DE2322046A1 - Verfahren zum herstellen von druckformen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von druckformenInfo
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Description
K 2228 PP-Dr.S.-ih 27. 4. 1973
Beschreibung zur Anmeldung der KALLE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrieh
für ein Patent auf
Verfahren zum Herstellen von Druckformen
Die vorliegende Erfindung betrifft das Herstellen von Druckformen oder metallischen Ätzbildern aus elektrophotographisehem oder
elektrographisehern Kopiermaterial, das aus einem Träger und einer
darauf befindlichen photoleitfähigen oder hochohmigen Schicht besteht, durch Aufladen, Entwickeln des elektrostatischen Bildes
mit einem feinteiligen Toner, Fixieren und Weglösen der Schicht an den bildfreien Stellen mit einem Entschichter sowie gegebenenfalls
Ätzen der freigelegten Trägeroberfläche.
Verfahren zur Herstellung von Druckformen auf elektrophotographisehem
Wege sind bekannt. So wird in der deutschen Patentschrift 97^
ein solches Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten
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-P-
aus überzogenem Papier vorgesehlagen, bei dem man die Oberfläche
einer elektrisch leitenden, feuchtigkeitsfesten Papierfolie mit
einer aus einem in einem dielektrischen, filmbildenden Trägerstoff
suspendierten Photoleiter gebildeten Schicht überzieht, elektrostatisch auflädt, bildmäßig belichtet und mit einem Fettfarbe
annehmenden Pulver entwickelt. Die Stellen der entwickelten Druckplatte, die nicht drucken sollen, werden anschließend hydrophil
gemacht. Dies geschieht dadurch, daß man das Pulver durch Erhitzen auf der photoleitenden Schicht so fixiert, daß das Pulver
möglichst durch die photoleitende Schicht hindurch festschmilzt, oder dadurch, daß man das Pulver in die photoleitende Schicht
einpreßt, oder dadurch, daß man das Pulverbild mit einem dünnen Überzug eines Materials versieht, das als Lösungsmittel für das
Pulverbild dient bzw. das als Lösungsmittel für die photoleitfähige Schicht dient, damit ausreichende Haftung gewährleistet ist. Das
Lösungsmittel wird anschließend durch Zuführung von Wärme abgedampft. Die Nichtbildstellen werden dann durch einen Tränkungsprozess in hydrophiles Material umgewandelt, bei welchem das
fixierte Pulverbild unbeeinflußt bleiben soll. Bei Anwesenheit einer unter der Photoleiterschicht aufgebrachten hydrophilen Schicht
und im Falle, daß die photoleitende Schicht aus einem Stoff besteht, der sich leicht entfernen läßt, kann der photoleitende Überzug
an den Nichtbildstellen auch entfernt werden.
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Ein solches Verfahren ist nur für Papierdruckplatten geeignet, die für niedrige Druckauflage und mangelhafte lithographische
Qualität bekannt sind. Es bedarf der Befestigung des Pulvers durch Wärmefixierung, der Anwendung von Preßdrucken oder der
Verwendung von lösenden Flüssigkeiten und gegebenenfalls zusätzlicher Wärme, was das Verfahren darüberhinaus auch
nachteilig macht bezüglich des Zeitaufwandes und des erhöhten apparativen Aufwands.
Weiterhin ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 117 391 bekannt, zur Herstellung von Druckformen photoleitende, organische Verbindungen
in den Schichten elektrophotographischer Kopiermaterialien zu verwenden. Diese haben einen für Druckzwecke geeigneten Träger.
Die photoleitende Schicht besteht aus einem monomolekularen Photoleiter und hochmolekularen alkalilöslichen Substanzen.
Er wird in üblicher Weise aufgeladen, belichtet und mit eingefärbtem Harzpulver entwickelt. Das Harzpulver wird durch Erwärmen auf
100 bis etwa 250° C fixiert, danach wird die Schicht mit einer alkalischen Lösung behandelt, wobei die Nichtbildstellen abgelöst
werden und eine Flachdruckform entsteht. Obwohl dieses Verfahren
für Folien aus Metallen, Papier oder Kunststoffen vorgeschlagen wird, ist doch nicht Gewähr gegeben für eine möglichst bildgetreue Wiedergabe,
da eine thermische Fixierung des Pulverbildes eine Dimensionsänderung nie ganz ausschließen kann. Ferner ist der apparative
Aufwand zur Durchführung der thermischen Fixierung stets der Automatisierung eines Verfahrens zur Herstellung von Druckplatten
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sehr hinderlich.
