-
Die
vorliegende Erfindung umfasst das Gebiet des Verfahrens zum Erhalt
von Verbindungen, insbesondere Disacchariden, die in blutlosen Verfahren
zur Bewertung von intestinaler Lactaseaktivität verwendbar sind.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Der
Mangel an oder die geringe intestinale Lactaseaktivität, die zu
unzureichender Fähigkeit
oder bis zur Unfähigkeit
zur Verdauung von Lactase führt,
ist als angeborener Stoffwechselfehler selten, aber ist ein häufiges Syndrom
bei menschlichen Erwachsenen. Jedoch gibt es bei den meisten Säugern eine
merkliche Verringerung der Lactaseaktivität von dem Moment der Entwöhnung an.
Bei Menschen, deren Vorfahren für eine
lange Zeit von einem wesentlichen Verbrauch von Milch oder Milchprodukten
abhängig
gewesen sind, ist diese Verringerung weniger häufig. Andererseits ist bei
nicht entwöhnten
Säuglingen
mangelhafte oder geringe intestinale Lactaseaktivität ziemlich
selten.
-
Die
Bestimmung von intestinaler Lactaseaktivität ist in Pädiatrie und Gastroenterologie
wichtig, und sie kann direkt aus einer Probe der Schleimhautmembran
oder indirekt aus dem Zuckerspiegel im Blut oder aus ausgeatmetem
Wasserstoff, nachdem der Person eine Dosis von Lactase verabreicht
wurde, durchgeführt werden.
-
Die
direkte Bestimmung hat den Nachteil, ein komplexes und kostspieliges
Verfahren zu sein, zurückzuführen auf
die Tatsache, dass sie spezielle Instrumente und sehr spezialisiertes
Personal erfordert, um die Probe zu entnehmen, die danach der Analyse
unterzogen werden soll, abgesehen von der Tatsache, dass sie unangenehm
und etwas gefährlich
für die
Person ist.
-
Andere
Verfahren zur Bestimmung intestinaler Lactase basieren auf der Tatsache,
dass Disaccharide, basierend auf ihrer Affinität zu Lactase, imstande sind,
als Lactasesubstrat zu wirken, und sie durch die Wirkung des Enzyms
in bestimmte Monosacharide umgewandelt werden, die durch das Intestinum
leicht absorbiert und im Urin ausgeschieden werden.
-
Die
spanische Patentschrift ES-P-9001650 beschreibt die Herstellung
von 4-O-β-Galactopyranosyl-D-xylose-Disaccharid
mit der Formel (I)
für die Bewertung
von intestinaler Lactaseaktivität.
Das Disaccharid wird oral verabreicht, wirkt als Substrat intestinaler
Lactase, und deshalb zersetzt es sich im Intestinaltrakt zu Xylose
und Galactose, wobei die Xylose absorbiert und im Urin ausgeschieden
wird, in dem die Xylose direkt mittels eines einfachen kolorimetrischen Verfahrens
bewertet werden kann.
-
Die
Mengen von Xylose, die im Urin ausgeschieden werden, werden mit
den Spiegeln von intestinaler Lactase korreliert.
-
Die
spanische Patentschrift ES-P-9001650 beschreibt auch ein Verfahren
zur grundsätzlichen
Herstellung von 4-O-β-Galactopyranosyl-D-xylose,
das die Synthese von Benzyl-β-D-xylopyranosid umfasst
und das einer Sequenz von Arbeitsgängen folgt, die die Reaktionen
von selektivem Schutz, Glycosylierung und Entfernung von Schutzgruppen
beinhaltet. Die Anzahl von Schritten der Reaktion ebenso wie die
Verwendung kostspieliger Reagenzien wie Silbertriflat in der Glycosylierungsreaktion
und die Verwendung von Chromatographiesäulen bei der Reinigung von
Zwischenverbindungen und dem Endprodukt, erzeugen Kosten und bereiten Schwierigkeiten,
dieses Verfahren in industriellem Maßstab durchzuführen.
-
Die
spanischen Patentschriften ES-P-9502185 und ES-P-9701156 beschreiben
enzymatische Verfahren für
die Herstellung von Gemischen von Galactopyranosyl-xylose-Disacchariden,
die das Disaccharid (I) und seine Regioisomere 2-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
und 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
enthalten, die jeweils die folgenden Formeln haben:
-
Die
in den spanischen Patentschriften ES-P-9502185 und ES-P-9701156
beschriebenen Verfahren machen es möglich, in einem einzigen Reaktionsschritt
und nach chromatographischer Reinigung Gemische von 2-, 3- und 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu erhalten, die als Substrate und deshalb für die Bestimmung der enzymatischen
Aktivität
von intestinaler Lactase verwendbar sind. Die Verfahren, obwohl
machbar aus zugänglichen
Substraten und Enzymen, bereiten vom Standpunkt der industriellen
Synthese Schwierigkeiten für
die Kennzeichnung der geeignetsten Anteile, die Reproduzierbarkeit
der Herstellung in den Anteilen und die Bestimmung möglicher
Verunreinigungen.
-
Andererseits
beschreiben Gorin et al. in „The
Synthesis of β-Galacto-
and β-Gluco-Pyranosyl
Disaccharides by Sporobolomyces Singularis", Can. J. Chem. 42 (1964), 2307–2319, die Synthese
einer Mehrzahl von Disacchariden, unter ihnen 2-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
und 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose, mittels
eines Verfahrens unter Verwendung von Zellen. Diese Publikation
beschreibt keinerlei Verwendung der verschiedenen synthetisierten
Disaccharide. Jedoch schlagen Aragon et al. in „Evaluation of rat intestinal
lactase in vivo with 4-galactosylxylose" die Verwendung des vorstehend genannten
Disaccharids für
die Bewertung intestinaler Lactaseaktivität vor.
