DE2206636B2 - Reaktive Matrix zur Trennung von in einem Medium vorliegenden Enzymen und Verwendung derselben zur affinitätschromatographischen Trennung von Enzymen - Google Patents
Reaktive Matrix zur Trennung von in einem Medium vorliegenden Enzymen und Verwendung derselben zur affinitätschromatographischen Trennung von EnzymenInfo
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Description
4r>
Zur Trennung von Reinigung von Rohgemischen, die Enzyme zusammen mit anderen organischen Materialien
enthalten, ist die Affinitätschromatographie bekannt, bei deren Durchführung ein Substrat für eines der
Enzyme verwendet wird, das an ein unlösliches polymeres Trägermaterial, wie beispielsweise Zellulose,
gebunden ist, worauf das enzymenthaltende Gemisch mit dem Substrat in Berührung gebracht wird. Das
Enzym wird dabei vorübergehend an das Substrat gebunden, während das Trägermaterial von Verunreinigungen
freigewaschen und nachfolgend zur Gewinnung des Enzyms behandelt wird. Diesem Verfahren haftet
jedoch der Nachteil an, daß nur ein einziges Enzym gleichzeitig aus dem Gemisch entfernt werden kann.
Die Trennung von komplexen Gemischen, die eine Vielzahl von Enzymen enthalten, ist nach dieser
Methode mühsam und zeitraubend.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein System zu schaffen, mit dessen Hilfe es möglich ist, in
einfacher Weise auch komplexe Gemische von Enzymen zu trennen.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung durch die Matrix gemäß dem Patentanspruch gelöst.
Aus »Immunochemistry, Pergamon Press 1965, Bd. 2, S. 293, 320 bis 322«^ ist es bekannt, Purine, Pyrimidine,
Nucleoside Und Nttdeotide an unlösliche Trägermaterialien
zu binden und mit Hilfe dieser reaktiven Matrizes durch Doppelstrang-Komplexbildung Komplementär-Nucleinsäuren
und deren Derivate aus Lösungen zu binden und zu fraktionieren. Ferner ist es aus dieser
Literaturstelle bekannt, Enzyme an unlösliche Trägermaterialien chemisch zu binden, es wird jedoch betont,
daß Daten über die Effektivität derartiger gebundener
Enzyme und deren Anwendung zu Synthese- oder Abbauzwecken nicht vorliegen.
Demgegenüber werden erfindungsgemäß keine Enzyme, sondern Coenzyme an unlösliche Trägermaterialien
chemisch gebunden und mit Hilfe der dabei erhaltenen Matrizes ganze Gruppen von Apoenzymen,
für welche das betreffende Coenzym die prosthetische Gruppe zur Entfaltung der Enzymwirkung darstellt,
Auslösungen von Enzymgemischen selektiv gebunden und fraktioniert Unvorhersehbar war dabei auch die
erfolgreiche Fraktionierung der an das Coenzym gebundenen Apoenzyme unter Berücksichtigung der
bekannten Tatsache, das sterische Hinderungen, elektrostatische Wechselwirkungen und DiffusionseinflUsse
bei der Bindung und Eluierung derartiger Enzyme eine wesentliche Rolle spielen.
Die Bindung zwischen einem Enzym und seinem Coenzym ist gewöhnlich sehr schwach im Vergleich zu
einer kovalenten Bindung, dennoch in überraschender Weise ausreichend, um die Trennung unter Einsatz der
erfindungsgemäßen Matrizes zu ermöglichen. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
sie es ermöglicht, die Stärke der Enzym-Coenzym- Bindung zu ändern, beispielsweise durch Kontaktieren der
reaktiven Matrix mit den daran sitzenden Enzymen mit einer Lösung kleiner Moleküle, wie eines Substrats oder
eines Inhibitors für eines oder mehrere der Enzyme oder sogar Kaliumchlorid, so daß die Enzyme in einer
gewünschten Reihenfolge eluiert werden können. Es wurde ferner gefunden, daß es zweckmäßig ist, die
Enzymmischung mit der reaktiven Matrix in Gegenwart eines Substrats für wenigstens eines der zu trennenden
Enzyme zu kontaktieren. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Enzymmischung, die in einer
Lösung eines geeigneten Puffersalzes, wie eines anorganischen Phosphats, gelöst ist, mit der reaktiven
Matrix kontaktiert, worauf die Matrix mit einer Lösung des Puffers gewaschen wird, der eine bestimmte Menge
eines Substrats für wenigstens eines der Enzyme enthält, wobei die Enzymmischung von der Matrix durch
Eluierung mit Lösungen mit steigender lonenkonzentration oder durch Eluierung mit Lösungen von
Komponenten der Enzymreaktion, beispielsweise NAD oder NADH, abgetrennt wird.
