DE234742C - - Google Patents

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DE234742C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C215/00Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton
    • C07C215/74Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the same carbon skeleton
    • C07C215/76Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of the same carbon skeleton of the same non-condensed six-membered aromatic ring

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 234742 KLASSE Mg. GRUPPE
Es ist bekannt, daß bei der Nitrierung der Äthenyl- oderCarbonylverbindung des o-Aminophenols die Nitrogruppe in die 5-Stellung tritt. Das gleiche ist der Fall, wenn die Äthenyl-5 oder Carbonylverbindung des 4-Chlor-2-aminoi-oxybenzols nitriert wird. Es hat sich nun gezeigt, daß die Acetylverbindung des 4-Chlor-2-amino-i-oxybenzols durch die Einwirkung von verdünnter wässeriger Salpetersäure in der Wärme glatt ein in der 6-Stellung nitriertes Derivat liefert, aus welchem nach der Abspaltung der Acetylgruppe das bekannte 6-Nitro-4-chlor-2-amino-i-oxybenzol (vgl. Patentschrift 147060, Kl. 22 a) erhalten wird.
Die Tatsache, daß unter diesen Umständen eine glatte Nitrierung in der 6-Stellung erfolgt, erscheint gegenüber dem bisher Bekannten durchaus überraschend.
Zunächst hätte man im Hinblick auf die
ao Angaben in der Patentschrift 186655, Kl. 22 a, über die Nitrierung des freien 4-Chlor-2-aminoi-oxybenzols erwarten können, daß auch im vorliegenden Falle gleichzeitig die Bildung des 5- und des 6-Nitroderivats erfolgen würde.
Sodann war man zu der Annahme berechtigt, daß beim Erwärmen des Acetylderivats mit verdünnter wässeriger Salpetersäure entweder lediglich eine Verseifung oder Nitrierung mit darauffolgender Verseifung hätte erfolgen können. Es haben zwar Mel do la, Woolcott und Wray (Journ. of the Chem. Soc. 69 [1896], S. 1325) ein o-Aminophenolderivat, das 1 - Acetoxy-2-acetylaminobenzol — welches allerdings im Gegensatz zu dem bei dem vorliegenden Verfahren benutzten keine freie Hydroxylgruppe enthält — nitriert, ohne daß Verseifung eintrat. Die genannten Autoren nahmen die Nitrierung jedoch mit konzentrierter Salpetersäure, welche sogar rauchende Säure enthielt, unter starker Kühlung vor. Es ist daher verständlich, daß unter diesen Arbeitsbedingungen die Acetylgruppe nicht abgespalten wird, während bei einer Nitrierung mit stark verdünnter Salpetersäure in der Wärme, wie sie hier erfolgt, eine Verseifung sehr wohl möglich war.
Was schließlich die Vorschrift der Patentschrift 191549, Kl. 12 0, zur Herstellung eines Nitroproduktes aus dem Diacetyl-2 · 4-diaminoi-oxybenzol betrifft, so wird nach ihr zwar in wässeriger Lösung gearbeitet, jedoch erfolgt die Nitrierung nicht durch Salpetersäure, sondern durch Nitrit. Dieses Verfahren unterscheidet sich also scharf von dem vorliegenden Verfahren.
Beispiel:
18,6 Teile 4-Chlor-2-acetylamino-i-oxybenzol werden unter Rühren bei 25 ° in eine Mischung von 14 Teilen Salpetersäure von 40 ° Be. und 24 Teilen Wasser nach und nach eingetragen. Die Temperatur steigt bis auf etwa 50 ° und wird, nachdem das Eintragen des Acetylderivats beendigt ist, noch eine Zeit lang bei dieser Höhe gehalten. Beim Eingießen des Reaktionsgemisches auf Eis scheidet sich das Nitroprodukt in gelben Kristallen ab, welche abgesaugt und neutral gewaschen werden.
Das so erhaltene o-Nitro^-chlor^-acetylaminoi-oxybenzol schmilzt zwischen 150 und 160 °. Zur Abspaltung der Acetylgruppe wird die wie oben erhaltene Kristallpaste in eine Mischung von 24 Teilen Natronlauge von 40' Be und 24 Teilen Wasser eingetragen und mehrere Stunden im Wasserbad erhitzt, bis die Abspaltung der Acetylgruppe vollendet ist. Beim Erkalten der Lösung scheidet sich das Natronsalz des 6-Nitro-4-chlor-2-amino-i-oxybenzols in rotbraunen Kristallen ab, die durch Auflösen in Wasser, Filtrieren und Ausfällen mit Salzsäure gereinigt werden können. Man erhält auf diese Weise die freie Base in Form eines gelbbraunen Pulvers.
Das in dem vorstehenden Beispiel verwen-
/ dete 4-Chlor-2-acetylamino-i-oxybenzol kann beispielsweise erhalten. werden, indem man 4 - Chlor - 2 - amino - 1 - oxybenzol in Essigsäureanhydrid einträgt, wobei Selbsterwärmung und darauf Erstarren der Lösung eintritt. Man löst das Reaktionsprodukt in Natronlauge auf, filtriert und fällt mit Mineralsäure aus. Nach dem Auswaschen und Trocknen erhält man ein graues Pulver, das bei 1830C. schmilzt und in Alkohol, verdünnter Natronlauge und verdünntem Ammoniak leicht löslich ist. Das Produkt läßt sich aus kochendem Wasser Umkristallisieren; in Benzol ist es in der Wärme löslich (vgl. auch Amer. Chem. Journ. 32 [1904], S. 40).
Das nach dem vorliegenden Verfahren darzustellende 6-Nitro-4-chlor-2-amino-i-oxybenzol soll zur Darstellung von Farbstoffen verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 6-Nitro-4-chlor-2-amino-i-oxybenzol, darin bestehend, daß man 4-Chlor-2-acetylaminoi-oxybenzol mit verdünnter wässeriger Salpetersäure in der Wärme behandelt und aus der so erhaltenen Nitroverbindung die Acetylgruppe abspaltet.
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