DE234878C

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Publication number: DE234878C
Application number: DENDAT234878D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 234878 KLASSE 59 c. GRUPPE

ANTON GENTIL in ASCHAFFENBURG.

Strahlpumpe. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Mai 1909 ab.

Die Erfindung betrifft eine Strahlpumpe, bei welcher, um die Leistung der Pumpe zu erhöhen, außer der zu fördernden Flüssigkeit Luft vom Wasserstrahl mitgerissen wird. ·
Auf der Zeichnung ist eine solche Strahlpumpe dargestellt. Die Wirkungsweise ist folgende:

Von dem Kraftwasser, welches dem Elevator α durch das Rohr b zugeführt wird, wird

ίο außer dem Förderwasser auch Luft mitgerissen, welche dem Elevator α durch ein Rohr c zugeleitet wird. Der Eintritt der angesaugten Luft erfolgt bei d oberhalb des Brunnenwasserspiegels e. Das Gemisch von Luft und Wasser gelängt nach Durchströmen der Treibdüse f in die Steigleitung g und tritt oben in das Reservoir h aus. Infolge des geringeren Gewichtes dieses Gemisches von Luft und Wasser ist der Gegendruck in der Förderleitung g geringer, als wenn nur Wasser in der Förderleitung vorhanden wäre, wodurch die Nutzleistung der Strahlpumpe erhöht wird.

Diese Erhöhung der Nutzleistung wurde durch vorgenommene Versuche bestätigt. Bei letzteren wurde in der Luftzuführungsleitung c ein Ventil angeordnet, womit dieselbe abgesperrt werden konnte. Bei gleichen Kraftwassermengen unter gleichem Druck zeigte es sich, daß bei geöffnetem Ventil in der Luftleitung c die Nutzwassermenge beträchtlich größer war als bei geschlossenem Ventil. Gibt man z. B. bei geschlossenem Ventil in der Luftleitung c dem Kr aft wasserstrahl nur eine solche Geschwindigkeit, daß Nutzwasser nicht gefördert wird, und öffnet hierauf das Luftventil in der Luftleitung c, so fängt die Pumpe an, Nutzwasser zu fördern. Diese Tatsache erklärt sich dadurch, daß ein Kraftwasserstrahl, welcher noch nicht imstande ist, Wasser gegen einen bestimmten Druck zu fördern, ein aus Luft und Wasser bestehendes Gemisch infolge des geringeren Gewichtes des Gemisches gegen denselben Druck fördert. Diese Luft vermischt sich mit dem verbrauchten Kraftwasser in der Steigleitung g und verringert dadurch das Gewicht der Flüssigkeitssäule im Steigrohr g, also den Widerstand, gegen welchen der Elevator α ohne Luftzuführung nicht imstande war, Nutzwasser zu fördern. Der Kraft wasserstrahl gibt nun beim Ansaugen der Luft Arbeit ab. Diese Arbeit ist jedoch für die Wasserförderung nicht verloren, da infolge der Elastizität der Luft letztere beim Aufsteigen in der Förderleitung g wieder expandiert, also hierbei die vom Kraftwasserstrahl für das Ansaugen der Luft aufgewendete Arbeit an die umgebenden Wasserteilchen wieder abgibt.

Zur Erzielung dieser Wirkung der Strahlpumpe ist Hauptbedingung, daß die eine Strahlmantelfläche des ringförmigen Kraftwasserstrahles, welche die Einführungsöffnung für die Luft bildet, durch den Wasserstrahl selbst von der anderen Strahlmantelfläche, welche mit dem eintretenden Nutzwasser in Berührung kommt, getrennt ist, da im anderen Falle das Ansaugen von Nutzwasser durch das Vorhandensein von Luft beeinträchtigt wird.

Für die Weiterschaffung des geförderten Wassers mittels Zentrifugalpumpe ist es not-

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wendig, ein Zwischenreservoir h anzuordnen zwecks Entlüftung des Wassers. Um nun die Förderhöhe der Strahlpumpe möglichst zu reduzieren, wird das Bassin h so tief angeordnet, als die Saugwirkung dieser Pumpe bzw. der Kraftwassererzeugungspumpe es zuläßt. Die Größe des Zwischenreservoirs h ist so zu bemessen, daß beim Anlassen der Pumpe m ein genügendes Wasserquantum vorhanden ist zwecks Anfüllung der Rohrleitung b und g.

Claims

Patent-Anspruch:

Strahlpumpe zur Hebung von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Kraftstrahl außer der zu fördernden Flüssigkeit Luft mitgerissen wird, in der Weise, daß die Luft von dem ringförmigen Kraftstrahl umhüllt wird und durch letzteren von der geförderten Flüssigkeit bis zum Austritt aus der Treibdüse (f) getrennt bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.