DE2327804A1 - Verfahren zur herstellung von 3,4dihydro-1,2,3-oxathiazin-4-onen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 3,4dihydro-1,2,3-oxathiazin-4-onenInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG vormalr. 1*eis bej Lucius & Brüning
Aktenzeichen: höe 73/F 147 2327804
Datum: 30.Mai 1973 Dr. GM/stl
Verfahren zur Herstellung von 3,il-Dihydro-l,2,3-oxathiazin-il--onen
Verfahren zur Herstellung von 3,il-Dihydro-l,2,3-oxathiazin-il--onen
In der DOS 2 001 017 sind neue Verbindungen, die sich vom Ringsystem
des 3,^-Dihydro-l)2,3-oxathiazin-4-ons ableiten, deren
Eigenschaften als Süßstoffe und Verfahren zur ihrer Herstellung
beschrieben. Die Verbindungen werden durch Ringschluß aus ß-Ketocarbonsäureamid-N-sulfofluoriden in Gegenwart von Wasser
mit Basen hergestellt. Das Herstellungsverfahren beruht auf dem überraschenden Ringschluß, den ß-Ketocarbonsäureamid-N-sulfofluoride
in wäßrigen Laugen erleiden. Die übertragung dieser Reaktion auf die entsprechenden N-Sulfochloride gelingt jedoch
nicht. Es ist weiterhin bekannt (vgl. R. Graf, Angewandte Chemie 80, 183 (1968)), daß Carbonsäureamid-N-sulfochloride in wäßrigem
Medium über instabile Sulfonsäuren in Carbonamide übergehen:
R-CO-NH-SO2-Cl + 2 H3O >R-CONH2 + HgSO^ + HCl
Mit Alkoholen entstehen in Gegenwart wie auch in Abwesenheit von
Basen acylierte Sulfamidsäureester:
R-CO-NH-SO2Cl + R1OH >
R-CO-NH-SO2-OR' + HCl
Löst man z.B. Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid bei Raumtemperatur
in Methanol und fügt dieser Lösung Kaliumhydroxid, gelöst
in Methanol zu, so erfolgt kein Ringschluß zum Oxathiazinon, sondern es bildet sich mit über 80 % Ausbeute der Acetessigsäureamid-N-sulfosäuremethylester
in Form seines Kaliümsalzes, aus dem sich durch Säurebehandlung der freie Methylester vom Pp.
73 bis 71J0C gewinnen läßt:
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+ CH^Uri + 2 KOH
CH COCH2CO-NH-So2CI f CH,COCH2CON-SO2OCH3 + KCl
+ KC1
(80 JSiPp.- 73 bis JH0C)
Auch der Versuch, Acetessigsäureamid-N-sulfofluorid in aprotischen
Lösungsmitteln wie z.B. Äthylacetat mit organischen Basen wie Triä.thylamin zum Oxathiazinondioxid zu eyclisieren, gelang
zwischen 0 C und dem Siedepunkt der Mischung nicht. Das eingesetzte Sulfofluorid bildet zwar mit dem Amin ein Salz der Formel
CH COCH2CON-SO2
aus diesem läßt sich aber nach Ansäuern nur das unveränderte
Sulfofluorid kristallin wiedergewinnen und es findet keinerlei Ringschluß statt.
Demgegenüber gelingt es aber völlig überraschend und glatt, durch Behandlung von Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid in einem
aprotischen Lösungs- oder Verdünnungsmittel mit chlorwasserstoffbindenden Mitteln oder durch thermische Abspaltung von HCl, den
Ring zu dem als Süßstoff besonders interessanten 6-Methyl-3,1*-
dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on-2,2-dioxid zu schließen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von 3,4-Dihydro-1,2,3-OXaUiIaZIn-1I-QnBn und/oder deren Salzen,
die in ihrer Säureform der allgemeinen Formel
entsprechen, in der R1 Wasserstoff oder eine Alky!gruppe mit! bis
4 Kohlenstoffatomen und R„ eine Alky !gruppe mit 1 bis H Kohlenstoffatomen
bedeutet, indem man Chlorsulfonylisocyanat an einen ß-Ketocarbonsäuretert.-alky
lest er der allgemeinen Formel
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- CO - CH - C^ (B)
addiert, in der R und R„ die vorstehend genannte Bedeutung haben
und- R, eine tertiäre Alkylgruppe mit l\ bis 10 Kohlenstoffatomen
bedeutet, das erhaltene Additionsprodukt bei Temperaturen von HO bis 1000C durch Abspalten von C0? und Alkylen in das ß-Ketocarbonsäureamid-N-3ulfochlorid
überführt, dieses in einem aprotischen Verdünnungsmittel durch Abspalten von Chlorwasserstoff
- entweder in Gegenwart von säurebindenden Mitteln, oder durch Erwärmen auf Temperaturen oberhalb 500C - cyclisiert und die
dabei erhaltenen Reaktionsprodukte gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in deren Salze bzw. das freie Oxathiazinon
überführt.
