DE2318521A1 - Verfahren zur herstellung von polstersohlen-schuhen sowie leisten zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polstersohlen-schuhen sowie leisten zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
12. April 1973
DR.-ING. FUNCK K.G.
München
München
Verfahren zur Herstellung von Polstersohlen-Schuhen sowie Leisten zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhes, insbesondere Polstersohlen-Schuhes, bei
dem ein Oberschuh auf einen im Ballenbereich mit einem unteren Ansatz versehenen Leisten nach der Fadenzwickmethode
gezwiekt, der Leisten mit dem Oberschuh, der im Bereich des Leistenansatzes keine Brandsohle aufweist,
als oberer Abschluß in eine Sohlenform eingesetzt und der Laufsohlenkörper in dieser Form angeformt wird.
Schuhe mit Polstersohlen besitzen zwischen der eigentlichen abriebfesten Laufsohle und ihrer Brandsohle zumindest
in der Ballenpartie eine weiche Polstereinlage, die beispielsweise aus einem hochelastischen Leichtschaum bestehen
kann. Derartige Schuhe zeichnen sich durch außerordentlich gute Trageigenschaften aus.
Zur Herstellung solcher Polstersohlen-Schuhe wird bei bekannten Verfahren der Oberschuh über einen normalen
Leisten gezwickt, anschließend an der eingezwickten Brandsohle das Polsterstück angebracht und die vorgefertigte
Laufsohle durch Kleben, Schweißen oder Vulkanisieren in einem gesonderten Verfahrensgang am Schaft befestigt.
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Klebeverbindungen sind insbesondere für leichtes Schuhwerk geeignet. Bei schwerem Arbeitsschuhwerk versagt
diese Befestigungsart jedoch in vielen Fällen, da der Klebefilm meist weder öl- noch hitzebeständig ist.
Bei der Schweißbefestigung ist zwar eine gute Beständigkeit der Schweißnaht gegenüber öl gegeben, es können
jedoch nur thermoplastische Sohlenmaterialien geschweißt werden, die wiederum nicht ausreichend hitzebeständig
sind. Eine weitverbreitete, sichere und auch besonderen Beanspruchungen genügende Befestigungsmethode ist die
Direktvulkanisation der Laufsohle an den Schaft. Bei Polstersohlen-Schuhen kann jedoch die.Vulkanisation nur
dann angewendet werden, wenn das Polsterstück aus einem sehr druckfesten, temperaturbeständigen und damit sehr
teueren Material, z. B. Siliconkautschukschaum, besteht, dessen Struktur sich während des Vulkanisationsvorganges
nicht verändert. Diese Forderung hat bisher verhindert, daß Arbeitsschuhe mit Polstersohle im Direktvulkanisationsverfahren
hergestellt werden.
Bei einem anderen bekannten Verfahren zur Herstellung von Schuhen, deren Laufsohle als Hohlsohle ausgebildet ist, die
durch Stege aus dem Laufsohlenmaterial in eine Vielzahl
von Luftkammern unterteilt ist, bildet der Oberschuh bzw.
sein unterer Teil einen einstückigen Körper mit der Laufsohle, in deren Ballenbereich ein weichelastisches
Polsterstück eingelegt sein kann. Eine Brandsohle ist bei derartigen Schuhen nicht vorgesehen, da die Sohlenkammern
die Aufgabe einer bei jedem Schritt wirksam werdenden Luftpumpe haben und somit nach oben nicht dicht and fest
abgedeckt sein dürfen.
