DE2356356C3 - Verfahren zur Herstellung von Ettringit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EttringitInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß man eine im wesentlichen stöchiometrische Mischung aus CaI-ciumaluminat
und Calciumsulfat in einer Wassermenge ansetzt, die zwischen der stöchiometrisch
erforderlichen Wassermenge und derjenigen liegt, bei der das Gemisch 5 Gew.-% trockenes Ettringit
und 95 Gew.-% Wasser enthält, und daß man die Reaktion bei einer Temperatur zwischen 20 und
90° C ablaufen läßt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ettringit nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Es ist bekannt, Ettringit unter Verwendung von Ca(OH)2 und unter Einbringen von Aluminium- und
Sulfationen in Form von Aluminiumsulfat herzustellen. Die hierbei benötigten Aluminiumsulfatmengen sind
jedoch groß und diese Substanz ist teuer, so daß die Verwendung des auf diese Weise hergestellten Ettringits
aufgrund des daraus resultierenden Herstellungspreises stark begrenzt ist.
Ferner ist es aus »Gmelins Handbuch der anorganischen
Chemie«, Band 35, Seiten 568 bis 569, bekannt, Ettringit aus wäßrigen Lösungen von 5 CaO · 3 AI2O3
bzw. CaSO-(Ca(OH)2 herzustellen, wobei es sich jedoch
um eine sehr verdünnte Lösung handelt, bei der die Reaktionen zwischen den Ionen stattfinden, wobei
zudem die Ionen in Lösung nicht das gleiche molekulare Verhältnis wie der Feststoff im Gleichgewicht mit der
Lösung abgesehen vielleicht vom Monocalciumaluminat besitzen.
Entsprechendes gilt für F. M. Lea, The Chemistry of Cement and Concrete, Seite 205 ff., wonach der Ettringit
ebenfalls aus einer sehr verdünnten Lösung mit einer maximalen Konzentration von 3,66 g/l Anhydrit aus
Reaktion (1)
Monocalciumaluminat mit CaO und CaS04 · 2 H2O
hergestellt wird, wobei ein Überschuß an Kalk und Calciumsulfat erforderlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
zu schaffen, mit dem in einfacher Weise ein sehr billiger Ettringit herstellbar ist
Das Verfahren zur Herstellung des Ettringits oder Kalziumtrisulfoaluminats, 3 CaOAbO3, 3 CaSO4,
32 H2O, ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine etwa
stöchiometrische Mischung aus Calciumaluminat und Calciumsulfat in einer Wassermenge ansetzt, die
zwischen der stöchiometrisch erforderlichen Wassermenge und derjenigen liegt, bei der das Gemisch 5
Gew.-% trockenes Ettringit und 95 Gew.-% Wasser enthält und daß man die Reaktion bei einer Temperatur
zwischen 20 und 9O0C ablaufen läßt. Erfindungsgemäß erfolgt der Umsatz nicht aus einer verdünnten Lösung
heraus, sondern eher aus einer übersättigten Phase, so daß die verwendete Wassermenge minimal gehalten
werden, wobei es überraschend war, daß man mit einer geringen Wassermenge eine stöchiometrische Mischung
zum Erzeugen des Ettringit verwenden kann. Ferner ist es hierdurch möglich, Dispersionen herzustellen,
die bis zu 95% Ettringit enthalten. Vorzugsweise arbeitet man bei einer Temperatur zwischen 25 und
6O0C.
Als Bildungsreaktion des Ettringits in stöchiometrischen Verhältnissen bezeichnet man eine der nachfolgenden
Reaktionen; die in Reaktion tretende Substanzen werden in Verhältnissen eingeführt, wie sie
nachfolgend aufgezeigt sind und die die stöchiometrisehen Verhältnisse der Reaktion darstellen. Erfindungsgemäß
ist es von Interesse, sich nicht mehr als 20% der einen oder anderen Seite der stöchiometrischen
Proportionen entsprechend der Bildungsreaktion bezüglich der Calciumaluminatmischung zu bewegen.
