DE2363854A1 - Substrat zur proteinasebestimmung - Google Patents
Substrat zur proteinasebestimmungInfo
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Description
BEHRINGWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Marburg (Lahn)
Aktenzeichen: Hoe 73/b 023 - Ma 166
Datum: 20· Dezember 1973
Substrat zur Proteinasebestimiaung
Die Erfindung betrifft ein. festes Substrat zur Proteinase—
bestimmung, das sich insbesondere' zur Verwendung in gefärbten
Lösungen, beispielsweise in haemoglobin- oder chlorophyllhaltigen Medien, eignet.
Für die Proteinasebestimmimg wird in der Literatur eine grosse
Zahl von Verfahren beschrieben, die sich im wesentlichen in zwei Gruppen einteilen lassen, nämlich einerseits solche, bei
denen hochmolekulare Eiweisskörper gespalten "werden und andererseits
solche die auf einer Hydrolyse von niedermolekularen Substanzen wie Estern und Amiden beruhen. Bei der zweiten
Gruppe besitzen die Spaltprodukte häufig eine veränderte Lichtabsorption gegenüber dem intakten Substrat. Die Änderung
der Lichtabsorption beim Absorptionsmaximum der Spaltprodukte
wird hierbei meist als ein Maß für die Enzymaktivltät verwendet.
Üblicherweise wird angenommen, dass die Wirkung der Proteinase auf hochmolekulare Substrate im gleichen Sinne wie
am niedermolekularen Material verläuft. Diese Voraussetzung ist .jedoch in komplexen Systemen, . di.e neben den Enzymen auch
Inhibitoren enthalten, beispielsweise im Blut, nicht gegeben.
BAD ORIGINAL
Ma
Mit hochmolekularen Substraten wie Haemoglobin, Gelatine oder Casein kann man die proteolytische Wirkung einer Lösung
korrekt bestimmen. Sie haben aber den Nachteil, dass sie nach der Inkubationszeit mit dem Enzym durch Fällung von den
Abbauprodukten getrennt und anschliessend häufig noch mittels
empfindlicher chemischer Reaktionen nachgewiesen v/erden müssen. Dadurch ergeben sich grosse Fehlerbreiten bei diesen Aktivitätsmessungen.. Darüber hinaus treten bei'beiden Gruppen von Bestimmung smethoden beträchtliche Mängel dann zutage, wenn die
Messverfahren eine optische Ablesung erfordern, und die proteinasen
haltige Lösung eine mit dem Messbereich interferierende eigene Absorption zeigt.
Es ist schon verbucht worden, hochmolekulare Substrate mittels
reaktiven Farbstoffen einzufärben und die hydrolytische. Proteinasewirkung durch Messung der abgespaltenen Farbstoffmenge
photometrisch zu bestimmen (Liter. : EL Ririderknecht et al., Clin.Chim.Acta 21, 197-203 (1968). Diese Methode hat jedoch
den Nachteil, dass ihre Empfindlichkeit bei Verwendung von gefärbtem Hautpulver wesentlich von dessen Partikelgrösse
beeinflusst wird. ·
Es wurde nun ein hochempfindliches festes Substrat zur Pro— teinasebestimmung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass ein Substratprotein in feiner Verteilung in oder auf der
Oberfläche eines festen Trägers !covalent gebunden und E»it
Reaktivfarbstoffen eingefärbt ist. Durch die feine Verteilung molekularen Substrate für die zu bestimmenden Proteinasen sehr
gut zugänglich, und die Spaltung des Substrats führt zu einer von der Enzymaktivität abhängigen Freisetzung d.es daran gekoppelten
Farbstoffes.
*werden die hoch-
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Als Substratproteine im Sinne der Erfindung eignen sich alle durch Proteinasen spaltbaren Proteine - insbesondere Haemoglobin,
Casein» Fibrinogen oder Kollagen sowie deren Um- oder Abwandlungsprodukte wie Hitzefibrin, ζΡ -Casein, Gelatine,
ferner wiedervernetzte Hydrolyseprodukte dieser Verbindungen, beispielsweise wiedervernetzte Polypeptide aus abgebauter
.Gelatine, welche nach DP 1 118 792 hergestellt und als
Haemaccel® (Warenzeichen der Behringwerke AG) im Handel sind»
Als Träger für diese Substrate eignen sich vor allem Copolymerisate
aus einem aktiven Monomeren, d.h. einem solchen,-das aktive Gruppen wie die Carbonsaureanhydrid- oder die Isothiocyanat-Gruppierüng
enthält, und einem inaktiven Monomeren ohne derartige Gruppen, z.B. "eine Äthenverbindung. Als aktive
Monomere eignen sich insbesondere Maleinsäure-, oder Crotonsäureanhydrid
oder Allylisothiocyanat, als inaMbive Monomere
z.B. Propylen, Acrylamid oder Butadien.