Es war deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen
von Druckformen zu schaffen, das bei möglichst niedriger Temperatur, vorzugsweise bei Zimmertemperatur, ohne den zusätzlichen Schritt
des Pixierens durchgeführt werden kann. Diese gestellte Aufgabe der vereinfachten Arbeitsweise bei einem Verfahren zum Herstellen
von Druckformen oder metallischen Ätzbildern aus elektrophotographischem oder elektrographischem Kopiermaterial, das aus einem
Träger und einer darauf befindlichen, photoleitfähigen oder hochohmigen Schicht besteht, durch Aufladen und bildmäßiges Belichten
oder bildmäßiges Aufladen, Entwickeln des elektrostatischen Bildes mit einem feinteiligen Toner, Fixieren und Weglösen der Schicht
an den bildfreien Stellen mit einem Entschichter sowie gegebenenfalls
Ätzen der freigelegten Trägeroberfläche wird nunmehr dadurch gelöst,
daß man einen bei Raumtemperatur die Bildstellen hydrophobierenden
und dabei gleichzeitig Entwicklung und Entschichterresistenz bewirkenden Entwickler einsetzt. Die an den Bildstellen erfolgende
Hydrophobierung wird dabei dadurch erzielt, daß man als Entwickler eine Substanz einsetzt, die aufgrund ihrer chemischen Konstitution
hydrophobe Eigenschaften besitzt und eine ausreichende, gute Adhäsion zur Kopierschicht aufweist und gegenüber dem Entsehichtungsmittel
schwer löslich ist. Als Entwickler werden deshalb vorzugsweise
hochmolekulare Produkte mit bituminösem , wachs- oder harz- artigem
Charakter eingesetzt.
Demgemäß richtet sich das einzusetzende Entwicklermaterial auch nach
der Zusammensetzung der zur Entfernung der Kopierschicht an den Nichtbildstellen
anzuwendenden Entschichterlösungen.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß der zusätzliche Schritt des Fixierens z.B. durch Erwärmen oder Einbrennen bei möglichst
konstantem, regelbarem Temperaturbereich völlig entfällt und nunmehr ein Verfahren zum Herstellen von Druckformen vorliegt,
das in einfacher und kostensparender Weise bei jedem geeigneten Trägermaterial durchgeführt werden kann.
Verwendet man z.B. Kunststoffolien, so erhält man nach dem Entschichten
und Wegätzen der Metallschicht an den bildfreien Stellen transparente Bilder, bei denen sich die Bildstellen durch eine
hohe optische Dichte auszeichnen. Die auf der Unterlage entstandenen Bilder sind darüberhinaus maßstabsgetreu. Durch die Erfindung
ergibt sich insgesamt ein erheblicher zeitlicher und apparativer Vorteil, was im Hinblick auf die Automatisierung des Gesamtverfahrens
von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Herstellung von Flach-, Tief-, Hoch - und Siebdruckformen sowie von gedruckten
Schaltungen sowohl auf elektrophotographischem als auch auf elektrographischem Wege möglich.
Die als Ausgangsmaterial im Verfahren dienende elektrophotographische
Druckform ist als im Prinzip bekannt anzusehen. Die Verwendung
photoleitender organischer Substanzen in elektrophotographischen Schichten und ihre Verwendung in Druckformen ist z.B. aus den
zum Stande der Technik genannten Schriften bekannt. Dabei sind als
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Photoleiter solche besonders gut einsetzbar, die eine oder mehrere
Dialkylaminogruppen aufweisen. Hier sind besonders heterocyclische Verbindungen wie Oxdiazol-Derivate zu nennen, die aus der deutschen
Patentschrift 1 O58 836 hervorgehen, ganz besonders das
2J5-Bis-(4l-diäthylaminophenyl)-oxdiazol-l,3,4. Weiterhin geeignete
Photoleiter sind z.B. Triphenylamin-Derivate, höher kondensierte
aromatische Verbindungen, wie Anthracen, benzokondensierte Heterocyclen,
Pyrazolin- oder Imidazol-derivate. Hierher gehören auch Triazol- sowie Oxazol-derivate, wie sie in den deutschen
Patentschriften 1 060 260 bzw. 1 120 875 offenbart sind. Ferner sind viny!aromatische Polymere, wie Polyvinylanthracen, PoIyacenaphthylen,
Polyvinylcarbazol, sowie Mischpolymerisate aus diesen Verbindungen geeignet, sofern sie zu einer Löslichkeitsdifferenzierung,
ggf. in Verbindung mit einem Harzbindemittel geeignet sind. Hierher gehören auch Polykondensate aus aromatischen
Aminen und Aldehyden, wie sie aus der deutschen Auslegeschrift 1 197 325 bekannt sind.