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Es ist auch ein Verfahren bekannt (DT-OS 2 209 870), bei welchem ein Leisten mit einem beweglichen Einsatzstück
verwendet wird, welches beim Aufleisten den Leistenboden überragt und einen Anschlag für eine in den Rand
des Oberschuhes eingebundene Zugkordel bildet. Der im Sohlenkörper durch dieses Einsatzstück gebildete Hohlraum
kann durch einen vorbereiteten Einsatz gefüllt werden. Bei diesem Verfahren wird jedoch ein bekannter, als Streifen
ausgebildeter Schuhrahmen verwendet, der gleichzeitig die Sohlenkante darstellt und in einem besonderen Verfahrensgang
angenäht werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art aufzuzeigen, nach welchem Polstersohlen
mit Gelenk- und Absatzfüllstücken auch in einem Anformverfahren hergestellt und direkt mit dem Oberschuh verbunden
werden können, ohne daß eine nachteilige Einwirkung auf die weichelastische Polstereinlage oder das
Gelenkstück eintritt.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird ein Leisten verwendet, der zumindest in der Ballenpartie einen auf
seiner Unterseite angebrachten Ansatz aufweist. Auf diesen Leisten wird ein Oberschuh nach dem Padenzwick-Verfahren
gezwickt, der zumindest im Bereich des unteren Leistenansatzes keine Brandsohle aufweist. Der auf diesem
Leisten aufgezogene Oberschuh wird als oberer Abschluß in eine Form eingesetzt, die zum Anvulkanisieren eines
Laufsohlenkörpers aus Kautschuk, zum Anspritzen einer thermoplastischen Kunststoff-Laufsohle oder zum Anschäumen
einer beispielsweise Polyuretanschaumsohle dient. Nach dem vollständigen Ausfüllen des in der Form gebildeten
Sohlenkörper-Hohlraumes entsteht nach dem Entformen und dem Ausleisten der Schuhsohle ein Hohlraum, welcher ins
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Schuhinnere offen ist. In diesen, vorzugsweise im Ballenbereich vorgesehenen, Hohlraum wird erfindungsgemäß
eine Ballenpolstereinlage aus einem weichelastischen Leichtschaum eingelegt und darüber eine Brandsohle eingeklebt.
Durch das Einbringen der Polstereinlage in den vom Schuhinneren aus zugänglichen Sohlenraum nach Herstellung
einer festen Verbindung zwischen Sohle und Schaft sind alle aufgezeigten Probleme und Schwierigkeiten gelöst.
Es kann die sicherste Befestigungsmethode zwischen Schaft und Sohle, nämlich die Direktvulkanisierung, gewählt
werden, ohne daß das Polstermaterial durch Druck und Hitze zerstört wird. PUr den eigentlichen Vulkanisationsvorgang ergibt sich außerdem der Vorteil, daß dem Sohlenkörper
auch von innen über den Leistenansatz Wärme zugeführt werden kann, wodurch sich die Vulkanisationszeiten
erheblich verkürzen. Ähnliches gilt für das Anspritzen von thermoplastischen Sohlen am Schaft, wobei sich hier die
Kühlzeiten durch die Möglichkeit einer zusätzlichen Innenkühlung über den Leistenansatz verkürzen. Beim Angießen
von Reaktionsschaumsohlen erfolgt eine schnellere Aushärtung
durch Temperierung der Schaummasse über den Leisten und den inneren Leistenansatz.
Um die Vorteile der kürzeren Vulkanisier-, Kühl- bzw. Aushärtzeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens voll auszunutzen, kann ein erfindungsgemäß verwendeter Leisten neben
dem Ansatz unter der Ballenpartie auch weitere Ansätze unter der Gelenk- und Absatzpartie aufweisen, welche
im Sohlenkörper mehrere durch Stege unterteilte Hohlräume ausbilden, die dann von der eingefügten Brandsohle dicht
abgeschlossen werden.
Die Ansätze des zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendeten Leisten können je nach der besonderen
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Eignung des Schuhwerkes ausgeformt werden. Zur Erzielung einer besonderen Elastizität der Sohle kann beispielsweise
der Leistenansatz im Ballenbereich einen nach unten erweiterten Querschnitt aufweisen, was eine Laufsohle mit
nach oben verstärkten Rändern ergibt und dazu führt, daß das elastische Ballenpolsterstück den Zwickrand des
Schaftes untergreift. Zum leichteren Ausleisten kann ferner die hintere Planke des vorderen Ansatzes schräg
verlaufen.
