DE2327578B2 - Verwendung eines gemisches aus loesungspolymerisaten auf basis von monoolefinisch ungesaettigten carbonsaeureestern und organosiliciumverbindungen als thermoplastkleber fuer den filmdruck von textilgut - Google Patents
Verwendung eines gemisches aus loesungspolymerisaten auf basis von monoolefinisch ungesaettigten carbonsaeureestern und organosiliciumverbindungen als thermoplastkleber fuer den filmdruck von textilgutInfo
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Description
30
Es ist bekannt, beim Filmdruck von Textilgut was- a.
serlösliche Kleber z. B. auf Basis von Polyvinylcaprolactam oder auf Basis von Stoffmischungen aus PoIyvinylmethyläther
und Mischpolymerisaten aus Äthylacrylat, Methacrylsäuremethylester und Acrylsäure
zu verwenden.
Außerdem ist es bekannt, hierfür wasserunlösliche Polymerisate auf der Basis von Acrylaten und Vinylestern
(sogenannte Thermoplastkleber) zu verwenden, die bei Raumtemperatur fest sind und durch
Hitzeeinwirkung klebrig werden. Bei diesem Verfah- ,.
ren wird das Textilgut auf die mit einem Polymerisat beschichtete Unterlage mit Hilfe eine! beheizten
Platte oder Walze durch Andrücken aufgeklebt. Man kann auch das Textilgut vorwärmen und mit einer
unbeheizten Walze andrücken. 4„
Aus den britischen Patentschriften 8 34 269 und 12 82 362 sind Mischungen aus thermoplastischen
Kunststoffen und organischen Siliciumverbindungen bekannt. Die Mischungen werden zur Herstellung
elektrischer Isolierungen oder als Schmelzkleber verwendet. Aus den Veröffentlichungen geht nicht hervor,
daß Lösungspolymerisate gegenüber Polymerisaten, die nach anderen Verfahren erhalten werden,
ein besonders vorteilhafter Bestandteil von Schmelzklebermischungen sind, die für den filmdruck von
Textilgut verwendet werden.
Die Verwendung von ThermoplE.stkleber hat den Vorteil, daß die Kleberschicht im Gegensatz zu der
Verwendung wasserlöslicher Kleber längere Zeit ohne Erneuerung benutzt werden kann. In der Praxis
wird jedoch der Klebeeffekt oft als mangelhaft beurteilt.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines bei Temperaturen oberhalb 50° C klebrigen Gemisches
bestehend aus
A. Lösungspolymerisaten aus
a) monoolefinisch ungesättigten, 4 bis 16 C-Atome enthaltenden Carbonsäureestern
und
b)0 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, weiteren olefinisch ungesättigten
Monomeren und
Die Polymerisate (A) werden durch Lösungspolymerisation aus den Monomeren (a) und gegebenenfalls
(b) hergestellt. Sie haben im allgemeinen K-Werte von 20 bis 120, vorzugsweise von 45 bis 90, gemessen
nach H. F i k e η t s c h e r/Cellulose-Chemie
13 (1932) S. 58 ff in l°/oiger Lösung.
Als monoolefinisch ungesättigte Carbonsäureester (a) können die Polymerisate (A) z. B. geradkettige
oder verzweigte, 1 bis 12 C-Atome in den Alkylgruppen
enthaltende Alkylacrylate oder -Methacrylate, wie Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, η-Butyl-, n-Octyl-,
Isooctyl-, 2-Äthylhexyl-, n-Decyl-, n-Dodecylacrylat
und/oder -Methacrylat einpolymerisiert enthalten.
Von besonderem Interesse sind (Meth)-acrylate mit 4 bis 8 C-Atomen im Alkylrest, wie n-Butylacrylat
und 2-Äthylhexylacrylat. Weitere polymerisierbare
Carbonsäureester (a) sind Vinylester, wie Vinylacetat Vinylpropionat, Vinyl-n-butyrat und Vinyllaurat,
wobei Vinylacetat und Vinylpropionat von besonderer Bedeutung sind.
Gegebenenfalls können die Mischpolymerisate (A) noch weitere olefinisch ungesättigte Monomere (b),
wie monoolefinisch ungesättigte meist 3 bis 5 C-Atome enthaltende Mono- oder Dicarbonsäuren, z. B.
Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itakonsäure und oder Crotonsäure sowie saure
oder neutrale Alkylester der Malein-, Fumar-, oder Itakonsäure einpolymerisiert enthalten. Auch Monomere
mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen, wie Äthylenglykol(meth)-acrylat, 1,4-Butandiolmono-(meth)-acrylat
und Hydroxypropyl(meth)-acrylat, ferner Buten-l-diol-3,4 oder Vinylthioäthanol kommen
in Frage. Schließlich können monovinylaromatische Monomere, wie Styrol, Amide, α,^-olefinisch ungesättigter,
3 bis 5 C-Atome enthaltender Mono- und/ oder Dicarbonsäuren, wie besonders (Methacrylamid,
Nitrile, «,^-olefinisch ungesättigter Carbonsäuren,
wie Acrylnitril, N-Vinyllactame, wie besonders N-Vinylpyrrolidon und/oder N-Vinylcaprolactam,
sowie ferner olefinisch ungesättigte Sulfonsäuren, wie Vinylsulfonsäure einpolymerisiert sein.
Von den unter (B) genannten organischen Siliciumverbindungen kommen vor allem die silicium-organischen
polymeren oder oligomeren Verbindungen mit Si-C-Bindungen und die polymeren oder oligomeren
Organosilikate, die Si-O-C-Bindungen besitzen, in Betracht. Aus der Gruppe der Organosilikate
oder Polykieselsäureester seien die Polyorganooxysiloxane, wie Octaäthoxytrisiloxan, genannt. Die silicium-organischen
Verbindungen mit Si-C-Bindungen, die in den erfindungsgemäß verwendeten Gemischen
mit Erfolg eingesetzt werden können, sind die Polyorganosiloxane oder Silicone, die Polyorganosilcarbane,
wie z. B. Polysilalkylene oder Polysilarylene, die Polyorganosilazane und die Polyorganosilazane.
Die Polyorganosiloxane sind besonders geeignet, vor allem die oligomeren oder polymeren, geradkettigen,
verzweigten oder cyclischen Dimethylsiloxane ergeben eine überraschend große Steigerung des Klebeeffekts.
Die Gemische aus den Mischpolymerisaten (A) und den Verbindungen (B) sollen unterhalb 50° C
'S
fest und nicht klebend sein. Bei Temperaturen oberhalb 50° C sind die erfindungsgemäß verwendeten
Gemische stark klebrig und als Thermoplastkleber im Filmdruck in hervorragender Weise geeignet.
Die Applikation der Kleber auf die Druckdecke S kann mit Vorteil in Form von Lösungen in organischen Lösungsmitteln erfolgen. Die Applikation kann
jedoch auch ohne Verwendung von Lösungsmitteln erfolgen, wenn man den Kleber auf Temperaturen
oberhalb seines Erweichungsbereichs erwärmt und dann die Schmelze in üblicher Weise auf die Druckdecke aufträgt. Weiter ist es möglich, den Kleber in
Form einer Dispersion in einem organischen Lösungsmittel, z. B. als Benzindispersion, aufzutragen.
Verwendet man jedoch Lösungen, so kommen als »5 Lösungsmittel vor allem flüssige gesättigte Carbonsäureester, wie Äthylacetat und n-Butylacet&t, Ketone, wie Aceton, Methäthylketon und Cyclohexanon, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol,
Toluol und Xylole, flüssige aliphatische und cycloali- *°
phatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzinfraktionen mit Siedepunkten zwischen 50 und 150° C, insbesondere
zwischen 60 und 100° C, Cyclohexan, sowie Äther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran und Di-t-butyläther
oder deren Gemische in Frage. Von besonde- a5
rem Interesse als Lösungsmittel ist Äthylacetat.
Überraschenderweise wird der Klebeeffekt durch den Zusatz organischer Siliciumverbindungen sehr
stark erhöht. Die Haftwirkung des Textilguts bei der erfindungsgemäßen Verwendung des Thermoplastklebers
ist mindestens doppelt so gut wie bei Verwendung des darin enthaltenen Polymerisats ohne
Zusatz der silicium-organischen Verbindungen. Die Kleberschichten haben daher auch bei verhältnismäßig
großer mechanischer Abnutzung im allgemeinen noch eine genügend große Haftfähigkeit und können
verhältnismäßig lange benutzt werden, ehe eine Erneuerung erforderlich ist.
Die im folgenden angegebenen Thermoplastkleber-Lösungen haben sich beispielsweise gut bewährt. Die *°
Angaben in Teilen und Prozenten beziehen sich auf das Gewicht. Die K-Werte wurden jeweils in 1° oiger
Lösung in den angegebenen Lösungsmitteln gemessen.
45
1. Ein Gemisch aus 97 Teilen einer in üblicher Weise durch Lösungspolymerisation von 57
Teilen Vinylacetat und 43 Teilen n-Butylacrylat in Essigsäureäthylester hergestellten
40%igen Lösung eines Mischpolymerisats (A) vom K-Wert 70 mit 1 TeO polymerem Dimethylsiloxan der Viskosität 5 Poise.
?,. Ein Gemisch aus 100 Teilen einer in üblicher Weise durch Lösungspolymerisation vGn 45
Teilen Vinylacetat, 34 Teilen Vinylpropionat und 21 Teilen n-Buiylacrylat in Methyläthylketon hergestellten 45%igen Lösung eines
Mischpolymerisats (A) des K-Werts 67 und 0,5 Teilen polymerem Diäthylsiloxan der Viskosität 3 Poise.
3. Ein Gemisch aus 85 Teilen einer in üblicher Weise durch Lösungspolymerisation von 32
Teilen Methylmethacrylat, 17 Teilen Styrol und 41 Teilen 2-Äthylhexylacrylat in Toluol
hergestellten 50%igen Lösung eines Mischpolymerisats (A) des K-Werts 59 und 1,5 Tei
len polymerem Dimethylsiloxan der Viskosität 2 Poise.
4. Ein Gemisch von 115 Teilen einer in üblicher Weise durch Lösungspolymerisation von 39
Teilen Vinylacetat, 59 Teilen 2-Äthylhexylacrylat und 2 Teilen Acrylsäure in n-Butylacetat
hergestellten 35°/oigen Lösung eines Mischpolymerisats (A) des K-Werts 83 und 2 Teilen polymerem iso-Propylsiloxan der
Viskosität 2,5 Poise.
5. Ein Gemisch von 107 Teilen einer in üblicher Weise durch Lösungspolymerisation von 50
Teilen Vinylacetat, 21 Teilen Äthylacrylat und 29 Teilen Laurylacrylat in Essigsäu.-eäthylester
hergestellten 4O°/oigen Lösung eines Mischpolymerisats (A) des K-Werts 71
und 3 Teilen Octaäthoxytrisiloxan.
Diese Lösungen werden vor dem Aufbringen mit dem jeweils verwendeten Lösungsmittel im Verhältnis
5:1 bis 1:1 verdünnt und z. B. mit einer Metalloder Gummirakel auf die Druckdecke von Flachoder
Rotationsdruckmaschinen in 8 bis 10 dünnen Schichten aufgebracht, wobei zum Trocknen im allgemeinen
2 bis 4 h Umlauf der Druckdecke erforderlich ist. Nach dem Trocknen kann das Textilgut in
üblicher Weise unter Erwärmen des Thermoplastklebers aufgeklebt werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eine bei Temperaturen oberhalb 50° C klebrigen Gemisches bestehend ausA. Lösungspolymerisaten ausa) monoolefinisch ungesättigten, 4 bis 16 C-Atome enthaltenden Carbonsäureestem und ίοb)0 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, weiteren olefinisch ungesättigten Monomeren undB. 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Mengen an A, an oligomeren und/oder polymeren Organosilicium- und/oder Organooxysiliciumverbindungenals Thermoplastkleber für den Filmdruck von Textilgut. aoB. 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Mengen an A, an oligomeren und/oder polymeren Organosilicium- und/oder Organooxysiliciumverbindungen
als Thermoplastkleber für den Filmduck von Textil-
Priority Applications (6)
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FR2231726B3 (de) | 1977-03-25 |
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IT1013272B (it) | 1977-03-30 |
GB1463845A (en) | 1977-02-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |