueinander senkrechter Achsen orientierte Schwingungsbewegung erteilt wird, mit der
zugleich das Pulver bis auf eine höhere Niveaulage vorbewegt wird und die Teile von dem. Pulver
mitbewegt werden und bei Erreichen der höheren Niveaulage die Teile unmittelbar aus dem Pulver
abgesondert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver nach der Trennung von den
Teilen wieder dem Bad zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffpulver ein thermoplastisches
Material wie ein Polyamid oder ein warmhärtbares Material wie ein Epoxydharz verwendet wird.
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