Neben diesen genannten Verbindungen, die vorwiegend p-leitenden
Charakter haben, können auch η-leitende Verbindungen eingesetzt werden. Diese sogenannten Elektronenakzeptoren sind z.B. aus der
deutschen Patentschrift 1 127 218 bekannt.
Als Harzbindemittel sind hinsichtlich der Pilmeigenschaften und der Haftfestigkeit Natur- bzw. Kunstharze geeignet. Bei ihrer
Auswahl spielen außer den filmbildenden und den elektrischen
Eigenschaften sowie denen der Haftfestigkeit auf der Trägerunterlage
vor allem Löslichkeitseigenschaften eine besondere Rolle.
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Für praktische Zwecke sind solche Harzbindemittel besonders geeignet, die in wäßrigen oder alkoholischen Lösungsmittelsystemen,
gegebenenfalls unter Säure- oder Alkali-Zusatz, löslich sind. Aus physiologischen und Sicherheits-Gründen sind aromatische
oder aliphatische, leicht brennbare Lösungsmittel nicht geeignet. Vorzugsweise eingesetzte Harzbindemittel sind hiernach hochmolekulare
Substanzen, die alkalilöslich machende Gruppen tragen. Solche Gruppen sind beispielsweise Säureanhydrid-, Carboxyl-,
Phenol-, Sulfosäuren-, Sulfonamid- oder Sulfonimid-Gruppen. Bevorzugt werden Harzbindemittel mit hohen Säurezahlen eingesetzt,
da diese in alkalisch-wäßrig-alkoholischen Lösungsmittelsystemen besonders leicht löslich sind. Mischpolymerisate mit Anhydridgruppen
können mit ganz besonders gutem Erfolg verwendet werden, da durch das Fehlen freier Säuregruppen die Dunkelleitfähigkeit der
elektrophotographxschen Schicht gering ist trotz guter Alkalilöslichkeit.
Ganz besonders geeignet sind Mischpolymerisate aus Styrol und
Maleinsäureanhydrid, wie z.B. die unter dem Namen Lytron(R),
Monsanto j bekannten. Auch Phenolharze, wie z. B. die unter dem
(R)
amen Alnovol^ ' d<
amen Alnovol^ ' d<
sich gut bewährt.
(R)
amen Alnovol J der Chemische Werke Albert vertriebenen, haben
amen Alnovol J der Chemische Werke Albert vertriebenen, haben
Die Kopierschicht der als Ausgangsmaterial dienenden elektrophotographisehen
Druckform kann weiterhin in bekannter Weise Sensibilisatoren enthalten. Diese werden in kleinen Mengen, etwa
O5OOl bis etwa 1 %3 bezogen auf den Photoleiteranteil, der
Kopierschicht zugefügt. Geeignete Sensibilisatoren, die im
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wesentlichen Peststoffe darstellen, sind z.B. in der belgischen
Patentschrift 558 O78 beschrieben.
Für die zur Verwendung kommenden elektrographischen Schichten können die im Zusammenhang mit den elektrophotographischen Schichten
beschriebenen Harzbindemittel eingesetzt werden. Die Anforderungen an diese Schichten bezüglich der Eigenschaften sind die gleichen
wie bei den Photoleiterschichten, wobei der Photoleiterzusatz entfällt.
Als Schichtträger für die als Ausgangsmaterial dienende elektrophotographische
oder elektrographische Druckplatte können sämtliche für diesen Zweck bekannte Materialien eingesetzt werden, wie
z.B. Aluminium-, Zink-, Magnesium-, Chrom- oder Kupferplatten, deren Oberflächen vorbehandelt sein können; aber auch Celluloseprodukte,
wie Cellulosehydrat-, Celluloseacetat- oder Cellulosebutyrat- folien sind geeignet. Ferner ist oberflächlich hydrophil
und elektrisch leitend gemachtes Papier oder Kunststoffolien sowie Verbundmaterialien aus Papier oder Folie und Metall einsetzbar;
auch Mehrmetallträger kommen in Frage.
Zur Herstellung metallischer Ätzbilder werden metallisierte Kunststoff
träger in Form von Folien oder Platten eingesetzt, wobei die Metallschicht durch Aufdampfen, Aufkaschieren oder durch chemische
oder galvanische Abscheidung aufgebracht werden kann.
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Geeignet als Entwickler sind hydrophobe bzw. durch die Entschichterlösung
schwer benetzbare Substanzen wie hochmolekulare , natürliche oder synthetische Wachse oder Harze. Die Entwicklersubstanzen
müssen sich in ihren Löslichkeitseigenschaften weitgehend von denen der Kopierschicht unterscheiden. Sie müssen schwer löslich
in den Entschichterlösungen sein, welche die Kopierschicht an
den Nichtbildsteilen weglösen. Sie müssen weiterhin eine gute Adhäsion gegenüber der Kopierschicht und darüberhinaus eine gut
abdeckende Wirkung gegenüber den Bildstellen besitzen. Als besonders geeignete Substanzen haben sich solche aus der Gruppe der Bitumina,
Wachse und Harze erwiesen, wie synthetisches Esterwachs mit Verseifungszahlen zwischen 130 und 150 und Tropfpunkten zwischen etwa
75 und 90° C3 Hartparaffin mit einem Erweichungsbereich zwischen
etwa 50 und 70 C, Carnaubawachs, Kollophonium oder Shellack.
Besonders geeignet ist auch Hochvakuumbitumen mit einem Erweichungsbereich zwischen etwa 130 und etwa I500 C.
Die Entwicklung mit den genannten Substanzen kann auf trockenem Wege geschehen oder in Form von Dispersionsentwicklern als
Flüssigentwicklung. Vorzugsweise wird "die Flüssigentwicklung angewandt,
indem man einen Entwickler einsetzt, der aus einer hoehohmigen, flüssigen Phase und einer darin dispergierten festen Phase
besteht. Die Flüssigentwicklung hat sich wegen des sauberen,
staubfreien Arbeitens und der guten photographischen Auflösung als
bevorzugt anwendbar erwiesen.
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Der Entwickler besteht aus einem Dispersionsmittel, der Entwicklersubstanz
und Hilfsmitteln zur Dispergierung und zur Steuerung der Aufladung der Entwicklersubstanz. Die Herstellung und die Verwendung
geeigneter Hilfsmittel sind aus der deutschen Auslegeschrift 1 047 6l6 bekannt.
Als Dispersionsmittel werden Flüssigkeiten verwendet, die die festen
Phasen bei Zimmertemperatur nicht lösen. Geeignet sind z.B. manche Halogenkohlenwasserstoffe, besonders jedoch flüssige
aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z.B. ein Isoparaffin mit einem
Siedebereich zwischen 185 und 210 C. Der Ladungssinn der dispergierten Phase hängt ab von den Eigenschaften der dispergierten
Substanz selbst und von dem gewünschten Dispersionsmittel.
Als vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von Entwicklerdispersionen
auf Wachsbasis hat sich das Lösen der Entwicklersubstanz im Dispersionsmittel in der Hitze und das anschließende Abschrecken auf
Zimmertemperatur erwiesen, das zu einer hervorragend geeigneten, feinteiligen Wachs-Dispersion führt.
Der Antrag des Entwicklers kann in bekannter Weise erfolgen, z.B. im Fall des Flüssigentwicklers durch Tauchen oder Walzenantrag,
der für eine Automatisierung bevorzugt wird.
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Nach der Entwicklung des latenten elektrostatischen Bildes haftet die Entwicklersubstanz bildmäßig auf der Kopierschicht. Anschließend
erfolgt der Entschichterantrag.