CaOAI2O3 + 2(CaOH2O) -I- 3(CaSO4 2 H2O) + 24 H2O >
(CaO)1Al2O, 3 CaSO4 32 H2O
d.h. eine Mischung aus 158 Gcwichtsteilen Monocalciumaluminat, 148 Gewichlsteilen hydratisiertcr Kalk,
516 Gewichtsteilen Gips und 432 Gewichtsteilen Wasser führen zu I 254 Gewichlsteilen Httringit.
Reaktion (2)
(CaOI3AI2O3 + 3 (CaSO4 2 H2O) + 26 H2O
luriiigil
d. h. eine Mischung von 270 Gewichtsteilen Tricalciumaluminat, 6516 Gcwichtsteilen Gips und 468 Gewichlsteilen
Wasser gibt 1254 Gewichtsteile l-llrinjzit.
Reaktion (3)
CaO(Al2O3), + 5 (CaOH2O) + 6 (CaSO4 2 H2O) + 47 H2O
2Ettriniiii
d. h. eine Mischung von 260 Gewichtsieilen Monocalciumdialuminat, 370 Gewichtsteilen hydratisierter Kalk,
1032 Gewichtsteile Gips, 846 Gewichtsteile Wasser liefert 2508 Gewichtsteile Ettringit.
Reaktion (4)
12 CaO 7 Al2O3 + 9 (CaOH2O) + 21 (CaSO4 2 H2O) + 173 H2O
7 EUringit
d. h. 1386 Gewichtsteile des angegebenen Aluminate, 666 Gewichtsteile Kalkhydrat, 3612 Gewichtsteile Gips
und 3114 Gewichtsteile Wasser liefern 8778 Gewichtsteile Ettringit.
Reaktion (5)
CaO 6AI2O3 + 17(CaOH2O) + 18 (CaSO4 2 H2O) + 139H2O
6 Ettringit
d. h. 668 Gewichtsteile Calciumhexaaluminat, 1258 Gewichtsteile Calciumhydroxid, 3096 Gewichtsteile Gips,
2502 Gewichtsteile Wasser liefern 7524 Gewichtsteile Ettringit.
Als Calciumaluminate werden nachfolgende Substanzen verstanden, die in einem bestimmten Reinheitsgrad
alleine oder als Mischung dieser Substanzen in irgendwelchen Verhältnissen verwendet werden:
3 CaOAI2O3; 12 CaO7 Al2O3;
CaOAl2O j;CaO2Al2O3;
CaO6Al2Oj.
CaOAl2O j;CaO2Al2O3;
CaO6Al2Oj.
Als Calciumsulfat kann man gleichgültig Gips, so CaSO4 · 2 H2O, Halbhydrat, CaSO4 · '/2 H2O, »lösliches«
Anhydrit, CaSO4, »totgebranntes« Anhydrit,
CaSO4, oder die natürliche Form dieses Anhydrits, natürliches Anhydrit genannt, und Mischungen irgendwelcher
dieser Verbindungen verwenden. Man kann auch entweder pur odei in Mischungen synthetisch
erhaltene Calciumsulfate, wie Abfallprodukte der Phosphordüngemittel-, Fluorherstellung usw. verwenden.
Diese letzteren Sulfate führen zum gleichen Ergebnis, sind jedoch nur unter der Bedingung
verwendbar, daß die Verunreinigungen, die sie in nicht vernachlässigbaren Mengen enthalten, für die Verwendungszwecke
akzeptabel sind, für die der endgültige Füllstoff bestimmt ist. Diese Calciumsulfate können
entweder rein oder mit anderen Salzen, wie Carbonaten 4r>
von Calcium, Magnesium usw. beladen sein.
Wenn man ein carbonhaltiges Sulfat verwendet, erhält man als Reaktionsprodukt eine Mischung aus
Ettringit und Calciumcarbonat. Erfindungsgemäß verwendet man vorzugsweise Sulfate, die wenigstens 60% w
reines Calciumsulfat enthalten.
