DE2343317B2 - Textilfaerbe- und druckverfahren - Google Patents
Textilfaerbe- und druckverfahrenInfo
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Description
Die Krlindung betrifft ein Verfahren /um Färben ν
lind Bedrucken von CVlhilosefasern einhakenden
Texlilmatenalicn mit Reaktiv farbstoffen in Gegenwart
von cyclischen Kohlensäurealkylenestern: das
Verfahren isi dadurch gekennzeichnet, daß man /um lärben und Bedrucken Klot/floüen bzw. Druck- <·
pasten verwendet, die cyclische kohlcnsäurealkvlcntsler
und säurebindendc Mittel, die in den Klotz· flotten bzw. Druckpaste einen pll-Wert um d.5
his 9 hewirken, enthalten
Bei den cyclischen Kohlensäurealkylenestern hau- ι«
delt es sich um cyclische Kohlensäureester von primären
und sekundären zweiwertigen Alkoholen, ins
besondere Alh\ lencaibonat und Propylen-1.2->.ai·-
bonat.
Als säurebindendc Mittel, die in den KloizlloUen
<>■ bzw. Druckpasten einen pll-Weri von 6.5 bis 9 einzustellen
gestatten, seien vor allem Alkalibicarbonate, wie Natriiimbicarbonal. [}inatnumh>dr.>!\-nphosphai
und Mischungen von Mononutriumdihydrogenphosphat
und Dinatriumhydrogenphosphat genannt. In Klotzfiotten kann auch Borax als säurebindendes
Mittel eingesetzt weiden.
Die cyclischen Kohlensäurealkylenester werden in Mengen von H) bis 50 g. vorzugsweise 20 bis 30g.
die säurebindenden Mittel in Mengen von 1 bis 5 g. vorzugsweise 2 bis 4 g. je Liier Kloizflotte bzw
Kilogramm Druckpaste angewendet.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Reaktivfarbstoffe können den verschiedensten
Klassen angehören, z. B. der Klass·.? der Azo-. Anthrachinon-.
Phthalocyanin- und Oxazinfarbstoffe Das
erfindungsgemäße Verfahren gestaltet die Anwendung von Reaktivfarbstoffen mit den verschiedensten
Reaktivgruppen: besonders bewährt hat es sich jedoch beim Färben und Drucken mit solchen Farbstoffen,
die als Reaktivgruppe eine durch den Methylsulfonylrest
substituierte Pyrimidyl- oder eine Difluorchlorpyrimidyl-. insbesondere eine 2.4-Difluor-5-chiorpyrimidyl-(6)-Gruppe
aufweisen. Diese bevorzugt anwendbaren Reaktiv farbstoffe sind z. B. in den britischen
Patentschriften i 120 761. insbesondere S. W) bis 99. und 11 69 254 beschrieben.
Das Färben nach dem erfindungsgemäßen \ erfahren wird in der Weise vorgenommen, daß man
die Cellulosefasern enthaltenden Textilmaterialien mit den Klotzflotten in üblicher Weise imprägniert,
auf eine Gewichtszunahme von etwa 40 bis 100".· abquetscht und gegebenenfalls nach einer kurzen
Zwischentrocknung einer etwa 30 bis 90 Sekunden währenden thermischen Nachbehandlung z. B. nut
Trockenhitze, wie Heißluft von ISO bis 210 C. oder
leuchter Hitze, wie überhitztem Wasserdampf von 165 bis 200 C. unterwirft. Zum Bedrucken weiden
die Druckpasten unter Verwendung der für Reaktivfarbstoffe üblichen Verdickungsmittel, wie Alginate,
hergestellt. Die Farbstoffe werden auf den bedruckten Textilmaterialien durch eine thermische Nachbehandlung
mit feuchter Warme. /.. B. mit Sattdampf von 101 bis 103 C oder überhitztem Dampf von 165 bis 200 C
oder mit Trockenhitze. z.B. Heißluft von ISO bis 210 C. fixiert.
Als cellulosehallige Textilmaterialien kommen solche aus natürlicher Cellulose, wie Baumwolle.
Leinen oder Hanf, und regenerierter Cellulose, wie Zellwolle oder Rayon, in Betracht: ferner Mischfasern
aus Polyestern und Cellulose, insbesondere Polyäihylenterephthalai und Baumwolle oder PoIvälhyienterephthalat
und Zellwolle.
