DE2337312A1 - Verfahren zur isolierung und reinigung von dehydrogenasen - Google Patents
Verfahren zur isolierung und reinigung von dehydrogenasenInfo
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Dipl.-Ing. H.Weickmann.-Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.¥eickmann, Dipl.-Chem. B. Hober
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Verfahren zur Isolierung und Reinigung von Dehydrogenasen
Dehydrogenasen spielen eine bedeutende Rolle in vielen enzymatisch-analytisehen
Prozessen. Insbesondere werden NADP-abhängige
Enzyme wie die Glueose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6P-DH)
für die im klinischen Labor sehr bedeutende Bestimmung der Glucose eingesetzt. Es besteht danach ein Bedarf nach
einfachen Isolierungsmethoden für die genannten Enzyme.
Im wesentlichen werden zwei Methoden zur enzymatischem Bestimmung
der Glucose angewandt. Pur den Routinegebrauch im klinischen
Labor hat sich das Verfahren mit Glueose-Oxydase und
einer HoCU-visualisierenden Farbreaktion bewährt.
Für höchst Genauigkeitsansprüche jedoch verwendet man bevorzugt
die Enzyme Hexokinase und Glucose-ö-Fhosphat-Dehydrogenase
(Ki.ehe z.B. H.U. Dergmoyer, E. Bernt, F. Schmidt und H.
Stork, in H.U. Bergmivv-er Methoden der enzymabischen Analyse,
2. Auflage, 1970, Seite 1163). Die Bestimmung des Blur.zuckers
6098 07/1OuO
nach dieser Methode erfordert jedoch Enzyme hoher Reinheit. So stören insbesondere folgende enzymatisch^ Verunreinigungen:
6-Phosphogluconat-Dehydrogenase (6-PGDH), Phosphogluco-Mutase
(PGIuM), Hexokinase (HK), Phosphoglucose-Isomerase
(PGI) und Glutathion-Reduktase (GR). Ihre Anwesenheit würde unkontrollierbar die Glueose-Änalysenwerte verfälschen. Enthält
die zu analysierende Probe, z.B. menschliche Serum, ATP und Glucose neben G6P, so ist eine genaue Analyse beider Substrate
nicht nebeneinander möglich, wenn die G6P-DH mit Hexokinase verunreinigt ist. Vergleichbare Schwierigkeiten ergeben
sich bei Anwesenheit der anderen erwähnten Fremdenzyme in der G6P-DH, wie von z.B. PGI, da hier Fructose mitreagieren
würde, GR, da das Glutathion in der Probe mit erfaßt würde, 6-PGDH, da sie mit dem Reaktionsprodukt der GöP-BeStimmung
weiterreagieren und zu hohe Werte vortäuschen würde.
Die Beseitigung der genannten Fremdaktivitäten erfordert einen Isolierungsprozeß, der aufwendig und teuer ist. So werden in
den von L. Glaser u. D.H.Brown, J.B.C. 216,67 (1955) publizierten Verfahre*:
zur Reinigung der G6P-DH aus Hefe folgende Schritte angewandt: Autolyse, Protamin-Fällung, Ammonsulfatfrakt.ionierung, Dialyse,
Calcium-Phosphat-Gel-Adsorption, Dialyse, Äthanol-Fraktionierung,
Aluminiumoxyd-Adsorption, Stärke-Cellit-Adsorption, Ammonsulfat-Abtrennung, Ribonucleinsäure. Jedoch
gelang es mit diesen Verfahren nicht, Restspuren von Hexokinase zu beseitigen. Zusätzlich waren die Ausbeuten gering (19 i>).
