DE4305226C2 - Vorrichtung für Nadeln für transkutane Biopsien - Google Patents
Vorrichtung für Nadeln für transkutane BiopsienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Nadel zur
Ausführung transkutaner Biopsien von Gewebe nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Herkömmliche Nadeln zur bioptischen, transkutanen Entnahme von
hartem Gewebe, insbesondere Knochenmarksgewebe, bestehen aus
Zylindern verschiedenster Längen und Durchmesser, deren
proximales Ende einen Griff aufweist und dessen distales Ende
verjüngt ist und in einer Bohrung ausläuft, die einen
Schneidrand hat. Beim Eindrücken und gleichzeitigen Drehen der
Nadel um ihre Achse schneidet dieses Ende aus dem zu
entnehmenden Gewebe ein zylindrisches Stück heraus, das die
Nadel in ihrem hohlen Innenraum aufnimmt. Um aus den Geweben den
Zylinder als Biopsie entnehmen zu können, muß anschließend die
Verbindung des distalen Endes des Zylinders mit dem Rest des
Gewebes, in das die Nadel eingedrungen ist, unterbrochen werden.
Bei den herkömmlichen Verfahren wird zu diesem Zweck der Griff
der Nadel in Schwingungen versetzt, die in einer Ebene
rechtwinklig zur Nadelachse verlaufen, wobei am Eintrittspunkt
in das Gewebe ein Stift vorgesehen ist. Die Folge dieser
Behandlung ist ein Bruch der Verbindung zwischen dem distalen
Ende der Biopsie und dem übrigen Gewebe in der Höhe des distalen
Endes der Nadel, die herausgezogen werden kann und in ihrem
Inneren das bioptische Material enthält, welches durch die
Verjüngung am Ende der Nadel festgehalten wird.
Diese Untersuchungsmethode hat die nachstehenden Nachteile.
Häufig bleibt das bioptische Material nicht in der Nadel zurück,
da es nicht vollständig vom Rest des Gewebes gelöst wird und
außerdem ein wenn auch nur geringer Unterdruck innerhalb der
Nadel entsteht, während diese aus dem Gewebe herausgezogen und
das bioptische Material anschließend angesaugt wird, wobei diese
Ansaugung nicht die entgegengesetzte Bremswirkung überwinden
kann, die durch die Verjüngung des Nadelendes verursacht wird.
All das macht die Wiederholung der gesamten bioptischen
Untersuchung notwendig.
Sehr oft führen die hier erläuterten Schwierigkeiten während des
Herausziehens der Nadel dazu, daß das bioptische Material aus
dem distalen Ende der Nadel herausrutscht, was eine Verletzung
und einen Bruch des bioptischen Zylinders während des
Rückzugsweges durch das Gewebe und den Verlust eines Teils des
distalen Bereiches der Biopsie zur Folge hat.
Die Bewegungen oder Schwingungen, die auf die Nadel ausgeübt
werden, um die Biopsie zu lösen, bewirken nicht selten kleinere
Frakturen an der Oberfläche und Unterbrechungen im Zusammenhalt
des harten Gewebes, in das die Nadel eingeführt worden ist,
wobei die Möglichkeit mit der Entfernung von der Oberfläche des
Gewebes allmählich anwächst. Das hat Schmerzen für den Patienten
und Beschädigungen der Nadel zur Folge, die dazu neigt, sich zu
verbiegen, so daß sie ihre notwendige Geradlinigkeit verliert.
Eine Vorrichtung der im Patentanspruch 1 angegebenen Gattung ist
aus der US-A 4 785 826 bekannt. Bei dieser erstreckt sich die
als Entnahmehülse ausgebildete Struktur im wesentlichen über die
ganze Länge der Hohlnadel und hat lediglich am distalen Ende
eine kegelförmig auslaufende, in axialer Richtung geschlitzte
Struktur in Form von Zacken, die sich beim vollständigen
Einschieben in die Hohlnadel über den ganzen Umfang radial
zusammenschieben, wodurch sich eine Spitze ergibt, die das
erfaßte Gewebe vom übrigen Gewebe abtrennen soll. Nachteilig ist
hierbei, daß dabei nur ein sehr kleiner Teil des Gewebes erfaßt
und aus der Hohlnadel herausgezogen werden kann, der etwa der
Axialerstreckung der gezackten Spitze entspricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Entnahme von Gewebeproben zur Verfügung zu stellen, mit deren
Hilfe es möglich ist, einen Gewebszylinder ausreichender Länge
zu erfassen und abzutrennen, ohne daß dabei die Gefahr eines
Zusammenquetschens an der Spitze besteht.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des
Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Gegenüber dem Stand der Technik hat die erfindungsgemäße Lösung
den erheblichen Vorteil, daß sich die für die Entnahme dienende
Struktur über einen wesentlichen Teil der Hohlnadel hinweg
zwischen diese und den Gewebezylinder schieben läßt, worauf
anschließend eine Radialverformung über einen großen Teil der
Lamellenlänge erfolgt, bei der der axial verlaufende Schlitz der
Lamelle weitestgehend offen bleibt, so daß Quetschbeschädigungen
des Gewebes vermieden werden.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 die Ansicht des Griffendes der Vorrichtung und
Fig. 2 die Ansicht der Nadel mit darin eingeschobener
Vorrichtung.
In Fig. 1 ist ein Führungsgriff 1 angedeutet, der in seinem
distalen Ende 2 in eine dünne Lamelle 3 übergeht, die im Bereich
ihrer kleineren Abmessung gekrümmt ist, wobei der
Krümmungsradius so bemessen ist, daß die Lamelle in das Lumen am
proximalen Ende 4 der Biopsienadel 5 eingeführt werden kann
(Fig. 2). Dabei wird die Lamelle 3 an der Innenfläche der Nadel
5 geführt.
