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Diese
Erfindung bezieht sich auf extrudierbare und verformbare Organosiloxanzusammensetzungen, die
durch eine Hydrosilylierungsreaktion härten, um Elastomere zu bilden,
die hervorragende physikalische Eigenschaften, insbesondere hervorragende
Dimensionsstabilität
und Elastizität
zeigen.
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Härtbare Organosiloxanzusammensetzungen,
die mindestens ein Polydiorganosiloxan mit mindestens zwei siliciumgebundenen
Vinylresten, ein Organowasserstoffsiloxan oder organisches Peroxid-Härtungsmittel
und einen Siliciumdioxid-Füllstoff
enthalten, sind in der Technik der Siliconelastomere wohl bekannt.
Es ist auch bekannt, die gehärteten
physikalischen Eigenschaften, insbesondere Zugfestigkeit und Reißfestigkeit, dieser
härtbaren
Zusammensetzungen zu verbessern, indem zwei vinylhaltige Polydiorganosiloxane
mit unterschiedlichen Molekulargewichten oder ein einzelnes vinylhaltiges
Polydiorganosiloxan mit einer bimodalen Molekulargewichtsverteilung
verwendet werden.
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Der
technische Hintergrund solcher härtbaren
Zusammensetzungen wird allgemeinen durch die folgenden U.S.-Patente
2,803,619; 2,819,236; 3,652,475; 3,671,480; 3,884,866; 4,057,596;
4,162,243 und 4,539,357 dargestellt.
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EP-A-0
798 342 beschreibt eine härtbare
Organosiloxanzusammensetzung mit verbesserten Hystereseeigenschaften,
die ein diorganovinylsiloxyterminiertes Polydiorganosiloxan mit
einer Viskosität
von 20 bis 200 Pa·s
bei 25°C,
das keine ethylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffreste an nichtendständige Siliciumatome gebunden
enthält,
und ein diorganovinylsiloxyterminiertes Polydiorganosiloxan mit
einer Viskosität
von 0,1 bis 200 Pa·s
bei 25°C,
in dem 1 bis 5% der nichtendständigen
Struktureinheiten des Siloxans einen Vinylrest enthalten, einen
vorbehandelten ver stärkenden
Siliciumdioxid-Füllstoff
und ein Organowasserstoffsiloxan-Vernetzungsmittel
enthält.
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Ein
Ziel dieser Erfindung ist es, trimodale platingehärtete Polyorganosiloxanelastomerzusammensetzungen
bereitzustellen, die hervorragende Dimensionsstabilität und Elastizität haben.
Diese Eigenschaften sind besonders für elastomere Gegenstände erwünscht, die
Spannungen, wie etwa wiederholtes Biegen, Zugspannung und Druckbeanspruchung,
während
der Verwendung ausgesetzt sind. Beispiele umfassen medizinische
Anwendungen, wie etwa Pumpenschläuche,
die für
Herz-Lungen-Maschinen, Infusion und Medikamenteneinfüllung ("drugfill") oder für Zentralvenenkatheter
und Schrittmacherleitungen verwendet werden. Es wurde nun unerwartet
festgestellt, dass das zuvor erwähnte
Ziel erreicht wird, indem die härtbaren
Elastomerzusammensetzungen dieser Erfindung verwendet werden.
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Unsere
Erfindung ist eine wärmehärtbare Polyorganosiloxanzusammensetzung,
enthaltend (A) ein erstes Polydiorganosiloxan mit seitenständigen Alkenylgruppen
und zwei endständigen
Diorganoalkenylsiloxygruppen pro Molekül und einer Gesamtkonzentration
von ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten von 0,118 bis 0,156 Mol-%; (B) ein zweites
Polydiorganosiloxan mit zwei endständigen Diorganoalkenylsiloxygruppen pro
Molekül
und keiner nachweisbaren Konzentrationen von seitenständigen ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten; (C) ein drittes Polydiorganosiloxan mit
seitenständigen
Alkenylgruppen und zwei endständigen
Diorganoalkenylsiloxygruppen pro Molekül und einer Gesamtkonzentration
von ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten von 1,37 bis 2,24 Mol-%, wobei das Gewichtsverhältnis der
Polydiorganosiloxane (A), (B) und (C) die Beziehung (C)/(A + B)
= 0,0379 bis 0,1071 ist und A/B = 1,460 bis 2,115 ist; (D) ein Vernetzungsmittel
mit Silicium-Wasserstoff-Bindungen, wobei das Verhältnis von
Silicium-Wasserstoff-Bindungen zu den gesamten ethylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten, die an den Polydiroganosiloxanen (A), (B)
und (C) vorhanden sind, 1,00 bis 2,25 beträgt; (E) 5 bis 50 Gew.-% eines
Siliciumdioxid-Füllstoffs
und (F) einen Platingruppenmetallkatalysator. Optional kann unsere
Zusammensetzung auch einen Inhibitor enthalten.
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Das
erfinderische Merkmal hierin, das für unsere einzigartige Kombination
von physikalischen Eigenschaften, insbesondere der hohen Dimensionsstabilität und Elastizität, die von
den Elastomeren, die aus unseren härtbaren Zusammensetzungen hergestellt
werden, gezeigt wird, ist das Vorhandensein von drei speziellen
Arten von mischbaren diorganoalkenylsiloxyterminierten Polydiorganosiloxanen
mit einem bestimmten Bereich von relativen Konzentrationen.