Man kann zur Erleichterung der Stöchiometrie ungelöschten Kalk oder Kalkhydrat in einer solchen
Menge zufügen, daß das Ca4 + -Ion, das freigesetzt wird,
die Bildungsreaktionen des Ettringits stöchiometrisch im Gleichgewicht hält. Vorzugsweise verwendet man
Kalkhydrat oder ungelöschten Kalk, d. h. Calciumhydroxid bzw. Calciumoxid. Es kann rein verwendet werden,
jedoch auch veränderliche Anteile und selbst größere Verunreinigungen, hauptsächlich Calciumcarbonat. ent- to
halten. Es ist hierbei klar, daß allein der Teil Ca(OH)2 der
Mischung (Kalk + Carbonat) in der Reaktion verwendbar ist. Die Mischungen (Kalk + Carbonat)
führen zu einem weißen Füllstoff, der eine Mischung aus Ettringit und Carbonat ist. Es ist erfindungsgemäß von br>
Interesse, Mischungen zu verwenden, die weniger als 40% Carbonat enthalten.
Es ist andererseits bekannt, daß sich calciumhaltige Silikate hydratisieren, indem sie, wenn Wasser in einer
genügenden Menge verwendet wird, eine Mischung aus hydratisieren calciumhaltigen Silikaten, Kalkhydrat
und eventuell Siliziumdioxid liefern. Es ist ferner bekannt, daß Portlandzement oder sein Klinker oder die
»weißen Kalke« reich an calciumhaltigen Silikaten sind, die, wenn sie hydratisiert werden, eine Mischung aus
Kalkhydrat, Ca(OH)2 und als Tobermorite, χCaO · ySiO2 ■ zHjO (mit 0»5<x/y<2 und
1 < z/y< 4), bezeichnete Hydrate liefern. Die letztere Mischung wird aus 75 — 20% Tobermoriten gebildet,
von denen O - 20% hydratisiertes Siliziumdioxid ausgedrückt in SiO2 und 25 - 80% Kalk sind.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, um das Calcium-Ion bei wenigstens einer der vorstehenden
Reaktionen 1,3,4 und 5 zu liefern, einerseits:
Calciumaluminate rein oder in Mischung, CaOAl2Oj; CaO(AI2Oj)2; 12 (CaO) 7 (Al2Oj), oder durch Synthese hergestellt oder aus bekannten feuerfesten tonerdehaltigen Bindemitteln (beispielsweise aluminiumhaltige Zemente)
Calciumaluminate rein oder in Mischung, CaOAl2Oj; CaO(AI2Oj)2; 12 (CaO) 7 (Al2Oj), oder durch Synthese hergestellt oder aus bekannten feuerfesten tonerdehaltigen Bindemitteln (beispielsweise aluminiumhaltige Zemente)
und andererseits:
natürliche oder synthetische Calciumsulfate, wie oben angegeben,
di- oder tri-calciumhaltige, alleine oder in Mischung
hergestellte Silikate oder den Portlandzement (vorzugsweise weiß) in Pulverform oder seinen Klinker oder
noch die Produkte zu verwenden, die als weiße Kalke bezeichnet werden und reich an calciumhaltigen
Silikaten sind. Insbesondere eignet sich die kommerzielle Form von künstlichem weißem Portlandzement in
Pulverform hervorragend.
Das Verfahren besteht dann darin, daß man zwischen 20 und 10O0C ein Produkt enthaltend calciumhaltige
Silikate, vorzugsweise Portlandzement, ein Produkt enthaltend Calciumaluminate, vorzugsweise ein feuerfester
tonerdehaltiger Zement, und Calciumsulfat, beispielsweise Gips, der in Pulverform abgebaut ist,
hydratisiert und den oder die Bestandteile während der für die Hydratitation notwendigen Zeit führt und eine
gemischte Verbindung auffängt, die im Mittel aus 80-90% Ettringit und 20-10% Tobermoriten besteht,
d. h. eine Verbindung, die im wesentlichen aus Ettringit gebildet ist.
Dif Behandlung kann direkt an den in den erforderlichen Verhältnissen gemischten Ausgangsmaterialien
vorgenommen werden.
