DE4034623C2 - Druckplatte für elektrophotographisches Verfahren - Google Patents
Druckplatte für elektrophotographisches VerfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckplatte, mit der durch
das elektrophotographische Verfahren eine Druckform hergestellt
werden kann. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine
neue Druckplatte, die ein negativ geladenes elektrophotographisches
lichtempfindliches Material umfaßt, das gegenüber weißem Licht,
Gaslaser oder einer Licht ausstrahlenden Diode als Lichtquelle
empfindlich ist und mit der dadurch eine Druckform hergestellt wird,
daß ein Tonerbild mittels einer Reihe von Stufen des
elektrophotographischen Verfahrens geformt und die lichtempfindliche
Schicht vom Bereich ohne Bild entfernt wird.
Druckplatten für elektrophotographische Verfahren, bei denen ein
organischer Photoleiter als lichtempfindliches Material verwendet
wird, sind z. B. in DE 32 27 475-A1, DE 32 16 738-A1, DE 34 17 951-A1 oder
DE 39 11 405-A1 beschrieben. Die Druckplatte gemäß DE 34 17 951-A1
enthält im lichtempfindlichen Material ein einzelnes Pigment wie ein
Perinon oder ein Perylen. Wie bekannt, haben lichtempfindliche
Materialien mit nur einem einzelnen Pigment weder befriedigende
Lichtempfindlichkeit noch genügende Farbempfindlichkeit. Die
Druckplatten der DE 32 16 738-A1 enthalten Trisazo-Pigmente in einem
trommelförmigen Photoleiter eines Lichtdruckkopierers, dies
allerdings mit einem Polyesterharz als Bindemittel. Solche
Druckplatten sind für den Offsetdruck ungeeignet, bei dem der
bildfreie Teil mit einer alkalischen Verbindung zur Freilegung der
bildfreien Aluminium-Oberfläche herausgelöst werden muß, um einen
hydrophilen Bereich zu bilden.
Bekannt sind weiter eine Positivtyp-PS-Patte, enthaltend
eine Diazoverbindung, aus der unter Anwendung der
Lichtzersetzung eine Druckform gebildet wird, und eine Negativtyp-PS-Platte,
enthaltend ein Acrylpräpolymer, aus der durch Anwendung
der Aushärtung durch Licht eine Druckform gebildet wird.
Diese Druckformen werden in der Praxis als planographische
Druckformen eingesetzt.
Da
jedoch die Empfindlichkeit solcher Platten niedrig ist,
wird ein Original hergestellt unter Verwendung eines
Silbersalzfilms und Belichtung wird durchgeführt, während
das Original mit dem Plattenmaterial in enge Berührung
gebracht wird. Dementsprechend ist das Verfahren zur
Herstellung der Druckformen umständlich und die Durchführung
des Druckformenherstellungsprozesses bedarf langer Zeiträume
und derartige Druckformen sind unbefriedigend, weil die
Herstellungskosten zu hoch sind.
Eine andere bekannte hochempfindliche Druckplatte ist vom
Zinkoxid/Harzdispersionstyp (Zinkoxid-Originalpapier).
Aus diesen Platten werden Druckformen unter Anwendung des
elektrophotographischen Verfahrens hergestellt. Dabei wird
eine planographische Druckform hergestellt durch
Bestrahlung eines Originals mit Licht, Belichtung eines
plattenförmigen Materials mit durch diese Bestrahlung
erhaltenem reflektiertem Licht unter Bildung eines
elektrostatischen latenten Bildes und Reproduktion des
latenten Bildes durch ein Entwicklungsmittel. Wird eine
wäßrige Lösung enthaltend ein Ferrocyanid oder eine
Phytinsäure (Inosithexaphosphorsäure) als Hauptbestandteil
(sogenannte Ätzlösung), zur Oberflächenbehandlung verwendet,
um die kein Bild enthaltende Fläche hydrophil zu machen,
wird ein planographischer Druck möglich. Dieses Verfahren
wird als direktes Druckformenherstellungsverfahren bezeichnet
und ist vorteilhaft, da das Druckformenherstellungsverfahren
einfach ist, die Herstellungszeit verkürzt werden
kann und somit die Laufzeitkosten niedrig sind.
