DE2366064B2 - Herstellung von Berliner Blau durch Umsetzung von Natriumferrocyanid - Google Patents
Herstellung von Berliner Blau durch Umsetzung von NatriumferrocyanidInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09C—TREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
- C09C1/00—Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
- C09C1/22—Compounds of iron
- C09C1/26—Iron blues
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Berliner Blau durch Umsetzung von
Natriumferrocyanid mit Eisen-II-salzen zu einem Niederschlag eines Ferrocyanwasserstoffsäuresalzes,
der mit einem Kaliumsalz behandelt wird, wobei das erhaltene Berliner Weiß anschließend zu Berliner Blau
oxidiert wird, und die Niederschlagsbildung bei pH-Werten unter 7 zu einem sauren Fell-Salz der
Ferrocyanwasserstoffsäure [FeH2Fe(CN)S] erfolgt und
wobei für die Behandlung des Niederschlages das Kaliumsalz in einer Menge von 2 Molen, bezogen auf
ursprünglich eingesetztes Natriumferrocyanid, zugesetzt wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Eisen-II-salz in einem Anteil von 2 bis etwa 6 Mol-% der
stöchiometrischen Menge vorgelegt wird und die drei Reaktanten anschließend in stochiometrischer Menge
gleichzeitig bei pH-Werten um 1 in den Reaktor eingetragen werden, wobei die Umsetzung zu Berliner
Weiß zunächst bei Temperaturen von etwa 20 bis etwa 60° C erfolgt und die Umsetzung gegebenenfalls durch
eine Temperaturerhöhung bis zur Kochtemperatur rascher zu Ende geführt wird.
Die drei Reaktanten werden zwar gleichzeitig, aber in getrennten Zufühs ungsvorrichtungen, in den Reaktionsbehälter
eingeführt Dabei ist es günstig, wenn in dem Reaktionsbehälter so viel Wasser vorgelegt wird, daß
die sofort nach Einführen der Reaktanten entstehende Suspension gerührt werden kann. Die vorgelegte
Wassermenge soll allerdings 10 Gew.-%. der entstehenden Suspension nicht überschreiten.
Die Fällung wird bevorzugt bei 30 bis 500C
ausgeführt, besonders gute Ergebnisse werden bei 40s C erhalten. Um die Berliner Weiß-Bildung rasch zu Ende
zu führen, ist — wie schon angegeben — eine Temperaturerhöhung im Anschluß an die Umsetzung
auf Kochtemperaturen zu empfehlen. Sie kann bevorzugt durch Verwenden von Dampf in direkter oder
geschlossener Form erhalten werden.
Bevorzugt wird während der gesamten Dauer der Berliner Weiß-Bildung gerührt
Werden alkalisch reagierende Stoffe zum Einstellen des pH-Wertes verwandt, so sind Kaliumhydroxid oder
-carbonat zu bevorzugen. *
Die Aufarbeitung des erhaltenen Berliner Weißes erfolgt in bekannter Weise, ebenso wie die Oxidation
von Berliner Weiß zu Berliner Blau.
ίο der Oxidation des Berliner Weißes entfernt, bevorzugt
durch Dekantieren des Berliner Blaus in Gegenwart eines Flockungsmittels, vor allem eines nlcht-oder
schwachionogenen Flockungsmittels.
Der technische Fortschritt liegt in der vereinfachten ι s Durchführung des Verfahrens, weil der pH-Wert in der
einzigen Fällungsstufe leichter konstant zu halten als in 2 Stufen mit voluminösen Fällungen.
versucht worden durch Umsetzung von Calciumferrocyanid,
hergestellt aus Gasreinigungsmasse durch
der mit Kaliumsalz im neutralen Medium behandelt und anschließend in bekannter Weise zu Berliner Blav
oxidiert wurde, c. Chem. Zentralblatt 1939, II, Seite 1580
undTschech.-PS62 651.
Es zeigte sich aber, daß dieses Verfahren nicht zu einem farbstarken und qualitativ hochwertigen Berliner
Blau führten.
Obgleich also die Fachwelt die Notwendigkeit erkannte, hochwertiges Berliner Blau aus billigeren
Rohstoffen als Kaliumferrocyanid herzustellen, konnte sich das beschriebene Verfahren in der Technik nicht
durchsetzen.
Schließlich ist aus der DE-AS 11 98 472 noch eine
Herstellung von Berliner Blau bekannt, bei der als Ausgangsstoffe HCN, Natriumkarbonat und FeSO4 im
Molverhältnis 3 :2,2 bis 2,8 :1 bei pH-Werten von 4 bis
5 zunächst zu Berliner Weiß umgesetzt werden, ehe unter Ansäuern und Kochen die weitere Aufarbeitung
und übliche Oxidation erfolgt
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert:
Bei der Herstellung von Berliner Blau aus Natriuirferrocyanid
und Eisen(II)-chIorid in einer einzigen Reaktionsstufe wurden folgende Lösungen verwendet:
1. Eine Eisen(II)-chloridlösung mit einem Gehalt von
195 g FeCl2 · 4 H2O/1
2. Eine Natriumferrocyanidlösung mit einem Gehalt von 200 g Na [Fe(CNJe] · 10H2O/l
3. Eine Kaliumchloridlösung mit einem Gehalt von 220gKCl/l
4. 22%ige Kalilauge zur Einstellung des pH-Wertes
5. 10%ige Salzsäure zur Einstellung des pH-Wertes.
