DE2348438A1 - Vorrichtung zur entnahme von proben aus der gebaermutterschleimhaut - Google Patents

Description

Patentanwalts Dip!.-!ng. V/. Scherrmann Dr.-Ing. R. Riiger

7300 Esslingen (Neckar), Ffcbrikstraße 24, Postfach 348

26. September 1973

τ-.-« r-Λ t. Telefon

PA 50 naSChO Stuttgart (0711)356539

359619

Telegramme Patentschutz Esslingenneckar

The Kendall Company, 95 West Street, Walpole, Massachusetts,

V.St.A.

Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus der Gebärmutter-

schleimhaut

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus der GebärmutterSchleimhaut (Endometrium). Die ' endometriale Entnahme von Proben ist eine Diagnosetechnik, die vorzugsweise beim Peststellen von Karzinomen oder anderen Metaplasien an der GebärmutterSchleimhaut verwendet wird. Dieses Verfahren ist nicht zu verwechseln mit dem bekannten Routineabstrich, bei welchem der leicht zugängliche Gebärmuttermund im Behandlungsraum des Arztes mit Hilfe eines Spekulums,einer Vorrichtung zur Erweiterung der Vaginahöhle,

ausgekratzt wird. Der Abstrich

im Gebärmutterhals erfordert keine Dilatation oder Anästhesie. Das Entnehmen von Proben aus der Gebärmutterschleimhaut ist ein komplizierterer Vorgang, weil das zu untersuchende Gewebe verhältnismäßig schwer zugänglich ist.

Bisher hat man die Entnahme von Proben aus der Gebärmutterschleimhaut unter Dilatation und Verwendung einer Kürette durchgeführt, einem Verfahren, das eine Anästhesie oder das.Einbringen eines Gebärmutterdilatators erfordert. Das letztgenannte

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Verfahren macht weiterhin wegen der Dilatation eine weitgehende Schmerzstillung erforderlich und verwendet den Dilatator in Verbindung mit einer Bürste, einem Spatel oder einem anderen Entnahmegerät.

Kürzlich ist eine Vorrichtung entwickelt worden, die eine Salzlösung in die Gebärmutterhöhle einführt und die Lösung in einer Handspritze zurückzieht, wobei die Lösung lose Zellen aus der GebärmutterSchleimhaut mitführt. Die Ver-Wendung dieser Vorrichtung erfordert ebenfalls eine Dilatation des Gebärmutterhalses und.eine Schmerzstillung. Darüberhinaus befindet sich das gewonnene Material in feiner Verteilung in der Salzlösung und muß daher von dieser getrennt werden, was einen zusätzlichen Schritt in dem Diagnoseverfahren erfordert. Außerdem schafft das Einführen von Salzlösung in die Gebärmutter die Möglichkeit, daß anormale Zellen in die Eileiter gelangen, was zu der Gefahr einer Implantation beiträgt.

Aufgabe der Erfindung ist es,eine Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus der GebärmutterSchleimhaut zu schaffen, die ohne Dilatation und ohne Anästhesie verwendet werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Entnahmevorrichtung gemäß der Erfindung aus einem an dem Entnahmeende mit Entnahmeöffnungen versehenen Rohr, das von einer auf ihm verschiebbaren Hülle unmittelbar umgeben ist, und sind die Hülle und das Rohr zwischen einer Entnahmestellung, in der die Hülle zumindest eine der Entnahmeöffnungen freigibt, und einer zweiten Stellung, in der die Hülle gegen einen vorderen Anschlag an dem Rohr anliegt und alle Entnahmeöffnungen abdeckt, hin und her bewegbar.

Eine Entnahmevorrichtung der vorgenannten Art erfordert weder eine Dilatation noch eine Anästhesie. Darüberhinaus schließt sie die Gefahr aus, daß sich anormale Zellen auf

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andere Orgar-e der Patientin verbreiten» Zudem wird unmittelbar eine Probe der Zellen der Gebärmutterschleimhaut gewonnen, und es besteht nicht die Notwendigkeit, Probezellen aus einer Lösung abzutrennen/in der sie verteilt sind. Es können zudem Zellen aus verschiedenen Teilen der Gebärmutterschleimhaut entnommen werden, ohne daß die Pro'be durch Zellen anderer Gewebe beeinträchtigt wird.

Darüberhinaus ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung einfach zu handhaben, kann schnell routinemäßig für die Diagnose verwendet werden und bietet die Sicherheit, daß die Gefahr der Perforation der Gebärmutterwand ausgeschlossen ist. Die Vorrichtung kann schließlich leicht in einen aseptischen Zustand versetzt werden, ist billig herzustellen und außerdem in der Arztpraxis jederzeit verfügbar.