In der deutschen OfTenlegungsschrift 22 38 552 ist
ein Verfahren zum Färben von Celluloseicxtilien mit
Reaktiv farbstoffen beschrieben, bei dem als Reaklionsbeschleuniger
an Stelle der üblicherweise veiwendeten
säurebindenden Mittel cyclische Kohlensäurealkylenester eingesetzt werden Durch die Anwendung
dieser l.ster soll die mit der Anwendung der säurehindenden Mittel verbundenen Nachteile vermieden
werden. Mit den Kohlensäureestern werden beim Färben nach dem Imprägnierverfahren F'arbsloffausbeulen
erzielt, die in etwa denjenigen entsprechen,
die mit den herkömmlichen säurebindenden Mitteln erreicht werden; d.h.. sie bieten keine
Irhöhung der an sich durchaus verbesserungshedüiltigen
larbstofläusbeuten der bekannten Verfahren. Bei der Anwendung der Fster im 'Textildruck und der
hiei allgemein üblichen Dampffixierung bei 102 C
weiden so<jai nur völlis: umicnüsiende Farhstoffaus-
beuten erhalten. Ein weiterer Nachteil des in der deutschen Offenlegungsschrifi beschriebenen Verfahrens
besteht darin, daß in ihm relativ große Mengen an cyclischen Kohlensäurealkylenestern eingesetzt
werden müssen. Diese großen Estermengen machen ^ sich insbesondere beim Färben von Polyester Baumwoll-Misch-Textilien
mit Mischungen aus Dispersions- und Reaktivfarbstoffen störend bemerkbar, da sie eine wesentliche Verschlechterung der Dispersionsfarbstoffausbeuten
bewirken. ι ο
Mit Hilfe des erfindungsgemäüen Verfahrens werden dagegen Farbstoffausbeulen erzielt, die wesentlich
über den bislang, d. h. unter Verwendung der Kohlensäureester oder der säurebindenden Mittel,
erreichten liegen; und zwar werden diese Ausbeuten nicht nur unter den Bedingungen des Hochtemperaturrixierens
durch Heißluft oder übernitzien Dampf erhalten, sondern auch durch Dämpfen bei 102 C.
Außerdejn werden beim Färben und Bedrucken von
Mischtextilien aus Polyester Cellulose mit Mischun-Ken von Dispersions- und Reaktivfarbstoffen nicht
nur für die Reaktiv-, sondern auch für die Dispersionsfarbstoffe
optimale Farbsloffausbeuten erziel!. Deshalb eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur /um Färben von Cellulosefaser!! mit Reak- 2s
\wfarbstoffen, sondern besonders auch /um Färben
von Cellulose-Polyester-Mischfasern mn Reaktiv- und
Dispersionsfarbstoffen. Ein weilerer Vorteil des erfin- «lupvisnemäfJen Verfahrens bestehl in der ausgezeichneten
Stabilisierung der Klotzflolten und Druckpasten durch die erfindungsgemäß zu verwendenden
Zusätze.
Die mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Komponenten erzielte Wirkung geht wesentlich über
diejenige hinaus, die mit jeder einzelnen Komponente is
allein erreicht wird. Diese Synergistische Wirkung ist
überaus überraschend, da zu erwarten war. daß durch die iiemeinsame Verwendung von Kohlensäuieestern
und "säurebindenden Mitteln unter den Färbebedinüunuen
eine Wirkungsminderung infolge hydrolytischer Zersetzung der Ester eintreten würde.
Bei den in den folgenden Beispielen angegebenen Teilen handelt es sich, sofern nichts anderes angeueben
ist. um Gewichlsteile. Die Konstitutionen der ίη den Beispielen verwendeten Farbstoffe I bis VIII 4s
sind in der auf die Beispiele folgenden Tabelle angegeben.
IOD Teile Baumwollgewebe weiden mit einer Klotz- so
flotte foulardierl. die in 937 Teilen Wasser
30 Teile des Reaktivfarbstofls V.
30 Teile Athylencarbonat und
3 Teile der Mischung aus 3 Teilen Dinalrium-
30 Teile Athylencarbonat und
3 Teile der Mischung aus 3 Teilen Dinalrium-
hydrogenphosphat und 1 Teil Mono- ^
natriumdihydrogenphosphat
enthält.
