DE2337608B2 - Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips - Google Patents
Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-AbfallgipsInfo
- Publication number
- DE2337608B2 DE2337608B2 DE2337608A DE2337608A DE2337608B2 DE 2337608 B2 DE2337608 B2 DE 2337608B2 DE 2337608 A DE2337608 A DE 2337608A DE 2337608 A DE2337608 A DE 2337608A DE 2337608 B2 DE2337608 B2 DE 2337608B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- waste gypsum
- sulfuric acid
- defluorination
- calcination
- temperature
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/46—Sulfates
- C01F11/468—Purification of calcium sulfates
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geology (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
Description
Gegenstand des Verfahrens ist die Entfluorierung von Abfallgips aus der Phosphorsäurefabrikation, wobei
zunächst der Abfallgips durch Kalzination entwäs- »ert wird und durch umschließenden Zusatz konzentrierter
Schwefelsäure zum heißen Gips ohne zusätzliche Temperaturerhöhung die Zersetzung und Austreibung
des aus dem ursprünglichen Rohphosphat stammenden »Fluors« in Form flüchtiger Verbindungen wie
HF und S1F4 erfolgt.
Bisher sind eine Reihe von Verfahren zur Gewinnung von Fluorverbindungen aus Abfallgips durch Kalzination
mit Schwefelsäure bekanntgeworden. Ein Nachteil dieser Verfahren ist aber zum Teil, daß die zur
Entfluorierung erforderlichen Apparaturen durch die oft erheblich wasserhaltigen schwefelsauren Dämpfe
einer mitunter wesentlich stärkeren Korrosion ausgesetzt sind, als wenn die abziehenden Dämpfe wenig
oder überhaupt kein Wasser enthalten würden.
So wird gemäß der DL-PS 47 180 Schwefelsäure dem filterfeuchten Abfallgips zugesetzt und anschließend
durch Erhitzen auf eine Temperatur von 4000C kalziniert. Wasserentfernung und Entfluorierung werden
dabei zwangläufig in der gleichen Stufe durchgeführt. Gemäß der DL-PS 58 297 des gleichen Anmelderkreises
ist die in der erstgenannten Patentschrift angeführte Kalzinationstemperatur von 4000C unter den
dort beschriebenen Bedingungen erforderlich und hat, wie dort ausgeführt wird, den Nachteil, ernsthafte Korrosionsprobleme
zu bewirken.
Nach der eigenen OE-PS 2 97 041 wird dieses Problem weitgehend dadurch reduziert, daß der Großteil
des im Abfallgipsfilterkuchen vorhandenem Wassers bei unter 1600C bis maximal zur Semihydratstufe entfernt
wird, wobei trotzdem ein noch rieselfähiges, mit aufgesprühter konzentrierter Schwefelsäure leicht mischbares
Produkt entsteht, welches bei 200 bis 3000C mittels der zugesetzten Schwefelsäure entfluoriert werden
kann. Bei diesem Verfahren ist die korrosive Wirkung durch den geringen Wassergehalt der abziehenden
Schwefelsäure- und fluorhaltigen Dämpfe bereits beträchtlich verringert.
Nach der eigenen OE-PS 2 84 701 kann ein beträchtlicher Entfluorierungseffekt auch dadurch erzielt werden,
daß man den Abfallgips in SO2-haltigen Gasen erhitzt. In der Praxis ist dieses Verfahren an den Zement-S
Schwefelsäureprozeß direkt gebunden und wird in geeigneten Wärmetauschern, wie Schwebegaswärmetauschern
u.dgl., durchgeführt, wobei die SO->-ha!tigen Ofenabgase zur Entfluorierung genutzt werden. Durch
diese Gase verdünnt, fallen die freigesetzten, flüchtigen
to Fluorverbindungen an und werden anschließend auf übliche Weise gewonnen.
Es wurde nun gefunden, daß eine befriedigende Entfluorierung auch dann gelingt, wenn man die zur Entfluorierung
nötige Menge konzentrierter Schwefelsäure dem nach einer vorangegangenen Kalzinierung heiß
vorliegenden Abfallgips ohne weitere Erhitzung zumischt. Durch die Kalzination kann der Abfallgips vollständig
entwässert werden. Auf diese Weise lassen sich die entweichenden flüchtigen Fluorverbindungen noch
vor dem Einsatz des Abfallgipses im Müller-Kühne-Prozeß in relativ konzentrierter Form gewinnen.
Die gute Entfluorierung unter den erfindungsgemäßen Bedingungen ist insofern überraschend, als dafür
nur die kurze Verweilzeit des Abfallgipses im Mischer.
in dem sie Schwefelsäure zugemischt wird, zur Verfügung steht, während sie sich bei den bekannten Verfahren
über die vergleichsweise lange Verweilzeit in der auf die Schwefelsäurezugabe folgende Kalzinationssiufe
erstreckt. Außerdem kommt das erfindungsgemäße Verfahren ohne die die Fluorabspaltung durch Hydrolyse
und durch Spülung fördernde Wirkung jener erheblichen Mengen Wasserdampf aus, die bei den bekannten
Verfahren während der Entfluorierung noch vorhanden sind.