-
AUFGABE DER ERFINDUNG
-
Die
erste Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend angeführten Unannehmlichkeiten
des Standes der Technik zu überwinden.
-
Eine
andere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren
bereitzustellen, das eine enzymatische Reaktion zwischen D-Xylose
und einem β-D-Galactopyranosid-Substrat
und eine nachfolgende Phase von Isolierung und Reinigung beinhaltet,
die es möglich
macht, den Anteil von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
in dem finalen Gemisch der enzymatischen Reaktion bezüglich der
2- und 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu erhöhen,
aus deren finalen Gemisch 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
durch einfache Arbeitsgänge
isoliert werden kann.
-
Die
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose,
die mittels des vorstehend angeführten
Verfahrens erhalten werden kann, ebenso wie die Zusammensetzungen,
die die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose umfassen, machen
die nachfolgenden Aufgaben der Erfindung aus.
-
Eine
andere Aufgabe der Erfindung besteht darin, 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
bei der Herstellung von Zusammensetzungen und Lösungen zu verwenden, die bei
der in-vivo-Bewertung
von intestinaler Lactaseaktivität
verwendbar sind.
-
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorstehend angeführten
Aufgaben werden gemäß der vorliegenden
Erfindung mittels eines enzymatischen Verfahrens zum Erhalt von
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
erreicht, umfassend:
einen ersten Schritt des Herstellens eines
ersten Reaktionsgemisches aus
2 bis 20 Gew.-% D-Xylose,
0,5
bis 5 Gew.-% eines β-D-Galactopyranosid-Substrats,
75
bis 97,5 Gew.-% eines Reaktionsmediums, das gepuffertes Wasser mit
einem pH zwischen 5,0 und 9,0 umfasst;
Zugabe von 10 bis 1.000
Einheiten eines β-D-Galactosidase-Enzyms
pro Gramm β-D-Galactopyranosid
zu dem ersten Reaktionsgemisch; und Erhalt eines zweiten Reaktionsgemisches;
einen
zweiten Schritt, in dem das zweite Reaktionsgemisch einer Umsetzung
bei einer Temperatur zwischen einer Temperatur, die höher ist
als der Gefrierpunkt des zweiten Reaktionsgemisches, und 45°C 2 bis 48
Stunden lang unterzogen wird, um Disaccharide in dem zweiten Reaktionsgemisch
zu bilden;
einen dritten Schritt, in dem die Reaktion, nachdem
die Disaccharide in der gewünschten
Menge gebildet wurden, mit Hilfe einer Behandlung gestoppt wird,
die ausgewählt
ist aus Desaktivierung der β-D-Galactosidase durch
Tiefkühlen
des zweiten Reaktionsgemisches bei einer Temperatur zwischen –20°C und –170°C, Desaktivierung
der β-D-Galactosidase
durch Erwärmen
des zweiten Reaktionsgemisches bei einer Temperatur zwischen 95
und 110°C,
und Abtrennen der β-D-Galactosidase
von dem zweiten Reaktionsgemisch durch Ultrafiltration; Erhalt eines
dritten Reaktionsgemisches;
einen vierten Schritt, in dem ein
Aglycon-Fragment des in dem ersten Schritt verwendeten 1-D-Galactopyranosid-Substrats
von dem dritten Reaktionsgemisch durch Extraktion oder Filtration
abgetrennt wird; Erhalt eines vierten Reaktionsgemisches;
einen
fünften
Schritt, umfassend die Isolierung von Fraktionen, die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose enthalten,
ausgewählt
aus:
Zugabe von Celite zu dem vierten Reaktionsgemisch, gefolgt
von Fest-Flüssig-Extraktion
mit einem Lösungsmittel
und Eluieren mit einem ersten Eluierungsmittel in einer Säule;
und
direkte Zugabe von Aktivkohle zu dem vierten Reaktionsgemisch, gefolgt
von Filtration und Eluieren mit einem zweiten Eluierungsmittel;
und
einen sechsten Schritt, in dem die Fraktionen, die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
enthalten, in einem Kristallisationsgemisch kristallisiert werden,
das ausgewählt
ist aus Gemischen von Aceton/Methanol in einem Verhältnis zwischen
5/1 und 20/1 oder Gemischen von Aceton/Wasser in einem Verhältnis zwischen
5/1 und 20/1.
-
Gemäß der Erfindung
beträgt
der Anteil von D-Xylose in dem zweiten Reaktionsgemisch vorzugsweise
7,5 Gew.-%, beträgt
der Anteil von β-D-Galactopyranosid
in dem zweiten Reaktionsgemisch 1,5 Gew.-% und werden 100 Einheiten β-D-Galactosidase
pro Gramm β-D-Galactopyranosid
zugegeben.
-
Gegebenenfalls
kann das Reaktionsmedium auch mindestens ein Colösungsmittel-Medium, ausgewählt aus
Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dioxan und Gemischen davon,
umfassen, vorzugsweise in einem Anteil von 20,5 in bezug auf das
Reaktionsmedium. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Reaktionsmedium auf einen pH von 7 gepuffert.
-
Die
Reaktion wird geeigneterweise zum Zweck der Erhöhung ihrer Reproduzierbarkeit
bei einer konstanten Temperatur durchgeführt. In einer Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist die Reaktionstemperatur höher als
der Gefrierpunkt des zweiten Reaktionsgemisches und ist niedriger
als 40°C.
In einer anderen Ausführungsform
wird die Reaktion bei Raumtemperatur durchgeführt, was gute Ausbeuten ohne
die Notwendigkeit der Kühlung
des zweiten Reaktionsgemisches gestattet. Die Reaktion kann auch
bei –5°C oder bei
37°C durchgeführt werden.