Als Reaktionsbehälter diente ein 5-1-Becherglas, das
mit einem Rührer, einer pH-Elektrode und Tropftrichtern für die Reaktionskomponenten ausgerüstet war.
Zunächst wurde in 200 ml Wasser soviel Eisen(II)-chloridlösung
eingetragen, bis 25 ml der Vorlage einen Verbrauch an n/10 Kaliumpermanganatlösung von 5 ml
hatte. Dann wurde durch Zugabe von 10gew.%iger Salzsäure der pH-Wert auf 1 eingestellt Die Reaktionskomponenten Natriumferrocyanid, Eisen(II)-chlorid
und Kaliumchlorid wurden innerhalb einer halben
Die Konzentrationen waren so eingestellt, daß für 21
Natriumferrocyanidlösung 11 Eisen(II)-chloridlösung
gebraucht wurden. Während der gesamten Reaktionszeit von 30 Minuten wurden 550 ml Kaliumchloridlösung
gleichmäßig zugetropft
Der pH-Wert wurde durch Zugabe von Salzsäure auf 1 gehalten. Nach beendeter Fällung wurde der pH-Wert
mit Kalilauge auf 4 eingestellt Dann wurde unter Ruhren bis zum Siedepunkt erhitzt und danach 1,5 h
gekocht Der ausgefallene Niederschlag an Berliner Weiß wurde auf 600C abgekühlt und durch Zugabe von
Salzsäure und Kaliumchlorat in bekannter Weise zu Berliner Blau oxidiert
Das Blau wurde durch Dekantieren salzfrei gewaschen und nach dem Abfiltrieren bei 60° C getrocknet
Statt der reinen Natriumferrocyanidlösung wurde
eine Reaktionslösung eingesetzt, die durch Umsetzung von FJsen(II)-sulfat mit Natriumcyanid erhalten wurde
und außer dem Natriumferrocyanid noch 58 g Na2SO4Zi
enthielt
Statt der reinen Natriumferrocyanidlösung wurde
eine Reaktionslösung eingesetzt, die durch Umsetzung von Eisen(II)-chloridlösung mit Natriumcyanid erhalten
wurde und außer dem Natriumferrocyanid noch 48 g NaCI/1 enthielt
Auch in diesen Fällen wurde ein Blau guter Qualität erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Berliner Blau durch Umsetzung von Natriumferrocyanid mit Eisen-II-salzen zu einem Niederschlag eines Ferrocyanwasserstoffsäuresalzes, der mit einem Kaliumsalz behandelt wird, wobei das erhaltene Berliner Weiß anschließend zu Berliner Blau oxidiert wird, und die Niederschlagsbildung bei pH-Werten unter 7 zu einem sauren Fell-Salz der Ferrocyanwasserstoffsäure [FeH2Fe(CN)6] erfolgt und wobei für die Behandlung des Niederschlages das Kaliumsalz in einer Menge von 2 Molen, bezogen auf ursprünglich eingesetztes Natriumferrocyanid, zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenll-SaIz in einem Anteil von 2 bis 6Mol-% der stöchiometrischen Menge vorgelegt wird und daß die drei reaktanten anschließend in stöchiometrischer Menge gleichzeitig bei pH-Weiten um 1 in den Reaktor eingetragen werden, wobei die Umsetzung zu Berliner Weiß zunächst bei Temperaturen von etwa 20 bis etwa 600C erfolgt und die Umsetzung gegebenenfalls durch eine Temperaturerhöhung bis zur Kochtemperatur rascher zu Ende geführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732366064 DE2366064C3 (de) | 1973-12-10 | 1973-12-10 | Herstellung von Berliner Blau durch Umsetzung von Natriumferrocyanid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732366064 DE2366064C3 (de) | 1973-12-10 | 1973-12-10 | Herstellung von Berliner Blau durch Umsetzung von Natriumferrocyanid |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2366064A1 DE2366064A1 (de) | 1977-09-29 |
DE2366064B2 true DE2366064B2 (de) | 1981-02-19 |
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Family
ID=5902606
Family Applications (1)
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DE1198472B (de) * | 1959-06-04 | 1965-08-12 | Montedison Spa | Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau |
US3094379A (en) * | 1959-06-04 | 1963-06-18 | Montedison Spa | Process for preparing prussian blue, and analogous pigments, from hydrocyanic acid, ferrous sulphate and bases |
-
1973
- 1973-12-10 DE DE19732366064 patent/DE2366064C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2366064A1 (de) | 1977-09-29 |
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