DE2318941C2 - Verfahren zur Herstellung von Polyfluoralkylestern und/oder -alkoholen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyfluoralkylestern und/oder -alkoholenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Polyfluoralkylestern und/oder -alkoholen der allgemeinen Formst
RfCH-CH2/
wobei Rf eine Perfluoralkylgruppe und Z -OH oder — OCOR bedeutet und wobei R ein Wasserstoffatom
oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet durch eine Substitutionsreaktion an einem Halogenid der allgemeinen
Formel RfCH2CHjX. wobei Rt die oben angegebene
Bedeutung hat und wobei X ein Bromatom oder ein Jodatom bedeutet.
Die Halogenide RfCH7CH2X (X = Br oder )) sind
leicht zugänglic-h. Diese Verbindungsreihe umfaßt wertvolle Zwischenprodukte, die bei geeigneter Umwandlung
/u hochwertigen Produkten führen können. Derartige Endprodukte sind z. B. die entsprechenden
Ester der Formel RfCH2CHjOCOR und Alkohole
RCH2CHjOH. Diese Alkohole und Ester mit Polyfluoralkylgruppen
sind wertvolle Zwischenstufen für die Herstellung verschiedener brauchbarer Stoffe, wie z. B.
wasser- und olabweisende Mittel, oberflächenaktive Stoffe und Schmiermittel.
Es ist bereit1· ein Verfahren zur Umwandlung dieser
Halogenide in die entsprechenden Ester bekannt, wobei die Umsetzung mit dem Silbersalz der Essigsäure
durchgeführt wird. Die erhaltenen Ester werden durch Hydrolyse in die entsprechenden Alkohole umgeWan*
delt Obgleich die Ausbeuten art sich nicht ungewöhnlich
gering sind, Verläuft die Reaktion doch seht" langsam
und die Kosten für die Aufarbeitung des Realctionsprodukts
und die Rückgewinnung des Silberhalogenids und die Umwandlung des Silberhalogenids in eine brauchbare
Silberform machen dieses Verfahren unwirtschaftlich. Durch den hohen Preis des Silbers ist es naturgemäß
erforderlich, dieses zurückzugewinnen und wiederzuverwenden.
Die US-PS 31 71 861 beschreibt verschiedene Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, welche Perfluoralkylgrupper;
enthalten. Diese bekannten Verfahren haben jedoch die Nachteile, daß viele Reaktionsstufen
und drastische Reaktionsbedingungen erforderlich sind
ίο und daß das angestrebte Produkt nur in sehr niedrigen
Ausbeuten erhalten wird usw.
Andere bekannte Verfahren zur Umwandlung der Halogenide in die entsprechenden Ester umfassen
Umsetzungen mit Alkalimetallsalzen von Carbonsäuren und einem als Lösungsmittel dienenden wasserfreien
einwertigen Alkohol. Dieses Verfahren ist in der US-PS 32 39 557 beschrieben.
Bei diesem Verfahren werden neben den angestrebten Estern in Mengen von mindestens etv a 10 bis 20%
die Produkte der Halogenwasserstoffeliminierung. d. h.
Olefinverbindungen der allgemeinen Formel RfCH = CH2 gebildet, wobei die Umsetzung dei als
Ausgangsverbindungen eingesetzten Halogenide in diesen Fällen zwischen etwa 80 und 95% hegt
Verwendet man als Lösungsmittel Dimethylformamid, kann zwar die Umsetzung der Halogenide auf 100%
gesteigert werden, gleichzeitig sinkt jedoch die Ausbeute an Ester auf nur 26%, und das Olefin wird zum
Hauptprodukt.
jo Als Verfahren zur Substitution von Halogenen an Kohlenwasserstoffresten durch Estergruppen ist ferner
aus der GR PS 8 94 088 und aus der US-PS 35 62 315 ein
Verfahren >ekannt. bei dem Alkyl- oder Cycloalkylhalogenide in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen im
j5 Bereich von 100 bis 3000C mit Wasser und einem
Carbonsäureamid umgesetzt werden. Es ist keiner der Druckschriften zu entnehmen, daß dieses Substitutionsverfahren
in Fällen, in denen die Eliminierung in merkbarem Umfange mit der Substitution konkurriert.