»Sepharose« ist ein Warenzeichen für Agarose.
Enzyme, die unter Einsatz der erfindungsgemäßen Matrizes getrennt und gereinigt werden können, sind
beispielsweise Rohenzyme, Enzymgemische oder Enzymsysteme, die in tierischen, pflanzlichen oder
mikrobiologischen Geweben vorliegen oder daraus isoliert worden sind, ferner Rohextrakte dieser Gewebe
sowie synthetische Enzyme, beispielsweise solche, die nach der Merrifield-Festphasenmethode hergestellt
werden. Beispiele für Enzymgruppen, deren Aktivität von der Gegenwart eines Coenzyms abhängt, sind
Dehydrogenasen, wie beispielsweise Alkohol-dehydrogenase, Lacta-dehydrogenase oder Threonin dehydrogenase,
Oxidasen, wie beispielsweise d- und I-Aminosäu-
reoxidase, Decarboxylasen, wie Lysindecarboxylase
oder Arginindecarboxylase sowie Kinasen, wie beispielswehe
Hexokinase oder Glukokinase.
Das polymere Trägermaterial kann «ι Form von
Kügelchen oder einer Bahn, beispielsweise einer
gewebten Bahn, oder in einer anderen gegossenen oder
extrudierten Form vorliegen. Vorzugsweise wird das Material in Form eines durchlässigen Materials
hergestellt, das sich in eine Säule einfüllen läßt
Die Coenzyme können mit dem polymeren Trägermaterial
nach verschiedenen chemischen Methoden
verknüpft werden. Azidgruppen oder Chlor-s-triazinyl·
Gruppen könnten auf der polymeren Matrix ausgebildet werden, die direkt mit dem Coenzym reagieren, ohne
seine Fähigkeiten zu beeinträchtigen, sich selbst an ein Enzymmolekül zu binden. Gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wirjj
Zellulose, ein Zellulosederivat oder dergleichen mit einer Vielzahl von vizinalen Diolgruppen mit Bromcyan
und dann mit dem Coenzym gemäß dem folgendet) Reaktionsschema behandelt: !
-OH
—OH
+ CNBr
— O
—O C=NH
RNH2
—O
— O
C=N-R
+ NHj
In dem vorstehenden Reaktionsschema stellt RN H2
das Coenzym dar. Bevorzugt wird das Coenzym mit der Hauptkette der Polymerisatkette durch eine Kohlenstoffzwischenkette
mit entweder 2 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Oligopeptiden oder polyaromatischen
Systemen, wie beispielsweise Benzidinbrücken, verbunden.
Die Erfindung wird vorzugsweise in der Weise durchgeführt, daß eine Lösung des Enzymgemisches
durch eine Füllkörpersäule, die mit der reaktiven Matrix gefüllt ist, geschickt wird Nach dem Waschen der Säule
zur Entfernung unerwünschte* Materialien werden die daran gebundenen Enzyme nacheinander durch Eluieren
entfernt, vorzugsweise mit Pufferlösungen, steigender lonenstärke, oder Pufferlösungen mit Kofaktoren
für die Enzyme. So wurde gefunden, daß verschiedene Enzyme von der Säule bei verschiedenen und
charakteristischen lonenstärken entfernt werden, so daß eine Enzymtrennung möglich ist. Anorganische
Phosphatpufferlösungen und Kaliumchloridlösungen haben sich als außerordentlich geeignet als Mittel zur
Steigerung der lonenstärke erwiesen.
Enthält die Mischung nur zwei Enzyme, kann ein anderes und einfacheres Verfahren gewählt werden.
