DE4215201C2 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, insbesondere ein negativ geladenes elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial des Einschichten-Dispersions-Typs, wie er in einem Prozeßsystem verwendet wird, in dem man Gebrauch von einem elektrophotographischen System macht.

Systeme mit einer positiven, mit einer photoleitfähigen Substanz beaufschlagten Arbeitsplatte, die eine Diazoverbindung umfaßt, die einem photodissoziativen Prozeß unterworfen wurde, und mit einer negativen, mit einer photoleitfähigen Substanz beaufschlagten Arbeitsplatte, die ein Acrylsäure-Prepolymer umfaßte, welches einer Photohärtung unterworfen wurde, sind bis zum heutigen Tage im praktischen Gebrauch als lithographische Platten. Ein solches System hat jedoch eine geringe Empfindlichkeit. Ein Original wird durch Verwendung eines Silbersalzfilms hergestellt und danach einer Kontaktbelichtung unterworfen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es sehr kompliziert ist und viel Zeit erfordert. Folglich steigen hierfür die Kosten beträchtlich an.

Außerdem ist ein Harzdispersionssystem mit Zinkoxid-Originalpapier als hochempfindliche Druckplatte bekannt, bei der ein elektrophotogra­ phisches System zum Einsatz kommt. Bei dem Verfahren mit diesem System wird ein vorgeladenes Zinkoxid-Originalpapier einer Bestrahlung mit einem reflektierten Licht ausgesetzt, das durch Bestrahlen eines Originals mit Licht unter Bildung eines elektrostatischen latenten Bildes erhalten wurde, welches danach mit dem Entwickler unter Herstellung einer lithographischen Druckplatte sichtbar gemacht wird.

Außerdem ist es möglich, einen lithographischen Druckvorgang durch eine Ober­ flächenbehandlung mit einer wäßrigen Lösung durchzuführen, die hauptsächlich beispielsweise aus einem Ferrocyanid oder Phytinsäure (einer Ätzlösung) besteht, um den Nicht-Bildbereich hydrophil zu machen. Dieses Verfahren wird "Direktverfahren genannt. Seine Vorteile sind eine Reduzierung der Verfahrenszeit und - aufgrund der Einfachheit des Verfahrens - niedrige laufende Kosten. Nichtsdestoweniger weist dieses Verfahren den Nachteil auf, daß die Druckbeständigkeit 10 000 Blatt oder weniger beträgt und der Bereich annehmbarer Druckbedingungen (Art der Druckfarben, Ätzlösungen und der Benetzungslösung) schmal ist.

Eine Harzdruckplatte mit einer organischen photoleitfähigen Substanz, wie sie in den P-AS 37-17 162, 38-7 758, 46-39 405 und 52-2 437 beschrieben wird, kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß man beispielsweise eine gekörnte Aluminiumplatte mit einer photoleitfähigen Schicht beschichtet, die eine Dispersion einer Oxadiazolverbindung in einem alkalilöslichen Bindemittelharz wie beispielsweise einem Styrol/Maleinsäureanhydrid- Copolymer umfaßt. Auf der Schichtoberfläche wird ein Farblack-Bild durch Elektrophotographie gebildet, und der Nicht-Bildanteil wird mit einer wäßrigen Alkalilösung herausgewaschen, wobei man das Farblack-Bild als Abdeckung verwendet.

Dieses Verfahren ist insofern vorteilhaft, als es als Direktverfahren für eine Aluminium­ platte nützlich ist. Die Platte hat eine ausreichend hydrophile Oberfläche, ohne daß irgendeine Spezialbehandlung erforderlich ist, um die Oberfläche hydrophil zu machen. Da das Nicht-Bild Aluminium umfaßt, sind die Druckbedingungen nicht beschränkt, und es ist möglich, ein Druckbild mit hoher Qualität auszubilden.