Für insbesondere schwere Arbeitsschuhe mit verstärktem Persenteil kann es zweckmäßig sein, den Oberschuh in der
Ballenpartie ohne Brandsohle fadenverzwickt herzustellen und in der Gelenk- und Absatzpartie mit einer eingenähten
Zwischenbrandsohle nach California-Art zuzwicken, wobei unterhalb dieser rückwärtigen Zwischenbrandsohle ein
Gelenkstück und ein AbsatzfüllstUck befestigt wird. Nach Anformen der Laufsohle an dem so ausgebildeten Oberschuh
wird in den vorderen Hohlraum die Polstereinlage vom Schuhinneren her eingelegt und eine vollständige Brandsohle
eingeklebt. Das bevorzugt verwendete Fadenzwickverfahren und die California-Machart sind besonders einfach
durchzuführen, wenn keine Hinter- und Vorderkappen in den Schaft eingearbeitet werden müssen. Um trotzdem einen stabilen
Schuh erzeugen zu können, kann in vorteilhafter Weise das Sohlenmaterial außen am Schaft als Kappenverstärkung
hochgezogen werden, so daß im Schaft keine Verstärkungskappen eingearbeitet werden müssen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung genauer erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schuh in teilgeschnittener Seitenansicht;
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Pig. 2 den Schuh nach Pig. I mit einer anders geformten
Polstereinlage in teilgeschnittener perspektivischer Darstellung;
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Sohlenform
mit eingesetztem überschuh;
Fig. 4 den Leisten zur Durchführung des Verfahrens in teilgeschnittener perspektivischer Darstellung.
Der in den Fig.l und 2 dargestellte Schuh besteht aus
einem bei 4 fadenverzwickten Oberschuh.3* an dem eine
Laufsohle 6 direkt angeformt ist. In dem Laufsohlenkörper
sind mehrere Hohlräume« eingearbeitet, die im Ballenbereich durch eine Polstereinlage 7 aus einem weichelastischen
Material, im Gelenkbereich durch ein Gelenkstück 14 und
im Absatzbereich durch ein Absatzfüllstück 15 ausgefüllt sind. Oberhalb des Gelenkstückes 14 ist eine Zwischenbrandsohle
12 vorgesehen, die bei 13 nach dem California-Verfahren
in den Oberschuh eingenäht ist. Das Gelenkstück
und das Absatzfüllstück 15 werden vor dem Anformen des Laufsohlenkörpers 6 an der Zwischenbrandsohle 12 auf übliche
Weise befestigt, wohingegen das den Hohlraum im Ballenbereich ausfüllende Polsterstück 7 erst nach der
Ausbildung der Laufsohle vom Schuhinneren aus eingelegt wird. Eine Brandsohle 8 erstreckt sich über den gesamten
Sohlenbereich und ist entweder nur lose eingelegt oder mit der Sohle fest verklebt.
Zur Verbesserung der Trageigenschaften kann der den Aufnahmeraum für die Polstereinlage bildende Hohlraum durch
entsprechende Gestaltung des Leistenansatzes so ausgebildet werden, daß sich die Polstereinlage bis unterhalb
der Zwicknähte erstreckt, so daß die Ballenpartie des Schuhes in der vollen Breite der Brandsohle abgefedert ist.
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Sie bildet an den vorderen und seitlichen Rändern eine Randwulst 16 unterhalb der Zwickn'ähte.
Zur Erzielung einer größeren Stabilität des Schuhes ist das Sohlenmaterial bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
im Fersenbereich zu einer Fersenkappe I7 am Oberschuh
hochgezogen. Auf die gleiche Weise kann eine Vorderkappe angefofmt werden, in die gegebenenfalls eine feste Einlage
aus z.B. Stahl eingearbeitet sein kann.
Der in Fig. 2 gezeigte Schuh unterscheidet sich im wesentlichen nur durch eine andere Ausbildung des Ballenpolsters
von dem nach Fig.l. Dieses Ballenpolster besitzt einen rechteckigen Querschnitt, durch den^die vorderen und
seitlichen Ränder der Laufsohle stärker werden.