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BAD ORIGINAL
Ma
Die Copolymerisate können aus aktivem und inaktivem Monomeren in beliebigen Mengenverhältnissen bestehen. Entsprechend können Monomereneinheiten des aktiven Monomeren
zu 0.01 bis 99.99 Mol-% im Polymerisat enthalten sein. Das
Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Acrylamid wird vorteilhaft weniger als etwa 6 Mol-% Maleinsäureanhydrid,
das Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Butadien weniger als etwa 90.Mol-% Maleinsäureanhydrid enthalten, während das
Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Propylen vorteilhaft aus etwa 50?f Maleinsäureanhydrid und 50% Propylen besteht.
Soll ein besonders hoher Anteil an aktiven Gruppen vorliegen, so lässt sich auch Homopolymeres des aktiven Monomeren,
beispielsweise des Maleinsäureanhydrids als Trägermaterial für das Substrat-Protein einsetzen.
Der Träger muss sodann mit dem Substratprotein zur Umsetzung gebracht werden, so dass die aktiven Gruppen beider Partner
kovalente Bindungen miteinander eingehen. Die Art der Reaktion und der dabei entstehenden kovalenten Bindung hängt naturgemäss
von dem Charakter der in Reaktion tretenden aktiven Gruppen ab. Beispielsweise können unter entsprechenden Additions- oder
Kondensationsreaktionen Peptid-, Harnstoff-, Thioharnstoff- t
Ester-, Acetal- oder Ätherbindungen geknüpft werden.
Sollten im Trägermaterial überschüssige aktive Gruppen zurückbleiben,
die nicht mit den Substratproteinen in Reaktion getreten sind, so können diese gewünschtenfalls durch geeignete
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niedermolekulare Reagentien, z.B. Säureanhydridgruppen durch
ein Arain wie Hexamethylendiamin abgebunden werden.
Weitere erfindungsgemässe Möglichkeiten zur Bindung in oder
an einen inerten Träger (z.B. Polyacrylamid, Polyamid) bestehen in der Einführung von reaktionsfähigen Gruppen wie
Isothiocyanat, reaktionsfähigen Doppelbindungen, Diazoniumgruppeji,
Azogruppen oder reaktionsfähigen Halogenen in die Substratproteine, die demnach nach den üblichen chemischen
Methoden mit dem Träger umgesetzt werden. Ist der Träger seinerseits mit reaktionsfähigen Gruppen ausgestattet, so
lässt sich das Substrat sinngemäss wie vorstehend gezeigt daran binden.
Die Auswahl des Reaktivfarbstoffes richtet sich nach dem bevorzugten Verwendungsbereich des Substrats. Für die Messung
der Proteinase im Blut oder haeiuoglobinhaltigen Medien insbesondere
Organextrakten - werden vorzugsweise Farbstoffe verwendet, deren Absorptionsmaximum im Wellenlängenbereich
>600 nm liegt, da hierbei eine Beeinflussung durch die Eigenabsorption
des Haemoglobins stark zurücktritt. Besonders geeignet ist hierbei das im Handel erhältliche Remazol®
(Remazol® = reg. Warenzeichen der Farbwerke Hoechst AG) türkisblau B (CI. (= Colour Index) Reactive blue 77).
Andere Farbstoffe, die zur Substratfärbung geeignet sind, sirid Procion® ^türkisblau H 7 G (CI. Reactive blue 3),
Remazol® schwarz RL (CI. Reactive black 31), Cibacron® xx^
türkisblau G-E (CI. reactive blue 7), Cibacron® türkisblau FGF-P (CI. 74460, Reactive blue 15), um einige Beispiele
herauszugreifen. . ·
Bei chlorophyllhaltigen Pflanzenextrakten kann man Farbstoffe
x) Procion® = reg. Warenzeichen der ICI
xx)Cibaeron®=: reg. Warenzeichen der Ciba AG
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wählen, die mindestens ein mit dem Pflanzengrün nicht interferierendes
Absorptionsmaximum haben, z.B. Remazol® brilliantrot FB (CI. Reactive red 104) Remazol® briiliantrot
BB (CI. Reactive red 21).
