DE2346006A1 - Verfahren zur verhinderung der blutgerinnselbildung an der oberflaeche von medizinischen geraeten aus siliconkautschuk und entsprechend behandelte geraete - Google Patents
Verfahren zur verhinderung der blutgerinnselbildung an der oberflaeche von medizinischen geraeten aus siliconkautschuk und entsprechend behandelte geraeteInfo
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Description
2346008
PATENTANWALT
DR. I. MAAS
DR. I. MAAS
8 MÜNCHEN 40
TEL. 3592201/205
DC 1920/1936
DOW CORNING CORPORATION, Midland, Michigan/USA
Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnsel- =■ = S S S = S S S = S S = S S S = S S-=S = S = S S = S S S S S = = = === S S S S S 5= S =
bildung an der Oberfläche von medizinischen Geräten aus Siliconkautschuk und entsprechend
behandelte Geräte
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnselbildung an der Oberfläche von medizinischen Geräten
aus Siliconkautschuk sowie entsprechend behandelte Vorrichtungen bzw. medizinische Geräte oder Gegenstände. Die Erfindung
betrifft insbesondere medizinische Geräte aus Siliconkautschuk, die mit- Blut in Berührung siehen, un insbesondere
derartige Geräte, die einer Behandlung unterzogen wurden, wodurch die Blutgerinnselbildung an der Oberfläche dieser Geräte
verhindert oder unterdrückt wird.
Die Verwendung von Siliconkautschuk oder, wie dieses Material treffender bezeichnet wird, von Siliconelastomeren zur Herstellung
verschiedenartiger medizinischer Geräte, wie chirurgisch einzupflanzender künstlicher Körperteile und Katheter,
ist gut bekannt. Im allgemeinen wird angenommen, daß dieses
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Material sich im Säugetierkörper relativ inert verhält. Üblicherweise
verursacht dieses Material keine wesentliche Gewebereaktion, noch unterliegt es allgemein einem Abbau durch Körperflüssigkeiten.
Ein Problem, das man jedoch bei Siliconkautschuk und anderen Materialien antrifft, ist die Neigung
zur Thrombus-Bildung auf oder an der Oberfläche eines derartigen Gerätes, das mit Blut in Berührung steht. Eine Komplikation
dieser Art ist besonders kritisch, wenn sie im Blutkreislauf eines lebenden Körpers auftritt, was z.B. der Fall
ist, wenn das Material für Geräte, Venen-Dauerkatheter oder künstliche Herzklappen verwendet wird.
Die Ausdrücke "Thrombus" und "Blutgerinnsel", wie sie hierin synonym verwendet werden, umfassen.alle festen Zusammenballungen,
die im Blut auf oder an der Oberfläche von Gegenständen gebildet werden, die mit dem Blutkreislauf in Berührung stehen.
In stark vereinfachter Weise bilden sich diese Gerinnsel dadurch, daß die Blutplättchen als Reaktion des Körpers Enzyme
freisetzen, die mit Fibrinogen, einem im dem Blutplasma vorhandenen Protein, reagieren, wodurch Fibrin gebildet wird,
das als verfilztes Fasermaterial abgeschieden wird und Blutzellen und weitere Blutplättchen umschließt.
Im Bereich von Kathetern, die in die vena cava eingeführt wurden, konnten zwei allgemeine Arten von "Blutgerinnseln"
beobachtet werden. Eine Art ist ein polypenartiger Thrombus, der eine geringe Berührungsfläche mit dem Katheter besitzt
und- der sich von dem Katheter weg erstrecket oder eine Brücke zwischen dem Katheter und der Wandung der vena caya ausbilden
kann. Es scheint, daß diese Art1Blutgerinnsel eine echte Ausbildung
des Gerinnselphänomens darstellt. Die zweite Art besteht in einer Umhüllung eines Stücks des Katheters mit einem
fibrinoidartigen Material. Obwohl diese Blutgerinnselart mehr eine Fremdkörper-Abwehrreaktion als ein normales Blutgerinnsel
darstellt, besteht sie jedoch aus einem faserigen Material,
das wahrscheinlich im wesentlichen aus Fibrin besteht. Daher versteht es sich, daß erfindungsgemäß auch die zweite
Blutgerinnselart unter den Ausdruck "Blutgerinnsel" fällt.
