DE2337608B2 - Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips - Google Patents

Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips

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Lentia Chem U Pharm Erzeugnisse - Industriebedarf 8000 Muenchen GmbH
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
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    • C01F11/468Purification of calcium sulfates

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Description

Gegenstand des Verfahrens ist die Entfluorierung von Abfallgips aus der Phosphorsäurefabrikation, wobei zunächst der Abfallgips durch Kalzination entwäs- »ert wird und durch umschließenden Zusatz konzentrierter Schwefelsäure zum heißen Gips ohne zusätzliche Temperaturerhöhung die Zersetzung und Austreibung des aus dem ursprünglichen Rohphosphat stammenden »Fluors« in Form flüchtiger Verbindungen wie HF und S1F4 erfolgt.
Bisher sind eine Reihe von Verfahren zur Gewinnung von Fluorverbindungen aus Abfallgips durch Kalzination mit Schwefelsäure bekanntgeworden. Ein Nachteil dieser Verfahren ist aber zum Teil, daß die zur Entfluorierung erforderlichen Apparaturen durch die oft erheblich wasserhaltigen schwefelsauren Dämpfe einer mitunter wesentlich stärkeren Korrosion ausgesetzt sind, als wenn die abziehenden Dämpfe wenig oder überhaupt kein Wasser enthalten würden.
So wird gemäß der DL-PS 47 180 Schwefelsäure dem filterfeuchten Abfallgips zugesetzt und anschließend durch Erhitzen auf eine Temperatur von 4000C kalziniert. Wasserentfernung und Entfluorierung werden dabei zwangläufig in der gleichen Stufe durchgeführt. Gemäß der DL-PS 58 297 des gleichen Anmelderkreises ist die in der erstgenannten Patentschrift angeführte Kalzinationstemperatur von 4000C unter den dort beschriebenen Bedingungen erforderlich und hat, wie dort ausgeführt wird, den Nachteil, ernsthafte Korrosionsprobleme zu bewirken.
Nach der eigenen OE-PS 2 97 041 wird dieses Problem weitgehend dadurch reduziert, daß der Großteil des im Abfallgipsfilterkuchen vorhandenem Wassers bei unter 1600C bis maximal zur Semihydratstufe entfernt wird, wobei trotzdem ein noch rieselfähiges, mit aufgesprühter konzentrierter Schwefelsäure leicht mischbares Produkt entsteht, welches bei 200 bis 3000C mittels der zugesetzten Schwefelsäure entfluoriert werden kann. Bei diesem Verfahren ist die korrosive Wirkung durch den geringen Wassergehalt der abziehenden Schwefelsäure- und fluorhaltigen Dämpfe bereits beträchtlich verringert.
Nach der eigenen OE-PS 2 84 701 kann ein beträchtlicher Entfluorierungseffekt auch dadurch erzielt werden, daß man den Abfallgips in SO2-haltigen Gasen erhitzt. In der Praxis ist dieses Verfahren an den Zement-S Schwefelsäureprozeß direkt gebunden und wird in geeigneten Wärmetauschern, wie Schwebegaswärmetauschern u.dgl., durchgeführt, wobei die SO->-ha!tigen Ofenabgase zur Entfluorierung genutzt werden. Durch diese Gase verdünnt, fallen die freigesetzten, flüchtigen
to Fluorverbindungen an und werden anschließend auf übliche Weise gewonnen.
Es wurde nun gefunden, daß eine befriedigende Entfluorierung auch dann gelingt, wenn man die zur Entfluorierung nötige Menge konzentrierter Schwefelsäure dem nach einer vorangegangenen Kalzinierung heiß vorliegenden Abfallgips ohne weitere Erhitzung zumischt. Durch die Kalzination kann der Abfallgips vollständig entwässert werden. Auf diese Weise lassen sich die entweichenden flüchtigen Fluorverbindungen noch vor dem Einsatz des Abfallgipses im Müller-Kühne-Prozeß in relativ konzentrierter Form gewinnen.
Die gute Entfluorierung unter den erfindungsgemäßen Bedingungen ist insofern überraschend, als dafür nur die kurze Verweilzeit des Abfallgipses im Mischer.