bezüglich einer Bevorzugung der Substitution eine besondere Spezifität aufweisen würde, oder daß es
möglich wäre, die Bedingungen dieses Verfahrens in spezieller Weise so zu wählen, daß die Eiiminierung
zugunsten einer Substitution zurückgedrängt wird.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Perfluoralkylestern
und/oder -alkoholen aus Halogeniden der Formel P 'H2CH2X (X = Br oder J) anzugeben, bei dem bei
n..'lezu vollständigem Umsatz der Halogenide mög-
jo liehst geringe Mengen ,ir Eliminierungsprodukten
gebildet werden, und mit dem somn hohe Ausbeuten an
Perfluoralkylestern und/oder -alkoholen weitgehend uhne sonstige Nebenprodukte erhalten werden können
Diese Aulgabe wird bei einem Verfahren zur
ü Herstellung von Polyfluoralkvlestern undoder -alkoho
len der allgemeinen Formel RrCH.CH,Z. wobei Rf eine
Perfluoralkylgruppe und 7 -OH oder -(KOK bedeuten und wöbe1 R ein V»asserstoffatom oder eine
niedere Alkylgruppe bedeutet, durch Subslitutionsreak
w) tion an einem Halogenid der allgemeinen Formel
RrC H>CHjX. wobei X ein Rrotn.imm oder Jodaton,
bedeutet, bei 8Ü—2009C erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß man die Substitutionsreaktion mit Wasser und einem Amid der allgemeinen Formel RCONR'R"
wobei R, R' Und R" ein Wasserstoffatom odef eine
niedere Alkylgruppe bedeuten, bei einem Molverhälfnis von Wasser zu Halogenid Von 1:1 bis 8; 1 und von
Amid zu Halogenid Vom 5 :1 bis 100 :1 durchführt
Die Gruppe Rf bedeutet vorzugsweise eine Perfluoralkylgruppe
mit 1—23 Kohlenstoffatomen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entsteht der Alkohol
oder der Ester oder eine Mischung der beiden. Die erfindungsgemäße Reaktion folgt der folgenden Reaktionsgleichung:
RrCH2CH2X+RCONR'R"+HjO —>
R1CH2CH2OCOR+ (NH,R'R")X
RfCH2CH2OCOR + H2O —>
RfCH2CH3OH + RCOOH
Die angestrebten Produkte fallen in hoher Ausbeute an und die Reaktionsgeschwindigkeit ist groß. Die als
Ausgangsmaterialien verwendeten Verbindungen sind relativ billig und die Dehydrohalogenierung der
Halogenide wird bei geeigneter Wahl der Verhältnisse der Reaktionspartner nahezu vollständig unterdrückt
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Umwandlung des Ausgangsmaterials (des Halogenids)
im Bereich von 90 bis 100% und die Bildung von Nebenprodukten wie RrCH = CH2 wird unterdrückt
oder verringert und die angestrebten Produkte entstehen in hohen Ausbeuten. Bei der erfindungsgemäßen
Reaktion beträgt das molare stöchiometrische Verhältnis der Reaktions'Eilnehmer Halogenid : Wasser : Amid
1:1:1 wenn tster gebildet wird, während andererseits das stöchiometrische Molverhältnis der Reaktionsteilnehmer
Halogenid zu Wasser zu Amid 1:2:1 beträgt, wenn ein Alkohol gebildet wird. Es wird angenommen,
daß bei der erfindungsgemäßen Reaktion der Ester durch Umsetzung des Halogenids m'.t Wasser und Amid
entsteht und daß ein Teil des entstehenden Esters oder der gesamte Ester weiter mit Wasser zu dem
entsprechenden Alkohol hydrolysiert wird. Demgemäß ist es durch bestimmte Steuerung des Molverhältnisses
von Wasser zu Hi^ogenid möglich, entweder den Ester
als Hauptprodukt oder den Alkoh ' als Hauptprodukt
zu erhalten oder eine Mischung des Esters und des Alkohols zu gewinnen.
Das als Ausgangsmaterial für die vorliegende Erfindung verwendete Halogenid RrCH2CH2X kann
leicht durch eine Additionsreaktion aus einem Perfluoralkylhalogenid
RfX mit Äthylen hergestellt werden. Diese Additionsreaktion kann durch Erhitzen, durch einen
Katalysator auf der Basis freier Radikale oder durch Bestrahlen mit ultravioletten Strahlen oder ionisierenden
radioaktiven Strahlen bewirkt werden. Die Reaktion ist in J. Chem. Soc. 2856 (1949) und 3041 (1950)
beschrieben, sowie in J. Org. Chem. Band 23.1166 (1958)
und in der US-PS 31 45 222.