Die Entschiehterlösungen werden z.B. mit einem Wattebausch über
die Schicht gestrichen. Auch können die Platten direkt in die Entschichterflüssigkeit getaucht werden. Eine bevorzugte Ausführungsform ist das Ansprühen mit Entschichterflüssigkeit. Geeignet sind
auch entsprechend konstruierte Einrichtungen, z.B. solche mit Flüssigantragswalzen. Man erhält hierdurch die für den Offset-Druck
erwünschte Differenzierung in hydrophile und oleophile Bereiche,
wobei die Bildstellen die oleophilen Bereiche darstellen.
Die Zusammensetzung geeigneter Entschiehterlösungen ist aus der
deutschen Patentschrift 1 117 391 an sich bekannt. Als für das vorliegende Verfahren besonders gut geeignete Entschiehterlösungen
werden Alkoholgemische verwendet, denen Alkali in Form von Natriummetasilikat oder Äthanolamin zugesetzt werden. Als saure
Entschichterlösung eignet sich beispielsweise eine 5 #ige wäßrige
Phosphorsäurelösung.
Im Anschluß an die Behandlung mit der Entschichterlösung spült man
die Druckform vorteilhaft mit Wasser nach und kann gegebenenfalls durch Überwischen mit verdünnter Phosphorsäurelösung die Hydrophobie
weiter erhöhen. Nach Einfärben mit fetter Farbe kann auf bekannte Weise in Flachdruckmaschinen (Offset-Verfahren) gedruckt werden.
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Es ist jedoch auch möglich, durch nachträgliches Weglösen des freigelegten Trägermaterial Druckformen für den Hochdruck und
gegebenenfalls auch Tiefdruck herzustellen«,
Das Weglösen kann in zu diesem Zweck bekannten ein- oder mehrstufigen
Ätzmaschinen erfolgen. Bei Verwendung von Mehrmetallträgermaterial wird nach den in der Chemiegraphie üblichen Methoden
geätzt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Druckformen
liefern sehr hohe Druckauflagen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Herstellung von Druckformen
und gedruckten Schaltungen geeignet. Es ist auch auf dem Gebiet des.Mikro- und Röntgenfilms anwendbar.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert:
Auf eine oberflächlich aufgerauhte, etwa 100 yU dicke Aluminiumfolie
wird eine Lösung von 10 g 2-Vinyl-4-(2'-chlorphenyl)-5-(4'
'. -diäthylaminophenyl)~oxazol, 10 g eines Mischpolymerisates
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Erweichungspunkt von 210° und 20 mg Rhodamin FB in 235 ml Glykolmonomethyläther
und 65 ml Butylacetat aufgetragen. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels wird die entstandene Photoleiterschicht mit Hilfe einer
Corona auf 400 V negativ aufgeladen und in einem Rückvergrößerungsgerät
durch ein Dianegativ belichtet.
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Die Belichtungszeit beträgt bei Verwendung einer 100 W Glühlampe und einer Blendeneinstellung von 8 dreißig Sekunden bei einer
Vergrößerung von 1:5· Das latente Bild wird mit einem Flüssigtoner entwickelt, den man erhält, wenn man 1 g eines
synthetischen Esterwachses mit einer Verseifungszahl von 130 und einem Tropfpunkt von 8l bis 86° in einer Lösung von 2 g eines
Pentaerythritharzesters als Hilfsmittel zur Dispergierung (z.B. Pentalyn^ H der Hercules Powder, USA) in 20 ml eines
Isoparaffins fein dispergiert und mit 1000 ml eines Isoparaffins mit einem Siedebereich von I85 - 210 verdünnt. Dem Entwickler
setzt man 0,5 g Sojalecithin als Steuermittel zu.
Die entwickelte Platte wird in eine Druckform umgewandelt, indem sie in eine Lösung von 35 g Natriummetasilikat-Hydrat in 140 ml
Glycerin, 550 ml Äthylenglykol und l40 ml Aethanol eine Minute lang eingetaucht und anschließend mit einem Wasserstrahl unter
leichtem Bürsten abgespült wird. Man erhält von der negativen Mikrofilmaufnahme eine positive Druckform.