Das Gewebe wird auf eine Gewichtszunahme von 70"(i abgequetscht. I Minute bei 130 C getrocknet t,<
> und anschließend einer 35sekuiuligen 1 Icißluflbeluindluiiü
bei 190 C unterworfen. Dann wird das Gewebe 20 Minuten mit einer Waschlösung, die im I Ur;
0.5 e eines üblichen Waschmittels (/. B. eines Paraffin sulfonats) enthält, kochend geseift, mit klarem Was- i,s
scr gespült und getrocknet. Man erhält in ausgezeichneter Farbstoffausbcule eine kräftige Gclbfär-Eine
gleichwertige Gelbfärbung wurde auch erhalten, wenn an Stelle der verwendeten Hilfsmittelmischung
die Mischung aus 25 Teilen Athylencarbonat und 3 Teilen Nairiumbicarbonat eingesetzt wurde.
100 Teile eines Pulyester-Baumwol!-(67 33)-Misehgewebes
werden mit einer Kloizflotte imprägniert,
die in 908 Teilen Wasser
30 Teile des Reaktivfarbstoffs I.
30 Teile des Dispersionsfarbstoffs 111.
30 Teile Älhylencarbonat und
2 Teile Natriumbicarhonat
30 Teile des Dispersionsfarbstoffs 111.
30 Teile Älhylencarbonat und
2 Teile Natriumbicarhonat
enthält, auf eine Gewichtszunahme \on 80"u abgequetscht,
1 Minute bei 130 C getrocknet und anschließend einer Iminüligen Heißluftbehandlung bei
210 C unterworfen. Das Gewebe wird dann 20 Minuten mit einer Lösung, die im Liter 1 g eines handelsüblichen
Waschmittels (z.B. Paraffinsulfonatl und 0,5 g Sod:1, enthält, kochend geseilt, mit klarem Wasser
gespült und getrocknet. Man erhält in ausgezeichneten FarbstolTausbeuten eine klare rote Färbung.
100 Teile eines Polyälliylenghkolicrcplnhalat-Baumwoll-(67
33)-Misehgewehes werden mit einer Klotzllotle foulardiert. die in 91S !eilen Wasser
30 "feile des Reaktivfarhstoffs II.
25 Teile des Dispersionsfarbstoffs IY.
25 'feile Athylencarbonat und
2 feile Borax
25 Teile des Dispersionsfarbstoffs IY.
25 'feile Athylencarbonat und
2 feile Borax
enthält.
Das imprägnierte Gewehe wird aiii eine Gewichtszunahme
von 80% abgequetscht. 1 Minute bei 130 C getrocknet und anschließend einer lminütigen Heißluftbchandlung
bei 210 C unterworfen. Die Nachbehandlung des gefärbten Gewebes erfolgt wie im Beispiel 2 beschrieben. Man erhält in ausgezeichneter
Farbstoffausbeate eine leuchtende Blaufärbung.
F.in Baumwollgewebe wird mit einer wäßrigen Druckpaste, die in HKX) feilen
20 feile des ReaktivfarbstolTs 1.
450 feile 4%ige wäßrige Alginal-Vcrdickung.
10 feile Nairiumbicarbonai und
25 feile Athylencarbonal
450 feile 4%ige wäßrige Alginal-Vcrdickung.
10 feile Nairiumbicarbonai und
25 feile Athylencarbonal
enthält, bedruckt. Nach 'trocknen bei 100 C wird
das Gewebe 5 Minuten mn Saitdampf von 101 bis 103 C behandelt. Anschließend wird es in der für
mil Reaktivfarbstoffe!) ciycihmc Drucke üblichen
Weise gespült, kochend geseifi. gespült und getrocknet.
Man erhall in ausgezeichneter Earbsioffausbeuie
einen leuchtenden loten Druck.
Der gleiche Druck wurde auch erhallen, wenn der
farbstoff statt mit Satldampf
-/) 1 Minute mit Heißluft bei 205 C odcv
,;) (1 Minuten mit ileilkiampf bei Π5 C
,;) (1 Minuten mit ileilkiampf bei Π5 C
fixiert wurde.