Die Hydratation kann aber auch zuerst bezüglich des Produktes bewirkt werden, das die calciumhaltigen
Silikate enthält und dann ein primäres Hydrat liefert; die Mischung wird dann mit dem Produkt enthaltend das
Calciumaluminat und mit dem Calciumsulfat hydratisiert,
wobei die Mengenverhältnisse des primären Hydrats entsprechend dem für die Herstellung des
Ettringits verfügbaren Calciumaluminats im Rahmen der o.a. Reaktionen bestimmt weiden. Schließlich
behandelt man die erhaltene Mischung, wie weiter oben ausgeführt wurde.
In den obigen Reaktionen kann man eines der vorstehenden Calciumsulfate verwenden. Man kann
auch Kalk, CaO an Stelle des Hydroxids verwenden. In diesen unterschiedlichen Fällen muß man Wassermengen
zufügen, die nicht in den Aufbau dieser Hydrate eingefügt gewesen sind.
Die angegebene Wassermenge ist die Menge, die minimal notwendig ist, um Ettringit zu erhalten. Man
kann sich auf diese Wassermenge begrenzen, es ist jedoch sicher, daß man es entsprechend den eingesetzten
Bestandteilen und entsprechend den endgültigen gewünschten Produkten in größerer Menge verwenden
kann.
Nachfolgend werden verschiedene Beispiele für Mischungen angegeben, die, wie weiter beschrieben
wird, verwendet werden.
Gewichtsteilen eines Gipses eier Zusammensetzung:
CaO
H2O
SO3
CO2
H2O
SO3
CO2
35—36 Gewichtsteile
18 Gewichtsteile
39—40 Gewichtsteile
6 Gewichtsteile
18 Gewichtsteile
39—40 Gewichtsteile
6 Gewichtsteile
Indem man gemäß Reaktion 1 arbeitet, mischt man einen Gewichtsteil einer Masse aus 95% calciumhaltigen
Aluminat CaO, Al2O3 mit 3,665 Gewichtsteilen des
Gipses nach Beispiel 1 und 0,90 Gewichtsteilen Kalk folgender Zusammensetzung:
CaO | 75% |
H2O | 23-24% |
CO2 | 1-2% |
Die Mindestmenge an Wasser ergibt sich aus der Reaktion 1.
Man mischt einen Gewichtsteil einer Masse, enthaltend 88% Aluminat, CaO 2 Al2O3, mit 4,105 Gewichtsteilen Gips der obengenannten Art und 1,255 Gewichtsteilen Kalk der obengenannten ArL Die Mindestm.enge
an Wasser ergibt sich aus der obengenannten Reaktion
Indem man praktisch nach Reaktion 2 arbeitet, mischt man mit der entsprechenden Menge Wasser einen
Gewichtsteil einer Masse aus 90% Aluminat, und dem Rest Verunreinigungen mit 2,02
Man geht aus von calciumhaltigen Aluminatmischungen A bis E, die nachfolgend aufgeführt sind und die die
angegebenen Verunreinigungen aufweisen. Man verbindet einen Gewichtsanteil mit den angegebenen Mengen
Gips (oder anderen Sulfaten) und Kalk. Die Mindestmengen an Wasser sind leicht aus den obigen
Reaktionen 1 bis 5 zu bestimmen.
Aluminatmischungen der Zusammensetzung
Beispiel | Verunreinigung | Al2O3 gebunden |
CaO insgesamt |
CaO verbunden mit AI2O3 |
Menge der Aluminat- mischung |
Gips wie in Beispiel 1 |
Ca(OH)2 wie in Beispiel 2 |
A | 5,5 | 53 | 36,5 | 33 | 1 Gewichtsteil | 3,16 | 0,72 |
B | 8,5 | 58 | 27 | 24,5 | 1 Gewichtsteil | 3,45 | 0,94 |
C | 45 | 35 | 19 | 19 | 1 Gewichtsteil | 2,08 | 0,51 |
D | 8 | 49 | 41 | 34,5 | 1 Gewichtsteil | 2,91 | 0,61 |
E | 8,9 | 72,5 | 26,7 | 26,6 | 1 Gewichtsteil | 3,22 | 10,4 |
Es ist offensichtlich, daß die Verwendung von industriellen Produkten, die Mischungen aus verschiedenen
calciumhaltigen Aluminaten und Verunreinigungen sind, dazu führen, daß die angegebenen Bildungsreaktionen
in der Weise verbunden werden, daß man eine Kombination erhält, die den besten Ertrag, der in jedem
Fall möglich ist, liefert.