S.A. Kuby, E.A. Noldman (in Meth. in Enzym. Band 9, 1969, Seite 160) publizierten ebenfalls ein äußerst aufwendiges Verfahren
(s. auch J. Biol. Chem. J56, 1225 (1961)), das über 17
Stufen mit geringer Ausbeute zu einem anscheinend reinen Präparat führt. Bei diesem Verfahren wird zuerst ein Hefeextrakt
hergestellt, es folgt dann eine Ammonsulfat(A3^Fraktionierung,
anschließend eine Silbernitrat-Fällung, eine Extraktion mit
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Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA), eine erneute Aminonsulfat-Fraktionierung.
Nach der Dialyse erfolgt eine Äthanol-Fraktionierung, eine Bentonit-Adsorption, eine erneute AS-Fraktionierung
und nachfolgende Dialyse, anschließend erfolgt eine Aceton-Fällung, eine erneute Ammonsulfat-Fällung; nach
einer Dialyse schließen sich eine DEAE-Cellulose-Adsorption,
eine Dialyse und eine zweite DEAE-Cellulose-Adsorption, eine Ammonsulfat-Fällung, eine Sulfat-Fraktionierung und drei
Umkristallisationen an. Dieses Verfahren ist nicht nur außerordentlich
umständlich und aufwendig, sondern es läßt sich auch nicht in beliebig großen Ansätzen in technischem Maßstab
durchführen« Keines der genannten Verfahren war in der lage, das Bedürfnis nach einem einfachen, reproduzierbaren Anreicherungsverfahren
für G6P-DH zu befriedigen. Insbesondere war es auch nicht möglich, die beiden Enzyme G6P-DH und HK aus
ein- und demselben Ansatz zu isolieren.
Zur Beseitigung der oben aufgeführten Schwierigkeiten und Nachteile hat man auch bereits versucht, Dehydrogenasen nach
dem Prinzip der Affinitätschromatographie zu reinigen. Ein derartiges Verfahren, welches die Wechselwirkung zwischen
Coenzym und Enzym ausnützt, indem an einem festen Träger das Coenzym des zu reinigenden Enzyms fixiert wird, wurde für die
Dehydrogenasen von CR. Lowe und P.D.G. Dean in FEBS-Letters
14 0971) Seite 313 beschrieben. Die Anwendung dieses Verfahrens auch für die Reinigung von -G6P-DH wird in der DT-OS
2 206 636 vorgeschlagen. Bei diesem Verfahren wurde jedoch
nur eine etwa 20-fache Auf reinigung erzielt (vgl. J. D.. Hocking
und J.I. Harris in Biochem. J. 1972). Dieses Verfahren bringt bereits einen gewissen Fortschritt, ein wirklich einfaches
Verfahren zur Reinigung der Dehydrogenasen wird dadurch jedoch immer noch nicht geschaffen, da die erzielbare Anreicherung
viel zu gering ist, um zu hochreinen Enzymen zu ge-
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langen und daher stets die bekannten älteren umständlichen Methoden noch zusätzlich angewandt werden mußten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die oben geschilderten Nachteile zu beseitigen und ein äußerst wirksames und einfaches
Verfahren zur Reinigung der Dehydrogenasen, insbesondere der G6P-DH zu schaffen, welches es gestattet, zu den für diese
Zwecke erforderlichen hohen Reinheitsgraden der Enzyme in wesentlich einfacherer Weise zu gelangen und damit diese
Enzyme einer vielfältigeren und verbreiteteren Anwendung zuzuführen.
Erfindungsgemäß besteht ein Verfahren zur Abtrennung und
Reinigung von NADP-abhängigen !Dehydrogenasen wie G6P-DH unter
Anwendung der Affinitätschromatographie darin, daß als Affinitätsmaterial
ein an einen festen Träger gebundenes Nucleotid mit einer Phosphatgruppe in 2'- oder 3'-Stellung verwendet
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht in einem einzigen Schritt eine außerordentlich hohe Anreicherung bis zum 700-fachen.