Nichtsdestoweniger ist dieses Verfahren unbefriedigend,
da die Druckdauerhaftigkeit der gebildeten Druckform
geringer als 10 000 Drucke ist und der Bereich der
Druckbedingungen (die Arten der einsetzbaren Tinten,
der einsetzbaren Ätzlösung und des einsetzbaren
Befeuchtungswassers) eng ist. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, daß die Zinkoxid/Harzdispersionsdruckplatten
gegenüber dem sichtbaren Licht einer Halogenlampe
empfindlich sind, aber keine praktisch anwendbare
Empfindlichkeit gegenüber langwelligen Strahlen einer
He-Ne-Laserlichtquelle oder einer Lichtstrahldiode
(Leuchtstoffröhre) haben.
Die Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in
der Schaffung einer Druckplatte für das
elektrophotographische Verfahren, die eine hohe
Empfindlichkeit hat und Druckbilder von hoher Qualität
ohne Verschmutzung bildfreier Bereiche ergibt. Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
einer Druckplatte für das elektrophotographische
Verfahren, mit der Aufnahmen unter Verwendung
irgendeiner Lichtquelle wie einer Halogenlampe, einer
He-Ne-Laserlichtquelle oder einer Lichtstrahldiode
gemacht werden können. Weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Schaffung einer Druckform, die eine
gute Stabilität über längere Zeiträume hat.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die vorstehenden
Aufgaben gelöst werden können durch eine Druckplatte für
das elektrophotographische Verfahren zur Herstellung von
Druckformen, wobei die Druckplatte einen elektrisch
leitenden Schichtträger und eine auf demselben gebildete
lichtempfindliche Schicht umfaßt und die
lichtempfindliche Schicht ein alkali-lösliches
Binderharz, und hierin eingelagert:
- (a) ein Trisazo-Pigment der allgemeinen Formel (I): A-N=N-Ar₁-N=N-Ar₂-N=N-A (I)worin A einen Kuppler-Rest mit aromatischen Eigenschaften und Ar₁ und Ar₂ jeweils einen Rest mit substituiertem oder unsubstituiertem carbocyclischem aromatischem Ring darstellen,
- (b) mindestens ein Perinon-Pigment oder Anthanthron-Pigment als photoleitfähige Verbindung und
- (c) mindestens eine Elektronendonor-Verbindung als Sensibilisator enthält.
Bevorzugt für A in der allgemeinen Formel (I) ist ein
Kuppler-Rest entsprechend der folgenden allgemeinen
Formel (a):
worin X ein Rest ist, der zusammen mit dem Benzolring,
mit dem er verbunden ist, einen Naphthalin-Ring, einen
Anthracen-Ring oder einen Carbazol-Ring bilden kann und
Y H, Cl oder CH₃ ist.
Ganz besonders bevorzugt ist die Druckplatte dadurch
gekennzeichnet, daß das Trisazo-Pigment mindestens eine
der durch die folgenden Strukturformeln (A-1), (A-2),
(A-3), (B-1), (B-2), (B-3), (C-1), (C-2) und (C-3)
dargestellten Verbindungen ist:
Das bevorzugte Perinon-Pigment, das in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird, entspricht der folgenden Formel:
Das erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte
Anthanthron-Pigment entspricht der folgenden Formel:
In die erfindungsgemäße Druckplatte wird bevorzugt eine
Elektronendonor-Verbindung in die lichtempfindliche Schicht
eingebaut, um die elektrophotographischen Eigenschaften
der Druckplatte, insbesondere die Empfindlichkeit derselben
zu verbessern. Als Elektronendonor-Verbindungen werden
bevorzugt beispielsweise Oxadiazol-Verbindungen wie z. B.