Die Reaktionstemperatur ist vorzugsweise niedriger als 0°C, aber höher als
der Gefrierpunkt des zweiten Reaktionsgemisches.
-
Gemäß der Erfindung
wird das β-D-Galactopyranosid-Substrat
vorzugsweise aus o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
(Gal-ONP) und Lactose ausgewählt.
Das β-Galactosidase-Enzym kann E. coli-β-Galactosidase
oder Kluyveramyces lactis-β-Galactosidase
(wie zum Beispiel MAXILACT®) sein. Wenn Gal-ONP als
Substrat verwendet wird, wird o-Nitrophenol in der Reaktion gebildet,
und selbiges wird durch Extraktion mit Ethylacetat in dem Fall,
dass die Reaktion durch Erwärmen
gestoppt wird, beseitigt, oder sonst wird es durch einfache Filtration
in dem Fall, dass die Reaktion durch Kühlen gestoppt wird, beseitigt.
-
Wenn
im dritten Schritt des Verfahrens die Reaktion durch Tiefkühlen des
zweiten Reaktionsgemisches gestoppt wird, wird vorzugsweise eine
Temperatur von –78°C angewandt.
Andererseits wird, wenn im dritten Schritt die Reaktion durch Erwärmen des
zweiten Reaktionsgemisches gestoppt wird, vorzugsweise eine Temperatur
von 100°C
angewandt.
-
Im
fünften
Schritt kann die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
mit Hilfe mehrerer alternativer Verfahren aus dem Reaktionsgemisch
isoliert werden.
-
Gemäß einem
ersten alternativen Verfahren wird Wasser aus dem vierten Reaktionsgemisch
beseitigt, wobei ein Reaktionsrückstand
erhalten wird, der Disaccharide enthält, wird der Reaktionsrückstand
einer Acetylierungsbehandlung, um ein peracetyliertes 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose-Derivat
zu erhalten, und der Abtrennung des peracetylierten Derivats in
einer chromatographischen Säule
mit Silicagel unterzogen. Die Acetylierung des Reaktionsrückstandes
wird vorzugsweise mit Essigsäureanhydrid
in Pyridin durchgeführt, wohingegen
die Deacetylierung des peracetylierten Derivates katalytisch mit
Natriummethoxid in Methanol durchgeführt wird.
-
Gemäß einem
zweiten alternativen Verfahren wird das vierte Reaktionsgemisch
einer Elution in einer Säule
mit einem ersten Eluierungsmittel unterzogen, das aus Gemischen
von Wasser mit Methanol, Ethanol oder Isopropanol ausgewählt sein
kann, vorzugsweise einem Gemisch von Wasser/Isopropanol mit einem
Anteil an Isopropanol von 1 bis 10% (Vol./Vol.), vorzugsweise 2%
(Vol./Vol.).
-
Die
Elution wird in einer Filtrationssäule, ausgewählt aus Filtrationssäulen mit
vernetzten Dextranpolymer-Füllstoffen,
wie zum Beispiel eine Säule
mit SEPHADEX-Füllstoff,
Filtrationssäulen
mit Acrylamidpolymer-Füllstoffen,
wie zum Beispiel eine Säule
mit BIOGEL-Füllstoff,
und Filtrationssäulen
aus Aktivkohle oder aus Aktivkohle-Celite, durchgeführt, wobei
Fraktionen erhalten werden, die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
enthalten.
-
Vorzugsweise
wird das vierte Reaktionsgemisch konzentriert, bevor es einer Elution
in der Säule
unterzogen wird. Gemäß einem
dritten alternativen Verfahren wird Celite zu dem vierten Reaktionsgemisch
gegeben, wird das so erhaltene Gemisch bis zur Trockne konzentriert
und wird der Rückstand
einer Fest-Flüssig-Extraktion
mit einem organischen Lösungsmittel
in einem Soxhlet-Apparat, gefolgt von Eluieren in einer Säule, unterzogen.
Das für
die Fest-Flüssig-Extraktion
bevorzugte Lösungsmittel
ist Ethylacetat. Die Säule wird
aus Filtrationssäulen
mit vernetzten Dextranpolymer-Füllstoffen,
wie zum Beispiel eine Säule
mit SEPHADEX-Füllstoff,
Filtrationssäulen
mit Acrylamidpolymer-Füllstoffen,
wie zum Beispiel eine Säule
mit BIOGEL-Füllstoff,
und Filtrationssäulen
aus Aktivkohle oder aus Aktivkohle-Celite ausgewählt. Vorzugsweise besteht die
Säule aus
Aktivkohle-Celite, wobei der Kohlenstoff durch Zugabe von Salzsäure desaktiviert
wird.
-
Dieses
dritte alternative Verfahren bietet den Vorteil, den größten Teil
der Xylose- vor allem wenn sie in großem Überschuss in der Reaktion verwendet
wird – vor
der Elution in der Säule
zu beseitigen, wodurch die Füllstoffe,
ebenso wie die Menge des ersten Eluierungsmittels, das für die Elution
benötigt
wird, viel geringer sind. Ein anderer Vorteil dieses dritten alternativen
Verfahrens besteht darin, dass die Fest-Flüssig-Extraktion in Ethylacetat
vollständig
selektiv ist, wobei gegeben ist, dass in der flüssigen Phase kein Vorhandensein von
Disacchariden beobachtet wird, sondern vielmehr nur das von Xylose
und Galactose.