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Das
erste diorganoalkenylsiloxyterminierte Polydiorganosiloxan, Bestandteil
A, enthält
sowohl endständige
als auch nichtendständige
(d. h. seitenständige
Gruppen) Alkenylreste. Diese Konfiguration gewährleistet einen Gesamtalkenylgehalt
von 0,118 bis 0,156 Mol-% der gesamten Siloxaneinheiten an dem Polymer. Das
zweite Polydiorganosiloxan, Bestandteil B, zeigt eine Plastizität von 1,40
bis 1,65 mm und enthält
Vinyl- oder andere ungesättigte
Kohlenwasserstoffreste nur an den endständigen Positionen des Moleküls. Das
dritte diorganoalkenylsiloxyterminierte Polydiorganosiloxan, Bestandteil
C, enthält
sowohl endständige
als auch nichtendständige
Alkenylreste (d. h. seitenständige
Gruppen) und hat einen Alkenylgehalt von 1,370 bis 2,240 Mol-% der
gesamten Siloxaneinheiten an dem Polymer. Die Polydiorganosiloxane
(A), (B) und (C) sind einzeln Flüssigkeiten
mit einer Viskosität
so niedrig wie 0,5 Pa·s,
sie werden aber vorzugsweise Harze mit Viskositäten von mindestens 500 Pa·s sein.
Mindestens eines der Polydiorganosiloxane hierin, (A), (B) oder
(C), wird in unseren bevorzugten Ausführungsformen solch ein Harz
sein.
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Das
Gewichtsverhältnis
von Polydiorganosiloxanen (A), (B) und (C) erfüllt die Beziehung (C)/(A +
B) = 0,0379 bis 0,1071 und A/B = 1,460 bis 2,115. Die relativen
Mengen von Polydiorganosiloxanen (A), (B) und (C) müssen die
obige Beziehung erfüllen
und sind entscheidend, um die gewünschten Eigenschaften der Erfindung
zu erreichen. Die Gesamtmenge von Bestandteilen A, B, C und D wird
zwischen 50 und 95 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung ausmachen.
Experimentelle Daten für
unseren bevorzugten Elastomeren zeigen, dass die Elastizität, wie mittels
Hystereseverlust gemessen, weniger als 45% beträgt.
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Die
ungesättigten
Kohlenwasserstoffreste, die in Bestandteilen A, B und C vorhanden
sind, sind vorzugsweise Alkenylreste, die 2 bis 10 Kohlenstoffatome
enthalten. Bevorzugte Alkenylreste sind endständig ungesättigt und umfassen Vinyl-,
Allyl- und 5-Hexenylgruppen.
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Die
siliciumgebundenen organischen Gruppen, die in Bestandteilen A,
B und C zusätzlich
zu Alkenylresten vorhanden sind, sind die monovalenten Kohlenwasserstoff-
oder substituierten Kohlenwasserstoffreste, die detailliert in den
folgenden Teilen dieser Spezifikation beschrieben sind.
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Der
Begriff "keine nachweisbare
Konzentration von seitenständigen
ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten",
wie hierin verwendet, bedeutet, dass die einzigen ungesättigten
Kohlenwasserstoffreste, die an den nichtendständigen Siliciumatomen dieses
Bestandteils vorhanden sind, aus Verunreinigungen, die in den Reaktanten,
die für
diesen Bestandteil verwendet werden, vorhanden sind, oder aus unerwünschten
Umlagerungen, die während
seiner Herstellung auftreten resultieren.
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Bestandteile
A und C sind diorganoalkenylsiloxyterminierte Polydiorganosiloxane,
die durch die mittlere Formel YR2SiO(R2SiO)a(YRSiO)bSiR2Y dargestellt
werden, worin Y einen Alkenylrest mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
darstellt, R unabhängig
voneinander ein monovalenter Kohlenwasserstoffrest oder substituierter monovalenter
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist und R im
Wesentlichen frei von ethylenischer Ungesättigtheit ist.
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Der
Polymerisationsgrad für
Bestandteile A und C wird durch die Summe von a und b dargestellt
und ist größer oder
gleich 1.600.
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Die
R-Reste können
gleich oder unterschiedlich sein. Es ist auch bevorzugt, dass Bestandteil
A bei 25°C
eine extrudierbare Flüssigkeit
ist, wobei mindestens einer der R-Reste an jedem der nichtendständigen Siliciumatome
niedriges Alkyl (C1-C10),
am meisten bevorzugt Methyl ist. Der verbleibende R-Rest ist Alkyl,
wie etwa Methyl oder Ethyl; substituiertes Alkyl, wie etwa Chlormethyl,
3-Chlorpropyl oder 3,3,3-Trifluorpropyl; Cycloalkyl, wie etwa Cyclohexyl,
oder Aryl, wie etwa Phenyl. Irgendwelche R-Reste, die nicht Methyl
sind, sind vorzugsweise Phenyl oder 3,3,3-Trifluorpropyl. Diese
Präferenz
basiert auf der Erhältlichkeit
von Zwischenstufen, die verwendet werden, um diese Polydiorganosiloxane
herzustellen, und den Eigenschaften der gehärteten Elastomere, die durch
Härten
der Zusammensetzungen, die diese Polymere enthalten, hergestellt
werden.
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Die
Reste, die durch Y definiert sind, sind Alkenylreste und haben 2
bis 10 Kohlenstoffatome und umfassen Vinyl, Allyl und 5-Hexenyl.
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Bestandteil
B ist ein diorganoalkenylsiloxyterminiertes Polydiorganosiloxan
und wird durch die mittlere Formel YR2SiO(R2SiO)cSiR2Y dargestellt.
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In
dieser Formel stellt Y einen Alkenylrest wie oben definiert dar
und R ist wie oben definiert. c stellt den
Polymerisationsgrad dar und ist gleich oder größer als 1.600. Da Bestandteile
A, B und C miteinander mischbar sind, sind die siliciumgebundenen
Kohlenwasserstoffreste, die in diesen Bestandteilen vorhanden sind,
vorzugsweise aus der gleichen Klasse ausgewählt. Somit sind die R-Gruppen
vorzugsweise die gleichen Gruppen, d. h. niedriges Alkyl (C1-C10), wie etwa
Methyl. Bestandteil B hat keine nachweisbare Konzentration von seitenständigen ethylenisch
un gesättigten
Kohlenwasserstoffresten. In bevorzugten Ausführungsformen beträgt die Plastizität von Bestandteil
B 1,40 bis 1,65 mm.