2,5-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol,
2,5-Bis-(4-diethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol und
2,5-Bis-[4-(4-diethylaminostyryl)-phenyl]-1,3,4-oxadiazol,
Oxazol-Verbindungen wie
2-Vinyl-4-(2-chlorphenyl)-5-(4-diethylamino)-oxazol und
2-(4-diethylaminophenyl)-4-phenyloxazol,
Triphenylmethan-Verbindungen wie
2,2′-Dimethyl-4,4′-bis-(diethylamino)-triphenylmethan und
Tris-(4-diethylaminophenyl)-methan, Hydrazon-Verbindungen
wie 9-Ethylcarbazol-3-aldehydo-1-methyl-1-phenylhydrazon,
9-Ethylcarbazol-3-aldehydo-1-benzyl-1-phenylhydrazon,
4-Diethylaminobenzaldehydo-1,1-diphenylhydrazon und
2-Methyl-4-dibenzylaminobenzaldehydo-1,1-diphenylhydrazon,
Dialkylaminobenzoesäuren wie Dimethylaminobenzoesäure,
Diethylaminobenzoesäure und Dipropylaminobenzoesäure, und
polycyclische aromatische Verbindungen wie Fluoren, Pyren
und Perylen.
Ein alkali-lösliches Harz oder ein alkohol-lösliches Harz
werden in der erfindungsgemäßen Druckplatte als Binder
eingesetzt, so daß die lichtempfindliche Schicht leicht
mit einer wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösung eines
Alkali herausgelöst werden kann. Das ausgewählte
Bindemittel muß nicht nur eine Löslichkeit in Alkali bzw.
in Alkohol haben, sondern auch ausgezeichnete elektrische
Eigenschaften, wenn es in einem elektrophotographischen
lichtempfindlichen Material eingebaut ist. Weiterhin muß
es eine genügend hohe mechanische Eigenschaft haben, um
der hiermit hergestellten Druckform eine genügende
Druckdauerhaftigkeit und eine befriedigende Beständigkeit
gegenüber Drucktinten zu geben. Als ein Harz mit derartigen
Eigenschaften sind z. B. Harze mit einer Hydroxylgruppe
oder einer Carboxylgruppe im Molekül zu erwähnen.
Beispielsweise können die folgenden Harze eingesetzt
werden:
- (1) Copolymerisate von Acrylsäure (oder Methacrylsäure) mit mindestens einem Methacrylsäureester (wie Methylmethacrylat, Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, Dodecylmethacrylat und Stearylmethacrylat).
- (2) Copolymerisate mindestens eines Vinylesters (wie Vinylacetat, Vinylbutyrat und Vinylpropionat) mit einer ungesättigten Carbonsäure (wie Crotonsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid).
- (3) Copolymerisate von Styrol mit Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid.
- (4) Novolak-artige Phenolharze, erhalten durch Kondensationsreaktionen mindestens eines Mitglieds ausgewählt aus der Gruppe Phenol und substituierte Phenole wie o-Cresol, m-Cresol, p-Cresol, tert.-Butylphenol, Cyclohexylphenol, tert.-Butylcresol und Cyclohexylcresol, mit einem Aldehyd wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein oder Crotonaldehyd, unter sauren Bedingungen.
- (5) Gemische aus zwei oder mehreren der vorstehenden Harze.
Als das elektroleitende Trägermaterial können
elektroleitende Trägermaterialien mit hydrophiler Oberfläche
verwendet werden, wie z. B. eine Aluminiumfolie, eine
Zinkfolie, eine bimetallische Folie wie eine
Kupfer/Aluminium-Folie, eine Kupfer/V2A-Stahl-Folie und eine
Chrom/Kupfer-Folie, sowie trimetallische Folien wie eine
Chrom/Kupfer/Aluminium-Folie, eine Chrom/Blei/Eisen-Folie
und eine Chrom/Kupfer/V2A-Stahl-Folie. Die Dicke der
elektroleitenden Folie ist vorzugsweise 0,1 bis 1 mm.
Wenn das Trägermaterial eine Aluminiumoberfläche hat, wird
das Trägermaterial vorzugsweise einer Oberflächenbehandlung
unterworfen wie eine Behandlung mit Sandgebläse,
Eintauchen mit einer wäßrigen Lösung von Natriumsilikat,
Natriumfluorid, Kaliumfluorozirkonat oder dem Salz einer
Phosphorsäure, oder einer anodisierenden Behandlung.