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Beide Arten sind offensichtlich schädlich, da sie teilweise
den Blutstrom behindern. Zusätzlich ergibt sich die Möglichkeit einer Wanderung in andere Körperteile, was zu einer Veränderung
des Blutstroms in anderen Blutgefäßen führt.
Ein Versuch, das Problem der Blutgerinnselbildung zu überwinden,
bestand darin, dem Patienten Heparin zu verabreichen. Heparin verhindert eine Blutgerinnselbildung, hat jedoch den
Nachteil, daß die Wirkung nicht lokal gehalten werden kann und sich das Risiko von Blutungen einstellt. Es wurden auch
Versuche unternommen, Heparin mit der Oberfläche von medizinischen Geräten zu verbinden, die mit Blut in Berührung stehen,
oder Heparin in die Geräte einzuarbeiten, so daß es nach und nach aus den Geräten in den Blutstrom austritt. Diese Versuche
sind nicht zur vollen Zufriedenheit ausgefallen, da das Risiko einer starken Blutung als Folge der Unfähigkeit des
Blutes, zu gerinnen, besteht. Die meisten bislang verwendeten medizinischen Geräte werden daher eingeführt, ohne daß ein
Schutz gegen Thromben erfolgt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Einarbei-'tung von Wolframmetall in -Pulverform in SiliconkautschukzusammenSetzungen
in so kleinen Mengen, wie 0,5 Gewichts-%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, die Blutgerinnselbildung verhindert.
Abgesehen von dem Wolfram, kann der Siliconkautschuk die gleiche Zusammensetzung aufweisen wie. das Material, das bislang
zur Herstellung von medizinischen Geräten eingesetzt wurde. Untersuchungen haben gezeigt, daß durch das Wolfram in seiner
Umgebung keine schädliche Wirkung auf den Blutstrom noch eine wesentliche Verschlechterung der Eigenschaften des Siliconkautschuks
eintritt, vorausgesetzt, daß die eingearbeitete Wolframinenge unterhalb etwa 33 Gewichts-%, bezogen auf die gesamte Siliconkautschukzusammensetzung,
gehalten wird. Ein weiterer Vorteil des Wolframs ergibt sich durch die Undurchdringlichkeit
für Röntgenstrahlen, was zur Folge hat, daß man die auf Dauer
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eingeführten medizinischen Geräte mit Röntgenstrahlen sichbar machen kann. Die Erfindung ist auf jegliche in den Körper eingeführte,
aus Siliconkautschuk hergestellte Geräte und auf äußerlich angewandte Gerätschaften, die zur Handhabung von
Blut dienen, und Teile derartiger Vorrichtungen geeignet, die aus Siliconkautschuk hergestellt sind. Die Haupt anwendung sgebiete
umfassen jedoch im wesentlichen Dauerkatheter und künstliche Herzklappen, wobei es sich jedoch versteht, daß
sich Vorteile bei praktisch jeder Anwendung ergeben, bei der ein medizinisches Gerät entweder auf Zeit oder auf Dauer in
den Körper implantiert wird.
Die Erfindung ist auf jeglichen Siliconkautschuk (Siliconelastomere)
anwendbar, die in medizinischer Qualität hergestellt werden können. Der Ausdruck "medizinische Qualität" bedeutet,
daß die Formulierungen derart ausgewählt und deren Verarbeitung so erfolgen müssen, daß verhindert wird, daß Materialien
eingearbeitet werden, die eine schädliche Wirkung in dem Körper
entfalten könnten, in den das Material implantiert werden soll. Dies hat z.B. zur Folge, daß reine Ausgangsmaterialien
und besondere Maßnahmen bei der Herstellung und der Verpakkung eingehalten werden. Das Material kann natürlich auf Grund
seiner Eigenschaften in üblicher Weise sterilisiert werden, z.B. durch Erhitzen im Autoklaven oder durch Behandeln mit
Äthylenoxyd.