Typische Halogenide der Formel RrCH2CH2X, wobei
Rf eine Perfluoralkylgruppe mit vorzugsweise 1—23
Kohlenstoffatomen bedeutet und wobei X ein Bromatom oder ein Jodatom bedeutet seien im folgenden
angegeben:
CFj(CF2),, „CH;CH?I wie
CF ,CH2CH2I.
CV <((. F2J2CH2CH,!.
C I <CF;),CH?CH?I.
U ,(CF2),,CH7CH,L
('Ii(C i?)o x> < H2CH7Br wie
('Ii(C i?)o x> < H2CH7Br wie
(T1CH2CIU1.,
(a)2(2)OM22
(CPs)2CF(CF2)O-MCH2GH2Br wie
(CFJCFfCyCHCHl
(CPs)2CF(CF2)O-MCH2GH2Br wie
(CFJCFfCyCHCHl
ICF3)JCF(CFj)BCH2CHjI.
(CF1J2CFiCFj)6CH2CHjBr.
(CF3J2CF(CF2JaCH5CH2I.
(CFj)2CF(CF2J8CH2CH2Br;
und
und
CF3(CF2)2[CF2CF(CF3)]2CH2CH2I,
CF3(CFz)2[CF2CF(CFO]1CH2CH2Br,
' CF3(CF2)2[CF2CF(CF3)]3CH2CH2I,
CF3(CF2J2[CF2CF(CF3J]3CH2CH2Br,
CF3(CFz)2[CF2CF(CFO]1CH2CH2Br,
' CF3(CF2)2[CF2CF(CF3)]3CH2CH2I,
CF3(CF2J2[CF2CF(CF3J]3CH2CH2Br,
(CF3)2CF1
(CF3J2CF
(CF3J2CF
(CF3J2CF
CF2CF(CF3J]CH2CH2I,
(CF3J2CF[CF2CF(CF3J]CH2CH2Br,
CF2(CF3J]2CH2CH2I.
CF2CF(CFj)[2CH2CH2Br.
CF2CF(CFj)[2CH2CH2Br.
(CF3)2CF(CF2)2CH2CH2Br<
Typische Amide der Funnel RCONR'R", wobei R, R'
und R'' ein Wasserstoffatom oder eine niedere
2ϊ Alkylgruppe bedeutet, sind: Formamid, Acetamid.
Dimethylformamid, Diäthylformamid, Monomethylformamid,
Monoäthylformamid, Methyläthylformamid.
Dipropylformamid, Dimethylacetamid.
Die Gruppen R, R' und R" sind vorzugsweise niedere
so Alkylgruppen und nsbesondere G;"uppen mit 1 — 5
Kohlenstoffatomen und speziell mit 1—3 Kohlenstoffatomen. Insbesondere bevorzugt sind Amide der
Formel HCONR'R' (Formamidderivate) und insbesondere solche Formamide, welche in N-Position mit
}5 niederen Alkylgmppen monosubstituiert oder disubsti
tuiert sind. Im allgemeinen ist das disubstituiertc Formamid wirksamer als das monosubstituierte Formamid.
Gewöhnlich ist das Dimethylformamid vom Standpunkt der Zugänglichkeit bevorzugt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man
eine 100%-Umvvandlung des I ialoge.ij'is RrCH2CH2X
erzielen Durch geeignete Auswahl eines mit niederer. Alkylgruppen in N-Position substituierten Formamids
HCONR'R" kann man die Bildung des Olefins RrCH2 = CKh als Nebenprodukt weitgehend unterdrükken.
Somit kann das angestrebte Produkt mit einer Selektiv-tät von mehr als 80% erhalten werden. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren beträgt gemäß der Stöchiometrie der Reaktion das Molverhältnis von
Amid zu Halogenid mindestens 1 : 1. Bei geringerer Wassermenge ist die Umwandlung des Ausgangsmaterials
herabgesetzt. Wenn sehr viel Wasser eingesetzt wird, so wird in einigen Fällen die Selektivität des
angestrebten Produkts etwas geringer Demgemäß ist
es bevorzugt, ein Molverhältnis von Wasser 7:1
Halogenid i'n Bereich ν·.>η 1 : I bis 8 : I und ins, sondere 1.2 : 1 bis 8 1 auszuwählen. Bevorzugt wenoet mai
einen Überschuß c^ Amids an. Ks ist insbi".or ,!ere
bevorzugt, einen großer Überschuß des Amur,
f,n RCC)NRR als Reaktionsmed um />; verwenden
Demgemäß ist es bevorzugt. Jas Molverhaltms von
Amid iu Mai'jgcniü im Bereich von 5,1 bis :ο<_<. 1 ur.u
insbesondere 10 :1 bis 40 :1 auszuwählen.
Es kann auch ein noch größefef Überschuß des Amids
eingesetzt werden, Dies ist jedoch nicht besonders bevorzugt, und zwar in erster Linie aus wirtschaftlichen
Gründen im Hinblick auf die Reaktorabmessungen und auf die Aufarbeitung. Es ist nicht besonders gut, eine
geringe Menge des Amids einzusetzen, da hierdurch eine glatte Reaktion und eine gute Umwandlung des
Halogenide zum Teil verhindert und die Selektivität des angestrebten Produkts etwas herabgesetzt wird. Die
Wassermenge wird je nach dem angestrebten Produkt (Ester oder Alkohol oder eine Mischung der beiden)
ausgewählt. Wenn der Ester als Hauptprodukt angestrebt wird, so beträgt das stöchiometrische Molverhältnis
von Wasser zu Haiogenid 1:1. Wenn der Alkohol als Hauptprodukt angestrebt ist, so ist ein stöchiometri- in
sches Molverhältnis von Wasser zu Halogenid von 2 :1 zu bevorzugen. Vorzugsweise beträgt das Verhältnis
von Wasser zu Halogenid 1 :1 bis 2 :1 und insbesondere
1,2:1 bis 1,8:1, wenn Ester als Hauptprodukt angestrebt ist und 2 .1 bis 10 :1 und insbesondere 2:1
bis 8 :1 wenn Alkohol als Hauptprodukt angestrebt ist.
Erfindungsgemäß kann natürlich auch eine Mischung des Esters und des Alkohols erzielt werden. Das Amid
kann als Reaktionsmedium dienen. Man kann auch ein in Wasser lösliches organisches Lösungsmittel wie Dioxan
einsetzen. Durch das Lösungsmittel wird der Reaktionsablauf verbessert, die Halogenidumwandlung steigt und
die Reaktion verläuft glatt Die erfhdungsgemäße Reaktion wird bei 80—2000C und vorzugsweise bei
100-180°C und insbesondere bei 120-160°Cdurchgeführt.
Wenn die Reaktionstemperatur zu groß ist, so werden unerwünschte Nebenreaktionen begünstigt,
während bei einer zu geringen Reaktionstemperatur die Reaktionsgeschwindigkeit herabgesetzt ist, so daß die
Ausbeute an den angestrebten Produkten sinkt. Bei einer derartigen Reaktionstemperatur ist die Reaktion
nach 1 —10 h beendet. Die optimale Reaktionsdauer liegt im Bereich von etwa 2—6 h.
Der Reaktionsdruck unterliegt keinen Beschränkungen. Es ist bevorzugt, die erfindungsgemäße Reaktion
derart durchzuführen, daß die Reaktionsteilnehmer in engem Kontakt miteinander stehen. Man kann dies
durch Rühren, Bewegen. Drehen oder Schütteln erreichen.
Die erhaltenen Ester und/oder Alkohole werden -in
gegebenenfalls von nicht umgesetzten Materialien und Nebenprodukten (R(CH = CH2. RCOOH. (NH2R'R')X)
abgetrennt. Diese Abtrennung kann durch Waschen mit Wasser, durch fraktionierte Destillation und Extraktion
erfolgen. Wenn z. B. eine große Wassermenge nach der Reaktion zur Reaktionsmischung gegeben wird, und die
Reak'ionsmischung umgerührt -ind dann stehengelassen
wird, so gelangen die überschüssigen Amide KCONR'R": (NH2R'R")X. RCOOH in die obere
wäßrige Phase und sie können vom angestrebten so Produkt sowie νοτι nicht umgesetzten Halogenid und
von dem als Nebenprodukt gebildeten Olefin RfCH; = CH; abgetrennt werden. Es ist möglich,das als
Nebenprodukt gebildete Olefin sowie Jas nicht umgesetzte Halogenid aus der unteren Phase durch
Destillation abzutrennen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polyfluoralkylgruppen enthaltenden Ester und/oder Alkohole
sind wertvolle Zwischenprodukte. Die Ester R(CH2CH2OCOR können z. B. in ungesättigte Eiter mit
Perfluoralkylgruppen durch Umesterung mit Alkylacrylat
oder Alkylmethacrylat umgewandelt werden. Die erhaltenen ungesättigten Ester können zu Polymeren
weiter verarbeitet werden, weiche als öl- und wasserabstoßende Mittel dienen können. Darüberhinaus können
die Ester R(CH2CH2OCOR leicht in den entsprechenden
Alkohol R(CH2CH2OH durch Hydrolyse umgewandelt
werden. Der Alkohol R(CH2CH2OH kann mit organischen
Säuren, Säurehalogeniden oder Säureanhydriden zu verschiedenen Estern umgewandelt werden. Zum
Beispiel können diese Alkohole zu ungesättigten Estern mit Perfluoralkylgruppen durch Veresterung mit Acrylsäure
oder Methacrylsäure oder durch Umesterung mit Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat umgewandelt werden.
Phosphate mit Perfluoralkylgruppen können durch Umsetzung der Alkohole RfCH2CH2OH mit Phosphoroxychlorid
hergestellt werden. Derartige Phospha'e sind wertvolle oberflächenaktiv MitteL Darüber hinaus
kann eine Mischung des Esters R1CH2CH2OCOR und
des Alkohols RfCH2CH2OH durch Umesterung mit
Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat in den entsprechenden ungesättigten Ester mit einer PerfluoralUylgruppe
umgewandelt werden. Mit der erfindungsgemäßen Reaktion können die Polyfluoralkylgruppen
enthaltenden Alkohole direkt erhalten werden. Es ist jedoch auch möglich, die Ester RrCH2CH2OCOR durch
andere Hydrolysereaktionen in die Alkohole RfCH2CH2OH umzuwandeln. Die Hydrolysereaktion
kann leicht durch Zugabe von Wasser in der 1- bis lOOfachen molaren Menge zu dem Ester bei 80—1600C
unter Rühren durchgeführt werden. Es ist bevorzugt, die 5—5Ofache molare Menge Wasser zu dem Ester bei
100—1200C zu geben. Man kann einen Katalysator
einer anorganischen oder organischen Base oder einer anorganischen oder organischen Säure einsetzen und
insbesondere eine starke Alkalilösung wie Matriumhydroxd oder Kaliumhydroxyd.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Beispiele 1-9
In eine 100 ml-Glasampuile werden 4,74 g
CFi(CF2)eCH2CH2J sowie N.N'-Dimethylformamid
(DMF) und Wasser im nachstehenden Molverhältnis gegeben und die Mischung wird bei 1500C während 6 h
geschüttelt. Die Reaktionsmischung wird mit 50 ml Wasser gewaschen. Die Ergebnisse dieser Reaktion
werden durch gaschromatographische Analyse der Oiphase ausgewertet. Die Umwandlung von
UFuCH2CH2J und die Selektivität des Produkts sind in
Tabelle I zusammengestellt.
är-p,H | ( . | ■ IverhHlln- ( ( -H1I |
der \i^gdnp>v I)MF |
e'ti'fid'ingen 11.11 |
ι mwandl ιημ vnn (,H11C1M1! |
,elekt.v, | tin de- !·■ I1(X H |
C ,1 ,C1H1(IH | CV,,C'H = CH |
I O |
|||||||||
% | % | V. | */. | ||||||
1 | I | 3.1 | 1.5 | 98.3 | 62.8 | 15.7 | 21.5 | ||
? | 1 | 5.0 | 1.5 | 99.5 | 65.9 | 14.8 | 19.3 |
Fiirlsct/imj:
MolvcrliSltnt-. der \u-.gang->vcrbmdiingcn
CFnC1H1! DV.P H1O
von
C .11,.C1IIJ
3 | 1 | 10.3 | 1.5 |
4 | 1 | 22.0 | 1.5 |
5 | 1 | 30.0 | !.5 |
6 | I | 22.0 | 1.2 |
7 | 1 | 22.0 | 2.0 |
8 | 1 | 22.0 | 6.0 |
9 | I | 22.0 | S.O |
In eine 100 ml-Glasampulle werden 4,74 g (10 mmol) CF3(CF2)sCH2CH2J, 93 g (220 mmol) Formamid. 0.27 g π
(15 mmol) Wasser und 10.2 g Dioxan gegeben und die Mischung wird während 6 h bei 150° C geschüttelt. Die
Reaktionsmischung wird mit 50 ml Wasser gewaschen. Die Ergebnisse der Reaktion werden durch gaschromatographische
Analyse der ausgewogenen ölphase festgestellt. Die Umwandlung von CeFnCH2CH2J
beträgt 993% und die Selektivität von
C6F13CH2CH2OCH
Il
ο
beträgt 60,4% und die Selektivii. von
CeFnCH2CH2OH beträgt 273%.