Die obige Tabelle ist keineswegs einschränkend und erlaubt die Durchführung der Erfindung unter allen
Umständen mit einfachen Laboratoriumsversuchen. Die Verunreinigungen sind meistens Calcium-Karbonate,
Magnesiumkarbonate usw. oder Titanoxyde, Eisenoxyde usw. oder beispielsweise geringe Mengen von
Siliciumoxid oder Aluminiumoxid.
Unter den industriellen Mischungen, die insbesondere für die Zwecke der Erfindung geeignet sind, kann man
u.a. diejenigen angeben, die den nachfolgenden Zusammensetzungen in Gewichtsteilen entsprechen:
M | Unlösliche Bestandteile | N | 0 | P | 1,8 | Q | R | 1,8 | S | 6 | T | U |
TiO2 | 1 | 0,75 | 2 | 2,5 | 0,1 | 0,8 | 0 | |||||
Fe2O3 | 0,7 | 2 | 0,1 | 0,25 | 0,5 | |||||||
0,05 | 0,05 | 3,5 | 0,07 |
7 | N | 23 | 56 356 | Q | R | 8 | S | T | I | U | |
7,5 | 1 | 0,1 | 2,5 | 1,2 | i | ||||||
Fortsetzung | M | 1,3 | 0,2 | 11,5 | I | ||||||
1 | 0,15 | O | P | 0,3 | 0,2 | ||||||
SiO2 | 0,5 | 5 | 4,5 | 0,5 | 0,3 | 4,5 | 0,24 ; | ||||
MgO | 49 | 0,2 | 0,2 | 55 | 66 | 64 | 69 | 72 ! | |||
Alkalische Bestandteile | 0,5 | 40 | 0,25 | 37 | 33 | 27 | 18 | 27 | |||
Flüchtige Bestandteile | 63 | 0,03 | 1 | ||||||||
Al2O3 | 34 | 52 | 53 | ||||||||
CaO | 40 | 39 | |||||||||
Nachstehend werden Beispiele beschrieben, die bestimmte mögliche Prozesse zur industriellen Realisierung
der Erfindung darstellen. Die Flexibilität und die Leichtigkeit der Realisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden hieraus ersichtlich, ebenso wie die Qualität der erhaltenen Produkte. In diesen Beispielen
wird mit einer Aluminatmischung entsprechend dem Fall U der Tabelle gearbeitet
In einen, mit einer Rühreinrichtung bekannter Art, versehenen Behälter werden 12,6 Gewichtsteile einer
Aluminatmischung des Typs U, 40,6 Gewichtsteile Gips der Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 und 12,2
Gewichtsteile Kalk der Zusammensetzung gemäß Beispiel 2 gegeben. Das Aluminat ist ein weißer
Feststoff, der zu sehr großer Feinheit verkleinert ist, beispielsweise zu 4000 cm2/g bis 8000 cm2/g, wie er im
Handel in Form von feuerfestem, tonerdehaltigen Zement erhältlich ist
Die zur Bildung von Ettringit notwendige stöchiometrische Wassermenge, die bei den obengenannten
Substanzen 33,6 Gewichtsteile beträgt, zugefügt, und die auf diese Weise gebildete Mischung liefert 100
Gewichtsteüe Ettringit
Um einerseits die Reaktion und andererseits die Bereitung der Produkte zu erleichtern, wird zusätzliches
Wasser zugegeben (das heißt solches, das chemisch für die Reaktion nicht notwendig ist). Beispielsweise kann
man zu der obigen Mischung von 50 Gewichtsteilen Wasser (die zu einer dicken Paste führt) bis zu 1900
Gewichtsteilen hinzufügen (was zu einem sehr flüssigen Produkt führt).