Weiterhin vorzugsweise wird eine Aluminium-Folie, die mit
einem Sandgebläse behandelt wurde, dann nachträglich in eine
wäßrige Lösung von Natriumsilikat eingetaucht, wie es z. B.
in US-PS 2,714,066 beschrieben ist. Ebenfalls bevorzugt ist
eine Aluminium-Folie, die einem Anodisierungsverfahren und
sodann einem Eintauchverfahren in eine wäßrige Lösung eines
Alkalisilikats unterworfen wurde, wie es in der japanischen
ungeprüften Patentveröffentlichung Nr. 47-5 125 offenbart
ist.
Die Anodisierungsbehandlung wird durchgeführt, indem eine
Aluminiumplatte in einen elektrischen Stromkreis als die
Anode in einem Elektrolyten geschaltet wird, wie z. B. eine
Lösung einer anorganischen Säure wie Phosphorsäure,
Chromsäure, Schwefelsäure oder Borsäure, einer organischen
Säure wie Oxalsäure oder Sulfamidsäure, oder einem Salz
hiervon.
Um die adhäsiven Kräfte zwischen dem Trägermaterial und der
elektrophotographischen lichtempfindlichen Schicht zu
verbessern und um die elektrostatischen Eigenschaften der
elektrophotographischen lichtempfindlichen Schicht zu
verbessern, wird gemäß der Erfindung eine alkali-lösliche
Zwischenschicht aus Casein, Polyvinylalkohol,
Ethylcellulose, einem Phenylharz, einem
Styrol/Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat oder Polyacrylsäure
zwischen dem elektroleitfähigen Träger und der
elektrophotographischen lichtempfindlichen Schicht gebracht.
Die lichtempfindliche Schicht, die in der erfindungsgemäßen
Druckplatte eingesetzt wird, ist vorzugsweise
eine Dispersion sowohl des Trisazo-Pigments als auch
mindestens einem Mitglied aus der Gruppe der
Perinon-Pigmente und der Anthanthron-Pigmente und der
Elektronendonor-Verbindung in dem alkali-löslichen Harz.
Ein organisches Lösungsmittel wird zur Einstellung der
Viskosität in der Stufe der Bildung dieser Dispersion oder
der Stufe der Auftragung der Schicht der Dispersion auf dem
elektroleitenden Schichtträger verwendet. Als organisches
Lösungsmittel können verwendet werden Ketone wie Aceton und
Methylethylketon, Alkohole wie Methanol, Ethanol und
Isopropylalkohol, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Toluol
und Xylol, Cellosolven wie Methylcellosolve, Ethylcellosolve
und Butylcellosolve, oder Essigsäureester wie Methylacetat
oder Ethylacetat. Mindestens ein Mitglied, ausgewählt aus
den organischen Lösungsmitteln, mit guter Verträglichkeit
mit dem alkali-löslichen Harz und mit guten filmbildenden
Eigenschaften in der Beschichtungsstufe wird verwendet. Die
Dispersion kann allein durch Rühren geschaffen werden. Um
jedoch die elektrophotographischen Eigenschaften und die
Qualität des gewählten Bildes zu verbessern, wird
vorzugsweise eine Verfahrensweise angewandt, bei der die
einzelnen Bestandteile unter Einsatz mechanischer Mittel
gleichmäßig dispergiert werden. Im allgemeinen wird
eine Kugelmühle, eine Sandmühle oder dergleichen als
mechanisches Mittel eingesetzt. Als Beschichtungsmethode
kann eine Blattbeschichtungsmethode, eine
Gravurrollbeschichtungsmethode, eine
Rotationsbeschichtungsmethode, eine Klingenbeschichtungsmethode
und eine Tauchbeschichtungsmethode
angewandt werden.