in dem sie Schwefelsäure zugemischt wird, zur Verfügung steht, während sie sich bei den bekannten Verfahren über die vergleichsweise lange Verweilzeit in der auf die Schwefelsäurezugabe folgende Kalzinationssiufe erstreckt. Außerdem kommt das erfindungsgemäße Verfahren ohne die die Fluorabspaltung durch Hydrolyse und durch Spülung fördernde Wirkung jener erheblichen Mengen Wasserdampf aus, die bei den bekannten Verfahren während der Entfluorierung noch vorhanden sind.
Der technische Fortschritt liegt in einer weiteren Verminderung der Korrosionsprobleme. Nach einigen der bekannten Verfahren sind sowohl die Mischer als auch der Apparat zur Erhitzung des feuchten Abfallgips-Schwefelsäuregemisches der Korrosion ausgesetzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist nur der Mischer korrosionsgefährdet, wobei die K01 rosion gegenüber den bisher bekannten Verfahren noch dadurch wesentlich vermindert werden kann, daß der Wassergehalt des Abfallgipses vor dem Schwefelsäurezusatz noch weiter wesentlich herabgesetzt oder gänzlich entfernt werden kann, ohne daß dies, wie oben erwähnt, einen nachteiligen Einfluß auf den Entfluorierungsvorgang selbst hat.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips mittels Schwefelsäure bei erhöhter Temperatur, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Abfallgips durch Kalzination bei maximal 500" C entwässert wird, anschließend das noch heiße Produkt mit der zur Zersetzung der festen Fluorverbindungen und zur Austreibung der gebildeten flüchtigen Fluorverbindungen nötigen Menge konzentrierter Schwefelsäure versetzt und das Gemisch bei Eigentemperatur verrührt wird.
*° Bevorzugt erfolgt die Kalzination bei Temperaturen von 250 und 4000C, wobei man so vorgehen kann, daß man sie einstufig durchführt. Als tiefste, eben noch brauchbare Temperaturen kommen solche um 200°C in Betracht.
Kalziniert man auf diese Weise in einer Stufe, so kann es bei höheren Endtemperaturen zur Abspaltung geringer Mengen Fluorverbindungen kommen, deren Entfernung bzw. Gewinnung aus dem gemeinsam mit
den Rauchgasen abziehenden Wasserdampf schwierig ist. Es hat sich daher als vorteilhaft erwiesen, die Kalzination in zwei Stufen durchzuführen, wobei die Hauptmenge Wasser bei Temperaturen bis maximal 250° C, vorzugsweise zwischen 150 und 200° C, entfernt wird. Im allgemeinen kann als Richtlinie für die Entwässerung in der ersten Stufe gelten, daß man mindestens bis zur Semihydratstufe erhitzt und dabei Temperaturen wählt, bei denen noch kein »Fluor« entweicht. Die KaI-zination in der zweiten Stufe auf die Endtemperatur erfolgt vorteilhafterweise nicht durch die Rauchgase, sondern durch indirekte Beheizung, um eine Verdünnung der abziehenden geringen Mengen ar. Fluorverbindungen durch Rauchgase zu vermeiden.
Die anschließende Entfluorierung unter Zusatz der konzentrierten Schwefelsäure erfolgt im allgemeinen bei den bei der vorhergehenden Kalzination erreichten Endtemperaturen, wobei bei der Reaktion des Gipses mit der Schwefelsäure während des Mischvorganges geringere Temperaturverluste durchaus in Kauf genommen werden können. Somit liegen die Temperaturen für die Zersetzung mit Schwefelsäure bei maximal 500°C und bevorzugt zwischen 250 und 400°C. Die Mindesttemperatur, bei der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren noch weitgehend entfluoriert werden kann, liegt bei 200° C. Eine derart tiefe Temperatur kann unter Umständen auftreten, wenn z. B. ein bei 25O0C kalzinierter Abfallgips beim Zumischen der konzentrierten Schwefelsäure in einem unbeheizten Mischer eine Abkühlung erfährt. Die zur Entfluorierung erforderliche Schwefelsäuremenge kann leicht durch Versuche bestimmt werden.
Beispiel 1
100 kg auf übliche Weise gewaschener Abfallgips mit 38% Gesamtwasser und 0,7% F, bezogen auf das Trokkengewichi, wird in einer direkt beheizten Trockentrommel einstufig auf 2000C erhitzt. Der Wassergehalt
