DE235847C - - Google Patents

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DE235847C
DE235847C DENDAT235847D DE235847DA DE235847C DE 235847 C DE235847 C DE 235847C DE NDAT235847 D DENDAT235847 D DE NDAT235847D DE 235847D A DE235847D A DE 235847DA DE 235847 C DE235847 C DE 235847C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B9/00Blowing glass; Production of hollow glass articles
    • C03B9/13Blowing glass; Production of hollow glass articles in gob feeder machines
    • C03B9/14Blowing glass; Production of hollow glass articles in gob feeder machines in "blow" machines or in "blow-and-blow" machines
    • C03B9/16Blowing glass; Production of hollow glass articles in gob feeder machines in "blow" machines or in "blow-and-blow" machines in machines with turn-over moulds

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Blow-Moulding Or Thermoforming Of Plastics Or The Like (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei bekannten Glasblasmaschinen mit Vorform und Fertigform war für jede Fertigform nur eine Vorform vorgesehen. Die umgekehrt stehende Vorform wurde durch eine Kopfform abgeschlossen, die sich nach Öffnen der 'Vorform mit dem Külbel um i8o° drehte, worauf die aufrecht stehende Fertigform um das Külbel und die Kopfform geschlossen wurde. Es wurde auch schon vorgeschlagen,
ίο bei diesen Maschinen statt einer Kopfform zwei solche zu verwenden, um während des Ausblasens des Külbels in der Fertigform ein neues Külbel in der Vorform bilden zu können. Bei diesen Maschinen wurde die Vorform, die das Glas im heißesten Zustand aufnimmt, zu warm und man mußte entweder die Vorform künstlich kühlen oder mit dem Arbeiten aussetzen, um eine ungleichmäßige Verteilung des Glases in der fertigen Flasche zu verhüten. Wurde die Arbeit zwecks Ab- - kühlung" der Vorform unterbrochen, so wurde wieder die Fertigform zu kalt. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß die Vorform möglichst kühl bleiben, die Kopfform und die Fertigform aber schwach rotglühend sein müssen, wenn die erzeugte Ware, insbesondere Flaschen, den durch Handbläserei hergestellten gleichwertig sein sollen. Dieser Anforderung entsprechen auch diejenigen bekannten Glasblasemaschinen nicht, bei denen zwei Vorformen, jede mit einer Kopfform versehen, oder abwechselnd an zwei Kopfformen anschließend, mit ein und derselben Fertigform zusammenarbeiten.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Glasblasmaschine, insbesondere zur Herstellung von Flaschen, die diesen Bedingungen entspricht. Sie weist eine Kopfform und eine Fertigform aber zwei Vorformen auf, die abwechselnd über dieselbe Kopfform treten.
Eine solche Maschine ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform der Maschinengattung dargestellt, bei welcher unter der umgekehrt stehenden Vorform die aufrecht stehende Fertigform und zwischen ihnen, um i8o° drehbar, die Kopfform angeordnet ist, : die abwechselnd die Vorform unten oder die Fertigform oben abschließt.
Fig. ι zeigt die Maschine in Seitenansicht; Fertigform, Kopfform und eine Vorform sind geschlossen, die Kopfform schließt die Fertigform oben ab, das Külbel ist von der Fertigform umschlossen. Fig. 2 zeigt die Maschine in gleicher Stellung der Teile in Vorderansicht. Fig. 3 und 4 zeigen in Seitenansicht bzw. im Grundriß den Kopfformträger; Fig. 5 zeigt in Vorderansicht, Fig. 6 im Grundriß die beiden Vorformen, deren eine geschlossen ist. Fig. 7 zeigt im Grundriß beide Vorformen geöffnet, Fig. 8 in gleicher Darstellung die andere Vorform geschlossen. Fig. 9 zeigt im Grundriß eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum Auswechseln der Vorformen, Fig. 10 in vergrößertem Maßstab in senkrechtem Schnitt die Antriebsvorrichtung hierfür. Fig. 11 zeigt in vergrößertem Maßstab in senkrechtem Längsschnitt die Kopfform und die zur Regelung der Blasluft und zur Bewegung des
Gießstiftes erforderliche Einrichtung. Fig. 12 zeig't die in Fig'. 11 dargestellten Teile in wagerechtem Querschnitt. Fig. 13 zeigt in Seitenansicht die Kopfform mit den beiden liebeln zum Drehen und Öffnen derselben sowie zur Regelung der Blasluft. Fig. 14 ist ein Grundriß zu Fig. 13 unter Fortlassung- der Hebel. Fig. 15 zeigt die geöffnete Kopfform I von unten her gesehen. Fig. 16 und 17 zeigen j
in Seitenansicht bzw. im Grundriß eine andere i Ausführungsform der Vorrichtungen zur Bewegung des Gießstiftes und zum Öffnen der Form. Fig. 18 und 19 zeigen im Grundriß eine Ausführungsform der Vorrichtung zum Öffnen der Kopfform, einmal bei geschlossener, das andere Mal bei geöffneter Kopfform. Fig. 20 zeigt in senkrechtem Schnitt eine Einrichtung der Kopfform für die Herstellung weithalsiger Flaschen. Fig. 21. zeigt im Grundriß zwei sich selbsttätig gegeneinander auswechselnde Bodenformen. Fig. 22 bis 26 endlich veranschaulichen in schematischer Darstellung die verschiedenen Stellungen der Kopfform und des zu ihrer Betätigung dienenden Handhebels während eines Arbeitsganges.