Die elektrophotographische lichtempfindliche Schicht der
erfindungsgemäßen Druckplatte wird dadurch hergestellt, daß
das Trisazo-Pigment, mindestens ein Mitglied aus der Gruppe
der Perinon-Pigmente und der Anthanthron-Pigmente und die
Elektronendonor-Verbindung in dem alkali-löslichen Harz
dispergiert wird. Diese Dispersion umfaßt 1 bis
10 Gewichtsteile, vorzugsweise 3 bis 6 Gewichtsteile des
Trisazo-Pigments der vorstehend angegebenen allgemeinen
Formel (I), 5 bis 30 Gewichtsteile, vorzugsweise 10 bis 20
Gewichtsteile des Perinon-Pigments oder des Anthantron-
Pigments, 1 bis 30 Gewichtsteile, vorzugsweise 5 bis 15
Gewichtsteile der Elektronendonor-Verbindung und 30 bis 100
Gewichtsteile, vorzugsweise 50 bis 80 Gewichtsteile des
alkali-löslichen Harzes.
In der erfindungsgemäßen Druckplatte ist die
elektrophotographische lichtempfindliche Schicht 0,5 bis 30 µm,
vorzugsweise 1 bis 10 µm dick.
Aus der erfindungsgemäßen Druckplatte wird über ein elektrophotographisches Verfahren
die endgültige (zum Druck brauchbare) Druckform
durch die folgenden Stufen hergestellt: Zuerst wird in dem
üblichen elektrophotographischen Verfahren die Oberfläche
der lichtempfindlichen Schicht mit einem Lader aufgeladen
und sodann wird ein elektrostatisch latentes Bild dadurch
gebildet, daß Licht vom Original reflektiert wird unter
Verwendung einer Halogenlampe oder einer Xenonlampe, oder
daß Licht durch das Original unter Verwendung einer
fluoreszierenden Lampe geleitet wird oder daß Abtastlicht
unter Verwendung eines He-Ne-Lasers oder einer Licht
emittierenden Diode als Lichtquelle eingesetzt wird. Dieses
elektrostatische latente Bild wird durch ein
Entwicklungsmittel reproduziert und das gebildete sichtbare
Tonerbild wird fixiert. Danach wird die Druckplatte mit dem
hierauf gebildeten elektrographischen Bild mit einer
alkalischen wäßrigen Lösung oder einer alkoholischen Lösung
behandelt, wodurch ein Bereich ohne Bild völlig eluiert
wird, während allein das Tonerbild verbleibt. Sodann wird
der Schichtträger mit der hydrophilen Oberfläche belichtet und die
endgültige (zum Druck verwendbare) Druckform wird
erhalten. Während dieser Behandlung zeigt der Toner sich
gegen die alkalisch wäßrige oder alkalisch
wäßrig-alkoholische Lösung resistent. Wird ein geeignetes
Eluierungsmittel ausgewählt, zeigen in der
Elektrophotographie übliche Entwicklungsmittel ähnliche
Effekte. Um diese Resistenz weiter zu verbessern, kann ein
Toner, der das Entwicklungsmittel enthält und dabei
Alkaliresistenz und Alkoholresistenz hat, verwendet werden.
Die verschiedensten Eluierungslösungen können in geeigneter
Weise ausgewählt und gemäß der vorliegenden Erfindung und
entsprechend den Eigenschaften der Binderharze der
lichtempfindlichen Schicht und der Harzbestandteile des
Toners eingesetzt werden wie z. B. alkalische wäßrige
Lösungen, die als Hauptkomponente ein anorganisches Alkali
wie Natriumsilikat, Natriumhydroxid, Natriumphosphat oder
Natriumcarbonat enthalten, oder alkalische Lösungen enthaltend als
Hauptkomponente ein organisches Amin wie Monoethanolamin,
Diethanolamin oder Triethanolamin, oder Lösungen enthaltend als
Hauptkomponente einen Alkohol wie Ethylalkohol,
Isopropylalkohol oder Benzylalkohol.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend im Detail unter
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben. Diese
Beispiele beschränken jedoch in keiner Weise den Umfang der
Erfindung.
Ein Gemisch aus 5 Gewichtsteilen eines Trisazo-Pigments
(Verbindung A-1), 20 Gewichtsteilen eines
Perinon-Pigments (Verbindung der Formel (IV)), 15
Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-1,3,4-
oxadiazol, 60 Gewichtsteilen eines alkali-löslichen Harzes
(Copolymerisat aus Butylmethacrylat und Methacrylsäure) und
100 Gewichtsteilen eines Gemischs aus Methylethylketon und
Methylcellosolve wurde in eine Glaskugelmühle gegeben
und diese 48 Stunden unter Bildung einer
einheitlichen Dispersion rotiert. Die gebildete
Sensitisierungsflüssigkeit wurde sodann auf eine mit
Sandgebläse behandelte Aluminium-Folie unter Verwendung
einer Drahtschranke aufgebracht und so eine Druckplatte mit
einer elektrophotographischen lichtempfindlichen Schicht mit
einer Dicke von 4 µm hergestellt.
Die Lichtabfalls- und Dunkelheitsabfalleigenschaften der
elektrophotographischen lichtempfindlichen Schicht der
erhaltenen Druckplatte wurden unter Anwendung eines
Papieranalysators
bestimmt. Die angenommenen Meßbedingungen waren wie
nachfolgend beschrieben.
Zur Messung der Lichtverfalleigenschaften wurde die
Corona-Entladung unter einer Beladungsspannung von -6 kV
durchgeführt. Die Probe wurde an einem dunklen Platz 5
Sekunden stehengelassen und wurde sodann mit weißem Licht
in einer Menge von 3 Lux unter Verwendung einer
Wolfram-Lampe belichtet. Zur Messung der
Dunkelverfalleigenschaften (Dunkelwiderstand) wurde die
Oberflächenspannung V₀ sofort nach der Coronabeladung unter
-6 kV verglichen mit der Oberflächenbehandlung V₆₀ nach Stehen
für 60 Sekunden am dunklen Platz und der Dämpfungsfaktor
[1-V₆₀/V₀] wurde bestimmt.
Diese Druckplatte wurde einem Druckformenherstellungsverfahren
unter Verwendung einer Direktdruckformenherstellungsmaschine
unterworfen und
es wurde ein Plattenbild mit geringerer Verschwommenheit
erhalten. Die elektrophotographischen Eigenschaften waren
wie in Tabelle 1 aufgeführt. Sodann wurde die Druckplatte
mit dem hierauf gebildeten Bild in eine wäßrige Lösung
getaucht, die 1 Gew.-% Natriumsilikat enthielt. Danach wurde
von der elektrophotographischen
lichtempfindlichen Schicht der Bereich ohne Bild
weggewaschen durch normales Wasser und Reiben mit einem
Schwamm.
Die erhaltene Druckform wurde in eine Offset-
Druckmaschine gegeben und es wurden im angewandten
Druckverfahren Druckbilder ohne Verschmutzung erhalten.
Die Druckdauerhaftigkeit war höher als 30 000 Drucke.
Die elektrophotographischen Eigenschaften und die
Druckdauerhaftigkeit wurden wie im Beispiel 1 beschrieben
bestimmt mit der Ausnahme, daß ein Gemisch aus 5
Gewichtsteilen eines Trisazo-Pigments (Verbindung A-1),
20 Gewichtsteilen eines Anthantron-Pigments (Verbindung
gemäß Formel (V)), 10 Gewichtsteilen
2,5-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol, 60
Gewichtsteilen eines alkali-löslichen Harzes (Copolymerisat
aus Butylmethacrylat und Methacrylsäure) und 100
Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemisches aus
Methylethylketon und Methylcellosolve als Ausgangsgemisch
verwendet wurde. Die gebildeten Bilder auf der Druckplatte
und das mittels der Druckform gebildete Bild war von
hoher Qualität und es wurde keine Nebelbildung oder
Verschmutzung bildfreier Bereiche beobachtet. Die
Druckdauerhaftigkeit war höher als 30 000 Drucke und die
elektrophotographischen Eigenschaften waren wie in Tabelle
1 angegeben.
Die elektrophotographischen Eigenschaften und
Druckbarkeitseigenschaften wurden in der gleichen Weise
wie im Beispiel 1 bestimmt mit der Ausnahme, daß ein
Gemisch bestehend aus 7 Gewichtsteilen eines Trisazo-
Pigments (Verbindung C-2), 20 Gewichtsteilen eines
Anthanthron-Pigments (Verbindung der Formel (V)),
10 Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-1,3,4-
oxadiazol, 60 Gewichtsteilen eines alkali-löslichen Harzes
(Copolymerisat aus Vinylacetat und Crotonsäure) und 100
Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemischs aus Methylethylketon
und Methylcellosolve als Ausgangsgemisch
verwendet wurde. Das gebildete Bild auf der Druckplatte und
das mit der Druckform gebildete Bild waren von hoher
Qualität und es wurde keine Vernebelung oder Verschmutzung
des bildfreien Bereichs beobachtet. Die Druckdauerhaftigkeit
war höher als 30 000 Drucke und die elektrophotographischen
Eigenschaften waren wie in Tabelle 1 aufgeführt.
Die elektrophotograpischen Eigenschaften und die
Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 bestimmt mit der Ausnahme, daß ein Gemisch von 7
Gewichtsteilen eines Trisazo-Pigments (Verbindung B-1), 20
Gewichtsteilen eines Perinon-Pigments (Verbindung der Formel
(IV)), 5 Gewichtsteilen 2-Methyl-4-dibenzylamino
benzaldehyd-1,1-diphenylhydrazon, 60 Gewichtsteilen eines
alkali-löslichen Harzes (Copolymerisat aus Vinylacetat und
Crotonsäure) und 100 Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemisches
aus Methylethylketon und Methylcellosolve als
Ausgangsgemisch eingesetzt wurde. Das gebildete Bild auf der
Druckplatte und das mit der Druckform gebildete Bild war
von hoher Qualität. Es wurde keine Vernebelung und keine
Verschmutzung des bildfreien Bereichs beobachtet. Die
Druckdauerhaftigkeit war höher als 30 000 Drucke und die
elektrophotographischen Eigenschaften waren wie in Tabelle 1
aufgeführt.
Die photographischen Eigenschaften und die Druckeigenschaften
wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1
bestimmt mit der Ausnahme, daß ein Gemisch von 25
Gewichtsteilen eines Perinon-Pigments (Verbindung der
Formel (IV)), 10 Gewichtsteilen 2,5-Bis-(4-dimethylamino
phenyl)-1,3,4-oxadiazol, 60 Gewichtsteilen eines alkali-
löslichen Harzes (Copolymerisat von Butylmethacrylat und
Methacrylsäure) und 100 Gewichtsteilen eines
Lösungsmittelgemischs aus Methylethylketon und Methylcellosolve
als Ausgangsgemisch eingesetzt wurde. In dem
auf der Druckplatte gebildeten Bild wurde deutliche
Vernebelung beobachtet und die Herauslösung mit alkalisch
wäßriger Lösung war unvollständig. Die elektrophotographischen
Eigenschaften waren wie in Tabelle 1
aufgeführt.
Die elektrophotographischen Eigenschaften und die
Druckeigenschaften wurden wie in Beispiel 1 bestimmt mit
der Ausnahme, daß ein Gemisch aus 25 Gewichtsteilen eines
Trisazo-Pigments (Verbindung A-1), 10 Gewichtsteilen
2,5-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-1,3,4-oxadiazol, 60
Gewichtsteilen eines alkali-löslichen Harzes (Copolymerisat
aus Butylmethacrylat und Methacrylsäure) und 100
Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemischs aus
Methylethylketon und Methylcellosolve als Ausgangsgemisch
eingesetzt wurde. In dem auf der Druckplatte gebildeten
Bild wurde deutliche Vernebelung beobachtet und die
Herauslösung mit alkalisch wäßriger Lösung war
unvollständig. Die elektrophotographischen Eigenschaften
waren wie in Tabelle 1 aufgeführt.
