DE2819284C2 - Künstlicher Stuhl zu diagnostischen Zwecken - Google Patents
Künstlicher Stuhl zu diagnostischen ZweckenInfo
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Description
einem in Wasser schwerlöslichen sauerstoffhaltigen, organischen
Polymeren, welches im Unterschied zum
Im Hauptpatent (DE-PS 27 24 438) wird ein künstli- Hauptpatent nicht oder nur zum Teil Kohlehydrat zu
eher Stuhl zur Verwendung als Kontrollstandard bei der sein braucht, insbesondere ein solches mit Säureami&-
diagnostischen Erfassung von Blut im Stuhl nach der io funktionen, und/oder einem sauerstoffhaltigen, schwer-
Teslstreifen-Methode, insbesondere dem Guajak-Farb- löslichen anorganischen Festkörper, b) mindestens ei-
test, bestehend aus Cellulose, modifizierter Cellulose nem an der Matrix haftenden, nicht ausblutenden Farb-
und anderen Kohlehydraten, Glycerin, Farbstoffen, die stoff, der geeignet ist, einem dem Stuhl ähnliche Fär-
geeignet sind eine dem Stuhl ähnliche Färbung hervor- bung hervorzurufen, und c) Wasser und/oder Gleitmit-
zurufen, Konservierungsmittel und Wasser vorgeschla- 15 tel, unt gegebenenfalls Konservierungsmittel die Anfor-
gen. Die Erfindung stellt eine Weiterentwicklung des derungen an ein künstliches Substitut für die vorkom-
Gegenstandes der Hauptanmeldung dar. Die Möglich- menden Typen des natürlichen Stuhls in ausgezeichne-
keiten zur Verwendung im Bereich der medizinischen ter Weise erfüllt Insbesondere eignet sich der erfh-
Diagnose sind jedoch noch nicht erschöpft dungsgemäße Stuhl als Kontrollstandard bei der dia-
Seit langem gewiumdie Medizin aus der makroskopi- 20 gnostischen Erfassung von Blut im Stuhl nach der Test-
schen Prüfung des Stuhls Hinweise auf die Funküonsiä- sireifen-Methode, speziell nach dem Guajak-Farbtest
higkeit der Verdauung; aus der Konsistenz und Form Für die als Matrixmaterial dienenden in Wasser
des Stuhls lassen sich Anhaltspunkte für das Vorliegen schwer löslichen, sauerstoffhaltigen, organischen PoIy-
von Erkrankungen wie Pankreas-Insuffizienz, Fettstuhl, mere kommen beispielsweise
Magen-Darm-Blutungen, Dickdarmspasmen, Dyspep- 25
Magen-Darm-Blutungen, Dickdarmspasmen, Dyspep- 25
sien, Infektionskrankheiten wie Ruhr u.? gewinnen (vgL a) synthetische Polyamide wie Polyhexamethylendi-
»Klinisches Labor«, 11. Auflage der Medizinisch-chemi- aminadipat (PA 6.6),
sehen Untersuchungsmethoden, S. 474, E. Merck, Darm- β) (Meth)-acrylderivate wie Polyacrylamid,
Stadt, 19701 Ϋ) Proteine wie beispielsweise Gelatine bevorzugt ne-
Ferner kann auch die mikroskopische Untersuchung 30 ben Kohlehydratmaterialien nach δ).
Hinweise von diagnostischem Wert erbringen, bei- S) Cellulose und chemisch modifizierte Cellulosederi-
spielsweise für das Vorhandensein voi? Fett und Mus- vate und/oder andere Kohlehydrate
keleiweiß im Stuhl.
keleiweiß im Stuhl.
Weiter ist die Bestimmung des Gehali- an gewissen in Frage.
Enzymen Parasiten Bakterien, Arzneimitteln im Stuhl 35 Als sauerstoffhaltig^ schwer lösliche anorganische
eine wichtige medizinisch-analytische Aufgabe neben Festkörper sei z. B, Aluminiumoxid genannt Auch Ge-
der Erfassung von okkultem Blut mische aus verschiedenen Bestandteilen der obenge-
Unter diesen Gesichtspunkten erscheint es wichtig, nannten Art ergeben brauchbare Matrices.