Da mit dem natürlichen Coenzym, welches als die weitaus günstigste Akzeptorgruppe an einem Träger angesehen werden
mußte, nur Anreicherungen bis zum 20-fachen gelangen, ist dieses Ergebnis äußerst überraschend, da mit einer Akzeptorgruppe,
welche dem natürlichen Coenzym relativ ferne steht, wie .sie erfindungsgemäß zur Anwendung kommt, ein wesentlich schlechteres
Ergebnis erwartet werden mußte als mit dem natürlichen Coenzym als Akzeptor, welches eine maximale Affinität zu seinem Apoenzyra aufweist und eine Ablösung vom Affinitätschromatographiematerial
gestattet, bei welcher eine Inaktivierung des Enzyms nicht besorgt werden muß.
Als Trägermaterial wird im Rahmen der Erfindung sowohl ein
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natürliches als auch ein synthetisches Material verwendet. Bevorzugt werden jedoch hydrophile Tragermaterialien, wie
beispielsweise Polyacrylamid, Polymere mit freien Hydroxylgruppen wie Cellulose, Stärke, Dextran, Agarose und deren
chemische Abwandlungsprodukte, Polyvinylalkohol sowie insolubilisierte Proteine. Auch Polyamide, Polyester und Polystyrolderivate
sind brauchbar, desgleichen anorganische Trägermaterialien, wie z.B. Glas. Das Trägermaterial kann
in Form von Perlen oder Granulaten, als Gewebe oder eingebettet in Stützmaterialien vorliegen. Sehr gute Ergebnisse
werden mit einem Trägermaterial in Form permeabler Perlen oder Granulate erzielt, die sowohl in einer Säule als auch
im Batch-Verfahren eingesetzt werden können. Besonders bevorzugtes Trägermaterial sind vernetztes Dextran und Agarose.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren als Akzeptor verwendete
Gruppierung besteht aus einem Nucleotid mit einer Phosphatgruppe in Stellung 2' oder 31. Diesen Verbindungen kommt nachstehende
Formel zu
-CH0 Base
ά 0
ά 0
HO
PO3H2
Die Bindung dieses AkKeptormolcküls kann sowohl über die
CHp-Gruppe des Zuckers als auch über die Base erfolgen. Die
Bindung kann direkt erfolgen oder unter Zwischenschaltung
einer weitoron bindenden Gruppierung. Die Art dieser Bindun-
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gen ist für das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens unwichtig,
kann jedoch im Einzelfall das Ergebnis des Verfahrens in gewissem Umfang beeinflussen. TJm daher in einem speziellen
Fall eine optimale Anreicherung eines bestimmten Enzyms zu erzielen, ist es zweckmäßig, verschiedene Bindungsarten auf
die beste Anreicherungswirkung auszuprobieren.
Als Base können im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb der Akzeptor gruppierung sowohl die natürlichen in
Nucleotiden vorkommenden Basen wie Uridin, Guanosin, Adenosin,
Thymidin, Cytidin, Xanthin, Methylxanthin und dgl. als
auch deren substituierte Derivate oder Homologe verwendet werden.
Zur Bindung des Akzeptors an den Träger können die bekannten chemischen Verknüpfungsmethoden angewendet werden. Die Art
der Fixierung ist nicht Gegenstand der Erfindung. Geeignete bekannte Methoden sind beispielsweise Aktivierung mit BrCN,
Kupplung mit p-Aminophenylgruppierung, mit Aminocapronsäure,
Aminoäthylamidobernsteinsäure usw.
Andere Beispiele für bekannte Kupplungsmethoden zur Bindung
des Akzeptors an den Träger sind die Einführung von Azidgruppen oder Chlortriazinylgruppferungen in den Träger,
die anschließend mit dem Akzeptor umgesetzt werden. Bei Aminogruppen- bav/. Carboxylgruppen-haltigen Trägermaterialien kann
beispielsweise auch eine Kupplung unter Verwendung von Carbödiimiden
erfolgen.
Wie oben erwähnt, eignet sich das Verfahren der Erfindung zur
Abtrennung und Reinigung der NADP-abhängigen Dehydrogenasen.
