DE236022C

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Info

Publication number: DE236022C
Application number: DENDAT236022D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 236022-KLASSE 57<£. GRUPPE

Strichzeichnungen u.dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1910 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Photogravüren mit Schriftdruck, Zeichnungen, Ornamenten mittels einer Druckform und in einem Druckvorgang.

Nach dem Verfahren der Erfindung wird eine Druckform, Walze oder Platte benutzt, auf der das Bild einschließlich des Schriftdruckes usw., also Halbtonaufnahmen, Strichzeichnung und Text, eingeätzt sind, und zwar in der Art des

ίο Rastertiefdruckes, so daß Text und Illustrationen aller Art zugleich in einem Vorgang gedruckt werden können.

Das Verfahren besteht darin, daß man für eine Photogravure-Illustration nach einer HaIbtonaufnahme mit Druckschrift (Text) und einer Strichzeichnung zunächst von dem Halbtonbild ein Trockenplattennegativ, wie es für Photogravüreherstellung üblich ist, herstellt. Dann wird von dem Druck, dem Text oder der Strichzeichnung eine kontrastreiche Negativaufnahme auf einer Naßplatte gemacht. Von dem Halbtonnegativ auf der Trockenplatte und dem Negativ auf der Naßplatte werden nun Positive angefertigt, und zwar wird von ersterem ein Trockenplattenpositiv auf einer Platte angefertigt, die so groß bemessen ist, daß sie das Gesamtbild nebst dem Druck (Text), also das Halbtonbild, den Text und die Strichzeichnung zusammen aufnehmen kann. Ist die Platte trocken, so wird die gesamte Gelatine- oder Filmmasse, mit Ausnahme des Halbtonbildes, entfernt (abgeschabt), so daß die Glasplatte nichts außer dem Halbtonbild enthält. Nun wird das zweite Positiv (Text, Strichzeichnung) auf einer Naßplatte angefertigt, nach dem Trocknen in bekannter Weise mit der gebräuchlichen Kautschuklösung Übergossen, abgezogen und auf die Trockenplatte in der passenden Lage zum Halbtonbild aufgebracht. Die Trockenplatte enthält nun in einem Positivbild die Illustration (Halbtonbild) von der Trockenplatte und den Druck (Text) sowie die Strichzeichnung o. dgl. von der Naßplatte, wobei letztere klares Glas als Untergrund haben.

Von dem so erhaltenen Gesamtpositiv wird nun auf lichtempfindlichem, mit einkopiertem Raster gefeldertem Pigmentpapier in einem Vorgang ein Gesamtnegativ genommen und dieses in bekannter Weise auf die Druckfläche, ζ. B. die Kupferwalze, aufgebracht. Nach dem Trocknen der Pigmentschicht auf der Walze werden alle Teile des Negativs mit Ausnahme der Kopie des Halbtonbildes (Photogravüre) mit Asphaltlack ο. dgl. überzogen und dann der freie Teil geätzt. Nach genügender Einwirkung wird die Platte sorgfältig von der Ätze durch Waschen befreit. Nach dem Wiedertrocknen wird der Asphaltlack von der Platte mittels eines Lösemittels abgenommen, vorzugsweise mittels Benzol und Terpentinöl, so daß der den Text und die Strichzeichnung enthaltene Teil der Pigmentschicht auf der Umfläche der Walze wieder freiliegt. Die Walze ist nun auf dem einen Teil (Photogravüre) bereits geätzt, der andere Teil ist noch mit der Pigmentschicht bedeckt. Nun wird der geätzte Teil mi t

Asphaltlack überzogen und danach der andere Teil (Text und Zeichnung) mit Ätze behandelt und danach abgewaschen. Die Walze enthält dann in Ätzung die Kopie des Halbtonbildes (Photogravüre) und den Drucktext, die Federzeichnung oder ein Ornament fertig zum Abdruck.

Die Ätzung der Walze oder der Platte muß in zwei Vorgängen erfolgen, da das Naßplattenbild (Text und Strichzeichnung) in den Lichtern von weitaus größerer Dicke und in den Schwarzstellen weitaus dünner ist als das Halbtonbild der Trockenplatte. Daher wird das Bild der Naßplatte in weitaus kürzerer Zeit, etwa V₃ der Zeit, ausgeätzt, die erforderlich ist, um die Kopie des Holbtonbildes auszuätzen, und daher muß auch das eine Bild vor dem anderen mit Asphaltlack o. dgl. vor der Einwirkung der Säure zeitweise geschützt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Photogravürebildern in Verbindung mit Schriftdruck, Strichzeichnungen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Pigmentgelatinedeckung nach einem photographischen Transparentbild kopiert wird, welches die Halbtonbilder als Trockenplattenaufnahme und die Strichzeichnungen als Naßplattenaufnahme enthält.

2. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch τ, dadurch gekennzeichnet, daß man von der auf die Druckplatte aufgebrachten Pigmentschicht den einen Bildteil mit einem Schutzmittel (Asphaltlack) bedeckt und den anderen ätzt, nach erfolgter Ätzung das Schutzmittel von dem ersten Teil entfernt und den anderen Teil mit dem Schutzmittel bedeckt, worauf das Ätzen des zweiten Teiles erfolgt.