Typen von künstlichem Stuhl zur Verfügung zu stellen, Im Interesse einer dem natürlichen SV.-M möglichst die eine weitgehende makroskopische Annäherung an 40 ähnlichen Konsistenz werden zweckmäßig überwiedie in diagnostischer Hinsicht zu unterscheidenden gend kornförmige Matnx-Materiahen und Pigment-Stuhltypen bringen. farbstoffe mit einer Korngröße bis ca. 300 μ, vorzugs-
Typen von künstlichem Stuhl zur Verfügung zu stellen, Im Interesse einer dem natürlichen SV.-M möglichst die eine weitgehende makroskopische Annäherung an 40 ähnlichen Konsistenz werden zweckmäßig überwiedie in diagnostischer Hinsicht zu unterscheidenden gend kornförmige Matnx-Materiahen und Pigment-Stuhltypen bringen. farbstoffe mit einer Korngröße bis ca. 300 μ, vorzugs-
Darüber hinaus war es nützlich, den im Hauptpatent weise im Bereich von 0,5-50 μ, verwendet, wobei allervorgeschlagenen
Typ des künstlichen Stuhls durch wei- dings das Vorhandensein größerer strukturierter Eintcre
zu ergänzen, um auch im Hinblick auf die Verwen- 45 heiten wie beim natürlichen Stuhl die Anwendbarkeit
dung als Kontrollstandard bei der diagnostischen Erfas- nicht beeinträchtigen muß.
sung von Blut im Stuhl nach der Teststreifen-Methode, Erfindungsgemäß lassen sich auf der Grundlage der
vorzugsweise im Guajak-Farbtest, möglichst realisti- obengenannten Bestandteile Substitute fur die norma-
sche Substitute zur Verfügung zu haben. Es bedarf kei- lerweise und für die unter pathologischen Bedingungen
ncr besonderen Erläuterung, daß der Umgang mit Stuhl 50 anfallenden Stuhltypen bereitstellen. Der Anteil an Flüs-
im Umkreis der Gesundheitsfürsorge aus hygienischen sigkeit wie Wasser, Konservierungs- und/oder Gleitmit-
G runden auf das absolut nötige Minimum beschränkt tel wird beispielsweise auf den herzustellenden Stuhltyp
werden sollte hin gewählt werden. Der Anteil hängt natürlich auch
Es kann vermutet werden, daß die diagnostischen vom Wasseraufnahme-und Bindevermögen des Matrix-Möglichkeiten
die sich aus Stuhluntersuchungen erge- 55 materials ab. Im allgemeinen wird der Feuchtigkeitsge-
ben wegen der damit verbundenen Unannehmlichkei- halt so gewählt, daß Spachtelfähigkeit besteht,
.cn 'und Risiken nicht überall voll ausgenutzt werden. Im Falle der (Mit-)Verwendung von Kohlehydraten
Dabei beginnen die Schwierigkeiten bereits bei der De- als Matrixmaterial gemäß δ) kann der Anteil an Flussig-
monsiralion der für einen diagnostischen Befund typi- keit z. B. bis etwa 55 Gew.-o/o - bezogen auf JsGesehenS.unlly»
"^ Spatentgesuch ist auf die Methodik der Er- ziell Glycerin oder Polyäthylenglykol und als restliche
y voPn okküEUB.ut im Stuhl nach der Teststrei- Flüssigkeit beispielsweise Alkoho e Äthanol) verwen-
i d d Dse Verhältnisse gelten ζ B bei Anwe
fa siy von okküEB.ut im Stuhl nach der Teststrei Flüssigkeit beispiels )
fen-Methode, insbesondere den Guajak-Farbtest, einge- det werden. Diese Verhältnisse gelten ζ B. bei Anwe
Langen worden. Diese Testmethode tonte nicht auf na- 65 senheit von Kohlehydratmaterial.en neben Prote.nen
türliche Stuhlproben mit vorbestimmten Blutgehalt als wie Gelatine gemäß y).