Die Lamelle 3 wird in die Nadel 5 gesteckt, wenn diese schon in
das Gewebe eingeführt worden ist und in ihrem Inneren bereits
den zu untersuchenden Gewebezylinder 6 enthält, dessen distales
Ende 7 noch am Rest des Gewebes 8 hängt. Da die Lamelle 3 eine
sehr geringe Dicke hat, die kleiner sein muß als der
Zwischenraum zwischen dem bioptischen Zylinder 6 und der
Innenseite der Nadel 5 hinter ihrer distalen Verjüngung 9,
jedoch nicht schwächer als ein Grenzwert, der ihre Steifigkeit
während der nachfolgend beschriebenen Operation gewährleistet,
wird die Lamelle 3 an der Innenseite der Nadel 5 entlang
vorgeschoben, so daß sie sich zwischen deren Innenwand und den
zu untersuchenden Zylinder 6 schiebt. Wenn die Lamelle 3 dabei
den Beginn der Verjüngung 9 der Nadel erreicht, wird sie in
Richtung der Mittelachse der Nadel medial eingedrückt, so daß
sich ihr Krümmungsradius verkleinert und sie den bioptischen
Zylinder 6 an seiner gekrümmten Oberfläche berührt und beginnt,
auf diesen einen Druck auszuüben. Beim weiteren Einschieben der
Lamelle 3 wird dieser Druck größer, bis er ausreicht, um eine
Blockierung des bioptischen Zylinders 6 innerhalb der Nadel
gegen die Innenseite der Lamelle sicherzustellen, ohne daß dabei
jedoch die Struktur des zu untersuchenden Gewebes beeinträchtigt
wird. Hierfür sorgt eine entsprechende Bemessung der Länge der
in die Nadel 5 eingeführten Einrichtung mit Hilfe einer
Referenzmarke 10, die am proximalen Ende des Führungsgriffes 1
angebracht ist und die mit dem proximalen Ende 4 der Nadel 5 in
Übereinstimmung kommt.
Nun wird die Nadel in gleichbleibendem Drehsinn um ihre
Hauptachse gedreht, ohne auf diese eine Vorschub- oder
Rückzugsbewegung auszuüben oder sie in wechselnden Richtungen zu
drehen, was bei den oben erläuterten, herkömmlichen Methoden
notwendig war. Die Drehung der von der Nadel mitgenommenen
Biopsie, mit der sie durch die Lamelle 3 verbunden ist, bewirkt
die vollständige Lösung jeder Verbindung zwischen dem distalen
Ende 7 der Biopsie und dem Rest des Gewebes 8. Wenn dann die
Nadel aus dem biopsierten Gewebe herausgezogen worden ist, wird
die Lamelle 3 aus dem proximalen Ende 4 der Nadel herausgezogen,
so daß im Hohlraum der Lamelle 3 der bioptische Zylinder
enthalten ist.
Die erläuterte Vorrichtung gestattet die störungsfreie
Ausführung der Biopsie an jedem Gewebe, angefangen von harten,
kompakten Knochen bis hin zu sehr dünnem und sprödem
Knochenmarksgewebe, ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß die
Nadel 5 ohne Gewebeprobe herausgezogen wird. Die Vorrichtung
verringert die Gefahr von Verletzungen des Gewebes während der
Biopsie, was die Schmerzen des Patienten verringert. Schließlich
wird auch die Nadel 5 mechanisch weniger beansprucht, da
Biegungen vermieden werden, wodurch die Lebensdauer der Nadel
verlängert wird.
Claims (4)
1. Vorrichtung für eine Nadel zur Ausführung transkutaner
Biopsien von Gewebe, insbesondere harter Gewebe und Knochen
marksgewebe, mit einer in das proximale Ende (4) der Nadel (5)
einführbaren, einen Führungsgriff (1) aufweisenden Struktur, die
zwischen die Innenwandung der Nadel und den zu untersuchenden
Gewebeyzlinder einschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Struktur aus einer dünnen, gekrümmten Lamelle (3) besteht, die
eine in Längsrichtung verlaufende, schlitzförmige Öffnung hat
und deren Krümmungsradius an die Innenwandung der Nadel (5)
anpaßbar und deren Länge so bemessen ist, daß sie zwischen die
Innenwandung der Nadel (5) und die Außenseite jedes beliebigen,
innerhalb der Nadel (5) befindlichen Gewebezylinders (6)
einschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lamelle (3) so ausgebildet ist, daß sie beim Einschieben in die
Nadel (5) durch deren innere Lumenverjüngung (9) in Richtung auf
die Mittelachse der Nadel gezwungen wird und dabei allmählich
gegen die Oberfläche des bioptischen Zylinders (6) drückt und
diesen dadurch an der Innenseite der Nadel (5) blockiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Lamelle (3) tragende Führungsgriff (1) eine
Referenzmarke (10) hat, die in Übereinstimmung mit dem
proximalen Ende (4) der Nadel (5) gebracht werden kann und so
positioniert ist, daß der Gewebezylinder (6) in der Nadel (5)
ohne Beeinträchtigung seiner Struktur blockiert ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei in die Nadel (5) ausreichend ein
geschobener Lamelle (3) und der dadurch bewirkten Verbindung des
Gewebezylinders (6) mit der Nadel (5) bei deren anschließender
Rotation um ihre Mittelachse der Gewebezylinder (6) am distalen
Ende (7) von dem übrigen Gewebe (8) abgetrennt ist.
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