Auf dem Untergestell 1 steht eine Säule 2, die als Träger und Drehachse für alle Formen dient. In dem Untergestell liegt ein Preßluftzylinder 3, dessen Kolbenstange 4 als auf beiden Seiten gezahnte Zahnstange 5 ausgebildet ist. Das freie Ende der Kolbenstange jenseits der Zahnstange 5 ist in einem Lager 6 am Untergestell geführt. Ein Tritthebel 7, der in seinen äußersten Stellungen durch eine Sperrklinke 8 festgehalten wird, dient dazu, das (nicht dargestellte) Ein- und Auslaßventil des Preßluftzylinders 3 zu betätigen. Zu beiden Seiten der Zahnstange 5 ist im Untergestell je eine stehende Welle 9 und ga angeordnet, die hinter der Säule 2 hochgeführt ist. Die Wellen 9 und ga tragen neben der Zahnstange 5 und im Eingriff mit ihr Zahnräder X, außerdem auf ihrem hinter der Säule 2 liegenden Teil zwei Zahnräder 10 und 11 bzw. ioa und ii". In den Ebenen der Zahnräder 10 und ioa sind auf die Säule 2 die Zahnräder 12 drehbar aufgeschoben, die mit den Tragarmen 13 der Fertigform verbunden sind. In den Ebenen der Zahnräder 11 und na sind auf die Säule 2 die Zahnräder 14 drehbar aufgeschoben, die mit den Dreharmen 15 verbunden sind, auf deren jedem zwei Vorformhälften angeordnet sind. Wird bei der in Fig. 1 gezeichneten Stellung Preßluft zwischen den Boden des Zylinders 3 und den Kolben eingeführt, so bewegt sich der Kolben gegen die Wirkung einer um das Ende der Kolbenstange gelegten, stoßdämpfenden Feder 16 nach vorn. Dabei dreht die Zahnstange 5.die Zahnräder X und mit diesen die stehenden Wellen 9 und ga um 900 derart, daß auch die Tragarme 13 und 15 der Fertigform und der Vorformen um 900 nach außen geschwenkt werden und die Formen sich öffnen. Wird durch Umstellen des Einlaßventils mittels des Tritthebels 7 der Kolben des Preßluftzylinders 3 wieder zurückbewegt, so dreht die Zahnstange 5 die Wellen 9 und ga zurück und die Formen schließen sich.
Die beiden Hälften der aufrecht stehenden Fertigform A sind an ihren Tragarmen 13 durch Vermittlung von (J-förmigen Rahmen
17 befestigt, die mittels in wagerechten Schlitzen der Tragarme verstellbaren Bolzen
18 an diesen befestigt sind. Durch die freien Enden der Rahmen 17 sind senkrechte Schraubenbolzen 19 gelegt, die Längsbohrungen aufweisen, durch die ein glatter Bolzen 20 hindurchreicht. Auf diese Bolzen 20 sind die Formhälften aufgeschoben, die durch Verschrauben der Schraubenbolzen 19 in der Höhe verstellt werden können. Ihre Einstellung' zueinander kann mittels Schrauben 21 vorgenommen werden, die sich gegen die Formenhälften seitlich anlegen.