Für das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial, wie es in dem Verfahrensmaterial zur Plattenherstellung im Rahmen der oben beschriebenen Methode verwendet wird, ist es notwendig und wichtig, daß die photoempfindliche Schicht in einem Auswaschmittel löslich ist. Außerdem müssen die elektrophotographischen Eigenschaften wie beispielsweise Oberflächenpotential, Empfindlichkeit, Zerfall im Dunkeln und Restpotential, gut sein. Insbesondere ist es für ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, das in einem Direktverfahren zum Einsatz kommt, wichtig, daß die Empfindlichkeit hoch ist, da die Belichtungszeit aufgrund der Beschränkung einer Maschine zur Plattenherstellung begrenzt ist.

Ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, das eine Dispersion einer photoleitfähigen Substanz, wie beispielsweise ein Perylenpigment in einem alkalilöslichen oder alkohollöslichen Bindemittelharz umfaßt, ist als Einschichten-Dispersions-Aufzeichnungsmaterial bekannt, welches eine hohe Empfindlichkeit in negativ geladenem Zustand zeigt. Die Empfindlichkeit dieses elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials ist jedoch unbefriedigend für eine Anwendung in einem Direktverfahren. Wenn unter Einsatz des oben beschriebenen Aufzeichnungsmaterials eine Druckplatte hergestellt wird, tritt ein Vernebeln des gesamten Bilds auf, und die Bildqualität von der hergestellten Platte ist schlecht. Zur Erhöhung der Empfindlichkeit durch eine Verbesserung der Wirksamkeit der Funktion des Trägers und des Transports auf dem Träger ist es bekannt, ein in Schichten laminiert aufgetragenes Aufzeichnungsmaterial mit nach Funktionen getrennter Auftragung zu verwenden. Die Herstellungsweise eines solchen Aufzeichnungsmaterials ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine ladungenbildende Schicht und eine ladungentransportierende Schicht unter Verwendung von Materialien ausbildet, die in der Lage sind, die jeweiligen Funktionen als ladungenbildende Schicht und als ladungentransportierende Schicht auszuführen. Da jedoch die Übernahme einer Doppelschichtenstruktur zu einem Anstieg der Zahl der Verfahrensschritte und damit zu einem Anstieg der Kosten führt, ist dieses Aufzeichnungsmaterial für ein Druckplattenmaterial nicht geeignet.

Außerdem ist als Einschichten-Dispersions-Aufzeichnungsmaterial ein Material bekannt, dem ein Elektronentransportmittel zugesetzt ist. Dieses Aufzeichnungsmaterial wird als nützlich zur Verringerung des Nachteils angesehen, daß die Wirksamkeit des Ladungsträgertransports des Dispersions-Aufzeichnungsmaterials gering ist. Derzeit gibt es jedoch kein Elektronen- Transportmittel, das gute Elektronentransporteigenschaften zeigt, gegenüber dem menschlichen Körper und der Umgebung ungefährlich ist und überdies noch relativ preiswert ist.

Aus der DE 35 26 249 A1 war ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial bekannt, bestehend aus einem elektrisch leitenden Schichtträger und einer photoleitfähigen Schicht aus mindestens einer ein Perylen-3,4,9,10- tetracarbonsäureimidderivat als Ladungsträger erzeugende Verbindung, Photoleiter als Ladungsträgertransportverbindung, Bindemittel und übliche Zusätze enthaltenden Schicht, das in einer photoleitfähigen Schicht ein unsymmetrisch substituiertes Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureimid enthält.

Darüber hinaus war aus der US-PS 3 434 834 ein elektrophotographisches Überzugsmaterial bekannt, welches aus einem anorganischen photoleitenden Pigment, einem ein elektrisch isolierenden Film bildendes Copolymerbindermaterial und einer Ammoniaklösung der Harzsäure von Kiefernharz besteht.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung eines Plattenmaterials mit hoher Empfindlichkeit bereitzustellen, das zu einem Druckbild hoher Qualität führt, das frei ist von Druckfarbe in einem Nicht-Bild-Bereich.

Als Ergebnis extensiver und intensiver Untersuchungen haben die Erfinder das oben beschriebene Problem durch die Verwendung eines elektrophotographischen Aufzeichnungs­ materials gelöst, das eine einschichtige photoleitfähige Schicht umfaßt, die wenigstens ein Perylenpigment als photoleitfähiger Substanz enthält, wobei die photoleitfähige Substanz in einem alkalilöslichen Bindemittelharz dispergiert ist, und die dadurch gekennzeichnet ist, daß wenigstens eine alicyclische Harzsäure oder ein alicyclisches Harzsäurederivat als (sensibilisierende) Substanz darin enthalten ist.

