DE2350059A1 - Elektrochemische elektrodenanordnung - Google Patents
Elektrochemische elektrodenanordnungInfo
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Description
Patentanwalt ,
7S!uttgart1
strrße 6 - Postfach 51
strrße 6 - Postfach 51
Dipl.Ing.Dr.Br.h.'c.Hans LIST, Graz (österreioh)
Elektrochemische Elektrodenanordnung
Die Erfindung "betrifft eine elektroohemiseh® Elektrodenanordnung,
"bestehend aus einem Behälter aus elektrisch
nicht leitendem Material, zur Aufnahm© einer Elektrolytlösung, wobei dieser Behälter eine Öffnung besitzt· und in
ihm eine reversible Elektrode zweiter Art angeordnet ist$
die mit der Elektrolytlösung in Kontakt steht.
Eine derartige .Elektrodenanordnung wird beispielsweise
bei der Bestimmung von Ionenaktivitäten mit ionenselektiven Elektroden verwendet. Elektrochemische Elaktrodenanordnungen
zur Bestimmung der Aktivität eines Ions in Lösung bestehen in der Regel aus zwei Elektroden^ einer
Meßelektrode, die auf die zu messende lonenaorte selektiv
anspricht und einer Bezugselektrode e Di© Potentialdlff©-
renz zwischen diesen beiden Elektroden ist la bekanntes»
Weise nach dem Gesetz von Nernst ein© Funktion dex Joa®a<=>
aktivität in der zu untersuchenden Lösunge Bin© derartig©
ionenselektive Elektrode stellt beispielsweise dl© Messung der Wasserstoffionenkonzentr&tiom
Glaselektrode dar0 Ale BezugselektrodeE
kanntea · r
«09818/10ββ o«e«H*L
Beispiele derartiger Elektroden sind etwa die Kalomel-Elektrode und die Silber-Silberchlorid-Elektrode. Diese
reversiblen Elektroden zweiter Art stehen in der Regel nicht direkt mi+ der zu untersuchenden Meßlösung in Kontakt,
sondern mit einer Elektrolytlösung bekannter und konstanter Ionenkonzentration. Die genannte Elektrolytlösung
ist in einem Behälter aus elektrisch nicht leitendem Material, der auch die reversible Elektrode zweiter
Art aufnimmt, enthalten und steht über ein ebenfalls an diesem Behälter angebrachtes Diaphragma, im folgenden
als "Übergangsgebilde11 bezeichnet, mit der zu untersuchenden
Lösung in Kontakt.
Nach dem bisherigen Stand der Technik sind verschiedenste Übergangsgebilde dieser Art für verschiedenste Verwendungszwecke
bekannt geworden. Ein besonders einfaches Übergangsgebilde ist beispielsweise durch eine kleine
Öffnung im Behälter, der den Elektrolyten der Bezugselektrode enthält, gegeben. Diese sogenannte offene Flüssigkeit
sbrücke wird unter gewissen Voraussetzungen wegen ihrer vorzüglichen meßtechnischen Eigenschaften gerne
verwendet. Bei dieser Ausführungsform des Übergangsgebildes
sind konstruktive Maßnahmen vorzusehen, die eine Verschmutzung des Elektrolyten der Bezugselektrode durch
die Meßlösung verhindern.
Eine weitere Ausführungsform des Übergangsgebildes besteht darin, daß ein poröser Tonstift oder Asbestfaden die Verbindung
zwischen dem Elektrolyten der Bezugselektrode und der Meßlösung herstellt. Weiters ist die Verwendung von
semipermeablen Membranen wie etwa Cellophan, Proteinmembranen,
Kollodiummembranen und dergl. als Übergangsgebilde
bekannt-. In d«r Regel verschließt eine derartige Membran
in einer solchen Ausführungsform eine Öffnung des Behäl-
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ters der Elektrolytlösung der Bezugselektrode.
Der Unterschied zwischen den erstgenannten Übergangs— gebilden und jenen, die aus einer semipermeablen Membran
be stehen, ist darin gelegen, daß bei den ersteren
Formen des Übergangsgebildes der Kontakt zwischen dem
Elektrolyten der Bezugselektrode und der Meßlösung durch
einen Flüssigkeitsstrom hergestellt ist, während bei den
Ausführungsformen des Übergangsgebildes unter Verwendung
von semipermeablen Membranen der genannten Art der Kontakt durch Ionendiffusion stattfindet. In Erweiterung
des Konzeptes der Anwendung semipermeabler Membranen als Übergangsgebilde bei elektrochemischen Be,zugeelek—
troden beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift
2,141.»841 die Anwendung hydrophilisierter Kunststoffe als Übergangsgebilde, wobei der Kontakt zwischen den
Elektrolyten der Bezugselektrode und der Meßlösung durch Ionendiffusion erfolgt. In einer neueren Ausführungsform
eines Übergangsgebildes einer elektrochemischen Bezugselektrode,
bei der der Kontakt zwischen Elektrolyt der Bezugselektrode und der Meßlösung durch einen Flüssigkeitsstrom
stattfindet, wird gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 2,142.206 eine poröse Polytetrafluoräthylen-Membrarr
verwendet, -
Nach ihren besonderen meßtechnischen Eigenschaften sind
Übergangsgebilde der vorgehend beschriebenen Art für verschiedene Anwendung'sfälie unterschiedlich gut geeignet.