Gleichwertige Drucke in den angegebenen Tarben wurden erhalten, wenn an Stelle der 20 Teile des
Reaktivfarbstoffs 1
a) 30 Teile des Reaklivfarbstoffs 11 (brillanter blauer
Druck). ς
b) 20 Teile des Reaktivfarbstoffs V (brillanter gelber Druck)oder
c) 25 Teile des Reaktivfarbsioffs Vl (brillanter blauer Druck)
IO
eingesetzt wurden.
Ein Po!ycster-Baumwoll-(67 33)-Mischgewehe wird
ttiit einer wäßrigen Druckpaste.die in 1 OfX) Teilen
15 Teile des Reaktivfarbstoffs VII. 30 Teile des Dispersionsfarbstoffs 11.
Teile 4%ige wäßrige Alginat-Verdickung. 10 Teile Natriumbicarbon.u und
25 Teile Äthvlencarbonal enthält, bedruckt. Nach Trocknen bei !3c ( wird
das Gewebe 1 Minute mit Heißluft \on 2<>5 (.' behandelt und anschließend wie im Beispiel der deutschen
Anmeldung P 2231071.0 beschrieben iiachbehandeli.
Man erhiilt in ausgezeichneten harbstol'fausbcuten
einen klaren roten Druck.
An Sidle der 1 !eiiiluftiixierung kann man mit
gleichen) h rib Ig die Farbstoffe auch durch eine 6minülige Behandlung des Gewebes mit Heißdampl
von 175 C fixieren.
Gleichwertige Drucke in den angegebenen Farben wurden erhalten, wenn an Stelle des angegebenen
Reaktivfarbsioffs VII und Dispersionsfarbstoffe Il folgende
Farbstoffkoinbinationjn eingesetzt wurden:
a) Reaktivfarbstoff Jl und Dispersionsfarbsioff \ ] I j
(roier Druck).
b) Reaklivfarbsloff I und DisperMonsfarbstoff 111
(blauer Druck) oder
I arhsloil
NH
SO1Na OH j
Ir-N = N-H' Y
NaO,S
SO1Na
C) NH,
SO1Na
NaO1S
O NH ■-:-■'■
Ν·'
III
O, N
';··- N -- (CTFCh1OCOCH1)
H-N O OH
IV
Br
OH C) NTF
Fortsetzung
Farbstoff
VI
VIl
VIII
Konstitution
NaO3S ,.-
HO
NH V\ CH3 I-
SO3Na
O NH2
SO3H
!I I
O NH
SO3H
NH
SO1CH3
CH3
SO3Na OH NH
ί 1
NaO3S
Cl
SO3Na 1^
CH2CHXN
^CH2CH2COOC2H5
Claims (7)
1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von Cellulosefasern enthaltenden Textilmaterialien mil
Reaktivfarbstoffen in Gegenwart von cyclischen Kohlensäurealkylenestern. dadurch gekennzeichnet,
daß man zum Färben und Bedrukken Klotzflotten bzw. Druckpasten verwendet, die cyclische Kohlensäurealkylenester und säurebindende
Mittel, die in den Klotzflotten bzw. Druckpasten einen pH-Wert von 6,5 bis 9 bewirken, enthalten.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch eekennzeichnet,
daß man die cyclischen Kohlensäurealkylenester in einer Menge von 10 bis 50 g und die säurebindenden Mittel in einer Menge von
1 bis 5 g je Liter Klotzflotte bzw. je Kilogramm Druckpaste einsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man die cyclischen Kohlensäurealkylenesler
in einer Menge von 20 bis 30 g und die säurebindenden Mittel in einer Menge von 2 bis 4 g je Liter Klotzflotte bzw. je Kilogramm
Druckpaste einsetzt.
4. Verfahren gemäß Anspruch I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß man als Reaktivfarbstoffe
solche verwendet, die als Reaktivgruppe eine Difluor-chlor-pyrimidyl-
oder eine durch den Methylsulfonvlrest substituierte Pyrimidylgruppe aufweisen.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß man als Reaktivfarbstoffe
solche verwendet, die als Re.iktivgiuppe eine 2,4- Difluor- S-chlor-pyrimidyl -(6)-gruppe aufweisen.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß man als cyclische Kohlensäurealkylenester
Äthylencarbonat verwendet.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Cellulosefasern enthaltende
Texliimaterialien Cellulose Polyesler-Mischfasern
eingesetzt und mit Mischungen aus Reaktiv-
und Dispersionsfarbstoffen gefärbt werden.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |