DE1518677A1 - Verfahren zur Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen

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DE1518677A1
DE1518677A1 DE19651518677 DE1518677A DE1518677A1 DE 1518677 A1 DE1518677 A1 DE 1518677A1 DE 19651518677 DE19651518677 DE 19651518677 DE 1518677 A DE1518677 A DE 1518677A DE 1518677 A1 DE1518677 A1 DE 1518677A1
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dihalohydrocarbons
dihalocarbons
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Jenkner Dr Herbert
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Chemische Fabrik Kalk GmbH
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Chemische Fabrik Kalk GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/07Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides
    • C07C17/087Preparation of halogenated hydrocarbons by addition of hydrogen halides to unsaturated halogenated hydrocarbons

Description

PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KDI.N-UNDENTHAI PETEK-KINTQIN-STBASSE 2
7. 10. 19 _
L/B; CFK 208/12
Chemische Fabrik Kalk GmbH., Köln - Kalk, Kalker Hauptstr.
Verfahren zur Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen
Die Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen der allgemeinen Formel
CHqX ■" CHrj x ,
worin X und Y für zwei verschiedene Halogenatome aus der Reihe Chlor, Brom, Jod stehen, durch Addition von Halogenwasserstoff HY an Halogenolefine H-CX = CHg* worin X die oben angegebene Bedeutung hat, ist bekannt. Bei sämtlichen dieser bekannten Verfahren verläuft die Anlagerung des Halogenwasserstoffs an die olefinische Doppelbindung sehr langsam. So sind beispielsweise für die Herstellung von 1-Chlor-2-bromäthan aus Vinylchlorid und Bromwasserstoff Reaktionszeiten von wenigstens mehreren Tagen erforderlich. Derartige Reaktionszeiten sind auch dann notwendig, wenn die Umsetzung in inerten Lösungsmitteln, wie beispielsweise Essigsäure, Nitrobenzol, Mesitylen u. dgl., durchgeführt wird. Wenn auch die Anwesenheit von Peroxiden bzw. Luftsauerstoff in dem Reaktionsgemisch eine Verkürzung der Reaktionszeit bringt, so beträgt diese Reaktionszeit immer noch Tage. Die Anwesenheit von Luft oder peroxidischem Sauerstoff in dem Reaktionsgemisch ist insofern von besonderem Vorteil, als sie die Bildung von 1,2-Dihalogenkohlenwasserstoffen auf Kosten der Entstehung von 1,1-Dihalogenkohlenwasserstoffen begünstigen kann
Die Ursache der langen Reaktionszeiten ist aber weniger der träge Verlauf der Anlagerung des Halogenwasserstoffs an die olefinische Doppelbindung, sondern vielmehr die lange Induktionszeit,bis die Reaktion zwischen den vermischten Reaktionskomponenten beginnt.
Unter den Bedingungen, unter denen Dihalogenkohlenwasserstoffe aus den Halogenolefinen der allgemeinen Formel H-CX = CHg undHalogenwasserstoff HY gebildet werden, entstehen in mehr oder weniger großen Mengen 1,1-Dihalogenkohlenwasserstoffe. Diese Nebenreaktion bringt nicht nur Ausbeuteverluste an 1,2-Dihalogenkohlenwasserstoffen, sie führt auch noch zu Produkten, welche die angestrebten 1,2-Dihalogenkohlenwasserstoffe verunreinigen und von diesen in einem zusätzlichen Arbeitsgang abgetrennt werden müssen.
Es wurde daher nach Möglichkeiten gesucht, 1,2-Dihalogenkohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel CHgX - CHgY in kürzeren Reaktionsseiten und in hohen Ausbeuten zu erzeugen.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen der allgemeinen Formel
CHgX - CHgY,
in der X bzw. Y für zwei verschiedene Halogenatome mit einem Atomgewicht von wenigstens 33*5 stehen,
durch Umsetzung von Halogenolefinen der allgemeinen Formel HCX = CHg mit wenigstens äquimolaren Mengen Halogenkohlenwasserstoff der allgemeinen Formel HY in Gegenwart von Peroxiden oder Luft bzw. Sauerstoff sowie inerten Lösungsmitteln bei Temperaturen von 0 bis 8o° C gefunden. Danach werden als Lösungsmittel Dihalogenkohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel
CH2X - CHgY,
in der X und Y die oben angegebenen
verwendet« - 3 -
Als Halogenolefine können für das erfindungsgemäße Verfahren alle Halogenkohlenwasserstoffe eingesetzt werden, die 2 ^(C-Atome und eine olefinische Doppelbindung im Molekül 'aufweisen, wobei ein C-Atom anstelle eines Wasserstoffs ein Halogenatom, wie beispielsweise ein Chlor-, Brom- oder Jodatom, trägt. Solche Halogenolefine sind beispielsweise Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid oder -bromid. So kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise Vinylchlorid mit Brom- oder Jodwasserstoff in quantitativer Ausbeute zu 1-Chlor-2-bromäthan bzw. 1-Chlor-2-jodäthan umgesetzt werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Halogenolefine gleichzeitig mit dem Halogenwasserstoff in ein Reaktionsgemisch eingeführt, in dem pro Mol eingeführtes Halogenolefin 0,25 bis 0,45 Mol an Dihalogenkohlenwasserstoffen als Lösungsmittel vorliegen. Als Dihalogenwasserstoff wird vorteilhaft das angestrebte Endprodukt eingesetzt. Die Zugabe des Halogenolefine soll an einer Stelle des Reaktionsgemisches erfolgen, die von dem Zugabeort des Halogenwasserstoffs örtlich getrennt ist. Der Halogenwasserstoff wird als wasserfreies Gas eingesetzt. Soll Luft oder Sauerstoff zur Beschleunigung der Umsetzung in das Reaktionsgemisch eingeführt werden, so kann die Luft oder der Sauerstoff vorher mit dem Halogenwasserstoff vermischt werden. Es kann auch vorteilhaft sein, anstelle von Luft auch reinen Sauerstoff zu verwenden. Die gleiche Wirkung wie die Luft auf den Ablauf der Reaktion haben Peroxide, wie beispielsweise Askaridole, Benzoylperoxid, die anstelle von Luft oder Sauerstoff dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden können.
Während der Umsetzung soll in dem Reaktionsgemisch eine Temperatur von 0 bis 8o <
aufrecht erhalten werden.
Temperatur von 0 bis 8o° G, vorzugsweise 10 bis 50° C,
- 4 909805/1072
Die in schneller und exotherm ablaufender Umsetzung gebildeten Reaktionsprodukte werden aus dem Reaktionsgefäß abgezogen und durch Zumischen der wäßrigen Lösung eines Neutralisationsmittels, wie beispielsweise Alkalicarbonat, -hydroxid oder dgl., neutralisiert. Das Neutralisationsgemisch trennt sich beim Stehen in eine wäßrige Schicht und eine Schicht aus Dihalogenkohlenwasserstoff. Nachdem der Dihalogenkohlenwasserstoff von der wäßrigen Schicht abgetrennt ist, wird er getrocknet und destilliert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchgeführt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Dihalogenkohlenwasserstoff e der allgemeinen Formel CHgX - CHgY in einer technisch einfach durchführbaren Arbeitsweise in Ausbeuten von 96 bis 100 % erhalten. Die hergestellten Dihalogenkohlenwasserstoff e enthalten keine isomeren 1,1-Addukte der allgemeinen Formel HCXY - CH^ und keine Substitutionsprodukte. Es ist überraschend, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die vollständige Umsetzung von Halogenolefinen der allgemeinen Formel HCX = CHp mit Halogenwasserstoffen der allgemeinen Formel HY nur wenige Minuten bis Stunden, je nach der umzusetzenden Menge, dauert, während nach bekannten Verfahren, die ohne Lösungsmittel oder in Gegenwart von artfremden Lösungsmitteln, wie Essigsäure, Nitrobenzol und Mesitylen, durchgeführt werden, eine annähernd quantitative Umsetzung erst in mehreren Tagen bis Wochen erreicht werden kann. Somit ist eine großtechnische Anwendung des bekannten Verfahrens praktisch ausgeschlossen.
Die folgenden Beispiele sollen zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienen.
909805/1072
Beispiel 1
In ein zylindrisches, gläsernes Reaktionsgefäß, das 2 Gaseinleitungsstutzen besitzt, werden 500 g (= 3*5 Mol) 1-Chlor-2-bromäthan gefüllt. Durch einen der beiden Stutzen werden 810 g (= 10 Mol) wasserfreier Bromwasserstoff, der 1 Gewichtsprozent Luft enthält, auf den Boden des Gefäßes eingeleitet und durch den anderen 625 g (== 10 Mol) Vinylchlorid. Durch Kühlung wird das Reaktionsgemisch auf 20° C gehalten. Nach beendeter Umsetzung wird das wasserklare Reaktionsgemisch destilliert. Es sind auf diese Weise 1 420 g (= 99 % der Theorie) neues, reines 1-Chlor-2-bromathan gebildet worden.
Beispiel
Die Umsetzung wird, entsprechend den Angaben des Beispiels 1, in einem Reaktionsgefäß kontinuierlich durchgeführt, das mit einem Siphon versehen ist, über welchen das 1-Chlor-2-bromäthan aus dem Reaktionsgemisch abgezogen wird.
909605/1072

Claims (2)

  1. 6 · fc.18677
    Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen der allgemeinen Formel
    CH2X - CH2Y,
    in der X bzw. Y für zwei verschiedene Halogenatome mit einem Atomgewicht von wenigstens 55*5 stehen,
    durch Umsetzung von Halogenolefinen der allgemeinen Formel HCX = CHp mit wenigstens äquimolaren Mengen Halogenwasserstoff der allgemeinen Formel HY in Gegenwart von Peroxiden oder Luft bzw. Sauerstoff sowie inerten Lösungsmitteln bei Temperaturen von O bis 80° C, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Dihalogenkohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel
    CH2X - CH2Y,
    in der X und Y die oben angegebenen Bedeutungen haben,
    verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel der herzustellende Dihalogenkohlenwasserstoff verwendet wird.
    909805/1072
DE19651518677 1965-10-12 1965-10-12 Verfahren zur Herstellung von Dihalogenkohlenwasserstoffen Pending DE1518677A1 (de)

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