verläßlichen Kontrollstandard zurückgreifen, da schon Bei Verwendung von Polyamiden gemäß a) wird vor-
bei «sunden Normalpersonen wechselnde Mengen zugswe.se mit einem relativ hohen Gehalt an Gleitmit-
ein, beispielsweise dem 5- bis 7fachen Gewicht — bezogen
auf Polyamid — an Glycerin gearbeitet
Ebenfalls ist ein relativ hoher Flüssigkeitsgehalt, beispielsweise
das 5- bis 2Of ache, vorzugsweise das ca. 18f a-
:he des Gewichts, bei der Verwendung von (Meth)acrylderivaten
wie Polyacrylamid gemäß ß\ zweckmäßig, wobei Gleitmittel zusammen mit Wasser vorzugsweise
im Verhältnis 1:1 bis 1 :1,5 eingesetzt werden könnea
Auch bei Verwendung von Aluminiumoxid als sauerstoffhaltige,
schwer lösliche, organische Matrix ist ein Fiüssigkeitszusatz vom 2- bis 2£fachen, vorzugsweise
dem ca. 23fachen, zweckmäßig, wobei in der Regel ein
ziemlicher Überschuß an Gleitmittel, etwa das 12- bis 18fache — vorzugsweise 15fache — im Verhältnis zum
Wasser zu empfehlen ist Als Gleitmittel kommen vor allem Polyalkohole wie z. B. Glycerin und/oder PoIyäthylenglykol
(Polywachs 6000), gegebenenfalls unter Zusatz von Monoalkoholen, wie Äthanol, in Betracht
Als Konservierungsmittel werden zweckmäßig die für Lebensmittel zugelassenen Konservierungsmittel,
insbesondere die festen Konservierungsmittel, wie Natriumbenzoat,
Benzoesäure oder Sorbinr Jure, verwendet
Es kann aber auch beispielsweise der Zusitz von Äthanol konservierend wirken. Der Anteil an Konservierungsmittel
bestimmt sich nach der beispielsweise aus der Lebensmittelkonservierung bekannten Effektivität
des jeweiligen Konservierungsmittels. Es wird im allgemeinen 3 Gew.-% nicht aberschreiten und beträgt
in der Regel zwischen 0,1 und 2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtpräparat
Definitionsgemäß ist von den erfindungsgemäß zu verwendenden Farbstoffen zu fordern, daß sie an der
Matrix haften, nicht ausbluten und zusammen mit der Matrix eine dem natürlichen Stuhl möglichst ähnliche
dauernde Färbung hervorrufen.
Die Forderung der Haftung kann z. B. so erfüllt werden,
daß der bzw. die Farbstoffe mit der Matrix eine Bindung eingeht, beispielsweise nach Art der Reaktivfarbstoffe,
oder die Matrix kann mit mindestens einem unlöslicfien Farbstoff durchmischt werden, wobei die
Haftung auf physikalische Weise zustande kommt und ein Ausbluten ebenfalls vermieden wird.
Die Wahl des Farbstoffs wird sich daher nach der Art der Matrix richten und nach Art und Menge der in der
Regel bekannten Anfärbbarkeit des Matrixmaterials durch Farbstoffe Rechnung trügen. Bei der Wahl der
Farbstoffe war femer zu berücksichtigen, daß nach dem Behandeln mit Wascerstoffperoxid-Lösung als »Entwickler«
keine störenden oder eine positive Farbreaktion im Guajak-Tesi vortäuschenden Farbänderungen
eintreten dürfen.
Ferner darf der im Test gebildete Farbstoff von der Matrix nicht selbst gebunden werden.