Zur Ein'färbung des auf oder in dem Träger !covalent gebundenen
Substrats werden pH- und Temperaturbedingungen gewählt, wie sie vom Farbstoffhersteiler empfohlen werden. Nach der Reaktion
des Farbstoffes mit dem Substrat wird der überschüssige Farbstoff· unter Kontrolle der Extinktion in dem entsprechenden
Absorptionsmaxinrum ausgewaschen. Ein nach diesem Verfahren
hergestelltes festes Substrat zur Proteinase-Bestimmung ist um den Faktor 5 bis 100 empfindlicher als die nach dem Stand
der Technik eingefärbten hochmolekularen Substrate.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des Substrats
und von Mitteln, die das Substrat enthalten, zur Messung von Proteinaseaktivitäten. Nach Inkubation der proteinasehaltigen
Lösungen mit dem gefärbten trägergebundenen Substrat^ die bei 00C - 800C je nach der Temperaturempfindlichkeit der zu bestimmenden
Proteinase durchgeführt werden kann - vorzugsweise v/erden Temperaturen von 20~40°C angewendet - wird der leicht
zentrifugierbare und filtrierbare Träger abgetrennt und'der
freigesetzte Farbstoff in dessen Absorptionsmaximum gemessen. Die dabei erhaltene Extinktion ist in weitem Bereich linear von
der zu messenden Proteinaseaktivität abhängig. Extinktionen ausserhalb des linearen Bereichs können durch Verdünnung der
Enzymlösung vermieden werden. Durch die kovalente Bindung des Substratproteins an den Träger und des Farbstoffes an das
Substratprotein ist das Substrat in weiten pH-Bereichen (pH 2 pH 12) während der für den Test benötigten Zeit stabil. Während
adsorptiv am Träger angelagerte Substrate durch Änderung
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des Salzmilieus oder Anwesenheit von Proteinen, z.B. Albumin,
leicht abgelöst werden, erlaubt das Substrat gemäss der Erfindung
die Verwendung verschiedener Puffersysteme, je nachdem
welches für die Messung der betreffenden Proteinase als optimal angesehen wird.
Die erfindungsgemässen Substrate sind geeignet, Proteinasen
mit einer bei bekannten Substraten bisher nicht beobachteten 'Empfindlichkeit zu bestimmen, so z,B. Trypsin, Chymotrypsin,
Kollagenase, Bromelain, Ficin oder Pronase. Die erfindungsgemässe Herstellung des Substrats und dessen Verwendung zur
Bestimmung von Proteinasen, insbesondere im Blut, Gewebe- und
Pflanzenextrakten, ist in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
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400 mg eines pulverförmigen Polymerisats aus Maleinsäureanhydrid
und Propylen im Molverhältnis 1:1 werden in 10 ml 0,2 M Phosphatpuffer pH 7.5 angeteigt und in einem Kältebad
aus Eiswasser-Gemisch mit dem gleichen Phosphatpuffer auf 20 ml aufgefüllt. Eine Lösung von 120 mg Humanfibrinogen in 12 ml
0,15 M NaCl-Lösung wird zugefügt. Sodann werden zur Ver-Schliessung
der überschüssigen Anhydridgruppen 8 ml Hexamethylendiamin hinzugefügt. Der Ansatz wird über Nacht gerührt,
abdekantiert und das Gel dreimal mit je 40 ml 0.9%iger Kochsalzlösung
gewaschen. Nach diesem Auswaschen nicht-gebundenen Fibrinogens wird das Gel in 75 ml eines TrinatriumphosphatpufferSj
der 720 mg Na-,ΡΟ/ . 12 HpO enthält, suspendiert
und unter Zusatz von 360 mg Remazol® türkisblau B (CI. Reactive blue 77) 3 Stunden bei 400C in einem Wasserbad
gerührt. Anschliessend wird das Gel durch Zentrifugation niedergeschlagen mit 400 ml einer O,9?oigen Kochsalzlöspng
bei 80 C aufgerührt und danach wiederum zentrifugiert. Dieser Waschvorgang 'zur Entfernung des überschüssigen, nicht kovalent
gebundenen Farbstoffes wird insgesamt 10 mal wiederholt, wobei die ersten beiden Waschungen mit einer Kochsalzlösung
durchgeführt werden, die auf 100 ml 0,2 ml einer 2 η Natronlauge enthält. Die folgenden 5 Waschungen erfolgen mit Kochsalzlösung
ohne Zusatz. Die 8. Waschung wird mit Kochsalzlösung durchgeführt, die auf 100 ml 0,5 g Rinderalbumin enthält.