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Bevorzugte
Polymere für
Bestandteil B sind dimethylvinylsiloxyterminierte Polydimethylsiloxane,
dimethylvinylsiloxyterminierte Polymethyl-3,3,3-trifluorpropylsiloxane, dimethylvinylsiloxyterminierte
Dimethylsiloxan/3,3,3-Trifluorpropylmethylsiloxan-Copolymere und
dimethylvinylsiloxyterminierte Dimethylsiloxan/Methylphenylsiloxan-Copolymere.
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Bevorzugte
Polymere des Bestandteils A umfassen alle die bevorzugten Polydiorganosiloxane
für Bestandteil
B mit dem Zusatz von 0,118 bis 0,156 Mol-% nichtendständigen Organoalkenylsiloxaneinheiten,
wobei die bevorzugten organischen Gruppen Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Fluoralkyl, wie etwa 3,3,3-Trifluorpropyl, und Aryl, wie etwa Phenyl,
sind.
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Bevorzugte
Polymere für
Bestandteil C umfassen alle die bevorzugten Polydiorganosiloxane
für Bestandteil
B mit dem Zusatz von 1,370 bis 2,240 Mol-% nichtendständigen Organoalkenylsiloxaneinheiten,
wobei die bevorzugten organischen Gruppen Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Fluoralkyl, wie etwa 3,3,3-Trifluorpropyl und Aryl, wie etwa Phenyl,
sind.
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Verfahren
zur Herstellung der flüssigen
Polydiorganosiloxane, die als Bestandteile A, B und C der vorliegenden
Zusammensetzungen verwendet werden, sind Hydrolyse und Kondensation
der entsprechenden Halogensilane oder cyclischen Polydiorganosiloxanen.
Diese Verfahren sind in Patenten und anderer Literatur ausreichend
offenbart, so dass eine detaillierte Beschreibung in dieser Spezifikation
nicht notwendig ist.
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Die
Organosiloxanzusammensetzungen dieser Erfindung werden durch eine
Hydrosilylierungsreaktion unter Verwendung eines Organowasserstoffsilo xans,
das im Durchschnitt mehr als zwei siliciumgebundene Wasserstoffatome
pro Molekül
enthält
(Bestandteil D) gehärtet.
Das Organowasserstoffsiloxan enthält so wenig wie 4 Siliciumatome
pro Molekül
bis zu durchschnittlich 20 oder mehr und hat eine Viskosität von bis
zu 10 Pa·s
oder mehr bei 25°C.
Die Struktureinheiten dieses Bestandteils umfassen HSiO3/2,
RHSiO und/oder R2HSiO1/2 zusätzlich zu
einer oder mehreren von Monoorganosiloxy-, Diorganosiloxan-, Triorganosiloxy-
und SiO4/ 2-Einheiten.
In diesen Formeln stellt R einen monovalenten Kohlenwasserstoff-
oder Halogenkohlenwasserstoffrest wie oben beschrieben dar.
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Eine
bevorzugte Art von Vernetzungsmittel ist Tris(hydridodimethylsiloxy)propylsilan.
Eine zweite Klasse von Organowasserstoffsiloxanen enthält Struktureinheiten,
die durch die Struktureinheiten R3SiO1/2, RHSiO und SiO4/2 dargestellt
werden. Die Konzentration von RHSiO-Einheiten ist äquivalent
zu einer Konzentration von siliciumgebundenen Wasserstoffatomen
in dem Copolymer von 0,02 bis 1,65 Gew.-%.
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Eine
dritte bevorzugte Klasse von Organowasserstoffsiloxanen sind Copolymere,
die im Wesentlichen aus den Struktureinheiten R3SiO1/2-, R2SiO-, RHSiO-
und RSiO3/2-Einheiten bestehen. Die Konzentration
von RHSiO-Einheiten
ist äquivalent
zu einer Konzentration von siliciumgebundenen Wasserstoffatomen
in dem Copolymer von 0,45 bis 1,67 Gew.-%. Copolymere dieser Art
werden durch kontrollierte Hydrolyse einer Mischung, die die entsprechenden
Organosiliciumhalogenide, wie etwa die Chloride, oder die entsprechenden Alkoxide
enthält,
hergestellt. Diese und andere Verfahren zur Herstellung der bevorzugten
Organowasserstoffsiloxane dieser Erfindung sind ausreichend wohl
bekannt, so dass eine detaillierte Beschreibung in dieser Spezifikation
nicht erforderlich ist.
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Richtiges
Härten
der vorliegenden Zusammensetzungen erfordert, dass Bestandteile
A, B, C und D miteinander mischbar sind. Um ausreichende Mischbarkeit
sicherzustellen, sind die siliciumgebundenen Kohlenwasser stoffreste,
die in der höchsten
Konzentration dieser Bestandteile vorhanden sind, üblicherweise
aus der gleichen Klasse, z. B. Alkylresten, ausgewählt. Diese
Kohlenwasserstoffreste sind vorzugsweise identisch. In besonders
bevorzugten Zusammensetzungen sind diese Kohlenwasserstoffreste
Methyl oder Kombinationen von Methyl mit entweder 3,3,3-Trifluorpropyl
oder Phenyl.
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Das
Molverhältnis
von siliciumgebundenen Wasserstoffatomen zu Vinyl- oder anderen ethylenisch
ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten in unseren beanspruchten Zusammensetzungen,
die durch eine Hydrosilylierungsreaktion härtbar sind, ist in Bezug auf
die Eigenschaften des letztendlichen gehärteten Elastomers entscheidend.