Als Farbstoffe seien
55
a) eine Gruppe von gelb- bis braunfärbenden Pigmenten,
z. B. in Gemisch auf der Basis von Eisenoxiden mit braunem und gelbem Farbton, vorzugsweise im
Verhältnis 3 :2, oder z. B. Mischphasenpigmente auf der Basis von Eisen und Chromoxid, wie bei- μ
spielsweise das Chromeisenbraun (Color-Index I: Pigmentbraun 29, Index 2: Nr. 77-500),
b) organische Farbstoffe, die mit der Matrix eine Bindung eingehen, insbesondere Reaktivfarbstoffe,
z. B. solche, die ungesättigte heterocyclische Reste es
mit reaktivem Halogen wie Chlortriazin, -pyrczin,
-pyrimidin entfalten, wobei das Halogen mit OH-Gruppen bzw. — NHrGruppen im anzufärbenden
Substrat reagiert (Substitutionsfarbstoffc) Textilveredlung 7,297 (1972), oder solche, die nach dem
Schema:
aufgebaut sind, wobei die entstehende Vinylsulfongruppe
mit OH- bzw. — N Hi-Gruppen des anzufärbenden Substrats reagiert (Additionsfarbstoffe.
Dtsch. Färber-Kat 79, 188 (1975)), beispielsweise eine Kombination der Farbstoffe
Remazol-Rot B
(Reactive Red 22 - CJ. 14 824),
Remazol-Goldgelb G
Remazol-Goldgelb G
(Reactive Yellow 17 - Cl. 18 852),
Remazol- Brillantblau R
Remazol- Brillantblau R
(Reactive Blue 19 = Cl. 61 200)
vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 2:2:1,
c) geeignete, fein verteilbare, vorzugsweise pulverförmige Materialien auf der Basis ;on Naturprodukten mit gelblichem bis braunem Farbton, beispielsweise kommerzielles Kakaopulver,
c) geeignete, fein verteilbare, vorzugsweise pulverförmige Materialien auf der Basis ;on Naturprodukten mit gelblichem bis braunem Farbton, beispielsweise kommerzielles Kakaopulver,
genannt
Die Einfärbung kann im Zuge der Abmischung der
Komponenten zum fertigen Präparat oder besonders bei Verwendung der Farbstoffe gemäß b) vorgängig
durch separates Einfärben des Matrixmaterials bzw. einer seiner Komponenten vorgenommen werden.
Die vorstehend beschriebenen Gleitmittel, Farbstoffe und Konservierungsmittel können auch als Komponenten
des künstlichen Stuhls gemäß Hauptpatent eingesetzt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsart des erfindungsgemäßen künstlichen Stuhls, die sich besonders als Kontrollstandard
bei der diagnostischen Erfassung von Blut im Stuhl nach der Teststreifen-Methode eignet, wird auf
Basis von Cellulose, modifizierter Cellulose und anderer Kohlehydrate, Gleitmittel und der vorstehend genannten
Farbstoffe, Konservierungsmitteln und Wasser erhalten, die sich dadurch von dem im Hauptpatent beschriebenen
Typen unterscheidet, daß Kohlehydratbestandteile durch Proteine, vorzugsweise Gelatine, ersetzt
sind.
Besonders bevorzugt ist ein Präparat enthaltend zwischen ca. 30 bis 35 Gcw.-Vct Cellulose, vorzugsweise ca.
33 Gew.-% Cellulose und ca. 03 bis 1,2 Gew.-% Protein
gemäß y), vorzugsweise Gelatine, 0,5 bis 1,2 Gew.-%
andere wasserbindende Kohlehydrate, vorzugsweise vernetzte Dextrane, zwischen 5 und 10 Gew.-% Gleitmittel,
vorzugsweise; ca. 7,5 Gew.-% Glycerin oder PoIyäthylenglykol,
1 bis 2 Gew.-% Farbstoffe, die geeignet sind, eine dem natürlichen Stuhl ähnliche Färbung hervorzurufen,
vorzugsweise 15 bis 3 Gew.-% an Konservierungsmitteln,
vorzugsweise ca. 0,5 bis 1 Gew.-% Äthanol, ca. 0,1 bis 2 Gew.-% eines festen Konservierungsmittels,
vorzugsweise I^ Gew.-% Natriumbenzoat,
Benzoesäure oder Sorbinsäure und Wasser zum Abgleich auf 100 Gew.-%.