Zweckmäßig ist ein Teil des Rohres in der Nähe seines Entnahmeendes, jedoch im Abstand von seiner Spitze/ unter einem Winkel von etwa 40 abgebogen, um sich der anatomischen Gestalt der Gebärmutter anzupassen. Vorzugsweise ist die Hülle nachgiebig und schmiegt sich dem leicht gebogenen Ende des Rohres an, wenn dieses hin und her bewegt wird. Zweckmäßig weist das Rohr an seinem dem Entnahmeende abgewandten Ende ein Verbindungsstück auf, an das eine Saugvorrichtung angeschlossen werden kann. Wenn sich die Hülle in der Entnahmelage befindet, wird die Saugwirkung an den Entnahmeöffnungen des Rohres wirksam, so daß Gewebeproben über die Entnahmeöffnungen in das Rohr eingesaugt werden. Das herausschiebbare Rohr kann derart gestaltet sein, daß es auch in anormale Stellungen gebracht v/erden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 ein Entnahmegerät gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,

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Fig. 2 das Entnahmegerät der Fig. 1 in einer Teildar- . stellung, wobei sich die Hülle in der Entnahmelage befindet, ebenfalls in einer Seitenansicht und

die Fig. 3, 4 und 5 die einzelnen Schritte bei der Probenentnahme in Seitenansichten.

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-S-

Die Vorrichtung zum Entnehmen von Proben aus der Gebärmutterschleimhaut enthält eine bewegliche Handspritze 12 aus Kunststoff mit einem zurückziehbaren Kolben 14. An der Handspritze 12 ist mit Hilfe eines Verbindungsstückes 15 ein starres Metallrohr 16 befestigt, das vorzugsweise aus rostfreiem Stahl besteht und einen Aussendurchmesser von 1,8 mm und einen Innendurchmesser von 1.,4 mm besitzt. Das Entnahmeende 18 des Rohres 16, das der Bandspritze 12 abgewandt ist, besitzt eine abgerundete weiche Spitze 20 und eine Anzahl von Entnahmeöffnungen 22, von denen jede vorzugsweise einen Durchmesser von 0,8 mm besitzt. Das Rohr ist unter einem Winkel von etwa 40 leicht gebogen, und zwar an einer Stelle, die etwa 51 mm von der Spitze 20 entfernt ist, um sich damit der anatomischen Gestalt und Lage der Gebärmutter anzupassen.

Eine biegsame Hülle 24, vorzugsweise aus Kunststoff, wie Polyäthylen, umgibt das Rohr 16 unmittelbar und ist mit Bezug auf dieses verschieblich. Die Hülle 24 ist um etwa 51mm kürzer als das Rohr 16. Wenn die Hülle 24 die in Fig. dargestellte Lage einnimmt, bedeckt sie alle Entnahmeöffnungen 22, und ihr vorderes Ende 26 liegt weich gegen die Spitze des Rohres 16 an, so daß eine nachgiebige geschlossene Aussenflache gebildet wird. Die Spitze 20 dient als vorderer Anschlag, um die Rückwärtsbewegung des Rohres 16 innerhalb der Hülle 24 zu begrenzen. Wenn das Rohr 16 in der Hülle vollständig vorgeschoben ist, wie dies Fig. 2 zeigt, legt sich das hintere Ende 34 der Hülle 24 gegen eine Schulter 17 des Verbindungsstückes 15 an_r die als hinterer Anschlag_fdient und die Hülle 24 gibt alle Entnahmeöffnungen 22 frei.

Etwa 25,4 mm von dem vorderen Ende 26 entfernt weist die Hülle 24 einen leicht konischen Bund 28 auf, der als Arretierung an dem Gebärmutterhals dient.