Dabei werden in der ersten Stufe die Enzyme an die reaktive Matrix in der beschriebenen Weise gebunden
und dann mit einer Lösung eines Substrats oder Effektors für eines der Enzyme gewaschen. Es wurde
gefunden, daß diese Technik das Enzym, dessen Substrat oder Auslöser durch die Säule geführt wurde und das
andere Enzym in das Elutionsmittel entfernt, oft fester an den Träger bindet. Das auf dem Träger bleibende
Enzym kann durch Waschen mit einer Pufferlösung höherer lonenstärke oder durch Entfernen des Auslösers
oder durch Zusatz eines konkurrierenden Mittels für diesen Auslöser entfernt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht:
Dieses Beispiel beschreibt die Trennung eines Gemisches von L-malat-dehydrogenase und L-Lactatdehydrogenase
an N AD-Zellulose. 10 g Zellulosepulver werden nach dem Bromzyanver-
r> fahren von Axen, Porath und Emback, Nature 1967,214,
Seite 1302 aktiviert und mit 100 mg Nikotinamid-adenin-dinucleotid
in 0,1 m Natriumkarbonatpuffer vom pH 9 für 12 Stunden umgesetzt. Ein künstliches Gemisch
wird aus L-Malat-dehydrogenase (MDH) L-Lactat-dehydrogenas (LDH) und Rinder-Serumalbumin (BSA)
hergestellt und über Nacht gegen lOm-molaren Phosphatpuffer dialysiert. Die N A D-Zellulose wird in
eine Säule von 5 mm Durchmesser und 20 mm Höhe gebracht und mit 10 m-molarem Phosphatpuffer von
4-> pH 7,5 ins Gleichgewicht gesetzt. Eine 50 μΙ-Probe mit
0335 Einheiten MDH, 1,85 Einheiten LDH und 0,8 mg
dienten in 10 m-molarem Phosphatpuffer eluiert, wobei der Gradient von 0 bis 0,5 m KCl (20 ml insgesamt) liegt,
MDH1 LDH und BSA werden in der von der Säule ablaufenden Lösung untersucht und die anfänglichen
und abschließenden spezifischen Aktivitäten, Gewin-
v> nungsquoten und Reinigungsfaktoren sind in der
folgenden Tabelle wiedergegeben:
F.n/ym | Zugesetzte Einheilen |
Spezifische Anfangs aktivität |
Gewonnene Einheiten |
Spezifische End-Aktivitiit |
Remigungs- l'aktor |
(E/mg) | (E/mg) | ||||
MDH | 0,335 | 0,42 | 0,3 | 20 | 47,6 |
LDH | 1,85 | 2,30 | 1,3 | 26 | 11,3 |
BSA | (1.8 ITl!! |
Es wird gefunden, daß MDH bei 0,1 m KCl, BSA bei
0,175 m KCi und LDH bei 03 m KCl eluiert wird.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Chromatographie eines rohen Extrakts von Pseudomonas oxalaticus an
NA D-Zellulose, die wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt wurde. Der Rohextrakt wurde über Nacht
gegen 10m-molaren Phosphatpuffer von 7,5 dial>siert,
und eine 0,5 ml-Probe auf eine 1,4 cm χ 9,0 cm-Säule mit
NAD-Zellulose gebracht, die mit dem gleichen Puffer ins Gleichgewicht gesetzt worden war. Nichtadsorbiertes
Protein wurde aus der Säule mit 40 ml des Puffers ausgewaschen und das Enzym mit einem Kaliumphosphatgradienten
von 0,01 bis 0,5 m, 160 ml Gesamtvolumen, bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 30 ml/h
eluiert Die folgenden Enzyme wurden in dem Eluat untersucht und die Konzentration des zu ihrem Eluieren
notwendigen Phosphats in Klammern angegeben.
D-Glucose-6-phosphat-dehydrogenase (45 mMol)
L-Lactat-dehydrogenase(130 mMol)
L-Threonin-dehydrogenase (ca. 250 mMol).
L-Lactat-dehydrogenase(130 mMol)
L-Threonin-dehydrogenase (ca. 250 mMol).
Eine größere Spitze inerten Proteins wurde bei 45 mMol Phosphat, wie in F i g. 1 gezeigt, eluiert.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Chromatographie von L-Threonin-dehydrogenase aus einem dialysierten
Rohextrakt von Pseudomonas oxalaticus an NAD-Zellulose in Abwesenheit (A) und Anwesenheit (B) von 10
mMol L-Threonin. Es wurde das Verfahren wie in Beispiel 2 gewählt, außer daß im Falle B 10 mMol
L-Threonin in dem Puffer und dem Gradienten eingeschlossen war.
L-Threonin-dehydrogenase und ein größerer Anteil enzymatisch aktiven Proteins wurden bei den folgenden
Konzentrationen an Kaliumphosphat, wie in Fig.2a und 2b gezeigt, eluiert
(A) | (B) |
Kein | 10 mMol |
Threonin | L-Threonin |
L-Threonin-dehydrogenase 220 mMol 220 mMol Inertes Protein 140 mMol 90 mMol
Dieses Beispiel veranschaulicht den Vorteil, L-Threonin in das Puffersystem einzuschließen, um die
Reinigung des Enzyms L-Threonin-dehydrogenase an NAD-Zellulose zu unterstützen.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Affinitätschromatographie der L-Threonin-dehydrogenase aus einem
Rohextrakt von Pseudomonas oxalaticus an einem diazo-verbundenen NAD-Zellulosederivat, das wie folgt
hergestellt wurde. o-Amino-phenol wurde nach der Bromzyantechnik von Axen, Porath und Emback (1967)
an Zellulose gekuppelt Die o-Hydroxyamino-Zellulose
(15 g) wurde mit diazotierten! Benzidin (aus 1 g Benzidin-HCl) bei 0°C 10 Minuten behandelt Das
Zellulosederivat wurde mit eiskaltem Wasser 10 Minuten gewaschen und in einer Lösung von NAD
(50 mg) in 0,1 molarem Natriumbicarbonatpuffer, pH 9,0
(15 ml), suspendiert Die Suspension wurde über Nacht bei 0"C gerührt und mit einem großen Volumen
eiskalten destillierten Wassers durchgewaschen.
diazo-verbundenen NAD-Zellulose gebracht, die mit 10 mMol Phosphatpuffer vom pH 7,5 equilibriert war.
volumen bei einer Durchflußgeschwindigkeit von 5 bis 6 ml/h eluiert
Auf L-Threonin-dehydrogenase und anderes enzymatisch aktives Protein wurde in der ablaufenden Lösung,
wie in F i g. 3 gezeigt, geprüft
Dieses Beispiel zeigt die Chromatographie von D-Glucose-6-phosphat-dehydrogenase aus einem Heferohextrakt
an e-Amino-caproyl-NADP-sepharose, die wie folgt hergestellt war:
e-Amino-caproyl-sepharose wurde durch Kuppeln von 6-Aminokapronsäure (1 g) mit Sepharose 4B (10 g)
nach der Methode von Axen, Porath und Emback (1967) hergestellt. Zu 10 g dieses Polymerisats wurden 5 g
Dicyclohexyl-carbodiimid in 12 ml Pyridin und 100 mg NADP in 3 ml Wasser zugesetzt Dieses Gemisch wurde
10 Tage bei Raumtemperatur langsam gerührt, und das Gel nacheinander mit 80%igem wäßrigem Pyridin,
Äthanol, Butanol, Äthanol, Wasser, 2molarer KCl und schließlich mit Wasser gewaschen.
Eine Probe (1 ml) des rohen Hefeextrakts wurde auf eine 1 cm χ 5 cm-Säule der e-Amino-caproyl-N ADP-sepharose
aufgebracht, die mit 0,05 molarem Triäthanolamin-NaOH-Puffer vom pH 7,6 equilibriert war.
Nichtadsorbiertes Protein wurde mit 50 ml des gleichen Puffers ausgewaschen und das Enzym mit einem
Kaliumchloridgradienten von 0 bis 03 molar, 200 ml Gesamtvolumen, bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 12 ml/h, eluiert.
In der ablaufenden Lösung wurde auf D-Glucose-6-phosphat-dehydrogenase
und anderes enzymatisch aktives Protein geprüft. Enzym wurde bei 0,15 molarer KCl eluiert, wobei seine spezifische Aktivität von
0,29 μΜοΙ NADPH/min/mg im Anfangsextrakt auf
6,50 μΜοΙ NADPH/min im gereinigten Produkt, wie in F i g. 4 gezeigt, anstieg. Die Gewinnung der Enzymaktivität
war quantitativ.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Isolierung von /f-Hydroxybutyrat-dehydrogenase aus einem Rohextrakt
von Rhodopseudomonas sphaeroides an e-Aminocaproyl-NAD-sepharose.
Die reaktive Matrix wurde, wie in Beispiel 5 beschrieben, hergestellt, außer daß
NAD anstelle von NADP verwendet wurde.
Eine 50-Mikroliter-Probe des Rohextrakts wurde auf eine 5 mm χ 20 mm-Säule mit e-Amino-caproyl-NAD-sepharose
gebracht, die mit 0,05 molarem Tris-HCl-Puf-
eo fer vom pH 8,0 equilibriert war. Nichtadsorbiertes
Protein wurde mit 20 ml des gleichen Puffers ausgewaschen, und das Enzym mit einem KCl-Gradienten von 0
bis 0,5 molar in 0,05 molarem Tris-HCl-Puffer vom pH
8,0 eluiert. Die spezifische Aktivität der ß-Hydroxy-butyrat-dehydrogenase
stieg von 3,1 χ ΙΟ-4 μΜοΙ NADH
gebildet pro min/mg Protein auf annähernd 3 χ 10~2 μΜοΙ NADH/min/mg, nach Fi g. 5 ein Anstieg
um einen Faktor von einigen Hundert.