Als tertiäre Alkylester werden dabei solche verwendet, die in der Estergruppe 4 bis 10 Kohlenstoffatome, vorzugsweise U bis 6
Kohlenstoffatome enthalten» Da die Estergruppe im Laufe des
Verfahrens abgespalten wird, ist ihr Charakter nicht kritisch. Besonders bevorzugt ist der tertiäre Butylester. Er soll daher
auch im folgernden der Erläuterung des erfindungs gemäßen Verfahrens
dienen, das bei Verwendung von Estern mit anderen tertiären Alkoholen in analoger Weise durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in einer bevorzugten
Form, wobei in den obengenannten Formeln (A) bzw. (B) für die Reste
R. V/assers toff j R Methyl und R, tert.-Butyl steht, mit Acetessigsäure-tert.-butylester
durchführen, ohne sich jedoch auf diese Ausgangskomponente zu beschränken, indem man zunächst
aus Dike ten und tert.-Butanol in an sich bekannter V/eise
Acetessigsäure-tert.-butylester (I) herstellt» In einer zweiten Stufe wird dieser mit Chlorsulfonylisocyanat (II) zu0( -/fi-Chlorsulfonylcarbamoyl^-acetessigsäure-tert.-butylester
(III) umgesetzt. Diese Addition erfolgt in einem aprotischen Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel, wobei Äther wie Diäthyläther, Diisopropyläther,
Tetrahydrofuran oder auch Dioxan, ferner Chlorkohlenwasserstoffe wie Chloroform oder andere aliphatische oder aromatische
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H-
Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten vorzugweise oberhalb 20°C, insbesondere oberhalb 50 C, bevorzugt sind. Besonders vorteilhaft
verwendet man Äther. Die Reaktionstemperatur für diesen Schritt
ist nicht kritisch, sie kann zwischen -20 und +50 C gewählt
werden, wobei bei tieferen Temperaturen längere Reaktionszeiten benötigt werden und bei Temperaturen oberhalb von ca. +300C
gleichzeitig mit der Umsetzung mit Chlorsulfonylisocyanat auch die thermische Spaltung des Umsetzungsproduktes stattfindet.
Das Addukt (III) läßt sich nun wiederum in Substanz oder vorteilhaft
in einem aprotischen Lösungs- oder Verdünnungsmittel, bevorzugt Chloroform, oder anderen halogenierten oder halogenfreien
Kohlenvias s erst of fen mit einem Siedepunkt oberhalb 50°C durch einfaches Erwärmen auf 40 bis 1000C, bevorzugt 40 bis 70°C
in Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV), C0» und Isobuten
spalten. Diese thermische Spaltung wird lebhaft bei etwa 50 bis 65°C, verläuft aber, insbesondere in etwas verunreinigtem Produkt,
auch schon bei tieferen Temperaturen. Eine solche Herabsetzung der Spaltungstemperatur durch Verunreinigungen läßt sich beispielsweise
dadurch erzielen, daß man dem Reaktionsansatz anteilig
aprotisches Lösungsmittel in Form von Mutterlauge aus vorangegangenen gleichen Ansätzen zusetzt, wobei die Inhaltsstoffe der
Mutterlauge offensichtlich die Spaltreaktion katalysieren und damit eine Erniedrigung der Spalttemperatur erlauben.
Das so erhaltene Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid kann durch
Abspaltung von Chlorwasserstoff in das gewünschte Oxathiazinon übergeführt werden. Diese Abspaltung erfolgt erfindungsgemäß
in einem aprotischen Lösungs- oder Verdünnungsmittel in Gegenwart säurebindender Mittel oder durch Erwärmen auf Temperaturen oberhalb
+500C.
Als aprotische Lösungs- oder Verdünnungsmittel sind hierfür aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol oder Xylol,
Äther wie Diäthylather, Diisopropylather, Glykoldimethylather,
Diäthylenglykoldimethylather, Chlorkohlenwasserstoffe wie
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Methylenchlorid, PropylenChlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
oder Trichloräthylen, Tetrachloräthylen oder Ester wie
Äthylacetat, Butylacetat, Propionsäuremethylester geeignet. Auch
in flüssigem Schwefeldioxid findet eine Abspaltung von HCl und Cyclisierung statt. Bevorzugte Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel
sind Benzol, Toluol, Methylenchlorid und insbesondere Äthylacetat.
Als säurebindende Mittel können alle organischen oder anorganischen
Substanzen verwendet werden, die Chlorwasserstoff binden können. Bevorzugt sind organische Basen, insbesondere die verschiedenen
primären, sekundären und tertiären Alkyl-, Cycloalkyl- oder Phenylarnine, v/ie Methylamin, Äthylamin, Butylamin, Cyclohexylamin,
Dirnethylamin, Diäthylamin, Diisopropylamin, Dicyclohexylamin, Trimethylamin,
Pyridin, Chinolin sowie Ammoniak. Besonders bevorzugt sind tertiäre Amine wie Triäthylamin, Trimethylamin u.a.. Ferner
sind verwendbar anorganische Basen wie Hydroxide, Oxide oder Carbonate der Alkali- oder Erdalkali-Metalle und auch der
Erdmetalle, z.B. Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Calciumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Aluminiumhydroxid, Calciumoxid, Magnesiumoxid, Kaliumcarbonati Kaliumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Natriumhy
drogencarb onat, Magnesiumcarbonat, Calciumcarbonat, weiterhin Alkoholate wie Kalium-methylat, -äthylat, -tert.-butylat,
Natrium-methylat, Magnesium-methylat oder Phosphate wie tert.-Kaliumphosphat,
Natriumpyrophosphat. Auch Natriumsulfat und
Natriumsulfit oder substituierte Äthylenoxide wie Phenoxypropenoxid
können eingesetzt werden. Es können ebenso auch Gemische aus verschiedenen säurebindenen Substanzen zur Anwendung gelangen.
Das säurebindende Mittel wird in Mengen von mindestens der zweifach-stöchiometrischen
Menge, vorteilhaft in der zweifachstöchiometrischen
Menge mit einem Überschuß bis zu 10 % darüber, bezogen auf das Sulfochlorid (IV) eingesetzt. Es können auch
größere Mengen unbeschadet eingesetzt werden, insbesondere bei Verwendung solcher säurebindenden Mittel, die im Reaktionsmedium
nur begrenzt löslich sind.
Die HCl-Abspaltung und Cyclisierung zum Oxathiazinonring in einem
aprotischen Verdünnungsmittel läßt sich in Gegenwart eines
säurebindenden Mittels in einem weiten Temperaturbereich durchführen. Zweckmäßig arbeitet man zwischen etwa -80 und etwa +8O0C
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und vorzugsweise im Intervall von -30 bis + 50 C, wobei die
Wahl der Temperatur auch vorn Verdünnungsmittel und dem verwendeten
säurebindenden Mittel sowie der thermischen Stabilität des Reaktxonsproduktes abhängt.
Die Wirkung mancher säurebindenden Mittel kann zu Nebenreaktionen führen, so z.B. die Verwendung von Aminen mit reaktionsfähigem
Wasserstoff am Stickstoffatom. Hier entsteht z.B. neben dem gewünschten 6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-i4-on-232-dioxid (V)
auch das Thiadiazin (VI) (identisch mit der von R. Die et al., J. Heterocyclic Chem. £ (1972), 973 beschriebenen Verbindung) in
untergeordneter Menge:
(IV) + 3 NH-
H | /H | -Salz | 3 | |
O = | { | / H | ||
I H |
2 | |||
als | NH. |
(VI)
Durch Kristallisation lassen sich diese Verunreinigungen jedoch
leicht vom gewünschten Oxathiazinon abtrennen.
Auch beim einfachen Erwärmen des Sulfochlorids (IV) in einem der genannten aprotischen Lösungs- oder Verdünnungsmittel in Abwesenheit
eines säurebindenden Mittels auf Temperaturen oberhalb 500C, bevorzugt auf 50 bis 100°C, erfolgt eine Abspaltung von
HCl und nachfolgende Cyclisierung zum Oxathiazinon (V). Bevorzugt für diese thermische Spaltung ist das Arbeiten unter Rückfluß
des verwendeten Verdünnungsmittels oder/und unter Durchleiten eines Inertgases wie Stickstoff, Luft oder C0„, um den abgespaltenen
Chlorwasserstoff zu entfernen. Bei höheren Reaktionstemperaturen
können in verstärktem Maße Nebenreaktionen auftreten.
Das erfindungsgemäße Reaktionsgeschehen läßt sich am Beispiel des
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Acetessigsäure-tert.-buty-lesters wie folgt darstellen:
CH3-CO-CH2-COOC(CH3)3
33
(I) . CO-NH-SO2Cl
(I) . CO-NH-SO2Cl
+ Cl-SO2-NCO (III)
(ID
40 - 70 C
H CHn, CH^-CO-CH0-Co-NH-SO0CI
\ / 3 5 d £
(tv^
(IV)
- HCl
N-SO2 + CO2 + CH2=C (CH3J2
(V)
Selbstverständlich läßt sich diese Reaktionsfolge auch mit anderen
Estern, die der allgemeinen Pprmel (B)
K^- UU" Uli —
R1 0R3
R1 = H, Alkyl C1-C11
R2 = Alkyl C1 5- C^
R, = tert.-Alkyl C^ - C10
entsprechen, mit ähnlichem Erfolg durchführen, wie z.B. mit Propionylessigsäure-tert.-butylester, Butyroylessigsäuretert.-butylester,
Isobutyroylessigsäure- tert.-butylester,
Valeroylessigsäure-tert.-butylester, θ( -Methylacetessigsäuretert.-butyles
ter, Oi-PropyIpropionyles sigs äure-tert.-butylester
oder Acetessigsäure-tert.-hexylester. Die einfache Zugänglichkeit
der Acetessigsäure-tert.-alkylester aus Diketen und tertiären
Alkoholen macht jedoch diese zum bevorzugten Ausgangsmaterial.
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Bei der Umsetzung von Produkt (IV) zu Produkt (V) mit der
bevorzugten überschüssigen Menge säurebindender Mittel erhält
man neben den HCl-Additionsprodukten dieser Mittel (oder deren Folgeprodukten) die Salze der stark sauer reagierenden Verbindung
(V) mit der entsprechenden Base, z.B.:
oder
(V) + (1-C3H7)2NH
CH.
.0 H2N(I-C3H7 )2
O
(VIIb)
(VIIb)
Die überführung der Salze von (V) in Salze mit anderem Kation
bzw. in die freie Säure (V) erfolgt nach üblichen Methoden. So lassen sich Salze wie (VIIa) und (VIIb) leicht durch Erwärmen
mit Alkalilauge oder Kalkmilch und Abtrennen des freiwerdenden Amins, das wieder verwendet werden kann, in das entsprechende
Alkali- oder Calciumsalz überführen. Bevorzugte anorganische Salze sind die nicht-toxischen Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Magnesiumsalze.
Durch Behandeln von (VIIa) oder (VIIb) mit starken Säuren, sowohl in Wasser als auch in aprotischen Solventien wie
Äthern, Kohlenwasserstoffen oder Estern wird das Oxathiazinon (V)
\s i ch
in Freiheit gesetzt und läßtVnach an sich bekannten Verfahren
in Freiheit gesetzt und läßtVnach an sich bekannten Verfahren
isolieren:
(Vila) + HCl
Äthylacetat
Γ (C^^NH
Cl + (V)
Entsprechend gelingt die Herstellung des freien Oxathiazinons (V) aus seinen anorganischen Salzen.