-
Gemäß einem
vierten alternativen Verfahren wird die Elution im fünften Schritt
durchgeführt,
indem Aktivkohle zu dem vierten Reaktionsgemisch gegeben wird, anstatt
dass eine Füllstoffsäule verwendet
wird, sobald das Aglycon-Fragment von dem Substrat im vierten Schritt
abgetrennt worden ist, wobei so erreicht wird, dass die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose auf der Aktivkohle
adsorbiert wird und die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
von der Aktivkohle mit einem zweiten Eluierungsmittel eluiert wird.
Das Eluieren wird vorzugsweise mittels aufeinanderfolgender Waschungen
mit Wasser und mit verdünntem
Isopropanol durchgeführt, wobei
der Volumenanteil an Isopropanol in aufeinanderfolgenden Schritten
zunimmt. Der Volumenanteil an Isopropanol beträgt zwischen 1% und 3% in einem
ersten Schritt, zwischen 3% und 5% in einem zweiten Schritt und
zwischen 5% und 7% in einem dritten Schritt. Die für das Waschen
bevorzugte Konzentration von Isopropanol ist eine Sequenz mit 2%
Isopropanol, gefolgt von Eluieren mit 4% Isopropanol und gefolgt
von Eluieren mit 6% Isopropanol. Reine 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wird aus dem Rückstand
durch Konzentrierung erhalten, indem sie in Aceton-Wasser kristallisiert
wird.
-
Vorzugsweise
wird gemäß diesem
vierten alternativen Verfahren o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid als Substrat für die Reaktion
verwendet.
-
Gemäß diesem
vierten alternativen Verfahren werden mehrfache Vorteile erhalten,
wie die Tatsache, dass es weder notwendig ist, das zweite Reaktionsgemisch
auf 100°C
zu erwärmen,
um die Reaktion zu stoppen, noch es notwendig ist, das Aglycon-Fragment
im vierten Schritt mittels Extraktion von dem Substrat zu trennen. Ähnlich wird
die Notwendigkeit vermieden, das vierte Reaktionsgemisch zu konzentrieren,
und deshalb wird keine Karamelisierung davon erzeugt. Die Menge
von Aktivkohle, die für
den Füllstoff
einer Säule benötigt würde, wird
verringert, die Gesamtmenge von Eluierungsmitteln wird ebenfalls
verringert und die Verwendung von Celite wird vermieden.
-
Gemäß der Erfindung
werden gemäß dem sechsten
Schritt die Fraktionen, die die erhaltene 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
enthalten, in einem Kristallisationsgemisch, ausgewählt aus
Gemischen von Aceton/Methanol in einem Verhältnis zwischen 5/1 und 20/1
und Gemischen von Aceton/Wasser in einem Verhältnis zwischen 5/1 und 20/1,
vorzugsweise in einem Verhältnis
10/1, kristallisiert.
-
Die
Erfindung betrifft auch 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose,
erhalten durch das vorstehend beschriebene Verfahren, und Zusammensetzungen
und Kochsalz- oder wässerige
Lösungen,
die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose,
erhalten mit Hilfe des Verfahrens, umfassen, ebenso wie die Verwendung
einer 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
bei der Herstellung von Zusammensetzungen und Lösungen für die in-vivo-Bewertung von
intestinaler Lactase bei Menschen.
-
In
derartigen Zusammensetzungen und Lösungen wird die β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
mit pharmazeutisch verträglichen
Mengen von mindestens einem Zusatzstoff, ausgewählt aus pharmazeutisch verträglichen
Stabilisatoren, Schutzmitteln, Geschmacksstoffen, Lactose, Geliermitteln,
Fluidisierungsmitteln und Konservierungsstoffen, die an sich herkömmlich sind,
vereinigt.
-
Die
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
oder Zusammensetzungen oder Lösungen,
die sie enthalten, werden oral verabreicht und führen zu dem Vorkommen von Xylose
im Urin, und diese Xylose, die spektrophotometrisch analysiert wird,
wird in einer spezifischen, routinemäßigen, blutlosen und einfachen
Weise für
die diagnostische Bewertung von Mängeln der Lactaseaktivität verwendet.
-
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung wird jetzt auf der Grundlage einiger Beispiele beschrieben,
die mit größerer Ausführlichkeit
einige der vorstehend angeführten
Eigenschaften veranschaulichen.
-
Beispiel 1:
-
Um
den Einfluss der Reaktionstemperatur zu bestimmen, wurde der folgende
Test durchgeführt:
-
Proben
von Reaktionsgemischen, bestehend aus
125 mg (500 mM) D-Xylose
25
mg (50 mM) o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
1,75
ml Reaktionsmedium, bestehend
aus einer wässerigen Lösung, gepuffert auf einen pH
von 7 (0,05 M KH
2PO
4/K
2HPO
4, 1 mM MgCl
2, 5 mM Mercaptoethanol);
wurden hergestellt
und Einheiten von E. coli-β-Galactosidase-Enzym
wurden bezüglich
der angewandten Reaktionstemperaturen gemäß der folgenden Tabelle zu
diesen Proben gegeben:
Reaktionstemperatur | Zugegebene
Einheiten von Enzym |
(°C) | (E) |
45 | 1,6 |
37 | 1,6 |
25 | 1,6 |
5 | 10 |
–5 | 20 |
-
Die
Zunahmen in der Menge von Enzym waren notwendig, um die Verlangsamung
der Reaktion, erzeugt durch den Abfall der Reaktionstemperatur,
zu kompensieren. Es sollte darauf hingewiesen werden werden, dass
es möglich
ist, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt von Wasser zu arbeiten,
dank des kryoskopischen Abfalls, der in dem Reaktionsmedium dank
der hohen Konzentration von Zucker in den Proben erzeugt wird.
-
Das
Verhältnis
zwischen 4-, 2- und 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wurde für
jede einzelne von den Proben und für jeden Schritt des Verfahrens
durch Gaschromatographie mit einem Chromatographen bestimmt, der
mit einem Flammenionisationsdetektor und einer 15 m langen SE-54-Kapillarsäule mit
einem Innendurchmesser von 0,15 mm und einer Dicke von 0,3 μm ausgestattet
war. Ein Stickstoffstrom von 1 ml/min wurde verwendet. Das verwendete
Temperaturprogramm war
Anfangstemperatur: | 2
min |
Anfangszeit: | 160°C |
Temperaturerhöhung: | 5°C/min |
Endtemperatur: | 250°C |
-
Die
Proben wurden nach der Trimethylsilylierung mittels der folgenden
Vorschrift analysiert:
Ein Aliquot (10 μl) wurde bei –170°C tiefgekühlt und
lyophilisiert, bis ein trockner Rückstand erhalten wurde, wonach
Pyridin (25 μl),
das als innere Referenz Benzyl-β-xylopyranosid
(10 mM) enthielt, und N-Trimethylsilylimidazol (25 μl) zu dem
trocknen Rückstand
gegeben wurden, und das Erwärmen
bei 60°C
wurde 30 Minuten lang fortgesetzt. Die Rückhaltezeiten der Peaks, die
den verschiedenen Disacchariden zugeordnet werden konnten, waren
die folgenden:
Benzyl-β-D-xylopyranosid: | 12,04
min |
2-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose: | 18,46
und 19,50 min |
3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose: | 18,30
min |
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose: | 20,35
und 20,50 min |
-
Die
folgende Tabelle zeigt die Anteile, genommen bei der maximalen Bildung
von Disacchariden, von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
(= Verbindung I), bezüglich
der Summe ihrer Regioisomere 2- und 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose,
die erhalten wurden:
-
-
Aus
der vorstehenden Tabelle wird der Schluss gezogen, dass es, wenn
die Temperatur abfiel, eine Zunahme in dem Anteil von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
gab.
-
Beispiel 2:
-
Um
den Einfluss des pH auf die Reaktion zu bestimmen, wurden die folgenden
Proben hergestellt:
Gal-ONP (50 mM): 25 mg
D-Xylose (500
mM): 125 mg
E. coli-Galactosidase 1,6 U
Gepufferte wässerige
Lösung
(Kaliumphosphat
50 mM, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol)
bei pH 8,5 1,6 ml
pH 7 1,6 ml
pH 5 1,6 ml
und sie
wurden bei 37°C
umgesetzt.
-
Der
Fortschritt der Reaktion wurde in der gleichen Weise verfolgt, wie
in Beispiel 1 beschrieben ist.
-
Die
folgende Tabelle zeigt die Anteile von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
(= Verbindung I) bezüglich
der Summe ihrer Regioisomere 2- und 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose, die erhalten
wurden:
-
-
Aus
der vorstehenden Tabelle wird der Schluss gezogen, dass in einem
basischen Medium (pH = 8,5) der Anteil von Verbindung I niedriger
war als in einem neutralen Medium (pH = 7), wobei der höchste Anteil von
Verbindung I in einem sauren Medium (pH = 5) nachgewiesen wurde.
-
Beispiel 3:
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 6 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
(Gal-ONP) und 25 g D-Xylose in 330 ml Wasser, gepuffert auf einen
pH von 7 (0,05 M KH
2PO
4/K
2HPO
4, 1 mM MgCl
2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, 2 mg
(640 E) von E. coli-β-Galactosidase-Enzym
wurden zugegeben und die so erhaltene Lösung wurde bei 30°C in einem
Orbitalrührer
einer Inkubation unterzogen, bis das Gal-ONP praktisch verbraucht
war (ungefähr
4 Stunden). Die Verfolgung der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie
(TLC) mit Isopropanol/NH
3 (30%)/H
2O = 7,5/0,5/2,5 als Eluierungsmittel durchgeführt, wobei
als Referenz die folgenden Rf-Werte genommen wurden:
Rf
(Gal-ONP): | 0,58 |
Rf
(D-Xylose): | 0,47 |
Rf
(4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose): | 0,17 |
Rf
(2-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose | |
+ 3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose): | 0,26 |
-
Die
Reaktion wurde durch Erwärmen
in einem Wasserbad bei 100°C
für 10
Minuten gestoppt und danach wurde das gebildete o-Nitrophenol mit
CH2Cl2 extrahiert.
Die wässerige
Lösung
wurde zur Trockne konzentriert und der Rückstand wurde in einer herkömmlichen
Weise acetyliert (Essigsäureanhydrid/Pyridin
= 1:1, bei Raumtemperatur, über
Nacht und mit magnetischem Rühren).
Danach wurde das Reaktionsgemisch konzentriert und die Rückstände von
Pyridin und Essigsäureanhydrid
wurden durch aufeinanderfolgendes Zugeben und Verdampfen von Toluol
beseitigt. Die ausgefällten
Salze wurde abfiltriert, das Filtrat wurde zur Trockne konzentriert
und der Rückstand
wurde in einer Silicagelsäule
chromatographiert, wobei ein Gradient von Hexan/Ethylacetat in einem
Verhältnis
von 4 : 1 – 1
: 1 als Eluierungsmittel verwendet wurde. Zuerst wurde acetylierte
D-Xylose aus der Säule
eluiert und danach das Gemisch von acetylierten Disacchariden. Sobald
die Fraktionen, die das Gemisch von Disacchariden enthielten, konzentriert
waren, wurde der Rückstand
in MeOH gelöst,
wurde eine Lösung
von 1 M MeONa/MeOH zugegeben und wurde das so erhaltene Gemisch
gerührt, bis
die Desacetylierung vollständig
war (Verfolgung durch TLC mit Isopropanol/NH3/H2O). Das Gemisch wurde mit AMBERLITE IR-120
(H+) neutralisiert und zur Trockne konzentriert.
Das Gemisch von freien Disacchariden wurde zweimal nacheinander
mit MeOH/Aceton kristallisiert, wobei 1,07 g reine 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
mit einer Ausbeute von 17%, bezogen auf das anfängliche Gal-ONP, erhalten wurden.
(Schmelzpunkt: 171–176°; 1HNMR (D2O): 5,17
und 4,58 (2D, 1h, J 3,8 und 7,8 Hz, H-1α und H-1β), 4,55 und 4,45 (2d, 1H, J
7,8 Hz, H-1'), 4,05
(dd, 1H, J 5,3 und 11,6 Hz, H-5e), 3,38 (dd, 1H, J 10,6 und 11,6
Hz), 3,25 (dd, 1H, J 7,8 und 9,4 Hz, H-2').
-
Beispiel 4:
-
Eine
Säule aus
Aktivkohle/Celite wurde durch trocknes Mischen von 200 g Aktivkohle
(DARCO G-60) und 200 g Celite hergestellt, und Wasser wurde zugegeben,
bis eine homogene Paste gebildet wurde. Die Paste wurde mit 150
ml HCl (35%) behandelt, um den Kohlenstoff zu desaktivieren, ebenso
wie um den Rückstand von
Eisen und alkalischen Aschen auszuwaschen, und danach wurde diese
mit Wasser gewaschen, bis das Waschwasser neutral war. Sobald gewaschen,
wurde die Paste in eine Chromatographiesäule von 5 cm (∅) × 50 cm
gepackt und verdichtet.
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 5 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (Gal-ONP) und 25 g
D-Xylose in 330 ml Wasser, gepuffert auf einen pH von 7 (0,05 M
KH2PO4/K2HPO4, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, wurden
2 mg (640 E) von E. coli-β-Galactosidase-Enzym
zugegeben und wurde die so erhaltene Lösung bei 37°C in einem Orbitalrührer einer
Inkubation unterzogen, bis das Gal-ONP praktisch verbraucht war
(ungefähr
2 Stunden). Der in Beispiel 3 dargelegten Methodik folgend wurde
die Reaktion durch Erwärmen
bei 100°C
für 10
Minuten gestoppt, und das gebildete ortho-Nitrophenol wurde mit
Ethylacetat extrahiert. Die wässerige
Lösung
wurde bis zu einem ungefähren
Volumen von 50 ml konzentriert, durch Glaswolle filtriert und durch
die Aktivkohle/Celite-Säule gegeben.
Zuallererst wurde die überschüssige D-Xylose
mit Wasser eluiert und danach wurde unter Verwendung eines fraktionierten
Gradienten von EtOH/H2O (2%–10% EtOH)
das Gemisch von Disacchariden gesammelt. Die mit 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose-Regioisomer angereicherten
Fraktionen wurden vereinigt und auf ein verringertes Volumen konzentriert,
wonach Aceton zugegeben wurde, bis eine Trübung erschien, und das so erhaltene
Gemisch wurde kalt stehen gelassen. Die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wurde in einer reinen Form kristallisiert, wobei 970 mg erhalten
wurden, nämlich
eine Ausbeute von 19%, bezogen auf da anfängliche Gal-ONP, deren Spektraldaten
mit denen übereinstimmten,
die für
das Produkt angegeben wurden, das gemäß Beispiel 3 erhalten wurde.
-
Beispiel 5:
-
Eine
Aktivkohle/Celite-Säule
wurde durch trocknes Mischen von 200 g Aktivkohle (DARCO G-60) und 200
g Celite hergestellt, und Wasser wurde zugegeben, bis eine homogene
Paste gebildet wurde. Die Paste wurde mit 150 ml HCl (35%) behandelt,
um den Kohlenstoff zu desaktivieren und um die Rückstände von Eisen und alkalischen
Aschen auszuwaschen, und danach wurde diese mit Wasser gewaschen,
bis das Waschwasser neutral war. Sobald gewaschen, wurde die Paste
in eine Chromatographiesäule
von 5 cm (∅) × 50
cm gepackt und verdichtet.
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 5 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (Gal-ONP) und 25 g
D-Xylose in 330 ml Wasser, gepuffert auf einen pH von 7 (0,05 M
KH2PO4/K2HPO4, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, wurden
2 mg (640 E) von E. coli-β-Galactosidase-Enzym
zugegeben und wurde die so erhaltene Lösung bei 37°C in einem Orbitalrührer einer
Inkubation unterzogen, bis das Gal-ONP praktisch verbraucht war
(ungefähr
2 Stunden). Der in Beispiel 3 dargelegten Methodik folgend wurde
die Reaktion durch Erwärmen
bei 100°C
für 10
Minuten gestoppt, und das gebildete ortho-Nitrophenol wurde mit
Ethylacetat extrahiert. Die wässerige
Lösung
wurde bis zu einem ungefähren
Volumen von 50 ml konzentriert, durch Glaswolle filtriert und durch
die Aktivkohle/Celite-Säule gegeben.