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, nur verwendet man anstelle des synthetischen Esterwachses als Entwicklersubstanz
ein Phenolharz. Den Entwickler stellt man her, indem man 1 g eines Phenolformaldehydharzes mit einem Schmelzpunkt von
75 - 83 in einer Kugelmühle in einer Lösung von 1,5 g eines Pentaerythritharzesters in 70 ml eines Isoparaffins fein dis-
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pergiert j mit 1000 ml eines Isoparaffins mit einem Siedebereich
von 185 - 210° verdünnt und O32 g Sojalecithin als Steuermittel
zusetzt.
Eine Lösung von 15 g eines Kondensationsproduktes aus N-Äthylanilin
und Formaldehyd, 0,41 g Dibrombernsteinsäure und 0,15 g
Rhodamin PB in 40 ml Toluol, 20 ml Trichloräthylen und 25 ml
Methanol wird auf eine mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie
aufgetragen. Nach dem Verdampfen der Lösungsmittel erhält man eine Photoleiterschicht, die im Dunkeln mit Hilfe einer Corona
auf 350 V negativ aufgeladen wird. Die aufgeladene Folie wird dann in einer Reprokamera ca. 2 Minuten belichtet und anschließend
mit einem Flüssigtoner entwickelt, der die Bildstellen hydrophobiert und gegen die Einwirkung von Entschichtungsmittel abdeckt. Den
Flüssigtoner erhält man, indem man 1 g eines Hartparaffins mit einem
Erweichungsbereich von 50-62 C in einer Lösung von 2 g eines Pentaerythritharzesters in 20 ml eines Isoparaffins fein dispergiert
und mit 1 000 ml eines Isoparaffins mit einem Siedebereich von 185 bis 210° verdünnt. Die entwickelte Platte wird dann in
5 #iger wäßriger Phosphorsäure etwa 2 Minuten gebadet. Der an den bildfreien Stellen gelöste Photoleiter wird mit Wasser abgespült.
Auf eine aluminiumbedampfte Polyesterfolie von etwa 100 ,u Stärke
wird eine Lösung von 10 g 2,5-Bis-(4»-diäthylaminophenyl)-1,3,4-Oxdiazol,
10 g eines Mischpolymerisates aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Erweichungspunkt von 210° und 20 mg Rhodamin
FB in 300 ml Glykolmonomethyläther aufgetragen. Die beschichtete
ORJGINAL INSFECTEO
Folie wird mit Hilfe einer Corona auf etwa 400 V negativ aufgeladen
und im Kontakt mit einer Filmvorlage mit einer 100 W Glühbirne
im Abstand von 65 cm 3 see belichtet. Es wird entwickelt mit einem
Flüssigentwickler, den man erhält, wenn man I35 g eines Hochvakuumbitumens
(Bitumen D 130-140 HV-B, der Shell AG) mit einem Erweichungspunkt von 130 bis l40° und 6,5 g eines Pentaerythritharzesters
in 1 000 ml eines Isoparaffins mit einem Siedebereich zwischen 185° und 210° löst bzw. dispergiert. Die Photoleiterschicht
wird an den nicht von Bitumen bedeckten Stellen mit einer Lösung von Natriummetasilikat entfernt, wie in Beispiel 1
beschrieben. Zur Entfernung der etwa 1 ,u dicken Aluminiumschicht an den bildfreien Stellen wird die Folie in 2 η Natronlauge
gebadet. Man erhält ein gut abdeckendes Diapositiv der Vorlage.
Mit gleich gutem Erfolg kann anstelle einer aluminiumbedampften
Folie eine auf chemischem Wege vernickelte Polyesterfolie verwendet werden. Zum Entfernen der Nickelschicht nach der Bilderzeugung
wird eine handelsübliche Nickelätze verwendet.
Man verwendet eine mit einer Photoleiterschicht versehene Aluminiumfolie, deren Herstellung in Beispiel 1 beschrieben ist.
Die Folie wird im Dunkeln mit Hilfe einer Corona auf 400 V negativ aufgeladen und in einer Reprokamera ca. 20 Sekunden belichtet.
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Die ein latentes Ladungsbild tragende Folie wird dann entwickelt in einer Dispersion von 1 g Kollophonium in einer Lösung von
2 g eines Pentaerythritharzesters in 1000 ml eines Isoparaffins mit einem Siedebereich von· 185 - 210°, der als Steuermittel
0,2 g Zirkonyllinoleat zugesetzt sind.