Der technische Fortschritt liegt in einer weiteren Verminderung der Korrosionsprobleme. Nach einigen
der bekannten Verfahren sind sowohl die Mischer als auch der Apparat zur Erhitzung des feuchten Abfallgips-Schwefelsäuregemisches
der Korrosion ausgesetzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist nur der Mischer korrosionsgefährdet, wobei die K01 rosion gegenüber
den bisher bekannten Verfahren noch dadurch wesentlich vermindert werden kann, daß der Wassergehalt
des Abfallgipses vor dem Schwefelsäurezusatz noch weiter wesentlich herabgesetzt oder gänzlich entfernt
werden kann, ohne daß dies, wie oben erwähnt, einen nachteiligen Einfluß auf den Entfluorierungsvorgang
selbst hat.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips mittels
Schwefelsäure bei erhöhter Temperatur, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Abfallgips durch
Kalzination bei maximal 500" C entwässert wird, anschließend das noch heiße Produkt mit der zur Zersetzung
der festen Fluorverbindungen und zur Austreibung der gebildeten flüchtigen Fluorverbindungen nötigen
Menge konzentrierter Schwefelsäure versetzt und das Gemisch bei Eigentemperatur verrührt wird.
*° Bevorzugt erfolgt die Kalzination bei Temperaturen
von 250 und 4000C, wobei man so vorgehen kann, daß man sie einstufig durchführt. Als tiefste, eben noch
brauchbare Temperaturen kommen solche um 200°C in Betracht.
Kalziniert man auf diese Weise in einer Stufe, so kann es bei höheren Endtemperaturen zur Abspaltung
geringer Mengen Fluorverbindungen kommen, deren Entfernung bzw. Gewinnung aus dem gemeinsam mit
den Rauchgasen abziehenden Wasserdampf schwierig ist. Es hat sich daher als vorteilhaft erwiesen, die Kalzination
in zwei Stufen durchzuführen, wobei die Hauptmenge Wasser bei Temperaturen bis maximal 250° C,
vorzugsweise zwischen 150 und 200° C, entfernt wird.
Im allgemeinen kann als Richtlinie für die Entwässerung in der ersten Stufe gelten, daß man mindestens bis
zur Semihydratstufe erhitzt und dabei Temperaturen wählt, bei denen noch kein »Fluor« entweicht. Die KaI-zination
in der zweiten Stufe auf die Endtemperatur erfolgt vorteilhafterweise nicht durch die Rauchgase,
sondern durch indirekte Beheizung, um eine Verdünnung der abziehenden geringen Mengen ar. Fluorverbindungen
durch Rauchgase zu vermeiden.
Die anschließende Entfluorierung unter Zusatz der konzentrierten Schwefelsäure erfolgt im allgemeinen
bei den bei der vorhergehenden Kalzination erreichten Endtemperaturen, wobei bei der Reaktion des Gipses
mit der Schwefelsäure während des Mischvorganges geringere Temperaturverluste durchaus in Kauf genommen
werden können. Somit liegen die Temperaturen für die Zersetzung mit Schwefelsäure bei maximal
500°C und bevorzugt zwischen 250 und 400°C. Die
Mindesttemperatur, bei der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren noch weitgehend entfluoriert werden
kann, liegt bei 200° C. Eine derart tiefe Temperatur
kann unter Umständen auftreten, wenn z. B. ein bei 25O0C kalzinierter Abfallgips beim Zumischen der konzentrierten
Schwefelsäure in einem unbeheizten Mischer eine Abkühlung erfährt. Die zur Entfluorierung
erforderliche Schwefelsäuremenge kann leicht durch Versuche bestimmt werden.
100 kg auf übliche Weise gewaschener Abfallgips mit
38% Gesamtwasser und 0,7% F, bezogen auf das Trokkengewichi, wird in einer direkt beheizten Trockentrommel
einstufig auf 2000C erhitzt. Der Wassergehalt
•ο betrug nachher etwa 1,5%, der Gips war somit praktisch
wasserfrei. Mit 2000C gelangt er in eine Mischschnecke,
in der 3% konzentrierte Schwefelsäure — bezogen auf die Gispmenge in wasserfreier Form —