-
Um
die 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu kristallisieren, wurde zuallererst die überschüssige D-Xylose mit Wasser eluiert
und wurde danach unter Verwendung eines fraktionierten Gradienten
von EtOH/H2O (2%–10% EtOH) das Gemisch von
Disacchariden gesammelt. Die in dem 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose-Regioisomer
angereicherten Fraktionen wurden vereinigt und auf ein verringertes
Volumen konzentriert und in der kleinstmöglichen Menge Wasser gelöst, wonach
Aceton Tropfen für
Tropfen zugegeben wurde, bis eine Trübung erschien, und das so erhaltene
Gemisch wurde für
zwei Stunden bei Raumtemperatur belassen. Nach zwei Stunden wurde
mit einer dünnen
Schicht des Überstands
(transparent) eine Kontrolle gemacht, dass es noch eine Menge von
nicht kristallisierter 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
gab. Aceton wurde wiederum hinzugefügt, bis es eine Trübung gab,
und selbiges wurde für
weitere zwei Stunden stehen gelassen. Schließlich wurde mehr Aceton zugegeben
und die Probe wurde über
Nacht in einem Kühlschrank aufbewahrt
und es wurde beobachtet, dass der erzeugte Überstand nur eine minimale
Menge von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
enthielt. Die Kristalle von 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wurden abfiltriert und mit Aceton gewaschen.
-
Die
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wurde in einer reinen Form erhalten, wobei 1557 mg erhalten wurden,
mit anderen Worten, eine Ausbeute von 30%, bezogen auf das anfängliche
Gal-ONP, deren Spektraldaten mit denen übereinstimmen, die bezüglich des
gemäß Beispiel
3 erhaltenen Produkts angegeben wurden.
-
Beispiel 6:
-
Eine
Aktivkohle/Celite-Säule
wurde durch trocknes Mischen von 200 g Aktivkohle (DARCO G-60) und 200
g Celite hergestellt, und Wasser wurde zugegeben, bis eine homogene
Paste gebildet wurde. Die Paste wurde mit 150 ml HCl (35%) behandelt,
um den Kohlenstoff zu desaktivieren und um die Rückstände von Eisen und alkalischen
Aschen auszuwaschen, und danach wurde sie mit Wasser gewaschen,
bis das Waschwasser neutral war. Sobald gewaschen, wurde die Paste
in eine Chromatographiesäule
von 5 cm ∅ × 50
cm gepackt und verdichtet.
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 5 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (Gal-ONP) und 25 g
D-Xylose in 330 ml Wasser, gepuffert auf einen pH von 6,8 (0,05
M KH2PO4/K2HPO4, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, 70 Einheiten
von Kluyveramyces lactis (MAXILACT®) β-Galactosidase-Enzym
wurden zugegeben und die so erhaltene Lösung wurde bei 37°C in einem
Orbitalrührer
einer Inkubation unterzogen, bis das Gal-ONP praktisch verbraucht
war (ungefähr
2 Stunden). Die Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie mit
Isopropanol/NH3 (30%)/H2O
(7,5/0,5/2,5) verfolgt, was zu den folgenden Rf-Werten führte:
Rf
(Gal-ONP): 0,58
Rf (D-Xylose): 0,47
Rf (4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose):
0,17
Rf (2-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
+ (3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose):
0,26
-
Der
in Beispiel 4 dargelegten Methodik folgend wurde die Reaktion durch
Erwärmen
bei 100°C
für 10 Minuten
gestoppt, und das gebildete ortho-Nitrophenol wurde mit Ethylacetat
extrahiert und wurde filtriert, um die Enzymreste zu beseitigen.
Die wässerige
Lösung
wurde unter einem Vakuum bis zu einem ungefähren Volumen von 45 ml konzentriert
und durch die Aktivkohle/Celite-Säule gegeben. Zuallererst wurde
die überschüssige D-Xylose
mit Wasser eluiert und danach wurde unter Verwendung eines fraktionierten
Gradienten von EtOH/H2O (2%–10% EtOH)
das Gemisch von Disacchariden gesammelt. Die in dem 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose-Regioisomer
angereicherten Fraktionen wurden vereinigt und auf ein verringertes
Volumen konzentriert, wonach Aceton zugegeben wurde, bis eine Trübung erschien,
und das so erhaltene Gemisch wurde kalt stehen gelassen. Die kristallisierte
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wurde durch eine Filterplatte filtriert, wobei 817 mg erhalten wurden,
nämlich
eine Ausbeute von 16%, bezogen auf das anfängliche Gal-ONP.
-
Beispiel 7:
-
Eine
Aktivkohle/Celite-Säule
wurde durch trocknes Mischen von 200 g Aktivkohle (DARCO G-60) und 200
g Celite hergestellt, und Wasser wurde zugegeben, bis eine homogene
Paste gebildet wurde. Die Paste wurde mit 150 ml HCl (35%) behandelt,
um den Kohlenstoff zu desaktivieren und die Rückstände von Eisen und alkalischen
Aschen auszuwaschen, und danach wurde sie mit Wasser gewaschen,
bis das Waschwasser neutral war. Sobald gewaschen, wurde die Paste
in eine Chromatographiesäule
von 5 cm ∅ × 50
cm gepackt und verdichtet.
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 5 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (Gal-ONP) und 25 g
D-Xylose in 330 ml Wasser, gepuffert auf einen pH von 7 (0,05 M
KH2PO4/K2HPO4, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, wurden
80 Einheiten von E. coli β-Galactosidase-Enzym
zugegeben und wurde die so erhaltene Lösung bei 37°C in einem Orbitalrührer für 24 Stunden
einer Inkubation unterzogen. Die Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie
mit Isopropanol/NH3 (30%)/H2O (7,5/0,5/2,5)
verfolgt, was zu den folgenden Rf-Werten führte:
Rf (Gal-ONP): 0,58
Rf
(D-Xylose): 0,47
Rf (4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose):
0,17
Rf (2-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
+ (3-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose):
0,26
-
Der
in Beispiel 3 dargelegten Methodik folgend wurde die Reaktion durch
Erwärmen
bei 100°C
für 10 Minuten
gestoppt, und das gebildete ortho-Nitrophenol wurde mit Ethylacetat
extrahiert und wurde filtriert, um den Enzymrückstand zu beseitigen. Die
wässerige
Lösung
wurde unter einem Vakuum bis zu einem ungefähren Volumen von 70 ml konzentriert
und die konzentrierte Lösung
wurde durch eine Aktivkohle/Celite-Säule eluiert. Zuallererst wurde
sie mit Isopropanol/Wasser (2%) eluiert und 1,3 Liter wurden gesammelt.