Aus Fig. 3 läßt sich die Anordnung eines auf einem Leisten gemäß der Erfindung gezwickten Oberschuhs 3 in
einer Leistenform 5 entnehmen, die aus Seitenteilen 5a und
einem Bodenstempel 5b besteht, in welchem eine Gießöffnung 5c
zum Einführen des Sohlenmaterials in den Hohlraum 6 vorgesehen ist. Dieser Figur ist ferner der besondere Querschnitt
des Leistenansatzes 2 zu entnehmen.
Der in Fig. 4 gezeigte Leisten besitzt einen Ansatz 2
im Ballenbereich, dessen Seitenkanten zur Ausbildung eines Schuhes nach Fig. 2 senkrecht verlaufen. Die Rückkante 11
dieses Ansatzes 2 ist abgeschrägt, um das Ausleisten des fertigen Schuhes zu erleichtern. Im Gelenkbereich und im
Absatzteil befinden sich weitere Ansätze 9, die durch Querspalte
10 voneinander getrennt sind. Diese Ansätze dienen zur Ausbildung von Hohlräumen in den entsprechenden Bereichen,
die dann nach Ausbilden des Laufsohlenkörpers von einer Brandsohle
abgedeckt werden, die auf den den Spalten 10 entsprechenden Stegen aus Sohlenmaterial aufgeklebt wird bzw. bei
losem Einlegen der Brandsohle' sich auf diesen abstützt.
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Claims (8)
- Ansprüche,11 Verfahren zur Herstellung eines Schuhes, insbesondere Polstersohlsn-Schuhes, bei dem ein Oberschuh auf einen im Ballenbereich mit einem unteren Ansatz versehenen Leisten nach der Padenzwick-Methode gezwickt, der Leisten mit dem Oberschuh, der im Bereich des Leistenansatzes keine Brandsohle aufweist, als oberer Abschluß in eine Sohlenform eingesetzt und der Laufsohlenkörper in dieser Form angeformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufsohlenkörper unmittelbar an dem Oberschuh angeformt und befestigt wird, daß an dem Oberschuh vor seinem Einsetzen in die Form im Gelenk und Absatzbereich eine ZwiBChenbrandsohle nach dem California-Verfahren gezwickt wird, an der ggf. Gelenk- und AbsatzfüllstUcke befestigt sind, die beim Anformen der Laufsohle vom Laufsohlenmaterial innig und fest umschlossen werden mnd daß ^.an sich bekannter Weise eine Polstereinlage nach dem Ausformen in dem durch den Leistenansatz gebildeten Hohlraum im Laufsohlenkörper eingelegt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufsohlenkörper während seiner Verfestigung durch den Leisten und dessen Ansätze hindurch gekühlt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ausbilden des Sohlenkörpers in der Form und selbsttätigem Verkleben mit dem Oberschuh eine durchgehende, das eingelegte Polsterstück und die Zwischenbrandsohle abdeckende Brandsohle eingeklebt wird.
- 4. Leisten zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche Ibis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Leisten-409844/0096Unterseite feste Ansätze (2, 9) zur Ausbildung von Hohlräumen in der angeformten Laufsohle (6) vorgesehen sind.
- 5. Leisten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Ballenpartie und unter der Gelenk- und Absatzpartie gesonderte feste Ansätze (2 bzw. 9) vorgesehen sind, die durch Spalte (10) gegeneinander getrennt sind.
- 6. Leisten nach einem der Ansprüche 4 oder 5* dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Planke (11) des Ballen-Ansatzes (2) abgeschrägt ist.
- 7. Leistennach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,daß mindestens einer der Ansätze (2, 9) einen nach unten erweiterten Querschnitt aufweist.
- 8. Leisten nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in seinem Inneren sowie in den Ansätzen (2, 9) Einrichtungen zum Kühlen des Sohlenkörpers (6) vorgesehen sind.409844/0096JOLeer seife
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