Als Cellulosebestandteil wird vorzugsweise mikrokristalline
Cellulose, soweit modifizierte Cellulose angewendet wird, vorzugsweise niedermolekulare wasserlösliche
Cellulviseäther vom Typ der Methylhydroxyäthylcellulosen,
als vernetzte Dextrane, vorzugsweise solche dreidimensional vernetzten, quellfähigen Dextrane,
die als Matrix für Gelchromatographie Verwendung
finden, als Farbstoffe, die geeignet sind, eine dem Stuhl ähnliche Färbung hervorzurufen, vorzugsweise die vorstehend
unter a) genannten Pigmente, z. B. Farbstoffe auf der Basis von Eisenoxid mit braunem und gelbem
Farbton im Verhältnis 3 : 2, oder die unter b) genannten Reaktivfarbstoffe verwendet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Herstellung des erfindungsgemäßen künstlichen Stuhls erläutern,
ohne die Erfindung auf eben diese Ausführungsformen einzuschränken.
53 g Gelatine (weiß, extrafein) werden in 8,9 g unvergälltem
Äthanol aufgeschlämmt. Nach Zugabe von 540 g H2O wird 45 Minuten gerührt, und man gibt hiernach
10,0 g vernetztes Dextran für Ionenaustauscher-Zwecke 'Senhadex G 25®) zu und fügt !5 Minuten später
14,5 g Natriumbenzoat und 73,1 g Glycerin bei.
Das Ganze wird nun 3 Stunden gerührt oder geschüttelt. (Wird die Lösung auf Vorrat hergestellt, so ist darauf
zu achten, daß sich Sephadex G 25 mit der Zeit absetzt. Vor Gebrauch schütteln.)
Im trockenen Zustand werden 333 g mikrokris'alline
Cellulose (Avicel·), 9,0 g Eisenoxidbraun und 6.0 g Eisenoxidgelb
gründlich vermischt. Hierzu gibt man die vorstehend zubereitete, etwas getr jbte Lösung und vermischt
beides. Nach einstündigem Stehen wird der künstliche Stuhl nochmals gut durchgemengt
Normstuhl mit 0,4 Gew.-% Blut
Humanblut (Blutkonserve) wird irn Volumenverhält-
Humanblut (Blutkonserve) wird irn Volumenverhält-
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ΠΙ5 I : J mit YTiiaaCi YdUUIIIIl UIIU ~t Jiunucn aivin-ngvlassen.
Zu 20g künstlichem Stuhl, hergestellt gemäß Beispiel Ϊ. werden 240 μΙ des verdünnten Blutes gegeben
und das Ganze gut vermischt Danach läßt man ca. 1 Stunde stehen und vermischt nochmals gut Der Normstuhl
mit ca. 0,4% Blut sollte innerhalb von 24 Stunden verwendet werden.
Beispiel 3
Herstellung von Kunststuhl zur Vertubung
Herstellung von Kunststuhl zur Vertubung
032 g Gelatine (weiß, extrafein) wird mit 51 ml Wasser versetzt und 24 Stunden unter zeitweisem Rühren
stehengelassen. Dazu gibt man IZOg Glycerin DAB 7 und 13 g Natriumbenzoat Die so erhaltene Lösung gibt
man zu 27 g mikrokristalliner Cellulose (Avicel
tA unrher mit A S er PiconAVvihrgiin ltn/4 ΟΛ er
Ausführung wie in den Beispielen 1 bis 3 oder in Beispiel
1 des Hauptpatentgesuches, jedoch Ersatz der Eiscnoxidpigmente durch an Dextran gebundene Reaktivfarbstoffe.