Unter NADP-abhängigen Dehydi'ogenasen werden dabei ira Ralfen
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der vorliegenden Erfindung auch solche Dehydrogenasen verstanden,
die nicht alleine von IABP, sondern auch von NAD abhängig
sein können. Beispiele für NADP-abhängige Dehydrogenasen, die erfindungsgemäß gereinigt werden können; sind außer
G6P-DH, die bevorzugt wird, Glutamatdehydrogenase, Isocitratdehydrogenase,
Glutathion-Reduktase, Glycerinäldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase,
e-Phosphogluconsäure-Dehydrogenase, Lactat-Dehydrogenase
und Malat-Dehydrogenase.
Die verschiedenen HADP-abhängigen Dehydrogenasen v/eisen überraschenderweise
zu den verschiedenen erfindungsgemäß verwendbaren Akzeptoren unterschiedliche Affinität auf, so daß die
Erfindung auch eine Auftrennung der einzelnen NADP-abhängigen
Dehydrogenasen untereinander ermöglicht. Die Dehydrogenasen, die erfindungsgemäß isoliert und gereinigt werden können, umfassen
rohe Enzymextrakte und Enzymgemische, die aus tierischen, pflanzlichen oder mikrobiologischen Geweben stammen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt, daß eine Lösung, die die gesuchte Dehydrogenase enthält,
beispielsweise als Bestandteil eines Enzym- oder Proteingemisches, durch eine Säule passieren gelassen wird, die
mit dem erfindungsgemäßen Chromatographiematerial gefüllt ist. Nach dem Waschen der Säule zur Entfernung unerwünschter Begleitstoffe werden dann die adsorbierten Enzyme durch Elution
entfernt, wobei vorzugsweise Pufferlösungen mit steigender lonenstärke eingesetzt werden, also eine Gradientenelution.
Besonders gute Ergebnisse wurden mit anorganischen Phosphatpufferlösungen erhalten, geeignet sind jedoch auch andere
Pufferlösungen, welche keine Denaturierung des gewünschten Enzyms hervorrufen können. Geeignet sind ferner auch Neutralsalzlösungen,
beispielsweise Lösungen von Natriumchlorid oder Ammoniumsulfat. Die Elution ist schließlich auch mit dem Coenzym,
Substrat oder einem Inhibitor durchführbar. Das Verfah-
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ren der Erfindung kann jedoch auch durch Adsorption und EIution
in Batch durchgeführt werden.
Wie bereits erwähnt, gestattet das Verfahren der Erfindung eine außerordentlich weitgehende Reinigung und Anreicherung der
gewünschten Enzyme in einem einzigen Verfahrensschritt. Das Verfahren der Erfindung ist außerordentlich spezifisch und
unkompliziert und rasch durchführbar. Da bis zu viel-100-fache
Reinigungen in einem einzigen Schritt möglich sind, genügt zumeist eine einzige Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
um zu einem für praktische Zwecke ausreichend reinen Enzympräparat zu gelangen. Pur besondere Zwecke kann jedoch
die erfindungsgemäße Behandlung wiederholt werden, zweckmäßig
unter Verwendung verschiedener Affinitätschromatographiematerialien,