Die Tragarme 15 für die Vor formen tragen an ihren freien Enden nach aufwärts gerichtete Bolzen 22, um die sich die dreiarmigen Hebel 23 drehen. An den entgegengesetzt gerichteten Enden jedes Hebels 23 sitzen versetzt zueinander zwei Vorformhälften B und C1 die an diesen Hebelenden in ähnlicher Weise befestigt sind wie die Hälften der Fertigform an ihren Tragarmen. Die mittleren Arme der dreiarmigen Hebel sind durch Stangen 24 an einen Stehbolzen 25 angelenkt, der vor der Säule 2 angeordnet ist, um die sich die Tragarme 15 der Vorformen drehen. In der in Fig. 6 gezeichneten Stellung ist die Vorform B geschlossen, d. h. ihre Hälften liegen gegeneinander an. Werden nun durch Drehung der Wellen 9 und ga die Tragarme 15 nach außen geschwenkt, so werden die beiden Hälften der Vorform B voneinander ent- fernt (Fig. 7). Gleichzeitig" werden sie, da der Drehpunkt der Verbindungsstangen 24 vor dem Drehpunkt der Tragarme 15 liegt,, auf den Tragarmen 1.5 ein wenig nach hinten verschwenkt und führen durch den dabei erhaltenen Schwung den Anlenkungspunkt zwischen den Hebeln 23 und den Stangen 24 ein wenig hinter die durch die Drehpunkte der Hebel und Stangen gelegte Verbindungslinie. Werden nun durch Zurückdrehung der Wellen 9 und ga die Tragarme 15 wieder nach vorn geschwenkt, so drücken gleichzeitig die Stangen 24 die an sie angelenkten Arme der Hebel 23 nach hinten und nach außen und drehen dabei diese Hebel und die daran sitzenden Vorformhälften um i8o°. Infolgedessen treffen nunmehr die beiden Hälften der kühlen
Vorform C gegeneinander, . während die j Hälften der heißen Vorform B frei nach außen ! gerichtet sind und abkühlen können. Bei dem j nächsten Arbeitsgang wiederholen sich diese Vorgänge, nur daß jetzt die Vorformhälften C nach hinten und außen verschwenkt werden und die Vorformhälften B wieder gegeneinander geführt werden. Die Drehung erfolgt stets in gleicher Richtung.
ίο Eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln der beiden Vorformen zeigen Fig. 9 und 10. Hier sind an die Säule 2 drehbar zwei gegabelte Arme 150 und 15'' angeordnet. An den beiden Schenkeln der Arme sitzen die Hälften der Vorformen B1 und C1. Beim Öffnen der Form B1 schließt sich die Form C1, und das Ganze wird nun in dieser Stellung um i8o° gedreht, so daß die geschlossene Vorform C1 in die Arbeitsstellung gelangt.
Die Kopfform D (Fig. 11 bis 15) sitzt am Ende eines an einen Preßluftzylinder 31 angegossenen stumpfwinkligen Armes 30. Der Zylinder 31 läßt sich in einer auf dem die Säule 2 umgreifenden Konsol liegenden Hülse 32 wagerecht drehen. Der formgebende Teil der Kopfform D besteht aus zwei Hälften, die auf den schiefen Gleitebenen des Armes 30 nach abwärts aufeinander zu oder nach aufwärts voneinander fort verschoben werden können. Diese Verschiebung zwecks Öffnens oder Schließens der Kopfform wird ebenso wie das Verschwenken der Kopfform um i8o° mittels eines am freien Ende des Armes 30 angeordneten Handhebels 33 bewirkt.
Dieser Handhebel ist gegabelt und trägt zwischen seinen verbreiterten Schenkeln 34 einen Bolzen 35, mit dem er sich in einer am Ende des Armes 30 sitzenden Hülse 36 senkrecht um i8o° drehen läßt. Seine Schenkel sind durch kurze Verbindungsstangen 37 mit der vorderen, durch lange Verbindungsstangen 38 mit der hinteren Kopfformhälfte gelenkig verbunden. Wird der Handhebel 33 aus der in Fig. 13 gezeichneten Stellung in der Ebene des Armes 30 um i8o° aufwärts verschwenkt, so ziehen die Stangen 37 die vordere Kopfformhälfte nach vorn, während die Stangen 38 die hintere Kopfformhälfte nach hinten schieben, so daß die Kopfform sich öffnet (Fig. 15).