Das optimale Verhältnis
für diese
Zusammensetzungen wird zumindest teilweise durch die Molekulargewichte
von Bestandteilen A, B und C; die Art des Härtungsmittels und die Konzentration
von irgendwelchem harzartigen Organosiloxancopolymer, das hiernach
beschrieben wird, bestimmt. Für
bevorzugte Zusammensetzungen dieser Erfindung ist dieses Verhältnis vorzugsweise
1,0 bis 2,25.
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Der
optimale Bereich für
dieses Verhältnis
für andere
härtbare
Zusammensetzungen dieser Erfindung kann ohne weiteres von Fachleuten
mit einer minimalen Menge von Routineexperimenten bestimmt werden.
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Für besonders
bevorzugte Zusammensetzungen dieser Erfindung ist das Molverhältnis von
siliciumgebundenen Wasserstoffatomen zu Vinyl- oder anderen ethylenisch
ungesättigten
Kohlenwasserstoffresten zwischen 1,4 zu 2,25.
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Um
die Eigenschaften, die die gehärteten
Elastomere, die durch Verwendung der beanspruchten Zusammensetzungen
unserer Erfindung hergestellt werden, charakterisieren, zu erreichen,
müssen
die Zusammensetzungen 5 bis 80 Gew.-% eines Siliciumdioxid-Füllstoffs
enthalten. Dieser Siliciumdioxid-Füllstoff kann, muss aber nicht,
mit einem oder mehreren der bekannten Siliciumdioxidbehandlungsmitteln
behandelt werden, um ein Phänomen,
das als "Kreppen" oder "Krepphärtung" bezeichnet wird,
während
der Verarbeitung unserer härtbaren
Zusammensetzung zu verhindern.
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Jede
feinverteilte Form von Siliciumdioxid kann als ein verstärkender
Füllstoff
verwendet werden. Amorphe Kieselsäuren sind wegen ihrer relativ
hohen Oberfläche
bevorzugt, die typischerweise mindestens 50 m2/g
beträgt.
Füllstoffe
mit Oberflächen
von mindestens 150 m2/g sind zur Verwendung
in unserem beanspruchten Verfahren bevorzugt. Amorphe Kieselsäuren können durch
Ausfällung
oder ein pyrogenes Verfahren hergestellt werden. Beide dieser Kieselsäuren sind
kommerziell erhältlich.
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Die
Menge von fein verteiltem Siliciumdioxid, die in den vorliegenden
Zusammensetzungen verwendet wird, wird zumindest teilweise durch
die physikalischen Eigenschaften, die in dem gehärteten Elastomer erwünscht sind,
bestimmt. Flüssige
oder pumpbare Polyorganosiloxanzusammensetzungen enthalten typischerweise
10 bis 60 Gew.-% Siliciumdioxid, bezogen auf das Gewicht von Polydiorganosiloxan.
Dieser Wert beträgt vorzugsweise
30 bis 50%.
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Siliciumdioxidbehandlungsmittel
sind typischerweise niedermolekulare Organosiliciumverbindungen, die
siliciumgebundene Hydroxylgruppen oder Gruppen enthalten, die in
Gegenwart von Wasser zu Hydroxylgruppen hydrolysiert werden. Typische
hydrolysierbare Gruppen umfassen Halogenatome, wie etwa Chlor, Aminogruppen
oder andere Gruppen, wie etwa Alkoxygruppen, die ein siliciumgebundenes
Stickstoffatom enthalten. Zum Beispiel wird ein bevorzugtes Siliciumdioxid
aus einem hydrophoben verstärkenden
Siliciumdioxid erhalten, das durch die alkalische Hydrolyse von
Si(OCH3)4 in Gegenwart
von mindestens 70% der Hälfte
der stöchiometrischen
Menge von Wasser, die benötigt
wird, um die theoretische Menge von -OCH3-Resten, die in dem
Si(OCH3)4 enthalten
sind, vollständig
zu hydrolysieren, mindestens eines Alkohols, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol, n-Propanol und Isopropanol,
mindestens eines basischen Katalysators und mindestens einer hydrophobierenden
Organosiliciumverbindung, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus [(CH3)3Si]2NH, [(CH3)2(CF3CH2CH2)Si]2NH,
[(CH3OR1)SiO]d, CH3O[(CH3)R1SiO]eR2 und (CH3)R1Si(OR3)2,
hergestellt wird, worin R1 ein Methylrest,
ein 3,3,3-Trifluorpropylrest
oder ein Vinylrest ist, jedes R2 ein Wasserstoffatom
oder ein Methylrest ist, der Mittelwert von e gleich 1 bis einschließlich 12
ist und der Mittelwert von d gleich 3 bis einschließlich 6
ist, wobei dieses hydrophobierende Material vor der Gelierung der
Verbindung, die aus der Hydrolyse des Si(OCH3)4 gebildet wird, zugegeben wird.
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Vorzugsweise
sind mindestens ein Teil der siliciumgebundenen Kohlenwasserstoffreste,
die an dem Behandlungsmittel vorhanden sind, Alkenylreste und der
Rest ist identisch mit einer Mehrheit der Kohlenwasserstoffreste,
die in Polydiorganosiloxanen A, B und C vorhanden sind.
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Hydrosilylierungsreaktionen
werden typischerweise in Gegenwart eines Katalysators (F) durchgeführt, der
ein Metall aus der Platingruppe des Periodensystems oder eine Verbindung
eines solchen Metalls ist. Es hat sich gezeigt, dass Platin, Rhodium
und Verbindungen dieser Metalle Hydrosilylierungsreaktionen wirksam katalysieren.
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Platinverbindungen,
wie etwa Hexachloroplatinsäure,
und insbesondere Komplexe dieser Verbindungen mit relativ niedermolekularen
vinylhaltigen Organosiloxanverbindungen sind wegen ihrer hohen Aktivität und Kompatibilität mit Organosiloxanreaktanten
bevorzugte Katalysatoren. Diese Komplexe sind vollständiger in
U.S.-Patent 3,419,593 beschrieben.