Die Ausbeute an 6-Methy 1-3,^-dihydro-l,2,3-oxathiazin-lJ-on-2 ,2-dioxid
liegt beispielsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit 65 bis 70 % (bezogen auf Diketen) wesentlich höher als die
Ausbeute nach dem Verfahren der DOS 2 001 017 (1JO % bezogen auf
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Acetylaceton). Darüber hinaus erscheint das erfindungsgemäße
Verfahren unter Verwendung der Sulfochloride anstelle der SuIfofluoride
als Ausgangskomponenten zusätzlich deshalb besonders vorteilhaft, weil für das zur Herstellung der Sulfofluoride benötigte
toxische Pluorsulfonylisocyanat bisher kein voll befriedigendes technisches Herstellungsverfahren bekannt geworden ist
und andererseits die vollständige Entfernung der Pluorionen aus einem beispielsweise für den Süßstoffsektor als Lebensmittel einzustufenden
Oxathiazinon-Produkt schwierig ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
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O^ -/N-Chlorsulfonyl-carbamoylZ-acetessigsaure-tert.-buty!ester (III)
In einer 6 1 Rührapparatur mit einem 1 1 Tropftricfater- und
Thermometer tropft man bei 15 bis 20°C zu einer Lösung von 1,85 1
dest. Acetessigsäure-tert.-buty!ester (I) (11,5 Mol) in 2,0 1
trockenem Äther im Verlauf von 2 Stunden 1,00 1 (11,5 Mol) Chlorsulfonylisocyanat (II). Nach Abklingen der Reaktionswärme
kühlt man den erhaltenen Kristallbrei aus (III) auf ca. 0 C und saugt unter Peuchtigkextsausschluß ab. Durch Einengen des
Filtrats wird eine zweite Fraktion von (III) gewonnen.
Ausbeute:
3130 g (10,45 Mol) farblose Kristalle von (III), Fp. 76 - 78°C
(Zers.), entsprechend 91 % der Theorie.
IR-Spektrum.(CH2Cl2): 1650, 1560, 1390, 1315, 1200 cm"1
NMR-Spektrum (CDC1,): 1,6 (s), 2,6 (s), 13,5 (s) und l6,l ppm
(s) im Verhältnis 9.:3:1ί1·
Bei Verwendung von Diisopropylather statt Diäthyläther erhält man
die gleichen Ergebnisse.
Beispiel 2
Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV)
Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV)
In einer 4 -1 Rührapparatur mit Intensivkühler, Gas ab leitung
über eine Gasuhr und Thermometer mischt man 2,00 kg (6,68 Mol) des Produkts aus Beispiel 1 mit 750 ml Chloroform und 250 ml
Mutterlaugenchloroform von einem gleichen vorausgegangenen Ansatz und erhitzt unter Rühren in einem Ölbad von 90 bis 1000C
bis die Gasabspaltung abklingt. Beim Abkühlen auf 0 C kristallisiert das Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IY) In groben
glänzenden Kristallen vom Fp. 85 bis 86°C aus.
Ausbeute: 80 bis 85 % der Theorie.
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MG 199,6
Analyse:
berechnet: C 2*1,05 *; Η 3,0"?;' Cl 17,8 JS; N 7,0 %
gefunden: C 2*4,0 %; H 3,0 ?; Cl l8,0 ?; N 6,8 Ji
IR-Spektrum (CH2Cl2): 3280 (NH), 1755 und 1710 (C=O), 1*165,
1400 und 1230 cm"1
NMR-Spektrum (CD3CN): 2,25 (s), 3,7 (s) und 10,3 ppm (s) im
Verhältnis 3:2:1
b. In einem 1 1 Weithals-Erlenmeyerkolben mit Rührer schmilzt
man 300 g (1,0 MoI) des Produkts aus Beispiel 1 bei einer
Badtemperatur von 95°C unter lebhaftem Rühren auf; nach 10
Minuten ist das Schäumen beendet. Man läßt abkühlen, verdünnt mit 200 ml Chloroform und isoliert "146 g farblose Kristalle
von (IV) vom Fp. 83 bis 850C Die Ausbeute beträgt 73 % der
Theorie.
c. Die breiige Mischung aus 300 g (1,0 Mol) des Produktes (III)
aus Beispiel 1 und 15 ml einer Benzinfraktion (Sdp. 140 bis 1600C) wird bei 95°C Badtemperatur wie im Beispiel 2b beschrieben
behandelt. Hierbei erhält man nach dem Abkühlen unmittelbar eine trockene, krümelige Kristallmasse. Nach Waschen mit
Chloroform und Trocknung isoliert man I60 g farblose Kristalle von Produkt (IV) vom Pp. 84 bis 860C (80 % der Theorie).
Beispiel 3
6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on~2,2-dioxid-kaliumsalz
6-Methyl-3,4-dihydro-l,2,3-oxathiazin-4-on~2,2-dioxid-kaliumsalz
In einer 6 1 Rührapparatur mit 2 Tropftrichtern legt man 100 ml
Triethylamin in 1,5 1 Äthylaeetat vor und tropft dann gleichzeitig im Verlauf von 1,5 bis 2 Stunden bei einer Innentemperatur
von -5 bis 00C 1,30 1 Triethylamin und eine Lösung von 1,00 kg
(5,0 Mol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV) in 1,5 1 Äthyl-
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acetat so zu, daß stets ein geringer Triäthylamin-Überschuß
besteht. Am Ende der Reaktion erwärmt man den erhaltenen Kristallbrei auf 50 bis 6O0C, um das Amin-Süßstoffsalz (VIIa) zu lösen,
filtriert vom ungelösten Triäthylammoniumchlorid ab und engt das Filtrat unter Vakuum stark ein. Zur überführung in das Kaliumsalz
nimmt man das eingeengte Piltrat in 1JOO ml Wasser auf, fügt 570 ml
10 η wäßriges KOH zu und destilliert das abgeschiedene Triäthylarnin (Zusammen mit Wasser) unter Vakuum ab, bis der Rückstand
frei von Triäthylamin ist. Das kristallisierte Produkt wird bei 00C abgesaugt. Man erhält als 1. Fraktion 750 bis 800 g leicht
gelbliche Kristalle des Kaliumsalzes der Verbindung 3,^-Dihydro-6-methyl-l,2,3-oxathiazin-iJ-on-2,2-dioxid
(V). Durch Einengen der Mutterlaugen erhält man weitere 80 bis 200 g Rohprodukt. Umkristallisieren
aus Wasser mit Aktivkohle liefert das reine farblose Kaliumsalz von (V) mit einer Ausbeute von 85 bis 88 % der Theorie.
In eine Mischung aus 80 ml Triäthylamin und 300 ml Äthylacetat,
die mit Hilfe eines Eisbades auf einer Temperatur von 15 bis 20 C gehalten wird, tropft man unter Rühren gleichzeitig aus zwei
Tropftrichtern
a. eine Lösung von 200 g (1 Mol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid
(IV) in 300 ml Äthylacetat und
b. 200 ml Triäthylamin ein.
Die Dauer des Zutropfens beträgt 30 Minuten. Anschließend rührt man noch 30 Minuten ohne Kühlung bei 200C nach.
Man isoliert I36 g (0,99 Mol) Triäthylammoniumchlorid und nach
Einengen des Filtrats 167. g kristallines Oxathiazinon-Triäthylaminsalz
(VIIa) vom Fp. 63 bis 660C (63 % der Theorie). Aufarbeitung
der Mutterlauge ergibt noch weitere 11 % der Theorie des Produkts (VIIa).
Das Oxathiazinon-Triäthylaminsalz (VIIa) läßt sich gemäß Beispiel 3
in das K-SaIz überführen.
***■—■ —
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Zu einer Mischung aus 15,5 ml (0,11 Mol) Triäthylamin und 50 ml
Benzol tropft man unter Rühren und Kühlung auf 20 bis 22°C eine Lösung von 10 g (50 mMol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV)
in 20 ml 1,2-Dimethoxyäthan (Dauer: 12 Minuten). Hierbei scheiden
sich die Triäthy!ammoniumsalze kristallin ab. Man destilliert die
Lösungsmittel unter Vakuum ab, nimmt den Rückstand in Eiswasser auf, säuert mit 10 ml konz. Salzsäure an, extrahiert erschöpfend mit
Äthylacetat und isoliert aus dem Extrakt 7,7 g des Produkts (V) vom Pp. 115 bis 119°C (9*1 % der Theorie). Nach Umkristallisieren
aus viel Chloroform erhält man 7»3 g farblose Nadeln des Oxathiazinons
(V) vom Pp. 123°C (89 % der Theorie).
Zu einer Mischung aus 20 ml Triäthylamin und 100 ml CH0Cl0 tropft
man im Verlauf von 90 Minuten ι
zeitig äquivalente Mengen von:
zeitig äquivalente Mengen von:
man im Verlauf von 90 Minuten unter Rühren bei -5 bis 0 C gleich-
a. der Lösung von 200 g (1,0 Mol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid
(IV) in 1,5 1 .Methylenchlorid und
b.'270 ml Triäthylamin.
Es werden *Ι3 g (0,31 Mol) des als Niederschlag abgeschiedenen
Triäthylammoniumchlorids abfiltriert und das Filtrat unter
Vakuum zur Trockne gebracht. Nach Zugeben von 200 ml 10 η wäßrigem
KOH wird das Triäthylamin unter Vakuum abdestiliiert. Nach An-.
säuern mit konz. Salzsäure und Extraktion mit Xthylacetat erhält man I56 g (0,955 Mol) farblose Kristalle des Oxathiazinons (V)
vom Pp. 119 bis 121°C.
Reinausbeute nach Umkristallisieren aus Chloroform und wenig Äthylacetat: IH7 g (0,90 Mol) Oxathiazinon (V) vom Fp. 123°C
(90 % der Theorie).
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In einer 4 1 Rührapparatur mit 2 Tropftrichtern legt man eine
Mischung aus 600 ml Äthylacetat und 20 ml Diisopropylamin vor
und tropft unter gutem Rühren bei 0 bis -5°C gleichzeitig äquivalente
Raumteile einer Lösung von 400 g (2 Mol) Aeetoaeetamid-N-sulfochlorid (IV) in 600 ml Äthylacetat und 56Q nil Diisopropylamin
zu. Der dabei erhaltene dicke Kristallbrei wird anschließend auf 60°C erwärmt und heiß filtriert. Der Filterkuchen wird
mehrfach mit insgesamt 2,5 1 Äthylacetat ausgekocht. Die vereinigten Filtrate liefern bei O0C 470 g farblose Kristalle des Oxathiazinonsalzes
(VIIb) vom Fp. 96 bis 1010Cs die noch einen
geringen Chlorgehalt aufweisen und sich als das Diisopropylaminsalz
von (V) identifizieren lassen»
NMR-Spektrum (CDCl ): 1,4 (d, J = 7Hz)s 2,1 (d, J = IHz), ca.
3,5 (sept., J = 7Hz), 5,5 (q* J =
und 8,5 ppm (s) im Verhältnis 12:3:2;1:2.
Zur überführung in das Kaliumsalz von (V) werden 467 g (ber.:
1,77 Mol) der vorstehend beschriebenen Kristalle aus (VIIb) mit 180 ml 10 η wäßrigem KOH verrührt und anschließend unter Vakuum
völlig vom Amip befreit. Das rohe Kaliumsalz des Oxathiassinons (V)
wird aus Wasser mit Aktivkohle umkristallisiert und ergibt dann 300 g farblose Kristalle (1,5 Mol) des Kaliumsalzes von (V), entsprechend
75 % der Theorie.
26 g (0,65 Mol) pulverförmiges Magnesiumoxid werden in .200 ml
1,2-Dimethoxyäthan aufgeschlammt und eine Lösung von 100 g (0,5
Mol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV) in. 100 ml Dimethoxy™
äthan zugefügt. Dann wird 24 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt,
das Lösungsmittel unter Vakuum abgedampft, der Rückstand mit
300 g Wasser/Eis und 130 ml konz. Salzsäure versetzt. Durch Extraktion mit Äthylacetat werden 53 g rohes kristallines Oxathiazinon
(V) isoliert, Fp. 113 bis 117°C.
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20 g (0,1 Mol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV) und 20 g
(0,2 Mol) Calciumcarbonat-Pulver werden in 150 ml Methylenchlorid 19 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach der üblichen Aufarbeitung
werden 11 g fast färbloses kristallines Oxathiazinon (V) als Rohprodukt isoliert, Fp. 110 bis H^0C. Magnesiumcarbonat läßt
sich statt Caleiurnearbonat mit ähnlichem Ergebnis verwenden.
Beispiel 10 .
50 g (0,25 Mol) Acetessigsäureamid-N-sulfochlorid (IV) werden in
400 ml -Methylenchlorid gelöst. Man gibt 11 g (0,275 Mol) pulvriges
Magnesiumoxid zu und erhitzt 9 Stunden unter Rückfluß. Dann vrird das Lösungsmittel äbdestilliert und der Rückstand mit 100 g Eis,
100 ml Wasser und 50 ml konz. Salzsäure versetzt. Die entstehende .
Lösung wird mit Xthylacetat extrahiert* Nach Trocknen und Eindampfen
des Extraktes hinterbleiben 30 g (73,6 % der Theorie) Oxathiazinon (V) vom Schmp. 118 bis 121°C.
Zu 5 g (50 rnMol) Cyelohexylamin in 50 ml Methylenchlorid werden
bei 0°C in 30 Minuten gleichzeitig aber getrennt zwei Lösungen unter Rühren zugetropft:
Lösung a: 90 ml einer Lösung von 10 g (50 mMol) Acetoacetamid-N-sulfοchlorid
(IV) in MethyIeηchlorid und
Lösung b: 90 ml einer Lösung von 10 g (100 mMol) Cyclohexylamin
in Methylenchlorid»
Man läßt den Ansatz auf Raumtemperatur kommen und rührt 20 Minuten
nach. Dann werden 50 ml 2 η Salzsäure zugefügt und nach guter Durchmischung wird die organische Phase abgetrennt. Die wäßrige
Phase wird mit Äthylacetat extrahiert. Nach Abdampfen der vereinigten organischen Extrakte verbleiben 8 g Substanz, die nach
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Zugabe von wenig Chloroform kristallisieren. Sie bestehen zu ca.
60 % aus Oxathiazinon (V).
In eine Lösung aus 20 ml Triäthylamin in 300 ml Äthylacetat, die auf -500C gekühlt w:
zwei TrODftrichtern
zwei TrODftrichtern
auf -50 C gekühlt wird, tropft man unter Rühren gleichzeitig aus
a. eine Lösung von 200 g (1,0 Mol) Acetessigsäurearnid-N-sulfochlorid
(IV) in 300 ml Äthylacetat und
b. 26O ml Triäthylamin ein.
Anschließend erwärmt man das Gemisch auf 50 bis 60 C, saugt vom
ungelösten Triäthylammoniumchlorid (135 g oder 0,9 8 Mol) ab und
läßt nach Einengen des Filtrat's das Oxathiazinonsalz (VIIa)
auskristallisieren. ?-1an isoliert 225 g Pi*odukt (VIIa) vom Pp.
63 bis 660C .(65 % der Theorie).
auskristallisieren. ?-1an isoliert 225 g Pi*odukt (VIIa) vom Pp.
63 bis 660C .(65 % der Theorie).
Erwärmt man das Produkt (VIIa) mit der berechneten Menge gelöschtem
Kalk in wäßrigem Medium und destilliert das Triäthylamin ab,
so erhält man nach dem Einengen der Lösung in Vakuum das Calciumsalz
von Produkt (V) in nahezu quantitativer Ausbeute als
weißes Pulver.
weißes Pulver.
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Claims (2)
- Patentansprüche . HOE 73/F 147il) Verfahren zur Herstellung von 3,4-Dihydro-l, 2,3-oxathiazin-i4-onen und/oder deren Salzen, die in ihrer Säureform der allgemeinen FormelO=CC ^0· "(A)entsprechen, in der FL Wasserstoff oder eine Alkylgruppo nit I bis l\ Kohlenstoffatomen und R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis H Kohlenstoffatomen bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorsulfonylisocyanat an einen ß-Ketocarbonsäure-tert.-alky!ester der allgemeinen FormelR1 N) - R3 .addiert, in der R. und Rp die vorstehend genannte Bedeutung habe und R eine törtiäre Alkylgruppe mit H bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, das erhaltene Additionsprodukt bei Temperaturen von 40 bis 1000C durch Abspalten von CO und Alkylon in das ß-Ketocarbonsäureamid-N-sulfochlorid überführt, dieses in einen aprotischen Verdünnungsmittel durch Abspalten von Chlorwasserstoff - entweder in Gegenwart von säurebindenden Mitteln, oder durch Erwärmen auf Temperaturen oberhalb 500C - cyclisiert und die dabei erhaltenen Reaktionsprodukte gegebenenfalls in an sich bekannter 'v/eise in deren Salze bzw. das freie Oxathiazinon überführt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R. Wasserstoff, R_ eine Methylgruppe und R eine tert.-3utylgruppe bedeutet sowie überführung des Reaktionsproduktes in ein nichttoxisches anorganisches Salz bzw. das freie 6-Methyl-3»il-dihydrol,2,3-oxathiaain-4-on-2,2-dioxid.409881/1176
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