Die gefärbte Dextrankomponente kann so hergestellt werden, daß man 20 g Dextran mit dem
Farbstoffgemisch, bestehend aus 100 mg Remazol-Brillantblau
R (CI. 61 200), 200 mg Remazol-Rot B (Cl.
ίο 14 824) und 200 mg Remazol-Goldgelb G (CI. 18 852) in
200 ml dest. Wasser eingerührt und nach Einstellen des pH-Wertes auf 12,0 bei Raumtemperatur 16 Stunden
lang inkubiert.
Nach Beendigung der Inkubation wird mit Äthanol gefällt und mehrmals nachgewaschen. Das Produkt ist
nach dem Trocknen braungefärbt.
Beispiel 6
Kunststuhl auf Basis von angefärbter Cellulose
Kunststuhl auf Basis von angefärbter Cellulose
Mikrokristalline Cellulose (Avicel®) wird analog Beispiel
5 braungefärbt. 2 g der gefärbten mikrokristallinen Cellulose werden mit 3,6 g Glycerin DAB 7 vermischt.
Man erhäit ein dunkelbraunes Produkt mit befriedigendem Streichvermögen.
Eiscnoxidgclb innig vermischt worden war und rührt das Gemisch, das eine geschmeidige Konsistenz aufweist
Zu diesem Gemisch kann 1 :3 verdünntes Humanblut im Anteil von 13% zugegeben werden. Der so
erhaltene Stuhl eignet sich hervorragend zur Handha- ^ bung in Tuben.
Ausführung wie in Beispiel i oder in Beispiel 1 des Hauptpatentgestiches, jedoch mit 73,1 g Polyäthylenglykol
(Polywachs 6000) anstelle von Glycerin.
Kunststuhl auf Basis von angefärbtem Dextran
Vernetztes Dextran für lonenaustauscherzwecke (Sephadex
G 25·) wird analog Beispiel 5 angefärbt Analog Beispiel 1 wird aus den dort genannten Bestandteilen,
jedoch unter Verwendung des eingefärbten Dextrans und ohne Pigmentzugabe, wobei die mikrokristalline
Cellulose (300 statt 333 g) von vorneherein zugegeben wird, ein künstlicher Stuhl von relativ neuer Farbe erzielt
Kunststuhl auf Basis von argefärbtem Polyamid
Das Polyamid wird analog Beispiel 5 mit Remazol-Farbstoffen braun gefärbt 23 g angefärbtes Polyamid
66 werden mit 15,0 g Glycerin DAB 7 vermischt. Man erhält ein Produkt von guter Beständigkeit bei
optimaler Streichfähigkeit.
Kunststuhl auf Basis Polyacrylamid
plus Eisenoxid-Pigmente
plus Eisenoxid-Pigmente
2,5 g Polyacrylamid (Biogei P 150s) werden mit 20,ö g
Glycerin und 25,0 g dest Wasser und unter Zugabe von 0$ g Eisenoxidbraun und 0,6 g Eisenoxidgelb vermischt
Der Kunststuhl ist für Demonstrationszwecke geeignet, zeigt aber — wegen der gequollenen Partikel — ein nur
mäßiges Streichvermögen.
Kunststuhl auf Basis Polyaci-ylamid plus mit Reaktivfarbstoffe!!
angefärbtem Dextran kann analog Beispiel 9 jedoch unter Zusatz vc.n 13 g gemäß Beispiel 5
angefärbtem Dextrans anstelle der Eisenoxid-Pigmente hergestellt werden.