Beim Zuführen von 650 Gewichtsteilen führt man die Reaktion zwischen 25 und 60° C aus. Die Mischung wird
andauernd durch Rühren in Suspension gehalten. Zwischen 8 und 48 h, beispielsweise nach 36 h, stellt sich
unter diesen Arbeitsbedingungen die Hydration ein. Man erhält eine Paste, die nur Ettringit mit inerten
Substanzen enthält, die mit den industriellen Reaktionsprodukten eingeführt worden sind. Man kann den
Ettringit unverändert verwenden oder ihn trocknen, um das Produkt in Form eines weißen Pulvers zu erhalten.
Es ist leicht, die Reaktionsentwicklung einerseits durch Beobachtung von kristallisierten Körpern, deren
Auftreten oder Verschwinden man mit Röntgenstrahlen verfolgt, und andererseits durch Messen mit bei der
Zementherstellung üblichen Techniken des an die Hydrate gebundenen Wassers zu überwachen.
Man stellt fest daß bei diesem Vorgang die Auflösung des aluminiumhaltigen Salzes die langsame Reaktionsstufe ist; es wird daher praktisch bevorzugt, dieses
Element fein zu verkleinern, um die Reaktion zu beschleunigen.
Man stellt die gleiche Mischung wie in Beispiel 5 her, wobei man jedoch nur die für die Reaktion notwendige
Wassermenge verwendet. Man erhält nach mehreren Tagen einen Feststoff, der hauptsächlich aus Ettringit
gebildet ist, der nur zerkleinert zu werden braucht, um das Calciumtrisulfoaluminat in Form eines trockenen
Pulvers zu erhalten. Die Reaktion geht hier sehr langsam vor sich, weil die vorgenommenen Messungen
zeigen, daß nach 24 Stunden nur 67% des möglichen Ettringits erhalten worden sind. Dies bleibt nichtsdestoweniger
eine akzeptable Möglichkeit, um Ettringit in trockener Form zu erhalten.
Andererseits erhält man erfindungsgemäß eine schnellere Reaktion, indem man die notwendigen
Bestandteile nicht verunreinigend zerkleinert zuführt und die Reaktion insgesamt oder teilweise in diesem
Milieu durchführt Zu diesem Zweck kann man vorteilhafterweise einen Metallbehälter aus Hartstahl,
entweder unbedeckt oder innen mit einer speziellen Beschichtung versehen, verwenden, der mit Corund-
oder Porzellankugeln angefüllt ist Der auf diese Weise gebildete Zerkleinerer wird laufend in der Industrie für
mineralische Körper verwendet Das nachfolgend beschriebene Beispiel betrifft diese Ausführungsform
der Erfindung.
In einer Kugelmühle.bringt man eine stöchiometrische
Mischung gemäß Beispiel 5 und danach die notwendige Wassermenge ein, damit die Gewichtskonzentration
des erhaltenen Ettringits bei 15 auf 100 liegt, arbeitet mit Corundkugeln und 70 U/min während 24 h.
Danach untersucht man die Röntgenstrahlbeugung des erhaltenen Produkts und stellt fest, daß Ettringit
gebildet worden ist, und daß es keine Anhydride mehr enthält
Die resultierende weiße Paste enthält feine Teilchen aus Calciumtrisulfoaluminat, das den mineralischen Teil
des bekannten Füllstoffs in der Papierindustrie unter dem Namen »Seidenweiß« bildet Dieser Füllstoff kann
industriell in Form dieser wäßrigen Dispersion geliefert werden; das überschüssige Wasser kann auch durch
Trocknung vollkommen entzogen und der Füllstoff in Pulverform erhalten werden.