aufgesprüht werden. Der Gips verläßt die Misch-
iS schnecke nach einer durchschnittlichen Verweilzeit von
10 Minuten und enthält nur mehr 0,1 % Fluor.
ίο 100 kg eines Abfallgipses nach Beispiel 1 werden in
einer durch Rauchgase direkt beheizten Trockentrommel auf eine Temperatur von 150° C erhitzt. Der Wassergehalt
des Abfallgipses sinkt dabei von 38 auf etwa 6%. In einer zweiten, indirekt beheizten Trockentrom-
JS mel wird die Temperatur auf 420°C gesteigert, der
Wassergehalt sinkt auf 0%. Mit dieser Temperatur gelangt der Abfallgips in einen Mischer, wo er mit 2,5%
Schwefelsäure — bezogen auf den wasserfreien Abfallgips — vermischt wird. Der ausgetragene Abfallgips
hat einen Fluorgehalt von 0,08%.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips mittels Schwefelsäure bei erhöhter
Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallgips durch Kalzination bei maximal
500° C entwässert wird, anschließend das noch heiße Produkt mit der zur Zersetzung der festen Fluorverbindungen
und zur Austreibung der gebildeten flüchtigen Fluorverbindungen nötigen Menge konzentrierter
Schwefelsäure versetzt und das Gemisch bei Eigentemperatur verrührt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kalzination bei Temperaturen zwischen 250 und 400°C erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kalzination in zwei
Stufen erfolgt, wobei der feuchte Abfallgips in der ersten Stufe mindestens bis zum Semihydrat und in
der zweiten Stufe auf Temperaturen zwischen 200 und 5000C erhitzt wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732337608 DE2337608C3 (de) | 1973-07-24 | Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips | |
GB3154374A GB1432110A (en) | 1973-07-24 | 1974-07-16 | Process for the defluorination of waste gypsum from the phos phonic acid process |
ZA00744650A ZA744650B (en) | 1973-07-24 | 1974-07-19 | Process for the defluorination of phosphoric acid-waste gypsum |
NL7409988A NL7409988A (nl) | 1973-07-24 | 1974-07-24 | Werkwijze voor het ontfluorideren van fosfor- zuurafvalgips. |
JP49084257A JPS5050291A (de) | 1973-07-24 | 1974-07-24 | |
BR6106/74A BR7406106D0 (pt) | 1973-07-24 | 1974-07-24 | Processo para a desfluorizacao de gessos de rejeito de acido fosforico |
BE146920A BE818062A (fr) | 1973-07-24 | 1974-07-24 | Procede de defluoration de gypse constituant un sous-produit dela fabrication d'acide phosphorique |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732337608 DE2337608C3 (de) | 1973-07-24 | Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2337608A1 DE2337608A1 (de) | 1975-03-06 |
DE2337608B2 true DE2337608B2 (de) | 1975-11-20 |
DE2337608C3 DE2337608C3 (de) | 1976-06-24 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3146143A1 (de) * | 1981-11-21 | 1983-06-01 | L. & C. Steinmüller GmbH, 5270 Gummersbach | "verfahren zur herstellung von feinstkristallinem synthetischem anhydrit" |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3146143A1 (de) * | 1981-11-21 | 1983-06-01 | L. & C. Steinmüller GmbH, 5270 Gummersbach | "verfahren zur herstellung von feinstkristallinem synthetischem anhydrit" |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5050291A (de) | 1975-05-06 |
NL7409988A (nl) | 1975-01-28 |
BR7406106D0 (pt) | 1975-05-13 |
ZA744650B (en) | 1975-08-27 |
DE2337608A1 (de) | 1975-03-06 |
GB1432110A (en) | 1976-04-14 |
BE818062A (fr) | 1975-01-24 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2621170A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aluminiumpolyphosphat | |
DE2753868A1 (de) | Verfahren zur reinigung von gips enthaltendem natriumhexafluorosilikat | |
DE1808541C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Phosphorschlamm enthaltenden Abwässern | |
DE2337608C3 (de) | Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips | |
DE2337608B2 (de) | Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorsäure-Abfallgips | |
DE3307315C2 (de) | ||
DE1247282B (de) | Verfahren zur Herstellung von Perdisulfaten | |
DE1266284B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Natriumtrimetaphosphat-Produktes | |
DE1287053C2 (de) | Verfahren zur Entfernung von Flour aus Phosphorsaeure | |
CH634806A5 (de) | Verfahren zur herstellung von gips aus phosphogips. | |
DE665258C (de) | Verfahren zur Herstellung von trockenen, streufaehigen Diammonphosphatduengemitteln | |
DE930204C (de) | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit | |
DE603004C (de) | Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss | |
DE2822303A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer praktisch fluorfreien konzentrierten phosphorsaeureloesung | |
DE2503843A1 (de) | Verfahren zur herstellung von sehr reinen phosphorsaeure-loesungen, ausgehend von roher nassverfahrensphosphorsaeure | |
DE1567510B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Natriumtrimetaphosphat | |
DE19724613B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Natriumtrimetaphosphat | |
DE2515370C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Maddrellschem Salz | |
DE416137C (de) | Verfahren zur Zersetzung von Eisenoxydulverbindungen | |
DE966142C (de) | Verfahren zur Herstellung von Ammonnitrat | |
DE2649086B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Naßphosphorsäure | |
AT269071B (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumfluorid | |
DE1592195B2 (de) | Verfahren zur herstellung von wasserfreiem aluminiumfluorid | |
DE2233189C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Calciumsulfathalbhydrat | |
DE1417941A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels und aehnlicher Stoffe |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |