DE1545820C - 3, 1 Benzothiazine und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

3, 1 Benzothiazine und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1545820C
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Inventor
Günther Dr Kuch Heinz Dr 6230 Frankfurt Unterliederbach Hoffmann Irmgard Dr 6232 Bad Soden Seidl
Original Assignee
Farbwerke Hoechst AG, vormals Mei ster Lucius & Bruning, 6000 Frankfurt
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Description

Es wurde gefunden, daß 4H-3,1-Benzothiazine der Sulfiden oder wasserabspaltenden Mitteln, gegebenenallgemeinen Formel I falls unter Zusatz von Säuren, umsetzt oder
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel V
(D
worin R ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet, und R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff- oder Halogenatome bedeuten, und deren Salze mit physiologisch verträglichen Säuren wertvolle pharmakologische Eigenschaften, insbesondere sowohl zentral depressive wie anregende, tranquillisierende, thymoleptische noradrenalinpotenzierende, analgetische und spasmolytische Wirksamkeit bei äußerst geringer Toxizität und einem zentralen Apomorphin-Synergismus besitzen. Diese Verbindungen werden in an sich bekannter Weise dadurch hergestellt, daß man entweder
a) eine Verbindung der allgemeinen Formel II
worin R3 ein Chlor- oder Bromatom, eine Amino-, Sulfhydryl- oder S-Alkylgruppe bedeutet, mit Aminen der allgemeinen Formel VI oder deren Salzen
R'— NH,
(VI)
worin R' die Bedeutung von R mit Ausnahme eines Wasserstoffatoms besitzt, umsetzt oder
d) eine Verbindung der allgemeinen Formel V, worin R3 die Aminogruppe bedeutet, mit einem reaktionsfähigen Derivat eines Alkohols der allgemeinen Formel VII
NH,
R'— OH
(VII)
(H)
worin X ein Chlor- oder Bromatom, eine Hydroxyl-, Sulfhydryl-, Alkoxy-, Alkylthio- oder Alkanoyloxygruppe bedeutet, mit Thioharnstoffen der allgemeinen Formel IHa
(HIa)
NHR
/
S = C
NHR
oder Isothiocyanaten der allgemeinen Formel IHb S = C=N-R (HIb)
bzw. entsprechenden Isothiocyanatbildnern, gegebenenfalls unter Zusatz von Säuren und/oder wasserabspaltenden Mitteln, umsetzt oder
b) eine Verbindung der allgemeinen Formel IV
11 ■
-N-C—NHR
X (IV)
R.-
bzw. entsprechende funktioneile Derivate dieser Harnstoffe mit Schwefelwasserstoff bzw. anorganischen umsetzt und gegebenenfalls die nach a) bis d) erhaltenen basischen Verbindungen durch Behandlung
jo mit anorganischen oder organischen Säuren in ihre Säureadditionssalze überführt.
Für die Umsetzung nach a) kommen als Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel II folgende 2-Aminobenzhydrole in Betracht: 2-AminobenzhydroI, 2-Aminofluorbenzhydrole, 2-Amino-chlorbenzhydrole, insbesondere 2-Amino-5-chlorbenzhydrol und 2-Aminobrombenzhydrole, wobei die Halogenatome in 3-, 4-, 5- oder 6-SteIlung des einen und/oder in 2'-, 3'-, oder 4'-Stellung des anderen Benzolringes stehen können.
Ferner können die den obenerwähnten Benzhydrolen entsprechenden niederen O-Alkyl-äther wie 2-Aminobenzhydrol-methyläther, -äthyläther, oder die entsprechenden Ester mit niederen aliphatischen Carbonsäuren, z. B. die Acetate oder Propionate der genannten Benzhydrole, verwendet werden. Die entsprechenden Halogenide, wie 2-Aminophenyl-phenyl-chlor-(bzw. -brom-)methan sowie die in den Phenylresten entsprechend substituierten Verbindungen, die entsprechenden Mercaptane und niederen Alkylthioäther wie 2-Aminophenyl-phenyl-methylmercaptan bzw. die entsprechenden niederen Alkylthioäther oder die von den genannten basischen Verbindungen abgeleiteten Salze mit starken Säuren, wie Halogenwasser-. stoffsäuren, Schwefelsäure sowie Benzol- und Toluolsulfonsäure, sind ebenfalls als Ausgangsstoffe geeignet. Die obengenannten Benzhydrole lassen sich in an sich bekannter Weise durch Reduktion der entsprechenden Benzophenone herstellen (z. B. in Analogie zu J. org. Chemistry 27, 1929-1930 [1962]). Als Ausgangsstofie der allgemeinen Formel HIa kommen Thioharnstoff und N-Methyl-, N-Äthyl-, N-Propyl-, N-Isopropyl-, N-Butyl-, N-Isobutyl-, N,N'-Dimethyl-, Ν,Ν'-Diäthyl-thio-harnstoff in Frage, während als Ausgangssubstanzen der allgemeinen Formein IIIb Isothiocyanate, wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-isothiocyanat, verwendet werden können. Weiterhin kommen an Stelle der Isothiocyanate auch Isothiocyanatbildner, wie die
entsprechenden Thiourethane oder Dithiocarbaminsäureester, in Betracht.
Die Umsetzung der Verbindungen der allgemeinen Formel II sowie ihrer Säureadditionssalze mit den Verbindungen der allgemeinen Formeln HIa und IHb nach a) erfolgt bei Temperaturen von 20 bis 2500C, vorzugsweise 80 bis 180° C, in Gegenwart von anorganischen oder organischen Säuren, z. B. Halogenwasserstoffsäuren, wie Salzsäure, Bromwasserstoff- und Jodwasserstoffsäure, ferner Schwefelsäure, Phosphorsäure, niederen aliphatischen Carbonsäuren, wie Ameisensäure und Essigsäure, Halogencarbonsäuren, wie Chloressigsäure, Trifluoressigsäure, sowie Benzol- und Toluölsulfonsäure oder deren Gemischen. Man kann auch, gegebenenfalls in Gegenwart von wasserabspaltenden Mitteln, z. B. anorganischen Säurehalogeniden und -anhydriden, wie Phosphortrichlorid, Phosphortribromid, Phosphorpentachlorid, Thionylchlorid oder Phosphorpentoxid, ferner Zinkchlorid oder Borfluorid, arbeiten.
Als zusätzliche Lösungs- oder Verdünnungsmittel können gegebenenfalls Wasser, niedere Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan, ferner Glykol, Glykolmonomethyl- und -äthyläther, Di- und Triäthylenglykol sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, oder Chlorkohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, Chloroform, Trichloräthylen oder Tetrachloräthan verwendet werden, wobei die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittels durch Stabilität und Reaktionsfähigkeit der jeweiligen Reaktionskomponenten bestimmt wird.
Für die Umsetzung der Benzhydrylhalogenide der allgemeinen Formel II (X = Cl, Br) bzw. deren Säureadditionssalze mit den Verbindungen der allgemeinen Formel HIa und IHb ist die Gegenwart von Säuren oder wasserabspaltenden Mitteln nicht erforderlich. Diese Umsetzungen lassen sich vorzugsweise in der Schmelze oder durch Erhitzen in einem geeigneten inerten Lösungsmittel durchführen.
Die Reaktionszeiten variieren von 30 Minuten bis 30 Stunden. Zur Aufarbeitung können die meist als Salze anfallenden Reaktionsprodukte der allgemeinen Formel I, gegebenenfalls nach Einengen der Lösung, direkt isoliert und, falls gewünscht, durch anschließende Behandlung mit Alkali in die freien Basen übergeführt werden. Man kann auch das Reaktionsgemisch vor der Isolierung alkalisch stellen, wodurch sich die Verfahrensprodukte in üblicher Weise in Form der freien Basen isolieren lassen.
Die bei der Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel II mit Thioharnstoffen der allgemeinen Formel IHa auftretenden Isothiuroniumsalze, die der allgemeinen Formel II, in der X den Rest
-S-C(NH2J=NH2
darstellt, entsprechen, werden im allgemeinen nicht isoliert, da sie unter den Reaktionsbedingungen leicht in die Verfahrensprodukte übergehen.
Wird die Umsetzung der obengenannten Aminobenzhydrole der allgemeinen Formel II bzw. deren Äther und Ester oder der entsprechenden Mercaptane und Thioäther mit den Isothiocyanaten der allgemeinen Formel IIIb in Abwesenheit von Säuren oder wasserabspaltenden Mitteln vorgenommen, so lassen sich als Zwischenprodukte die entsprechenden Thioharnstoffe isolieren, die sich anschließend durch Erhitzen mit Säuren oder wasserabspaltenden Mitteln in die Verfahrensprodukte überführen lassen.
Zu den für die Umsetzung nach b) benötigten Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel IV gelangt man, indem man z. B. Verbindungen der allgemeinen Formel II, in denen X für ein Halogenatom, eine Alkoxy-, Alkanoyloxy- oder Alkylthiogruppe steht, mit Isocyanaten der allgemeinen Formel
R-N=C=O
wobei R die oben definierte Bedeutung besitzt, umsetzt. Ferner werden Verbindungen der Formel IV, in denen X eine Hydroxylgruppe bedeutet, beispielsweise durch Abbau entsprechend substituierter Denis vate von o-Carboxy-benzophenonen nach Hoffmann oder Curtius und Umsetzung der so gebildeten o-Isocyanato-benzophenone mit Aminen der allgemeinen Formel VI und anschließende Reduktion erhalten. An Stelle von Verbindungen der allgemeinen Formel IV können bei der Umsetzung nach b) auch funktionelle Derivate dieser Harnstoffe, d. h. Verbindungen, die statt der Harnstoffgruppierung deren Vorstufen, wie die Carbodiimidgruppe, oder die Chlorameisensäureamidingruppe enthalten, zu den Verfahrensprodukten umgesetzt werden.
Die Umsetzung der Verbindungen der allgemeinen Formel IV mit Schwefelwasserstoff oder anorganischen Sulfiden, wie Alkalisulfiden oder Phosphorpentasulfid oder deren Gemischen, wird bei Temperatüren von 50 bis 2000C, vorzugsweise 80 bis 16O0C, gegebenenfalls unter Säurezusatz und Verwendung eines organischen Lösungsmittels, beispielsweise eines aromatischen Kohlenwasserstoffes, wie Benzol, Toluol oder Xylol oder eines aliphatischen oder aromatischen Chlorkohlenwasserstoffs, wie Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthan oder Chlorbenzol, durchgeführt. Je nach dem Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels sowie der notwendigen Reaktionstemperatur, insbesondere bei Verwendung von Schwefelwasserstoff, ist die Umsetzung gegebenenfalls unter Druck durchzuführen.
Verbindungen der allgemeinen Formel IV, in der X für die Sulfhydrylgruppe steht, können auch durch Umsetzung mit wasserabspaltenden Mitteln, wie anorganischen Säurehalogeniden und -anhydriden, in die Verfahrensprodukte übergeführt werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel V, wie sie als Ausgangsstoffe für die Umsetzung mit den Aminen der Formel VI oder deren Salzen nach c) benötigt werden, lassen sich beispielsweise herstellen, indem man Verbindungen der Formel II nach a) mit Thioharnstoff umsetzt. Hierbei erhält man Verbindungen der Formel V, in der R3 die Aminogruppe bedeutet. Wena man Verbindungen der allgemeinen Formel II, in der X ein Halogenatom, die Hydroxyl-, Sulfhydryl- oder eine Alkanoyloxygruppe bedeutet, in Gegenwart von Basen wie Alkalihydroxyden mit Schwefelkohlenstoff oder Alkalixanthogenaten zur Reaktion bringt (z. B. in Analogie zu J. pharmaz. Soc. Japan, 57, 54 [1937]; C. 1937 II, 2840), entstehen Verbindungen der allgemeinen Formel V, in der R3 die Sulfhydrylgruppe bedeutet. Die erhaltenen Mercaptoverbindungen können gegebenenfalls alkyliert werden, wobei R3 die Bedeutung der S-Alkylgruppe erhält. Die Verbindungen der allgemeinen Formel V, in der R3 ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, sind z. B. durch Umsetzung der Aminobenzhydrylhalogenide der allgemeinen Formel II (X = Cl, Br) mit Thiophosgen oder aus Ver-
bindungen der allgemeinen Formel V, in der R3 die Aminogruppe bedeutet, mit Hilfe der Sandmeyer-Reaktion zugänglich (z. B. in Analogie zu HeIv. Chim. Acta, 32, S. 63 bis 68 [1949]).
Die Umsetzung nach c) erfolgt bei Temperaturen zwischen 20 und 25O°C, vorzugsweise zwischen 80 und 200°C, bei einer Reaktionsdauer von 15 Minuten bis 24 Stunden, wobei die Wahl der Reaklionsbedingungen von der Reaktionsfähigkeit der eingesetzten Verbindung der allgemeinen Formel V abhängt. Die Anwendung eines Lösungs- oder Verdünnungsmittels ist hierbei zweckmäßig, jedoch nicht unbedingt erforderlich. Als Lösungsmittel kommen hauptsächlich aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Tuluol und die Xylole, aliphatische und aromatische Chlorkohlenwasserstoffe wie Chloroform, Tetrachloräthan, Chlorbenzol, ferner Äther, wie Tetrahydrofuran, Dioxan, Glykoldimethyl- und Diäthylenglykoldiäthyläther, in Betracht, außerdem kann ein Überschuß des eingesetzten Amins als Lösungsmittel verwendet werden. Je nach dem Siedepunkt des verwendeten Amins und des Lösungsmittels sowie der erforderlichen Reaktionstemperatur ist die Umsetzung gegebenenfalls in geschlossenem Gefäß durchzuführen.
Für die Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel V, worin R3 die Aminogruppe bedeutet, nach d) mit reaktionsfähigen Derivaten von Alkoholen der allgemeinen Formel VII kommen als Alkoholderivate insbesondere deren Halogenide, wie Chloride, Bromide, Jodide, ferner die entsprechenden Sulfate, Carbonate und Alkyl- oder Arylsulfonate in Betracht, beispielsweise Methyljodid, Dimethylsulfat, Äthyljodid, Athyltoluolsulfonat. Die Alkylierung wird in üblicher Weise in Gegenwart basischer Kondensationsmittel,, wie Alkalicarbonaten und -hydroxiden, Alkalialkoholaten, Alkali- und Erdalkaliamiden und -hydriden durchgeführt.
Die Verfahrenserzeugnisse können als basische Verbindungen mit Hilfe von anorganischen oder organischen Säuren in die entsprechenden Salze übergeführt werden. Als anorganische Säuren kommen beispielsweise in Betracht: Halogenwasserstoffsäuren, wie Chlorwasserstoffsäure und Bromwasserstoffsäure, sowie Schwefelsäure, Phosphorsäure und Amidosulfotisäure. Als organische Säuren seien beispielsweise genannt : Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Gluconsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Zitronensäure, Acetursäure, Oxyäthansulfonsäure und Äthylendiamintetraessigsäüre, Embonsäure, Naphthalindisulfonsäure oder Toluolsulfonsäure.
Die verfahrensgemäß hergestellten Verbindungen sind im Tierversuch bei geringer Toxizität bezüglich ihrer zentral depressiven Wirkung der Vergleichssubstanz 7 - Chlor - 2 - methylamino - 5 - phenyl - 3 H-l,4-benzodiazepin-4-oxyd überlegen, wie durch Registrierung der spontanen und provozierten Motilität bei der Maus und im Somnolenz-Test (N i e s c h u 1 z, O. et al, Arzneimittelforschg., 6, 651 [1956]) festgestellt wurde.
Beispiel 1
2-Amino-4-phenyl-4 H-3,l-benzothiazin
39,8 g 2-Aminobenzhydrol und 15,2 g Thioharnstoff werden in 100 ml 48%iger Bromwasserstoffsäure 1 '/2 Stunden unter Rühren am Rückfluß gekocht. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit verdünnter Natronlauge alkalisch gestellt und mehrmals mit Äther extrahiert. Die mit Wasser gewaschene und über Natriumsulfat getrocknete Ätherlösung wird eingedampft und der hinterbleibende feste Rückstand aus Benzol—Petroläther umkristallisiert. Man erhält auf diese Weise 40,8 g (85% der Theorie) 2-Amino-4-phenyl-4H-3,l-benzothiazin als farblose . Kristalle vom Schmelzpunkt 148 bis 149°C.
Beispiel2
2-Methylamino-4-phenyl-4 H-3,l-benzothiazin
30 g 2-Aminobenzhydrol werden in 450 ml Äther gelöst und mit 11 g Methylsenföl 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Anschließend wird der Äther abgedampft und der Rückstand mit 10 ml konzentrierter Salzsäure 30 Minuten unter Rückfluß gekocht. Das Reaktionsgemisch wird mit Wasser verdünnt, mit verdünnter Natronlauge alkalisch gestellt und mehrmals mit Benzol extrahiert. Aus der mit Wasser gewaschenen und über Natriumsulfat getrockneten Benzollösung erhält man nach Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum 2-Methylamino-4-phenyl-4H-3,l-benzothiazin als gelbliches öl, das bald kristallin erstarrt. Umkristallisieren aus Benzol—Petroläther ergibt 29,5 g (78% der Theorie) farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 99 bis 100° C.
B e i s ρ i e 1 3
2-Amino-4-phenyl-6-chlor-4 H-3,1-benzothiazin
46,7 g 5-Chlor-2-aminobenzhydrol und 15,2 g Thioharnstoff werden in_100ml 48%iger Bromwasserstoffsäure 1 Stunde unter Rühren zum Rückfluß erhitzt. Nach anfänglicher Lösung beginnt sich bald das Hydrobromid des 2-Amino-4-phenyl-6-chlor-4 H-3,1-benzothiazole als kristalliner Niederschlag abzuscheiden, der nach dem Erkalten durch Absaugen isoliert, mit Aceton gewaschen und aus Äthanol umkristallisiert wird. Man erhält so 60,2 g (84% der Theorie) farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 277 bis 278° C (Zersetzung).
Für die Darstellung der freien Base braucht das obige Hydrobromid nicht isoliert zu werden. Man verdünnt in diesem Fall das Reaktionsgemisch mit der für die Lösung des Salzes hinreichenden Menge Wasser und stellt mit verdünnter Natronlauge alkalisch. Nach Absaugen des Niederschlags und Umkristallisieren aus Benzol—Petroläther oder aus Äthanol erhält man 48,5 g (88% der Theorie) 2-Amino-4-phenyl-6-chlor-4H-3,l-benzothiazin vom Schmelzpunkt 170 bis 171°C.
B e i s ρ i e 1 4
2-Amino-4-phenyl-6-brom-4 H-3,1 -benzothiazin
Durch Umsetzung von 27,8 g 5-Brom-2-aminobeiizhydrol mit 7,6 g Thioharnstoff in 50 ml 48%iger Bromwasserstoffsäure analog Beispiel 3 werden 26 g (81% der Theorie) 2-Amino-4-phenyl-6-brom-4 H-3,1-benzothiazin vom Schmelzpunkt 198 bis 199°C erhalten.
B c i s ρ i e 1 5
2-Methylamino-4-phenyI-6-chlor-4H-3J-benzothiazin
a) Eine Lösung von 46.7 g 5-Chlor-2-amino-benZ-hydrol in 500 ml Äther wird mit 18,3 g Methylsenföl versetzt und 24 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt. Anschließend destilliert man etwa zwei Drittel des Lösungsmittels im Vakuum ab und isoliert den kristallinen Niederschlag durch Absaugen. Man erhält auf diese Weise 50,5 g (83% der Theorie) reinen N-Methyl-N'-[4-chlor-2-(«-hydroxybenzyl)]-phenyl-thioharnstoff vom Schmelzpunkt-164 bis 165° C.
b) 30,6 g des nach . a) erhaltenen Thioharnstoffs werden in 100 ml 48%iger Bromwasserstoffsäure 1 Stunde unter Rühren am Rückfluß gekocht. Das erkaltete Reaktionsgemisch wird mit verdünnter Natronlauge alkalisch gestellt und mehrmals mit Essigester extrahiert. Nach Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum hinterbleibt ein gelbliches öl, das nach einiger Zeit kristallin erstarrt. Durch Umkristallisieren aus Benzol— Petroläther erhält man 25,6 g (89% der Theorie) 2-Methyl-amino-4-phenyl-6-chlor-4 H-3,1 -benzothiazin als farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 109,5 bis 110,5° C-
c) 23,4 g 5-Chlor-2-aminobenzhydrol und 7,3 g Methylsenföl werden in 50 ml 48%iger Brom wasserstoffsäure 2 Stunden unter Rühren und Rückfluß gekocht. Anschließend wird das Reaktionsgemisch wie unter b) beschrieben aufgearbeitet und das erhaltene Reaktionsprodukt zur Reinigung an basischem Aluminiumoxid, Aktivität III, unter Verwendung von Benzol als Elutionsmittel chromatographiert. Das auf diese Weise gewonnene 2 - Methyl - amino - 4 - phenyl - 6 - chlor-
4 H-3,1-benzothiazin schmilzt bei 109,5 bis 110,5° C und ist identisch mit der unter b) beschriebenen : Verbindung. Die Ausbeute beträgt 20,7 g (72% der Theorie).
B e i s ρ i e 1 6
2-Äthylamino-4-phenyl-6-chlor-4 H-3,1 -benzothiazin
a) 35 g 5-Chlor-2-aminobenzhydrol werden zusammen mit 26 g Äthylsenföl 5 Minuten auf dem Dampfbad erhitzt und anschließend über Nacht bei Raumtemperatur aufbewahrt. Der entstandene Kristallbrei wird zur Entfernung von überschüssigem Senföl mit 75 ml Benzol ausgekocht. Man erhält so 43 g (89% der Theorie) N-Äthyl-N'-[4-chlor-2-(u-hydroxybenzyl)]-phenyl-thio- harnstoff als farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 147 bis 148°C, der auch beim Umkristallisieren aus Essigester—Petroläther konstant bleibt.
b) 32 g des nach a) erhaltenen Thioharnstoffs werden wie im Beispiel 5 b) mit Bromwasserstoff- säure erhitzt, wobei man 25,6 g (85% der Theorie)
. 2-Äthylamino-4-phenyl-6-chlor-4H-3,l-benzothiazin vom Schmelzpunkt 118 bis 120°C erhält.
c) In Analogie zu Beispiel 5 c) liefert die Umsetzung von 23,4 g 5-Chlor-2-aminobenzhydrol mit 9,0 g Äthylsenföl 20,5 g (68% der Theorie) 2-Äthylamino - 4 - phenyl - 6 - chlor - 4 H - 3,1 - benzothiazin vom Schmelzpunkt 118 bis 120" C.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    1. 4H-3,1-Benzothiazine der allgemeinen For
    N—R
    worin R ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet, und R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff- oder Halogenatome bedeuten, und deren Salze mit anorganischen und organischen Säuren.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von 4H-3,1-Benzothiazinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder
    a) eine Verbindung der allgemeinen Formel II
    (H)
    worin X ein Chlor- oder Bromatom, eine Hydroxyl-, Sulfhydryl-, Alkoxy-, Alkylthio- oder Alkanoyloxygruppe bedeutet, mit Thioharnstoffen der allgemeinen Formel IHa
    (HIa)
    NHR
    S = C
    NHR
    oder Isothiocyanaten der allgemeinen Formel IHb S = C=N-R (IHb)
    bzw. entsprechenden Isothiocyanatbildnern gegebenenfalls unter Zusatz von Säuren und/oder wasserabspaltenden Mitteln, oder
    b) eine Verbindung der allgemeinen Formel IV
    (IV)
    R,
    bzw. entsprechende funktioneile Derivate dieser Harnstoffe mit Schwefelwasserstoff bzw. anorga-
    nischen Sulfiden oder wasserabspaltenden Mitteln, gegebenenfalls unter Zusatz von Säuren, oder
    c) eine Verbindung der allgemeinen Formel V
    -R3
    IO
    worin R3 ein Chlor- oder Bromatom, eine Amino-, Sulfhydryl- oder S-Alkylgruppe bedeutet, mit
    Aminen der allgemeinen-Formel VI oder deren Salzen
    R'—NH2 ' (VI)
    worin R' die Bedeutung von R mit Ausnahme eines Wasserstoffatoms besitzt, oder
    d)'eine Verbindung der allgemeinen Formel V worin R3 die Aminogruppe bedeutet, mit einem reaktionsfähigen Derivat eines Alkohols der allgemeinen Formel VII '
    R'— OH
    (VII)
    umsetzt und gegebenenfalls die nach a) bis d) erhaltenen basischen Verbindungen durch Behandlung mit anorganischen oder organischen Säuren in ihre Säureadditionssalze überführt.

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