Als photoleitfähige Substanz, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist eine Substanz bevorzugt, die eine hohe Empfindlichkeit und ein hohes Elektronentransportvermögen in negativ geladenem Zustand zeigt. Gute Ergebnisse können erzielt werden, wenn man ein Perylenpigment verwendet. Obwohl die photoleitfähige Substanz allein verwendet werden kann, können entsprechend den Bedürfnissen auch zwei oder mehrere photoleitfähige Substanzen in Kombination verwendet werden.

Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzte Perylenpigment ist 3,4,9,10- Perylentetracarbonsäuredianhydrid oder eine Verbindung, die durch die nachfolgende allgemeine Formel wiedergegeben werden kann:

In der allgemeinen Formel steht R für eine Alkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine Benzylgruppe, ein Halogenatom, eine Nitrogruppe, Wasserstoff oder eine Kombination solcher Gruppen. Verwendbar ist auch eine Mischung solcher Verbindungen.

Die alicyclische Harzsäure, die erfindungsgemäß als (sensibilisie­ rende) Substanz eingesetzt wird, gehört zu einer Gruppe von alicyclischen Ver­ bindungen unter den organischen Säuren, die in natürlichem Harz zugegen sind. Die Verbindungen sind vornehmlich Carbonsäuren mit einem alkylierten Hydrophenanthren- Kern. Obwohl die Harzsäure in natürlichem Harz vorkommt, kann sie auch synthetisiert werden. Beispiele der Harzsäure schließen Abietinsäure, Neoabietinsäure, Dihydroabie­ tinsäure, Tetrahydroabietinsäure, D-Pimarsäure, iso-D-Pimarsäure, Dehydroabietinsäu­ re, Lävopimarsäure, Agathendicarbonsäure und Podocarpinsäure ein.

Unter den Harzsäuren sind aromatische Harzsäuren nicht vorteilhaft, da sie die Empfindlichkeit verringern.

Unter dem Begriff "Derivate alicyclischer Harzsäuren", wie er in der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, werden nicht nur Ester oder durch Reduktion davon abgeleitete Verbindungen, beispielsweise Alkohole, alicyclischer Harzsäuren verstanden, sondern auch solche Verbindungen, die einen Substituenten oder eine Bindung aufweisen. Beispiele solcher Verbindungen schließen Ester der Abietinsäure, beispielsweise Methylabietat, Ethylabietat, Diethylenglykolabietat und Diethylenglykol- 2-hydroabietat, Ester der Pimarsäure, beispielsweise Methyl-D-pimarat, Ethyl-D- pimarat, Methyl-iso-D-pimarat und Ethyl-iso-D-pimarat sowie Dihydroabietylamin, Abietinol und D-Pimarinol ein.

Da die alicyclische Harzsäure oder das alicyclische Harzsäurederivat, welches im Rahmen der vorliegenden Verbindung verwendet wird, eine Komponente ist, aus der Kiefernharz besteht, können dieselben Ergebnisse auch durch Zusatz von Kiefernharz erzielt werden. Beispiele von Kiefernharz schließen gereinigtes Kiefernharz, hydriertes Kiefernharz, polymerisiertes Kiefernharz, Kiefernharz- modifizierte Phenolsäure, Kiefernharz-modifizierte Maleinsäure, Kiefernharz- modifizierten Glycerinester und Kiefernharz-modifizierten Pentaerythritester ein.

Obwohl der Mechanismus, mit dem eine Sensibilisierung durch Zusatz der oben beschriebenen Substanzen erreicht wird, noch nicht aufgeklärt werden konnte, ist es bereits bekannt, daß die Transporteffizienz des Trägers (Elektronen) in dem Ein­ schichten-Dispersions-Aufzeichnungsmaterial ansteigt. Die Träger-Übertragungseffizienz kann aus elektrischen Eigenschaften abgeleitet werden.

Um die elektrophotographischen Eigenschaften zu verbessern, ist es auch möglich, eine Elektronendonator-Substanz in das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial der vorliegenden Erfindung hauptsächlich zu Zwecken der Sensibilisierung einzubauen. Beispiele von Elektronendonator-Substanzen schließen Oxadiazolverbindungen, beispielsweise 2,5-Bis-(4-dimethylaminophenyl-)1,3,4-oxadiazol, 2,5-Bis-(4-diethyl­ aminophenyl-)1,3,4-oxadiazol und 2,5-Bis-[4(4diethylaminostyryl-)phenyl-]1,3,4,- oxadiazol, Oxazolverbindungen, beispielsweise 2-Vinyl-4-(2-chlorphenyl-)5-(4- diethylamino-)oxazol und 2-(4-Diethylaminophenyl-)4-phenyloxazol, Triphenylmethan­ verbindungen, beispielsweise 2,2′-Dimethyl-4,4′-bis-(diethylamino-)triphenylmethan und Tris-(4-diethylaminophenyl-)methan, Hydrazonverbindungen, beispielsweise 9- Ethylcarbazol-3-aldehyd-1-methylphenylhydrazon, 9-Ethylcarbazol-3-aldehyd-1-benzyl- 1-phenylhydrazon, 4-Diethylaminobenzaldehyd-1,1-diphenylhydrazon und 2-Methyl-4- dibenzylaminobenzaldehyd-1,1-diphenylhydrazon, Dialkylbenzoesäuren, beispielsweise Dimethylaminobenzoesäure, Diethylaminobenzoesäure und Dipropylaminobenzoesäure, sowie polycyclische aromatische Verbindungen, beispielsweise Fluorenon, Pyren und Perylen, ein.

In dem Aufzeichnungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein alkalilösliches Harz als Bindemittel zu dem Zweck eingesetzt, die photoempfindliche Schicht leicht mit einer wäßrigen alkalischen Lösung auszuwaschen. Dieses Bindemittel sollte in einer alkalischen Lösung löslich sein und so gewählt sein, daß es in Form eines elek­ trophotographischen Aufzeichnungsmaterials die erforderlichen elektrischen Eigenschaften erfüllt und in Form einer Druckform ausreichende mechanische Festigkeit aufweist, wie zum Beispiel Druckbeständigkeit und Beständigkeit gegen Druckfarben.

Diese Harze schließen Harze ein, die eine Hydroxylgruppe oder eine Carboxylgruppe aufweisen. Beispiele schließen die folgenden Polymere ein:

• 1) Copolymer von Acrylsäure oder Methacrylsäure mit wenigstens einem Methacrylsäureester, beispielsweise Methylmethacrylat, Butylmethacrylat, 2- Ethylhexylmethacrylat, Dodecylmethacrylat oder Stearylmethacrylat;
• 2) Copolymer von wenigstens einem Vinylester beispielsweise Vinylacetat, Vinylbutyrat oder Vinylpropionat, mit einer ungesättigten Carbonsäure, beispielsweise Crotonsäure, Itaconsäure, Citraconsäure, Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid;
• 3) Copolymer von Styrol mit Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid;
• 4) Novolak-Phenolharz, hergestellt durch Kondensation von wenigstens einer Phenolverbindung bzw. substituierten Phenolverbindung, beispielsweise o- Kresol, m-Kresol, p-Kresol, t-Butylphenol, Cyclohexylphenol und t-Butylkresol, mit einer Aldehydverbindung, beispielsweise Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein- oder Crotonaldehyd unter sauren Bedingungen; und
• 5) Harzmischung, welche zwei oder mehrere Harze des oben beschriebenen Typs umfaßt.

Der für das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete Träger sollte ein für elektrischen Strom leitfähiger Träger sein und eine hydrophile Oberfläche aufweisen. Beispiele von Materialien für den Träger schließen Metallplatten, beispielsweise Aluminium, Metallfolien und elektrisch leitende Kunststoffe mit einer hydrophilen Oberfläche ein.

Bei der Herstellung des elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein organisches Lösungsmittel zu dem Zweck zugesetzt, die Viskosität der Beschichtungslösung auf einen geeigneten Wert einzustellen. Beispiele der organischen Lösungsmittel, die für diesen Zweck verwendet werden, schließen Ketone wie beispielsweise Aceton und Methylethylketon, Alkohole wie beispielsweise Methanol, Ethanol und Isopropylalkohol, aromatische Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Toluol und Xylol, Cellosolve®-Lösungsmittel wie beispielsweise Methylcellosolve, Ethylcellosolve und Butylcellosolve und Acetate wie beispielsweise Methylacetat und Ethylacetat ein.

Organische Lösungsmittel, die eine gute Verträglichkeit mit dem oben beschriebenen Alkali-löslichen Harz und gute Filmbildungseigenschaften während des Beschichtens aufweisen, werden allein oder in einer Kombination von zwei oder mehreren Lösungsmitteln ausgewählt und verwendet. Obwohl der Vorgang des Dispergierens zu dem Zeitpunkt allein unter Rühren durchgeführt werden kann, ist es bevorzugt, eine homogene Dispersion mit mechanischen Mitteln zu erreichen, um die elektrophotogra­ phischen Eigenschaften zu verbessern und die Qualität des fertigen Bilds zu verbessern. Im allgemeinen schließen derartige Mittel eine Kugelmühle und eine Sandmühle ein. Beispiele für das Beschichtungsverfahren schließen Rakelstreich-Beschichtungsver­ fahren, Gravurstreich-Beschichtungsverfahren, Aufroll-Beschichtungsverfahren, Spachtel-Beschichtungsverfahren und Tauch-Beschichtungsverfahren ein.

Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Perylen-Pigment als photoleitfähige Substanz, wobei die photoleitfähige Substanz in einem Alkali-löslichen Bindemittelharz dispergiert ist. In diesem Fall beträgt das Gewichtsverhältnis des Perylen-Pigments zu dem Alkali-löslichen Bindemittelharz vorzugsweise 1 : 2 bis 1 : 6.

Außerdem enthält der elektrophotographische Photorezeptor gemäß der vorliegenden Erfindung wenigstens eine alicyclische Harzsäure oder ein alicyclisches Harzsäure- Derivat als sensibilisierende Substanz. Das Gewichtsverhältnis der alicyclischen Harzsäure oder des alicyclischen Harzsäure-Derivats zu dem Perylen-Pigment liegt vorzugsweise bei 1 : 0,1 bis 1 : 1.

Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial der vorliegenden Erfindung kann eine Elektronendonator-Substanz enthalten. In diesem Fall beträgt das Gewichtsverhältnis der Elektronendonator-Substanz zu dem Perylen-Pigment vorzugsweise 1 : 0,1 bis 1 : 1.

Die Druckplatte für einen elektrophotographischen Prozeß, die aus dem elek­ trophotographischen Aufzeichnungsmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, wird den nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritten unterworfen, um eine fertige Druckform herzustellen, die zum Drucken verwendet werden kann. Am Anfang wird gemäß der Verfahrensweise bei einem üblichen elektrophotographischen System die Oberfläche einer photoempfindlichen Schicht mittels eines Elektrifizier-Gerätes elektrifiziert. Danach wird ein reflektierendes Originalbild mittels einer Halogenlampe oder einer Xenonlampe belichtet, oder ein transparentes Original wird mittels einer Fluoreszenzlampe belichtet, um ein elektrostatisches Latentbild auszubilden. Das elektrostatische Latentbild wird mit einem Entwickler unter Ausbildung eines Toner- Bildes sichtbar gemacht, welches danach fixiert wird. Danach wird auf der Druckplatte, auf der ein elektrophotographisches Bild ausgebildet worden war, nur der Nicht-Bildteil vollständig mit einer wäßrigen alkalischen Lösung ausgewaschen, wobei das Toner-Bild zurückbleibt. Die Folge ist, daß der Träger, der eine hydrophile Oberfläche aufweist, exponiert ist und eine fertige Druckform vorliegt, die zum Drucken verwendet werden kann.

In diesem Fall wird die oben beschriebene Entwicklung erreicht, da der Toner beständig gegen die wäßrige alkalische Lösung ist. In dem zu dieser Zeit verwendeten Entwickler kann dieselbe Wirkung durch Auswahl einer Auswasch-Lösung erreicht werden, soweit der Entwickler ein allgemein verwendbarer elektrophotographischer Entwickler ist.

Wenn eine weitere Verbesserung hinsichtlich der Beständigkeitseigenschaften beabsichtigt ist, kann man einen Entwickler verwenden, der eine Alkali-resistente Tonerkomponente umfaßt. In diesem Fall kann die Auswasch-Lösung aus einer großen Vielzahl von Auswasch-Lösungen gewählt werden, beispielsweise eine wäßrige alkalische Lösung, die hauptsächlich aus anorganischem Alkali wie beispielsweise Natriumsilicat, Natriumhydroxid, Natriumphosphat oder Natriumcarbonat besteht, einer wäßrigen alkalischen Lösung, die hauptsächlich aus einem organischen Amin, wie beispielsweise Monoethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin besteht, oder anderen Auswaschlösungen, in Abhängigkeit von der Eignung des Bindemittelharzes der lichtempfindlichen Schicht und des Harzes, aus dem der Toner besteht.

Die Erfindung wird nachfolgend genauer unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele beschrieben:

Beispiel 1

Die Mischung gemäß der oben beschriebenen Formulierung wurde in eine Glaskugel­ mühle gegeben und auf einen Kugelmühlenrahmen 48 Stunden lang rotierend bewegt, um eine homogene Dispersion herbeizuführen. Die resultierende sensibilisierende Lösung wurde als Beschichtung auf eine gekörnte Aluminium-Platte aufgetragen und unter Herstellung einer Druckplatte mit einer elektrophotographischen photoempfindli­ chen Schicht, die eine Dicke von 4 µm aufwies, getrocknet.

Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial wurde einer Messung seiner Lichtzerfall- Eigenschaften und Dunkelzerfall-Eigenschaften mittels eines Papieranalysators SP-428 unterworfen.

Die Lichtzerfall-Eigenschaften wurden in der Weise gemessen, daß man das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial einer Corona-Ladung bei einer Ladungsspannung von -6 kV aussetzte, das geladene Aufzeichnungsmaterial 5 Sekunden lang an eine dunkle Stelle plazierte und das bei einer Lichtdichte von 3 Lux mit weißem Licht durch die Verwendung einer Wolfram-Lampe belichtete.

Die Dunkelzerfall- Eigenschaften wurden dadurch gemessen, daß man das Oberflächenpotential V₀ unmittelbar nach der Corona-Ladung bei einer Ladungsspannung von -6 kV mit dem Ober­ flächenpotential V₆₀ 60 Sekunden danach verglich und hierdurch einen Zerfallsfaktor (1-V₆₀/V₀) bestimmte. Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 unten angegeben.

Danach wurde das Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung einer Platte mittels einer Direkt­ plattenherstellungsmaschine IP-701 her­ angezogen. Als Ergebnis konnte ein gutes Prozeß-Bild, welches frei von Schleiern war, erhalten werden.

Danach wurde die Druckplatte, auf der ein Prozeß-Bild ausgebildet worden war, in eine 1 Gew.-%ige Natriumsilicat-Lösung eingetaucht. Die elektrophotographische photoempfindliche Schicht im Nicht-Bildbereich wurde mit Leitungswasser unter Reiben mit einem Schwamm weggewaschen. Die so hergestellte Druckform wurde auf eine Offsetdruck-Maschine zum Druck aufgebracht. Als Ergebnis wurde ein Druckbild frei von Farbe erhalten, und die Druckbeständigkeit der Druckplatte betrug 30 000 Blatt oder mehr.

Die Empfindlichkeit E_1/2 war die Halbwertbelichtungsmenge lx · s zur Verminderung des Oberflächenpotentials auf die Hälfte des Ausgangspotentials. Das Restpotential V_r war das Oberflächenpotential 15 Sekunden nach Beginn der Belichtung.

Beispiel 2

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis hatten das elektrophotographische Prozeßbild und das Druckbild eine hohe Qualität; beide waren frei von Schleiern und Färbung. Die Druckbeständigkeit der Druckform betrug 30 000 Blatt oder mehr.

Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 unten angegeben.