•ο betrug nachher etwa 1,5%, der Gips war somit praktisch wasserfrei. Mit 2000C gelangt er in eine Mischschnecke, in der 3% konzentrierte Schwefelsäure — bezogen auf die Gispmenge in wasserfreier Form — aufgesprüht werden. Der Gips verläßt die Misch-
iS schnecke nach einer durchschnittlichen Verweilzeit von 10 Minuten und enthält nur mehr 0,1 % Fluor.
Beispiel 2
ίο 100 kg eines Abfallgipses nach Beispiel 1 werden in einer durch Rauchgase direkt beheizten Trockentrommel auf eine Temperatur von 150° C erhitzt. Der Wassergehalt des Abfallgipses sinkt dabei von 38 auf etwa 6%. In einer zweiten, indirekt beheizten Trockentrom-
JS mel wird die Temperatur auf 420°C gesteigert, der Wassergehalt sinkt auf 0%. Mit dieser Temperatur gelangt der Abfallgips in einen Mischer, wo er mit 2,5% Schwefelsäure — bezogen auf den wasserfreien Abfallgips — vermischt wird. Der ausgetragene Abfallgips
hat einen Fluorgehalt von 0,08%.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips mittels Schwefelsäure bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallgips durch Kalzination bei maximal 500° C entwässert wird, anschließend das noch heiße Produkt mit der zur Zersetzung der festen Fluorverbindungen und zur Austreibung der gebildeten flüchtigen Fluorverbindungen nötigen Menge konzentrierter Schwefelsäure versetzt und das Gemisch bei Eigentemperatur verrührt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalzination bei Temperaturen zwischen 250 und 400°C erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalzination in zwei Stufen erfolgt, wobei der feuchte Abfallgips in der ersten Stufe mindestens bis zum Semihydrat und in der zweiten Stufe auf Temperaturen zwischen 200 und 5000C erhitzt wird.
DE19732337608 1973-07-24 1973-07-24 Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips Expired DE2337608C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19732337608 DE2337608C3 (de) 1973-07-24 Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips
GB3154374A GB1432110A (en) 1973-07-24 1974-07-16 Process for the defluorination of waste gypsum from the phos phonic acid process
ZA00744650A ZA744650B (en) 1973-07-24 1974-07-19 Process for the defluorination of phosphoric acid-waste gypsum
NL7409988A NL7409988A (nl) 1973-07-24 1974-07-24 Werkwijze voor het ontfluorideren van fosfor- zuurafvalgips.
JP49084257A JPS5050291A (de) 1973-07-24 1974-07-24
BR6106/74A BR7406106D0 (pt) 1973-07-24 1974-07-24 Processo para a desfluorizacao de gessos de rejeito de acido fosforico
BE146920A BE818062A (fr) 1973-07-24 1974-07-24 Procede de defluoration de gypse constituant un sous-produit dela fabrication d'acide phosphorique

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DE19732337608 DE2337608C3 (de) 1973-07-24 Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips

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DE2337608A1 DE2337608A1 (de) 1975-03-06
DE2337608B2 true DE2337608B2 (de) 1975-11-20
DE2337608C3 DE2337608C3 (de) 1976-06-24

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3146143A1 (de) * 1981-11-21 1983-06-01 L. & C. Steinmüller GmbH, 5270 Gummersbach "verfahren zur herstellung von feinstkristallinem synthetischem anhydrit"

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3146143A1 (de) * 1981-11-21 1983-06-01 L. & C. Steinmüller GmbH, 5270 Gummersbach "verfahren zur herstellung von feinstkristallinem synthetischem anhydrit"

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JPS5050291A (de) 1975-05-06
NL7409988A (nl) 1975-01-28
BR7406106D0 (pt) 1975-05-13
ZA744650B (en) 1975-08-27
DE2337608A1 (de) 1975-03-06
GB1432110A (en) 1976-04-14
BE818062A (fr) 1975-01-24

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