Dieses Beispie) faßt in Tabellenform einige mit verschiedenen Koenzymen, Matrixarten, Enzymen und
»Auslegergruppen« erhaltenen Ergebnisse zusammen. Die Ergebnisse sind in Einheiten der Konzentration des
zur Elution des Enzyms oder Rinder-Serumalbumins in künstlich hergestellten Gemischen erforderlichen Kaliumchlorids
ausgedrückt. In jedem Falle wurde das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren angewandt.
Matrix | Koenzym | »Auslegergruppe« | Enzym | Zur Elution erfor | BSA | Anmerkungen |
derliche : | 155 | |||||
Salzkon- | 140 | |||||
zentration | 155 | |||||
Zellulose | ADP | keine | L-Lactat-dehydrogenase | Enzym | 0 | |
Zellulose | ADP-Ribose | keine | L-Lactat-dehydrogenase | 280 | 0 | |
Zellulose | ADP-Ribose | keine | L-G lutamat-dehydrogenase | 295 | 0 | |
Sephadex G-200 | NAD | keine | L-Lactat-de hy d roge nase | 460 | 0 | |
Sephadex G-IOO | NAD | keine | L-Malat-dehydrogenase | 120 | 0 | |
Sepharose | AMP | r-Amino-caproyl | L-Malat-dehydrogenase | 90 | ||
Sepharose | AMP | r-Amino-caproyl | Isocitrat-dehydrogenase | 90 | ||
Sepharose | NAD | c-Amino-caproyl | G lycerinaldehyd-3-phos- | 190 | 0 | Enzym eluiert mit |
phat-dehydrogenase | > 1000 | 200 μΙ-Menge an | ||||
0 | 5mmolarem NADH | |||||
Sepharose | NAD | Triglycyl | L-Lactat-dehydrogenase | Enzym eluiert mit | ||
85 | 50 mMol NAD | |||||
Sepharose | NAD | f-Amino-caproyl | L-Lactat-dehydrogenase | Säule equilibriert | ||
> 1000 | mit 5 mMol | |||||
Na2SOj in allen | ||||||
Puffern. | ||||||
Enzym eluiert mit | ||||||
5 mMol NADH | ||||||
Sepharose
NADP
f-Amino-caproyl
D-Glucose-6-phosphatdehydrogenase
125
030 136/84
Claims (5)
1. Reaktive Matrix zur Trennung von in einem Medium vorliegenden Enzymen voneinander und
von anderen Komponenten durch Affinitätschromatographie mit einem Effektor, der chemisch an eine
Matrix aus einem wasserunlöslichen organischen polymeren Trägermaterial aus einem Polyacrylamid,
einem Polyester, einem substituierten vernetzten Polystyrol, Polyvinylalkohol, Zellulose, einem Zellulosederivat,
Stärke, Dextran, Sepharose, einem vernetzten Dextran oder einem Protein gebunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Effektor aus einer als Coenzym wirkenden Adenylverbindung
aus Nikotinamidadenindinucleotid oder einer reduzierten Form desselben, Nikotinamidadenin-dinucleotidphosphat
oder einer reduzierten Form desselben, Adenosindiphosphatribose, Adenosintriphosphat,
Adenosindipnosphat oder Adenosinmonophosphat besteht.
2. Matrix nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form eines durchlässigen Materials
zum Füllen einer Füllkörper-Kolonne vorliegt.
3. Matrix nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch
Umsetzung eines organischen polymeren Trägermaterials, das eine Vielzahl von vizinalen Diolgruppen
enthält, mit Bromcyan und dann mit einem Coenzym hergestellt worden ist.
4. Matrix nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Coenzym
mit der Hauptkette der Polymerenkette des organischen polymeren Trägermaterials über eine
Kohlenstoffzwischenkette mit 2 bis 20 Kohlenstoff- r> atomen oder über ein Oligopeptid oder ein
polyaromatisches System verbunden ist.
5. Verwendung der reaktiven Matrix gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 zur affinitätschromatographischen
Trennung einer Vielfalt von Enzymen.
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- 1972-02-11 DE DE19722206636 patent/DE2206636C3/de not_active Expired
Also Published As
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