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Komplexe
mit niedermolekularen Organosiloxanen, worin die siliciumgebundenen
Kohlenwasserstoffreste Vinyl und entweder Methyl oder 3,3,3-Trifluorpropyl
sind, sind wegen ihrer Fähigkeit,
eine rasche Härtung eines Elastomers
bei Temperaturen von mindestens 70°C zu katalysieren, besonders
bevorzugt.
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Der
Hydrosilylierungskatalysator ist in einer Menge vorhanden, die äquivalent
zu so wenig wie einem Gewichtsteil Platingruppenmetall pro eine
Million Teile härtbare
Zusammensetzung ist. Katalysatorkonzentrationen äquivalent zu 5 bis 50 Teilen
Platingruppenmetall pro Million Teile härtbare Zusammensetzung sind
bevorzugt, um eine praktikable Härtungsgeschwindigkeit
zu erzielen. Höhere
Konzentrationen von Platin stellen nur marginale Verbesserungen
in der Härtungsgeschwindigkeit
bereit und sind deshalb wirtschaftlich unattraktiv, insbesondere,
wenn die bevorzugten Katalysatoren verwendet werden.
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Mischungen
der zuvor erwähnten
vinylhaltigen Reaktanten, Härtungsmittel
und Hydrosilylierungskatalysatoren können bei Umgebungstemperatur
beginnen zu härten.
Um eine längere
Verarbeitungszeit oder Verarbeitungsperiode ("pot life") zu erreichen, wird die Aktivität des Katalysators
unter Umgebungsbedingungen durch Zugabe eines geeigneten Inhibitors
verzögert
oder unterdrückt.
Variieren der Mengen von Inhibitor wird die Härtungszeit des Elastomers von
Zeiträumen
von mehreren Minuten oder Stunden bis zu Zeiträumen von Wochen oder Monaten ändern.
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Bekannte
Platinkatalysatorinhibitoren umfassen die acetylenischen Verbindungen,
die in U.S.-Patent 3,445,420 offenbart sind. Acetylenische Alkohole,
wie etwa 2-Methyl-3-butin-2-ol, machen eine bevorzugte Klasse von
Inhibitoren aus, die die Aktivität
eines Hydrosilylierungskatalysators bei 25°C unterdrücken werden. Zusammensetzungen,
die diese Katalysatoren enthalten, erfordern typischerweise Erwärmen bei
Temperaturen von 70°C
oder darüber,
um mit einer praktikablen Geschwindigkeit zu härten.
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Falls
es erwünscht
ist, die Verarbeitungsdauer einer härtbaren Zusammensetzung unter
Umgebungsbedingungen zu verlängern,
wird dies leicht durch Verwendung eines olefinisch substituierten
Siloxans wie in U.S.-Patent 3,989,667 beschrieben erreicht. Cyclische
Methylvinylsiloxane sind für
diesen Zweck bevorzugt.
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Inhibitorkonzentrationen
so niedrig wie ein mol Inhibitor pro mol Platingruppenmetall werden
in einigen Fällen
ausreichende Lagerstabilität
und Härtungsgeschwindigkeit
verleihen. In anderen Fällen
werden Inhibitorkonzentrationen von bis zu 500 oder mehr mol Inhibitor
pro mol Platingruppenmetall benötigt.
Die optimale Konzentration für
einen gegebenen Inhibitor in einer gegebenen Zusammensetzung wird
ohne weiteres durch Routineexperimente bestimmt und stellt keinen
Teil dieser Erfindung dar.
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Zusätzlich zu
den vinylhaltigen Polydiorganosiloxanen, dem Härtungsmittel, dem Katalysator
und dem Siliciumdioxid-Füllstoff
können
die Organosiloxanzusammensetzungen dieser Erfindung ein oder mehrere
Additive enthalten, die üblicherweise
in der Technik in härtbaren
Zusammensetzungen dieses Typs vorhanden sind. Diese Stoffe werden
normalerweise zugegeben, um dem gehärteten Elastomer bestimmte
Eigenschaften zu verleihen oder diese zu verbessern oder um die
Verarbeitung der härtbaren
Zusammensetzung zu erleichtern. Eine kleine Menge Wasser kann auch
zusammen mit dem(n) Siliciumdioxidbehandlungsmittel(n) als eine Prozesshilfe
zugegeben werden.
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Typische
Additive sind Pigmente, Farbstoffe, Haftvermittler, Flammverzögerungsmittel,
Wärme- und/oder
UV-Lichtstabilisatoren und harzartige Organosiloxancopolymere, die
eingesetzt werden, um die physikalischen Eigenschaften des gehärteten Elastomers
zu verbessern.
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Diatomeenerde
und Calciumhydroxid sind zwei bevorzugte Additive, basierend auf
ihrer Fähigkeit,
die Herabsetzung der physikalischen Eigenschaften, insbesondere
der Zugfestigkeit und des Zugmoduls, zu verringern und die Druckverformungsrestwerte,
die auftreten, wenn unser gehärtetes
Elastomer in Berührung
mit Öl
kommt, das auf 150°C
oder höher
erhitzt wurde, zu verringern. Das Vorhandensein von Calciumhydroxid verringert
auch weiter die Druckverformungsrestwerte des gehärteten Elastomers.
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Der
Siliciumdioxid-Füllstoff
kann in Gegenwart von mindestens einem Teil der anderen Bestandteile der
vorliegenden Zusammensetzungen behandelt werden, indem diese Bestandteile
miteinander vermischt werden, bis der Füllstoff vollständig behandelt
ist und einheitlich überall
in der Zusammensetzung verteilt ist, um einen homogenen Stoff zu
bilden. Die Komponenten, die typischerweise während der Behandlung des Siliciumdioxids
vorhanden sind, umfassen die Siliciumdioxidbehandlungsmittel und
mindestens einen Teil der Polydiorganosiloxane, Bestandteile A,
B und C. Das Organowasserstoffsiloxan-Vernetzungsmittel und der
Hydrosilylierungskatalysator werden üblicherweise zugegeben, nachdem
die Behandlung des Siliciumdioxids abgeschlossen ist. Wenn Calciumhydroxid
einer der Bestandteile ist, wird es ebenso zu diesem Zeitpunkt zugegeben.