In dem Preßluftzylinder 31 verschiebt sich ein Kolben 39 mit exzentrisch gelagerter Kolbenstange 40, deren in den oberen Teil der Kopfform hineinragende Verlängerung 41 als Zahnstange ausgebildet ist und mit dem oberen, als gezahnter Zylinder ausgebildeten Teil 42 des Schraubengießstiftes 43 in Eingriff ist. Der mittlere Teil dieses Gießstiftes ist mit Gewinde 44 von gleicher Steigung wie der den Flaschenhals mit Innengewinde versehene Gewindedorn 45 versehen und verschraubt sich in den Schraubengäng'en 46 der Kopfform. Der Kolben 39 dreht daher bei seinem Hin- und Hergang den Gießstift in das formgebende Ende der Kopfform hinein oder aus ihm heraus.
In der Mittelachse des Zylinders 31 ist ein Ventilrohr 47 angeordnet, das fest mit der Preßluftleitung 48 verbunden und daher an einer Drehung mit dem Zylinder 31 verhindert ist. Das Rohr 47 weist eine Radialbohrung 49 auf, die bei entsprechender Stellung des Zylinders mit der in den Zylinder führenden Bohrung 50 des Zylinderdeckels 51 in Verbindung tritt. Das Rohr 47 ist dicht durch den Kolben 39 hindurchgeführt und ragt in eine Bohrung des Zylinderbodens 52 hinein, an die sich der zum Innern der Kopfform führende und hier in der Mitte des Schraubenganges 46 einmündende Blasluftkanal 53 anschließt. Ein in diesem Kanal liegender Mehrweghahn 54 wird mittels Schubstange 55 von einem Handhebel 56 gesteuert, der an den Handhebel 33 angelenkt ist. Von dem Hahn 54 führt ein Kanal 57 die Preßluft durch eine Bohrung 58 des Zylinderbodens in den Zylinder zurück, wenn der Kolben zurückgedrängt werden soll. Ein federbelastetes Ventil 59 im Zylinderboden 52 ragt mit seiner Stange in den Weg der einen Kopfformhälfte und wird beim Öffnen der Kopfform von seinem Sitz abgehoben, um der Luft vor dem Kolben den Austritt zu gestatten.
Eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zum Drehen des Gießstiftes und zum Öffnen und Schließen der Kopfform ist in Fig·. 16 und 17 dargestellt. Hier ist mit dem gezahnten Zylinder42 des Gießstiftes ein Segment 60 mit Innenzahnung' in Eingriff, das an einem Handhebel 61 sitzt; durch wagerechte Drehung des Hebels wird der Gießstift verschraubt. Ein zweiter Handhebel 62 umgreift mit den Kurvenschlitzen 63 die an den Kopfformhälften sitzenden Bolzen 64, die bei seiner Drehung nach außen gedrängt werden, so daß sich die Kopfform öffnet.
Eine etwas abgeänderte Form dieser Öffnungsvorrichtung, die nach dem Obengesagten keiner Erläuterung bedarf, ist für sich in Fig. 18 und 19 hergestellt.
I7ig. 20 zeigt die Umwandlung der Kopfform für enghalsige Flaschen in eine solche für weithalsige Flaschen. Zu diesem Zweck wird der aus Fig. 11 ersichtliche formgebende Einsatz der Kopfform nach Lösen der Klemmschrauben 65 abgenommen und statt seiner der geteilte Formring 66 angelegt und mittels der Schrauben 65 befestigt. Auf das Ende des Gießstiftes wird der Formkern 67 aufgeschraubt, der sich mit dem Gießstift auf und ab bewegen läßt.