wobei sowohl der Träger als auch die Akzeptorgruppe variiert werden können. Es ist schließlich auch möglich, erfindungsgemäß
gereinigte Dehydrogenasen auch nach den bekannten IPeinreinigungsmethoden für die derartige Enzyme noch weiter
zu reinigen.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung v/elter. In
diesen Beispielen werden die nachstehend aufgeführten Abkürzungen verwendet:
APUT = 5'(p~Amino-phenyl-phosphoryl)-Uridin-2· (3')-phosphat
APGP = 5'(p-Amino-phenyl-phosphoryl)-Gaanosin-2'(3')-phosphat
APAP = 5'(p-Amino-phenyl-phosphoryl)-Adenosin-2'(3f)-phosphat
APG- = 5!(p-Aiiiino-phenyl-phosphoryl)-(Tuanosin
APA = 5'(p-Amino-phenyl-phosphoryl)-Adenosin
O-AD-A-5-MP = 8-Amino-äthylamino~adenosin-5'-phosphat B
ACS--APG = APG- gekuppelt an --amino-caproneäure
GT)A-APG- = APG gekuppelt an y^ee-amino-äthyl-amido-bernsteinsäure
8-IIMD-A-5-KP = 8-Amino~hexyl-amino-adenosin"!5'-phosphat B
8-HMD-A-2,5-DP = 8-Amino-hexyl-amino-adenoöin-2'(3'),5'-phosphat B
GlDH = Glutamät-Dehydrogenase
ICDH = Isocitrat-Dehydrogenase
GR = Glutathion-Reduktase
ICDH = Isocitrat-Dehydrogenase
GR = Glutathion-Reduktase
GAPDH = Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase
^e J- H h D - A - V ,
LDH = lactat-Dehydrogenase
MDH = Malat-Dehydrogenase
PGK = 3-Phosphoglycerat-Kinase
HK = Hexokinase
GK = Glycerokinase
AS = Amrnoniumsulfat
CK = Creatinkinase
I4K ■= Myokinase
PK = Pyruvatkinase
MDH = Malat-Dehydrogenase
PGK = 3-Phosphoglycerat-Kinase
HK = Hexokinase
GK = Glycerokinase
AS = Amrnoniumsulfat
CK = Creatinkinase
I4K ■= Myokinase
PK = Pyruvatkinase
Die Schreibweise Base-2'(3')-phosphat bedeutet, daß die Phosphatgruppe
in 21- oder 3'-Stellung steht, die genaue Stellung
nachträglich
geändert
geändert
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- ίο -
jedoch nicht bestimmt wurde. Vermutlich liegen Gemische vor.
B = Akzeptor über Stellung 8 der Base an den Träger gebunden.
A. Herstellung des Affinitätsadsorbens:
500 g abgesaugte Agarose (Sepharose 4Bd, Ea. Pharmacia, Uppsala)
werden in 500 ml dest. Wasser auf ge.schlämmt. Daneben v/erden
50 g Bromcyan in dest. Wasser gelöst. Die Agarose wird dann
mit 5 IT NaOH auf pH 11 eingestellt und das gelöste Bromcyan
wird zugegeben. Durch Zusatz von 5 N Natronlauge wird der pH bei ca. 11 über 10 min gehalten. Danach wird die aktivierte Agarose
abgesaugt und mit 0,5 M eiskalter K2HPO.-Lösung gründlich
gewaschen. Sie wird anschließend mit dem zu fixierenden Akzeptor (5 g in .1 000 ml 0,5 M K2HPO.) bei pH 9 über Nacht
bei 40C gekuppelt. Der fertige Träger wird schließlich mit
jeweils ca 1 1 0,5 M K2HPO., dest. Wasser, 0,1 M Essigsäure,
dest. Wasser, 1,0 M NaCl und dest. Wasser inhibitorfrei gewaschen.
Der Gehalt des so dargestellten Affinitätsadsorbens beträgt zwischen ca. 5 und 10 μΜοΙ Akzeptor pro g auf einer
Fritte abgesaugten Gels.