Die elektrophotographischen Eigenschaften und die
Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1 bestimmt mit der Ausnahme, daß ein Gemisch aus
5 Gewichtsteilen eines Trisazo-Pigments (Verbindung A-1),
20 Gewichtsteilen eines Perinon-Pigments (Verbindung der
Formel (IV)), 60 Gewichtsteilen eines alkali-löslichen
Harzes (Copolymerisat aus Butylmethylacrylat und
Methacrylsäure) und 100 Gewichtsteilen eines Lösungsmittelgemischs
aus Methylethylketon und Methylcellosolve als
Ausgangsgemisch eingesetzt wurde. In dem Bild auf der
Druckplatte zeigte sich deutliche Nebelbildung und die
Herauslösung mit alkalisch wäßriger Lösung war
unvollständig. Die elektrophotographischen Eigenschaften
waren wie in Tabelle 1 aufgeführt.
Claims (10)
1. Druckplatte für ein elektrophotographisches
Verfahren zur Herstellung von Druckformen, wobei die
Druckplatte einen elektrisch leitenden Schichtträger
und eine auf demselben gebildete lichtempfindliche
Schicht umfaßt und die lichtempfindliche Schicht ein
alkali-lösliches Binderharz, und hierin eingelagert
- (a) ein Trisazo-Pigment der allgemeinen Formel (I): A-N=N-Ar₁-N=N-Ar₂-N=N-A (I)worin A einen Kuppler-Rest mit aromatischen Eigenschaften und Ar₁ und Ar₂ jeweils einen Rest mit substituiertem oder unsubstituiertem carbocyclischem aromatischem Ring darstellen,
- (b) mindestens ein Perinon-Pigment oder Anthantron-Pigment als photoleitfähige Verbindung und
- (c) mindestens eine Elektronendonor-Verbindung als Sensibilisator enthält.
2. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß A in der allgemeinen Formel (I) ein
Kuppler-Rest entsprechend der folgenden allgemeinen
Formel (a) ist:
worin X ein Rest ist, der zusammen mit dem Benzolring, mit dem er
verbunden ist, einen Naphthalin-Ring, einen Anthracen-Ring oder einen
Carbazol-Ring bilden kann und Y H, Cl oder CH₃ ist.
3. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trisazo-Pigment mindestens eine der durch die folgenden
Strukturformeln (A-1), (A-2), (A-3), (B-1), (B-2), (B-3), (C-1),
(C-2) und (C-3) dargestellten Verbindungen ist:
4. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Perinon-Pigment der folgenden
Formel (IV) entspricht:
5. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Anthanthron-Pigment der folgenden
Formel (V) entspricht:
6. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektronendonor-Verbindung
mindestens eine Oxadiazol-Verbindung, Oxazol-Verbindung,
Triphenylmethan-Verbindung, Hydrazon-Verbindung,
Dialkylaminobenzoesäure und polycyclischen aromatische
Verbindung ist.
7. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektronendonor-Verbindung eine
Verbindung entsprechend der folgenden Strukturformel
(III) ist:
8. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das alkali-lösliche Binderharz (1)
ein Copolymerisat von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit
mindestens einem Methacrylsäureester, (2) ein
Copolymerisat aus einem Vinylester mit mindestens einer
ungesättigten Carbonsäure, (3) ein Copolymerisat aus
Styrol und Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid, (4) ein
phenolisches Harz des Novolak-Typs erhalten durch
Kondensation mindestens eines Phenols oder substituierten
Phenols, mit einem Aldehyd unter sauren Bedingungen und
(5) ein Gemisch aus zwei oder mehreren der vorstehend
genannten Harze ist.
9. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht umfaßt
1 bis 10 Gewichtsteile des Trisazo-Pigments, 5 bis 30
Gewichtsteile mindestens eines Mitglieds aus der Gruppe
der Perinon-Pigmente und der Anthanthrone-Pigmente, 1 bis
30 Gewichtsteile der Elektronendonor-Verbindung und 30
bis 100 Gewichtsteile des alkali-löslichen Harzes.
10. Druckplatte gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht umfaßt
3 bis 6 Gewichtsteile des Trisazo-Pigments, 10 bis 20
Gewichtsteile mindestens eines Mitglieds aus der Gruppe
der Perinon-Pigmente und der Anthanthron-Pigmente, 5 bis
15 Gewichtsteile der Elektronendonor-Verbindung und 50
bis 80 Gewichtsteile des alkali-löslichen Harzes.
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