Beispiel 11 ;;
plus Eisenoxid-Farbstoffen ;■;'
5
H
14,8 g Aluminiumoxid (Martinoxin®) werden mit 2,0 g β
dest. Wasser und 30,0 g Glycerin DAB 7 unter Zugabe :;:
von 0,9 g Eisenoxidbraun und 0,6 g Eisenoxidgelb ver- ]'i
mischt. Der Kunststuhl zeigt eine reiativ dünnflüssige r
klebende Konsistenz. Ό ::
Beispiel 12
20,0 g mikrokristalline Cellulose (Merck, zur Dünn- <;
schichtchronatographie) werden mit 20,0 g Kakaopulver und 2ÖÖ mi dest. Wasser vcricizi. Man erhält uic -;
Mischung über Nacht auf der Rollbank. Anschließend 20
wird über eine Fritte abgesaugt und mit Wasser gewaschen. 7,0 g des feuchten Produkts werden mit 5,0 g GIy- 4
cerin DAB 7 vermischt. '■
den Beispielen 1 — 12 |
rationen gemäß den Beispielen 1-12 erhält man allge- f
mein einen vollwertigen Kontrollstandard bei der dia- 30 ü
gnostischen Erfassung von Blut im Stuhl nach der Test- |
von 0.4 Gew.-% bei Verwendung handelsüblicher Test- 35 |
briefchen. Ij
wird unter sonst gleichen Bedingungen bei etwa 1,2—1,6 i.
also unter der von Blut in natürlichem Stuhl. Damit ist '^
eine wesentliche Voraussetzung für die Verwendung |
des erfindungsgemäßen künstlichen Stuhls für Kontroll- |i
zwecke erfüllt. Der frisch zubereitete Normstuhl gemäß :'i
von Testbriefchen. k
Claims (22)
1. Künstlicher Stuhl zur Verwendung als Kontrollstandard bei der diagnostischen Erfassung von im
Stuhl enthaltenen Stoffen und zur Demonstration, bestehend aus (a) einer Matrix, die gebildet ist aus
mindestens einem in Wasser schwerlöslichen, sauerstoffhaltigen, organischen Polymeren und/oder einem sauerstoffhaltig«!, schwerlöslichen anorgani-
sehen Festkörper, (b) mindestens einem an dem Matrixmaterial haftenden, nicht ausblutenden Farbstoff,
der geeignet ist, eine dem Stuhl ähnliche Färbung hervorzurufen, und (c) Wasser und/oder Gleitmittel.
2. Künstlicher Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Polymer mindestens zum Teil ein Polymer mit einer Säureamid-Funktion darstellt
3. Künstlicher Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Matrix mindestens zum Teil
aus komförmigem Material mit einer Korngröße bis ca. 300 μ, vorzugsweise im Bereich 0,5—50 μ, besteht
4. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich ein Konser-
vierungsmittel enthält
5. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix aus Cellulose, modifizierter Cellulose und/oder anderen Kohlehydraten und einem Polymeren mit Säureamid-
funktion sowie mindestens einem an dem Matrixmaterial haftenden, nicht ausblutenden Farbstoff, der
geeignet ist, eine dem Stuhl ähnliche Färbung hervorzurufen, gebildet wird.
6. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1 bis 3s
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrix mindestens teilweise aus Protein, vorzugsweise Gelatine,
besteht
7. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer mit Säureamid-Funktion ein synthetisches Polyamid, vorzugsweise
Polyhexamethylendiaminadipat, ist
8. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer mit Säureamid-Funktion ein (Meth)acrylderivat, vorzugsweise Poly-
acrylamid, ist
9. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der anorganische
Festkörper Aluminiumoxid ist
10. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff aus
a) einem gelb- bis braunfärbenden Pigment bzw. Pigmentgemisch und/oder
b) einem oder mehreren organischen Farbstoffen, die mit der Matrix eine Bindung eingehen, vorzugsweise Reaktivfarbstoffe, und/oder
c) einem feinverteilbaren, vorzugsweise pulverförmigen Material auf der Basis von Naturprodukten mit gelbem bis braunem Farbton
besteht und in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtpräparat, zur Anwendung
kommt.
11. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Farbstoff aus einem Pigmentgemisch auf der Basis von Eisenoxiden mit
braunem und gelbem Farbton, vorzugsweise im Verhältnis 3:2, oder dem Pigmentfarbstoff Chromeisenbraun (CI. 77-500) besteht
12. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet daß die Farbstoffe über eine Vinylsulfongruppe mit der Matrix eine kovalente Bindung
eingehen.
13. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 12. dadurch
gekennzeichnet, daß der Farbstoff aus einer Kombination der Farbstoffe Remazol-Rot B (Cl. 14 824).
Remazol-Goldgelb G (CI. 18 852) und Remazol-Brillantblau R (CI. 61 20Q), vorzugsweise im Verhältnis 2:2:1, besteht
14. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Farbstoff aus Kakaopulver besteht
15. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch !, dadurch
gekennzeichnet, daß als Gleitmittel ein Alkohol, vorzugsweise ein Polyalkohol, wie Glycerin oder/und
Polyäthylenglykol, verwendet wird.
16. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Konservierungsmittel mindestens ein für Lebensmittel zugelassenes Konservierungsmittel, vorzugsweise Benzoesäure, Natriumbenzoat, Sorbinsäure oder Alkohol, verwendet
wird.
17. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1 bis
5 und 10 bis 16, bestehend aus 30—35 Gew.-% Cellulose, 03 bis 1,2 Gew.-% Gelatine, 0,5 bis 1,2 Gew.-%
andere, wasserbindende Kohlehydrate, zwischen 5 und 15 Gew.-% Gleitmittel, 1—2 Gew.-% Farbstoffe, bis 3 Gew.-%_an Konservierungsmitteln, davon
0,5 bis 1 Gew.-% Äthanol und 0,1 bis 2 Gew.-% eines
festen Konservierungsmittels und Wasser zum Abgleich auf 100 Gew.-%.
18. Künstlicher Stuhl gemäß Anspruch 1 und 5. bestehend aus 30—35 Gew.-% kristalliner Cellulose.
03 bis 1,2 Gew.-% niedermolekularem, wasserlöslichen Celluloseäther oder Gelatine, 0,5 bis 1,2
Gew.-% dreidimensional vernetzte, quellfähige Dextrane, 5—15 Gew.-% Gleitmittel, 1 —2 Gew.-% eines
Gemisches aus Pigmentfarbstoffen auf der Basis von Eisenoxid mit braunem bzw. gelbem Farbton im
Verhältnis 3 :2 oder dem Pigmentfarbstoff Chromeisenbraun oder aus einer Kombination der Farbstoffe Remazol-Rot B, Remazol-Goldgelb G und
Remazol-Brillantblau R, vorzugsweise im Verhältnis 2:2:1, 0,5 bis 1 Gew.-% Äthanol und 0,1 bis 2
Gew.-% an festem Konservierungsmittel, die auch für Lebensmittel geeignet sind, ucd Wasser zum Abgleich auf 100 Gew.-%.
19. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1,2,
7,10 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Präparat synthetisches Polyamid und Gleitmittel im Gewichtsverhältnis 1 :5 bis 1 :7 enthält
20. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen 1, 2,
8, 10 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Präparat Polyacrylamid zusammen mit dem 5- bis 20fachen an Flüssigkeit enthält, wobei die Flüssigkeit aus
Wasser und Gleitmittel, vorzugsweise im Verhältnis 1 ;1 bis! : 1,5besteht.
21. Künstlicher Stuhl gemäß den Ansprüchen !, 2,
9, 11, 14 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Präparat Aluminiumoxid zusammen mit dem 2- bis
2,5fachen an Flüssigkeit vorzugsweise in einem Verhältnis Wasser zu Gleitmittel 1 :12 bis 1 :18, speziell
1 :15, enthält.
22. Verwendung des künstlichen Stuhls gemäß Anspruch 1 bis 21 als Kontrollstandard bei der dia-
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gnostischen Erfassung von Blut im Stuhl nach der Blut im Stuhl enthalten sind Daher kommt dem künstli-
Teststreifen-Methode, insbesondere dem Guajak- chen Stuhl, der sich auf einen vorbestimmten Blutgehalt
Farbtest. einstellen läßt, eine besondere Bedeutung zu.
Es wurde gefunden, daß ein künstlicher Stuhl, beste-
5 hend aus a) einer Matrix, die gebildet ist aus mindestens
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