B. Adsorption von G—6-P-DH aus dein Hefe-Autolysat:
Ausgehend von 285 g Trockenhefe wurde der durch AS-Fraktionierung
bei einer AS-Konzentration von 1,6 - 2,6 M erhaltene Niederschlag gelöst und gegen Wasser dialysiert. Zu 500 ml Dialysat
mit einer spezifischen G6P-DH-Aktivität von 0,6 wurden anschließend
25 g APGP-Agarose, hergestellt gemäß A. unter Verwendung von APGP als Akzeptor, gegeben. Nach 20-minütigem
Rühren wurde abgesaugt. Der Überstand enthielt noch 8,6 ^
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der eingesetzten G-6-P-DII. Nach Waschen des Adsorbens mit
0,4 M Kochsalzlösung vrardei;· anschließend 60 # der G-6-P-DH
bei einem pH von 7,6 mit 0,5 M Phosphat eluiert. Erhalten wurde eine spezifische Aktivität von 96. Das Enzym enthielt
noch folgende Fremdaktivität en:
ADH 0,26 #, HK 0,22 %t PGIuM 0,02 fo, PGI 0,12■ #, GR 0,37 #,
6PGBH 1,46 ?S.
Chromatographie von G-6-P-DH aus dem Hefe-Autolysat nach
einer positiven AS-Fällung:
Ausgehend von 950 g Trockenhefe vmrden nach 5 Std. Gärung der
v/ie in Beispiel 1 B. beschrieben erhaltene Niederschlag der Ammonsulfatfällung geüst und gegen Wasser dialysiert. Das
Dialysat v/urde auf 5 1 (20 mg Protein/ml) verdünnt und über
150 g APGP-Agaröse chromatographiert. Nach Viaschen mit 0,4 H
Kochsalzlösung vmrde die G-6-P-DH mit 1 H Ammoneulfatlösung
eluiert in einer Ausbeute von ca. 80 5$ mit einer ßx>ezi.fifichen
Alctivität von 420 und mit folgendem Gehalt an Prcmdaktivitäten:
6PGDH 0,04 ?», PGI 0,01 #, HK 0,08 $>t GR 0,01 i>% PGIuM 0,01 #,
0}01 %.
Nachstehende Tabelle faßt die Ergebnisse zusammen:
Schritt speK. Alct. Ausbeute an Reinigungs
Ai.tivität in io faktor
Autolyse
AS-Praktion i (O'
AS-Praktion i (O'
0,6 100
ßv.· ?.'!··Ιο Α 20 00 700
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BAD ORIGINAL
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
Die folgende Tabelle enthält die Ergebnisse des Verfahrens zur Isolierung der G-6-P-DH nach S.A. Kuby und E.A. Noltmann,
Kolowick-Kaplan, Methods in Enzymology, Band _9, (1966) 116 f.
Schritt | spez. Aktivität | 16 | Ausbeute an Aktivität in # |
Reiiu gungs- faktor |
Autolyse | O, | 20 | 100 | |
AS-Fraktionierung | O, | 5 | 90 | 1,2 |
Silbernitrat- Fällung, Extrak tion des Nieder schlags |
0, | 7 | 70 | 2,5 |
AS-Fraktionierung | o, | 65 | 1,4 | |
Äthanol-Fraktion. | 13 | 56 | 18 | |
Betonit-Adsorp. | 22 | 46 | 1,7 | |
AS-Fraktionierung | 37 | 42 | 1,5 | |
Ace ton-Fraktion. | 71 | 34 | 2,1 | |
AS-Fraktionierung | 106 | 27 | 1,5 | |
Dialyse, DEAE- Cellulose |
160 | 23 | 1,5 | |
AS-Fraktionierung | 200 | 21 | 1,2 | |
Verschiedene Kri s tallisationen |
410 | 10 |
Isolierung der G-6-P-DH aus dem Hefe-Autolysat durch direkte
Chromatographie:
500 g Trockenhefe wurden bei 370C 20 Std. in 1,2 1 0,025 M
bei pH 5 autolysiert. Das Autolysat wird mit 3,0 1
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eiskaltem Wasser verdünnt, nach Zusatz von 4,5 ?° Polyäthylenirain
wird das Zentrifugat an 150 g APGP-Agarose chromatographiert. Erhalten wurden ausgehend von einer spezifischen Aktivität
von ca. o,4 U/mg nach Elution mit 1 M Ammonsulfat-Lösimg
in einer Ausbeute von 83 5^» 66 mg G-6-P-DII einer spezifischen
Aktivität von 174. Anreicherung ca. 435-fach.
Isolierung der G--6-P-DH aus dem Frischhefeextrakt:
Die Frischhefe wird mit einer Glaskugel-Mühle aufgeschlossen. Aus 1,5 kg Frisehhefe, die in 10 1 Leitungswasser suspendiert
wurden, wird nach Zusatz von 1 $ Polyathylenimin und Zentrifugation
ein klares Zentrifugat erhalten. 6,5 1 dieses Zentrifugats wurden an einer 10Og APGP-Agarose enthaltenden Säule
chroraatographiert. Nach gründlichem Waschen mit 0,4 M Kochsalzlösung
wurden 84 $ der G-6-P-DH mit 1 M Ammonsulfat-Lösung
elufert (50 mg, spez. Aktivität = 264). Das Präparat enthielt keine PGI, keine ADH, GR 0,1 $, HK 0,01 i>
und 6PGDH 0,02 <?<>.
Analoge Ergebnisse wie in den vorhergehenden Beispielen wurden erhalten, wenn mit 0,1 M Citratpuffer pH 6, 1 M Kochsalzlösung,
0,3 M Magnesiumchloridlösung, 0,1 M Pyrophosphatpuffer pH6,5 oder 0,3 M Phosphatpuffer pH 7,6 eluiert wurde.
Dieses Beispiel zeigt die Adsorption der G6P-DH (spezifische Aktivität ca. 150) an Agarosen, die verschiedene Akzeptoren
enthalten. Die Akzeptoren wurden alle nach der Bromeyan-Aktivierung
gebunden. Die Beladung (Henge Akzeptor pro g Träger)
betrug ca. 5 - 10 μΜοΐ/g. Es wurden jeweils 5 ml Enzymlösung
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BAD ORIGINAL
mit einer Konsentration von 1 mg/ml eingesetzt. Zu dieser Enzymlösung
wurden 500 mg akzeptorhaltige Agarose gegeben. Die nachstellende Tabelle zeigt die verwendeten Akzeptoren und die
mit diesen erhaltenen Ergebnisse.
Akzeptor % gebunden
erfindungsgemäß | 75 |
APUP | 95 |
APGP | 95 |
APAP | 62 |
8-HMD-A-5-MP | 97 |
8-HMD-A-2,5-DP | |
Vergleich | 8 |
APG | 0 |
APA | 15 |
8-AD-A-5-MP | 20 |
AGS-APG | 20 |
GDA-APG | |
Die nicht erfindungsgemäßen Akzeptoren, die also keine Phosphatgruppe
in Stellung 2' oder 3' enthalten, wie APG und APA sowie solche, bei denen die Phosphatgruppe in Stellung 51
steht, wie 8-AD-A-5-MP, ACS-APG und'GDA-APG sind, wie die
obigen Ergebnisse zeigen, zur Reinigung der Dehydrogenasen ungeeignet.
Chromatographie von G6P-DH aus Hefedialysat an APUP-Agarose
3,2 1 Hefedialysat, erhalten wie in Beispiel 2 beschrieben, wurden auf 8 1 verdünnt (20 mg Protein/ml, 1,1.10^ U). Dieae
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lösung wurde an 0,5 kg APUP-Agarose cliromatograpliiert (Säulendimension
5 χ 32 cm), Eluiert wurde mit 0,25 M Phosphat, pH =
7,6. Ausbeute 200 mg zu 320 U/mg (entspricht 58 #).
Chromatographie von G6P-DH aus' Trockenhefe an APUP-Agarose
460 g Trockenhefe wurden in 1,2 1 0,2 M Natrium-Phosphat-Puffer 6 Std. bei 370C und pH 6,5 autolysiert. Anschließend
wurde mit Eiswasser 1:4 verdünnt und durch Zusatz von 1 % Polyäthylenimin wurden die Zellrückstände gefallt. Das Zentrifugat
enthielt 3,1.1O4- U (spezifische Aktivität 0,55).