Die Waschlösung für die letzten beiden Waschungen enthält keine-Zusätze. Danach wird abermals zentrifugiert und
die Ausbeute bestimmt. Es werden 1,2 g feucht gewogenes Substrat erhalten. Für die Herstellung einer Substratpräparation
zur Bestimmung.von Plasmin wird der Niederschlag in 3,6 ml
eines 0,1 M Natriumeitratpuffers vom pH-Wert 7,4 suspendiert.
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Das auf diese Weise erhaltene Proteinasesubstrat kann direkt zur Aktivitätsbestimmung verwendet werden.
Gleich gute Werte werden erhalten, wenn das Substrat zur Lagerung lyophilisiert und unmittelbar vor der Verwendung in
der entsprechenden Menge Wasser resuspendiert wird.
150 rag Fibrinogen vom Rind in 20 ml 0,15 M NaCl werden mit
5 ml 0,1 M Phosphatpuffer pH 7,6 und anschliessend portionsweise
mit 15 mg Maleinsäureanhydrid versetzt und eine halbe
Stunde bei Zimmertemperatur reagieren gelassen. Das so erhaltene MalepyLfibrinogen wird in einem Polymerisationsansatz
nach L. Ornstein (Annal. N.Y. Acad. Sei. 121_f 321,1964)
mit Acrylamid kopolymerisiert. Für den Polymerisationsansatz werden die von Ornstein vorgeschlagenen Lösungen A und C sowie
eine Ammoniumperoxydisulfatlösung folgender Zusammensetzung
verwendet: '
Lösung A :
48 ml 1'n HCl
36,3 g Trishydroxymethylami-nomethan ■
0,46 ml TEMED = Tetraäthylmethyl--äthylen-
diarain ad 100 ml desti7i.liertes Wasser
Lösung C :
(nach Ornstein, abgewandelt)
30 g Acrylamid
1,5 g Methylenbisacrylamid
ad 100 ml destilliertes Wasser Ammoniumperoxydisulfat:
1?£ige Lösung in destilliertem Wasser
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Die KopJLymerisation von 23 ml der oben erhaltenen Mäeoylflbrinogen-Lösung
wird durch Zusatz von 5 ml der Lösung A, 6,25 ml der Lösung C .und 1,25- ml Ammoniumperoxydisulfatlosung
eingeleitet und durch einstündiges Stehenlassen "bei Zi-immertemperatur vollendet. Danach wird das Gel mit 80 ml
0,9%iger Kochsalzlösung überschichtet und mit einem Laborhomogenisator
(Ultra Turrax), zerkleinert. Das Produkt wird zentrifugiert und mit der gleichen Menge einer O,956igen" .
Kochsalzlösung gerührt, darauf abermals abzentrifugiert und der Rückstand in 24 ml eines Trinatriumphosphatpuffers,
der 0,9 g Trinatriumphosphat enthält,, .suspendiert. Dazu werden
0,45 g Remazol® türkisblau B (CI. Reactive blue 77) gegeben.
Die Mischung wird 3 Stunden bei 40°C gerührt. Der überschüssige
Farbstoff wird sodann wie in Beispiel 1 ausführlich dargestellt ausgewaschen, wobei für einen Waschvorgang jeweils
240 ml einer 0,9%igen Kochsalzlösung und ggf. die in Beispiel 1 angeführten Zusätze verwendet v/erden.
3 g Haemoglobin" vom Pferd werden in 300 ral 0,1 M Phosphatpuffer
pH 7,4 gelöst und mit 900 mg pulverisiertem Kaieinsäureanhydrid
versetzt. Anschliessend wird noch eine halbe Stunde gerührt. Das dabei entstandene Maleoylhasmoglobin
wird entsprechend Beispiel 2 mit Acrylamid zu einem 5%igen
Acrylamidgel kopolymerisiert. Für die Polymerisation \vrerden
die in Beispiel 2 angegebenen Lösungen nach Ornstein in folgenden Mengenverhältnissen eingesetzt:
Zu 300 ml der Maleoylhaemoglobinlösung werden 60 ml der Lösung A nach Ornstein, 75 ml der Lösung C. und 15 ml der
1?oigen Ammoniumperoxydisulfatlösung gegeben.
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- 1-er-
Nach 1 Stunde bei Zimmertemperatur wird das Gel mit 900 ml
O, Seiger Kochsalzlösung überschichtet und mit einem
Laborhomogenisator (Ultra Turrax) zerkleinert. Das Kopolymerisat wird zentrifugiert und mit dem gleichen Volumen einer
0,9%igen Kochsalzlösung kurz gerührt, danach zentrifugiert
und der Rückstand in 450 ml eines Trinatriumphosphatpuffers,
der 10,8 g Na,P0^ . T2 H2O enthält, suspendiert und bei 250C
mit 5,-4 g Remazol® türkisblau B (CI. Reactive blue 77) 18 Stunden gerührt. Der überschüssige Farbstoff wird wie in
Beispiel 1 beschrieben ausgewaschen, wobei in der angegebenen Reihenfolge jeweils 4,5 1 der Waschlösung eingesetzt werden.
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Beispiel 4 yr
1 g Fibrinogen wird in 100 ml 0,2 M Phosphatpufi'er pH 7,4 .
gelöst und rail:. 10,4, mg (10 ul) Cr ο tonspure anhydrit üiirge-•
J .beim Stehen des !Ansatzes gebildete ^
EC-jtst. Das/Crotonylderivat des Fibrinogens wird mxt Acrylaraid
bei pH 8,5 zu einem 4%igen Gel !copolymerisiert. Ilier&u
werden 100 ml der Crotonylfibrinoaenlösung mit den in Beispiel 2 beschriebenen Polymerisatslösungen nach Onistein umgesetzt,
wobei hier 25 ml Lösung Λ, 20 ml Lösung C und 5 ml
ftmifioniuifiperoxydisulfat zugegeben werden- Nach 1 Stunde wird
das Gel mit 300 ml 0,9%iger Kochsalzlösung überschichtet,
mit einem Laborhoinogenisator zerkleinert, anschließend
zentrifugiert, einmal mit-Kochsalzlösung gewaschen, abermals zentrifugiert und. in 150 ml eines -IrinaLriumphosphatpuffers,
der 1 g Trinatriumphosphat enthält, suspendiert und mitO,5.g
Remazol'R' türkisblau B (CI. Reactive bl\ie 77) bei 40°C umgesetzt..
Der überschüssige Farbstoff wird gemäß Beispie3 1 .unter Verwendung von jeweils 1,5 1 der Waschlösung ausgewaschen.
*) entsprechend Beispiel 2 Beispiel 5 · ■ ·
10 g Gelatine werden in 0,1 M Phosphatpuffer pH .8,5 bei 60°C
gelöst und bei etv/a 30°C mit-56,5 ul (58,5 mg) Allylisothiocyanat
umgesetzt. Es entsteht das Allylisothioharnstoff-*
/entsprechend Beispiel 2 derxvat. Dieses wird/mit Acrylainxd bei pH 8,5 zu einein -4%xgen
Gel !copolymerisie.rt. irierzu v/eräen 100 ml einer 10%igen 7i.llylsiothioharnstoff-Gelatine-Lösung
mit den in Beispiel 2 -angeführten Lösungen nach Ornstein umgesetzt, wobei hier 25 ml
Lösimg A, 20 ml Lösung C uiad 5 ml Ammoniumperoxydisulfatlösung
zur Anwendung gelangen. Nach 1 Stunde wird das Gel mit 3OO ml Ö,9%iger Kochsalzlösung überschi-chtet, mit .einem
Laborhomogenisator zei'kleinert, zentrifugiert,. einm?il mit
Kochsalzlösung gewaschen, abermals zentrifugiert und in 150 ml eines Trinatriumphosphatpuffers, der 9,2 g Trinatriumphosphat
enthaltT suspendiert und mit 4,6 g Remazol^ ' türkisblau B
(CI. .Reactive blue 77) bei 40cC umgesetzt. Der überschüssige
Farbstoff wird, gemäß J3eispiel 1 xuiter Verwendung von jeweils
1>5 1 der Vvaschlösuna ausqeya sehen . ·
"50 9^26/0848 ____ ; .