Die erfindungsgemäß verwendeten Siliconelastomeren können irgendwelche
üblichen Elastomeren auf der Grundlage eines PoIydiorganosiloxanharzes
sein, das Methylgruppen und zusätzlich organische Gruppen, wie Vinylgruppen und 3,3,3-Trifluorpropylgruppen,
aufweist, die an die Siliciumatome des verwendeten Polydiorganosiloxanharzes gebunden sind· Die Polydiorganosiloxanharze
sind gut bekannt und im Handel erhältlich. Beispiele für Polydidrganosiloxanharze sind Polymerisate, Mischpolymerisate
und Mischungen davon, die als sich wiederholende Einheiten Dimethylsiloxaneinheiten, Methylvinylsiloxaneinheiten
und Methyl-3,3,3-trifluorpropylsiloxaneinheiten aufweisen.
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Die Polydiorganosiloxanharze können, bezogen auf die Gesamtanzahl der organischen Gruppen, bis zu 2 Mol-%, vorzugsweise
bis zu 1 Mol-%, Vinylgruppen und bis zu 50 Mol-% 3,3,3-Trifluorpropylgruppen
enthalten, wobei die restlichen Gruppen durch Methylgruppen gestellt werden. In dem Polydiorganosiloxan
können auch geringere Mengen anderer einwertiger Kohlenwasserstoffgruppen
oder halogenierter Kohlenwasserstoffgruppen vorhanden sein, falls deren Anwesenheit die sich letztendlich ergebenden Eigenschaften des entsprechenden Siliconelastomeren
nicht nachteilig beeinflussen. Die Polydiorganosiloxanharze können im Durchschnitt 1,98 bis 2,002 an Silicium
gebundene organische Gruppen pro Siliciumatom enthalten. Als endständige Gruppen können Triorganosiloxyeinheiten oder
Hydroxylgruppen vorhanden sein. Die Triorganosiloxyeinheiten sind beispielsweise Trimethylsiloxygruppen, Dimethylvinylsiloxygruppen,
Dimethyl-3,3,3-trifluorpropylsiloxygruppen, Methylphenylvinylsiloxygruppen
und dergleichen. Die erfindungsgemäß verwendeten Polydiorganosiloxanharze sind vorzugsweise
Polydimethylsiloxanharze und Polydimethylsiloxanharze, die Methylvinylsiloxaneinheiten und/oder vinylgruppenhaltige endständige
Triorganosiloxygruppen aufweisen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Siliconelastomeren können irgendwelche der üblichen verstärkenden Siliciumdioxyd-Füllstoff
e, wie pyrogene Siliciumdioxyd-Füllstoffe enthalten.
Diese verstärkenden Siliciumdioxyd-Füllstoffe sind bekannt
und im Handel erhältlich. Die verstärkenden Siliciumdioxyd-Füllstoff
e können unbehandelt oder behandelt sein" oder können in situ behandelt werden. Die behandelten verstärkenden
Siliciumdioxyd-Füllstoffe können in irgendeiner üblichen Weise behandelt werden, wobei man als Behandlungsmittel Organosilane,
Organosiloxane und Silazane einsetzt. Die Menge des verstärkenden Siliciumdioxyd-FüllStoffs kann sich von 10
bis 100 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des Polydiorganosiloxanharzes, vorzugsweise von 20 bis 60 Gewichtsteilen erstrecken.
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Die Siliconelastomeren können durch übliche Vulkanisationsmittel,
vorzugsweise organische Peroxyde und Platinkatalysatoren, in Kombination mit Organosiloxanverbindungen, die an
Silicium gebundene Wasserstoffatome enthalten, gehärtet werden.
Einige Beispiele für organische Peroxyde sind Bis-(2,4-dichlorbenzoyl)-peroxyd,
Benzoylperoxyd, Dicumylperoxyd, p-Dichlorbenzoylperoxyd, tert.-Butylperbenzoat, 2,5-Bis-(tert.-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan
und Di-tert.-butylperoxyd. Die organischen Peroxyde können in Mengen von 0,1 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,4 bis 5 Gewichtsteilen pro 100 Gewichts—
teilen des Polydiorganosiloxanharzes vorhanden sein.
Die Platinkatalysatoren sind gut bekannt und katalysieren die Addition von an Silicium gebundenen Wasserstoffatomen
an siliciumgebundene Vinylgruppen. Die Platinkatalysatoren sind genauer in der US-PS 3 697 473 beschrieben und umfassen
Hexachloroplatin-(IV)-säure, Platin-(IV)-chlorid, Platin auf Siliciumdioxydgel, Olefin-Platin-Komplexe und dergleichen. Die
Platinkatalysatoren werden in katalytischen Mengen von mindestens 0,1 Gewichtsteilen Platin pro Million Gewichtsteile der
Zusammensetzung eingesetzt.