Nach dex* Verdünnung auf 21 1 wurde die Enzymlösung an 200 g APUP-Agarose chromatographiert. Die G6P-DH wurde nach Waschen
mit 0,15 M Kochsalzlösung mit 0,25 M Phosphat, pH = 7,6 eluiert.
Erhalten wurden 76 $> (223 mg, spezifische Aktivität =
105, 0,02 # HK, 0,04 % GR, 0,4 $ 6-PG-DII).
Gesamtausbeute 42 mg der spezifischen Aktivität von 380, Anreicherung ca. 700-fach.
Chromatographie von G6P-DH aus Frischhefe an APUP-Agarose
1,5 kg Frischhefe wurden in 10 1 Wasser auf ge schlämmt und in einer Glasperlen-Mühle aufgeschlossen. Nach Zugabe von 1 S
Polyäthylenimin und Abzentrifugation des Niederschlags wurde das Filtrat, das in 8,5 1 1.9.1Ο4 U = 100 % enthielt, an einer
200 g-APUP-Agaröse-Säule chromatogrnphiert. Das Eluat (0,25 M
PO^, pH = 7,6) enthielt 91 % (265 mc, spezifische Aktivität
= 63). Der Gehalt an Fremdaktivitäten betrug 6-PG-DH 0,33 #,
HK 0,02 Jb, GR 0,03 $.
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Verschiedene NADP-abhängige Dehydrogenasen wurden an APGP-Agarose
adsorbiert. Dabei wurden jeweils 500 mg der akzeptorhaltigen e zu 5 ml Enzymlösung mit einem Gehalt von
1 mg/ml gegeben. Nachstehende Tabelle zeigt die verwendeten Enzyme, die prozentuale Adsorption derselben an das Chroniatographiematerial
unter vergleichbaren Bedingungen sowie die prozentuale Elution beim Waschen mit 0,05 M Kochsalz.
Enzyme # Adsorption unter Elution beim Waschen
vergleichbaren Be- mit 0,05 M Kochsalz dingungen
G6P-DH 95 0
6PG-DH 87 0
GlDH 87 0
IGDH 100 0
GR 95 5
GAPDH 99 14
MDH 99 5
Abtrennung von 6PG-DH als Fremdaktivität aus a-Glucosidase
an HMD-A-2'(3f)-Phosphat-Agarose
30 mg einer a-Glucosidase der spezifischen Aktivität 40 U/mg
mit einem Gehalt von 0,52 # 6PG-DH als Verunreinigung wurden in 6 ml 0,1 M Citratpuffer pH 6,5 gelöst und diese Lösung
auf einer 1x8 cm-Säule, enthaltend 6 g HMD-A-2' (3f)-Ph.osphat-Agarose,
chromatographiert. Die a-Glueosidase wird hierbei
nacmrüalteh
geändert
geändert
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nicht gebunden und findet sich beim Waschen der Säule mit zwei
Säulenvolumina des Gitratpuffers in einer Ausbeute von 93,7 $ wieder. Der Gehalt an .6PG-DH beträgt 0,0017 1°.
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Claims (4)
- PatentansprücheMy Verfahren zur Abtrennung und Reinigung von NADP-abliängigen Dehydrogenasen, wie G6P-DH, unter Anwendung der Affinitätschromatographie, dadurch gekennzeichnet, daß als Affinitätschromatographiematerial ein an einen festen Träger gebundenes Nucleotid mit einer Phosphatgruppe in 2f- oder 3'-Stellung verwendet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Nucleotid Uridin-, Guanosin- oder Adenosin-2·(31)-phosphat verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein hydrophiles Trägermaterial verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial fernetztes Dextran oder Agarose verwendet werden.509807/1090
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