Sämtliche Teilchen weisen Abmessungen unterhalb von 1 μπι auf. Das Produkt wurde mit Hilfe von
hydroskopischen Lösungsmitteln, beispielsweise Azeton, dann mit Äther oder durch Trocknung bei 40 bis
600C getrocknet und besaß folgende Eigenschaften:
Aufbau: Ettringit (bestimmt durch Röntgenbeugung)
Aussehen: weißes Pulver
Weißheitsgrad in Photovolt: ß = 93,5% für
Weißheitsgrad in Photovolt: ß = 93,5% für
Xd- 574,5 μπι
Brechungsindex: 1,46
Brechungsindex: 1,46
Im Falle der Papierherstellung entspricht das Ettringitpulver zusätzlich den folgenden Eigenschaften:
Spezifische Oberfläche des getrockneten und wieder zerkleinerten Produktes: 11,21 m2/g
ölabsorption: 69 g/100 g
Löslichkeit in Wasser in Mol: 0,3 χ 10~3 Mol/l Löslichkeit in Wasser (Methode Codex): 0,64 Löslichkeit in 1/4-normaler HDL (Methode Codes):
Löslichkeit in Wasser in Mol: 0,3 χ 10~3 Mol/l Löslichkeit in Wasser (Methode Codex): 0,64 Löslichkeit in 1/4-normaler HDL (Methode Codes):
26,95
Korngrößenmessung mit einem Sieb: < 10 μπι 99,5%
<5μπι 96%
<3μπι 8μ%
<5μπι 96%
<3μπι 8μ%
Chemische Analyse:
SiO2 < 1%
Al2O3 10,5%
CaO 26,5%
SO3 18,5%
CO2 1,4%
Feuchtigkeit bis 1050C: 32,50%,
Abbrandverlust bei 1000° C: 42,80%,
pH-Wert bei 10% in Wasser: 9,80.
Abbrandverlust bei 1000° C: 42,80%,
pH-Wert bei 10% in Wasser: 9,80.
Das Verfahren erlaubt es daher, seidenweißen Füllstoff zu einem niedrigeren Preis, ausgehend von
einer Aluminiumsulfatlösung und Kalk, herzustellen.
Der erfindungsgemäß hergestellte Ettringit eignet sich insbesondere als Füllstoff und zur Herstellung von Gautschmassep. in der Papierindustrie, zur Herstellung von Wasserfarben, für organische Anstrichfarben, Mastixharze und Maueranstriche, Dünger, pharmazeutische Produkte oder dergleichen. Der Ettringit kann trocken oder flüssig in Form einer Suspension oder als Paste geliefert und zusammen mit anderen Füllstoffen verwendet werden und weisen einen hohen Weißheitsgrad auf. Wenn man einen Ettringit erhalten will, der keine spezielle Farbreinheit besitzen soll, kann man zur Herstellung auch nichtweiße Zemente verwenden. Der Füllstoff ist insgesamt thixotrop, wodurch eine leichte Verwendung ermöglicht wird.
Der erfindungsgemäß hergestellte Ettringit eignet sich insbesondere als Füllstoff und zur Herstellung von Gautschmassep. in der Papierindustrie, zur Herstellung von Wasserfarben, für organische Anstrichfarben, Mastixharze und Maueranstriche, Dünger, pharmazeutische Produkte oder dergleichen. Der Ettringit kann trocken oder flüssig in Form einer Suspension oder als Paste geliefert und zusammen mit anderen Füllstoffen verwendet werden und weisen einen hohen Weißheitsgrad auf. Wenn man einen Ettringit erhalten will, der keine spezielle Farbreinheit besitzen soll, kann man zur Herstellung auch nichtweiße Zemente verwenden. Der Füllstoff ist insgesamt thixotrop, wodurch eine leichte Verwendung ermöglicht wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Ettringil. gemäß einer oder mehreren der nachfolgenden Reaktionsgleichungen:CaOAl2O3 + 2 (CaOH2O) + CaS042 H2O + 24 H2O>■ (CaO)3 · Al2O3 3 CaSO4 32 H2O (Ettringit)(CaO)3Al2O3 + 3 (CaSO4 - 2 H2O) + 26 H2O —-♦ 1 Etlringit.CaO(Al2O3), + 5 (CaOH2O) + 6 (CaSO4 · 2 H2O) + 47 H2O > 2Httringil12 CaO ■ 7 Al2O3 + 9 (CaOH2O) + 21 (CaSO4 ■ 2 H2O) + 173 H2O > 7 EttringitCaO 6Al2O3 + 17 (CaOH2) + 18 (CaSO4 ■ 2 H2O) + 139 H2O > 6 Ettringit
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