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Ungeachtet
der verwendeten Art von Mischer wird die Vermischung des Siliciumdioxids,
der (des) Füllstoffbehandlungsmittel(s)
und der Bestandteile A, B und C fortgeführt, während die Zusammensetzung bei Temperaturen
von 100°C
bis 250°C
unter reduziertem Druck erhitzt wird, um flüchtige Bestandteile zu entfernen.
Das resultierende Produkt wird dann gekühlt, bevor es mit dem Organowasserstoffsiloxan
(Bestandteil D) und/oder dem Platingruppenmetallkatalysator (Bestandteil
E), in Abhängigkeit
davon, ob erwünscht
ist, eine einteilige oder zweiteilige härtbare Zusammensetzung unserer
Erfindung herzustellen, vermischt wird. Die optionalen Additive,
auf die oben Bezug genommen wurde, können zu diesem Zeitpunkt oder
während
des Vermischens des Siliciumdioxids mit Bestandteilen A, B und C
zugegeben werden.
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In-situ-Behandlung
des Siliciumdioxids erfordert irgendeine Zeit von 15 min bis zu
2 h, in Abhängigkeit von
der Menge des verarbeiteten Materials, der Viskosität des Materials
und der Schergeschwindigkeit, die während der Verarbeitung eingesetzt
wird.
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Alternativ
kann die Behandlung des Siliciumdioxids erfolgen, bevor das Siliciumdioxid
mit anderen Bestandteilen der vorliegenden Zusammensetzungen vermischt
wird. Verfahren zur Behandlung von fein verteilten Siliciumdioxid-Füllstoffen
vor Einbringung des Siliciumdioxids in eine Polyorganosiloxanzusammensetzung sind
in der Technik wohl bekannt und werden hier nicht wiederholt.
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Um
angemessene Vermischung aller Bestandteile sicherzustellen, ist
die Mischvorrichtung, in welcher die vorliegenden Zusammensetzungen
hergestellt werden, fähig,
die Zusammensetzung einer hohen Schergeschwindigkeit auszusetzen.
Der Vorteil der Verwendung solcher "Hochintensitäts"-Mischer,
um siliciumdioxidgefüllte
Polyorganosiloxanzusammensetzungen herzustellen, ist in U.S.-Patent
3,690,804 gelehrt. Gemäß der Offenbarung
dieses Patents wird die Spitze der Rührvorrichtung in dem Mischer
mit einer Geschwindigkeit von 7,5 bis 75 m/s rotiert, was erhebliche
Scherkräfte
erzeugt. Die Zusammensetzungen hierin werden in einem HenschelTM Hochintensitätsmischer gemischt, wobei der
Rotor mit einer Geschwindigkeit von 3.800 U/min betrieben wurde, äquivalent
zu einer Geschwindigkeit der Rotorspitze von 48 m/s.
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Härtbare Zusammensetzungen,
die unter Verwendung des vorliegenden Verfahrens hergestellt werden,
werden Viskositäten
von 0,5 bis 10.000 Pa·s
bei 25°C
zeigen. Bevorzugte Zusammensetzungen sind ohne weiteres extrudierbar.
Um Mischen und Übertragung
unserer Zusammensetzungen zu er leichtern und um Einschluss von Luft
während
des Mischens zu minimieren, ist eine Viskosität von weniger als 10 Pa·s bei 25°C bevorzugt,
insbesondere für
extrudierbare Zusammensetzungen.
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Da
Mischungen von Bestandteilen A, B und C mit dem Vernetzungsmittel
(Bestandteil D) und dem Hydrosilylierungskatalysator unter den Bedingungen,
denen sie während
der Lagerung dieser Zusammensetzungen begegnen, sogar in Gegenwart
eines Katalysatorinhibitors beginnen können zu härten, ist es, um Langzeitlagerstabilität sicherzustellen
erwünscht,
das Härtungsmittel
und den Katalysator zu trennen, bis es erwünscht ist, die Härtung unserer
Zusammensetzung zu initiieren. Dies wird leicht erreicht, indem
das Härtungsmittel
und der Härtungskatalysator
in getrennte Behälter
verpackt werden, um ein mehrteiliges System zu bilden. Das mehrteilige
System wird all die Bestandteile der Erfindung enthalten, aber einzelne
Bestandteile können
in einem oder mehreren getrennte Behälter aufgeteilt sein. Die Inhalte
der Behälter
werden dann vermischt, um das Elastomer dieser Erfindung zu erlangen.
Ein typisches zweiteiliges System enthält Teile von Bestandteilen
A, B, C, D und E in einem Teil und Teile von A, B, C und F in einem
anderen. Wenn Teil 1 und 2 nacheinander vermischt werden, bewirken
das Härtungsmittel
und der Katalysator in Kombination, dass das Elastomer härtet. In
einem anderen System ist der Härtungskatalysator
in einem thermoplastischen organischen oder Siliconharz verkapselt,
das bei der Temperatur, auf welche es beabsichtigt ist, die Zusammensetzung
während
des Härtungsverfahrens
zu erhitzen, schmilzt oder erweicht.
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Einteilige
Zusammensetzungen, die durch Hydrosilylierungsreaktion härtbar sind
und ein Platingruppenmetall als einen Katalysator, wie etwa eine
flüssige
Platinverbindung, die innerhalb eines thermoplastischen organischen
Polymers mikroverkapselt ist, enthalten, zusammen mit Verfahren
zur Herstellung des mikroverkapselten Katalysators sind darüber hinaus
in U.S.-Patent 4,766,176 beschrieben.