Danach wurden 4%-Fraktionen
bis zu 2,6 Litern gesammelt, wobei ein Gesamtvolumen von 3,9 Liter
verwendet wurde.
-
Die
in dem 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose-Regioisomer
angereicherten Fraktionen wurden vereinigt und auf ein verringertes
Volumen konzentriert, wonach Aceton zugegeben wurde, bis eine Trübung erschien,
und das so erhaltene Gemisch wurde kalt stehen gelassen. Die kristallisierte
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
wurde durch eine Filterplatte filtriert, wobei 1213 mg erhalten
wurden, nämlich
eine Ausbeute von 24%, bezogen auf das anfängliche Gal-ONP.
-
Beispiel 8:
-
Eine
Aktivkohle/Celite-Säule
wurde durch trockenes Mischen von 24 g Aktivkohle (DARCO G-60) und 24
g Celite hergestellt, und Wasser wurde zugegeben, bis eine homogene
Paste gebildet wurde. Die Paste wurde mit 18 ml HCl (35%) behandelt,
um den Kohlenstoff zu desaktivieren und die Rückstände von Eisen und alkalischen
Aschen auszuwaschen, und danach wurde sie mit Wasser gewaschen,
bis das Waschwasser neutral war. Sobald gewaschen, wurde die Paste
in eine Chromatographiesäule
gepackt und verdichtet.
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 5 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (Gal-ONP) und 25 g
D-Xylose in 330 ml Wasser, gepuffert auf einen pH von 7 (0,05 M
KH2PO4/K2HPO4, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, wurden
80 Einheiten von E. coli-β-Galactosidase-Enzym
zugegeben, und wurde die so erhaltene Lösung bei 37°C in einem Orbitalrührer einer
Inkubation unterzogen, bis das Gal-ONP praktisch verbraucht war
(24 Stunden). Die Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie mit
Isopropanol/NH3 (30%)/H2O
(7,5/0,5/2,5) in einer Weise verfolgt, die der in Beispiel 7 angegebenen ähnlich war.
Der in Beispiel 3 dargelegten Methodik folgend, wurde die Reaktion
durch Erwärmen
bei 100°C
für 10
Minuten gestoppt, wurde sie abkühlen
gelassen und wurde das gebildete ortho-Nitrophenol mit Ethylacetat
extrahiert. Celite (40 g) wurden zu der wässerigen Lösung zugegeben und das Gemisch
wurde zur Trockne konzentriert. Der feste Rückstand wurde einer Fest-Flüssig-Extraktion
unterzogen, wobei ein Soxhlet-Apparat verwendet wurde, der mit einer
Cellulose-Patrone ausgestattet war, und Ethylacetat (500 ml) als
Lösungsmittel verwendet
wurde. Nach 23 Stunden wurde der resultierende Feststoff mit Wasser
(3 × 40
ml) gewaschen und die wässerige
Lösung
wurde durch eine Aktivkohle-Celite-Säule
eluiert. Zuallererst wurde sie mit Isopropanol/Wasser (2%) und danach
mit Isopropanol/Wasser (4%) eluiert, wobei ein Gesamtvolumen an
Eluierungsmittel von 400 ml verwendet wurde. Die in dem 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose-Regioisomer
angereicherten Fraktionen wurden vereinigt und zur Trockne konzentriert.
Der Rückstand
wurde aus Aceton-Wasser in einer Weise kristallisiert, die der in
Beispiel 7 beschriebenen ähnlich
ist, wobei 0,44 g reines kristallines Disaccharid erhalten wurden.
-
Beispiel 9:
-
Um
4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose
zu synthetisieren, wurden 4,12 g o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (Gal-ONP)
und 20,6 g D-Xylose in 272 ml Wasser, gepuffert auf einen pH von
7 (0,05 M KH2PO4/K2HPO4, 1 mM MgCl2, 5 mM Mercaptoethanol), gelöst, wurden
66 Einheiten von E. coli-β-Galactosidase-Enzym
zugegeben und wurde die so erhaltene Lösung bei 37°C in einem Orbitalrührer einer
Inkubation unterzogen, bis das Gal-ONP praktisch verbraucht war
(21 Stunden). Die Reaktion wurde durch Kühlen auf 0°C gestoppt und das o-Nitrophenol
wurde als Feststoff abfiltriert. 60 g Aktivkohle wurden zu dem Filtrat
gegeben und das resultierende Gemisch wurde für 30 min gerührt. Mittels
TLC des Überstands
wurde die Abwesenheit von Disaccharid in der Lösung beobachtet, da selbiges
auf der Aktivkohle adsorbiert wurde. Das Gemisch wurde filtriert
und der Aktivkohle-Feststoff wurde mit Wasser (400 ml), 2% Isopropanol
(100 ml), 4% Isopropanol (200 ml) und 6% Isopropanol (200 ml) gewaschen.
Die Fraktionen, die Disaccharid, 4-O-β-D-Galactopyranosyl-D-xylose,
enthielten, wurden konzentriert, und der Rückstand (2,38 g) wurde aus
Aceton-Wasser kristallisiert, wobei 1,55 g eines Feststoffes erhalten
wurden, der wiederum aus dem gleichen Gemisch von Lösungsmitteln
in einer Weise ähnlich
der in Beispiel 7 verwendeten kristallisiert wurde. 1,32 g reines
Disaccharid (32%) wurden erhalten.