Die Umwandlung der entwickelten Platte in eine Druckform geschieht
wie in Beispiel 1 beschrieben.
Man lädt die in Beispiel 1 beschriebene, mit Photoleiter beschichtete
Aluminiumfolie mit Hilfe einer Corona auf 400 V negativ auf und belichtet im Kontakt mit einem Diapositiv
(Filmvorlage). Die Belichtungszeit beträgt 3 Sekunden bei Verwendung einer 100 W Glühbirne im Abstand von 65 cm.
Man entwickelt das entstandene latente Ladungsbild mit einem Flüssigentwickler, den man erhält, wenn man 0,3 g eines weißgebleichten, wachsfreien Pulverschellacks mit einem Schmelzpunkt
von 63 in einer Lösung von 0,4 g eines Pentaerythritharzesters in 1000 ml eines Isoparaffins mit einem Siedebereich von I85 - 210° C
fein dispergiert. Dem Entwickler setzt man 3 ml einer 6 #igen Lösung
von Zirkonyllinoleat als Steuermittel zu.
Die entwickelte Platte wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durch Weglösen der bildfreien Stellen mit Hilfe einer
Natriummetasilikatlösung in eine Druckform umgewandelt.
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ORIGINAL INSPECTED
Man verfährt wie in Beispiel 7 beschrieben. Anstelle durch Flüssigentwicklung entwickelt man das latente Ladungsbild
mit einem Trockentoner. Dazu vermischt man 6 g eines weißgebleiehten,
wachsfreien Pulverschellacks mit einem Schmelzpunkt von 63° mit 100 g Eisenpulver mit einer Korngröße zwischen
75 und 150 ,um. Dieses Gemisch trägt man in der in der
Elektrophotographie üblichen Weise mit Hilfe einer Magnetbürste an die Platte an. Nach der Entwicklung des latenten Ladungsbildes
wird die Platte in eine Entschichtungslosung getaucht, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist, und damit in eine Druckform
umgewandelt.
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (8)
- PatentansprücheVerfahren zum Herstellen von Druckformen oder metallischen Ätzbildern aus elektrophotographischem oder elektrographxschem Kopiermaterial, bestehend aus einem Träger und einer darauf befindlichen, photoleitfähigen oder hochohmigen Schicht durch Aufladen und bildmäßiges Belichten oder bildmäßiges Aufladen, Entwickeln des elektrostatischen Bildes mit einem feinteiligen Toner, Fixieren und Weglösen der Schicht an den bildfreien Stellen mit einem Entschichter sowie gegebenenfalls Ätzen der freigelegten Trägeroberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß man einen bei Raumtemperatur die Bildstellen hydrophobierenden und dabei gleichzeitig Entwicklung und Entschichterresistenz bewirkenden Entwickler einsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwicklersubstanz ein hochmolekulares Produkt mit bituminösem, wachs- oder harzartigem Charakter allein oder in Mischung einsetzt.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwicklersubstanz ein feinteiliges synthetisches Esterwachs mit einer Verseifungszahl zwischen 130 und I50 und einem Tropfpunkt zwischen etwa 75 und 90° C einsetzt.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwicklersubstanz ein feinteiliges Hartparaffin mit einem Erweichungsbereich zwischen etwa 50 und 70° C einsetzt.409845/0658ORIGINAL INSPECTEDAi— Ι (i —
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwicklersubstanz einen feinteiligen Hochvakuumbitumen mit einem Erweichungsbereich zwischen etwa 130 und etwa 150° C einsetzt.
- 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Entwickler einsetzt, der aus einer hochohmigen, flüssigen Phase und einer darin dispergierten, feinteiligen festen Phase besteht.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Entwickler einsetzt, dessen feinteilige feste Phase durch Lösen der Entwicklersubstanz in der hochohmigen, flüssigen Phase in der Hitze und anschließendes Abschrecken auf Zimmertemperatur hergestellt wurde.
- 8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis "J, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entschichterlösungen alkoholische Gemische einsetzt, denen Alkali in Form von Natriummetasilikat oder Äthanolamin zugesetzt ist.409845/0658INSPECTED
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