Beispiel 3

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis hatten das elektrophotographische Prozeßbild und das Druckbild eine hohe Qualität; beide waren frei von Schleiern und Färbung. Die Druckbeständigkeit der Druckform betrug 30 000 Blatt oder mehr. Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 angegeben.

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis hatten das elektrophotographische Prozeßbild und das Druckbild eine hohe Qualität; beide waren frei von Schleiern und Färbung. Die Druckbeständigkeit der Druckform betrug 30 000 Blatt oder mehr. Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 unten angegeben.

Vergleichsbeispiel 1

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis war die Bildung eines elektrophotographischen Bildes unvollständig aufgrund einer schlechten Sensibilisierung. Natürlich war auch das Auswaschen der Platte mit einer wäßrigen Alkalilösung unvollständig.

Vergleichsbeispiel 2

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis wies das elektrophotographische Bild den Mangel auf, daß es beim Entwickeln stark getrübt war. Die Auswaschung der Platte mit einer wäßrigen Alkali-Lösung war unvollständig. Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 angegeben.

Vergleichsbeispiel 3

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis wies das elektrophotographische Bild den Mangel auf, daß es beim Entwickeln stark getrübt war. Die Auswaschung der Platte mit einer wäßrigen Alkali-Lösung war unvollständig. Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 angegeben.

Die elektrophotographischen Eigenschaften und Druckeigenschaften wurden in der gleichen Weise bewertet wie in Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß die Zusammen­ setzung der Mischung - wie oben beschrieben - geändert wurde. Im Ergebnis wies das elektrophotographische Bild den Mangel auf, daß es beim Entwickeln stark getrübt war. Die Auswaschung der Platte mit einer wäßrigen Alkali-Lösung war unvollständig. Die Werte der elektrischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 angegeben.

Tabelle 1

Elektrische Eigenschaften

Ein elektrophotographisches Prozeßbild und ein Druckbild mit hoher Qualität, das frei von Farbe im Nicht-Bildbereich war, wurde mit einer hohen Empfindlichkeit unter Verwendung eines Plattenmaterials gebildet, das aus einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial hergestellt worden war, das eine einschichtige photoleitfähige Schicht umfaßt, die wenigstens ein Perylen-Pigment als photoleitfähige Substanz enthält, wobei die photoleitfähige Substanz in einem Alkali-löslichen Bindemittelharz dispergiert ist, worin wenigstens eine alicyclische Harzsäure oder ein alicyclisches Harzsäure- Derivat als sensibilisierende Substanz enthalten ist.

Claims (9)

1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer photoleitfähigen Schicht, die als photoleitfähige Substanz wenigstens ein in einem alkalilöslichen Bindemittelharz dispergierten Perylenpigment enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige Schicht wenigstens eine alicyclische Harzsäure oder ein alicyclisches Harzsäure-Derivat als sensibilisierende Substanz enthält.

2. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sensibilisierende Substanz Abietinsäure, Neoabietinsäure, Dihydroabietin­ säure, Tetrahydroabietinsäure, D-Pimarsäure, iso-D-Pimarsäure, Dehydroabietinsäure, Lävopimarinsäure, Agathendicarbonsäure und Podocarpinsäure oder ein Derivat der genannten Säuren ist.

3. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sensibilisierende Substanz Abietinsäure oder ein Abietinsäure-Derivat ist.

4. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Derivate der Harzsäuren Ester der Harzsäuren oder durch Reduktion von den Harzsäuren abgeleitete Verbindungen, bevorzugt Alkohole, sind.

5. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Perylenpigment 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid oder eine Verbindung ist, die durch die folgende allgemeine Formel wiedergegeben wird: worin R für eine Alkylgruppe, eine Arylgruppe, eine Alkoxygruppe, eine Benzylgruppe, ein Halogenatom, eine Nitrogruppe, Wasserstoff oder eine Kombination der Gruppen steht.

6. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige Schicht zusätzlich eine Elektronendonator-Substanz enthält.

7. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Perylenpigment zu alkalilöslichem Bindemittel­ harz im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 6 liegt.

8. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis alicyclisches Harz oder alicyclisches Harzsäure- Derivat zu Perylenpigment im Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 1 liegt.

9. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Elektronendonator-Substanz zu Perylenpigment im Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 1 liegt.