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Die
vorliegenden härtbaren
Zusammensetzungen werden leicht zu geformten Gegenständen durch Formpressen,
Spritzgießen,
Extrusion oder jedes andere Verfahren, von dem bekannt ist, dass
es geformte Gegenstände
erzeugt, geformt.
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In
Abwesenheit von einem der obigen Katalysatorinhibitoren oder einem
verkapselten Katalysators werden unsere Zusammensetzungen bei Umgebungstemperatur
innerhalb eines Zeitraums von mehreren Stunden oder Tagen oder innerhalb
von mehreren Minuten härten,
wenn sie bei Temperaturen bis zu 250°C erhitzt werden. Zusammensetzungen,
die einen dieser Katalysatorinhibitoren enthalten, werden typischerweise
gehärtet,
indem sie mehrere Minuten bei Temperaturen von 50°C bis 250°C erhitzt
werden. Ein bevorzugter Bereich ist 100°C bis 200°C. Es sollte ersichtlich sein,
dass Zusammensetzungen, die einen mikroverkapselten Katalysator
enthalten, mindestens bis zum Schmelz- oder Erweichungspunkt des
verkapselnden Polymers erhitzt werden müssen, um den Katalysator freizusetzen
und Härtung
zu fördern.
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Gehärtete elastomere
Gegenstände,
die unter Verwendung der härtbaren
Zusammensetzungen dieser Erfindung hergestellt werden, zeigen Reißfestigkeiten
oberhalb von 125 lb/in (38 kN/m) und niedrige Werte des Druckverformungsrests
(typischerweise unterhalb von 25%) ohne andere erwünschte Eigenschaften
unseres gehärteten
Elastomers oder die Extrudierbarkeit der Zusammensetzung, aus welcher
es gebildet wird, nachteilig zu beeinflussen. Diese einzigartige
Kombination von Eigenschaften macht unsere Elastomere wünschenswert
für eine
Zahl von Endanwendungen, einschließlich Pumpenschläuchen, die
für Herz-Lungen-Maschinen,
Infusion und Medikamenteneinfüllung
("drugfill") oder andere medizinische
Anwendungen, wie etwa Zentralvenenkatheter und Schrittmacherleitungen,
verwendet werden, ebenso wie für
Dichtungen und geformte Gegenstände,
worin mindestens ein Teil des Gegenstands relativ dünn ist und
großen
Mengen von Spannung ausgesetzt ist.
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Die
folgenden Beispiele beschreiben bevorzugte härtbare Zusammensetzungen dieser
Erfindung und die erwünschten
Eigenschaften, insbesondere niedrige Werte des Druckverformungsrests
und hohe Reißfestigkeit,
von Elastomeren, die durch Härten
unserer beanspruchten Zusammensetzungen hergestellt werden. Das
Beispiel wird bereitgestellt, um die Wirksamkeit der vorliegenden
Erfindung weiter zu veranschaulichen und zu demonstrieren. Wenn
nicht das Gegenteil angegeben ist, sind alle Teile und Prozentangaben
auf Gewicht bezogen und alle Viskositäten wurden bei 25°C gemessen.
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Beispiel 1
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In
den folgenden Beispielen war Polydiorganosiloxan (A) ein diorganoalkenylsiloxyterminiertes
Polydiorganosiloxan, das sowohl endständige als auch nichtendständige (seitenständige Gruppen)
Vinylreste enthielt und einen Gesamtvinylgehalt von 0,124 bis 0,225
Mol-% des Polymers und eine Plastizität von 1,40 bis 1,65 mm aufwies.
Polydiorganosiloxan (B) war ein Polydimethylsiloxan mit einer Plastizität von 1,40
bis 1,65 mm, das Vinyl nur an den endständigen Positionen des Moleküls enthielt.
Polydiorganosiloxan (C) war ein dimethylvinylsiloxyterminiertes
Polydiorganosiloxan, das sowohl endständige als auch nichtendständige (seitenständige Gruppen)
Vinylreste enthielt und einen Vinylgehalt von 1,430 bis 2,290 Mol-%
des Polymers und eine Plastizität
von 1,27 bis 1,78 mm aufwies. Die "Mol-% Vinylgruppen" an den Polymeren und die "Plastizität" der verwendeten
Polymere sind in Bereichen ausgedrückt, was ein typisches Verfahren
zur Charakterisierung von Spezifikationen ähnlicher kommerziell erhältlicher
Materialien ist.
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Eine
Grundmischung wurde in einem 3,8-l-Sigma-Schaufelmischer (eine Gallone)
(Baker Perkins, Bay City, MI), der verwendet wurde, um in die Formulierung
hohe Scherung einzubringen, hergestellt. Die Polydiorganosiloxane
A, B und C wurden in den Mischer in den geeigneten Mengen gegeben und
langsam miteinander 5 min lang zusammen mit 0,25 Gew.-% eines Polydimethylmethylvinylsiloxans
mit Silanolenden und einem Hydroxylgehalt von 7 Gew.-% und einem
Vinylgehalt von 10,3 Gew.-% und einem Polydimethylsiloxan mit Silanolenden
und einem Hydroxylgehalt von 3,8 Gew.-% vermischt. Dann wurden 24,5
Gew.-% eines Füllstoffs aus
pyrogener Kieselsäure
in Inkrementen mit einer langsamen Geschwindigkeit zugegeben, um
den Polysiloxanen zu erlauben, dass sie die Oberfläche des
Füllstoffes
benetzen. Nach Füllstoffzugabe
wurde die Masse auf 170°C
unter Mischen mit 60 U/min für
einen Zeitraum von 90 min einem reduzierten Druck von 33,8 kPa (345
g/cm2) erhitzt, um irgendwelche flüchtigen
Komponenten zu entfernen.