Die Platinkatalysatoren werden zusammen mit Organosiloxanverbindungen,
die an Silicium gebundene Wasserstoffatome aufweisen
zur Vulkanisation von vinylgruppenhaltigen Polydiorganosiloxanharzen verwendet. Diese Organosiloxanverbindungen können
irgendwelche Verbindungen sein, die im Durchschnitt 3 an Silicium gebundene Wasserstoffatome pro Molekül enthalten.
Organosiloxanverbindungen dieser Art sind genauer in der US-PS 3 697 473 beschrieben. Beispiele für derartige Verbindungen
sind die Verbindungen der folgenden allgemeinen Formeln:
R1-,SiO(HR 1SiO) (R'oSi0) SiR1-,, HR 'SiO(R 1HSiO) (R'-SiO) SiR' H
ο y <£ w j ' 2 y <; w 2
und R'Si[(OSiR2) OSiR1^]3, in denen R' eine Alkylgruppe mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen, eine Phenylgruppe oder eine 3,3,3-Trifluorpropylgruppe,
y eine ganze Zahl mit einem Wert von 3 bis 10 und w eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 40 bedeuten.
Die Menge, in der die^ an Silicium gebundene Wasserstoffatome
enthaltende, Organosiloxanverbindung eingesetzt
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wird, entspricht vorzugsweise mindestens der Menge, die erforderlich
ist, um gleiche Mengen an Silicium gebundener Wasserstoff
atome und Vinylgruppen des Polydiorganosiloxanharzes zu ergeben. Die Menge, in der die Organosiloxanverbindung
verwendet wird, kann die Menge übersteigen, die fcur Lieferung äquimolarer Mengen SiH- und Vinyl-Gruppen erforderlich
ist.
Die platinkatalysierten Siliconelastomeren können auch die gut bekannten Platinkatalysatorinhibitoren enthalten, vorzugsweise
die aus der US-PS 3 445 420 bekannten acetylenischen
Verbindungen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Siliconelastomeren können auch andere übliche Additive, wie Weichmacher, Füllstoffe,
Verarbeitungshilfsmittel und dergleichen,enthalten. Wenn jedoch andere übliche Bestandteile außer den angegebenen in dem
Siliconkautschuk verwendet werden sollen, sollte vor dem Einarbeiten des Additivs die Wirkung der Materialien auf die
Eigenschaften des sich letztendlich ergebenden Siliconkautschuks untersucht werden.
Die erfindungsgenäß eingesetzten Siliconelastomeren können
in üblicher Weise hergestellt werden, dadurch, daß man die Bestandteile in einer 'Kautschukmühle vermahlt. Vorzugsweise
vermahlt man das Polydiorganosiloxan, den verstärkenden SiIiciumdioxyd-Füllstoff
und die gegebenenfalls zugesetzten Verarbeitungshilfen
oder Weichmacher, bevor man die anderen Bestandteile zugibt.
: ι
Erfindungsgemäß wird pulverförmiges Wolfram gut mit den anderen
Bestandteilen vermischt, bevor man dem Gegenstand seine endgültige Form verleiht. Dies kann unter Anwendung üblicher,
für Siliconkautschuke geeigneter Mischverfahren erfolgen.
Vorzugsweise wendet man eine Mahlbehandlung an. Die Teilchengröße des Wolframpulvers ist, was die medizinischen
Eigenschaften des Produkts angeht, nicht kritisch. Wolframpulver mit einer Teilchengröße im Bereich von bis zu 50 u
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Durchmesser kann relativ einfach in die Zusammensetzung eingearbeitet
werden. Die Menge, in der das metallische Wolfram zu der Zusammensetzung zugegeben wird, sollte mindestens so
groß sein, daß die gehärtete Siliconkautschukzusammensetzung mindestens 0,5 Gewichts-% Wolfram und nicht mehr als etwa
33 Gewichts-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung (gehärtetes Siliconelastomeres einschließlich der Füllstoffe und
des Wolframs) enthält. Mengen, die 33 Gewichts-% übersteigen, haben eine zu starke Verschlechterung der physikalischen
Eigenschaften des gehärteten Endprodukts zur Folge. Bei der Berechnung der zu dem ungehärteten Material zuzusetzenden
Wolframmenge muß ein sich gegebenenfalls als Folge flüchtiger
Lösungsmittel oder dergleichen während der Härtung des Materials einstellender Gewichtsverlust berücksichtigt werden.