Das Verfahren gemäß Beispiel 10 wird wiederholt, wobei jedoch 6,24 g (10 mmol) (CF3J2CF(CF2)SCH2CH2J
und 19,1 g (220 mmol) N.N-Dimethylacetamid und 0,27 g (15 mmol) Wasser eingesetzt werden. Die
Reaktion wird wiederholt und die Reaktionsmischung wird analysiert. Die Umwandlung des
C3Fi9CH2CH2J betagt 91.1% und die Selektivität des
C9F19CH2CH2OCOCH3 beträgt 57,0% und die Selektivität
des C9FiC1CH2CH2OH beträgt 15,2%.
In eine 100 ml-Glasampulle werden 5,27 g (10 mmo!)
CF3(CF2)T-CH2CH2Br1Ie,! g(220 mmol) N,N'-DimethyI-formamid,
0,27 g (15 mmol) Wasser gegeben und die a> Mischung wird bei 150° C während 8 h geschüttelt Die
Reaktionsmischung wird mit 50 ml Wasser gewaschen. Die Ergebnisse werden durch gaschromatographische
Analyse der ausgewogenen Ölphase bestimmt. Die Umwandlung des C6Fi3CH2CH2J beträgt 98,7% and die es
99.7 | 71.7 | 16.7 |
99.7 | 78.5 | 16.1 |
100 | 80.6 | 165 |
94.1 | 91.5 | 4.8 |
99.2 | 52.8 | 35.2 |
100 | 23.8 | 55.6 |
100 | j.y | 73.3 |
Selektivität des | ||
C8FnCH2CH2OCH |
12.2
5.4
2.9
3.7
12.0
20.6
5.4
2.9
3.7
12.0
20.6
des C8Fr7CH2CH2OH und des C8Fi7CH = CH2 betragen
80,1% bz^ i. 15.3% bzw. 4,6%.
In eine 100 ml-Glasampulle werden 5,27 g (10 mmol)
CFj(CF2)?CH2CH2Br, 16,1 g (220 rnaiol) N,N'-Dimethylformamtd
und 1,08 g (60 mmol) Wasser gegeben und die Mischung wird bei 150°C während 10 h geschüttelt. Die
Reaktionsmischung wird mit Wasser gewaschen und gaschromatographisch analysiert. Die Umwandlung des
C8Fi7CH2CH2Br beträgt 99,8% und die Selektivitäten
von
C8FpCH2CH2OCH
Il
ο
C8Fi7CH2CH2OH und CgFnCH=CH2 betragen 3,2%
bzw. 71,5% bzw. 253%.
In eine 50 ml-Ampulle werden 332 g (10 mmol)
CF,(CF2),CH2CH,OCH
CF,(CF2),CH2CH,OCH
Il
ο
und 4,0 g 10 Gewichtsprozent wäßrige KOH-Lösung gegeben und die Mischung wird 3 h während 120°C
geschüttelt Die Reaktionsmischung wird mit Wasser auf Zimmertemperatur abgekühlt und die wäßrige
Phase wird abgetrennt. Das Produkt wird mit Wasser gewaschen und die Ölphase wird ausgewogen und
gaschromatographisch analysiert. Man erzielt eine Umwandlung von
Il
O-
von 99% und eine Selektivität
CF3(CF2)SCH2CH2OHvOn 100%.
CF3(CF2)SCH2CH2OHvOn 100%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyfluoralkylestern und/oder -alkoholen der allgemeinen FormelR(CH2CH2Zwobei Rf eine Perfluoralkylgruppe und Z —OH oder -OCOR bedeuten und wobei R ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet, durch Substitutionsreaktion an einem Halogenid der allgemeinen FormelRfCH2CH2Xwobei X ein Bromatom oder Jodatom bedeutet, bei 80—200cC, dadurch gekennzeichnet, daß man die Substitutionsreaktion mit Wasser und einem Amid der allgemeinen FormelRCONR'R'wobei R, R' und R'' ein Wassfr-stoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bedeuten, bei einem Molverhältnis von Wasser zu Halogenid von 1:1 bis 8 :1 und von Amid zu Halogenid von 5:1 bis iOO : t durchführt.
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