Beim Gebrauch wird die Entnahmevorrichtung in den Gebärmutter-

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hals 3O eingeführt (Fig. 3), wobei die Hülle 24 und der Kolben 14die in Fig. 1 dargestellten Lagen einnehmen. Die Entnahmevorrichtung wird in der Gebärmutter vorgeschoben, wobei sich die Hülle 24 in ihrer vorderen Lage befindet, bis der Bund 28 gegen den Gebärmutterhals anliegt. Da die Hülle 24 während dieses Teiles des Vorgangs die Entnahmeöffnungen 22 abdeckt, können keine Zellen aus dem Gebärmutterhals in das Rohr 16 eindringen. Das Rohr 16 wird dann weiter in die Gebärmutterhöhle 32 vorgeschoben (Fig. 4), und zwar durch die Hülle 24 hindurch, bis zumindest einige der Entnahirteöffnungen 22 frei liegen (Fig. 4) . Die Zahl der frei liegenden öffnungen ist hierbeije nach der Ausdehnung der zu untersuchenden Gebärmutter verschieden. Das größte Maß des Eindringens in die Gebärmutterhöhle 32 wird von dem Bund 28 an der Hülle 24 bestimmt, im Zusammenwirken mit dem Anlegen der Schulter 17 an dem Verbindungsstück 15 gegen das Ende 34 der Hülle 24. Auf diese Weise wird eine Perforation der Wand der Gebärmutter verhindert. Eine solche Perforation wird weiterhin dadurch verhindert, daß die Spitze 20 abgerundet ist. Der Bund 28 dient in Verbindung mit dem Ende 34 der Hülle weiterhin dazu, daß dem die Vorrichtung Bedienenden angezeigt wird, wie weit das Rohr 16 in die Gebärmutter eingedrungen ist.

Sodann wird der Kolben 14 der Handspritze 12 zurückgezogen, so daß in dem Rohr 16 eine Saugwirkung erzeugt wird und ein Teil des Inhalts der Gebärmutterhöhle 32 über die Entnahmeöffnungen 22 in das Rohr 16 eindringt. Das Saugen wird fortgesetzt, um Teile der Oberfläche der unversehrten GebärmutterschleiiTihaut 33 in die Öffnungen 22 hineinzuziehen. Während dieses Vorgangs kann das Rohr 16 leicht verdreht werden, um die Entnahme aus verschiedenen Teilen der Gebärmutterhöhle sicherzustellen.

Der Arzt zieht sodann das Rohr 16 zurück, wobei er die Hülle 24 und den Bund 28 in seiner Lage belässt (vgl. Fig.

5), so daß kleine Teile der Gebärmutterschleimhaut 33 abgelöst.

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werden, die über die Öffnungen 22 in das Rohr 16 hineingezogen worden sind. Das Ende 18 des Rohrs 16 wird vollkommen in die Hülle 24 zurückgezogen, bevor die Hülle 24 aus dem Gebärmutterhals 30 herausgezogen wird, so daß keine Zellen aus diesem oder andere Zellen durch die öffnungen 22 eindringen können und die Probe aus der Gebärmutterschleimhaut beeinträchtigen.

Wenn die gesamte PrObenentnahmevorrichtung herausgezogen ist, können die entnommenen Zellen leicht aus dem Rohr 16 herausgespritzt werden, indem durch die Handspritze 12 ein leichter Druck ausgeübt wird.

Die Saug- und die Druckwirkung können gegebenenfalls auch durch andere Mittel erzeugt v/erden, z.B. durch eine Pumpe oder einen Ballsauger anstatt durch eine Handspritze.

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Claims (6)

Patentansprüche

1. ) Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus der Gebärmutter-Schleimhaut/ dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem an dem Entnahmeende mit Entnahmeöffnungen (22) versehenen Rohr (16) besteht, das von einer auf ihm verschiebbaren Hülle (24) unmittelbar umgeben ist.und die Hülle (24) und · das Rohr (16) zwischen einer Entnahmestellung, in der die Hülle (24) zumindest eine der Entnahmeöffnungen (22) freigibt, und einer zweiten Stellung, in der die Hülle (24) gegen einen vorderen Anschlag (20) an dem Rohr (16) anliegt und alle Entnahmeöffnungen (22) abdeckt, hin- und herbewegbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen sich gegen den Gebärmutterhals anlegenden Anschlag (28) und einen hinteren Anschlag (17) aufweist, der mit dem erstgenannten Anschlag (28) zusammenwirkt, um die Bewegung des Entnahmeendes jenseits des Gebärr mutterhalses zu begrenzen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (16) eine geschlossene Spitze (2O) von größerem Durchmesser als der Rohrdurchmesser besitzt, die den vorderen Anschlag darstellt^ und daß die Hülle (24) kürzer ist als das Rohr zwischen der Spitze (20) und einem hinteren Anschlag (17) und einen äusseren Durchmesser besitzt, der etwa demjenigen der Spitze (20) gleich ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,daß die Hülle (24) im hinteren Anschlag (17) an dem Rohr (16)

zusammenwirkt und einen Anschlag (28) aufweist, der mit dem Gebärmutterhals zusammenwirkt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (16) an seinem dem Entnahmeende abgewandten Ende ein Verbindungsstück (15) aufweist, an das eine Saugvor-

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richtung (12) angeschlossen werden kann.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Rohres (16) in.der Nähe seines Entnahmeendes, jedoch im Abstand von seiner Spitze (20) leicht unter einem spitzen Winkel abgebogen ist.

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