BAD ORiGlMALx
Beispiel 6 .. -
100 ml Haemaccel *' K'' mit einem Eiv;e.ißgehalt von 10/& v;erden
mit 100 ml 0,1 M Phosphatpuffer pH 8,5 gemischt und mit
56,5 mg Male ins äur eanhvdrid bei 30°C umgesetzt. Das maleoylier-
gemäss Beispiel 2
te Haemaccel wire/ mit "Acrylcimid bei pH 8,5 zu einem 4%igen Gel !copolymer!siert. Hierzu werden 2OO ml der Maleoyl-Hac.maecel-Lösung mit den in Beispiel 2 beschriebenen Polymerisationslösungen nach" Ornstein 'umgesetzt, wobei hier 50 ml Lösung Ά, 40 ral Lösung C und 10 ml Ämmoniumperoxydisulfatlösung zugegeben werden. Nach 1 Stunde wird das Gel mit 600 ml 0,9%iger Kochsalzlösung über schichtet, mit einer La.borhomogenisator zerkleinert, zentrifugiert, einmal mit Kochsalzlösung gewaschen,.· abermals zentrifugiert und in 300 ml eines Trinatriumphosphatpuffers, der 9,2- g Trinatriumphosphat ent- . · hält, suspendiert'und mit 4,6 g Remasoi' ' türkisblau B (CI, Reactive blue 77) bei 4Ö°C umgefvotzt- Der überschüssige Farbstoff wird gemäß Beispiel Ί unter Verwendung· von jeweiJ.s 3 3. der Waschlösung ausgewaschen. '
te Haemaccel wire/ mit "Acrylcimid bei pH 8,5 zu einem 4%igen Gel !copolymer!siert. Hierzu werden 2OO ml der Maleoyl-Hac.maecel-Lösung mit den in Beispiel 2 beschriebenen Polymerisationslösungen nach" Ornstein 'umgesetzt, wobei hier 50 ml Lösung Ά, 40 ral Lösung C und 10 ml Ämmoniumperoxydisulfatlösung zugegeben werden. Nach 1 Stunde wird das Gel mit 600 ml 0,9%iger Kochsalzlösung über schichtet, mit einer La.borhomogenisator zerkleinert, zentrifugiert, einmal mit Kochsalzlösung gewaschen,.· abermals zentrifugiert und in 300 ml eines Trinatriumphosphatpuffers, der 9,2- g Trinatriumphosphat ent- . · hält, suspendiert'und mit 4,6 g Remasoi' ' türkisblau B (CI, Reactive blue 77) bei 4Ö°C umgefvotzt- Der überschüssige Farbstoff wird gemäß Beispiel Ί unter Verwendung· von jeweiJ.s 3 3. der Waschlösung ausgewaschen. '
Beispiel 7 ■ · · .
i .
1 g Casein wird in 0,1 M Citratpuffer pH 7,4" zu einer !Obigen
Lösung gelöst. Bei Zimmertemperatur werden 0,2 ml Polyäthylenglycol-Ä,
<λ) di-(SuIfophenyl-4-isothiocyanat) mit einem Molekulargewicht
zwischen 1000 und 6000 zugesetzt und bis zum Erstarren gerührt. Nach i Stunde wird das Gel zerkleinert.
Each.Auswaschen des nicht gebundenen Proteins mit 2 χ 50 ml
eines O,l M Citratpuffers pH 7,4 wird das Gel zentrifugiert und
in 50 ml eines Trinatriumphosphatpuffers, der 1 g Trinatriumphosphat
enthält, suspendiert und mit 0,.5 g Remazol. brilliantrot FB (C.I. Reactive red 104) versetzt und 3 Stunden
bei 4O°C gehalten., Der überschüssige Fcurbstoff wird gemäß
Beispiel 1 unter Verwendung von jeweils 1 1 Waschlösung ausgewaschen.
BAD ORtGlNAL 9826/0aA8
^fEt- - - <& - ' Me' 166 "
600 rag #—Casein werden in 0,05 M Trispuffer pH 7,5', der
0,09 M KaCl enthält, zu einer 3%igen Lösung gelöst und
Ί Stunde auf 80°C erhitzt. Nach Abkühlen auf 300C werden
0,15 rnl PolyäthyD.englycol-Φ, O di- (SuIfopheny1-4—isofchiocyanat)
mit einem Molekulargewicht zv/isehen 500 und 1000 zugesetzt
und das Gemisch bis zum Erstarren gerührt. Nach 1 Stunde'wird das Gel zerkleinert und das nicht gebundene Protein mit
2 χ 100 ml eines 0,1 M Citratpuffers pH 7,4 ausgewaschen, zentrifugiert
und in 20 ml eines Tr ina tr xumphosphatpuf fers, der 600 reg Trinatriumphosphat enthält, suspendiert. Zu dieser
Suspension werden 300 rag Procion türkisblau H 7 G (C..1.