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Nach
Kühlen
auf 100°C
wurde die oben hergestellte Grundmischung aufgeteilt und in zwei
Teile formuliert: Teil A, der den Chloroplatinsäure-Katalysator in einer Menge von 5 ppm
Platinmetall enthielt, und Teil B, der entweder Vernetzungsmittel
1 oder Vernetzungsmittel 2 und als einen Inhibitor 1-Ethinylcyclohexanol
in einer Menge von 200 ppm enthielt. In diesen Beispielen war Vernetzungsmittel
1 Tris(hydridodimethylsiloxy)propylsilan und Vernetzungsmittel 2
war ein Organowasserstoffsiloxan, das Struktureinheiten, dargestellt durch
die Formel (CH3)3SiO1/2, (CH3)HSiO und
SiO4/2 enthielt, wobei die Konzentration
von (CH3)HSiO-Einheiten einer Konzentration
von siliciumgebundenen Wasserstoffatomen in dem Copolymer von 0,02
bis 1,65 Gew.-% äquivalent
war. Die Vernetzungsmittel wurden in einer Menge zugegeben, die
benötigt
wurde, um das Verhältnis
von Silicium-Wasserstoff-Bindungen zu Silicium-Vinyl-Bindungen nahe
bei 2,25 zu halten. Eine Zweiwalzenmühle wurde verwendet, um die
Härtungsbestandteile
in die Grundmischung einzubringen, indem 12 Mal kreuzvermischt wurde.
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Gleiche
Gewichtsmengen von Teil A und Teil B wurden dann gründlich vermischt,
indem 12 Mal auf der Zweiwalzenmühle
kreuzvermischt wurde. Eine 1,9 mm (75 mil) dicke Platte Elastomer
wurde dann bei einer Temperatur von 115,6°C (240°F) 10 min pressvulkanisiert.
Man ließ die
Proben dann bei Raumtemperatur für
mindestens 16 h vor Prüfung
stehen.
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Durometer-,
Zugfestigkeits-/Dehnungs- und Reißfestigkeit-Düse-B-Tests
wurden nach ASTM Testverfahren 2240, 412 bzw. 624 durchgeführt. Hystereseverlust
wurde unter Verwendung eines InstronTM,
Modell 1122, das mit Serie XII Software ausgestattet war, gemessen.
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Physikalische
Eigenschaften, die an den Proben bestimmt wurden, die Vernetzungsmittel
1 enthielten, sind in TABELLE 1 im Vergleich zu üblichen platin- und peroxidgehärteten Elastomeren
gezeigt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass %-Hystereseverlust
relativ zu den Kontrollen wesentlich verringert ist. Q7-4750 Biomedical
Grade ETR Elastomer ist ein platinkatalysierter Kautschuk hoher
Konsistenz, erhältlich
von Dow Corning Corporation, Midland, Michigan, U. S. A und Q7-4550
ETR Elastomer ist auch von Dow Corning Corporation, Midland, Michigan,
U. S. A erhältlich.
Keines dieser Vergleichselastomere erhielt ein trimodales Polymersystem.
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TABELLE
1
Auswirkung der Polymermischung auf physikalische Eigenschaften
(SiH/SiVi = 2,25)
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Mit
einem harzartigeren Vernetzungsmittel, wie etwa Vernetzungsmittel
2, werden gute physikalische Eigenschaften beibehalten, während Durometer- und Reißfestigkeitswerte
erhöht
werden. Dies ist ferner in TABELLE 2 veranschaulicht.
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TABELLE
2
Auswirkung der Polymermischung auf physikalische Eigenschaften
(SiH/SiVi = 2,25)
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Beispiel 2
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Unter
Verwendung der gleichen Vorgehensweisen und Bedingungen wie in Beispiel
1 für die
Laborproben wurde die Formulierung für Grundmischung 1 in einem
2.000-l-Baker-PerkinsTM-Mischer hergestellt und
in Teile A und B auf einer Zweiwalzenmühle kompoundiert. Gleiche Gewichtsmengen
Teil A und Teil B wurden dann durch 12faches Kreuzvermischen auf
einer Zweiwalzenmühle
vermischt. Dann wurde das Produkt durch einen 8,9-cm (3,5 Inch)- Davis-StandardTM-Extruder in einen erwärmten Ofen, der bei einer Temperatur von
204°C gehalten
wurde, extrudiert. Die Fördergeschwindigkeit
für den
Extruder für
Schläuche
der Größe 16 (3,17
mm ID, 6,48 mm AD) betrug 9,1 m/s, für Größe 17 (6,3 mm ID, 9,65 mm AD)
betrug sie 7,6 m/s und für
Größe 73 (9,52
mm ID, 16,38 mm AD) betrug sie 4,57 m/s.
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Prüfung erfolgte
dann an den Schläuchen,
um zu sehen, ob die Verbesserung in der Hysterese tatsächlich durch
verlängerte
Lebensdauer der Pumpe wiedergespiegelt wird. Easy-LoadTM Pumpenköpfe, Modell
Nr. 7518-00 und 7529-00 und Standardpumpenköpfe, Modell Nr. 7016-20, 7017-20
und 7019-20 wurden verwendet, um die Zeit bis zum Bruch an verschiedenen
Größen von
Schläuchen
zu testen. Ergebnisse dieses Tests im Vergleich zu üblichen
platingehärteten
Schläuchen
sind in TABELLE 3 gezeigt.
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TABELLE
3
Zeit bis zum Bruch (Stunden)
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Diese
Daten zeigen klar, dass sich die Änderungen, die in der Formulierung
gemacht wurden, die in verbessertem Hystereseverlust resultierten,
in erheblich verbesserter Langlebigkeit im Pumpendauerleistungsvermögen im Vergleich
zu üblichen
platinkatalysierten Schläuchen übertragen.