Das Endprodukt erhält man durch übliche Siliconkautschuk-Verformung
sver fahr en, z.B. durch Strangpressen zu Röhren oder Stäben, durch Verformen oder Kalandern. Das geformte Produkt
wird dann unter Anwendung üblicher Siliconkautschuk-Härtungsverfahren, z.B. durch Heißluftvulkanisation, gehärtet, wobei
der Härtungszyklus in Abhängigkeit von der besonderen Zusammensetzung des Materials ausgewählt wird. Zusätzlich zu Siliconkautschuk-Geräten,
die in der gesamten Masse Wolfram enthalten, können auch laminierte Produkte hergestellt werden,
bei denen die Oberflächenschicht oder ein Überzug aus einem wolframhaltigen Siliconkautschuk besteht, während die darunterliegendenSchichten
aus einem anderen Material gearbeitet sind.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken.
Es wurden drei Formulierungen hergestellt und hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften untersucht, um die Wirkung
von verschiedenen Wolframmengen in den sonst identischen Formulierungen zu ermitteln. Bei jeder Formulierung bestand das
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Polymerisat A aus einem Dimethylvinylsiloxy-Endgruppen aufweisenden
Polydiorganosiloxanharz, das aus 0,142 Mol-% Methylvinylsiloxaneinheiten
und im übrigen im wesentlichen aus Dimethyl siloxaneinheiten aufgebaut war und eine Williams-Plastizität
von etwa 0,152 cm (0,060 inch) aufwies.
Durch Vermischen von 100 Gewichtsteilen Polymerisat A mit etwa
39 Gewichtsteilen pyrogenem Siliciumdioxyd und etwa 10 Gewichtsteilen eineLs Hydroxyl en dgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxanfluids
mit einem Hydroxylgruppengehalt von etwa 4 Gewichts-% und einer Viskosität von etwa 40 cSt bei 25°C in
einer Kautschukmühle wurde ein Grundbestandteil X hergestellt. Die erhaltene Mischung wurde 2 l/2 Stunden auf 170 bis 180°C
erhitzt.
Durch Vermischen von 100 Gewichtsteilen des Polymerisats A mit etwa 68 Gewichtsteilen pyrogenem Siliciumdioxyd und etwa
22,5 Gewichtsteilen des in dem Bestandteil X verwendeten Hydroxylendgruppen aufweisen Polydimethylsiloxanfluids in einer
Kautschukmühle wurde ein Grundbestandteil Y hergestellt. Die erhaltene Mischung wurde ebenfalls 2 l/2 Stunden auf 170 bis
180°C erhitzt.
Dann wurden jeweils 50 Gewichtsteile der Bestandteile X und Y mit 0,34 Gewichtsteilen Methylbutinol, 0,64 Gewichtsteilen
Hexachloroplatin-(IV)-säure als Katalysator und 1,07 Gewichtsteilen eines Trimethylsiloxygruppen aufweisenden niedrigmolekularen
Methylhydrogensiloxan-Dimethylslloxan-Mischpolymerisats
vermischt. Die erhaltenen Mischungen wurden in drei Proben aufgeteilt. Die Probe 1 wurde ohne weitere Zugaben verwendet.
Die Probe 2 wurde mit 20 Gewichtsteilen Wolframpulver mit einer nominalen Reinheit von 99,9 Gewichts-% und einer
Teilchengröße von 2 μ pro 100 Gewichtsteile der Probe versetzt,
was auf einer Kautschukmühle erfolgte» Die Probe 3 wurde mit 30 Gewichtsteilen des gleichen Wolframpulvers pro
100 Gewichtsteile der Probe vermischt.
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Die erhaltenen drei Proben wurden zu Blättern verformt, in einer Heizpresse gehärtet und hinsichtlich ihrer physikalischen
Eigenschaften untersucht. In der folgenden Tabelle I
sind zu Vergleichszwecken die Ergebnisse dieser Untersuchungen angegeben.
Probe Nr. 1 2 3
29,1 (162) |
40,4 (225) |
37,0 (206) |
49 | 42 | 37 |
465 | 352 | 250 |
Härte (Shore A) 52 50 48
Zugfestigkeit kg/cm2(psi) 86,5 (1230) 78,7 (1120) 73,1 (1040)
Dehnung, % 500 640 760
Reißfestigkeit, kg/cm
(Form B, lbs/in)
(Form B, lbs/in)
Bashore Rückprallelastizität, %
Modul (200 %)
Aus der Tabelle ist eine geringfügige Abanhme der physikalischen
Eigenschaften, nämlich der Härte, der Zugfestigkeit,
der Rückprallelastizität und des Moduls bei den Proben 2 und
3, verglichen mit der Probe 1, die kein Wolfram enthielt, festzustellen. Offensichtlich weist die Probe 3 schlechtere
Eigenschaften auf als die Probe 2. Die Probe 3 enthielt, bezogen auf das Gesamtgewicht der gehärteten Kautschukzusammensetzung,
den Wolframfüllstoff in einer Menge von 23,1 Gewichts-%.
Zwei Grundbestandteile I und II wurden unter Ausbildung einer Zusammensetzung vermischt, die zu Röhren verarbeitet und in
vivo untersucht wurde. Der Grundbestandteil I bestand aus 50 Gewichtsteilen der Bestandteile X und Y des Beispiels 1,
die mit 1,8 Gewichtsteilen Hexachloroplatin-(IV)-säure als Katalysator und 20 Gewichtsteilen Wolframmetallpulver der
gleichen Art, wie es in Beispiel 1 verwendet wurde, versetzt wurden« Der Grundbestandteil II bestand aus jeweils 50 Gewichtsteilen
der Bestandteile X und Y des Beispiels 1, die mit 2,4 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 verwendeten Trimethylsiloxyendgruppen
aufweisenden niedrigmolekularen Methylhydrogensiloxan-Dimethylsiloxan-Mischpolymerisats
sowie 20 Ge-
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wichtsteilen des gleichen Wolframpulvers und 0,12 Gewichtsteilen Äthinylcyclohexanol versetzt wurden. Die Bestandteile
I und II wurden in einem Verhältnis von 1:1 vermischt, zu Röhren mit einem Außendurchmesser von 0,124 cm (0,049 inch) verarbeitet
und durch Heißluftvulkanisation gehärtet.
Dann wurden fünf 25 cm lange Röhrenproben in absolutem Äthanol gewaschen, mit Dampf sterilisiert und chirurgisch in die vena
cava von weißen Neuseeland-Kaninchen implantiert. 10 Tage nach der Implantation wurden die Proben entnommen und untersucht.
Auf keiner der Proben konnte eine Fibrinoid-Umhüllung beobachtet
werden, während man im Gegensatz dazu bei 5 von 5 Dimethylpolysiloxankautschuk-Proben,
die zu Vergleichszwecken verwendet wurden und kein Wolfram enthielten, eine Fibrinoid-Umhüllung
feststellen konnte. 2 der 5 mit Wolfram behandelten Proben zeigten Polypenbrücken zwischen dem Rohr und der Wandung
der vena cava. Ein drittes Tier entwickelte Polypen-Thrombi, die lediglich an dem Rohr anhafteten. 2 der wolframhaltigen
Proben zeigten überraschenderweise keinerlei Thromben. Die Tatsache, daß keinerlei Fibronoid-Umhüllung und nur
eine geringe Anzahl von Polypen-Thromben festgestellt werden ■konnten, war unerwartet. Es wurden Blutuntersuchungen durchgeführt,
um eine etwaige Wirkung der Röhren auf das Blut festzustellen. Es konnten jedoch keine statistisch signifikanten
Unterschiede (Stutents1 T-Test, ρ 0 01) an Kaninchen zwischen
den Prä- und Post-Implantations-Werten bei den folgenden Bestimmungen
festgestellt werden:
1) Hämatokrit (Mangel an roten Blutkörperchen oder Zunahme
der Zahl der roten Blutkörperchen)
2) Kapillaren-Blutgerinnselbildungs-Zeit
3) Blutplättchenzählung
4) Zählung der weißen Blutkörperchen oder
5) Gesamtkörpergewicht.
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Das Material der Probe 1 von Beispiel 1 wurde mit verschiedenen Wolframmengen vermischt, bevor es zwischen Polytetrafluoräthylenfolien
zu rechteckigen blattförmigen Proben mit einer Breite von etwa 0,95 cm (3/8 inch), einer Dicke von etwa
0,19 cm (0,075 inch) verformt und gehärtet wurde. Die gehärteten Proben wurden dann dadurch in vitro untersucht, daß man
sie in einer offenen Schale in einer Länge von etwa 0,63 cm (1/4 inch) in unbehandeltes frisches vollständiges Affenblut
eintauchte. Man ließ das Blut in den Schalen koagulieren und entnahm die Proben nach etwa 20 Minuten, was zu einer Gerinnung,
jedoch nicht zu einer Wiederauflösung der Blutgerinnsel ausreichte. Es wurde dann untersucht, ob das geronnene Blut
an den Proben anhaftete, als diese aus dem Blut entnommen wurden. Die mit 8 Proben mit unterschiedlichem Wolframgehalt
erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengefaßt.
Gewichtsteile Wolfram pro | Anzahl der Proben | |
100 Gewichtsteile der Zu | mit anhaftenden | |
sammensetzung | Blutgerinnseln pro | |
Proben-Nr. | 0 | Anzahl der Proben |
A | ..0,3 | 8/8 |
B | 1,25 | 5/8 . |
C | 2,5 | 0/8 |
D | 5 | 0/8 |
E | ' 10 | 1/8 |
F | 20 | 0/8 |
G | 0/8 | |
Die Tatsache, daß kein geronnenes Blut an den Proben anhaftete, wurde als Hinweis darauf gewertet, daß auf der Oberfläche des
Kautschuks in vivo keine Blutgerinnsel gebildet werden. Aus der Tabelle II ist ersichtlich, daß bereits mit einer Menge
von 0,3 Gewichtsteilen Wolfram in der Zusammensetzung, verglichen mit dem kein Wolfram enthaltenden Material, eine gewisse
Verbesserung zu erzielen ist.
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Claims (6)
1.) Verfahren zur Verhinderung der Blutgerinnselbildung an der Oberfläche von medizinischen Geräten aus Siliconkautschuk,
dadurch gekennzeichnet, daß man die nichtgehärtete Siliconkautschukzusammensetzung
mit pulverförmigem Wolfram in einer derartigen Menge vermischt, daß die Wolframmenge der Gesamtzusammensetzung
des medizinischen Geräts nach dem Härten zwischen 0,5 und 33 Gewichts-% liegt, wobei das Vermischen
mit der ungehärteten Zusammensetzung vor dem Verformen und Härten des Gerätes erfolgt.
2.) Medizinisches Gerät, das in Berührung mit Säugetierblut verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Oberfläche aus Siliconkautschuk gebildet ist, die dispergiertes Wolframpulver in einer die Blutgerinnselbildung
auf der Oberfläche des Geräts verhindernden Menge, die jedoch
33 Gewichts-% der Gesamtzusammensetzung nicht übersteigt, enthält.
3·) Medizinisches Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Form eines Katheters oder einer künstlichen Herzklappe aufweist.
4.) Medizinisches Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolframmenge 0,5 bis 33 Gewichts-%, bezogen auf die
gesamte Siliconkautschukzusammensetzung, beträgt.
5.) Medizinisches Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es die iorra eines Katheters oder einer künstlichen Herzklappe
aufweist.
6.) Medizinisches Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Siliconkautschuk ein Material auf der Grundlage
eines Polydimethylsiloxans, das unter Verwendung eines Platinkatalysators
gehärtet wurde, ist.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0143994A2 (de) * | 1983-11-01 | 1985-06-12 | Sumitomo Bakelite Company Limited | Geformter Verbundstoff aus thermoplastischen Harzen und Silikonen |
US4955863A (en) * | 1986-02-05 | 1990-09-11 | Menlo Care, Inc. | Adjustable catheter assembly |
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