Reactive blue 3) zugesetzt, 30 Min. bei.40°C gehalten und anschließend noch 30 Min. auf 800C erhitzt. Nach dem Abkühlen
wird der überschüssige Farbstoff gemäß Beispiel 1 unter Verwendung von jeweils. 200 ml Wcischlösung. ausgewaschen-
£Q9826/QS48
Versuch · 1
Ma 166
Zu 50 rag eines aus Suspension in phys. Kochsalz gefriergetrockneten
Substrats nach Beispiel 2 werden 2 ml'aqua dest. und
2 ml O,l molaren Citratpuffers pH 7,4 pijpettiert und der /insätz
5-Min» bei Zimmertemperatur gelassen. Anschließend
wird mit einem_Glasstab eine homogene Suspension hergestellt
und diese 5 Min. bei 37°C im Wasserbad inkubicrt. 2 ml Citratblut
von einem Patienten unter Fibrinolysetherapie werden
sofojrt nach der Abnahme aus der Armvcne zürn Substrat gegeben
und der Einsatz gut durchgemischt. Es wird 15.Min, bei 37°C
unter 3maligem' Umschütteln inkulpiert.. Der-Abbau wird nach
15 Min. durch Zusatz von 1 ml einer verdünnten Lösung des Kunitz Trypsin-lnhibitors mit 500 KIE/ml gestoppt. Nach Jibschleudern
des Substrats durch 10 Min. Zentrifugation bei 3000 UpM in einer Laborzentrifuge wird der klare Überstand'
abgehebert und bei 665 nm im Spektralfotometer gemessen. Anhand einer Eichkurve läßt sich die Plasminaktivität ablesen.
Für einen Patienten nach 10_Min► Fibrinolysetherapie ergab
sich z.B. eine /|E 665 nm von 0,235 0Ξ. Aus einer Eichkurve ,
die mit Hilfe definierter Mengen Plasmin erstellt wurde und QS als Pig.1 beigefügt ist, .liest man eine Plasminaktivität von
Oi 16 Einheiten nach Remmert & Cohen für diesen" Zeitpunkt ab.
Unter Abänderung der Versuchsbedingungen lassen sich beispielsweise
folgende Enzyme bestimmen;
Enzym | Substrat51-' | • Puffer | pH | Inkubation s- temperatur |
Inkubations dauer |
Trypsin | Haemaccel | 0,05 M Tr is |
8,0 | 37°C | 15'Min. |
Chymo trypsin |
Gelatine | 0,05 M .Phosphat |
7,5 | 37°C | 15 Min, |
KoIla- qena se |
Ko3.1agen | 0,1 M Citrat |
7,4 | . 37°C | . 30 Min. |
Bro mcia in |
Casein | 0,1 M Acetat |
4,0 | 40°C | 30 Min. |
F ic in | Haemo globin |
0,05 M Tris ' |
8,5 | 400C | 20 Min. |
Pronase ... . J |
Casein | 0,06 M Borat |
•9,0 | . 40°C | 10 Min, |
x) Träger und. Farbstoff können ira Rahmen der Erfindung
' beliebig gewählt v/erden.
50982 6/0848
BAD 0RK3INAL
Versuch 2 _ >9^~ ^a "'66
Vergleich der Empfindlichkeit des erfindungsgemäß hergestellten Substrats.mit einem dem Stand der bisherigen Technik
entsprechenden Handelsprodukt/ hergestel.lt aus dem denaturierten Kollagen der Kuhhaut, an welcher ein blauer
Farbstoff gebunden ist, beim jeweiligen Absorptionsmaximum. Als Enzym wir .'Ü Trypsin (Serva, 2 χ kr ist.) verwendet.
Der Abbau \\vird· in 0,05 M Tris pH. 7,8 bei 37°C 15 Minuten
durchgeführt vind mit einem Proteinaseninhibitor gestoppt.
Das Volumen des Reaktionsansatzes betrug 6 rnl.
Trypsinmcnge . ng |
Substrat I " (Handel.^produkt) A E 595 ran |
Substrat II • (erfindungsgern. Substrat) /χ E 665 »in |
* 0 10 50 100 10.000 |
Ο,ΟΟ nicht getestet 0,001 0,004 0,670 |
0,00 0,045 0,2 60 0,485 η i-cht ge te s te t |
Wie aus den Vergleichszahlen ersehen werden kann, ist daserfindungsgernäß
hergestellte Substrat wesentlich empfindlicher als das Substrat des Standes der Technik.
ORfGiNAL
50S826/0.8 48
- 4 to
in
CQ
H-3
Versuch | Ι | ο | σ |
ο | to | U) | |
Ma- t66
cn
r4^-*ra.uxM^i;t£«£iAvi«s3ft:^jft;rA^^
EicWcurve für Plasmin
"Festes Substrat zur Proteinasebestimmung"
Claims (16)
- MaPat entansp-rU eheIJ Substrat zur Proteinasebestimmung, gekennzeichnet durch ein Substratprotein, das in feiner Verteilung in oder auf der Oberfläche eines festen Trägers kovalent gebunden und mit einem Reaktivfarbstoff eingefärbt ist.
- 2. Substrat gemäss.Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substratprotein Haemoglobin» Casein, Fibrinogen, Kollagen oder ein Umwandlungsprodukt eines dieser Proteine ist.
- 3* Substrat gemäss Ansprüchen 1-2, dadurch gekeimzeichnet, ..?. dass der Träger ein Homopolymeres eines aktiven Monomeren oder ein Copolymeres aus einem aktiven und einem inaktiven Monomeren "d:st.
- 4. Substrat gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das aktive Monomere Kaieinsäureanhydrid, Crotonsäurean— hydrid oder Allylisothioeyanat ist.
- 5. Substrat gemäss Anspruch 3, dadurch .gekennzeichnet, dass das inaktive Monomere Propylen, Acrylamid oder Butadien ist.
- 6. Substrat gemäss Ansprüchen 3—5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Copolymeres aus Maleinsäureanhydrid und Acrylamid mit einem Anteil von bis zu etwa 6 Mol-% Maleinsäureanhydrid ist.
- 7. Substrat gemäss Ansprüchen 3-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Copolymeres aus Maleinsäureanhydrid und Butadien mit einem Anteil von bis zn etwa 90 MoI-^o Maleinsäureanhydrid ist.
- 8. Substrat gemäss Ansprüchen 3 - 5, dadurch gekennzeichnet,BADORiGINALdass der Träger ein Copolymeres aus gleichen Teilen Maleinsäureanhydrid und Propylen ist.
- 9. Substrat gemäss Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Homopolymeres aus Maleinsäureanhydrid ist.
- 10. Substrat gemäss Ansprüchen 1-9» dadurch gekennzeichnet,, dass der Reaktivfarbstoff ein solcher mit einem Absorptionsmaximum im Wellenbereich >600 nm -ist»
- 11. Verfahren zur Herstellung eines Substrats zur Proteinasebestiiranung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Träger aus einem Copolymerisat eines aktiven und eines inaktiven Monomeren mit einem Substratprotein derart umgesetzt wird, dass die aktiven Gruppen des Trägers mit denen des Substratproteins kovalente Bindungen eingehen und das Reaktionsprodukt mit einem Reaktivfarbstoff eingefärbt wird,
- 12. Verfahren zur Herstellung eines Substrats zur Proteinasebestimmung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Träger, der keine aktiven Gruppen enthält, mit einem SubstratprotQin unter Zuhilfenahme eines aktive-Gruppen liefernden Stoffes umgesetzt und das Reaktionsprodukt mit einem Reaktivfarb» stoff eingefärbt wird.
- 13. Verfahren zur Herstellung eines Substrats zur Proteinasebestimmung, dadurch gekennzeichnet, dass in ein Substratprotein reaktive Gruppen eingeführt werden, das sodann mit einem inaktiven Monomeren copolyraerisiert \\rird„
- 14. Verfahren zur Herstellung eines Substrats zur Proteinassbestinxfiung, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit reaktiven Gruppen ausgestattetes lösliches Polymeres mit dem Substratprotein vernetzt vircl.BAD ORIGiNAL 50 9826/0848* - . Ma:.·
- 15. Verwendung eines Substrats nach Ansprüchen 1-14 riur Messung von Proteinaseaktivität insbesondere in gefärbten Lösungen.
- 16. Mittel zur Proteinasebestimmung enthaltend ein Substrat gemäss Ansprüchen 1 ~ 14.BAD ORK3/NfAL 509826/0848
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