Bei der Messung einer'Ionenaktivität in einer eiweißhaltigen,· biologischen Lösung, wie etwa in Blut, treten
durch die Anwesenheit von Eiweißmolekülen besondere Probleme auf, die zu Meßfehlern Anlaß geben können. Es ist
bekannt, daß an jedem Übergangsgebilde der vorstehend
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beschriebenen Art ein sogenanntes Diffusionspotential auftritt, dessen Größe von der Art des verwendeten
Übergangsgebildes und der mit diesem Übergangsgebilde in Kontakt stehenden Meßlösung abhängt. Da die Messung
einer Ionenaktivität in einer Lösung durch Vergleich mit der bekannten Ionenaktivität einer Standardlösung
erfolgt, muß die Annahme gemacht werden, daß das Diffusionspotential für die Standardlösung und die
Meßlösung in einer, die Meßgenauigkeit nicht beeinflussendem Weise übereinstimmen. Diese Übereinstimmung ist
jedoch bei den bekannten Übergangsgebilden der erwähnten Art nicht ohne weitere Voraussetzungen gegeben. So
muß z.B. bei der Messung einer lonenaktivität im Blut unter Verwendung der sogenannten offenen Fltissigkeits—
brücke als Übergangsgebilde der Bezugselektrode dafür Sorge getragen werden, daß die Elektrolytlösung der Bezugselektrode,
nicht durch die Blutprobe verunreinigt wird und daß insbesondere die meist kapillarartig ausgebildete
Verbindung zwischen dem Behälter aus elektrisch nicht leitendem Material, der den Elektrolyten
der Bezugselektrode enthält, vor jeder Messung mit
frischem nicht verunreinigtem Elektrolyt- gefüllt ist. Diese Forderung bedingt einen erheblichen konstruktiven
Aufwand bei der Realisierung von derartigen Übergangsgebilden,
Es zeigte sich, daß bei jenen Übergangsgebilden, bei
denen der Kontakt zwischen dem Elektrolyten der Bezugselektrode und der zu untersuchenden Meßlösung
durch Diffusion erfolgt, das beobachtete Diffusionsmaterial nicht in ausreichender Weise von der Art der
zu untersuchenden Meßlösung unabhängig ist. Bei der
Messung des pH-Wertes einer Blutprobe beispielsweise
werden mit derartigen Übergangsgebilden zu alkalische Werte des Blutes gemessen. Es zeigte sich außerdem, daß
diese Übergangsgebilde die Anforderungen an rasche Einstellung des Potentials an Stabilität und Reproduzier-,
barkeit der Messung, die für die Terwendung zur Messung einer lonenaktivität in biologischen Lösungen gestellt
werden müssen·, nicht erfüllen. Die Verwendung eines porösen Polytetrafluoräthylen-Kunststoffes in Membranform
als Übergangsgebilde, dem Vorschlag der Deutschen Offenlegungsschrift 2 142 206, zeigte eine deutliche-Reduzierung
der Steilheit einer Elektrodenanordnung zur Bestimmung des pH-Wertes in einer wässrigen Lösung.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde,
bei einer Elektrodenanordnung der eingangs genannten Art ein Übergangsgebilde für eine elektrochemische Bezugselektrode
zu finden, das die beschriebenen Nachteile der bekannten Übergangsgebilde vermeidet. Dieses Ziel wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Öffnung durch ein Übergangsgebilde, bestehend aus einem oberflächenveredelten,
porösen Kunststoffmaterial verschlossen ist. Ein solches Übergangsgebilde gewährleistet sowohl bei der
Messung einer Ionenaktivität in einer wässrigen Lösung als auch in einer eiweißhaltigen Lösung exakte Meßwerte.
Die Erfindung geht dabei von der Forderung aus, daß der Kontakt zwischen der Elektrolytlösung der Bezugselektrode
und der Meßlösung durch einen Flüssigkeitsstrom erfolgen soll. Es wurde nun beobachtet, daß gewisse poröse Kunststoff materialien, meist hydrophiler Art, den erwünschten
Flüssigkeitsstrom zulassen. Diese Eigenschaft der erwähnten Materialien alleine ist jedoch für den erfindungsgemäßen
Verwendungszweck nicht ausreichend. Der Erfindung liegt aber auch noch die entscheidende weitere Erkenntnis zugrunde,
daß. derartige poröse Kunststoffmaterialien dann nicht durch Komponenten der Meßlösung, wie etwa durch
Eiweißmoleküle im Blut, verunreinigt oder in sonstiger Art in ihren Eigenschaften beeinträchtigt werden, wenn
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eine Oberfläche des porösen Kunststoffmaterials, das
vorzugsweise in Form einer dünnen Schichte angewandt wird, durch ein geeignetes Verfahren veredelt ist.