Unter der Fertigform sind zwei selbsttätig sich ablösende Bodenformen 68 und 69 auf den Enden eines Balkens 70 angeordnet, der sich mit einem in seiner Mitte befestigten Achsstummel 71 wagerecht in einer Lagerhülse 72 am Ende des fest auf der Säule 2 sitzenden Bodenformträgers 73 drehen läßt. Um bei jedem Öffnen der Fertigform den unter ihr stehenden Boden mit der darauf stehenden Flasche nach der Seite und den anderen kühlen Boden unter die Fertigform bringen zu können, kann z. B. auf dem Achsstummel 71 ein Kettenrad 74 (Fig. 21), auf der Säule 2 drehbar ein zweites Kettenrad 75 angeordnet sein, das mit einem Zahnrad 76 auf der stehenden Welle ga in Eingriff ist. Eines der Kettenräder ist mit Freilauf in einer Richtung ausgestattet. Dreht sich die Welle 9« um 900 und öffnet sich dabei die Fertigform, so wird gleichzeitig der Balken, da die Kettenübertragung eine Übersetzung von 2:1 aufweist, um i8o° Verschwenkt, so daß die Böden ihre Stellung wechseln. Beim Schließen der Fertigform bleiben infolge Freilaufes des einen Kettenrades die Böden stehen.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende :
Alle Teile nehmen zuerst die in Fig. 1, 2 und 22 gezeichnete Stellung ein (wobei die Kopfform D und der Handhebel 33 nach oben gerichtet sind; Fig. 1 in punktierten Linien) ; die Fertigform A und die Vorform B sind geschlossen, und die gleichfalls geschlossene Kopfform mit dem in ihre Öffnung hineinragenden Gießdorn schließt die Vorform B, der Boden 68 die Fertigform ab. Der Anfänger füllt nun Glas in die Vorform B ein; der Bläser schneidet das Glas ab, greift dann um den Handhebel 33 und stellt durch Anziehen des Handgriffes 56 das Ventil so ein, daß Preßluft durch den Kanal 58 vor den Kolben 39 tritt. Der Kolben wird zurückgetrieben, und die Zahnstange 41 dreht den Gießdorn 45 aus dem fertig geformten Mundstück des Külbels heraus. Hierbei gibt der Gießdorn die in die Gewindegänge 46 mündende Öffnung des Blasluftkanals 53 frei, in den das Ventil die durch die Leitung 48 und die Längsbohrung des Ventilrohres 47 zugeleitete Preßluft eintreten ließ. Während des Herausdrehens des Gießdornes aus dem Külbelmundstück tritt also schon die Blasluft in das Külbel ein, so daß das noch nicht erstarrte Glas nicht abwärts fließen kann, wodurch eine Verengerung des Flaschenmundstückes eintreten würde. Ist genügend Luft in das Külbel eingedrungen, so wird der Handhebel 56 freigegeben, der durch eine Feder in seine Anfangsstellung zurückgedrückt wird und dabei die Preßluftzufuhr zum Külbel absperrt.
Nunmehr wird der Tritthebel 7 unter Zurückdrängen der Sperrklinke 8 freigegeben (Fig. 1) ; er hebt sich unter dem Einfluß einer Feder und steuert das Einlaßventil des Preßluftzylinders 3 um; der Kolben wird vorgedrückt, und die Zahnstange 5 dreht mit den Zahnrädern die stehenden Wellen 9 und g" um 900, so daß die Fertigform A und die Vorform B sich öffnen, wobei letztere die in Fig. 7 gezeichnete Stellung einnimmt. Hierauf wird mittels des Handhebels 33 die Kopfform D mit dem Külbel samt dem mit ihr verbundenen Zylinder 31 um i8o° um die Zylinderachse verschwenkt. Das Külbel hängt nun an der Kopfform. Jetzt wird der Tritthebel 7 abwärts gedrückt und durch die dabei erfolgte Umsteuerung des Preßluftventils der Kolben im Zylinder 3 zurückgedrängt. Die Zahnstange 5 dreht mittels der Zahnräder X die Wellen 9 und ga zurück; dabei schließt sich die Fertigform A um das Külbel; gleichzeitig" werden auch die Vorformträger 15 zusammengeführt, wobei die Gelenkstangen 24 die dreiarmigen Hebel 23 mit den Vorformhälften um i8o° drehen, so daß nunmehr die Vorform C nach vorn in die Arbeitsstellung gelangt und sich schließt (Fig. 8). Durch Druck auf den Handhebel 56 wird nun Preßluft in das in der Fertigform hängende'Külbel eingeführt und dieses zur Flasche ausgeblasen. Dann wird durch Freigeben des Hebels 56 die Preßluftzufuhr abgesperrt und nun der Handhebel 33 in der Ebene des Armes 30 aufwärts verschwenkt, so daß sich die beiden Hälften der Kopfform D voneinander entfernen und das Flaschenmundstück freigeben, das jetzt frei aus der Fertigform herausragt (Fig. 24). Die hintere Hälfte der Kopfform D drückt bei ihrer Öffnungsbewegung gegen die Spindel des Ventils 59 im Zylinderboden 52 und öffnet dies, so daß der Kolben 39 bei einer Vorwärtsbewegung keinen Widerstand findet. Durch Drehen des Handhebels 33 um i8o° um die Längsachse des Zylinders 31 wird nunmehr die offene Kopfform mit dem Zylinder 31 wieder nach oben gedreht (Fig. 25). .Beim Verschwenken der Kopfform von unten nach oben hat sich der Zylinder 31 so gedreht, daß die Bohrung 50 in seinem Deckel 51 vorübergehend wieder in Verbindung mit der Bohrung 49 des Ventilrohres 47 kommt und durch diese Preßluft hinter den Kolben 39 tritt, der bei seinem Vorschub den Gießdorn 45 wieder aus der Vorform hervorbewegt. Durch Verschwenken des Handhebels um i8o° in der Hülse 36 wird nun die Kopfform geschlossen (Fig. 26) und steht jetzt wieder in der Ahfangsstellung unter der ausgekühlten Vorform C. Diese wird nun wieder mit Glas gefüllt, das Külbel vorgeblasen und nun durch Freigeben des
Tritthebels 7 die Vor- und Fertigfofmen geöffnet. Der Boden 68 mit der darauf stehenden fertigen Flasche wird hierbei um i8o° nach der Seite verschwenkt, und der kühle Boden 69 tritt an seine Stelle. Nun wird wieder die Kopfform mit dem Külbel abwärts geschwungen, und die gleichen Operationen wie vorher werden wiederholt.
Bei dieser Arbeitsweise läßt sich in einem gegebenen Zeitabschnitt eine größere Anzahl Flaschen herstellen als mit den älteren Maschinen der gleichen Gattung, und auch die Güte der Ware ist eine höhere, weil jede Form die zur Verarbeitung" des Glases geeignetste Temperatur aufweist. Da die Vorformen Zeit zum Auskühlen haben, kann sehr heißes Glas verarbeitet werden, was bei der Maschinenbläserei bekanntlich vorteilhaft ist. Durch die Auswechselung der Bodenformen wird — abgesehen von ihrer Kühlung — noch der Vorteil erreicht, daß der Bläser in seiner Arbeit von dem Einträger unabhängig ist, der die fertigen Flaschen abnehmen und in den Kühlofen tragen soll. Gibt man den beiden Vorformen verschiedene Größe, so kann man auf einer Maschine abwechselnd Flaschen von verschiedenem Gewicht herstellen. Sollen Flaschen mit hohlem Boden (Weinflaschen) hergestellt werden, so ist an Stelle der Böden 68 und 69 je ein Drehbalken angeordnet, der gehoben und gesenkt werden kann und am einen Ende einen flachen, am anderen einen hohen Boden trägt. Das Külbel wird auf dem flachen Boden ausgeblasen, dann der Dreharm gesenkt und gedreht und der nun unter dem Külbel stehende hohe Boden gehoben und in den Külbelboden hineingetrieben.

Claims (8)

  1. Patent-An Sprüche:
    I. Maschine zum Blasen von Glashohlkörpern, besonders Flaschen, mit Kopfform, Vorform und Fertigform, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Vorformen (B, C) vorhanden sind, die abwechselnd an ein und dieselbe Kopfform (D) angeschlossen werden.
  2. 2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswechslung der beiden Vorformen gegeneinander durch eine Öffnungs- und Schließbewegung der Vorformhälften bewirkt wird.
  3. 3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Fertigform zwei abwechselnd arbeitende Bodenformen vorhanden sind.
  4. 4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswechslung der beiden Bodenformen selbsttätig in Verbindung mit dem Öffnen und Schließen der Fertigformen (68, 69) erfolgt.
  5. 5. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei je um 900 gegeneinander verschwenkbaren Armen (15) je zwei Vorformhälften (B und C) um eine senkrechte Achse drehbar und gegeneinander versetzt angeordnet sind, die beim Einwärtsschwenken der Arme (15) durch Lenkstangen um i8o° verschwenkt werden, welche um einen vor dem Drehpunkt der Arme (15) am Maschinengestell befestigten Zapfen (25) ■schwingen.
  6. 6. Maschine nach Anspruch 1 mit einer aus zwei halbzylindrischen Hälften bestehenden Kopfform, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfformhälften zwecks Öffnens der Kopfform auf zwei schiefen Ebenen (30) annähernd geradlinig voneinander und von der Sitzfläche der Körperformen fortbewegt werden.
  7. 7. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Handhebel (33) .' bei seiner Drehung um die Drehachse der Kopfform diese verschwenkt, bei seiner Drehung in der Drehachsenebene aber die Kopfform öffnet oder schließt.
  8. 8. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung des Gießstiftes in der Form von einem Preßluftzylinder (31) aus erfolgt, an dem die Kopfform befestigt ist und der in einer am Maschinengestell sitzenden Lagerhülse (32) um seine Längsachse gedreht werden kann und bei seiner Drehung die Preßluftleitung so steuert, daß der Dorn in die Kopfform vorgeschraubt wird.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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