Unter dem Begriff "veredelt", ist im Zusammenhang mit der Erfindung eine Oberflächenbehandlung zu verstehen,
wie sie beispielsweise in der Zellstofftechnik zur Erzielung von glatten Oberflächen angewandt wird. Es ist
für den erfindungsgemäßen Verwendungszweck unerheblich
ob die genannte Oberflächenbehandlung durch Walzen, Pressen, thermische Verfahren oder eine Kombination
dieser Verfahren vorgenommen wird. Es hat sich gezeigt, daß darüberhinaus auch die Dicke der verwendeten Schichte
des nach einem geeigneten Verfahren oberflächenbehandelten porösen Kunststoffmaterials in weiten Grenzen ohne Einfluß
auf die Funktion des erfindungsgemäßen Übergangsgebildes
ist. So konnten Schichten aus einem oberflächenbehandelten porösen Kunststoffmaterial mit einer Stärke von
0,1 - 0,5 mm den erfindungsgemäßen Zweck erfüllen.
Es zeigte sich insbesondere, daß es handelsübliche Materialien gibt, die meist für die Verwendung als Filter
gedacht sind, die sich für den erfindungsgemäßen Zweck mit bestem Erfolg einsetzen lassen. So kann vorteilhafterweise
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Übergangsgebilde aus poröser Zellulose oder Zellu-
loseestfem mit verglatteter Oberfläche bestehen.
Weiters ist es erfindungsgemäß auch möglich, das Übergangsgebilde
aus einer porösen, hydrophilen-organischen Substanz mit verglatteter Oberfläche herzustellen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Axialsdhnitt einer elektrochemischen Elektrodenanordnung nach der Erfindung.
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Die Elektrodenanordnung besteht aus einem Behälter 1
aus elektrisch nicht leitendem Material, dessen geometrische Ausbildung sich in "beliebiger Weise den Erfordernissen der Meßeinrichtung anpassen läßt und zur
Aufnahme der Elektrolytlösung 5 der Bezugselektrode dient.
Eine reversible Elektrode 2 zweiter Art, vorzugsweise eine ILalomel- oder Silber-Silberchlorid-Elektrode, die
von einer Halterung 3 umschlossen ist, ist dicht in den
Behälter 1 eingebaut. Die Abdichtung zwischen dem Behalter 1 und der Halterung 3 der reversiblen Elektrode 2
zweiter Art erfolgt im vorliegenden Fall durch einen O-Ring 4. An der Spitze weist der Behälter 1 eine Öffnung
auf, die durch ein Übergangsgebilde 8 der vorstehend beschriebenen
Art, dem eine Dichtung T beigelegt ist, verschlossen ist.
Dieses Übergangsgebilde 8 besteht, wie erwähnt, vorzugsweise aus einer dünnen Schichte eines porösen, oberflächenbehandelten
Kunststoffmaterials. Es ist durch
eine Schraubkappe 9 derart mit der Öffnung 6 de3 Behälters
verbunden, daß die oberflächenbehandelte Seite des Übergangsgebildes 8 nach der dem Inneren des Behälters 1 abgewandten
Seite zeigt« und die Öffnung 6 des Behälters 1
derart verschließt, daß der im Behälter enthaltene Elektrolyt lediglich durch das Übergangsgebilde 8 selbst
aus dem Behälter austreten kann. Die Schraubkappe 9 ist
mit einer Öffnung 10 versehen, durch die das Übergangsgebilde 8 mit der Meßlösung in Verbindung bringbar ist.
Die Art, Größe und geometrische Form der Öffnung 10 des
Behälters 1 ist für den erfindungsgemäßen Zweck unerheblich
und richtet sich lediglich nach den speziellen Erfordernissen der Meßanordnung. Weiters ist es unerheblich,
auf welcher Art und.Weise das Übergangsgebilde 8
an der Öffnung 10 des Behälters 1 festgehalten ist und
diese verschließt. Dies kann beispielsweise, abweichend
von der dargestellten Befestigungsweise durch elfte
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Schraubkappe, auch durch Klemmen erfolgen, es sind jedoch Verfahren, wie Aufkleben oder Aufpressen für den
erfindungsgemäßen Zweck gleich gut geeignet.
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Claims (1)
- Patentansprüche :/ 1.]Elektrochemische Elektrodenanordnung, "bestehend aus ^^ einem Behälter aus elektrisch nicht leitendem Material zur Aufnahme einer Elektrolytlösung, wobei dieser Behälter eine Öffnung besitzt und in ihm eine reversible Elektrode zweiter Art angeordnet ist, die mit der Elektrolytlösung in Kontakt steht, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnung durch ein Übergangsgebilde, bestehend aus einem oberflächenveredelten, porösen Kunststoffmaterial verschlossen ist.Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangsgebilde aus poröser Zellulose oder Zelluloseester mit verglatteter Oberfläche besteht. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangsgebilde aus einer porösen, hydrophilen organischen Substanz mit verglatteter Oberfläche besteht.409818/1068Leerseite
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JPS4975195A (de) | 1974-07-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OHW | Rejection |